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322 M. ein; im gleichen Zeitraum tamen für Parteizwede sur fchloffener Gesellschaft einen Theaterabend abzuhalten. Frauen, trunken feien. Auch Stollberg giebt an, baß fich der Rapitän Verwendung 306 M., so daß nur ein Ueberschuß von 16 M. Schülern und Lehrlingen ist der Zutritt streng verboten, während zur Zeit des Unglüds auf der Brücke befand. Er habe gehört, verbleibt. Dieses verhältnißmäßig ungünstige Resultat veranlaßt folcher den Aufsicht führenden Beamten seitens des Vereins zu wie der Kapitän den Befehl gab, die Frauen und Kinder zuerst den Vertrauensmann Genoffen Trompeter, die Parteigenossen gestatten ist. Salbke , den 29. Januar 1895. Der Amtsvorsteher. in die Boote zu lassen. Er sprach laut und fest. Jeder an Bord mehr an ihre Pflicht zu erinnern, fie namentlich darauf hin- Schnobel. muß es gehört haben. Auch der Ingenieur Stollberg ist des zuweisen, daß bei Sammlungen nicht immer nur an die eigenen Das Gingen der Arbeitermarseillaise Robes voll über den Führer der Wild Flower, William Wrigt, Parteigenoffen heranzutreten sei, sondern daß man auch weitere ift grober Unfug. Vor dem Schöffengericht zu Har- und seine Leute. Dieſelben retteten die Schiffbrüchigen aus einem Kreise dazu heranziehen müsse. burg wurde am Mittwoch gegen fünf Arbeiter aus Alten offenen Boote bei der hochgehenden See mit eigener Lebensgefahr wärder verhandelt, die im Sommer vorigen Jahres daselbst und gaben ihnen Kleider und Essen. Drei Siege hat die organisirte Arbeiterschaft Ham in einem Vergnügungssalon die Arbeitermarseillaise gesungen und Bösmann's Telegraphisches Bureau" veröffentlicht folgendes burgs fürzlich errungen. Die Polizei verlangte erstens, daß dadurch groben Unfug" verübt haben sollen. Das Gericht nahm Telegramm der Agenten des„ Norddeutschen Lloyd ", Keller, bei der Anmeldung von Versammlungen eine detaillirte Tages- an, daß die Angeklagten wissen mußten, daß das Singen der Wallis u. Co. aus London : Unsere Meinung über die verschie ordnung eingereicht werde, zweitens wurde von ihr das Gewerk Arbeitermarseillaise bei einer öffentlichen Tanzmusik nicht statt- denen Beitungsberichte tann in folgenden Bericht des" Standard" schafts- Kartell als ein Verein angesehen und drittens wollte sie haft sei. Einer der Verbrecher wird zu zwei Wochen Haft, zwei von heute zusammengefaßt werden: Es wird besonders die Thatnicht gestatten, daß in einer Mitglieder- Versammlung eines Wahl zu einer Woche und einer zu 15 M. Geldstrafe event. entsprechen- fache hervorgehoben, daß von den Ueberlebenden nicht weniger treises ein Mitglied eines andern das Wort ergreife oder auch nur der Haft verurtheilt. Der fünfte war nicht aufzufinden. Der als 15 Offiziere und Seeleute der Elbe " waren, und daß sich anwesend sei. Zur ersten Sache ist von dem Senator Polizei Amtsanwalt hatte gegen den ersteren 4 Wochen, gegen die übrigen unter den fünf geretteten Passagieren nur eine Frau und feine chef i. V. Dr. Lappenberg die Mittheilung ergangen, daß auf Angeklagten drei Wochen Gefängniß beantragt. Es geht auch Kinder befanden. Die Aussagen von mehreren Ueberlebenden grund des Vereinsgefeßes eine solche detaillirte Tagesordnung ohne Umsturzgesetz". laffen darauf schließen, daß alle Frauen