Einzelbild herunterladen
 

zügen.

Die Januartagung des Staatsrats.

Nun können wir die Wirkung der verschiedenen Arten der Ein Diplomat aus der guten" alten Zeit.] Für die Notleidenden. Steuererhebung vergleichen Der Arbeiter in unserem Bei­Da die deutschnationale Presse sich wieder einmal in der Dem Reichspräsidenten find in letzter Zeit wiederum spiel hat im Jahre 1921 2342 Stunden gearbeitet und er hat den Lohn für 145,5 Stunden an Steuern bezahlt, das ist Heldenpose gefält und mit dem Brustton des Ich von verschiedenen Seiten in dantenswerterweise Mittel zur Linde. 6,2 Proz. seines Einkommens. Nach dem Steuer- hab es immer gewußt" nach den starken Männern aus rung der Not zur Verfügung gestellt worden, die fofort verteilt der Zeit ihres Heldenkaisers W. II. ruft, ist es vielleicht nicht wurden. So hat der Oberbürgermeister von Berlin Millionen tarif ist er mit 10 Proz. seines Einkommens zur Steuer ver­anlagt, der Minderbetrag ergibt sich aus den gesetzlichen Ab- ganz unangebracht, einen dieser starten Männer in Freiheit mart für die notleidenden Kinder der Stadt erhalten; dressiert vorzuführen. Kapitänleutnant a. D. Perfius für die hinterbliebenen Opfer des oberschlesischen Grubenunglücks Der selbständige Gewerbetreibende hatte im erstatter während des Baltan krieges. Sein Weg führte find Wohlfahrtsorganisationen des befezten Gebiets überwiesen Der selbständige Gewerbetreibende hatte im plaudert in der Weltbühne" über seine Tätigteit als Bericht hat der Reichspräsident 1 Million Mark gespendet. Andere Beträge Jahre 1921 ein Einkommen von 90 000 M. Nach dem Steuer ihn furz vor Ausbruch des Krieges nach Belgrad , wo er sich worden. tarif foll er 28 100 m. Steuern zahlen, das ist 31,2 Proz. zum deutschen Gesandten Freiherrn v. Griesin­feines Einkommens. Der Steuertarif ist start progressiv, die ger begab. Hier spielte sich folgendes ab: größeren Einkommen werden viel stärker zur Steuer heran- ger begab. Hier spielte sich folgendes ab: Obs Krieg gäbe, fragte ich. gezogen als die kleinen, wenigstens in der Theorie. Die Braris sieht etwas anders aus. Die 90 000 m. Einkommen er. Die Gerben sind ein feiges Bad, haben keinerlei militärische im Jahre 1921 waren soviel wie 829,95 Dollar. Dafür wur- Ausrüstung. Alles ist bei ihnen jam mervoll. Die Türken hin­ten, wie wir gesehen haben, 33,08 Dollar Steuern gezahlt, gegen sind von unserem Goltz ausgebildet und glänzend ausgestattet. das sind 3,9 Proz des Eintommens! Das nennt das sind 3,9 Proz des Einkommens! Das nennt Sie würden die Gerben und Bulgaren einfach über den man in Deutschland Steuergerechtigteit! Haufen rennen, wenn die wagen wollten. Aber die denken Unser braver Steuerzahler steigerte sein Einkommen ent- ja gar nicht daran." fprechend dem gestiegenen Dollarfurs im Jahre 1922 auf ,, Wenns aber dennoch zum Kriege kommen sollte", drang ich in 1 500 000 m. Davon hätte er nach dem seitherigen ihn, würden Euer Exzellenz mich dann als Berichterstatter beim Steuertarif 575 000 m. Steuern zahlen sollen. Als Entschädi- serbischen Hauptquartier empfehlen? Wollen Sie mir zunächst eine gung dafür, daß er sich, wie wir gefehen haben, bei der Steuer Audienz beim Ministerpräsidenten Paschitsch vermitteln, mich auch zahlung für 1921 so start übernommen hat, ermäßigte die im Auswärtigen Amt vorstellen?" bürgerliche Reichstags mehrheit seine Steuer. leistung für 1922 auf 315 000 m.!

