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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 25.

51036

Gerichts- Beitung.

Gewerbegericht.

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Mittwoch, den 30. Januar 1895.

suchten

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Blum, Büttner, Brüschke, Küper, Ladewig, Streitner, Karl

die Kollegen G. Meyer, A. Meyer und Schumann gewählt. Desgleichen wurde Kollege Dreher einstimmig zum 2. Bureau­Angestellten ernannt. Ein Antrag der Revisoren, die zum Bureau gehörige Wohnung aus besonderen Gründen für 300 M. zu ver= miethen, wurde angenommen, jedoch der Vorstand beauftragt, sich baldigst nach einem anderen Lokal umzusehen.

Bildung der

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12. Jahrg.

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respondenzblattes von 2000 auf 3700 geftiegen. Des weiteren der Innung. Angesichts dieser Sachlage sei es tief zu bedauern, haben sich im Laufe des Jahres 2 Brudervereine dem Verbande daß die Gesetzgebung den Innungen noch immer Privilegien angeschlossen. Die Theilnahme des Verbandes an der Enquete verstatte, ihnen allerlei Vorrechte einräume. Ebenso zu bedauern Sind Vereinbarungen zwischen einem Ar- Broschüre darüber habe für die Organisation sehr wirksam sie geführten Streich der kleinen Innung nicht einmal abzuwehren Sind Vereinbarungen zwischen einem Ar der Reichsregierung, sowie die vom Vorstand herausgegebene fei aber auch die Schwäche der Gesellenschaft, welche den gegen beitgeber und einer Kommission rechtsver= bindlich, welche außerhalb des Betriebes des ersteren agitirt. Ferner habe auch im vorigen Jahre der Vorstand es an vermöge. Einmal hätte die Innung sich für die Ausführung ihres steht, aber von seinen Arbeitern beauftragt wurde, in ihrem Gelegenheit zur Aufklärung der Kollegen nicht fehlen lassen. Es Vorhabens die gegenwärtige arbeitslose, schreckliche Zeit ausgesucht, Interesse zu handeln? Diese hochwichtige Frage bejahte die fanden statt 6 Generalversammlungen, 7 Monats, 6 Wander, andererseits hätten die Gesellen in unverantwortlicher Weise ihre Kammer II unter dem Vorsitz des Assessors v. Schulz wurden 2 5 Rolltutscher und 4 Vorortsversammlungen. Ferner Organisation vernachlässigt. Hoffentlich würden dieselben endlich Feste, 1 geselliger Abend und 2 in der Entscheidung eines Pfeiffer und Genossen gegen Aus durch Schaden flug werden und das Versäumte nachholen. Vor­Simon und Cie." veranstaltet, Vorstandssitungen flüge benannten abge Täufig sei weiter nichts zu thun, als eine abwartende Stellung sowie Die Kläger , Prozesses. halten. Fluglätter wurden 2 zu je 5000 Stück verbreitet. einzunehmen, so viel wie möglich der Zentral- Krankenkasse bei­sieben Schuhmacher und ein Hausdiener, verlangten die bekannte Lohnentschädigung wegen unberechtigter Ent- Der vom Kassirer erstattete Kassenbericht ergab eine Einnahme zutreten und die Organisation zu stärken, um bei legener Zeit lassung. Am 22. Dezember 1894, dem Sonnabend vor Weih von 13 518,40 M. und eine Ausgabe von 10 894,66 M. Verbleibt Revanche nehmen zu können. In der Diskussie, in welcher ein Ueberschuß von 2623,74 Mart. Mit dem Bestand vom trotz ergangener Aufforderung Gegner nicht das Wort nahmen, nachten, waren diefelben entlassen worden. Gegenüber dem Ein: 1. Januar 1894 von 2867,64 ergiebt dies ein Vermögen von wurden von zahlreichen Rednern die einschlägigen Verhältnisse wande, die Kündigung sei ausgeschlossen gewesen, behaupteten 5491,38. noch näher erörtert und beleuchtet und stimmte die Versamm die Kläger , daß sie am 6. Dezember bei Simon u. Cie. in ein Der Verkehr im Stellennachweis gestaltete sich wie folgt: lung schließlich einmüthig folgender Resolution zu: Die