und Kinder gerettet seitens der Polizei nicht verlangt werden könnte. Zum worden sein würden, wenn Zeit gewesen wäre, die Steuerbord giveiten Punkt ist durch Urtheil des Oberlandesgerichts endgiltig Boote herabzulassen. Der Kapitän war der Meinung, daß entschieden, daß das Gewerkschaftskartell kein Verein im Sinne bierzu noch Zeit genug vorhanden war, und infolge seines Bedes Hamburgischen Vereinsgesetzes ist, wie die Polizei und mit fehles begaben sich sämmtliche Frauen und Kinder nach der Steuerbordseite des Dampfers, während die, die sich besser selbst ihr das Schöffengericht irrthümlich angenommen hatten. Zur dritten Sache hat der Bürgerausschuß, der verfassungsmäßig helfen konnten, zur Backbordseiie eilten. In dem Augenblick, als berufen ist, über die richtige Handhabung der Gesetze zu wachen, der Steuerbordseite heraus, daß die dort befindlichen Rettungs die beiden Boote von der Backbordseite lostamen, stellte sich auf dem Beschwerdeführer Genossen Koenen mitgetheilt, daß die Polizeibehörde nicht mehr bei dem Standtpunkte beharre, der boote nicht mehr zu Wasser gebracht werden konnten, weil sich das Schiff infolge der enormen Wassermassen, welche sich in dasselbe die Beschwerde des Genossen Koenen veranlaßt habe. Die be, treffende Eingabe sei daher wohl als erledigt zu betrachten. ergossen, inzwischen sehr weit nach der Steuerbordseite geneigt So hat die Arbeiterschaft in drei wichtigen Fragen gegen die hatte, was in immer stärkerem Maße zunahm. Man wandte sich Polizei, zum theil auch gegen Senat und Schöffengericht Recht nun den anderen Booteu zu, aber der Dampfer begann behalten. bereits zu finken, und es ist keinem Zweifel unterworfen, daß die Frauen und Kinder an der Steuerbordseite durch die Anordnung des Kapitäns zusammengehalten wurden, weil dort die meiste Wahrscheinlichkeit zur Rettung war, wenn das Schiff sinten sollte.
Der Frankfurter Sozialdemokratische Verein berieth in feiner legten Versammlung über einen Antrag, der verlangt, daß vom nächsten Jahre an die Vorbereitungen zu den Wahlen zum Gewerbegericht durch das Gewerkschafts- Kartell ausgeführt werden sollen. Es wurde beschlossen, über den Antrag demnächst eine öffentliche Versammlung, in der die Kandidaten für die diesjährige Wahl proklamirt werden sollen, entscheiden zu laffen.
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Soziale Ueberlicht.
Arbeiterrisiko. Wie der„ Dortmunder Zeitung" aus Hörde gemeldet wird, sind gestern bei dem Einsturz des Daches des Der Betriebsführer Geylenberg wurde sofort getödtet; der SiedeGußstahlwerkes der Herrmannshütte mehrere Personen verunglückt. meister Adam und zwei Arbeiter erlitten so schwere Verletzungen, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird.
Die Armenpfleger von Eisen sind aufgefordert worden, der Verwaltung Mittheilung darüber zu machen, welche Familien wegen Arbeitslosigkeit des Ernährers bis zum 31. Januar unterstügt worden find. Ferner werden die Armenpfleger erfucht, anzugeben, welche Familien sonst noch wegen Arbeitslosigkeit ihres Ernährers um Unterstützung sich gemeldet haben, denen aber eine Unterstützung nicht bewilligt worden ist. In der nächsten Woche werden an jede Familie, welche aus der Armenkasse Unterstützung erhält, 2 Zentner Kohlen verabfolgt werden.