"

Er lachte hell auf. Daran glaube ich nie", antwortete Der Preußische Staatsrat beendete heute morgen seine Januar tagung. Die erste Tagung im neuen Jahre muß nach der Geschäfts ordnung die Neuwahl des Präsidiums vornehmen. Die schon den Anspruch auf den Präsidenten geltend machte, ließ dies Fraktion der Arbeitsgemeinschaft, die als stärkste Frattion früher mal erflären, daß sie angesichts der ernsten politischen Lage von einer Aenderung des Präsidiums absehe. Sie schlug vor, das bis­herige Präsidium wiederzuwählen. Der Staatsrat trat diesem Bors schlag bei. Präsident des Staatsrates bleibt also Herr 21 benauer. Erster Bizepräsident Genoffe Gräf Frankfurt und zweiter Bizepräsident Oberbürgermeister I arres. Duisburg . nungen hatte der Staatsrat in seiner Januartagung den Haus. Außer einer Reihe weniger wichtiger Borlagen und Verord­baltsplan des Freistaates Preußen für 1923 zu begut achten. Die Etatsberatungen gaben unseren Genoffen im Staatsrat Gelegenheit, die Tätigkeit der preußischen Regierung vom sozialisti schen Standpunkt fritisch zu beleuchten. Zur allgemeinen Finanz­verwaltung sprach Cenosse Eberle, der besonders auf die Not­wendigkeit der beschleunigten Steuereinziehung hin wies. Zu den verschiedenen landwirtschaftlichen Haushaltsplänen brachte Genoffe Schumann die vielen Beschwerden, die das wert­tätige Bolt auf dem Gebiet der Boltsernährung hat, wirksam zum fchen Justiz, Cenoffe Fuchs beleuchtete in fachtundiger Weise die Ausdruck. Genosse Weinberg übte scharfe Stritit an der preußi Gebiete der Bolkswohlfahrt und des Unterrichtswesens.

-

Bedaure, wenig eigentlich nichts für Sie tun zu können." Ich merkte, daß hier jebe Minute zwedios geopfert war, stand auf und empfahl mich furz.

Als mein Wagen in die Terasia einbog, stauten sich dort ge­maltige Menschenmassen vor großen Plataten: Die Kriegs er flärung Serbiens an die Türkei ".

Tableau! Aber es tommt noch besser:

Ich eilte, ins Hotel zu tommen, um zu telegraphieren. In der Halle trat der Portier an mich heran: Bitte fofort ans Telephon der deutsche Gesandte hat bereits zweimal an gerufen."

Unsere Genossen benutzten die Etatsberatungen zur Stellung eines Anfrages auf Aufhebung des Staatsrates. Den Antrag be gründete Genosse Reimann in eingehender Weise. Die Redner aller bürgerlichen Parteien wandten sich mehr oder minder lebhaft gegen den Antrag.

