Regierungen des befeßten und des Einbruchsgebietes haben, wenn nicht zurüd. So schoffen in Oberhausen in der Nacht vom 20. zum ift! Wäre das nur ein von der Regierung befohlener Widerstand nicht den ganzen Besland, so doch den weitaus größten Teil ihrer 21. Februar zwei französische Soldaten in der Nähe des Bahnhofs oder, nur ein Widerstand zum Nutzen einer bestimmten Klasse, so Beamten verloren. Große Städte im Rheinland , in Westfalen , in oder jede Veranlassung auf zwei Schuhpolizeibeamte, verlegten wäre er längst zusammengebrochen. Nein, dieser Widerstand stammt Rheinhessen , in der Pfalz sind durch Ausweisungen und Berhaf den einen tödlich und verwundeten den anderen schwer.( Rufe: aus den Tiefen, die tiefer find als die untersten Flöze der Kohlen. tungen ihrer Bürgermeister beraubt worden. Brutal und zynisch unerhört!) Bluttaten in Bochum am 22. und in Oberhausen am bergwerke dort, er stammt aus dem Wissen des Boltes, um was ohnegleichen ist durchweg bei diesen Ausweisungen verfahren worden. 23. Februar brachten drei Personen schwere Verwundung, zweien es geht, aus seiner Treue zur Heimat, aus seinem Willen, alles Die Ausgewiesenen wurden aus ihren Wohnungen oder Amtsräumen den Tod. an die Verteidigung zu setzen. Darum mußte dieser Widerstand heraus verhaftet und über die Grenze geschleppt. Auch die Familien, Diese wenigen Beispiele stellen nur einen Bruchteil des Un- nicht erst befohlen werden, er war da, er ist da und wird da sein darunter franke Frauen und Kinder, hat man im altbesetzten Gebiet rechts dar( Sehr wahr!), das an unseren Brüdern und Schwestern bis zum Tage der Befreiung vom Zwange des Gegners.( Lebhafter mit ausgewiesen, fie genötigt, ihre Habfeligkeiten in kürzester Frist täglich verübt wird. Die Absicht, die mit diesem Schreckensregiment Beifall.) Beamte und Bürger, Arbeiter und Unternehmer, Eisenin Sicherheit zu bringen und ihre Wohnungen beschlagnahmt. Mit verfolgt wird, ist klar: Aushöhlung der Behörden, Entfernung unbe- bahner und Polizeimänner, fie alle, bis zu dem kleinen Geschäftsüberlegter Grausamkeit ist der Eindringling vorgegangen, denn es quemer Beamte und Einschüchterung der Einwohner. Mit den mann, der auch der drohenden Gebärde der fremden Besazung bis ift ihm genau bekannt, wie schwer es bei der herrschenden Wohnungs Beamten teilen sich die Führer des politischen Lebens, der Gemert- zum förperlichen Zwange seine Waren verweigert, sie alle sind eins. not im unbesepten Gebiet ist, eine neue Wohnung zu finden. Und schaften und der Presse in in die Ehre der Bedrückung. Und dieser auch die Abbeförderung der Ausgemiesenen ins unbefehte Gebiet An die Zeiten des dreißigjährigen Krieges gemahnt, was wird mit befliffener Rücksichtslosigkeit vollzogen. Truppweis merden an Berbrechen gegen Leib und Leben, Geld und Gut in den Zeiten die Ausgewiesenen auf Lastautos geladen und unter Quälereien der der Ingenieurfommission 1923 geschieht. fie begleitenden Soldaten oft in stundenlanger Fahrt fortgeführt. Personen von mehr als 60 Jahren wurden
in talter Winternacht auf ihnen unbekannter Landstraße ausgesetzt. eine Folge solcher Willkür ist der Tod des Regierungsdirektors der Forstkammer in Speyer , der am 9. Februar in Heidelberg einige Tage nach seiner brutalen Verschleppung verstarb.
