Einzelbild herunterladen
 

1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 27.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

Freitag, den 1. Februar 1895.

$

12. Jahrg.

von ihr gesprochen.( Stürmische Unterbrechung links.) Meine| denen ob, welche den gegenwärtigen Zustand aufrecht erhalten Informationen sind ganz andere wie die des Abg. Preiß, so ist und verwenden wollen. Stichhaltiges ist für diese Haltung nicht ja wohl sein Name, aus Kolmar  . Seine Ausführungen über die vorgebracht. Fürst Hohenlohe verwahrt fich dagegen, ein Tyrann Diktatur können doch nur dem oder jenem gefallen, der von den Ver- gewesen zu sein; ist das ein Argument? Die Anwendung 27. Sigung vom 31. Januar 1895, 2 Uhr. hältnissen feine blasse Ahnung hat. Die elfaß- lothringischen Finanzen des Diftaturparagraphen gegen die Ausländer wird als noth Am Tische des Bundesraths: v. Marschall  , v. Röller, sind die besten im ganzen Deutschen Reiche, das Land wird also wendig erklärt, aber Rechenschaft ist uns darüber nicht abgelegt, Staatssekretär für Elsaß- Lothringen   v. Putttamer und sehr gut verwaltet. Ueber allen Beamten schwebt der Geist der ob die vorgetragenen Willkürakte erfunden oder wahr sind. Rommissarien. Diktatur, heißt es. Im ganzen ist der Paragraph drei oder viermal Die einzelnen Fälle beweisen, daß der Diktaturparagraph von Die erste Lesung des von den Sozialdemokraten und Elsaß   angewendet worden. Während meiner ganzen Amtszeit habe ich den oberen und unteren Organen gehandhabt wird. Der Frank­Lothringern eingebrachten Gesezentwurfs wegen Aufhebung erst nach 41/2 Jahren Gelegenheit gehabt, ihn mir einmal durch furter Frieden ist der Ausgang des neuen Deutschen   Reiches, des Diktaturparagraphen in den Reichslanden zulesen( Große Heiterkeit), nämlich als es sich darum handelte, aber eben deshalb müssen wir jetzt Maßregeln bekämpfen, die wird fortgefeht. die schädliche demoralisirende, Elsaß Lothrin dazu dienen können, die Errungenschaften von 1870/71 wieder Abg. Preiß( Elsässer  ) wendet sich gegen die geftrige Dargische Bolts 3eitung" todt zuschlagen.( Unruhe zu schädigen. Der Voltsstamm der Reichslande ist durch und und Staatssekretärs über die Beschaffenheit des bei den Sozialdemokraten.) Leute, die riefen: Vive la France! burch germanisch darum soll er behandelt werden stellung des Den Wahlrechts in den Reichslanden. Allerdings bestehe allgemeines Vive la République! an der Grenze straflos zu lassen, ist nicht wie die anderen Stämme des Deutschen Reiches. direktes und geheimes Wahlrecht zu den Bezirksräthen; aber der unbedenklich; für die Bestrafung sollte man den Richtern Chauvinisten in Frankreich   fann fein größerer Landesausschuß tomme auf grund eines Mischmaschs von in- dankbar sein. Unerhört ist es, daß ein Abgeordneter in solchen Gefallen geschehen, als durch die Belassung direkten Wahlen zu stande und dem entspreche auch seine Zu- Ausdrücken wie Herr Preiß über das Parlament seiner Heimath der Reichslande in diesem Zustande der sammensetzung aus Rentnern und Grundbesitzern mit einigen ab- spricht. Ich würde so etwas nicht sagen, selbst wenn es wahr Rechts unsicherheit, der Rechtlosigkeit. Was hängigen Beamten. Diese Gesellschaft sei etwas oligarchisch an- wäre( Große Heiterkeit); aber es ist nicht wahr. Ich kenne mich veranlaßt, nicht in Rußland   zu wohnen, kann auch wohl gehaucht, finde meistens die Vorlagen der Regierung vorzüglich, viele Barlamente in Deutschland  ; feines arbeitet fach einen Elsässer veranlassen, nicht im Elsaß zu bleiben, wo er tage einige Wochen, halte einige Diners ab und gehe dann gemäßer, ruhiger und leidenschaftsloser als der Landes unter einer Diktatur steht und teinen Rechtsschutz hat. Der wieder feelenvergnügt nach Hause.