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Generalblockade!

Paris  , 7. Februar.( Eca.) Die endgültige Absperrung des Ruhrgebiets wird wie der Düsseldorfer   Berichterstatter des Echo de Paris" schreibt drei Etappen umfassen, und zwar:

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1. die Blockade der Kohlen und der Nebenprodukte. Diefer Teil der Blockade fei bereits durchgeführt, 2. die Blockade der Produkte der Stahl- und Eijeninduftrie. Diese würde die Ausfuhr aus dem Ruhrgebiet   treffen,

3. fönnte noch eine Blockade auf die Ausfuhr aus dem un­befehlen Deutschland   gelegt werden, die den Import von Eisen, Eisenwaren und anderen Gegenständen unterbindet.

Aus städtischen Ausschüssen.

Jch simuliere ausgezeichnet!"

Reinfall eines schönen jungen Mannes.

Sinn des Berichtes geändert und dann die Ablehnung verfügt. Bon Bezirksverordneten wurde hervorgehoben, daß für viele die Ein­Die Kohlenklaufel verlängert. bürgerungsfrage eine Schicksalsfrage bedeutete und es als unerhört Der auf Berlangen der Rechtsparteien eingesetzte städtische Aus. bezeichnet, daß über alle anderen Instanzen hinweg und im Wider schuß zur Nachprüfung der Kohlenflausel für die städtischen spruch mit diesen ein Organ der Polizei berechtigt ist, die Ablehnung Eleftizitätswerte ist nach eingehender Beratung gegen eine Stimme zu verfügen. Es wurde vom Bezirksamt gefordert, daß es alle von zu dem Ergebnis gekommen, der Stadtverordnetenversammlung die der Bezirksverordnetenversammlung beschlossenen Einbürgerungs­Aufrechterhaltung der Kohlentlaufel zu empfehlen. Die Berlänge- gesuche, die von der Polizei zurüdgewiesen werden sollten, bis in rung foll bis zum 31. März befristet werden, da man bis dahin die höchsten Instanzen verfolge und zur Annahme zu verhelfen suche. mit der Erledigung der G. m. b. 5.- Bildung bei den städtischen Werfen rechnet. Auch von den Rechtsparteien, deren Bresse aus ziemlich durchsichtigen Gründen einen rein demagogischen Lärm wegen der Erhöhung der städtischen Tarife inszeniert hat, Diese drei Maßnahmen zusammen würden einen gewaltigen mußte anerkannt werden, daß bei der ungemeinen Steigerung der Schlag gegen Deutschland   bilden und den Kampf verkürzen. Die letzte Kohlenpreise die Werke nur durch Anwendung der Roh Maßnahme würde besonders die Industrien des Rheinlandes, die lentlaufel erhalten werden können. Durch diesen Beschluß beiden ersten die Industrien des unbefehten Deutschlands   treffen. ist auch die Festlegung des Januartarifes für Elektrizität auf Die Ruhrfohlensperre zwingt Deutschland   nur, englische, 275 M. gedeckt. tschechische, polnische Rohle zu verwenden. Die Ruhrproduktausfuhr­Sperre schafft einfach sofort dreiviertel Mionen Arbeitslose im französisch besetzten Gebiet, für deren Leben und Ernährung Frant­reich verantwortlich ist. Die Ausfuhr aus dem unbesetzten Deutsch­ land   blockieren das heißt Wirtschaftstrieg Frankreichs gegen die ganze Welt. Genosse Adelung ausgewiesen.

Die Straßenbahn als G. m. b. H.

Die Berhandlung vor der 2. Straflammer des Landgerichts III  , in der sich der berufsiofe Walter Frey wegen mehrfachen Diebstahls zu verantworten hatte, ent: ollte ein interessantes Bild der Möglichkeiten, fich den Jagdschein" zu verschaffen, jenes Aus weises, der dem Betreffenden bescheinigt, daß er auf Grund des § 51 StGB. für seine Taten nicht verantwortlich zu machen sei.

