nis der Möglichkeiten und Notwendigkeiten durchgerungen sich schon soweit durchgemausert zu haben, daß sie von einer Reichs, Staats- oder städtischen Betrieben leichtere Beschäftigung haben, die begriffen haben, daß sich die Lebensbedingungen gemeinsamen Regierung, auch mit Sozialverrätern" finden. Dem Verbande der Lungen- und Tuberkulose- Ertranften Frankreichs nicht trennen lassen von den Lebensnotwendig- fprechen. Dafür spricht auch die Bemerkung Meyers in seinem Deutschlands ist Mitbestimmung in diesen Arbeitsnachweisen zu gefeiten der übrigen Welt. Wenn die Stimme der französischen politischen Referat, wo er polemisch gegen die Linke ausführte: währen. Arbeiterbewegung heute auch übertönt wird mit dem wilden „ Wir perhandeln mit den übrigen Arbeiterorganisationen nicht Der Berband forbert, daß durch Reich, Staat und Kommune Beschrei von jenen Leuten, die uns die wirtschaftliche Verstän- nur um sie zu entlarven, sondern auch um gemeinsame frog aller Schwierigkeiten, die zurzeit bestehen, sehr viel größere digung auf der Spitze der Bajonette zu bringen vorgeben Rämpfe herbeizuführen." Summen zur Verfügung gestellt werden, als es bisher geschehen ist. wie die Sansculotten von 1793 uns die Freiheit zu bringen Die von den Rommunisten vorgesehene Arbeiterregie. Er fordert daher alle Parteien des Landtages sowie die gesamte glaubtender französische Gewertschaftsbund rung soll auch nach ihrem Vorschlag Erfüllungspolitit" Aerzteschaft auf, sich für die Anträge der Lungen- und Luberkuloseist die Zukunft. lleber die Ruhr hinweg senden wir betreiben. Es heißt in dem Manifeft: franten einfeßen zu wollen. ihm unsere Grüße und Wünsche.
Wie der Soldat denkt. Die ,, Germania " gibt eine Zuschrift aus dem neubesetzten Gebiet wieder, die einen interessanten Einblick in die Stimungen der französischen Soldaten gewährt. Es heißt in diesem Schreiben:
Die Arbeiterregierung wird Frankreich Verhandlungen vorschlagen. Sie wird ehrlich und offen das Maß dessen nennen, was das von den Schulden seiner Bourgeoisie belastete arbeitende Bolt zahlen fann... Die Arbeiterregierung wird die Gewähr geben, daß ihre Worte einem ehrlichen Willen entsprechen. Sie wird den deutschen Arbeitern helfen, die Lasten zu tragen, bis das französische Proletariat ihm hilft, die Fesseln von Versailles zu brechen."
Die Schuld von Mont Cenis.
Ein Prozeß gegen die„ Bergarbeiter- Zeitung". Um die Mittagszeit des 20. Juni 1921 erfolgte auf der Grube Mont Cenis in Sodingen bei Herne eine Schlagwetterexplosion, die 83 Todesopfer heischte und nahezu ebensoviel Berlegte mit sich brachte. Die Bergarbeiter- Zeitung" erklärte die fchuldig, weil sie einen Bergmann zum Schießhauer er. Wertsleitung an dem Massenunglüd insofern für mit
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Das ift natiflich und felbstverständlich Das ist natürlich und selbstverständlich etwas ganz Manchmal haben wir's nicht gerade angenehm. Aber noch anderes, als die Erfüllungspolitik der Sozialdemokratie! vick unangenehmer haben es die franzöfifchen Soldaten. nannt habe, der des Lesens und Schreibens untundig Es fehlt nicht der Hinweis auf das Allheilmittel, das Schuh war und der den verhängnisvollen Schuß abgegeben hat. Die Sie stehen so recht unter der Knute des französischen Militarismus. und Eruzbündnis mit Sowjetrußland: Für's fleinste Bergehen gibt's Höllenlärm, gibt's empfindliche Wertsleitung strengte daraufhin gegen den Redakteur der BergSowjetrußland wird dann seine Rote Armee und die arbeiter- Beitung" die Brivatflage an mit dem Erfolg, daß das Strafen Erstaunt hört man manchen Franzosen fagen: Die Naturschäße seines weiten Reiches nicht zur Aufrichtung eines neuen Urteil der Bergarbeiter- Zeitung" über die Werksleitung durch Deutschen wollen doch keinen Krieg. Hier sind imperialistischen Deutschlands zur Verfügung stellen, sondern zur die Freisprechung ihres Redakteurs, Genossen Schudy, bestädoch alles sehr friedliebende Leute. Die meisten Fran- wirtschaftlichen Stärkung und Entwidlung des russischen und deut- tigt wurde. zöfifchen oldaten, die bis jetzt in meinem Heimatort gewesen find, fchen Voltes, zur gemeinsamen Verteidigung gegen die Kapitalisten find bei ihre Einberufung im Glauben gewesen: Im Industriegebiet des Westens, wenn sie dem arbeitenden Boll Deutschlands feinen geht alles de inter und drüber, von dort droht Frankreich Krieg. Frieden gewähren." Anscheinend hat die französische Regierung in diesem Sinne start auf die Soldatex eingewirkt."
