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hat. Die sich jetzt noch in Privathänden befindlichen Banknoten werden gewaltig überschätzt. Die Geldentwertung hat die ehe­mals besonders in landwirtschaftlichen Kreisen aufgestapelten Bapiergeldvorräte längst in den Berkehr gebracht und zur An­

Gegen die Politik der Gewalt.

Eine englische Stimme.

Jeindringliche Mahnung an die

Arbeiterbepölferung Frankreichs  , im Namen der Menschlichkeit dem Sieg der Ge­malt über das Recht die Hilfe zu versagen, und äußert die Hoff­nung, daß die übrigen Hauptorganisationen der Arbeiter sich dieser Resolution zweds Erhöhung ihrer Wirkung anschließen möchten.

In der neuesten Nummer des New Leader", der großen Zeit­lage in Wertpapieren oder Waren geführt. Selbst der dümmste schrift der Unabhängigen Arbeiterpartei Englands, schreibt deren Bauer hat nämlich langsam eingesehen, daß die Wertver Herausgeber, Genosse H. N. Brailsford, über den Fehlschlag minderung der in gehamsterten Banknoten festgelegten des Militarismus", die bisherigen Ergebnisse der Ruhrinvasion ent­ Markveträge   viel größer ist als irgendeine Steuer. Die Be- sprächen allen Beraussagen; Frankreich   erhalte feine Reparationen Die italienische Partei geht nach Hamburg  . seitigung der Auskunftspflicht der Banken kann deshalb gar mehr, es habe das Wirtschaftsleben an der Ruhr desorganisiert, es Mailand  , 29. Januar.  ( WIB.) Der kongreß der Pro­feine Milderung der Zahlungsmittel herbeiführen. Ebenso habe Arbeitgeber und Arbeitnehmer zufammengeschweißt, und jeder vinzialverbände der vereinigten italienischen sozialisti. lächerlich ist der Einwand, daß der Depotzwang zu Verfuch der Anwendung militärischer Gewalt zur Bezwingung der schen Partei beschloß, an dem Kongreß für die Wiederherstel­einer Erschwerung der Anlage des Geldes in standhaften Maffen habe mit einer erniedrigenden Niederlung der sozialistischen Internationale in Hamburg   feilzu­fest berzinslichen Werten geführt habe. Daß heute lage der Franzosen   geendet: Reichs- oder Kommunalanleihen und ähnliche Werte nicht ge­nehmen. Ferner erhob er gegen die Befehung des Ruhrge­biets durch die Franzosen   Einspruch. zeichnet werden, ist nicht die Folge des Depotzwanges, sondern die Folge des Sintens des Goldwertes dieser Anleihen, die ebenso wie die Banknoten in voller Bucht von dem Sturz der Mark betroffen werden.

Es ist dies ein wunderbares Schauspiel natio naler Ginigkeit und Bürgermutes und das erstaun­lichfle Beispiel der Macht, die in der passiven Resistenz liegt, das die Geschichte unserer Generation jemals geboten hat.

Die weiteren Pläne Frankreichs   bedeuteten 3wangsarbeit mit Auch die Behauptung in der Eingabe der Banten  , es stehe Bereflendung als Sanktion"." Ludendorff   habe bei den belgisch ,, unwiderleglich fest, daß die Bestimmungen über die Aus- französischen Deportationen nichts Schlimmeres begangen. Brails hebung des Bantgeheimnisses und die Einführung des Depot ford fritifiert energisch die Haltung der Regierung Bonar Law  , zwanges die steuerlichen Interessen des Reiches in feiner deren Mitglieder in dem Vorurteil der alleinigen deutschen   Kriegs­irgendwie nennenswerten Beise gefördert haben", ist unschuld noch immer befangen seien. Er wendet sich scharf gegen diese mahr. Die Begründung zu dem erwähnten Gesehentwurf These und erklärt, daß es jedenfalls nicht die jetzige deutsche Re stellt, obwohl sie in sehr weitem Umfang den Gedankengängen publik sei, die diesen Schuldanteil trage. der Banken folgt, fest, daß beide Maßnahmen( Auskunftspflicht Brailsford bekundet sodann offen feine Sympathie für und Depotzwang) namentlich bei den großen Vermögens- Deutschland und seine Hoffnung, daß der französische  steuern des Reiches den Finanzbehörden nicht unwesent Militarismus, dessen Ziele die schlimmste Bedrohung unserer liche Dienste geleistet" haben. Deshalb erscheine die Auf- gemeinsamen Kultur bedeuten, eine völlige Niederlage er­hebung dieser nicht unwirksamen Mittel zur steuer- leiden merde. Er verlangt schließlich die völlige Revision lichen Erfassung des Besizes wenig wünschenswert, des Versailler Vertrages und die Schaffung eines neuen Frie namentlich in einer Zeit, in der die Finanzverwaltung daran- dens auf Grund von Verhandlungen. geht, den Erfassungsapparat mehr und mehr auszubauen". Solidaritätskundgebung der tschechischen Gewerkschaften. Wenn ferner in der Eingabe der Banken das Mißtrauen der Bankfundschaft wegen der Auskunftspflicht zur Begründung