Die Verkehrsdeputation erledigte die Magistratsvorlage über die De: Angeklagte Frey war in der ersten Berhandlung vor Umwandlung der Straßenbahn in eine gemein mehreren Monaten freigesprochen werden, weil die Sachverständigen nüßige G. m. b. 5. Der Betriebsvertrag, der gleichzeitig mit den der Ansicht waren, daß er für die ihm zur Last gelegten Verbrechen Sagungen der G. m. b. 5. abzuschließen ist, wurde durch eine Zu- nicht verantwortlich zu machen sei. Frey ist einer der vielen fallsmajorität abgelehnt. Es ist anzunehmen, daß der Magistrat fchönen jungen Männer", die darauf reisen, daß sie mit bereits in der nächsten Woche sowohl für die Werte wie für die älteren Damen Verhältnisse anfangen und ihnen bei der passenden Straßenbahn entsprechende Vorlagen auf Grund der forgfältigen Gelegenheit", die fich meist in einer verschwiegenen Stunde er­Main 3, 7. Februar.  ( WTB.) Bürgermeister Adelung, Beratungen in den städtischen Deputationen vorlegt. Wahrscheinlich gibt, ihre Roftba: feiten abnehmen. Das Merkwürdige an der Ge­der seit der Ausweisung des Oberbürgermeisters Dr. Külb an der wird die Beratung in der Stadtverordnetenversammlung ohne schichte ist die Tatsache, daß die Geschädigten hinterher Spike der städtischen Verwaltung stand, wurde heute früh von der Schwierigkeiten vor sich gehen, da alle Einzelheiten bereits in den meisten Fällen für den Angeklagten um gut Besatzungsbehörde ausgewiesen. Seiner Familie wurde für den besprochen sind und es sich wahrscheinlich nur noch um die Ab- Better bitten. Fren hat sich aber nicht mit dieser Art Er Wegzug eine Frift bis Sonnabend gesetzt. stimmung über einige ftrittige Buntte, wie Zusammenfeßung des werb begnügt, sondern außerdem einem ihm entfernt verwandten Aufsichtsrats, Genehmigung der Bilanz durch die städtischen Herrn M. eine Kassette, die Perlen und andere Wertgegenstände Rörperschaften usw. handeln wird. enthielt, aus dem Bett gestohlen, das M. als Safe" benutzte. In der ersten Verhandlung war Frey auf Grund des§ 51 freis gesprochen worden. Aus dem Sanatorium, in dem er beobachtet wurde, hatte er feinerzeit Briefe an eine feiner vielen Bräute gefchrieben, in denen es u. a. hieß:" Mir geht es hier sehr gut: ich simuliere ausgezeichnet. Du wirst natürlich alles bestätigen, was ich angebe. Die Beugin, an die diese: Brief ge richtet war, machte die Angaben über Frens Simulation vor Ge­richt unter Eid. Der Angeklagte wa: seinerzeit zu seinem Vers teidiger gekommen und hatte ihn um Gottesmillen gebeten, ihm zu helfen, weil es in ganz Deutschland   feine Stadt mehr gebe, in der nicht von der Staatsanwaltschaft aus ein Ermittlungsverfahren gegen ihn schwebe". Auf Veranlassung des Verteidige: hatte er sich dann selbst der Behörde gestellt. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn wegen wiederholten einfachen und schweres Diebstahls und Beamtenbestechung 2 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluft. Das Gericht ging über diesen Antrag hinaus und er fannte auf 2 Jahre 6 Monate Gefängnis und Ehrverlust für die beantragte Zeitdauer.

Gefährdung der Volksernährung. Dortmund  , 7. Februar.  ( WTB.) Die französischen   Kontroll­ftafionen haben u. a. auch nach dem unbefehten Gebiete laufende Icere, bededle Wagen( G- Wagen) nicht durchgelassen. Hier­durch wird die Lebensmittelversorgung der deutschen   Bevölkerung gefährdet.

