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ihre beschränkten Mittel beschlossen, die Werksdeputation zu ersuchen, Bagatelle von 30 000 Papiermart bestraft wird, so sieht die Be­dem Einsender des Vorschlages, dem fie 5000 m. zubilligte, eine völkerung darin keinen genügenden Schutz gegen die Wucher­besondere Bergütung in Höhe von 50 000 m. zu gewähren. Jeder Bampyre. vernünftig denkende Mensch wird das begrüßen. Weil aber damit einmal etwas Günstiges über die Tätigkeit einer städtischen Kom­Feiges Gesindel. Gegen 12 1hr nachts überfielen an der Ede mission gesagt werden müßte, und dieser oder jener Leser daraus der Tieck und Gartenstraße zwei Männer die Fran Lucie F., die einen guten Schluß auf die Tätigkeit im Magistrat ziehen könnte, sich auf dem Wege nach ihrer Wohnung in der Karlstraße befand, befam die Notiz im Berl. Lokal- Anz." die unsäglich hämische Stich- und schlugen auf sie ein, so daß sie start blutende Verlegungen im marke aufgeheftet: Beim Magistrat ist immer noch Geld Gesicht davontrug und zusammenbrach. Ein Passant gab auf die zu verdienen." Hätte die Kommission aus Ignoranten be- Straßentäuber einen Schuß ab und hielt die Burschen so lange in standen, dann bekan der Magistrat eine andere Note, nur Schach, bie eine Streife der Schutzpolizei herbeieilte und die Täter feine bessere, denn: der sozialistische Magistrat muß herunter- festnahm. Sie wurden nach der Dranienburger- Tor- Wade gebracht gerissen werden!" Und während der Berl. Lokal- Anz." dergestalt und hier als der 24 Jahre alte Arbeiter Paul Strahleck aus der alles tut, um in der Kommune Berlin nur ja nicht in Ein- Invalidenstraße und der 31 Jabre alte Hausdiener Albert Garß heitsfront mit den Sozialisten zu geraten, vergießt er auf der ersten aus der Gneisenaustraße festgestellt. Seite derselben Nummer Tränen der Rührung darüber, daß im Ruhrgebiet die Einheitsfront wirklich über Nacht ohne Berhand­lungen als etwas selbstverständlich Entstandenes" gekommen sei. In der Tat: Schert ist tot, aber seine Schmocks leben alle noch, und sie bemühen sich, Deutschland auf ihre Art zu retten, in einem Atem­zug mit der Einheitsfront und gegen sie.

Das Urteil im Neißer- Prozeß. Rach zweistündiger Beratung verkündeten die Geschworenen folgenden Wahrspruch:

Explosion eines Benzoljasses. Am Dienstag vormittag gegen 11 Uhr explodierte auf dem Hofe des Grundstücks Waffertorstraße 22 ein leeres Benzoifaß, das der Speditionsfirma Bagendid u. Co. gehörte. Der mit dem Reinigen des Fasses beschäftigte 38 Jahre alte Arbeite: Oskar Mielte aus der Dunderstraße 11 wurde durch den Luftdruck gegen die Hauswand geschleudert und erlitt neben äußeren Verlegungen einen Nerven choc. Etwa 60 Fenster­scheiben der umliegenden Gebäude wurden zertrümmert. Ein Fräu­lein Else Fröschte erlitt Berlegungen am Ropfe. Die Ursache der Explosion tonnte nicht festgestellt werden.