benußen.

Der Zentralausschuß der tschechischen Gewerkschaften in der für seine Beseitigung herangezogen wird, so fann man mit Zschechoslowakei beriet in seiner legten Sigung auch die durch die derselben Berechtigung die Abneigung gegen Steuerleistungen Besetzung des Ruhrgebietes geschaffene Lage und sprach sich gegen als Begründung für die völlige Steuerfreiheit der Kapitalisten lede gewaltsame Lösung des Konfliktes aus, die nur als Begründung für die völlige Steuerfreiheit der Kapitalisten neue wirtschaftliche Schäden verursachen könnte, ohne zu einem Nicht vom Standpunkt des einzelnen aus, sondern vom Standpunkt der Reichsfinanzen und der Notwendigkeit der gerechten Durchführung der Steuergesetze muß die Stellung zum Bankgeheimnis und Depotzwang bestimmt werden. Bei der Neigung großer Kreise der Kapitalisten, sich jeder Steuer­leistung zu entziehen, und angesichts der restlosen heran­ziehung des Arbeitseintommens der Lohn- und Gehalts empfänger zur Steuerleistung, fann auf Kontrollmaßnahmen nicht verzichtet werden. Wollte man die Auskunftspflicht der Kreditinstitute nach den Wünschen der Banten auf solche Fälle beschränken, in denen wegen Verdachts der Steuerzuwider­Handlungen ein Strafverfahren eingeleitet ist, so würde das mur die Steuerhinterziehung legalisieren.

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Die italienische Partei hatte während des Krieges die Zweite Internationale verlassen und zunächst beschlossen, sich der Moskauer Internationale anzuschließen. Doch lehnte sie in ihrer überwiegenden Mehrheit die 21 Bedingungen Si­nowjews ab, was zu einer ersten Spaltung führte. Später wollte aber der von Serrati geführte Flügel den Anschluß dennoch vollziehen, woraus ein Abbröckeln der Partei ent­stand. Die große Mehrheit der Parteimitglieder, sowie die fähigsten Köpfe unter den Führern- Turati, Treves, Modi­ gliani  , d'Aragona u. a.- sind indessen der alten sozialistischen  Partei treu geblieben, die übrigens mit etwa 80 Abgeord­neten die weitaus stärkste Arbeiterfraktion im Parlament bildet.

Mit ihrem Beschluß, den alle Sozialisten Europas   be= grüßen werden, hat sich die italienische Partei auf den Boden des Aufrufes der Kölner   Konferenz gestellt und damit ihrer fast siebenjährigen freiwilligen Isolierung aus der internatio­nalen sozialistischen   Arbeiterbewegung ein Ende gemacht.

Der kommunistische Parteitag.