neues Arbeitsverhältniß getreten wären, nachdem sie erklärt Gemeldet wurden 632 Stellen, davon durch Kollegen 201 und Versammlung am Tage vorher der eine Inhaber der Firma entlassen hätte. Direkt 431. Von diesen wurden besetzt, für fest 200, zur Aus- verstanden. sich mit dem Referenten ein­Sie erblickt in der Errichtung der Tischler­Der Vertreter der Beklagten bestritt die angebliche Ent- hilfe 151. Die Gesammtzeit der Aushilfe betrug 85 Wochen Innungs- Krankenkasse eine weitere Schädigung ihrer ohnehin lassung vom 5. Dezember; infolge von Lohndifferenzen 4 Tage. Von den nicht besetzten Stellen waren 141 zu spät ge- schon wenigen Rechte bezüglich des Kranken- Versicherungswesens. seien die Kläger von selbst fortgelaufen. Der Herr meldet, 80 weil die gewünschte Branche nicht vorhanden war, Die Versammlung erwartet von den anständigen Unternehmern gab jedoch die Möglichkeit zu, daß seitens des cinen Firmeninhabers die Aeußerung gefallen sei:" Wem die 33 wegen zu geringen Lohnes. In 12 Fällen wurden Laufburschen unseres Berufes, daß dieselben, soweit sie die rechtlichen Fordes verlangt. Bei den besetzten Stellen betrug die kürzeste Arbeits- rungen der Arbeiter unterstüßen wollen, aus der reaktionären alten Bedingungen nicht passen, der kann aufhören", und daßzeit 101/2 Stunden, die längste 16 Stunden. Des Sonntags haben Vereinigung der Innung ausscheiden. Sollte dieses nicht erfolgen, im Verein hiermit die Kläger dadurch irretirt worden sein tönnten, daß sich die Beklagten, veranlaßt durch geschäftlichen nur 27 Kollegen gänzlich frei, 22 müssen Sonntags 3-5 Stunden so sehen die Holzarbeiter Berlins das Vorgehen der Innung als arbeiten, alle anderen haben unbeschränkte Arbeitszeit. eine Herausforderung an, welche im geeigneten Momente be­Besuch, dann nicht weiter mit ihnen abgaben. Auf grund dieser Der niedrigste Lohn betrug 9 M., der höchste 22,50 M. Aus der antwortet werden soll. Zu diesem Zwecke beschließt die Ver­Umstände seien diefelben möglicherweise zu der falschen An- Bibliothek wurden insgesammt 1217 Bücher entlichen. Nach fammlung, dafür zu sorgen, daß die bestehende Organisation der fchauung gekommen, sie wären entlassen. Am 6. Dezember hätte dem Bericht über die Thätigkeit im Bureau find in der Zeit von Holzarbeiter zu stärken ist, um nöthigenfalls schleunigst eingreifen der Besuch einer Kommission die Firma indirekt veranlaßt, auf eine Reihe von Forderungen der fraglichen Arbeiter einzugehen; man April- Dezember 1827 Schriftstücke erledigt worden, davon 546 zu fönnen." Den Tischlergesellen Berlins wurde anheimgegeben, habe sich eben in der Saison befunden. Der Filzschuharbeiter über: Gewerbe- Ordnung, Gewerbegericht, Arbeits- und Lohn- tritt aus der Innung zu veranlassen.] Auskünfte wurden gegeben nach Möglichkeit ihre in Frage kommenden Meister zum Aus­eingegangen und 781 ausgegangen. Lange, der als Mitglied einer Lohnkommission in Gegenwart zweier unparteiischer Arbeiter die erwähnten Abmachungen mit bedingungen 151. Steuersachen aller Art 23. Strafgesetz, Prozesse, Eine öffentliche Böttcherversammlung nahm am 27. d. M. Krankenversicherung 9. Zivilprozesse 33. Unfall­den Beklagten getroffen hatte, wurde als Zeuge vernommen. Er Klagen 28. den Bericht des Vertrauensmannes Müller entgegen. Der versicherung 19. Organisationsfragen 14. Angefertigt wurden bekundete, am 5. Dezember seien drei der Kläger zu ihm ge­an Klagen, Gesuchen, Reklamationen 48. Ferner fanden 34 Ver- Einnahme von 75,85 M. stand eine Ausgabe von 74,25 M. kommen und hätten erzählt, man habe sie und die übrigen Kläger tretungen beim Gewerbegericht statt. In der Diskussion ver- gegenüber. Nach kurzer Diskussion wurde Decharge ertheilt. entlassen. Daraufhin hätte er sich bemüßigt