Die Freie Vereinigung der Krankenkassen Rheinland : Westfalens hat in ihrer erften außerordentlichen Versammlung in Barmen, welcher 60 Delegirte, die 37 Kassen mit 103 890 Mitglieder vertraten, den Beschluß gefaßt, an geeigneter Stelle dahinzuwirken, daß die Berufs- Genossenschaften verpflichtet werden, Vereinsgesetz und Polizei. Die„ Rhein.- Westf. Arb.- 3tg." die Kosten des Heilverfahrens vom Tage des Unfalls zu überist in der Lage, über eine Konferenz von Polizei- Inspektoren zu nehmen."- Weiter sprach sich die Versammlung einstimmig für berichten, von der sonst nichts in die Deffentlichkeit gelangt ist. Die Nothwendigkeit der Herabfegung des gesetzlichen Reservefonds Der Gegenstand derfelben ist von einem allgemeinen Interesse. von 10 auf 5 pCt. aus. Zum Verbandsorgan wird, Die Arbeiter Die Rhein - Westf. Arb.- 3tg." schreibt: Vor kurzem hat in versorgung" beſtimmt. Der Anschluß an den deutschen OrtsElberfeld eine Konferenz von Polizei- Inspektoren des Regierungs. Krankenkassen- Verband" wurde mit großer Mehrheit beschlossen. bezirks Düsseldorf stattgefunden. Dieselbe hat sich u. a. dahin verständigt, im Regierungsbezirk Düsseldorf bei Versammlungen die nämlichen Grundsäge anzuwenden, die in einer Verfügung des Oberpräsidenten von Westfalen ausgesprochen werden und
Gewerkschaftliches.
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Andere Blätter, z. B. Morning Post" sprechen sich hierüber in ähnlichem Sinne ans, indem sie hervorheben, daß das Mißverhältniß zwischen geretteten Seeleuten und Passagieren nur die Folge eines unberechenbaren Zufalls gewesen ist. Zum Ver die Steuerbordseite die tändniß sei noch bemerkt, daß Leefeite war, auf welcher die Einschiffung der Frauen und Rinder in die Boote wegen des weit geringeren Seeganges viel leichter bewerkstelligt werden konnte, als auf der Backbord ( Wind) Seite. Kapitän v. Goeffel beorderte deshalb die Frauen und Kinder zur Einschiffung nach der Steuerbordseite. An der Ausführung feines Vorhabens wurde er dadurch verhindert, daß die Elbe " sich infolge der Wassermengen, die sich in das Schiff ergossen, derartig nach Steuerbord überlegte, daß die Reeling zu Wasser fam, niemand sich auf dem abschüssigen Deck halten konnte und die Steuerbord Boote nicht mehr zu Wasser gelassen werden fonnten. Die Einschiffung der Männer an der Backbordseite war Achtung! Den Mitgliedern des Frauen- und Mädchen- wegen des dort herrschenden Seeganges mit weit mehr Gefahr die insbesondere den Schluß öffentlicher Versammlungen bei Bildungsvereins hierdurch zur Nachricht, daß die Vereins- Ver- verknüpft, was schon daraus erhellt, daß eines der zu Wasser Eintritt der Polizeistunde anordnen. Die Verfügung des sammlung am 6. Februar wegen der am selben Tage statt gelaffenen Boote umschlug, ehe dasselbe die Schiffsseite verlassen Oberpräsidenten v. Studt gründet sich auf eine Entscheidung des findenden Volksversammlungen ausfällt; näheres wird noch fonnte. Oberverwaltungsgerichts vom 9. Juli 1892( Entscheidungen, durch Annonce, bekannt gegeben. Der Vorstand. Des weiteren liegen folgende Depeschen vor: Band XXIII, S. 399). Uns war diese Entscheidung schon bald Schöneberg . Wie den Gewerkschaften wohl noch erinner London , 1. Februar. Fünf Passagiere der Elbe ", unter nach dem Datum, an welchem sie getroffen wurde, bekannt ge- lich sein dürfte, fand am 18. November v. J. eine öffentliche denen sich Fräulein Böcker befand, find heute Abend hier anworden; wir hatten jedoch sie zu zitiren feinen Anlaß, so lange Gewerkschafts- Versammlung statt, in welcher einstimmig beschlossen gekommen. Frl. Böcker