Es ist nach wie vor die alte Geschichte: Um den eirsachen Soldaten zur Gesvaltanwendung gegen ein anderes solt zu gewinnen, wird er vom Militarismus fyftematisch irrogeführt und betrogen. Die Kosten bezahlt hinterher das arbeitende Boll.
Der kommunistische Parteitag.
Das neue Tuberkulosegesetz. lege In nächster Zeit wird im Breußischen Landtag die Beratung des Tuberkulosegefeges neu aufgenommen. Der Berband der Tuberkulose, franten erhebt anläßlich der Beratungen eingehende Forderungen.
Er verlangt:
Der parlamentarische Untersuchungsausschuß hatte bereits festgestellt, daß auf der Zeche Mont Cenis grobe Ungehörigkeiten bei der Sprengstoffwirtschaft vorgekommen sind. In dem Beleidigungsverfahren beschränkte sich das Schöffengericht lediglich auf die Festtonnte. Als Beuge trat ber Reviersteiger Hevermann auf, der das sus ftellung, ob der verunglüdte Schießhauer Paulin lesen und schreiben Schießbuch Paulins zu tontrollieren hatte, was nur oberflächlich geschah. Die Witwe Baulin fagte, daß ihr Mann teine Schule besucht hatte und nicht lesen und schreiben konnte. Die Familie habe ihm den Schriftzug seines Namens und das Zahlenschreiben beigebracht. Beitungen und Dienstvorschriften mußten ihm vorgelesen werden. Paulin habe oft darüber getlagt, daß man ihn zum Schießhauer mache, trotzdem er nicht schreiben und lesen könne. Der Angeklagte wurde freigesprochen, da er den Beweis erKosten hat der Kläger zu tragen. bracht hat, daß Paulin nicht lesen und schreiben konnte. Die
1. Berstaatlichung aller der Bekämpfung der Tuberkulose dienen den Organisationen, Heilstätten, Krankenhäuser und Fürsorgestellen. 2. Zentralisation aller Fürsorge und Bekämpfungsbestrebungen Am Schluß das ersten Berhandlungstages, nachttem meger in einem Reichsgefundheitsministerium. ( Zentrale) über die politische Lage referiert und Bied( 3entrale) längere Behandlungsdauer, eine fürzere Wartezeit und eine indivi3. Weiterer Ausbau nud Bermehrung der Heilstätten, die eine den organisatorischen Bericht erstattet hat, fam es zu einem 8 uduellere Behandlung des einzelnen ermöglichen. sammenstoß mit der Opposition. Schumacher Berlin 4. Der Krante hat ein Recht auf Heilstättenbehandlung, wenn opponierte gegen den Referenten, der die Anträge der Zentrale dieselbe notwendig ist. Eine Heilstättenbehandlung darf nicht an empfohlen, andere entgegenstehende Anträge aber nicht erwähnt dem Fehlen der notwendigen Mittel scheitern, sondern es müssen habe. Es handelt sich um Anfträge betreffs Umbildung ber die Mittel staatlicherseits bereitgestellt werden. Sentrale. Die Berliner beantragten deshalb ente geschlossene Sizung( also Berhandlung in der Dunkeltammer!). 35ttcher( Zentrale) wies Schumachers Angriffe zurück. Alle Anträge würden in einer öffentlichen Sigung behandelt werden.
ftellung eines Eriftenzminimums der Angehörigen im Falle der ErBur Durchführung einer erfolgreichen Kur ift notwendig: Sicher hausbehandlung. frantung des Ernährers während der Dauer einer Heil- oder Kranken
werden.
