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Nr. 44 40. Jahrgang

Ausgabe A nr. 22

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Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

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Sonnabend, den 27. Januar 1923

Ausnahmezustand in Bayern  .

ſetzt sein.

Norddeutsche Statisten zur Münchener   Hitler  - Parade passieren Verlin. Mit der Verhängung des Belagerungszustandes über anderen Städten am 25. Januar Marsch befehl nach Mün  . Bayern   ist der lange erwartete Augenblick eingetreten, in dem hen erhalten. Die Leute haben Fahrkarten und 16 000 m. pro sich selbst die bayerische Regierung, das heißt die Mann bekommen. Bon Hamburg sollte ihnen ein Sonderzug ge­Regierung der Bayerischen Volkspartei und der Deutschnatio- ftellt werden, das fonnte aber wegen Wagenmangels( 1) nicht nalen genötigt fieht, gegen die fascistische Bewegung, die ihr geschehen. Von Hannover   sollen 1500 Mann in Marsch ge­über den Kopf zu wachsen droht, Schuhmaßnahmen zu er­greifen. Durch diese Tat gibt sie das alles zu, was zur Kritit ihrer teils passiven, teils direkt fördernden Haltung dieser Be­wegung gegenüber von uns gesagt worden ist, zutreffend war. Die nächsten Tage müssen zeigen, ob diese Maßnahmen fünf Minuten vor oder fünf Minuten nach zwölf ergriffen sind. Eigentlich müßte man von den Bayern   politischen Verstand genug erwarten, um zu begreifen, daß ein fascistischer Putsch heute nur Arbeit für Poincaré   ist.

München  , 26. Januar.  ( Eig. Drahtbericht.) Die Treibe­reien der Nationalsozialisten, gegen die die Regierung bisher nichts unfernommen hat, haben das Staatsministerium veranlaßt, den Ausnahmezustand über Bayern   zu verhängen. 3m Laufe der Woche haben die Nationalsozialisten in ihrem Parteibureau Handgranaten verteilt. Als Auftakt für den morgen beginnen­den Parteitag waren zwölf große Bersammlungen angekündigt, in denen Hitler reden sollte; sie sind ebenso wie die Gegen­demonftrationen der sozialdemokratischen und der kommu­niftischen Partei verboten worden. Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit wurde ferner die kommunistische Neue Zeitung"

verboten.

-

München  , 26. Januar.  ( TU.) Heute vormittag erschienen zwei Bertreter Hitlers   im Ministerium des Innern und ließen sich zu der Drohung hinreißen, daß sie die untersagten Rundgebungen do ch veranstalten würden, die Dinge müßten dann eben ihren auf nehmen, wenn ihnen Widerstand geleistet würde. Feiglinge feien unter ihnen nicht. Der Minister des Innern ist zum baye­Generalstaatskommiffar mit diftatorischer Vollmacht, die Regierungspräsidenten der rechtsrheinischen Bezirke sowie die Bolizeipräsidenten von München   und Nürnberg   zu Staatsfom= missaren ernannt worden.

rischen

Polizeiliche Plündererprotektion.

München  , 26. Januar.  ( Eig. Drahtbericht.) Der Sturm auf das Hotel Grünwald war ein organisiertes Borgehen der National fozialisten. Als die drohende Menge vor dem Hotel erschien, fam deren Augen die ersten Eisstücke gegen die Fenster des Speise eine Hundertschaft der Landespolizei am hotel vorbei, unter saals geworfen wurden. Ein Mann der grünen Polizei stand am Eingang zum Speisesaal, als die Menge eindrang und die Ver­müftungen vornahm. Der Aufforderung eines Hotelangestellten, einzugreifen, fam er nicht nach. Auch die Hundertschaft vor dem Hotel tat nichts. Die Zerstörer verließen zum größten Teil das Hotel durch den Haupteingang, mußten also die Bolizeimann genommen, nicht einmal die Namen der Leute festgestellt. Als der schaften passieren, trozdem wurden feine Verhaftungen vor­Bolizeipräsident Nork und der Leiter der politischen Polizei am Tatorte erschien, geschah ebenfalls nichts, um die Rädelsführer festzunehmen.

Die Münchener Bost" weist darauf hin, daß die Demon­ftranten Angehörige der Nationalsozialistischen Bartei waren und daß ein Führer seine Hundertschaft fortwährend dahin und dort bin fommandierte. Bei der Demolierung des Speisesaals gingen " Derloren", einem der Plünderer wurde von der Polizei ein einige 20 filberne Eßbeftede und anderes Silbergeschirr filbernes Messer aus der Tasche gezogen; er erklärte, er habe es als Andenten mitnehmen wollen.