Die Angeflagten sind schuldig der gemeinschaftlichen Die Beerdigung von Oscar Tieh, dem Begründer des Waren­Körperverlegung in Tateinheit mit versuchtem Betrug und Diebstahl. hauses der Firma Hermann Tieß, fand gestern unter großer Be­Mildernde Umstände sind ihnen nicht zugebilligt. Der Staats- teiligung auf dem Friedhof in Weißensee statt. Der Magistrat anwaltsrat Dr. Orthmann beantragte mit Rücksicht auf die außer Berlin hatte zu der Trauerfeier den Stadtrat Wege abgeordnet, die ordentliche Schwere der Tat und die in ihr zutage getretene ver-| Berliner Stadtverordnetenversammlung war durch den Stadtver­brecherische Gesinnung für jeden der Angeklagten ordneten Moris Rosenthal vertreten. Rabbiner Dr. Bergmann 10 Jahre 8uthaus und 10 Jahre Ehrverlust, hielt die Gedächtnisrede. während die Verteidiger bezüglich der Strafbemessung eine wesent liche Herabfezung für geboten erachteten, insbesondere für Frau Spanier. Das Gericht erfannte gegen Passarge und Selzer auf je 5 Jahre Zuchthaus, gegen Frau Spanier auf 3 Jahre Zuchthaus und sprach allen drei Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren a b. Den Angeklagten Baffarge und Selzer wurden je 3 Monate, der Frau Spanier ein Jahr der erlittenen Untersuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Das Gericht hat bei der Strafbemessung be­rücksichtigt, daß Basfarge und Selzer Leute mit starf verbrecherischen Neigungen feien( Basfarge ist bekanntlich ein erheblich vorbestrafter Scheckfälscher), ein Moment, das bei Frau Spanier nur in recht geringem Maße zutrifft.

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Proletarische Feierstunden finden am Sonntag, den 28. Januar, vormittags 11 1hr, im Großen Schauspielhause statt. Die Feier wird ein geleitet mit der Oberon- Duvertüre von Carl Maria v. Weber , dann spricht Lothar Müthel Dichtungen von Rainer Maria Rilke und Ber haeren Der Männerchor bringt das Lebenslied" von Staun zum Bortrag. Dann spricht der Sprech- Chor die die jezigen Zeitverhältnisse treffende Dichtung Großstadt" von Bruno Schönlant, darauf folgt die Leonoren Duvertüre Nr. 3 von Beethoven , und den Schluß bildet das Erntelted" von Dehmel mit der Musik von Fried. Um 10 Uhr wird der Eingang zum Theater geöffnet und pünktlich 11 Uhr be­ginnt die Feier. Es wird dringend gebeten, recht pünktlich zu sein. Ein­frittstarten à 150 m. find außer im Bildungsausschuß, Lindenstr. 3 und den bekannten Stellen auch im Landsgemeindehaus, Sophienstr. 21, zu haben. Sprechchor für die Proletarischen Feierstunden. Donnerstag, abends 7 Uhr, Uebungsstunde in der Aula der Sophienschule, Weinmeister straße 16/17. Tegt für Großstadt" und" Erntelied" mitbringen. Museumseinbruch in Neustrelit.

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

Wenig geeignet zur Kindererziehung". Der Herr Polizei- Betriebsassistent gibt sein Urteil ab. Jm Artikel 136 der Reichsverfassung ist festgelegt, daß die bürgerlichen und staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten durch die indem sie an einem Strid auf einen Balton fletterten und eine In das Landesmuseum in Neustrelitz stiegen Einbrecher ein, Ausübung der Religionsfreiheit weder bedingt noch beschränkt mit Seife beschmierte Fensterscheibe eindrückten. Sie stablen drei werden dürfen. Dieser Verfassungsartikel besagt weiter, daß nie- italienische Gemälde: Panteon in Rom , Canale Grande in mand verpflichtet ist. seine religiöse Ueberzeugung zu offenbaren Venedig und Tempel des Anthonius und der Faustina in Naoma, und daß die Behörden nur insoweit das Recht zur Befragung nach die sie alle aus dem Nahmen schnitten. Außerdem nahmen sie noch der Religionszugehörigkeit haben, als Rechte und Pflichten davon einige Ringe der Königin Luise mit. Im Dom zu Lübeck abhängig sind oder statistische Erhebungen dies erfordern. erbeuteten Einbrecher eine sopie der Grablegung Christi Wer im kaiserlichen Deutschland aus der Landeskirche ausschied, Auch dieses Bild, das 70 mal 90 Zentimeter von Caraisaggio. war für die Behörden im allgemeinen politisch anrüchig und ein mißt, wurde aus dem Rahmen geschnitten. Mitteilungen über das in moralischer Hinsicht nicht vollwertiger Menich. Auf diesem Standpunkt auftauchen der wertvollen Gemälde nimmt in Berlin Kriminal­scheint noch heute der Polizei- Betriebsassistent. vom 88 Polizei- kommissar Trettin, Dienststelle BI 3, im Polizeipräsidium entgegen. Revier zu stehen. Dieser Beamte batte den Auftrag, die Verhält nisse eines Ehepaares in der Eldenaer Straße, das sich um lleber lassung eines Waisentindes bemüht hatte, nachzuprüfen. Und der diensteifrige Beamte machte dabei eine geradezu entsetzliche Fest­stellung: Das Ehepaar war aus der Landeskirche ausgeschieden! Die Feststellung war für den Herrn Polizei­Betriebsassistenten eine geradezu unerhörte Tatsache und veranlaßte ihn in seinem Bericht zu der Erklärung, daß ihm durch den Austritt aus der Landeskirche das Ehepaar zur Erziehung eines Kindes als wenig geeigneter­feine. Was Erziehungseignung mit Kirchenaustritt zu tun hat, das wird wohl ewig ein Geheimnis des Herrn S. bleiben. Es foll ja auch im Ernste Leute geben, die sich für abfolut anständig und moralisch einwandfrei halten, nur weil sie noch nicht im Ge­fängnis faßen. Und warum soll Herr S. nicht als Privat mann die Ansicht haben dürfen, daß nur Leute, die nicht aus der Kirche ausgetreten sind, gute und moralisch hochstehende Erzieher abgeben tönnen. Als Beamter der Republik gilt aber auch für ihn die Verfassung. Da er sie nicht zu fennen scheint, empfehlen wir feiner Dienststelle, ihn, wie es bei den zur Entlassung fommenden Schul- 1. Abt. 7% Uhr Bahlabende in folgenden Lokalen: Spiegel, Ackerstr. 1; Musch tindern geschieht, mit einem Exemplar der Reichsverfassung au erfreuen.