Die gestrige Tagung des fommunistischen Parteitages brachte die

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üblichen Wahlen und die Begrüßungsansprachen. Bei den Wahlen zeigte fich, daß die Berliner   Linte bedeutend ge günstigen Ergebnis zu führen. Die deutsche   sozialistische Bevölke- genüber den Vorschlägen der Zentrale in der Minderheit blieb. rung anerkennt die Ansprüche Frankreichs  , soweit es sich um Wieder. Als Vertreter der Crefutive der kommunistischen Internationale sprach gutmachung der Schäden in den zerstörten Gebieten handelt. Die Kolarom. Alle Begrüßungsansprachen standen unter dem Ein­militärische Besehung stärkt nur jene Kräfte, die sich gegen jede druck der Ruhrbesehung und waren auf den gleichen Ton ge­Entschädigung stelle. Der Zentralausschuß der tschechischen Gewerf stimmt, wie die Ausführungen Klara 3ettins am Vortage. Be­fchaften ist dafür, den Streit dem Bölferbund vorzulegen, damit fonders stürmischen Beifall erntete der Vertreter der französi dieser prüft, ob und in welchem Maße und in welcher Zeitdauer fchen Kommunistischen Partei. Zu Borsitzenden wurden Paul Böttcher  ( Leipzig  ), Stolzena Deutschland fähig ist, die aus den Zerstörungen französischer Geburg( Essen  ) und Wilhelm Bied( Zentrale) gewählt. biete erwachsenen Verpflichtungen zu erfüllen. Der Zentralausschuß Ueber die politische Lage referierte Ernst Meyer  ( Sentrale). ruft die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft auf, darauf zu Die fascistische Bewegung, die eine Gefahr für das Proletariat achten, daß im Sinne des Internationalen Gewerk bedeute, sei eine Folge der Passivität der Sozialdemo schaftstongreffes jeder Gefahr eines friegerischen Konflifts traten. Sie haben es nicht verstanden, durch die Tat sich der Nöte entgegengetreten wird und die Aktionen unterstützt werden, der Arbeiter und auch der kleinbürgerlichen Schichten anzunehmen. Die Sozialdemokratie wolle auf dem demokratischen Wege das Inter­Mag den Banttreisen auch die Absicht fernliegen, die zu denen die gewerkschaftlichen Organisationen auffordern. esse der Arbeiter wahrnehmen. Die Bourgeoisie benutzt die bürger­gefamte politische Lage zur Durchfegung ihrer Forderungen Eine holländische Getverkschaft spendet 45 mill. Mark. liche Demokratie zu Maßnahmen gegen die Arbeiterschaft. Das Ver­zu benutzen, so ist das doch der Eindruck, den ihr Vor­Amsterdam, 20. Januar.  ( WTB.) Wie das Algemeen Han- halten der SPD.  , die durch den Anschluß an die USB. nicht gestärkt gehen erzeugt hat. Damit rufen fie aber schwere innerpoli- defsblad" meldet, hat der Ausschuß des Bundes niederländischer Ar- worden sei, sondern eine 3ersegung in sich aufgenommen habe, tische Auseinandersetzungen hervor. Denn weite Kreise der beiter und Arbeiterinnen der Wäschereien, Sofoladen müsse sich entscheiden für die Sozialdemokratie oder die revolutionäre steigere die Unzufriedenheit in den eigenen Reihen. Das Proletariat Bevölkerung verlangen an Stelle des Abbaues der Kon- und 3uderwarenfabriken dem Niederländischen   Allge- Bartei. Für eine Zwischenpartei, sei fein Raum mehr. Auch in den trolle der Steuerleistungen der Besitzenden deren Ausbau. meinen Gewertschaftsbund die Summe von 3500 Gulden für die Gewerffchaften wachje die Oppofition gegen die Politik der Sie wollen die Offenlegung der Steuerliften, Arbeiter des Ruhrgebietes zur Verfügung gestellt( gleich Bureaukratie. Es sei Aufgabe der Partei, allen von der Not erfaßten damit die Möglichkeit geschaffen wird, die kapitalistischen   zirka 45 Millionen Papiermart. Red. d. V."). Bolksschichten zu helfen und sie gegen Ausbeutung zu schützen. Kreise ebenso restlos zur Steuerleistung heranzuziehen wie die Arbeiter, Angestellten und Beamten. Aber auch außen politisch ist das Vorgehen der Banten unflug und schädlich. Stockholm  , 29. Januar.  ( WTB.) Der in Stockholm   tagende Es hat bereits jetzt dazu geführt, daß im Auslande erneut die lintssozialistische Kongreß faßte folgenden Beschluß: Meinung verbreitet wird, daß die deutschen   Kapitalisten sich Die Sozialdemokratische Linkspariei empfindet es im Augen­der Steuerleistungen entziehen wollen. Wir möchten deshalb blid ihrer Wiedervereinigung mit der alten sozial­hoffen, daß man von der Forderung nach Beseitigung der demokratischen Arbeiterpartei als unumgängliche Pflicht, jetzt, Auskunftspflicht und der Aufhebung des Depotzwangs Ab- wo sich die Gewalt in der europäischen   Politik, breit macht und die ſtand nimmt und nicht Poincaré   Waffen liefert, die nicht nur Zivilisation um Jahrhunderte zurückzuwerfen droht, gegenüber der die deutschen   Kapitalisten treffen, sondern das gesamte französischen imperialistischen Ruhr Politit deutsche   Volk. flammenden Protest zu erheben. Der Rongreß richtet die