Aus der Fülle der Rechtsbrüche nur einige Beispiele, deren
fich die zügellose Soldatesfa bei der Verhaftung ihrer wehrlosen Opfer schuldig gemacht hat: Der fast 60jährige Oberbürgermeister von Oberhausen wurde festgenommen, meil er es ablehnte, den Betriebsleiter der Elektrizitätsmerke zur Stelle zu schaffen und ihn damit der Verhaftung zu überantworten. In Gegenwart seiner entrüftet protestierenden Beamten wurde er gefeffelt in feinem Kraftwagen weggeführt. Er, der Bürgermeister von Essen und zwei andere treue Beamte wurden während der Untersuchungshaft in einem halbduntien Kellerraum untergebracht, der mur 18 Kubikmeter Ausmaß hatte, und dort über acht Lage festgehalten. Eine Abordnung des deutschen Roten Kreuzes wurde trotz mehrmaliger Borstellungen bei dem General Fournier nicht zu einem Beluche bei den Gefangenen zugelaffen. Selbst der Gattin des Bürgermeisters von Effen wurde der Besuch ihres Mannes von demselben General in schroffer Form verweigert. Jegt figen die genannten Männer zur Berbüßung ihrer Strafe im Ge. fängnis in Düsseldorf
in Einzelhaft unter schärffter Bewachung.
Als Nahrung erhalten sie franzöfifche Gefängnisfoft; beide Bürgermeister find nach ärztlichem Zeugnis frant. Besonders roh wird gegen die braven Schubpolizeibeamten vor gegangen, die unter größter Aufopferung bis zur Grenze der Selbst verleugnung ihren schweren Dienst verrichtet haben. Bahllos find die Fälle, in benen sie, weil sie dem Eindringling pflichtgemäß den Gruß verweigerten, mit der Reitpeitfche geschlagen und aufs schwerste mißhandelt wurden. In Gelsenkirchen wurde ein Schuhpolizeibeamter, der ein ohne Beleuchtung durch die Straßen sausendes Auto anhielt, von den Insassen franzöfifchen Offizieren tödlich verletzt. Da die Kameraden des Getroffenen das Feuer erwiderten und tie französischen Offiziere verlegten, wurde jener Strafzug nach Gelsenkirchen
unternommen, die Schußpolizei entwaffnet und aus dem Wacht gebäude herausgetrieben. Die Beamten mußten mit aufgehobenen Händen zwischen den französischen Infanteristen marschieren und wurden in Haft genommen. Der Oberbürgermeister, der zweite Bürgermeister, der Polizeipräsident, der Kommandeur der Schuh polizei und der Reichsbankdirektor wurden verhaftet. Der Stadt wurde eine Geldbuße von 100 millionen Mart auf
erlegt. Da die Stadt die Zahlung verweigerte, wurde am nächsten Tage tie zwangsweise Beitreibung versucht, Banten wurden beschlagnahmt, in Geschäften wurden die Rassen geplündert,
Bürgern auf der Straße das Geld abgefordert; Kolbenstöße erfetzten die Quiltung.
Der Kanzler schildert Jodann eingehend die bekannte Marterung Redlinghausens durch dite Soldatesta Des Generals Laignelot. In Herne verübten franzöfifche Soldaten ähnliche Ausschreitungen gegen die Benöfferung. Die Plünderung der Handelskammer in Bochum , bes Flugplages in Geffen in tischen find noch in frischer Erinnerung Willtür und Unmensch
lichkeit richten sich
auch gegen Krante, Obdachlose und Kinder.
Der Bevölkerung von Essen wurde ein Biertel der vorhandenen Krantenbetten entzogen; das Obdachlosenafni wurde beschlagnahmt. In Gelsenkirchen wurden unschuldige Kinder aus dem Baisenhaus auf die Straße gesetzt. Selbst vor Morben schreckten die Truppen
Snob- Kultur.