( Heiterkeit.) Es ausschuß. Als fünfjähriger Unterstaatssekretär( Stürmische Diktaturparagraph ist allerdings schlimmer, als das Sozialistens fei doch gestern ein ausdrücklicher Selbst der Redner der Reichspartei hat gestern Fall des Miß Heiterkeit) halte ich mich berechtigt, das hier zu erklären. gefeß war. brauchs der Diktatur erwähnt worden und ohne Ant- Wir haben nicht erklärt, daß der Diktaturparagraph blos noch erklärt, daß das Provisorium nicht mehr nöthig sei, und ans wort geblieben, das sei die gleichzeitige Unterdrückung gegen Ausländer angewendet werden soll, es ist gesagt worden, gesichts der Einstimmigkeit aller Vertreter des Landes sollen dreier Zeitungen ohne jede Angabe von Gründen. Ob das vor daß der Paragraph da sein muß, um Agitationen zu verhindern. wir das Fortbestehen der Diktatur billigen? Die Res oder nach 1885 geschehen sei, bleibe gleichgiltig; man verlange Das ist ganz etwas anderes. Die von mir erlassene Melde- gierung ist parteiisch in diesem Streit, sie will ihre und kann dabei nicht objektiv urtheilen. die Motive der Regierung zu wissen, man wolle hören, warum Ordnung hat Herr Preiß entweder nicht gelesen oder nicht ver- Macht erhalten die Diktaturgewalt aufrecht erhalten werde.( Zwischenruf des standen; von Ghifanirerei ist nicht die Rede.( Lachen links.) Die Vertreter Elsaß  - Lothringens   wollen feine Macht erlangen, Ministers v. Röller.) Wenn der Minister nicht antworten zu Gegen fremdländische Offiziere und Emigranten bestehen aller- fie fämpfen für das, was die Wähler wünschen und fordern. wollen erkläre, so stehe auch für den Reichstag   fest, dings strengere Bestimmungen und ganz mit Recht. Das Volt Wie viel Stimmen Bebel und Bueb bekommen haben, ist für die daß der§ 10 angewendet werde, ohne daß die Regierung Elsaß  - Lothringens   ist keineswegs politisch gleichgiltig, das Entscheidung dieser Frage außerordentlich gleichgiltig. Reich 3. und Die strengen hat sogar den Vorzug vor anderen deutschen   Stämme, daß tanzler Staatssekretär stichhaltige Gründe dafür anzugeben vermöge. haben gestern Spezialgesetze für Presse, Vereine und Versammlungen seien Aus- sie Standalmacher, Heyer, Krafehler und Agitatoren nicht sind. lediglich den Absolutismus von vor 1848 glori nahmegesege; wer das bestreite, betreibe ein Spiel mit Worten. Es ist mir außerordentlich schwer geworden, von meiner fizirt; die Revolution müßte erst tommen, um Der Geist der Gewalt, der aus dem Diktaturparapraphen spreche, dortigen Stelle wegzugehen. Herr Preiß sieht manches als Miß- bie Staaten von dem sie lähmenden Absolutis. durchdringe die ganze Beamtenschaft und terrorisire das Volks- erfolg an, was ich nicht dafür halte. Wäre der Mißerfolg so mus zu befreien.( Der Reichstanzler erscheint am Bundes. leben. Dieser Geist habe es fertig gebracht, daß Regierungs  - groß, wären die Verhältnisse so unglaublich, würden Sie es rathstisch.) Der Weg der absoluten Gewalt muß räthe in öffentlichen Lokalen Aeußerungen thun können: Die dann verständlich finden, daß ich selbst dort Grundbesizer ge verlassen werden. Herr v. Manteuffel wurde ja in der Elsaß- Lothringer   müssen behandelt werden, daß ihnen das Blut worden bin? Herr Preiß empfiehlt den Weg der Geduld. Er richtigen Erfenntniß, daß Milde regieren müsse, hinausgeschickt. aus den Nägeln dringt; die Elsaß Lothringer sind meint, die Regierung ginge roh, rücksichtslos, bureaukratisch vor. Leider hat man diese Erkenntniß nicht lange gehabt. Schweinehunde, sind Echufte!