besucht ihre Freunde in London . die westfälischen Behörden sich nicht ausdrücklich auf sie stützten. wurde, für Schöneberg eine Gewerkschafts- Kommission zu gründen vier anderen ist die Fahrt auf der„ Umbria ", welche morgen von Die Entscheidung hat das sehr Bedenkliche, daß sie sich auf die und den einzelnen Berufen anheimzugeben, in ihren Versamm Liverpool abgeht, angeboten worden. Dieselben werden vor ihrer Motive des Vereinsgesetzes gründet, aber nicht auf die des geltenden, lungen Delegirte zu derselben zu wählen. Diesem Beschluß sind Entscheidung den amerikanischen Generalkonsul um Rath fragen. sondern des nicht zur Verabschiedung gebrachten Entwurfes von bisher die Bau- und gewerblichen Hilfsarbeiter, die Steinfeßzer, Die Aussagen der heute im Deutschen Generalkonsulate ver1849.(!) Es wäre daher zu wünschen, daß das Oberverwaltungs die Hausdiener und Packer, sowie die Metallarbeiter nach- nommenen Mannschaft der„ Elbe " werden nach Bremen über gericht nochmals zur Nachprüfung seiner Entscheidung veranlaßt gekommen. Es werden nun die noch ausstehenden Gewerkschaften, mittelt werden. würde. Es ist übrigens nicht anzunehmen, daß das preußische die Stuckateure, Maurer, Zimmerleute, Tischler, Buchdrucker, hiermit Rotterdam , 2. Februar. Der Dampfer Crathie" ist mit Ministerium des Innern gleicher Ansicht mit dem Oberverwaltungsaufgefordert, bis spätestens den 24. Februar ihre Delegirten zu wählen, Beschlag belegt und unter Aufsicht der Justizbehörde gestellt worden. gericht sei, da es sonst wohl die unteren Behörden allgemein in da an diesem Tage eine öffentliche Versammlung aller Gewerk. Der Kapitän, der Steuermann und die Matrosen, welche zur Zeit diefem Sinne inftruirt hätte. Nach den vorstehend mitgetheilten schaften stattfindet, in der diese Frage endgiltig geregelt werden des Zusammenstoßes Wache hatten, wurden einem Verhöre durch Thatsachen bleiben noch manche Dinge auffällig. So, daß die soll. Alle Zuschriften und Anfragen in dieser Sache sind bis die Justizbehörde unterzogen. Dieselben fagten aus, daß sie Polizeiinspektoren des Regierungsbezirkes Düsseldorf eine so auf weiteres an den Unterzeichneten zu richten. Fr. Schlegel, nicht gesehen hätten, mit welchem Schiffe sie zusammengestoßen grundfäßlich wichtige Frage in follegialer Besprechung, ohne Goltzstr. 2, 2 Tr. seien, sie hätten weder bemerkt, daß das Schiff gesunken sei, noch Kenntniß der höheren Behörde, erledigen. Es drängt sich uns hierbei der Gedanke auf, daß die überwachenden Beamten an Die Mitglieder der Allgemeinen Orts- Krankenkasse hätten sie Jammerrufe der Untersinkenden gehört. einem früheren Versammlungsschluß einigermaßen persönlich gewerblicher Arbeiter und Arbeiterinnen werden hiermit interesfirt sind. Sodann, daß die Verfügung des westfälischen gebeten, alle Unregelmäßigkeiten bei der Behandlung der Kranken Oberpräsidenten in Dortmund insofern nicht forrekt angewandt feitens der Aerzte den unterzeichneten Kommissionsmitgliedern zu wird, als sie sich ausdrücklich auf öffentliche Versammlungen be- melden. Härtel, Dresdenerstr. 16, Seitenfl. 1 Tr. Dröhmer, schränkt, in Dortmund aber auch für Vereinsversammlungen der Bayreutherstr. 21. Neumann, Englischestr. 23 in Charlottenburg . Schluß mit der Polizeistunde erzwungen wird. Ein Protest Sillier, Müllerstr. 25a. Schulz, Saarbrückerstr. 30, Hof lints 4 Tr. Zimpel, Borndorferstr. 14, Quergeb. 2 Tr. Raajch, hiergegen an den Oberpräsidenten wird sicher von Erfolg sein, da der Oberpräsident sonst mit sich selbst in Widerspruch treten Königsbergerstr. 32, Hof 3 T. Krumm in Stralau Nr. 17.