Die Verpachtung der städtischen Häfen. Die Vorlagen über die Verpachtung der Häfen an das Schenker- Konsortium ist vom Städtischen Ausschuß in einigen wefent­lichen Punkten noch verschärft worden. Die übernehmende Firma ist verpflichtet worden, für die Benutzung der Häfen und ihrer An­lagen allgemeingültige Tarife und Bedingungen auf­zustellen. die eine illoyale Benachteiligung eines einzelnen Spedi­Jn Baden wie im Ruhrgebiet. teurs ausschließen muß. Bei Nichtbefolgung dieses Paragraphen unterliegt der Bertrag tem heimfallrecht. Die materielle Ent­Offenburg, 7. Februar.  ( WTB.) Die französische   Besagung ist schädigung der Stadt ist jetzt so geregelt, daß die Stadt bei Abschluß zurzeit damit beschäftigt, eine eigene Fernsprechleitung vom Rat- des Bertrages, also wahrscheinlich noch Ende dieser Woche, an dert haus und Bestamt nach Kehl   herzustellen. Die Gemeinde Ur- halb milliarden erhält. Außerdem hat die Firma auf Grund einer genau berechneten ohntlausel tie Kosten für die loffen bei Appenweier   ist besetzt. Fertigstellung der Häfen zu tragen, die mit einigen Milliar­ben geschätzt werden. Es besteht die Absicht, durch Vermittlung der vertragschließenden Firma eine größere Anleihe für den Ausbau weiterer städtischer Unternehmungen, vor allen Dingen der Nord südbahn, zu erhalten.

Die Franzosen haben als Antwort auf die Forderung, den Um­schalteraum im Boftamt Offenburg zu räumen, tas Poftamt Offen­burg besett, sämtliche Beamte hinausgewiesen, den Post­direktor Krieg und den Oberpostsekretär Frey verhaftet

Offenburg  , 7. Februar.( Mtb.) Aus ihrer geringen Beständen Die Kündigung der Straßenbahner. mußten die Landwirte Stroh und heu ohne Bezahlung an Die Rechtsparteien der Stadtverordnetenversammlung hatten die Besatzungstruppen abliefern. Kartoffeln und andere Vorräte werden vielfach gewaltsam beschlagnahmt. behauptet, daß bei der Entlassung von Straßenbahnern ftarlsruhe, 7. Februar.( DA.) Auf der Strede Appenweier- politiche Gesichtspunkte maßgebend gewefen feien. Der zur Nachprüfung dieser Borwürfe eingesetzte Städtische Ausschuß hat die Offenburg   ruht der Berkehr nach wie vo:. Gestern haben die Einzeluntersuchung der mehrere hundert nachzuprüfenden gezogen. Sie haben aber bis jetzt nur einige Fahrversuche auf der seine Arbeiten bis zum nächsten Donnerstag erledigen foll. Bis zum Franzosen 120 Mann Eisenbahntruppen aus Straßburg   beran. Fälle einem fünfgliederigen Unterausschuß übertragen, der Strecke Kehl  - Appenweier   gemacht. Der Pendelverkehr bis an die Abschluß tiefer Untersuchung sollen nach einem Beschluß des Aus­Grenze des neu befeßten Gebietes funktioniert tadellos, desgleichen fchusses teine weiteren Entlassungen vorgenommen der Kraftwagenverfeh: zum Ersatz für die Rench al- Bahn. werden. Die Zahl der französischen   Truppen im neu besetzten Gebiet ist mindestens 3000.

Das Ende der Laufanner Konferenz. Das nachträgliche Unterzeichnungsangebot von England unberücksichtigt. Jemet Pascha abgereift.

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Die Nachrichten aus London   über den gestern dort abgehaltenen Ministerrat laffen erkennen, daß die, französische Mitteilung von der angeblichen Unterzeichnungsbereitschaft der Türten zwar rechtzeitig zur Kenntnis der britischen Regierung gelangte, daß sie aber unbe rüdsichtigt blieb. Erst wenn ein feftes und direttes Angebot der Angora- Regierung in London   vorliegen würte, würde das englische Kabinett dazu Stellung nehmen.

Jedenfalls ist heute früh Ismet Bascha mit dem größten Teil der türkischen   Delegation nach Angora abgereift. Offenbar läßt er einige Horch posten zurüd.

Schändung des Friedhofes der Märzgefallenen.

Das neueste Bubensfüd der Metalldiebe. Schon wiederholt berichteten wir über Bubenstücke von Mit­gliedern der edlen Zunft der Metalldiebe. Die Redewendung, daß alles, was nicht niet- und nagelfest ist, geflaut wird", tann auf diese junge aber emfige Sparte der Langfinger nicht angewendet werden, denn gerade dem Genieteten und Genagelten" sind diese angenehmen Zeitgenossen besonders zugetan.