( Bewegung.) Das sind alles( Abg. Preiß: Ja wohl!) Es ist mein ernſtes Bemühen ge- Abg. Pöhlmann( Rp. Elsässer, Kreisdirektor) erklärt sich im notorische Vorkommnisse. Nicht Personen, sondern die wesen, jede vorkommende Bureaukratie sofort todtzuschlagen Prinzip mit dem Abg. Höffel für die Beseitigung des Diktaturs Institutionen treffe der Vorwurf dafür. Dieser Geist( Heiterkeit), und aus vielen Kreisen der Bevölkerung Paragraphen einzutreten, obgleich ihm das durch die agitatorische der Diktatur habe Verurtheilungen bis zu einem Jahr Gefängniß ist mir ausgesprochen, daß der Verkehr zwischen Be- Rede des Abg. Preiß sehr erschwert worden sei. Die Bevölkerung und Regierung für solche Uebelthäter zur Folge, die die Marseillaise   gesungen amten normaler als guter und be sei in Wirklichkeit zufrieden mit dem gegenwärtigen Regiment, oder auch nur gepfiffen haben. Die Schwärmerei von den wieder- trachtet wird. Ich glaube, ich kenne das Land besser dafür mehrten sich von Jahr zu Jahr die Anzeichen. Ferner gewonnenen Brüdern sei leben nur eine Schwärmerei gewesen; als Herr Preiß. Häufig werden an die Beamten Anfinnen polemifirt Redner gegen die Ausführungen des Abg. Bebel, die das elsaß  - lothringische Voltsbewußtsein sei durch eine 200jährige gestellt, die sie nicht erfüllen fönnen, ohne die Würde ihres Amtes nur bewiesen, daß er den Verhältnissen des Landes so fern wie Gemeinsamkeit in das Französisch- Nationale übergegangen. Das zu verletzen. Will jemand, wie in seinem früheren Vaterland möglich stehe. Die Elsässer haben ein Beschwerderecht gegen und machen von habe man auch in den maßgebenden Kreisen wohl gewußt, durch Hinterthüren etwas erreichen, so wird er stets unsere Be Maßnahmen der Verwaltungs- Behörde darum habe man ja dem Oberpräsidenten und später dem amtenfchaft gegen fich haben.( Beifall rechts.) Die Leute sind diesem Rechte durchaus nicht wenig Gebrauch. Einzelne Schichten Statthalter diese ungeheuerlichen Dittaturvollmachten übertragen. glücklich, zum theil fehr glücklich( Heiterkeit), einem Reiche an der Bevölkerung wünschen allerdings die Beseitigung des Dif Trotz des Wegfalles des Motives für die Diftatur, troß zugehören, wo es ruhiger zugeht, als in ihrem früheren Heimathlande. taturparagraphen, die Mehrheit des Volkes lasse sich aber ihre der Anerkennung der Ruhe und der Friedseligkeit Die Wahlstatistik erweist gegen mich garnichts. Ist denn Herr Lebensfreude durch die Existenz, dieses Paragraphen nicht beein­der Bevölkerung behalte man sie bei, weil es sich mit ihr gar zu Breiß nicht mit blos 42 Stimmen Mehrheit gewählt? Die trächtigen; der Ausfall der Weinernte z. B. liegt ihnen mehr am leicht regieren lasse. Darum müsse immer und immer wieder Schlüsse aus den Wahlziffern find ganz unrichtig. Straßburg   ist Herzen. Fremde Journalisten, von denen Herr Bebel sprach. darauf gedrungen werden, daß sie beseitigt werde, und in dieser nicht sozialdemokratisch, wenn auch Herr Bebel es vertritt. haben wir nicht zu fürchten. Sie werden bei uns keinen Zündstoff Richtung tönne auch der Reichstag   einen Druck ausüben. Daß sie Unter 10 000 Wählern sind 5000 reichstreue, nationale Stimmen, finden. Die Berichterstattung über die Verhältnisse des Landes nothwendig sei wegen der von Frankreich   her betrie: 2000 find fatholische, die übrigen 3000 find sozialdemokratische, basirt, wie die Rede Bebel's beweist, vielfach nicht auf eigener, per­benen Agitation, sei nur ein Scheinargument. Wie( Abg. Bebel: 6000!) Herr Bebel wurde erst in der Stichwahl sönlicher Erfahrung, sondern auf3wiegesprächen im Eisenbahnwagen. folle das Land büßen für das, was außerhalb gewählt. Die 6000 Stimmen, die er erhielt, sind doch nicht Die Behauptung Abg. Guerber, daß die Verwaltungsbeamten des Landes und an der Grenze geschieht? Dagegen alle von Sozialdemokraten; so viel finden Sie da nicht, Sie im Elsaß   die Bevölkerung chifaniren, muß ich als unerwiesen genügen