gefühlt, mit Aus Zweckmäßigkeitsrücksichten befürworteten einige Redner, von einige Kollegen Die verhältnißmäßig günstige ber Simon u. Cie. zu unterhandeln. Unter anderem sei abgemacht Wahl eines neuen Vertrauensmannes Abstand zu Lage des Verbandes zu bezweifeln und die angeführten nehmen und die noch bestehende Lohnkommission so lange worden, daß die betreffenden Leute vor Weihnachten nicht ent­lassen werden dürften. Von einem Kündigungsausschluß habe Thatsachen zu verdrehen. Ihre Ausführungen wurden jedoch mit der Führung der Geschäfte zu beauftragen, bis die vom Vorstand sowohl, als auch von anderen Kollegen gebührend man nicht gesprochen. Nach mehrstündigem Berhandeln und Agitationskommission nothwendig wird. eineinhalbstündiger Berathung wurde die beklagte Firma mit widerlegt. Bei der nunmehr stattgefundenen Wahl zum Vor- Die Versammlung beschloß jedoch anders und bestimmte Rücksicht auf die Vereinbarung zwischen ihrem Vertreter und dem Stand 2c. wurden gewählt: zum 1. Vorsitzenden Kaßler, zum als neuen Vertrauensmann: Raste, Swinemünderstr. 19; al3 Zeugen Lange verurtheilt, den 7 Schuhmachern für den 24. De - 2. Vorsitzenden Wangenheim, zum 1. Schriftführer Hoffmann, Revisoren fungiren Bücher und Edert. Zum Delegirten der zember ihren Lohn zu zahlen. Betreffs des 8. Klägers, des Haus zum Kassirer und Stellenvermittler Plath, zu Beisitzern Frende, Gewerkschafts- Kommission wählte man Pohlmann und zu dieners, wurde von der Leistung oder Verweigerung eines Eides durch Schulz, Stange, Hedtke und Bachmann. Zu Revisoren wurden seinem Stellvertreter Winkelmann. Die geplante Art des den Beklagten Simon abhängig gemacht, ob ihm eine Ent­schädigung für vierzehn Tage oder ebenfalls nur für den Weih­Sammellistensystems( mittels der Bons) fand die Billigung der Versammelten. n.- Von den Ausgesperrten sind, wie durch nachtsheiligabend zukomme. Das Gericht war der Meinung. und 6 in Werkstätten nach Aufhebung des Boykotts unter­Neumann bekannt gegeben wurde, bisher 6 in Brauereien das Uebereinkommen zwischen Lange und den Beklagten sei rechtsverbindlich, und die Kläger hätten deshalb, da der gebracht; der Arbeitsnachweis im Wilte'schen Restaurant besteht 24. Dezember ein Arbeitstag vor Weihnachten sei, am weiter. Weil verschiedene arbeitende Böttcher mit der Abführung Heiligabend beschäftigt werden müssen, oder die ent der Prozente fäumig sind, wurde die Lohnkommission verpflichtet, sprechende Entschädigung erhalten. Der 23. Dezember tam nicht in betracht, da dieser Tag ein Sonntag war. Mit der Mehrforderung theile für die Tischler Berlins beleuchtete Koblenzer am Die Tischler- Junungs- Krankenkasse und deren Nach baldigst Schritte dagegen zu unternehmen. In der Freien Vereinigung der Graveure und wies das Gericht die Kläger ab, indem es in Einklang mit früheren Entscheidungen annahm, die furze Unterbrechung der 27. Januar in einer für den Norden der Stadt abgehaltenen Biseleure hielt am Dienstag, den 22. Januar, Genosse Timm Arbeit am 5. Dezember habe ein neues Arbeitsverhältniß öffentlichen Tischlerversammlung. Aus dem Referate und den einen beifällig aufgenommenen Vortrag über die Bedeutung der Verhandlungen ist zu ersehen, daß die Innungs- Krankenkasse, Berkürzung der Arbeitszeit. In der Diskussion schilderten nicht involvirt, für das die gefeßliche Kündigungsfrist Geltung welche am 21. Januar d. I. in traft getreten ist, gewissermaßen mehrere Redner die Zustände in ihrem Berufe. Während der hätte. Während der Verhandlung ließ der Vertreter der Firma hinter verschlossenen Thüren gegründet wurde und das Licht der Saison sind auch hier zirka 30 Ueberstunden die Woche Simon und Cie. des öfteren Redensarten fallen, in denen die Welt erblickt hat. Weder ist der Gesellenausschuß