Ueberall, aber tatsächlich auch überall, tann man die Spuren ihrer Arbeit" verfolgen. Meffingschilder, Türgriffe, Teppichstangen, Klingeltnöpfe und Bleirohre in den Häusern, Armaturen und Mes singschrauben in den Stadtbahnwagen, Kanalrofte usw. auf den Straßen, ganze Denkmäler auf Kirchhöfen und in den öffentlichen Anlagen, alles, alles laffen sie mitgehen, für alles haben sie Ver wendung, und was eigentlich das Touste ist für alles finden fie ihre Abnehmer. Go lange den Hehlern nicht ganz empfindlich auf die Finger geflopft wird, so lange wird dem nachgerade gemein Lord Curzon   gab den englischen Breffevertretern nach seiner gefährlichen Treiben der Metalldiebe nicht gesteuert werden können. Rückkehr in London   Erflärungen ab, in denen er die ganze Schuld Fest steht, daß diese dunklen Existenzen von Tag zu Tag breifter auf­an der Ergebnislosigkeit der Lausanner   Konferenz den Türten zu treten, und daß wohl der Zeitpunti nicht mehr fern sein dürfte, wo schob. Mit einem sichtbaren Seitenhieb auf Frankreich   bekannte er auch die Metalldiebe mit Sauerstoffgebläse arbeiten" werden, um fich aber zur unbedingten Solidarität zwischen den Alliierten und Randelaber und vielleicht auch Brüden abzutragen. In den letzten Tagen wurde der allen Freiheitliebenden teure Friedhof der fügte hinzu: Während andere davon sprachen, sich von diesen Verpflich- ärsgefallenen im Friedrichshain   von Metalldieben Während andere davon sprachen, sich von diesen Verpflich heimgesucht. Nicht weniger als fünf Gräber wurden dieser Tage fungen zu lösen, habe ich Angebote, die mir mehr als einmal burdy Diebstahl von Metallteilen geschändet. Der reine Metallwert in dieser Richtung gemacht wurden, abgelehnt und habe es vor- der gestohlenen Denkmalsteile beträgt rund 100 000 M. Man fann gezogen, lieber mit meinen Verbündeten zufammen im Kampf um feineswegs behaupten, daß der Friedhof der Opfer des Jahres 1848 ihre Sache zu fallen, als einen Sieg auf dem Felde des Egoismus verschwenderisch mit Denkmälern geschmüdt ist, aber auch das und ausschließlich nationaler Bortelle zu gewinnen." Wenige wandert in die Metallschmelze. So geschehen im Jahre 1923, dem Jahre der 75. Bieber fehr der Tage der Straßenfämpfe in Berlin  , der Tage, an denen freiheitliebende Proletarier dem auf­strebenden Bürgertum in feinem Kampfe gegen den Feudalismus die Raftanien aus dem Feuer holten.

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Wulle soll sein Mandat niederlegen. Wie das frühere Wulle Blatt, die Deutsche 3tg.", mitteilt, ist der zur Deutschvölkischen Freiheitspartei  " übergetretene Abg. Reinhold Mulle vom deutsch­nationalen Wahlverein Potsdam Potsdam aufgefordert worden, sein Reichstagsmandat niederzulegen, da er nicht mehr Mitglied der Partei sei. Diese Mitteilung wird begleitet von dem Seufzer, daß Bulle aus der Deutschnationalen Partei ausgetreten sei, obwohl der Landesverband Potsdam II sich bisher un­entwegt hinter Wulle gestellt" hat!

1 holländischer Gulden

Devisenkurse.

1 argentinische Papier Befo

1 belgischer Frant.

1 norwegische Krone

1 dänische Krone.

1 schwedische Krone

1 finnische Mart

1 javanischer Yen

1 italienische Lire

1 Dollar..

7. Februar 6. Februar Käufer Berkäufer Räufer Verkäufer ( Belb-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs

Aurs

6882.87

Aurs

Die Hochbahn wird teurer.