5. Für Lungentrante, die nicht für eine Heilstättentur geeignet In dem organisatorischen Jahresbericht der find oder auf die Aufnahme in eine Heilstätte warten, müssen KrankenZentrale wird die Mitgliederzahl ber KPD. nach den Ab. häuser errichtet werden, in denen auch ansteckend Tuberkulöse, sofern rechnungen vom September 1922 in 2481 Drtsgruppen auf fie es wünschen, jederzeit Aufnahme finden fönnen, auch muß die 191845 männliche und 261710 weibliche, insge. Berpflegung dieser Kranten in ausreichender Weise sichergestellt famt 218555 Mitglieder angegeben. Gegenüber dem Bor. jahre ist eine Zunahme von 38112 Mitgliedern zu verzeichnen. gestaltet werden. Das soll in erster Linie dadurch geschehen, daß 6. Das Fürsorgemejen muß weiter ausgebaut und praktischer Der Jahresbericht macht den Bersuch, diese Zahlen in Beziehung zu Frauen aus dem Bolte zur praktischen Mitarbeit in ihm heranden Organisationsziffern der Sozialdemokratischen Partei zu fehen. gezogen werden. Er spricht von einem fatastrophalen Rüdgang des Borwärts" an Abonnenten, die auf 60 000 beziffert werden, hütet sich aber wohlweislich von der Abonnentenzahl der Roten Fahne" zu sprechen. Zur Beurteilung der Mitgliederzunahme ift zu berüd. fichtigen, daß beim Abschluß des vorigen Jahresberichtes der RBD. faft alle thre Organisationen unter der Nachwirkung der Märzereig niffe standen. Zweifellos ergibt sich, wenn auch nicht eine wesentliche Zunahme, fo doch eine Konsolibierung der kommunistischen Organisation.
Der Parteitag wendet sich in einem piele Spalten umfaffenden Manifest an das internationale Proletariat. Das Manifest be faßt sich in erster Linie mit der Ruhrbefegung und der Lage Deutsch lands. Es wiederholt die alte fommunistische Forderung auf Bildung der proletarischen Einheitsfront und auf Bildung einer Arbeiterregierung als Regierung aller Arbeiterparteien und Gewertschaften. Da nach scheinen die Kommunisten, wenigstens die Richtung der Zentrale,
40 000 Mark.
Von Th. Thomas.
Dieser Tage hatte ich ein Erlebnis, das heichst einfach genannt werden kann. Eigentlich war ich bloß Zuschauer und Zuhörer, aber trotzdem hat es mich tief erschüttert.
Es war im Bahnhof zu Gardelegen . Ich saß am Tisch, als zwei Männer zu gleicher Beit Blaz nahmen, fich lebhaft musterten, bann faft gleichzeitig redeten:
Bist Du nicht der Wagner?" ,, Sind Sie nicht Fischer?"
"
Beide bejahten. Ich erfuhr: Sie waren zusammen im Felbe gewefen, hatten 1916 zu gleicher Zeit eine Berwimdung erlitten, waren zufammen in die Heimat gefommen und hatten sich seitdem nicht wiedergesehen.
Sie sprachen vieles, was mich nicht intereffierte. Ich hörte aber, daß dem einen fein Gut 1914, als er einrüden mußte, por hem Berfrachen stand und ihm nur dank den Kriegsgefeßen die Wirtschaft erhalten blieb.
Der andere war ein Monteur, der 1914 die horrenbe Summe Don 40 000 m. teils geerbt, teils erspart hatte, juft soviel, als um mas es sich bei der verlumpten Wirtschaft gehandelt hatte. Run wurde es für mich doch anregend.
,, Mir geht's heute gut," betonte der Landwirt. Das wäre übrigens zu fagen unnötig gewefen. Die frohe Laune, die Sattheit, die sich in allem ausprägte, dies aufgeblafene Geficht mit allem Drum und Dran sprach für sich selbst.