zwecks Theil- in einzelnen Werkstätten gearbeitet worden, worauf fos eine lange Arbeitslosigkeit folgte. Trozdem haben Aufhezer, welche man bei passender Gelegenheit gern los werde", nahme an der Statutenberathung für nothwendig erachtet worden dann eine Rolle spielten. Hauptsächlich einen der Kläger schien er( wohingegen die Herren Huber und Furchtbar wacker mit verschiedene Kollegen infolge des Rünstlerdünkels feine Veran genommen, an Der geholfen haben, die großartigen Sagungen der Innungs- laffung Beseitigung nicht besonders verknusen" zu können. dieser Zu faffe zurecht zu modeln, auf welche später noch näher ſtände mitzuarbeiten. Nachdem Genosse Timm die Vers Um einen schwindelhaften Konkurs- Ausverkauf handelte eingegangen werden wird), noch haben Magistrat oder sammlung aufforderte, oder sammlung aufforderte, durch festen Zusammenschluß zur es sich in einer Antlage wegen versuchten Betruges, welche gestern Polizeibehörde es für angezeigt gehalten, der Drts gemeinsamen Arbeit, zum gemeinsamen Biele zu gelangen, vor der 133. Abtheilung des Schöffengerichts gegen den Kauf- taffe die Geburtsanzeige der Innungskasse zu übermitteln. wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die Vers mann Julius Königsberger und deffen Ehefrau Selbst die Innungsmeister sind erst durch ein Dekret" des sammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten eins Pauline Königsberger verhandelt wurde. Die An Innungsvorstandes, ihre Gesellen bei der Innungs- Krankenkasse verstanden, da nur durch feste Organisation eine Verkürzung der getlagten waren in Konkurs gerathen, das vorhandene Waaren- anzumelden, von der glücklichen Geburt der Innungskasse in Arbeitszeit erreicht werden kann. In Erwägung, daß ver­lager war aber von Verwandten übernommen worden, welche Kenntniß gesetzt, aber nur theilweise freudig überrascht worden. Schiedentlich der Anschluß an anderen Organisationen resp. die die bisherigen Geschäftsinhaber beauftragten, die Waaren für Der Obermeister der Tischlerinnung, Herr Mosel , so wurde Neugründung der Organisation angestrebt wird, erklärt die Ber­ihre Rechnung zu versilbern. Um einen möglichst hohen und weiter dargelegt, habe seinerzeit anerkannt, daß die Orts- Kranken- sammlung, nicht eher die Frage der Aenderung der Organisation schnellen Umfaß zu erzielen, griffen die Angeklagten zu fasse gut verwaltet werde. Wenn die Innung den Gedanken, zur Diskussion zu bringen, bis unsere resp. die Organisationen einem beliebten Mittel. Sie brachten Zettel am Schaufenster gegen den die Gesellen bereits im vorigen Jahre protestirt haben, in ganz Deutschland wieder aufgelebt sind. Aus diesem Grunde an mit Der Ueberschrift Konkurs Ausverkauf" = und nämlich neben der Orts- Krankenkasse eine eigene Kasse zu gründen, fordert die Versammlung von jedem zielbewußten Kollegen, sich mit der Unterschrift Der Verwalter". Dadurch sollte im Publi- was bei den den Innungen gesetzlich leider garantirten Privilegien der bestehenden Organisation anzuschließen, jede Streitfrage und tum der Glaube erweckt werden, daß es sich um einen gericht möglich ist nunmehr in die That umzusetzen sich beeilt habe, Bersplitterung über Namen und Form der Organisation zu lichen Ausverkauf zu festgesetzten Tarpreisen handele. Die An- so sei dies auf den Umstand zurückzuführen, daß die Innungsmeister unterlassen, dagegen aber die bestehende Organisation mit aus. geschuldigten führten zu ihrer Entlastung an, daß sie nur etwas in der Orts- Krankenkasse nicht nach ihrem Wunsche als Herr im Hause zubauen." gethan, welches von Hunderten geschehe. Der Staatsanwalt schalten und walten können. In der Orts Krankenkasse bätten Rigdorf. Am 26. Januar, Vormittag 10 Uhr, fand im führte aus, daß es endlich an der Zeit sei, diesem unreellen ihnen die Arbeiter zu viele Rechte. Daher hätten sie sich eine großen Saale der Viktoriafäle, Hermannstr. 