Widerstand ist nicht auf das Gebiet an der Ruhr beschränkt geblieben; Auch in Frankreich schämt man sich seiner anscheinend, denn Jahre hat das Rheinland und haben die am Rhein gelegener. beüberall, wo Frankreich das Recht brach, erstand er. Drei lange man wagt es nicht, der Welt und dem eigenen Volte die Wahr- fetten Gebiete die Anortnungen der Rheinlandkommission ertragen heit zu sagen. Was Rechtstruch und Gewalt getan, soll eine lügnerische Propaganda
verdecken, de: kein Mittel schlecht genug ist und die mit einem dichten e pon Häschern und Spionen die Bevölkerung in dem leidenden Gebiete und selbst das unbefehte Deutschland überzieht. Der zweite Posten der Passivseite ist die
Erfolglosigkeit
und vollzogen, solange es nur irgend möglich schien, fie mit dem Bertrag von Versailles in Einklang zu bringen. Als die Anordnungen aber deutlich diesen Boden verließen, als die französische und belgische Regierung einfach diftierte und die Verordnungen offen
fundig nur mehr Berkünder französisch- belgischer Willfür murden, wurden Ruhr und Rhein eins im Kampf.
alle Kraft des Staates der Selbsterhaffung zuzuwenden,
der Verteidigung seines Beftandes, der an der Ruhr und am Rhein
geführt wird.
der Verfuche, Rohle zu bekommen. Bom 11. Januar bis 5. März Wir wissen, auch dieser Kampf hat seine Opfer an Leiden und hätte Frankreich 2,1 Millionen Tonnen Kohle erhalten sollen. Be- Lasten, In heißem Dant drücken wir den Kämpfern die Hand, fommen hat es nach Einstellung unserer Lieferungen während diefer denfen wir der tapferen Männer, deren Ehre eine ausländische Ge Zeit im ganzen 74 000 Tonnen, etwas mehr als den täglichen fangenschaft nicht erniedrigt, sondern erhöht, denken ihrer Frauen Betrag, der zu liefern gewesen wäre. An Holz sollte Frankreich im und Kinder und fühlen uns eins mit ihnen, nicht im aufwallenden Jahre 1922 166 000 Festmeter erhalten. Bekommen hat es 92 000 Gefühl allein, das wertlos ist, wenn sich nicht die Tat damit verMeter. Der Rest war bis zum 31. März 1923 zugefagt. Infolge bindet, sondern in der Verpflichtung unverbrüchlicher wirksamer Gedes Ruhreinbruchs erhielt Frankreich nichts. Zu diesem Ausfall meinschaft. In Politik und Wirtschaft haben wir alles auf diesen tommen die Einbußen an Reparationsleistungen und als britter Rampf und diese Gemeinschaft einzustellen. Die Arbeit der Posten erscheinen auf der Baffir feite die ungeheuren Aufwendungen Regierung fannte und fennt tein anderes Ziel. Wohl ist es traurig, für die Unterhaltung der Truppen, die nur zu einem nicht nennens fo manche Arbeit organischer Entwidlung zurückstellen zu müssen, werten Teil durch Raub und Diebstahl gebedt worden sind. traurig von der allmählichen Gesundung unserer Finanzen Unproduktivität auf der ganzen Linie, das ist das, Kennzeichen des wieder wegzukommen; aber nun ist Ruhrunternehmens zur Erfassung produktiver Pfänder. Trotzdem ist Poincaré mit dem Ergebnis zufrieden, obwohl in Lothringen bereits 80 Hochöfen gelöscht werden mußten, der Kokspreis um das Doppelte gestiegen und die Rauftraft des Frant auf ein Drittel gesunken ist. Das Anleihe bedürfnis Frankreichs zur Deckung ordnung des Reichspräsidenten bietet die Gewähr, daß Die rüdsichtslose Durchführung der Notver der Kosten des Ruhrunternehmens wächst täglich. Auf diesem Wege benen, die sich zu dem an sich so undeutschen Handwerk der Spionage wird Frankreich fein wirtschaftliches Ziel nicht erreichen. Eines hergeben, die Luft daran vergehen wird. Und die Entschlossenheit aber hat es schon erreicht: stärker und einmütiger ist die Geschlossen der Regierung bürgt dafür, daß Unruhen, von welcher Seite heit der Bevölkerung an Ruhr und Rhein als je zuvor. Waffenlos fie tommen mögen, uns auf dem Blaze finden. Wirtschaftlich muß hat Deutschland feine starte Wehr im Willen des freien Mannes, alles geschehen, um ten Rämpfern im befeßten Gebiet ber dem Rechte gehorcht, sich der Gemalt aber mit verschränkten Armen entsagt.