Um das Steuerunrecht zu beseitigen, hat die Reichsregie rung den Entwurf eines Geseges über die Be= rücksichtigung der Geldentwertung in den Steuergesetzen" ausgearbeitet, der dem Reichswirt schaftsrat vorliegt. Den Weg zu gehen, daß die rückständigen Steuern nach dem Devisenstand am Tage der Fälligkeit er hoben werden, lehnt die Regierung ab. Dieser Weg wäre zwar wirksam, aber etwas umständlich. Das Ziel foll in der Weise erreicht werden, daß derjenige, der mit der Steuer­zahlung in Rückstand bleibt, zu dem rückständigen Steuerbetrag Freiherr v. Griefinger: Ah, verehrtester Herr einen 3uschlag von 10 Bros. für jeden angefan Rapitän, würden Sie die Liebenswürdigteit haben, heut genen oder vollen Monat zu zahlen hat. Das ist ein bei mir zu frühstü den? Dann tönnen wir unsere inter­berzügliches Mittel, den Pelz zu waschen, ohne ihn naß zu effante Unterhaltung von Bormittag fortsetzen." machen. Es mag sein, daß der eine oder andere faule Kunde Schnell gefaßt sprach ich: Berbindlichsten Dant. Bebaure un- Zu dem Gesamthaushaltsplan war von den bürger­dadurch veranlaßt würde, feine Steuerschuld rascher an die endlich, der gütigen Einladung nicht Folge leiften zu fönnen- ich lichen Fraktionen ein Gutachten vorgelegt, das im wesentlichen nur Steuertaffe zu bringen. Im allgemeinen wird die Gefahr, bin bereits versagt. Empfehle mich gehorsamst" und hängte an... die Forderung äußerster Sparsamkeit und darüber hinaus Ein­10 Proz. Monatszinsen zu zahlen, nicht sehr abschreckend mir- Am Abend dieses Tages war Biergesellschaft im Deutschen Klub schränkungen bei den Staatsangaben stellte. Von den werbenden fen. Gar mancher Kapitalist zahlt diese 10 Pro3. ganz gern, von Belgrad . Der Gesandte fragte den Konful Dr. Schlieben: bürgerlichen Fraftionen bebutend höhere Einnahmen, um die Steuer­Anlagen des Staates( Bergwenke, Hütten, Salinen) erwarten die tenn er verdient viel mehr, wenn er das dem Sagen Sie, mein Lieber, hat Sie da etwa auch ein deutscher erträge niedrig halten zu fönnen. Unsere Frattion fonnte nur Reiche gehörige Geld für seine privaten Spe- Rapitän Perfius besucht, der als Berichterstatter für das wenigen Punkten des Gutachtens zustimmen, im ganzen lehnte fiz Pulationen benügt. etelhafte Berliner Blatt... engagiert ist?" Und er es ab. Ebenso die Kommunisten. Am 20. Februar soll der Staats­Für unser Beispiel kommt diese Androhung einer Strafs fügte einige fchmeichelhafte" Bemerkungen über meine Person rat wiederzufammentreten. Steuer aber gar nicht in Betracht, denn der Steuerzahler hat hinzu. pünktlich bezahlt und doch den großen Profit Dr. Schlieben antwortete: Jawohl, der Herr Kapitän zur See gemacht. Diesem Fall will der Gefeßentwurf in der Weise war gestern bei mir. Er erzählte, Sie hätten ihn zum Frühstück beitommen, daß den Steuerpflichtigen aufgegeben wird, eingeladen. Ich verstehe nicht recht, wie Sie diesen Herrn bei Der preußische Landtag sette heute die Aussprache über die gleichzeitig mit der Abgabe der Eintommen Ihrer Meinung über ihn und fein Blatt zu sich ins Haus bitten fort. Abg. Dr. Leidig( D. Bp.) bezweifelt, daß im jetzigen Beit Städteordnung und die Landgemeindeordnung steuererklärung, die angeblich in der Regel im Laufe fonnten." des Monats Februar erfolgt, die endgültige Steuer­punkt die Aenderung der Gemeindeverfassung eine so wichtige Auf­Ja, wissen Sie, man muß in meiner Stellung vorgabe fei. Die Städbeordnung habe als Grundlage der Gemeinde­schuld zu errechnen und den Restbetrag fofort ein fichtig sein. Man weiß nicht, was folch ein Bresse menfch. verfassung doch sogar die Revolution ganz gut überdauert und die zuzahlen. Sofern er das unterläßt, würde er ebenfalls nun gar noch von dem... Berliner Blatt, einem für Unannehmlich neue Boriage bringe grundlegende Renderungen überhaupt nicht. mit dem erwähnten zehnprozentigen Zuschlag belegt werden. teiten machen kann." Die Verabschiedung der neuen Gefeßentwürfe werde sicherlich noch Auch das wäre nur ein sehr unzulänglicher Notbehelf, der das längere Zeit in Anspruch nehmen. Darum dürfe der Zeitpunkt der Uebel nicht an der Wurzel anfaßt. Wenn man die Lohn- und fommunalen Neuwahlen nicht mit dem Schicksal der Vorlage ver­Gehaltsempfänger mit der Tatsache aussöhnen will, daß ihnen der Städteordnung eine hochpolitische Angelegenheit. bunden werden. Der Kommunist Katz betont, Jeine Partei sehe in die Steuerschuld vom Lohn abgezogen wird, dann wird man nach anderen Mitteln suchen müssen, um die Selbsteinschäßer zu veranlassen, ihre Steuern in vollwertigem Geld zu zahlen. An fich ist das System des Steuerabzuges vom Lohn gut, es mirtt aber aufreizend, wenn daneben die un verantwort liche Begünstigung der großen Steuerzahler bestehen bleibt. Der Gefeßentwurf des Herrn Hermes ist nur weiße Salbe, die das Verlangen der Arbeiterschaft nach Steuergerechtigkeit nicht befriedigt. Man wird sich also nach etwas Besserem umsehen müssen, wenn man auf die Stimmen der Arbeiter Wert legt.