Schwebende Welt.

Bon Bruno Frei  .

Was ist fester als ein Haus? Selbstverständliches bewundern wir nicht; Häuser sind uns selbstverständlich, also wundern wir uns nicht, daß wir Stockwert auf Stockwerk türmen und uns heimisch fühlen in schwindelhafler Höhe, wie auf festem Grund. Der ursprüng­liche Mensch lebt auf der Erde, zu ihr hat er Zutrauen. Gegen die

Unbilden der Witterung schüßt ihn Dach und Wand läßt den Boten unter seinen Füßen nicht.

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aber er ver=

Wir aber bauen große Steinstädte, und wenn wir teinen Play haben, steigen wir einander auf die Köpfe und bauen Gebilde über­einander, in welchen die Bevölkerung mittelgroßer Ortschaften lebt und wirkt. Einer auf dem Kopf des anderen. Immer höher, immer unhaltbarer, immer billiger.

Wir sind dem Ertboden entwachsen; wir leben in der Luft. Schwebende Welt.

Haus.

Eine schwedische Kundgebung.

der Niederbeutschen gegen die vom preußischen Ministerium Der Staatsgerichtshof verwarf die Beschwerde des Bundes erlassene Auflösungsverfügung.

Auch ein Attentat

Als das englische Königspaar gestern nachmittag von Sandringham   nach London   zurückkehrte, stellte ich ein früherer Soldat ihm in den Weg und schwang einen rück stod. Bei seiner Verhaftung erklärte er, er habe den König wegen der Arbeitslosenfrage sprechen wollen. Der Mann soll.an einer Nervenkrankheit leiden, die er sich im Kriege zuge zogen hat.

Es muß eben alles zusammenstürzen, an dem herumgeflickt wird.| gelang damals, einmal einen hellen Sonnenstrahl in fein armfeliges. Man soll feite Stockaufsehungen machen. Man soll alles gleich von Leben zu schicken. Auf einen Aufruf fanden sich hilfsbereite Men­Grund auf gut und richtig machen: die Häuser, die Gesellschaft, die schen, die die schlimmste Not verhinderten. Der Wiener Rechts­Bölfergemeinschaft. Solides Fundament, einheitlicher Bau, fein Flickwerk, keine schwebende Welt.

sie den alten Bau einreißen, um den neuen um so sicherer zu er Rust   tüchtige Baumeister zum Werk und fürchtet euch nicht, wenn richten. Dieser darf nicht einstürzen, er soll für die Ewigkeit sein.

Alfons Pehold.

Bon Hans Brodmann.

anwalt Dr. Licht schuf ihm ein Heim, Freunde richteten ihm eine Buchhandlung ein, die er mit Liebe und Hingabe führte. Das noch so häßlichen Dinge die Liebe, die Schönheit zu dem verklärenden Evangelium durch: Suche in jedem Elend ist ihm trotzdem treu geblieben, und doch rang Pezold sich und die Güte". Immer war fein Herz voller Sehnsucht, voller Hoffnungen. Es flingt beinahe unfaßbar, daß dieser Mensch aus tieffter Seele hoffend sagie:

,, Einmal werden sich die Tage ändern, Leuchtend wenden, wie ein Baum im Frühling; Gott   wird stehn an allen Straßenecen Entsetzlichkeit eines freud- und lichtlosen Daseins bis zur Neige Wenn irgend ein Mensch Not, Elend, Qual, Hunger, die ganze Und aus jedem Herzen Güte schürfen. In den Häusern werden alle Dinge ausgekostet hat, so war es Alfons Pezold. Aber feiner hat troz Wesen sein, die mit beseeiter Stimme oliem dunklen schweren Leid so nach den lichten Höhen des Lebens Leise zu den frohen Menschen sprechen: gestrebt wie er. Mit Pezold hat nicht nur das Proletariat einen Welche Gnade, daß wir leben dürfen!" Eines Tages aber wird der geduldigen Materie die Last zu seiner berufendsten Sänger verloren, an Begold verliert die ganze schwer. Die Bolzen lösen fich, die Mauern geben nach, die Eisen- geistige Welt einen stillen, innigen, weh- und leiderfüllten Dichter. Pezzold, die Nöte und Leiden des Proletariots in dichterische Form Reiner aus der Gruppe der Arbeiterdichter war so berufen wie träger fniden, der Bau bricht ein, die schwebende Welt stürzt. Die Behold, der seinen Bater im mittelalterlichen Zwang eines Siechen zu gießen. Den Willen der Arbeiterschaft, die höchsten Gipfel gei­Einwohner der mittelgroßen Ortschaft, die in tem zusammenbrechen- hauses verkommen sah, deffen Mutter vor seinen Augen an Hunger stiger und seelischer Kultur zu erringen, hat Pezold in seinen den Haufe leben und wirken, fällt einem räumlich begrenzten Erdbeben wie ein Verzweifelter, um nicht zu viel häßliches aus diesem Leben ein bleibendes Denkmal gefeht. Aus seinen Gedichtbänden Bolk, und Entbehrung ftarb, rang all die Jahre seines qualvollen Daseins Büchern Das rauhe Leben" und von meiner Straße" zum Opfer. Tote, Verwundete... Einsturzkatastrophe im Mosse- mit hinüberzunehmen. Den Keim zu seinem frühen Tode legte mein Volt", Der heilige Krieg" flingen die gequälten folgendes Erlebnis: Kaum aus der Schule entlassen, heißt es: Geld Seufzer um seine leidenden Brüder. Tiefe Gottgläubigkeit und Einen halben Tag lang, solange die Nerven noch nachzittern, verdienen! Bezold schlägt sich als Bergarbeiter, Straßenfeger, innerste Hingabe tönt aus seinen beiden letzten Büchern Ein trauen wir der Materie nicht, die uns in unserem Kinderglauben Kutscher, Fabritarbeiter, Hausdiener, Laufbursche usw. durchs fehr" und" An Cott". Trog alle dem!" Heimat, getäuscht. Kann man fünf Treppen steigen und sich dann ausziehen Leben. Eines Tages ertranft er an einem Lungenleiden. Etwas Welt", Aus der Wertstätte des Werdenden" werden uns ins Bett legen? 35 Meter oberhalb des Erdbodens schwebent? erholt, nicht geheilt, will er nach furzer Zeit feine Stelle als Haus- der Arbeiterschaft auf dem Wege Aufwärtsvorwärts!" Mahner Es sind doch nur Ballen, Traversen und Zement! Kann man im schuldigen zu müssen. Demütig steht er vor dem Geschäftsführer. fchriftsteller. Die Innsbruder Rammerspiele führten mit großem bursche wieder antreten. Er glaubt sich für feine Krankheit ent- und Führer sein. Zuletzt versuchte sich Petzold noch als Bühnen­Erdgeschoß gemütlich Abendbrot cssen, wenn man weiß, daß eine Se Rauh und grob fährt ihn dieser an: Faulenzer fönnen wir nicht Erfolg sein Goethespiel Sefenheim auf. funde genügt, um von einem Trümmerturm begraben zu werden? brauchen. Hier ist Ihr Arbeitsbuch und der Lohn für die acht Tage Ein Angstgespenst quält mich in halbschlafender Zeit, fcitdem ich die der Kündigung. Sie fönnen jofort gehen." Leichen von der Schützenstraße wegführen gesehen habe: tie völlig neue Erkenntnis, ein Haus fann auch einstürzen! Unsere Welt ist aber eine Häuserwelt, das ganze Leben lebt man in Häusern, also kann das ganze Leben jeden Augenblick zusammenbrechen, ein­stürzen. Alles schwebt. Ein Balken verläßt sich auf den anderen und alle zusammen auf den Ingenieur. Aber auf diesen kann man sich nicht pertassen. Miles schwebt. Die Schichten der Gesellschaft bilden ein Haus, dessen Risse weithin sichtbar sind. Vorläufig ist der Giebel mit der Krone weggeflogen. Die Fassate aber steht noch da. Noch. Ales schwebt. Die Völker bauen ewig den babylonischen Turm­bau, nur bilden sie sich ein, daß er eine Pyramide darstellen muß, deren Gipfel zu sein Aufgabe des stärksten, auserwähltesten Velkes ist. Diese babylonische Berwirrung nennt man Nationalismus. Und deshalb muß auch der Schwebebau der Völkergesellschaft zusammen ftürzen,