würde.
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Der Verbandstag des Zentralverbandes der vereinigten Steinfeger Deutschlands findet am 3. und 4. Juni in Halle statt. Auf der Tagesordnung befindet sich u. a. auch der Punkt: Wie stellen wir uns in Zukunft zur Generalfommission der Gewerkschaften Deutschlands ?
Eine Konferenz der Holzarbeiter für Rheinland- West falen findet am 10. Februar in Barmen statt.
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Bremen , 2. Februar. Bösmann's telegraphisches Bureau" meldet: Die geretteten Offiziere und Mannschaften des untergegangenen Dampfers" Elbe " sind hente Nachmittag hier ein getroffen und befinden sich gegenwärtig zur Vernehmung im Bureau des Norddeutschen Lloyd ". Näheres über die Ver nehmung selbst liegt nicht vor.
Depeschen.
Wolff's Telegraphen- Bureau.
Rom , 2. Februar. Infolge einer heute bei den Anarchisten Ravaglia und Capelli in Rom vorgenommenen Haussuchung wurden beide verhaftet, da Embleme mit anarchistischen Inschriften, Mordwerkzeuge und drei Bomben bei ihnen gefunden wurden. Ravaglia räumte ein, er habe diese Bomben verfertigt und habe auch die Bomben am Tage der Verhaftung Paul Lega's und am Abende des 20. September vorigen Jahres geworfen. Er fügte hinzu, er habe sich gerade heute vorgenommen, nächstens eine der heute in seiner Wohnung beschlagnahmten Bomben zu werfen. Außer den Genannten wurden noch zwei Mitschuldige verhaftet.
London , 2. Februar. Wie das" Reuter'sche Bureau" aus letzten mißglückten Aufstandes verhaftet und vor ein Kriegsgericht Honolulu vom 19. v. M. meldet, find sämmtliche Anführer des gestellt worden. Drei erklären sich des Hochverraths schuldig. Die Erkönigin Liliuokalani ist der Mitschuld am Aufstande anDas Kriegsrecht wird von der getlagt und verhaftet worden.
( Depeschen- Bureau Herold.)