( Lebhaftes Sehr gut!) Und würden die Franzosen Nahrung und Löhnung zu sichern noch lange im Ruhrgebiet stehen und fremde Arbeiterkolonnen und sie auch da, wo Arbeitslosigkeit einzusetzen beginnt, nicht underbringen der Fluch der Unfruchtbarkeit würde sie verfolgen. Das schuldeter Not anheimfallen zu lassen. Noch sind die Formen dieser Land der reichsten industriellen Schöpferfaft, der angespanntesten Wirtschaftsstüßung nicht in allem befriedigend; aber im ZusammenTätigkeit würde ihnen weniger bringen als die Kosten ihres Auf- wirken von Staat und Wirtschaft, von Arbeitnehmern und Arbeitenthalts Das Land, aus dem freier Wille des Arbeiters täglich gebern werden wir diese Schwierigkeiten überwinden. An Rohle, eheure Leistungen nach Frankreich strömen ließ, würde or Rohstoffen und Aufträgen fehlt es vorerst nicht Frankreichs Kraft zehren Tag um Tag. Das ist der passive Wider zum Fortgang ter Wirtschaft im unbefeßten Gebiet, wiewohl ber stand, den Frankreich uns zur Schuld anrechnet, den es zu brechen Kampf fchon in die achte Woche geht und das einheitliche Wirtschaftsversucht und den es doch solange nicht brechen fann, als der Wille gebiet durch die rechtswidrige Zoll- Linie am Rhein zerriffen ist. des deutschen Volkes dahinter steht. Dem Verfall der Mart ist mit verschiedenen Maßnahmen Wir bekennen uns heute erneut zu diesem paffiven Widerstand erfolgreich entgegengetreten worden und wenn die Stüßung der als der Waffe der Gewaltlosigkeit und des Friedens im Rampfe Ringen Stehenden chuldlos fchätigen mochte, so war und ist ihre Mart neben Schiebern und Spetulanten auch manchen in ehrlichem gegen Unrecht und Gewalt.( Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Berechtigung doch umgweifelhaft darin gelegen, daß es galt, bie Und wir werden nicht müde werden, diesen Widerstand weiterzu führen, bis das Ziel erreicht ist, das wir uns von Anfang an gefeßt Bahlungskraft der Mark und damit auch die internationale haben: Kein Ziel des Diftates oder der Beherrschung, wohl aber Rauf und Schuldentilgungstraft Deutschlands das Biel einer freien, vernünftigen, ehrlichen, einen wahr. nicht ins Bodenlose finten zu lassen; neuen Preissteigerungen mit haften Frieden sicherstellenden Verständigung. Wohl allen ihren schweren Folgen und neuer Entwertung der Sparstellt es die franzöfifche Propaganda fo hin, als habe die deutsche vermögen der öffentlichen Raffen und Stiftungen fowohl wie der Regierung mit Lift und Betrug die Bevölkerung zu diesem paffiven privaten entgegenzuwirken. Troß der großen Schwierigkeiten, die Widerstand verführt, als sei er dem Bolte frembd und nur die Waffe| unleugbar aus der nichtverschuldeten ungeheuerlichen Steigerung der einer im Dienst des Rapitalismus stehenden Regierung. Wie un- Geldschöpfung tommt, werden wir in den Bestrebungen fortfahren, richtig das ist, weiß jeder, der Deutschland fennt. Wer fönnte daran endlich einen glauben, daß ein solcher Widerstand, der Tag um Tag Hun festen Halt für unsere Währung berte von Opfern der fremden Willtür und Gewalttätigkeit zu finden. Wirben wir fo von der Währungsfeite ten Preissteige preisgibt, daß ein solcher Stampf geführt werden fönnte unter dem rungen entgegen, fo foll gleichzeitig eine volkswirtschaftliche Gesetze wange einer Regierung, die in jenem Gebiet nicht einen beachtende, privaten Bereicherungsabsichten aber schonungslos entGoldaten stehen hat, deren Bolizeimacht dort entwaffnet und aus- gegentretende Bucherbefämpfung von der anderen Seite getrieben ist, deren Verbindung aufs äußerste erschwert und gehemmt her unserem gepeinigten Bolte Schuß gegen Ausbeutung und Ber
nehmen Veranstalter des Abends fühlten förmlich ihre Kultur, die sie gegenseitig bewunderten und priesen. Und aus diesem Grunde brachten sie am Schlusse des Abends auch einen Trinkspruch, oder wie sie es nannten, einen Toaft auf den hohen Stand ihrer hoch entwidelten Kultur aus und ließen mit vollgefüllten Settgläsern die notleidenden Dichter, die dem Abend leider nicht beiwohnen tonnten, dreimal leben.