54, eine sehr start Treiben mit schwindelhaften Konkurs- Ausverfäufen durch em- eigene Kaffe, die auch die polizeiliche Genehmigung erhalten habe, besuchte Arbeitslosen- Versammlung statt. Der Referent, Reichs­pfindliche Bestrafungen ein Ende zu machen, er beantragte eine nach ihrem eigenen Geschmacke gegründet, in welcher, so wie sie es tags- Abgeordneter Rühn , nahm denn auch bezug auf die Gefängnißstraße von je 3 Monaten. Der Gerichtshof erkannte wünschen, tie Arbeiter gar keine Rechte haben. Einen Einblick traurige Thatsache, daß am Sonnabend zu so ungewöhnlicher auf je 50 M. Geldstrafe event. je 5 Tage Gefängniß. in die idyllischen Zustände, die in der Junungskasse playgreifen, Tageszeit sich eine fo beträchtliche Anzahl Arbeiter eingefunden gestattet allein schon die Bestimmung, daß der Generalversamm- batte und gedachte der viel größeren Zahl derer, Eine große Anzahl Schankwirthe war gestern vor die lung gnädigst gestattet sein soll, den Kassenvorstand zu wählen, der Versammlung fern geblieben find. Redner Berufungs - Straffammer des Landgerichts I geladen, um Zeugniß soweit derselbe nicht bereits vom Jnnungsvorstande ernannt Ursachen der Arbeitslosigkeit, die einzig in der kapitalistischen abzulegen gegen den Agenten Wilhelm Freitag, welcher sich worden ist. Letzterer hat sich nun aber das Recht reservirt, die Produktionsform zu suchen sind, und beleuchtete die Unfähigkeit eines eigenthümlichen Mittels bedient hatte, um Kunden für die beiden Kassenvorsteher, die Kassirer und die Beitragssammler der herrschenden Gesellschaft, hierin Wandel zu schaffen. Einzig Kranken- und Sterbekasse Zukunft" zu gewinnen. Freitag war Den übrigen Vorstand darf die General- und allein ist dazu nur der Sozialismus im stande, deshalb ist im vorigen Frühjahre von der genannten Gesellschaft als Agent versammlung wählen, doch bedürfen alle von der Generales Pflicht der gesammten Arbeiterschaft, Aufklärung über die angenommen worden. Er erhielt für jedes neugeworbene männ versammlung gefaßten Beschlüsse, um Rechtskraft zu erlangen, der gegenwärtigen unordentlichen Wirthschaftsverhältnisse zu ver liche Mitglied 3 M., für jedes weibliche 2,50 M. Diese Beträge Bustimmung des Innungsvorstandes! Zu den besonderen breiten und für festen Zusammenschluß aller zu agitiren, durfte Freitag von dem ersten Versicherungsbeitrage sofort für fich Annehmlichkeiten der Innungskasse gehöre auch der Umstand, daß um die Macht zu erringen. In der Diskussion be. behalten. Der Angeklagte hatte einen auffälligen Erfolg bei den diese im Höchstfalle nur 26 Wochen Krankengeld bezahle, während spricht Genosse Thomas die Vorgänge in Kottenheim . Schantwirthen: Schließlich löste sich das Räthsel. Freitag hatte die Orts- Krankenkasse 52 Wochen zahle. Man sei bei dieser Be- Ein anderer Redner schildert mit bewegter Stimme, wie wehe ca jedem Schankwirthe zugesagt, daß bei demselben eine Bahlstelle frimmung von der menschenfreundlichen Ansicht ausgegangen, daß einem Vater thue, früh morgens um 8 Uhr feine armen Kinder errichtet werden solle. Es würde sich ein lebhafter Verkehr ent- ein Arbeiter, der 26 Wochen frank sei, überhaupt am besten mit nüchternem Magen und unvollständiger Bekleidung in Wind wickeln und das Geschäft sich bedeutend heben. Allerdings müsse thäte, zu sterben, Einen besonderen Reiz erhalte die Innungs- und Wetter hinausgehen zu sehen, um vielfach ihren Beinigern der betreffende Wirth Mitglied der Kasse sein. In der Hoff: tasse auch dadurch, daß alle Vergünstigungen, welche die Orts- und Ausbeutern das Frühstück zu bringen, er zitirt hierzu die im nung, in