Scheiden tut weh.

Bon Bruno Manuel

In Koblenz, fagt man, fließen jetzt so viel Tränen, wie noch vor In Koblenz , sagt man, fließen jetzt so viel Tränen, wie noch vor einem Monat Mein. Das läßt sich nicht genau nachprüfen; aber be greiflich ist es ja.

Man braucht diesem Porträt nichts hinzuzufügen, es spricht für sich selbst. Schaut nicht das liebenswürdige Bild unseres verflossenen Heldentaisers aus jedem dieser markigen, ehrlichen und so überaus meitsichtigen Worte? Alte Schule, alte Schule!" werden unsere Freunde von der Rechten feufzen und sich das Monokel schärfer in das tränende Auge brüden.

Reichstagsabgeordneter Paul Hegemann teilt uns mit, daß er in der Reichstagssigung vom Mittwoch den Antrag: Die Regierung Produzenten, Groß und Kleinhändler mit allen Mittein entgegen wird ersucht, der unbegründeten Erhöhung der Warenpreise der zuwirken," nicht abgelehnt habe. Er legt ferner Wert darauf, festzustellen, daß er nicht" wild", sondern Mitglied der Unabhän gigen Sozialdemokratischen Partei" ist.

Fernen entrückt.

Jm preußischen Landtag.

Polen mobilisiert nicht. Entgegen anderslautenden Nachrichten wird uns nochmals von autoritativer Seite mitgeteilt, daß die pol nische Regierung Maßnahmen zu einer Mobilisation weber getroffen hat, noch zu treffen gedenkt. Bolen hat den Wunsch, mit seinen Nachbarn im Frieden zu leben.

Begnadigung Larfins. Der Gouverneur des Staates New Dort hat den irischen Urbeiterführer Larkin, der vor längerer Zeit wegen anarchistischer Umtriebe zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. war, begnadigt.

-

Welt. In hundert Jahren wird die große Roblenzer Frauen -| wärmer, Stedtontaft am Toilettentisch, Nähmaschine, Kocher, Radio, entführung von 1923 unseren Entein wie ein wundersames Märchen apparat für die Kinder, die drahtlos Märchen erzählt bekommen, flingen. Heute sei aber an das allgemeine Herzeleid gedacht, das in falls die Mama verhindert ist, fie in den Schlaf zu singen, Spiel den Familien herrscht, wo eine Tochter fünf Minuten vor ihrer geug- alles elettrisch. Die elektrische Küche umfaßt: Herd, Geschirr Berlobung stand, als Herr Harding zum Abmarsch blies. Bielen wafchapparat, Grillvorrichtung, Waffeleisen, Rest, Schaumschläger, winfte bereits das Dollarparadies; nun ist es in unerreichbare reiniger, und die elektrische Waschküche: Waschmaschine, Trocken. Teigrührmaschine, Kaffeemühle, Ciszerkleinerer, Eismaschine, Wasser­apparat, Bügeleisen, Blissierapparat. In Garage, Werfstätte bzw. rien, eine elettrische Luftpumpe, elektrische Dreh- und Bohrbank, auf dem Hof befinden sich eine Vorrichtung zum Laden von Batte Löttolben, Leimtopf, Pumpen usw. Die Einrichtung eines solchen Hauses wird vervollständigt durch Telephonanschluß in allen Räumen, Türöffner, Transformatoren, die den Lichtstrom für die Klingelein. richtungen umschalten, Alarmvorrichtungen, die anzeigen, wenn ver gesien worden ist, das Licht im Keller, Treppenhaus usw. auszu­drehen, Schalter, die automatisch dunkle Räume, Schränke ufw. er­leuchten, wenn die Tür aufgedreht wird, Batuumreiniger usw. usw. Wenn auch viele von diesen Einrichtungen als Lurus verwöhnter die Industrie noch schaffen tönnte, wenn die Bedürfnisse der Masse Reicher anzusehen sind, zeigt der elektrische Haushalt boch, was alles erst maßgebend werden.

Wenn nur Herr Harding wüßte, welches Unheil Amerita über Roblenz gebracht hat!