9.

Areisvertreterinnen der Frauenvorstände ber Areisausschüsse für Arbeiterwohlfahrt. Freitag, den 26. Januar, abends Uhr, wichtige Konferenz im Zeichensaal der Sophien- Schule, Weinmeisterstr . 16-17.

Wirtschaft

Die neuen fächsischen Anleihen.

Zur Deckung der Ausgaben, die insbesondere durch den wei­teren Ausbau der staatlichen Kohlen- und Elektrizitätsunternehmun­gen entstehen, beabsichtigt, wie bereits gemeldet, der sächsische Staat die Aufnahme von Anleihen. Die eine Gattung dieser An­leihen unterscheidet sich von den allgemein üblichen festverzinslichen Werten lediglich dadurch, daß ihr Zinsfuß ouf 8 Proz. bemessen wird, alio auf einen Sag, wie er für festverzinsliche Papiere heute noch selten ist und höchstens in einigen städtischen Anleihen Borläufer findet. Interessanter ist der andere Typus der Anleihe, die auf einen gleitenden Geldwert eingerichtet ist und somit wert­beständig ist.

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Aehnlich wie andere wertbeständige Anleihen soll auch die fächsische auf Kohle gestellt sein. Man zeichnet also nicht einen bestimmten Betrag in Mart, sondern 2,5 oder 10 Tonnen Kohle von der Qualität, wie sie auf den Staatsbergwerfen Sachsens her­gestellt wird. Wird die Anleihe zurückgezahlt, so erhält man eben­falls den Gegenwert der Kohle, die man gezeichnet hat. In diesem Punkte deckt sich also die sächsische mit der badischen Kohlenanleihe. Der Zeichner erhält einen höheren Geldbetrag zurückgezahlt, wenn der Kohlenpreis steigt, und einen geringeren, wenn was weniger wahrscheinlich ist der Kohlenpreis fallen sollte. Neu aber ist an diesem Anleihetypus die Art der Verzinsung. Während die bisher ausgegebenen Festwertanleihen eine Verzinsung in Höhe von meist 5 Proz. des eingezahlten Naturalwertes, also des Roggens, der Kohle, erhalten, zerfällt bei den Sachsen­anleihen nach den Beschlüssen des Landtagsausschusses die Berzinsung in zwei Teile. Der einmal eingezahlte Geldbetrag wird mit 5 Broz. in Papiermark verzinst, dazu tritt aber eine Rohlenprämie", d. h. es werden 2 Pro3. des jeweiligen Wertes der gezeichneten Kohlenmenge nebenber als Zinsen aus­gezahlt. In diesem System liegt eine Versicherung nach beiden Seiten. Sollte einmal der Geldwert steigen, also der Kohlenpreis fallen, so ist der feste Binsfag von 5 Broz. in Papiermark eine gewisse Gewähr gegen eine zu niedrige Berzinsung. In dem wahr­scheinlichen Falle, daß der Geldwert weiter sinft, und damit der Rohlenpreis steigt, ist die Kohlenprämie höher und bietet einen Erfak für die Entwertung des Papierzinses.