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Aussprechen, was ist!

Es hilft nichts, den Kopf jetzt in den Sand zu stecken und fich außen- und innenpolitisch irgendwelchen Illusionen hinzu geben. Die Lage ist so furchtbar ernst, daß nur flare Erfennt nis der Dinge dem deutschen   Proletariat die Kraft und die Fähigkeit geben kann, die Kämpfe siegreich auszufechten, die ihm durch die Verschärfung der europäischen   Krife aufge­zwungen worden sind. Ein großer Teil der deutschen   Presse hat mit einer Leichtfertigkeit, die an ihre Haltung während der Kriegsjahre erinnert, eine Hurrastimmung erzeugt, die nicht nur den Blick breiter Boltskreise gegenüber dem Ernst der Lage getrübt, sondern auch gefährliche und in ihren Nach­wirkungen vielleicht verhängnisvolle nationalistische Unter­ftrömungen hervorgebracht hat. Diesem Treiben gegenüber darauf hinzuweisen, daß das deutsche   Volk in seiner Gesamt­halten wir es für unsere Pflicht, mit besonderem Nachdruc heit erst am Anfang einer schweren Leidensperiode steht und daß die Deutsche Republik von außen und von innen Gefah­ren ausgesetzt ist, die ihre Eristenz auf das schwerste bedrohen.

Weltpolitisch liegen die Dinge so, daß Deutschland   zu­nächst nur auf seine eigene Kraft und Widerstandsfähigkeit tische Unreife jener Kreise des Volkes, die sich nach wie vor angewiesen ist. Es ist nur ein neuer Beweis für die poli­als Führer der Nation" aufspielen, daß sie nach ihren Haß­gefängen gegen das Gott- strafe- England" während des Krieges jetzt mit gläubiger Inbrunst auf die sofortige Ein­mischung der konservativen englischen   Regierung in die Ruhrfrage warten. Eine solche Erwartung ist illusionär. Die englische öffentliche Meinung steht zwar in ihrer über­die englische   Geschäftswelt verurteilt auf das entschiedenste die wiegenden Mehrheit der Ruhrbesetzung ablehnend gegenüber; Katastrophenpolitit Poincarés, die die wirtschaftliche Gesun­dung Europas   hemmt; die englische Schwerindustrie verfolgt mit Besorgnis die Machterweiterung der französischen   Schwer­industrie, die durch die Ruhrbesetzung einen weiteren Schritt zur Aufrichtung eines tontinentalen Eisen- und Kohlentrusts getan hat, dessen Monopolstellung die englische Schwerindu­strie bedrohen würde. Aber alle diese Faktoren sind angesichts des gegenwärtigen Kräfteverhältnisses in der europäischen  Politik nicht start genug, um die englische Regierung zu einem offenen Bruch der Entente und zu einem aktiven Vorgehen Politik ist vielmehr eine abwartende, und diese Raffi­träge an die englische Kohlenindustrie die Arbeitslosigkeit in England gemildert und daß außerdem in einflußreichen Krei fen Bestrebungen im Gange find, das Intereffe des englischen Deltapitals an den Petroleumquellen im Mossulgebiet dadurch wahrzunehmen, daß man der französischen   Schwerindustrie im Ruhrgebiet   freie Hand läßt.