Als die uniformierten Söhne der neuen Welt auf der Ehrenmädels jetzt wieder zufliegen werden, wollen fühl bis ans Herz Und die Koblenzer Junggesellen, denen die Herzen der Bürger­breitsteinfeste ihr Sternenbanner zusammenrollten, hißten die Roblenzer Geschäftsleute und die Damenwelt ihrerseits sämtliche bleiben. Wurst wider Wurst sagen fie. Bier Jahre lang find fie Gefühlswimpel auf Halbmast. Die fefchen Original- U. S. A- Schirm- die Abgewiesenen gewesen. Jegt wollen fie vier Jahre die Ab­müßen wurden von den mißvergnügten Hutmachern aus den Schau- wefenden sein. Es werden fünftig in Roblenz noch viel mehr Tränen fenstern genommen; die Schneider schmissen ihre Schnittmuster für fließen. die breiten Breeches und schlanken Taillenröcke in die Ece ; ber öffentliche Stiefelputer, der sich seiner Kundschaft zuliebe boats cleaner genannt hatte, pacte seinen hölzernen Thron zusammen. Und die jungen und auch nicht mehr ganz jungen Damen von Stoblenz träumen bloß noch von den vergangenen Schönheiten: vom rollenden Dollar und von eleganten Extratouren; von nobeln Besten und noch nobleren Gaben. Was die romantischeren Mädchen sind, so werden sie noch lange von den verflossenen Mondspaziergängen Bentralorganisation für den Filmverleih in allen Ländern der Sow an der nächtlichen Mosel schwärmen.

Die Armee ber klassisch fizenden Uniformjaden und feudal polierten Stiefel ist abmarschiert. Sie waren Repräsentanten eines Militarismus ohne Kafernenhofblüten, ohne den Geist der schirm lofen müßen und angepaßten Refrutenröde. Ihr gesellschaftlicher Ehrgeiz stand höher als ihr soldatischer Ehrgeiz.

Benn jekt Koblenz Rattowi wäre, dann hätten die armen Mäbchen neben dem Berlust ihrer überfeeischen Ravaliere noch den Berlust ihrer 3öpfe zu beklagen. In Oberschlesien stand seinerzeit beim Abrüden der polnischen Besatzung deutscherseits Bopf­abschneiderei im Programm verwirrter Röpfe. Mädchen, welche ihr Herz an polnisches Tuch gehängt hatten, mußten ihre freie Wahl durch öffentliche Bespeiung büßen.

foeben ein Gesetz erlassen, das dem Filmwesen neue Grundlagen Der Film in Sowjetrußland. Die russische Regierung hat geben soll. Der Film wird darin als Bildungsmittel und Beistung von fünstlerischem Wert anerkannt. Die Kincabteilung des Rom missariats für Kunst und Boltsbildung wird zu einer staatlichen jetrepublik ausgebaut und zugleich in ein rein wirtschaftliches Unternehmen umgewandelt, bas jedoch verpflichtet ist, zu seinen Arbeiten die örtlichen und Bezirtsorgane der Boltsbildung heran­auziehen. Eine Filmzenjur wird nach deutschem Vorbilde ein gerichtet, sie wird ebenfalls von einer Abteilung des von Luna ficharsfy geleiteten Rommissariats für Kunst und Boltsbildung aus­geübt werten und vor allem auch die Herkunft eingeführter Filme zu prüfen haben. Privatunternehmungen der Filmindustrie be­dürfen in Rußland fünftig einer staatlichen Lizenz, jedoch wird ihnen, soweit sie selbst dort produzieren, jede staatliche Förderung Bugesichert und insbesondere ein weitgehendes Berleihrecht ein geräumt.