doch die Gesetze und die staatliche Grenzpolizei, um tönnen die ganze Stadt auf den Kopf stellen. Seine Wähler zurückweisen. Ich habe die feste Ueberzeugung, daß, wenn die Die Reichslande gegen revolutionäre Agitation zu schüßen. sind die Unzufriedenen, die sich überall finden, die sich auch hier Verhältnisse in Elsaß- Lothringen   es irgend gestatten werden, die Dazu brauche man nichts weiter, als die gewöhnlichen Macht im Reichstag nicht scheuen, Unzufriedenheit zu erregen( Große Reichsregierung diese immerhin unerquicklichen Debatten im mittel des Staates. Herr v. Köller habe Grenz- Polizeiverord- Heiterkeit.) Die Uebertreibungen nügen dem Lande nicht. Wollen Landesausschusse oder hier im Reichstage nicht erst abwarten. nungen erlassen, welche den französischen   Agitatoren entweder Sie ernstlich die Aufhebung der Diftaturparagraphen, so halten sondern freier Entschließung die Aufhebung des den Weg ins Land völlig versperren oder den längeren Auf Sie nicht solche Reden, welche die Verhältnisse ganz falsch dar Diktaturparagraphen herbeiführen wird. Das Fehlen dieses enthalt durch weitgehende Aufenthaltsbeschränkungen erschweren. stellen und zu Hause in der Heimath die Leidenschaften aufregen, Paragraphen wird reichlich aufgewogen werden durch die Treue Sei es der Regierung mit ihren Erklärungen ernst, so werden während die Regierung bis jetzt mit Erfolg bemüht gewesen ist, und Anhänglichkeit der elsässischen Bevölkerung.( Beifall.) die Antragsteller in der zweiten Lesung beantragen, daß Leidenschaften zu beschwichtigen und ein besseres Verhältniß an= Abg. v. Kardorff( Rp.): Es wird niemand dem Vorredner verdenken, daß er für die Anträge eintritt. Auch in den der Diktaturparagraph nur noch Ausländern zubahnen.( Beifall rechts.) gegenüber zur Anwendung gebracht werden Abg. Prinz zu Hohenlohe( Sohn des Reichskanzlers, Ver- Kreifen der konservativen Partei hat man mit Freuden ver könne. Die Assimilirung sei auch heute noch nicht weiter als treter von Hagenau Weißenburg): Herr Guerber hat gestern nommen, daß nach der Aeußerung des Reichskanzlers in dem 1885; was man erreicht habe, sei lediglich die politische behauptet, ich hätte in der Wahltampagne gesagt, ich halte den Verhältniß der elfäffischen Regierung und der Bevölkerung Kirchhofsruhe. An diesem Mißerfolg seien die Herren Paragraphen für entbehrlich. Ich habe diese enßerung nicht eigentlich feine Veranlassung vorhanden ist, v. Puttkamer und v. Köller mit ihrem Gewalt und gethan, wohl aber habe ich eine Revision der alten französischen den Dittaturparagraphen aufrecht zu erhalten. 3 wangsregime hauptsächlich schuld. Das Deutsche Reich Gesetze und die Zurückführung in normale Bahnen in ab- Daraus schließen die fonservativen Redner für den Antrag, daß habe ein Land annektirt, das ihm aus innerster Seele wider sehbarer Zeit für wünschenswerth erachtet. Wie und wann die Elsaß- Lothringer um so schneller Deutsche werden würden, firebt. Ein solcher Zustand sei unangenehm für das das geschehen wird, hängt ganz von der Entwickelung wenn das Ausnahmegeseh verschivunden sein würde. Dem steht Deutsche Reich nach innen und nach außen buen eres nicht to fiber Behältnisse tant in data aber bie Grklärung der Regierung, die wir Man Aus meiner Kenntniß der Verhältnisse tann ich nur vollständig unterstüßen wollen, gegenüber, daß sie nicht die hätte moralische Eroberungen machen sollen, aber that das Zeugniß bestätigen, welches der Reichskanzler und der Staats- Verantwortung übernehmen kann für die Aufhebung des Gesetzes. sächlich habe man den Weg der Gewalt beschritten. sekretär der elsässischen Bevölkerung ausgestellt haben. Aber in Das ist der Grund, weshalb wir gegen die Anträge Eine wirkliche moralische Eroberung werde man mit der Be- Frankreich ist die Idee der Revanche noch so lebendig, daß schwer stimmen, obschon wir unsererseits den Wunsch hegen, feitigung der Diktaturvorschrift machen. Statt dessen habe man lich an eine Aenderung der Bestimmungen über die Diktatur in daß die Zeit nicht fern fein möge, wo der Dik. durch leidenschaftliches Vorgehen im nationalen Sinne es dahin der allernächsten Zeit zu denken sein wird. Uebrigens möchte ich taturparagraph verschwinden wird.