Bolizeiliches, Gerichtliches 2c. Das Erheben eines festen Eintrittsgeldes bei Versammlungen ist gestattet. Der Genosse Gloger von Glas hatte als Einberufer der Versammlungen, welche in Landeck und Raiersdorf im September resp. Oftober v. J. abgehalten wurden, zu jeder Versammlung ein Entree von 10 Pf. pro Person erhoben. In Landeck wurde er daran nicht ver hindert, in Raiersdorf dagegen verbot der Gendarm das Erheben des Entrees und drohte mit Verhaftung, wenn dem Verbot nicht sofort Folge geleistet würde. Wegen dieses Vergehens erhielt Gloger zwei Strafmandate, das eine in Höhe von Der Fahrgast John Berara giebt von der Statastrophe folgende 3 M., das andere in Höhe von 15 M. Gloger erhob Einspruch Schilderung: Er hatte in Deutschland seine Schwester besucht und gegen beide, richtete aber auch gleichzeitig eine energische Be- befand sich mit seiner Nichte auf der Rückreise nach den Verschwerde an die Regierung zu Breslau über den Gendarm. Am einigten Staaten. Salb schlafend lag er im Kaffeezimmer des 1. Dezember v. J. tam die Sache vor dem Schöffengericht zu Dampfers, als sich das Unglück ereignete. Er begab Landeck zur Verhandlung und dieses ermäßigte die Strafe auf sich auf Deck, als das Schiff in allen Fugen erzitterte. 3 M. für jeden Fall, auf zusammen also 6 M. oder 2 Tage Haft. Auf Deck ging alles topfüber, topfunter. Viele Fahr Am 6. Dezember v. J. erhielt Gloger Bescheid auf seine Be- gäste waren halb nackend. einen PostIch fragte schwerde, in welchem die Regierung sich auf den Standtpunkt beamten, was los fei. Er erwiderte ganz gelassen:„ Nichts". Regierung streng aufrecht erhalten. London , 2. Februar. Gegen mehrere Direktoren der Glogers stellt und in dem Erheben eines fest en Eintritts. Ich fab aber bald, daß sich doch ein ernſtes Unglück ereignet Jabez- Balfour's chen Gesellschaften, durch deren Bankrott viele geldes eine Rollefte im Sinne der Regierungsverordnung nicht habe. Ich eilte deshalb hinab, um nach meiner Nichte zu sehen, Jabez- Balfour's chen Gesellschaften, durch deren Bankrott viele erblicke, deßhalb sei das Verbot des Gendarmen nicht gerecht- fonnte aber nicht nach deren Kajüte gelangen, weil das zerstellung falscher Bilancen und wegen Betruges das gerichtliche arme Leute ihre Ersparnisse verloren haben, ist wegen Auffertigt. Infolge der von Gloger gegen das Landecker Urtheil splitterte Holzwert mir den Zugang versperrte. Dann ging ich eingelegten Berufung fand heute, am 28. Januar, Verhandlung in meine eigene Kajüte, zog einen Regenmantel an und band mir Verfahren eingeleitet worden; unter den Angeklagten befindet vor der hiesigen Straftammer statt. Die von dem Vertreter der ein paar Rettungsgürtel um. Als ich wieder auf Deck kam, sah sich das Parlaments- Mitglied Coldwells. Königl. Staatsanwaltschaft geführte Begründung der Anklage ich, daß das Echiff in schnellem Sinten war. Ich wollte zuerst war mehr als mager und beschränkte sich auf taum 20 Worte, in eines der Rettungsboote springen. Man bedeutete mir aber, Frankfurt a. M., 2. Februar. Die Frtf. 8tg." meldet so daß, als sich Gloger auf den in derselben Sache von der Re- daß erst die Frauen und Kinder fämen. Es blieb mir also nichts aus München : In der fleritalen Provinzpresse macht sich eine gierung erhaltenen Bescheid berief, das Gericht zwar auf Frei übrig, als eine zeitlang ruhig zuzuschauen. Mittlerweile wurden lebhafte Opposition gegen die Behandlung des§ 111a der sprechung erkannte, dem Angeklagten aber die gehabten baaren die Leute um uns herum halb wahuwißig. Sie suchten mir meine Umsturzvorlage durch das Zentrum geltend. Es wird von den Auslagen, welche er erstattet verlangte, nicht zubilligte, weil das Rettungsgürtel vom Leibe zu reißen. Ich