Die Hochbahn, die bisher das billigste Berliner   Verkehrsmittel war, erhöht von morgen ab ihre Tarife so erheblich, daß sie nur noch um ein Geringes hinter den Tarif der Straßenbahn zurüd bleibt. Die Erhöhung ist auf die Preissteigerung für Rohle und Eisen usw. zurückzuführen. Für die Benutzung der Hochbahn find nunmehr folgende Säge zu zahlen: Für die ersten fünf Stationen in 3. Klaffe 100 M., in 2. Klaffe 130 M.; für die ganze Strede in ber 3. Klaffe 130 m., in der 2. Klaffe 160 m. Die noch im Besib des Publifums befindlichen, zum bisherigen Tarif ausgegebenen Rarten gelten bis zum 15. Februar.

Der Beginn des Lebenstundeunterrichts für die Jugendweihen wird den angemeldeten Kindern in den nächsten Tagen schriftlich zu gesandt. Rückfragen an das Jugendsekretariat sind aus diesem Grunde nicht nötig.

Abzug von der Friedensmiete. Genosse Frizz Dzieht schreibt uns: Aus Streisen der Parteigenossen werde ich darauf aufmerksam des Reichsmietengefeges" herauslesen, daß der Magistrat den Ab­gemacht, daß manche Mieter aus meinen Ausführungen im Vor­wärts" Bericht vom 1. Febr.( Abend- Ausgabe) unter Für Ausbau zug von der Friedensmiete( aur Errechnung der Grundmiete) von 20 auf 30 b.. heraufgesetzt habe. Das ist tatsächlich aber nicht der Fall. Es handelt sich vielmehr um eine Forderung unseres Gaues Berlin  , die bisher nicht erfüllt worden ist.

Die Einäscherungsgebühr ist nach einer Mitteilung des Aus schusses für das Bart ung Bestattungswesen vom 7. februar 1923 ab auf 40 000 m. erhöht worden und wird vom 26. Febinar 1923 ab auf 50 000 m. erhöht werden.

Berlin  - Chikago im Luftkreuzer.

In der großen 3eppelinwerft am Bodensee   naht sich jetzt der für die amerikanische   Rechnung erbaute Lufttreuzer feiner Vollendung. Das Luftschiff, das von den Vereinigten Staaten  nicht auf Reparationskonto übernommen, sondern bar bezahlt wird, wird eines der modernsten und stärksten Luftfahrzeuge werden, das die Riefenhalle am Bodensee   jemals verlassen hat. Die Zeppelin­Baugesellschaft hat sich die Erfahrungen, die sie an den in Frankreich  nach ihrer Ablieferung zerschellten Passagierluftschiffen gesammelt, vereinigt, und so ist jetzt ein Luftschiff entstanden, das nicht für den Kriegsfall erbaut ist, sondern lediglich friedlichen 3 weden des Luftverkehrs dienen wird. Im Juni wird das amerikanische   Luftschiff dann nach Berlin   überführt. In Berlin   werden auch die letzten Borbereitungen für den Ozean. flug getroffen, der ohne jebe 3wischenlandung durch geführt werden wird. Die Abfahrt von Berlin   ist aus dem Grunde gewählt worden, weil der Flugplatz in Staaten 400 Meter tiefer als der Bodensee   liegt und weil aus diesem Grunde das Schiff hier 5 Broz. mehr Nuhlaft tragen fann, als in dem höher gelegenen Friedrichshafen  . Die Abfahrt von Berlin   ist für Ende uni vorgesehen. Die Amerikaner haben jedoch den Wunsch aus­gesprochen, in diretter Linie von Berlin   nach Chicago  zu fliegen, wo die amerikanische   Regierung ein größeres Gelände für ben Hallenbau und den Landeplag angetauft hat. Der Flug dürfte von Berlin   über Frantreich hinweg gehen, dessen Terri torium überflogen werden darf, da das Luftschiff als amerikanisches Eigentum auch mit amerikanischer Flagge fliegen wird.

Ozeanflug von 900 Kilometern. Bor einigen Tagen haben zwei Junters Basservertebrsflugzeuge, die schon seit einiger Zeit auf Cuba ftationiert find, von San Domingo einen un unterbrochenen Flug über das Caraibische Meer nach La Guayra  , den Hafen von Caracas  , der Hauptstadt Venezuelas  , durchgeführt. Sie haben die 500 Seemeilen, gleich 900 Kilometer weite Strede über den Ozean in acht Stunden zurückgelegt. Für den Verkehr des füdamerikanischen Festlandes mit der im Welthandel bedeutsamen Inselgruppe der Großen Antillen   wird dieser Ozeanflug ganz be­fondere Beachtung finden.