( Beifall rechts.) gebracht, daß das Deutsche Reich noch auf demselben Flecke stehe gegenüber der dramatischen Schilderung der Herren Guerber, Abg. Barth( frfs. Vg.): Wenn der Diktaturparagraph nach wie vor 24 Jahren. Erfolge lassen sich nur erzielen durch Ge- Colbus und Lieber betonen, daß die Bevölkerung selbst sich sehr der Meinung des Reichskanzlers nur noch eine theoretische Be­duld, Milde, Klugheit und mit Hilfe der Zeit. Diese psycho: wenig über die Aufhebung des Diktaturparagraghen aufregt; viel deutung hat, eine Art Warnungstafel oder Vogelscheuche gegen logischen Faktoren und namentlich die heilsame Wirkung der Zeit mehr am Herzen liegt ihr das materielle Wohlergehen. chauvinistische Spaßen ist, so fragt es sich, ob wir überhaupt einer stellen aber die Machthaber nicht in Rechnung. Auf diesem Beim Tabakmonopol, bei der Erhöhung des Hopfenzolls oder folchen Bogelscheuche gegen Leute à la Déroulède bedürfen. Es richtigen Wege sei es Frankreich   gelungen, die Sympathien ähnlichen Gesprächsgegenständen erwärmt sich der elsässische läge im Interesse der Stabilifirung der Verhältnisse in Elsaß  des Elsaß dauernd zu gewinnen. Man predige jetzt deutsch   Bauer, nicht aber beim Diktaturparagraphen. Die Herren sollten Lothringen   durch Aufhebung des Diktaturparagraphen dem Aus in den Kirchen, man vertreibe die französische   Sprache, doch der Regierung dankbar sein, daß sie ihnen ein so wirk- lande zu zeigen, daß jene Gesellschaft gar nicht in der Lage ist, obwohl sie ganz allgemein die Landessprache geworden. fames Mittel für dramatische Schilderungen überläßt. Der irgend welchen erheblichen Einfluß auf die Reichslande auss Die Germanisirung könne höchstens der Schluß einer Jahrhun Abg. Bueb meinte, mit dem Dittaturparagraphen mache man zuüben und daß wir keiner Ausnahmemaßregeln mehr bedürfen. berte langen Entwicklung sein. Man stehe erst am Beginn dieser teine Deutschen  , aber Sozialdemokraten. Daraus ergiebt sich blos, daß Jm Auslande herrscht nicht entfernt die Meinung, daß Deutsch  Entwicklung und es wäre Heuchelei und Lüge, zu sagen, daß die deutsch   und sozialdemokratisch grundverschiedene Begriffe find. In der land daran denkt, Elsaß- Lothringen   an Frankreich   herauszugeben. Reichsländer schon assimilirt seien. Die Fortdauer des heutigen Halbmonatsschrift: Der Akademifer", Organ für sozialistische Ich halte es deshalb für das Beste, daß wir den Diktatura Regimes werde die Bevölkerung der Reichslande der deutschen   Studenten, findet sich eine Stelle, die das ebenso unverblümt paragraphen einfach über Bord werfen. Nation immer mehr entfremden. Der jüngeren Generation fehle ausspricht. Ich bin ja nicht orientirt, was bei den nächsten Abg. v. Marquardfen( natl.): Die Regierung erklärt, wie bereits das Ehrgefühl, fie lasse fich fnechten und wenden, wie Reichstags- Wahlen passiren wird, ob ich wiedergewählt werde. bei früheren Verhandlungen, daß sie die Verantwortung mit es den Machthabern beliebe. Nach Herrn von Köller fei die Aber wen die Wähler auch wählen werden, feinen Sozialdemo- bezug auf die Verhältniffe dem Nachbarlande gegenüber nicht Bevölkerung zufrieden bis auf kleine Kreise von Krafehlern; ja fraten werden sie wählen, dafür kenne ich die Bewohner dieses tragen könne für die Aufhebung des Diktaturparagraphen. Man seien denn die elsaß  - lothringischen Abgeordneten kleine Kreise? schönen Landstriches viel zu gut.