Verbilligung des Bestattungswesens.
Unter Vorsitz des Ministers Lipinsti fand im fächsischen Ministerium des Innern eine weitere Besprechung mit Bertretern ganisationen der Gemeinde- und Bezirksverwaltungen statt, um die der beteiligten Ministerien, der größten Gemeinden, sowie der Or Behebung der Schwierigkeiten zu beraten, die sich aus der Berteuerung der Leichenbestattung gegenüber der fortfchreitenden Verarmung der Bevölkerung ergeben. Es wurde Uebereinstimmung bahin erzielt, den Aufgabenkreis der Gemeindeverwal tungen in der Richtung zu erweitern, daß sie Maßnahmen treffen fönnen, die Leichenbestattung gemeinwirtschaftlich zu übernehmen, zu vereinfachen und zu verbilligen. Die Vorarbeiten, um die gesetzliche Grundlage hierfür zu schaffen, haben begonnen und werden fationen beschleunigt zum Beschluß gebracht werden. nunmehr in enger Fühlung mit den in Betracht tommenden Organi
Berdoppelung der Postgebühren. Am 6. Februar tritt der Berfehrsbeirat beim Reichspoftminifterium zusammen, um gutachtliche Stellung zu nehmen zu einer neuen, zum 1. März geplanten Berdoppelung der Post, Telegraphen- und Fern fprechgebühren. Diese Gebührenerhöhung macht sich not Gebührenfäße ein Defizit von rund 500 Milliarden Mart für das wendig, weil bei der neueingetretenen Geldentwertung die jetzigen Jahre 1923 ergeben würden. Durch die neue Erhöhung tommt der gewöhnliche Fernbrief auf 100 M. zu stehen, d. h. die Gebührenfäße der Reichspoft weisen gegenüber der Borkriegszeit eine tausendfache Erhöhung auf.
Desgleichen verlangt der Verband der Lungen- und Tuberfulofe- Ertranften anerkannt zu werden und ersucht um Sulaffung feiner Bertreter mit beratender Stimme, durch die eine ständige Bertretung der Lungentranten und Tuberkulosetranten, die sich zu fammengeschloffen haben, ermöglicht wird. Rinder betämpft werden, da erfahrungsgemäß in der Mehrzahl der 7. Sehr viel energischer als bisher muß die Tuberkulose der Fälle der Reim der Schwindsucht in den Kinderjahren gelegt wird. Bei der Schulreform wird deswegen eine weit größere Berücksichtigung hygienischer Forderungen verlangt. Die Schulhygiene muß vertieft werden, Waldschulen, Kinderheime müssen in viel reicherem Maße geschaffen werden, Badeorte auch unbemittelten, besonders Kindern zugänglich gemacht werden. Durch Schaffung von Dach gärten und Bestrahlungshallen muß auch denjenigen Kindern geholfen werden, die nicht auf das Land geschickt werden können. gelegenheiten für entlassene Lungentrante und Tuberkulöse zu 8. Des weiteren sind gesonderte Arbeitsnachweise und ArbeitsDer Staatsgerichtshof hat die Beschwerde des Verbandes naschaffen sowie für Lungen- und Tuberkulosetrante überhaupt. Es tionalgefinnter Soldaten gegen die Auflösungsverfügungen vermuß Borsorge getroffen werden, daß dementsprechende Kranke in schiedener Landeszentralbehörden tostenpflichtig verworfen.
Einen Sächsischen Kulturfag veranstaltet der Bund entschiebes ner Schulreformer am 10. und 11. Februa in Riesa . Die Tagung wird sich hauptsächlich mit der Kulturpolitik der sächsischen Regierung befassen.d
Dem Bauer lief wohl eine Fliege über das Gesicht, er strich mit| Papiere herzustellen. Heute braucht man die Zumpen nicht mehr der Hand danach. Oder war es, um eine Verlegenheit zu verbergen? zur Bapiererzeugung, denn das meiste Papier wird aus Holz her" Ja," ergriff der Monteur das Wort." Du... Sie haben gestellt. Aber in unseren Zeiten ist das Holz so teuer und so selten mit lumpigen Papiermart die Goldmarkschulden zurückgezahlt, ich hab' für mein sauer erarbeitetes Gold wertloses Papier erhalten. Das ist das Ganze, höchst einfach scheinbar, aber doch, wie man sieht, sehr viel doppelte Moral babei."