München  , 26. Januar.  ( Amtlich) Bekanntmachung über die Berhängung des Ausnahmezustandes im rechtsrheinischen Bayern  : Der Druck der Feinde auf Deutschland   verlangt zurzeit gebieterisch die Zusammenfassung aller Kräfte zur einheitlichen Abwehr. Jetzt Das Moratorium abgelehnt. ist nicht die Zeit zu polifischen Auseinandersetzungen, durch welche ,, Allgemeine Verfehlung" Deutschlands   festgestellt". die Gefahr von 3usammenstößen unter Deutschen   her­aufbeschworen wird. Den Führern der nationalfozialisti­Paris, 26. Januar( WTB.) Havas teilt mit: Die Repa­fchen deutschen   Arbeiterpartei wurde daher eröffnet, daß unter rationstommission trat heute nachmittag 3 Uhr zufammen. diefen Umständen anlählich ihres Barteitages Veranstaltungen und Die Sigung war um 4% Uhr beendet. Nach dem Vorschlag der Festlichkeiten unter freiem Himmel nicht zugelassen Delegierten Barthou   und Delacroig nahm die Kommission werden. Sie lehnten, die Beachtung dieser Anordnung ab und Kenntnis von der deutschen   Note vom 13. Januar, in der die deutsche gegen Frankreich   zu veranlassen. Die Linie der englischen drohten, daß der staatlichen Gewalt Gewalt ent- Regierung mitteilt, daß fie die Sachlieferungen an Frankreich   und gegengefeht werden würde. Damit hat die Nationalsozialistische Belgien   einstelle. Die Reparationsfommission hat entschieden, vität wird noch dadurch verstärkt, daß die zahlreichen Auf­Arbeiterpartei den gefehmäßigen Boden verlassen und der verfassungsmäßigen Regierung den Kampf angefaat. Um allen daß hierdurch das Verlangen eines Moratoriums, das am Störungen von Ruhe und Ordnung, von welcher Seite fie auch 14. november gestellt wurde, hinfällig wurde. Infolgedeffen fommen mögen, zu begegnen, haf die Staatsregierung befchloffen, wird der Zahlungsplan vom 5. Mai 1921 wieder in Kraft treten. den Ausnahme zust an d zu verhängen. Sie erwartet von allen Die Reparationsfommiffion habe übrigens Deutschland   in feinen Staatsbürgern die genaueste Beachtung der bestehenden Gesetze und Zahlungen bereits einen Aufschub bis zum 31. d. m. bewilligt. der ergehenden Anordnungen. Die Reparationsfommiffision hat mit drei Stimmen bei einer Stimmenthaltung( der des britischen Delegierten) beschlossen, daß Veranlassung besteht, die allgemeine verfehlung Deutsch  - Begebenheiten der letzten Monate einen eigenartigen Charak­Im Lichte dieser Bestrebungen nehmen die weltpolitischen lands hinsichtlich seiner Reparationsverpflichtungen gegenüber Frant- ter an: Es sind nicht die Parlamente mit ihren Schönrednern, reich und Belgien   auf Grund des§ 17 festzustellen. Dieser Beschluß und nicht die Staatsmänner und Diplomaten mit ihren Kund­wird der deutschen   Regierung alsbald notifiziert werden. Die Kom- gebungen, Denkschriften und Dekorationen, die die Geschicke miffion hat sofort anschließend im gegenseitigen Einvernehmen ein der Völker dirigieren; hinter diesem Puppenspiel stehen viel­Schreiben an die deutsche Regierung abgefaßt, in dem sie diese mehr die gewaltigen Gerüste des Eisen-, Kohlen- und Del­offiziell von dem doppelten Beschluß informiert: Ablehnung des fapitals, steht die Allmacht des internationalen moratoriums und Feststellung der allgemeinen Ver- Finanztapitals, das die Interessen der Völker wie fehlung. hohle Nüsse verschachert. Als die deutschen   Soldaten vier Havas fügt hinzu: Anders als bei dem gelegentlich der früheren Jahre lang in den Schüßengräben bluteten, waren es die Entscheidungen befolgten Verfahren hat die Kommission fich darauf Herren der deutschen   Schwerindustrie, die von der Er­Auf dem Lehrter Bahnhof   trafen Freitag nachmittag beschränkt, Deutschland   diefe offizielle mitteilung ohne irgendwelche oberung der Erzgruben von Longwy   und Brieŋ träumten, um 250 bis 300 meist junge Leute ein, die in Medlenburg und offiziöse 3ufähe zu machen. Es muß darauf hingewiefen werden, das Monopol eines deutschen   Montantrusts in Europa   auf­Bommern zusammengezogen waren, um gemeinsam zum Mün- daß, wenn bei der Beschlußfaffung teine Einstimmigkeit erzielt zurichten. Heute ist dieser Plan- nur in umgekehrter Rich­chener Parteitag der Deutschvölkischen Freiheitspartei  " verfrachtet zu werden. Arrangiert war der Transport vom Reichstagsabgeord worden ift, die Diskussion nichtsdestoweniger sich in grundsäglicher tungvon der französischen   Schwerindustrie aufgenommen neten Wulle und dem Freikorpsführer Roßbach. Auch soll jener Weise vollzog. Wenn aber der englische   Delegierte auch geglaubt worden, und die Macht dieser Gruppe, verbunden mit den Bade aus Schwerin   mitbeteiligt sein, der den Rathenau  - Mördern hat, fich den Beschlüssen feiner Kollegen nicht anschließen zu sollen, Bestrebungen der miteinander rivalisierenden Gruppen des die Maschinenpistole vermittelt hatte. Die Berliner   Polizei hatte fo hat er doch Wert darauf gelegt, nicht gegen fie zu ffimmen internationalen Deltapitals und mit der überwältigenden Kenntnis von der Ankunft dieser Horde und ein größeres Bolizei und hat sich einfach der Stimme enthalten. aufgebot stellte nach Einlaufen des Zuges die Namen der einzelnen Macht des auf seinen Schuldschein pochenden amerikanischen  fest und durchsuchte sie, troh ihrer Entrüftung, nach Waffen. Finanzkapitals ist es, die die eigentlichen Linien der euro­Solche wurden zwar nicht gefunden nur zwei große af en treuz­Die Reparationsfommission ist sich wohl darüber selbst im päischen Politt bestimmt. fahnen wurden befchlagnahmt, wogegen der lauteste flaren, daß ihre Beschlüsse nur eine lächerliche Forma­Brotest nichts half. Die Leute begaben sich dann einzeln nach dem lität find. Alle Mächte haben längst eingesehen, daß das Anhalter Bahnhof  . ulle hatte vor einiger Zeit einen Sonderzuq Londoner   Zahlungsstatut unausführbar und dringend revi­beftellt, den das Reichsverkehrsministerium unverständlicherweise auch sionsbedürftig ist. Das hatte sogar Poincaré   zugegeben, in­zugefaat, im letzten Augenblid aber mit Rütlicht auf die politische dem er der Gewährung eines Moratoriums, allerdings gegen Laat verweigert hatte. So löften sich die Jünglinge ihre Pfänder, sowie der Herabsetzung der deutschen   Schuld bei Rorten felbst und fuhren mit dem beschleunigten Bersonenzug nach gleichzeitger Herabsetzung der interalliierten Schulden zuftim­München Bei dem Leiter des Transportes fand man eine die men wollte. Jetzt aber erklärt die Reparationsfommiffion, Aftermonne, die poffaefnidt wor mit 10 000der. Allein die das Moratorium set abgelehnt, Deutschland   müsse bis zum Fahrt diefer 250 his 300 Mann von Mecklenburg   und Bommern   31. Januar 500 Millionen Goldmart, d. h. nach dem gestrigen über Berlin   nach München   fommt auf über eine halbe Million zu stehen. die Verpflegung ganz abgerechnet Dies in der Zeit der Na Kurse 3 000 000 000 000 Papiermart ,, lies dreitausend tionalfammlung für den Abwehrkampf an der Ruhr! In Thüringen   Milliarden bzw. drei Billionen Papiermart be follten weitere Abteilungen zu dem Transport stoßen und für den zahlen! späten Abend war die Ankunft eines weiteren Transports in Berlin  angefündigt.