Das elektrische Heim. Die International General Electric Co., die amerikanische ACG., unterhält in New Yort eine ständige Aus­In Rheinnähe hat die deutsche Eiche nicht so entartete Triebe ftellung Das elektrische Heim", das aus einem ganzen Haus und ntfaltet wie in Odernähe. Das kommt wohl daher: weil die einem vollständigen Haushalt besteht, in dem alle nur erdenklichen Roblenzer Soldaten Dollar, aber die Kattowizer Soldaten bloß modernen elektrischen Apparate und Hilfsmittel zur Anwendung ge­Roblenzer Soldaten Dollar, aber die Kattowitzer Golbaten bloß bracht worden sind. Als Erfolge diefer Ausstellung, die von mehr polnische Mark in der Tasche hatten. An der Mosel lohnte es sich, als einer Million Menschen besucht wurde, konnte die Gesellschaft im Amerita zu hofieren; an der Oder lohnte es sich nicht, Bolen zu letzten Jahre 80 Aufträge auf foldhe tompletten elektrischen Heime hofieren. Die erotischen Seitensprünge ber Koblenzerinnen müssen buchen. Zur Einrichtung des Wohnzimmers eines solchen Heimes mehr vom Verstand denn vom Herzen angefeuert worden sein. Die gehören: Fächer, Heizapparate, Rufglode, Leuchter, Uhren, leuchtende erotischen Seitensprünge der Kattowizerinnen müssen mehr vom Blumentische, erleuchtete Gemälde und Vogeltäfige, Bigarren Herzen denn vom Berstand angefeuert gewesen sein. Wenn es un anzünder, erleuchteter Arbeitsborb, Siegelladerhiger alles mit bedingt nicht ohne 3opfabschneiderei sein fann: dann müßten die dem Zusaß ,, elektrisch" zu denken. Im Eßzimmer dürfen nicht Roblenzer 3öpfe eher fallen als die Kattowiger Zöpfe. fehlen: Raffeemaschine, Samovar, Toaster( Brotröste), Tellerwärmer, Waffeleisen, Eiertocher, Grill, Wärmplatte, Stedfontatte am Tees wagen, Büfett und Eßtisch. Im Schlafzimmer, Badezimmer und Kinderzimmer finden Verwendung: Heizbare Kissen und Rasier­beden, Brenneisen, Haartrockner, Haarschneider, Fußwärmer, Wasser

Eine Unmenge Amerikaner, die als Junggesellen in Koblenz einzogen, marschieren als Ehemänner weg. Mit einem Schwarm von Frauen und Kindern dampft das Besagungsheer in die andere

Eine Bode- Stiftung. W. Bode, der zu seinem fünfzigjährigen Amtsjubiläum von Deutschen und Ausländern eine ansehnliche Stif tung erhalten hat, will fie- im Betrage von 170 Millione art- zur Fertigstellung des im Außenbau im wesentlichen schon pollendeten Asiatischen Museums in Dahlem zur Verfügung ftellen. Nur durch Ueberführung der Ilamischen Sammlungen ist es nach feiner Meinung möglich, im Kaiser- Friedrich- Museum den: nötigen Blaz zu gewinnen, um die feit längerer Zeit zu wesentlichen Teilen magazinierten Sammlungen wieder auszustellen und zu gleich die Sammlungen des Museums für Völkerkunde und die Ost­asiatische Kunstsammlung würdig zur Aufstellung zu bringen.

gemeldet wird, hat der Rat der Volkskommiffare verfügt, daß die Künstlerreifen nach und aus Rußland . Wie aus Mostau Erteilung von Einreisefichtvermerten an ausländische Künstler wie auch von Ausreifefichtvermerten an russische Künstler in jedem Einzelfalle vom Sonderausschuß für Auslands­tourneen und Kunstausstellungen beim 3entralfomitee zur Liquidierung der Hungerfolgen fanttioniert werden muß. Augenscheinlich bezweat tiefe Mahnahme, einen Teil der Einnahmen aus Kunstreifen und Kunstausstellungen dem genannten Bentraitomitee sicherzustellen.

-

Deutsche Kunst in Amerita. Die Direktion ber holländerbühne hat den Antrag erhalten, mit ihrer Ausführung der Strausschen Operette Opera Co. Nordamerita unter Hartmann u. Blech ist 145 Mann Die törichte Jungfrau" in Amerita su naftieren. Die Deutfche tart, in Bremerhaven eingeschifft worden. Zum Abschied gab sie im Bremerhavener Stadttheater eine Borstellung der Meister finger". Silberer, der unter dem Pfeudonym Sil Bara bekannt geworden ist, Selbstmord Sil Baras. Der Wiener Schriftsteller Herbert hat injolge nervöser Ueberreizung in seiner Wohnung in Wien Selbstmord durch Eihängen verübt. Sein Luftspiel Die Frau von 40 Jabren wird eben jezt mit großem Erfolg im Biener Burgtheater gespielt.

20