Die fächsische Festwertanleihe wird hoffentlich mit dazu bei­tragen, Sparer, die ihre Ersparnisse vor der Geldentwertung schützen wollen, von anderen spekulativen Anleihepapieren abzulenfen. Ohne Risiko ist auch diese Anleihe nicht, da die lange umfämpfte Stabili­fierung der Währung doch einmal eintreten fann und damit der Geldwert der Anleihe sinten muß. In diesem Falle aber würden auch die Preise fallen, so daß die Kaufkraft der Ersparnisse im großen und ganzen unvermindert bleibt. Und tarauf, nämlich auf die Sicherung der Kauffraft fommt es an. Spetulanten, werden auch nach der Schaffung derartiger Anleihen fich lieber auf die mühelos Geld auf Kosten des Boltsganzen verdienen wollen, anderen Gebieten betätigen, wenn die Steuerbehörde hier nicht fester zupackt.

Aber nicht nur aus diesen Gründen sind die Festwertanleihen für die Arbeiterschaft von besonderem Interesse. Weit wichtiger ist, daß mit den wertbeständigen Papieren Vorbilder geschaffen werden für die Schaffung von Goldschazanweisungen, wie sie von der Sozialdemokratie zur Eindämmung der Balutaspekulation immer gefordert, von der Hüterin der deutschen Währung, der Deutschen Reichsbant aber bekämpft worden sind. Bielleicht nimmt diese doch cinmal Anlaß, aus dem Vorgehen der Landesregierungen zu lernen.

Stärfere Inanspruchnahme der Reichsbant. Nach dem Wochen. bericht der Reichsbank vom 15. Januar macht sich ein erhöhter Kreditbedarf geltend z. T. infolge der wirtschaftlichen Störun gen durch die widerrechtliche Besetzung des Ruhrgebiets. Durch die Beleihung von Handelswechseln wuchsen die Bestände der Reichsbank an diesen Papieren um 35 Milliarden auf 470 Milliarden an. Gleich zeitig erhöhte sich der Vorrat an Reichsschazwechseln, die sich in den Kaffen der Reichsbank häufen, um 81 auf 1177,7 Milliarden Mark. Infolge des Kreditbedarfs stieg der Bantnotenumlauf um 101 auf 1437,8 Milliarden Mark.

7. Kreis Charlottenburg . Heute abend pünktlich 8 Uhr Sigung des Bildungs­ausschusses der Fraktion im Zimmer 1 des Charlottenburger Rathauses. Arbeitsgemeinschaft Verfassungskursus. Donnerstag, den 25. Januar, 7% Uhr, in der Juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3, 1. Sof, part. Referentin Areis Wilmersdorf. Mit Rücksicht auf die allgemeine Funktionärkonferenz Arbeitsausschuß des Verbandes der Deutschen Faz Genossin Bohm- Schuch, M. d. St. Einstellung des Einkaufs von Holz wegen Ueberfeuerung. Der findet die Sigung des Bildungsausschusses Donnerstag abend Uhr statt. fabrikanten hat beschlossen, die Preise für Fässer, die aus in Karten zu den Proletarischen Feierstunden find von jetzt ab bei Göländischen Hölzern hergestellt werden, vorläufig nicht zu er. Kreis Tempelhof . Donnerstag, den 25. Januar, 7 Uhr, findet in Marien­Kurfürstendamm 92, und bei Chaim, Auguftaftr. 6, zu haben. dorf, Rathaus, 8immer 26, eine Sigung des Kreisvorstandes statt. Boll­zähliges und pünktliches Erscheinen Pflicht.

13.