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geworben wie früher die Lumpen, und der Materialwert des Beitungspapiers spielt gegenwärtig eine ungeheure Rolle in dem Haushalt einer Beitung. Bei einem Preise von 180 m. und mehr für ein Rilo Zeitungspapier ist es erklärlich, daß man diesen Wertgegenstand" nicht mehr achtlos wegwirft, fondern alles Bapier So faßen die beiden nebeneinader. Zwei Männer, gleich alt, fammelt. Die Papierförbe in den öffentlichen Anlagen sind übervielleicht gleich arbeitsam. Beide sprachen tein Wort mehr. Ich flüssig geworden, bie Natur wird nicht mehr durch die lleberreste müßte auch nicht, was sie sich hätten sagen sollen, aber mir fam die ber fonntäglichen Stullen" bei Ausflügen verunziert, und es gibt tiefe Tragit des Falles auf einmal flar zum Bewußtsein. So wie heute Papiersucher auf den Straßen, wie es früher Stummeles dem Monteur ging, ist es uns allen ergangen und der fröh, fucher gab. Bei dieser Wertsteigerung alten Papiers ist das Problem immer liche Landmann hat Zehntausende von Gefährten, denen es wie bringlicher geworden, wie man aus altem Zeitungspapier neues ihm leicht ums Herz ist. Drudpapier gewinnen tann, und überall in der Welt werden zur Erreichung dieses Zieles Versuche angestellt. Ueber die Ergebnisse, die die englischen Chemiker Bascerville und Weston Stevenson er fich, daß eine vollständige Entfernung der Farbe auch bei eingehen. zielt haben, berichtet Friz Hansen in der Umschau". Es zeigte ber Waschung nicht möglich ist. Die Druderschwärze enthält nämlich außerordentlich fein verteilten Sohlenstaub, von dem immer etwas in der Papiermasse zurückbleibt. Jedoch läßt sich durch geschickte chemische Behandlung aus altem Zeitungspapier ein Bapierstoff ncwinnen, der zwar etwas angedunkelt, aber durchaus verwendbar ist. Für die Lösung der Druckerschwärze murde Natronlauge benut, und zwar wurden 27 Kilogramm Aegnatron auf eine Tonne altes Beitungspapier verwendet. Die Bapterfasern wurden dadurch nicht natron, so erhält der Papierstoff eine gelbliche Färbung, wie man start angegriffen. Nimmt man einen größeren Zusatz von Aetzfie schon jetzt vielfach beim Zeitungspapier bemerken kann. Durch Berwendung alfalifcher Fullende an Stelle des Natron wird es so gar möglich, den Kohlenstoff und auch das Bindemittel der Farbe von der Papiermaffe zu trennen, und diese ergibt dann einen faft reinen Papierstoff. Diese Methode zur Wiedernuhbarmachung des Beitungspapiers verdient bei uns die größte Beachtung.