Zukunft mit den Mitgliedern der Zukunft" ein gutes Kranfenfasse biete, wie Milch, Wein, Kognat und dergleichen Vorwärts" veröffentlichte statistische Erhebung eines Nixdorfer Geschäft zu machen, ließen sich denn auch viele Wirthe auf mehr, die den Kranken oft dienlicher wären, als die verordnete Schullehrers, bricht jedoch unter Thränen mit den Worten ab: nehmen. Von der Errichtung einer Bahlstelle war bei feinem Medizin, in Wegfall kommen und daß bei Doppelversicherung Kollegen, ich kann nicht weiter, mir will das Herz brechen. von ihnen wieder die Rede. Das Schöffengericht hatte diese Be- das Krankengeld auf den ortsüblichen Tagelohn gekürzt werde. Diese Vorgänge rufen in der Versammlung einen tiefen Eindruck trügereien mit 2 Monaten Gefängniß geahndet und die zweite Dies war eine kleine Blüthenlese aus den Bestimmungen hervor, der minutenlang jede weitere Verhandlung unterbricht. Instanz erkannte ebenso. der Sagungen, welche Der Innungs Vorstand mit Hilfebet erklärt, gestern Zuhörer bei der Berathung der Ge den Herren Huber und Furchtbar ausgearbeitet habe. meindevertreter Versammlung gewesen zu sein. Hier habe der Die Schädigung der Geselleninteressen durch die Innungskasse Großindustrielle Hans Schumann erklärt, Arbeit gebe es genug: liege klar zu Tage. Schon durch den vielfachen Arbeitswechsel in der Gasanstalt sollen Schuppen gebaut werden. In aller Der Verband aller im Handels. und Transport würden viele gezwungen, der Jnnungskasse zu verfallen und der Frühe machten sich daher heut ganze Kolonnen auf den Weg gewerbe beschäftigten Hilfearbeiter hielt am 13. d. M. seine erworbenen Rechte in der Ortskasse verluftig zu gehen. Gefeßlich nach der Gasanstalt, um zu erfahren, daß sie vergebens Jahres- Generalversammlung ab. Der Vorsitzende beglückwünschte schüße zwar die Mitgliedschaft einer anerkannten freien Hilfskaffe gekommen feien. Nach einem Schlußwort des Referenten, die Kollegen zum neuen Jahre und gab der Hoffnung Ausdruck, vor einer Versicherung in der Innungskasse, doch werde seitens ftimmte man der Berliner Resolution zu. Eine zweite hatte daß auch das Jahr 1895 ebenso nußbringend für den Verband der Junung hierauf wenig Rücksicht genommen. Die Gründung hatte folgenden Wortlaut:" In Erwägung, daß die Regierung sein möge wie das verflossene Jahr. Sodann theilte er mit, daß der Innungskasse, welche die Lebensinteressen vieler Tausender noch nicht anerkannt hat, daß ein Mothstand vorhanden ist, era seit der letzten Versammlung 34 neue Mitglieder aufgenommen schädige, sei ein Umsturz im wahren Sinne des Wortes. Klärt die heutige Versammlung der Arbeitslosen zu Rixdorf feien. Das Andenken des verstorbenen Kollegen Schmock Ein folches Borgehen erscheine noch ungeheuer folgendes: Der Regierung ist im vollsten Maße Gelegenheit ge­den Plätzen. licher, ehrte die Versammlung durch Erheben die fich burch Grheben von Bedeutungslosigkeit der boten, bei der diesjährigen Volkszählung eine Statistik über die Hierauf gab Hoffmann im Auftrage des Vorstandes den Geschäfts- Innung an sich vergegenwärtige. Von 2500 Berliner Unter- Arbeitslosigkeit aufzunehmen, indem sie dem auszufüllenden bericht für 1894. Danach hat sich die Mitgliederzahl trot nehmern gehören nur 600 der Innung an. Die meisten seien Birkular geeignete Rubrifen über Dauer der Arbeitslosigkeit der inneren Unruhen im Verbande un fast das doppelte gegen aus Geschäftsinteressen, um das Eterbegeld nicht zu verlieren hinzufügt. Die sozialdemokratispe Fraktion wird ersucht, diefe das Borjahr vermehrt. Desgleichen ist die Auflage des Kor- lund um das Gewerbegericht umgehen zu können, Mitglieder Resolution dem Reichstage zu unterbreiten.

Versammlungen.

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