Heute, Mittwoch, den 24. Januar:

ner, Am Zirkus 10; Witte, Poststr. 29. 6. Abt. Der zu Mittwoch abend anberaumbe 8ahlabend findet wegen der Funktionärtonferenz 8 Tage später statt. 8. Abt. Wegen der am Mittwoch stattfindenden allgemeinen Funktionärtonfe. renz findet der Zahlabend bestimmt am Dienstag, den 30. Januar, statt. 24. Abt. Der Bahlabend fällt diesmal aus und findet Dienstag, den 30. d. M. 74. Abt. Zehlendorf . Genosse Heinrich Ströbel spricht in öffentlicher Bolksver­sammlung abends Uhr im Kaiserhof über Frankreichs Gewaltpolitit und die Zukunft des deutschen Volkes". Das Erscheinen aller Genoffen mit ihren Angehörigen ist unbedingt notwendig.

statt.

Straße 19.

Morgen, Donnerstag, den 25. Januar:

Wieder ein mildes Urteil für Wucher! Unter der harmlosen Aufmachung von An- und Rüdtaufgeschäften werden augenblicklich in Berlin allerlei unfaubere Manipulationen verübt, denn diese Geschäfte sind in Wahrheit nichts anderes als Darlehnsgeschäfte unter 32. abt. Wegen der am Mittwoch stattfindenden Areisvertreterkonferenz findet wucherischer Ausbeutung bedürftiger Perlonen. in diesem Monat ber 8ahlabend am 31. Januar statt. Restlose Einladung Diese Geschäfte werden mehr als die Pfandleihen in Anspruch ge- 34. Abt. Die Zahlabende finden am Mittwoch, den 31. Januar, statt. unbedingt erforderlich. nommen, weil sie für Wertsachen aller Art einen höheren Kauf­preis" zahlen, dafür aber den Verkäufern das Recht einräumen, innerhalb eines Monats den gekauften" Gegenstand zu einem Preise, der für den Geschäftsinhaber einen erheblichen Gewinn darstellt, zurüdzukaufen. Wird der Gegenstand in Monatsfrist nicht zurück­getauft, so fällt dieser dem Geschäftsinhaber als Eigentum zu, mas für ihn unter allen Umständen auch einen hohen Gewinn be= deutet. Während die Pfandleihen den schärfften gefeßlichen Bor schriften unterworfen find, entziehen sich diese Rückaufs­geschäfte jeder Kontrolle und wuchern die not­leidende Bevölkerung, insbesondere die dem früheren Mittelstand angehörenden Perfonen, nach allen Regeln der Kunst aus. Ein derartiges Rückaufsgeschäft hatte auch der Kaufmann Paul Schmidt betrieben, welcher sich jetzt vor dem Echöffengericht Berlin- Mitte wegen Wuchers zu verantworten hatte. Der Amts­anwalt erachtete gewerbsmäßigen Wucher für dargetan und bean­tragte drei Monate Gefängnis und 10 000 m. Geldstrafe sowie zwei Jahre Ehrverlust. Das Gericht legte feinem Urteil indessen nur fortgesetten einfachen Wucher und Vergehen gegen die Pfandleihperordnung zugrunde und erkannte auf 30 000 M. Geld­strafe. Die Justiz mag sich gesagt sein lassen, daß die in unerhörter. Beise ausgeplünderte Bevölkerung so feine Unterschiebe, wie sie das Gericht in dem vorliegenden Fall mit einfachem" Bucher macht, nicht versteht. Das Bolt meint: Wucher ist Wucher, und wenn so gar gerichtsnotorisch festgestellter fortgesetzter Wucher mit einer

KON LINON

höhen. Die Preisbildung für Rundholz ist trotz der weiteren Verschlechterung der Mart so übertrieben, daß das in den Einkäufen liegende Risifo nicht getragen werden fann: die Faß- Industrie muß daher auf weitere Holzeinfäufe zu überteuerten Preisen verzichten.

Verschärfung der Krise in der pfälzischen Schuhindustrie. Die schwere Krise, in der sich die pfälzische Schuhindustrie, das wirt. fchaftliche Rückgrat der Stadt Pirmasens und Umgegend, infolge der durch die Reparationsleistungen hervorgerufenen wirtschaftlichen Lage schon seit einiger Zeit befindet, hat sich durch die politischen Ereignisse der letzten Tage und durch den dadurch verursachten Marksturz weiter verschärft. Wenn es so weiter geht, dann ist, wie gemeldet wird, die Entlassung einer noch größeren Zahl von Arbeitskräften, wahrscheinlich sogar die Stillegung der meisten Betriebe, nicht aufzuhalten.