Bon Josef Maria Frant. Irgendwo im Westen, in den Kreisen der Bornehmen vornehm bedt sich natürlich mit reich hatte man sich entschlossen, auch einmal etwas für die notleidenden Dichter zu tun. Man hatte ja aus Presseäußerungen und Blakaten, Aufrufen und Bersamm- Weiter hat man von diesem Abend nichts erfahren. Aber er lungen davon erfahren; man war gewissermaßen im Bilde. war der Unterstüßung notleidender Dichter gewidmet und das war Irgendeiner hatte einmal bei einer gesellschaftlichen Veranstal- doch schon etwas, wenn er auch weiter feinen zweckentsprechenden tung so ganz nebenbet zwifchen Seft und Nachtisch erwähnt, Erfolg hatte. Oder follte es am Ende damit gar nicht so ernst daß es erstaunlicherweise sehr viele Dichter gäbe, denen es sehr, gemeint gewesen sein...? Hm! Na, die Hauptsache war für die sehr schlecht gehe. Ja, es gäbe da sogar Leute, die hm, hungerten, Veranstalter, wieder einmal bewiesen zu haben, daß fie Kultur bealso sozusagen hungerten, alfo sozusagen nichts zu essen hätten und fiben. Und sie haben Kultur und find stolz auf ihre Kultur und auch keine Aussicht befäßen, in absehbarer Zeit ihre Lage zu ver- würden sich ihre Kultur niemals durch einen gewendeten Anzug bebessern. einträchtigen laffen, selbst wenn in diefem gewendeten Anzuge ein Im Verlaufe einer daran geknüpften Unterhaltung stellte man wahrhaftiger Dichter lebtel D, sie haben Rultur..! dann einmütig fest, daß diese Notlage ein passender Grund zu einer gesellschaftlichen Beranstaltung sei. Also beschloß man noch an
biesem Abend eine Wohltätigkeitsgeselligkeit zur Linderung der be fagten Not- natürlich in vornehmer Aufmachung und etwas groß zügig. Der Reichfte unter ihnen, ein Großlaufmann, gab seine Wohnung dazu her, und alles wurde abgemacht.
Lugor haben jenseits des Dzeans recht befremdliche Rückwirkungen Die wiedererftandenen Pharaonen". Die Ausgrabungen in geübt, die die amerikanische Gesellschaft aus den Sensationen gar nicht mehr herauskommen lassen. Vor kurzem erst hatte Frau Mac Cormick, die Tochter Rockefellers , der staunenden Welt verkündet, Man roar sehr zufrieden, daß bald wieder einmal etwas los" daß fie in einem vorangegangenen Leben die erste Battin des Königs fein würde und besprach schon die Toiletten und das voraussichtliche Tut- anth- Amen, beffen Mumie jezt gefunden wurde, gewesen fei. Programm des Abends. Natürlich sollte alles, wie schon gefagt, Die Dame hat jeht die notwendige Ergänzung in einem zurzeit in vornehm und großzügig sein, furzum Kultur" in letter Bollendung, au den bekanntesten Erscheinungen der amerikanischen Gesellschaft Monte Carlo meilenden Ameritaner namens Gibson gefunden, der um der geistigen Kultur damit zu dienen. gehört. Mr. Gibson hat Frau Mac Cormics Erklärung bestätigt Uebrigens beschloß man auch der Sache selbst halber und als und sich selbst als Rönig Tut- ankh- Amen zu erkennen gegeben. Die erhöhten Anziehungsreiz eine Anzahl der erwähnten notleibenden Dame fann noch von Glüd sagen, daß M Gibson bistret genug Dichter einzuladen. Man sammelte bei Orientierten Adressen und ist, um über sein eheliches Leben im alten Aegypten feine intimen versandte dann die Einladungen an die notleidenden Dichter Einzelheiten bekanntzugeben. Ich erinnere mich, als wenn es natürlich