Durchschnitts- Photographie. Der englische Anthropologe Francis Zwecken erdacht, um auf diese Weise Typenbilder von verschiedenen Galton hat die Durchschnitts- Photographie" zu anthropologischen Gruppen der gleichen Raffe oder des gleichen Berufs zu erhalten. In neuefter Zeit aber ist man dazu übergegangen, auch das Durch schnittsbild einer einzelnen Bersönlichteit festzuhalten, um dadurch den typischen Charakter des betreffenden Gesichts zu gewinnen. Während eine gewöhnliche Photographie den Menschen in einem einzigen, mehr oder weniger glücklichen Moment darstellt, gewährt ein durch verschiedene Aufnahmen gewonnenes Rombinationsbild einen tieferen Einblick in den typischen Gesichtsausdruck. Wie er interessante Bersuche in diefer Richtung unternommen. Es mer Dr. F. Stumpf in der Photographischen Rundschau" berichtet, hat den aus möglichst gleicher Stellung mehrere Aufnahmen einer Berfon gemacht, und zwar muß diese Person für jede Aufnahme einen möglichst anderen Gefichtsausdruck annehmen. Man fopiert dann ein und dasselbe Papier. Zum 3wed des Bersuches ließ sich die Schauspielerin Margarete Christians in verschiedenen „ Ich bin gut dran. Seit 1916 mar ich reklamiert; bin nimmer brachte sie den Ausdruck des Freundlichen, Hochmütigen, NachdentStimmungen photographieren, und vermöge ihrer mimischen Kunst naus. Das Geschäft ging gut," sagte der Landmann. Wie ich heimlichen, Melancholischen, Berzweifelten usw. gut zur Geltung. Auf kommen bin, da hat met Weib schön zusammengespart. Jezt hab dem Stombinationsbilb fann man die verschiedenen Mustelbeme ich die 40 000 m. schon 1921 zurückgezahlt, hab' gebaut und noch gungen des Gefichtes nicht mehr genau erkennen, aber sie sind noch ein schönes Stück Geld daheim liegen." andeutungsweise vorhanden und verleihen dem Bild eine undefiWarum denn daheim?" nierbare Stimmung. 3weifellos ist der Eindruck einer solchen Bhotographie lebensvoller und persönlicher als eine gewöhnliche Aufnahme. Dies beruht wohl darauf, daß einzelne von der normalen Haltung abweichende Züge in dem Gesicht mitsprechen. Die Durch schnittsphotographie berücksichtigt gewiffe feelische Imponderabilien, bie bei der gewöhnlichen Photographie nicht in Erscheinung treten und dieses Verfahren der Tätigkeit des Malers annähern, der eben falls fein Modell unter wechselnden Stimmungen festhalten muß.
Er faß auf dem Stuhl wie einer, der über alles verfügt. Ich wollt, ich könnt's auch sagen," meinte fein Gegenüber. ,, Bist' immer noch in der Maschinenfabrik?" Immer noch und bin froh, daß ich's bin."
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" Weißt: ficher ist sicher, ich trau' den heutigen da oh'm nicht. Dann braucht auch nich jeder Halunke überall rinzuglogen." Er
blinzelte schlau.
Es entstand eine Stille, dann fragte der Bauer: Na und bei Dir? Du bist doch wohl auch schön raus?"
" Ich? Mir ist es umgekehrt gegangen. Mein Geld hab' ich dem Schwager meiner Frau geborgt, der auch so ein Gütchen hat da irgendwo im Thüringschen. 1922 im Oktober hat er mir das Geld eines schönen Tages gebracht. Als ich es ausgeben wollte, betam ich nicht einmal einen Küchenschrank dafür."
Druckpapier aus alten Zeitungen. Ludwig Börne be dauerte vor 100 Jahren, als er das französische Papier auf der ersten Pariser Industrieausstellung bewunderte, daß es in Deutsch land an feinen vornehmen Lumpen" fehle, um ebenso vorzügliche
Staatsover. Der Vorverkauf zu dem für Sonntag, ben 4., 11%, Uhr, angefündigten Mittagstonzert zum Besten ber bebrängten Deutigen an Rhein und Rühr hat begonnen. Die Preise find
100-2000 Mart.
Eine Notgemeinschaft deutscher Merzte. Um bie Rot ber Bilfs. bebürftigen Aerzte und ärztlichen Hinterbliebenen zu lindern, ift eine Rotgemeinschaft deutscher Aerzte begründet worden. Der Ausbilisfonds, der auf die Unterſtützung deutscher Aerzte in den hochvalutarischen Ländern wie der Schweiz und Amerita rechnen darf, foll bazu dienen, den bestehenden Unterstügungseinrichtungen aushilfsweise Mittel au gewähren.
Der nächste Kongres für Augenheilkunde wird, wie in der Klinischen Wochenschrift" mitgeteilt wirb, 1925 in London stattfinden. Das vorbereitende Stomitee teilt mit, daß die brei offiziellen Berhandlungs ben ophthalmologischen Gesellschaften aller Nationen ergeht eine Einladung, sprachen Englisch , Französisch und Deutsch sein werden. An die führen. annacht einen Bertreter zur Borberatung des Stongresses zu ernennen. Man will auf diese Weise eine große Weltvereinigung bilden, bte dia Interessen der Augenheilkunde wahrnehmen soll.