Die Teuerung im Saargebiet. Die Teuerung, die im unbe­15. bt. 7 Uhr Zahlabend bei Kunze, Ackerstr. 49, und Andersson, Stralsunder wird im Ausmaß und Tempo noch gewaltig übertroffen von den festen Deutschland seit dem erneuten Sturz der Mark im Gang ist, 93. Abt. Menlön. 8 Uhr Abteilungsversammlung im Lokal Gambrinus, Raiser- Breissteigerungen, die jeyt im Saargebiet erfolgten. Dort Friedrich- Straße . Thema: Klassenjuſtiz". Referent Genoffe Dr. Selig hat sich die Wirtschaft dant der Segnungen der Franzosenherrschaft john. 2. Stellungnahme zum Beziristag und zur Kreisvertreterversamm­lung. 3. Wahl der Abteilungsleitung. Borher pünktlich% 7 Uhr Vor- mehr und mehr auf die Frankenwährung eingestellt. Die Folge ist frandssigung. Um 7 Uhr Funktionärsigung. 14. Abt. Lichtenberg . 7% Uhr zahlabende: 1. Gruppe bei Milling, Nieder- Deutschland So foftet jezt in Saarbrücken : 1 Liter Milch 1200 M., ein noch viel jäheres Heraufschnellen der Preise als im übrigen barnimstr, 3; 2. Gruppe bei Sözel, Wühlischstr. 30; 3. Gruppe bei Fröh­ling, Mainzer Str. 15; 4. Gruppe bei Börner, Wuhlischstr. 39. Bortrag 1 Bfund Ochsenfleisch 2400 m., Gefrierfleisch 1800 M., Wurst bes Genossen Stein: Was habe ich für Miete zu zahlen?" 3000 M., 2 fund Gemischtbrot 1100 m., 1 Bfund Weißbrot Frauenveranstaltungen am Donnerstag, den 25. Januar: 1000 M., 1 Brötchen( Schrippe) 220 M., 1 Glas einheimisces tenberg. 114. und 115. Abt. 7% Uhr bei Bitorek, Jung-, Ecke Oberstraße. Bier 200 M., 1 Bfund Butter 61%, bis 8 Frant( 8400 bis 11600 m.), Valutaelend und Preispolitik". Referent Genosse Riezmann. 1 Gi 50 bis 80 Cts.( 645, bis 1032 M.!). Seit Montag ist dort 116. unb 117. Abt. Uhr in der Mittelschule, Marktstr. 18-19. Thema: auch nach Post und Eisenbahn die städtische Straßen­,, Balutaelend und Proletarierhaushalt". Referent Genossin Herz. 118, und 119, Abt. 7% Uhr im Cäcilien- Enzeum, Rathausstraße. Thema: bahn zum Frantentarif übergegangen. Die fleinste Fahrstrede Warum muß sich die Frau um Bolitit filmmern?" Referentin Genoffin Todenhagen. Alle Genossinnen und interessierte Frauen sind herzlich ein. geladen.

121.

Thema:

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Abt. Karlshorst . 7½½ Uhr bei Belau, Rödel-, Ecke Brinz- Adalbert- Straße.

Thema: Soziale Dichtung". Referentin Frau Dr. Wegscheider, M. d. 2.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

modabend 7 Uhr im Schiller- Enzeum, Pantstr. 41; Bezirk Often abends 7 Uhr Freireligiöse Gemeinde, 3. Berwaltungsbezirk. Bezirksversammlung Mitt in der Schule Eckertstraße.

Fritzi Maffary

eine Bigarette g von Kang

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fostet 30 Cts.( nach heutigem Kurs also 387 M.).

Devisenturse. In unserer gestrigen Rurstafel ist zu berichtigen: 100 Schweizer Franken 3740,62 Gelb, 3759,38 Brief; dagegen 1 brasilianischer Mreis 2294,25 Geld, 2305,75 Brief; nachzutragen sind außerdem noch folgende Notierungen: 1 japanischer Hen 9775,50 Geld, 9824,50 Brief, 1 ungarische Krone 7,48 Geld, 7,52 Brief; 1 bulgarische Lewa 121,69 Geld, 122,31 Brief; 1 jugoslawischer Dinar 158,60 Geld, 159,60 Brief. 100 Bolenmark galten im freien Verkehr etwa 70-73 Mr.