wehrte mich aber. Als ich bayerischen Bentrums Abgeordneten direkt verlangt, die Gericht nicht zu der Ueberzeugung gelangen tonnte, sah, daß ich verloren wäre, wenn ich nicht in die Boote ge- Wege des preußischen Zentrums nicht mitzugehen, ferner daß Gloger unschuldig sei, da ihm der Nachweis nicht gelungen langte, sprang ich vom Schiffe aus mitten in eines hinein. Einer wird davon gesprochen, daß im Anschluß an das Gebahren des sei, ob er nicht Besucher für mehr oder weniger als 10 Pf. der Jusassen wollte mich hinauswerfen. Ich packte ihn aber fest Bentrums in der Umsturzvorlage wieder der Ruf nach einer Entree oder umsonst in die Versammlung eingelaffen babe. Den an und dachte:" Wenn ich untergehen soll, so sollst Du auch Trennung vom preußischen Zentrum laut werde und in den Genossen ist also für die Folge zu rathen, stets den Gendarm zu mit." Der Mann schien das schließlich zu verstehen. Wir sahen, weitesten Kreisen Anklang finde. In den leitenden Klerikalen ersuchen, daß diefer immer fleißig aufpaßt, ob und was jeder wie die Elbe " unterging. Nachdem wir eine Zeit lang bei dem Kreisen Bayerns stimmt man dagegen dem Vorgehen der UmsturzVersammlungsbesucher zahlt, denn nur wenn der Gesezesmann Dampfer herumgefreuzt hatten, wurden wir von der Schmacke Sommission zu. als folcher bezeugt, daß jeder Besucher thatsächlich 10 Pi. aufgenommen. Berara, wie alle übrigen Geretteten, fann das gezahlt hat, nur dann erscheint es dem Gericht als wahr und Benehmen der Lowestofter Fischer nicht genug rühmen. nur dann bekommt der Angeklagte feine baaren Auslagen erstattet. Der Hauptheizer der Elbe ", Fürst, Fürst, sagt, sagt, daß un Wenn der Gendarm aber nicht aufpassen mag, wie soll ein An- mittelbar nach dem Zusammenstoß das Wasser mit getlagter dann den Beweis der Wahrheit führen? rasender Geschwindigkeit in das ungeheure an der Seite des Eine neue Beschränkung des Versammlungs. Schiffes geriffene Loch gestürzt sei. Die Feuer gingen im Nu aus. und Vereinswesens bedeutet das Verbot der Theilnahme von Jeder, der sich unten im Maschinenraum befand, erkannte sofort, Frauen und Minderjährigen an den Festen der organisirten daß das Schiff untergehen mußte. Fürst fügt hinzu, daß sich der Arbeiter, wie es neuerdings vielfach versucht wird. So ging Kapitän auf der Brücke befand. Die Lootsen habe er nicht gefürzlich dem Arbeiterverein von Fermersleben, Salbte, Wester sehen. Der gerettete Matrofe Singer erklärt, daß der unhüsen( Kreis Magdeburg ) folgende Verfügung zu:" Den Mit befannte Dampfer in die zweite Kajüte hinter dem Maschinen gliedern des Arbeiter Bildungsvereins Salbte und Umgegend wird raum eingerannt sei. Der gerettete dritte Ingenieur Stollberg bie Erlaubniß ertheilt, am Sonnabend, den 2. Februar, abends, ift der Meinung, daß die Ursachen der Kollision wohl niemals im Adolf Lausch'schen Lokale zu Fermersleben in durchaus ge- mit Sicherheit festgestellt werden würden, da alle Deckwachen er
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Paris , 2. Februar. Die Hafenbehörde von Breft wurde angewiesen, den Dampfer Finisterre" bereit zu halten, um am 22. d. Mts. den ehemaligen Hauptmann Dreyfus, sowie mehrere Anarchisten nach der Insel Salut zu transportiren. Das Schiff nimmt eine Ladung Lebensmittel, Maschinen und Gebrauchss gegenstände mit. London , 2. Februar. Auf der Southwart- Brücke fand gestern Abend eine Gasexplosion statt. Drei Personen wurden leicht, zwei schwer verletzt.
London , 2. Februar. Wie aus Shanghai gemeldet wird, erhielt der japanische Premierminister den Befehl, die Friedens verhandlungen mit dem chinesischen Bevollmächtigten fortzusehen. Es herrscht allgemein die Ansicht, daß der Friedensabschluß nunmehr nahe bevorstehe.