Die Waffergefahr in der Königs- und Laurahütte in Obers fchlesien ist, wie bon dort gemeldet wird, beseitigt.

Lawinensturz in der Steiermart. In der Nähe von Mariazell  ging eine Lawine nieder, welche eine Frau und ein Kind

Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. roden und vielfach heiter bei frischen südöstlichen Binden, etwas tälterer Nacht und langsam steigender Tages­temperatur.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Polizeiwillkür bei Einbürgerungsgesuchen. 14663.25 14786.75 14962.50 15087.50 In der Bezirksverordnetenversammlung Prenzlauer Berg  18866.50 18438.50 18965.- 14035.- wurde u. a. in Berfolg eines Antrages der sozialdemokratischen Frat- tötete. 2044.87 2055.18 2144.62 2155.88 tion ein Verfahren zur Sprache gebracht, dessen sich mehrfach Bo­6867.18 7082.25 7117.75 lizeiorgane zur Ablehnung von Einbürgerungsgesuchen bedienten. 6982.50 7017.50 7132.82 7167.88 Folgende Fälle wurden vorgetragen: In einem Falle hatte der An­9675.75 9724.25 10024.87 10075.13 tragsteller bereits 15 Jahre auf ein und derselben Stelle gearbeitet; 942.68 947.87 959 50 964.41 pon feinem Arbeitgeber und allen recherchierenden Instanzen wurde 17456.25 17548.75 17055.- 18045.- bas Gefuch befürwortet, aber der zuständige Polizeivor 1770.56 1771.44 1840.38 1849.62 fte her lehnte es ab, weil der Antragsteller vor Jahren zwei­172567.50 178432.50 177056.25 177943.75 mal mit 60 und 40 m. bestraft wurde und sein Borleben 36508.50 36691.50 37655.62 37844.38 mithin nicht einwandfrei fei. Da der Antragsteller nicht pole werden 2880.82 2448.87 2456.13 wollte, hatte er sein Gesuch wiederholt. Wieder wurde von allen, 4160,88 4289.25 4310.75 auch von unserem Bezirksverordneten, das Gesuch befürwortet, ihm 6942.82 7182.12 7167.88 jedoch von dem Bolizeivorsteher widersprochen. Bon diesem wurden 5764.88 5925.15 5954.85 außerdem auf dem Rand der Aften folgende Bermerte gemacht: 52.89 53.79 Zu dem Bornamen Saul des Antragstellers: Jude"; zu dem Vor- 11. Streis, Schöneberg  - Friedenau   Donnerstag, den 8. Februar, pünktlich 7 Uhr, 1092,78 1117.20 1122.80 namen Klara der Ehefrau: foII wohl Sara heißen". In Sigung der Zeitungskommission in der Expedition des, Borwärts", Belziger Straße. 14.54 14.54 einem anderen Falle sei ein Gefuch gleichfalls von allen Instanzen, 32. Abt. Donnerstag, den 8. Februar, abends 7 Uhr, Elternversammlung der 219.55 222.56 einschließlich eines Polizeibeamten, befürwortet woorden, aber der. 64. Gemeindeschule, Krautstr. 49. Thema: Gemeinsame Erziehung in Schule unb Haus. Referent: Genoffe Lehrer Böhm. 355.89 felbe Borsteher habe durch die Einfügung des Wortes nicht" den 78. st., Schöneberg  . Die geplante Borstandssigung am Freitag fällt ans.

1 Pfund Sterling

1 französischer Frant

2319 18

1 brasilianischer Milteis

1 Schweizer   Frant.

4189.62 6907.68

1 ipanische Beseta

5735.62

100 öiterr. Stronen( abgeft.)

52.61

1 tschechische Krone

1087.27

1 ungarische Strone

14.46

1 bulgarische Lewa

218.45

1 jugoslawischer Dinar.

846.18

847.87

14.46 221.44 354.11

53.51

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79. Abt., Schöneberg  , Bezirk Linbenhof. Seute. Mittwoch, 7%, Uhr: Deffentliche Berjammlung im Lebigenheim. Thema: Ruhrbefegung und Arbeitertloffe. Referent: Genosse Franz Künstler, M. b. N.