Der englische   Delegierte hat durch Stimmenthaltung offenbar zum Ausdruck bringen wollen, daß man diesem Die TU. berichtet, daß auf dem Lehrter Bahnhof 15. Ber- groben Unfug nicht die Ehre einer Bolemit erweisen darf haftungen vorgenommen worden seien. und hat sich der Stimme enthalten. Havas aber will der Welt Hamburg  , 26. Januar.  ( Eig. Drahtbericht.) Die Hamburger einreben, feine Haltung bedeute eine stillschweigende Geneh Mitglieder der nationalsozialistischen Gruppen haben ebenso wie in migung dieses Beschlusses

Schwerindustrie, die offensichtlich die Politik Frankreichs   diri­Gegenüber dem Ausbreitungsdrang der französischen  giert, ist die Haltung der deutschen   Arbeitertlaffe flar und eindeutig. Wie sie den Eroberungsdrang der annerio­nistischen Wirtschaftsverbände Deutschlands   während des Krieges befämpft und gezügelt hat, so befämpft sie heute den Einbruch der französischen   Stahlkönige in das deutsche   Wirt­fchaftsgebiet. Sie tut das nicht im Interesse des deutschen  Grubentapitals, nicht im Interesse der Herren Stinnes, Thyssen, Klöckner usw., zu denen sie nach wie vor in heftigem Klaffengegensatz steht, sie tut das vielmehr im Interesse ihrer eigenen Zukunft, im Interesse der Erhaltung der Bodenschäze Deutschlands   für das arbeitende Bolt, im Interesse der Ber  teidigung des deutschen   Wirtschaftsgebietes und der Einheit der deutschen Republik, die verloren gehen würde, wenn es einerseits Poincaré   und andererseits seinen deutschnationalen Bundesgenossen, die begeistert ihr Gott erhalte uns Poincaré  !" rufen, gelingen würde, den deutschen   Staat in feine Bestandteile aufzulösen und eine unaufhaltsame Welle