( Beifall.) fann fich der Besorgniß nicht entschlagen, daß in den Grenzs Die 8 wilden Elsässer und die 2 Sozialdemokraten für Straß Abg. Lenzmann( freis. Vp.): Die Frage hat als Rechts- verhältnissen allerlei wechselvolle Vorfälle fich ereignen können, burg   und Mülhausen   vertreten Zweidrittel der Bevölkerung, auch die frage eine allgemeine Bedeutung. Die einzelnen Parteien müssen bei denen es gut ist, eine scharfe Maßregel zu treffen, welche in übrigen Abgeordneten verlangen ebenfalls die Aufhebung der also dazu Stellung nehmen. Ich habe schon 1885 für die Auf- dem gewöhnlichen Gefeße nicht zu finden ist. Solange die Rea Dittatur. Man sollte doch in der Auswahl der Beamten, die hebung plädirt. Es ist gestern auf das Zeugniß des Herrn von gierung nicht auf ein Rampfmittel verzichten will, tönnen wir für nach Elsaß   geschickt werden, sehr vorsichtig sein; es tönne sonst Stauffenberg für den Diktaturparagraphen bezug genommen die Anträge nicht stimmen. leicht vorkommen, daß auch in höhern Stellungen befindliche Beamte worden. Herr von Stauffenberg hat aber ausdrücklich die Auf- Damit schließt die Debatte. Das Schlußwort für den sozial in 5 bis 6 Jahren nicht das richtige Urtheil gewinnen. Herr rechterhaltung der Ausnahmegefeggebung und des Diktatur demokratischen Antrag erhält v. Köller berufe sich auf die öffentliche Meinung. Es gebe im Elsaß   gar paragraphens für verwerflich erklärt. Wenn ferner Herr von Abg. Bebel( Soz.): Aus den bisherigen Verhandlungen feine öffentliche Meinung,( Lebhafte Zustimmung links) es gebe Buttkamer erklärte, der Antrag Cablé fei 1885 vor der zweiten fann festgestellt werden, daß sämmtliche Abgeordnete nur eine Privatmeinung und von der habe Herr v. Köller nichts Lesung zurückgezogen worden wegen seiner Aussichtslosigkeit, so aus Elsaß- Lothringen   ohne Rücksicht auf ihre erfahren, zumal ja auch seine persönliche Art nicht geeignet war, ist das falsch, denn gerade die Inaussichtnahme einer voll- Parteistellung fich für die Aufhebung des zu intimen Herzensergüffen anzuregen.( Heiterfeit.) Preßnändigen Revision der Verwaltungsgesetzgebung veranlaßte Dittaturparagraphen ausgesprochen haben. Bereins, Bersammlungsfreiheit feija gleich Berrn Cablé, den Antrag zurückzuziehen; sonst wäre der Antrag und daß selbst der Abg. Prinz Hohenlohe gemeint hat, daß man Null.  ( Beifall links.) durch Zentrum und Linke angenommen. Andere Argumente allmälig dahin kommen müsse, den Paragraphen aufzuheben.

aus

Preußischer Minister des Junern v. Köller: Ich bin lange als 1885 find auch gestern nicht vorgebracht worden, obwohl Ferner ist zu konstatiren, daß die gesammte Presse mit genug im Reichsland gewesen, um, wenn mir auch der Vor- feitdem zehn Jahre Weltgeschichte ins Land gegangen sind. Ausnahme der offiziellen Regierungsorgane die gleiche Auf= redner jedes Verständniß abgesprochen hat, doch ein gewiffes Ver: Rechtlich wird das Reichsland anders behandelt als das übrige fassung gehabt habe, und daß es von den 11/2 Millionen ständniß für die dortigen Verhältnisse gewonnen zu haben. Deutschland  . Diese Rechtsanomalie sollte nur vorübergebend Einwohnern Elsaß Lothringens   nicht einen giebt, der für die Wären diese Verhältnisse so und wäre das Land meine Heimath, sein; man glaubte schon in zwei oder drei Jahren zu normalen Fortdauer der Diktatur sein würde, wenn er um seine Meinung ich hätte aus gewissen Rücksichten auf dieje Heimath nicht so Buständen zurückkehren zu können. Die Beweislaft liegt alfo gefragt würde. Weiter ist au fonstatiren, daß im Gegensatz zu