Der arme, gequälte, gemarterte Dichter ruht nun aus. Hinge­losigkeit verfolgen den Dichter. Diese Zeit wird aber auch die Ur- Pezold. Ehren wollen wir ihn, indem wir seiner Kinder, feines uns und grüßen das Grab des Menschen, des Dichters Alfons Einè furchtbare Zeit hebt an. Arbeitslosigkeit, Hunger, Obdach. gangen ist der Sänger des Leibes, der Schmerzen! Tief neigen wir sache zu dem Leiden, das Petzold jezt hinweggerafft hat. Lungen- Weibes, seiner Leidensgenossen gedenken. Es wird eine Ehren­tuberkulose! Der Mensch, der die meiste Zeit feines Lebens liegend pflicht nicht nur des Proletariats, nein, eine Ehrenpflicht der geisti zubringen mußte, der sich das Hirn blutig geschunden hat, um aus cen Welt Deutschlands   und Desterreichs sein, dafür zu sorgen, daß dem Erlös feiner Arbeit Frau und Kind zu ernähren, war zu seine Familie nicht dem Schlimmsten ausgeliefert wird. dieser stille Dulder immer mehr an das Leiden seiner Mitmenschen schwach, um einen Grippeanfall zu überwinden. Und doch dachte als an das seine. Als er vor zirka zwei Jahren wieder schwer Mit Sang und Klang durch Schwarzwald   und Alp" ist eine erfranft war, schrieb er mir aus dem Krankenhaus folgende Beilen: wertvolle Bereicherung des Urania- Programms. Die Augen Wäre mir die Dichtfunft nicht Arbeit ums liebe Brot geworden, offen und die Herzen weit, wandert man durch Württemberg  . Mit fönnte ich noch meine Arme tüchtig rühren, ich würde nicht viele dessen Geisteshelden man bekannt wird, die wohl geeignet sind, uns Zeilen mehr schreiben. Was nun meine Krankheit betrifft, so habe den wahren Wert der Dinge schätzen zu lernen. Eine Serie feinster ich in der Helanstalt unvergleichlich mehr Leid gesehen. Mir Landschafts- und Innenaufnahmen, in der jedes einzelne Bild das dienen die Wände cft non hen Schmerzen ihrer Bewohner ge- Beugnis einer hochentwickelten photoarophischen Technik ist, beglückt fdönheitsburstige Augen. Biel Ficik, begleitet von historischer fütlist, und oft glaube ich, fie müßten zu schreien beginnen."

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In dieser Zeit erwartete Pezold bei seiner Rückfehr wieder ein- Kenntnis, hat in gewollter und weiser Beschränkung das Notwendige mal gräßlichste Not. Wieder stand das Gespenst des Hungers vor herausgeschält. Ünendlich feine Stimmungsreize, die dem Heim feinen Augen, verzweifelt denkt er an Weib und Kind, Aber es und Fernwehtranten Tränen in die Augen loden, teilen sich einers