auf Bütten gedruckt und mit unverständlichen Buchstaben- gestern gewesen wäre." so erflärte Mr. Gibson nach den Mitteilunrätsein versehen, fowie dem Bermert„ Gesellschaftsanzug" unten fints. gen amerikanischer Blätter, des Tages, an dem ich mit ihr, die damals noch nicht 16 Jahre zählte, verheiratet wurde. Nur in einem Alles verlief programmäßig außer einem: von den eingeladenen Buntt läßt sie ihr Gedächtnis im Stich; denn wir haben nicht, wie notleidenden Dichtern hatten außer dreien alle abgelehnt, und zwar sie versichert, nur zwei Jahre, sondern volle fünf Jahre zusammen. mit der Begründung, daß sie nicht im Besize von Gesellschaftsanzügen gelebt. Niemals wollte sie auf einem anderen Sessel Plak nehmen feien. Sie hatten diese gegen unentbehrliche Lebensmittel im Laufe als auf dem, der fürzlich aus meinem Grabe zutage gefördert wurde, der Zeit eintauschen müssen, um nicht verhungern zu müssen. Diese und dessen Anblick Frau Mac Cormick das Bild ihres früheren Lebens Mitteilung hatte nun dem Einladungskomitee fehr viele Kopf- flar vor Augen zauberte." Ichmerzen bereitet; zum Schluß tam man aber überein, daß man von der Bekleidungsvorschrift nicht abgehen und auf den Gesellschafts. anzug nicht verzichten könne; denn, sagten sich die feinempfindenden, erflafsigen Veranstalter, ein Berzicht darauf würde die Kultur und den vornehmen Charakter, wie die Großzügigkeit des Abends fo sehr in Frage stellen, daß man sich schon mit den Ablehnungen einverstanden erklären müsse und an Stelle der Ablehnenden schnell noch einige Herren aus besseren Künstlerkreisen einladen müsse.
Der Geselligkeitsabend zur Linderung notleidender Dichter ver fief also außer diefem einen Umftande programmäßig. Die vor
Db diefe wiedererstandenen Pharaonen" wohl selbst an diefen Blödsinn glauben, mit den fie fich interessante Ahnen zu schaffen suchen?
Zeppelinpoft zwifchen Spanien und Argentinien . In Spanien ist man zurzeit fieberhaft damit beschäftigt, die Borbereitungen für die Eröffnung einer Luftpoftlinie, die den Verkehr zwischen Spanien wirt Sevilla sein, wo drei große Hallen zur Aufnahme der im und Argentinien vermitteln soll, zu beenden. Die Abgangsstation Bau befindlichen großen Zeppeline errichtet werden. Eine Zwischen station wird auf den Kanarischen Inseln errichtet, und in Buenos Aires , ber Anfunftsstation, werden zurzeit ebenfalls drei Hallen
von je 300 Meter Länge gebaut. Die vier Zeppeline, die für die Linie in Dienst gestellt werden sollen, erhalten jeder eine Länge von 250 Meter mit einem Faffungsraum von 135 000 Rubikmetern. Jedes Luftschiff wird mit neun Motoren von je 400 Pferdefräften montiert und ist für die Beförderung von 40 Baffagieren außer schiffe follen eine Stundengeschwindigkeit von mindestens 100 Kiloder Mannschaft und der Last der Postfachen eingerichtet. Die Luft meter erhalten. Der Fahrplan fieht eine Reise in beiden Richtungen für jede Woche vor, deren Dauer auf etwa vier Tage berechnet ist. Der Baffagierpreis für jede Reise ist auf 4000 Befetas festgelegt und als Borto für die durch Luftschiff beförderten Briefe werten 2 Besetas für je 30 Gramm Gewicht erhoben.
Die Kolonifierung Paläsfinas. Der eben von Palästina nach Europa zurückgekehrte Zionistenführer Dr. Weizmann gibt Einzel heiten über die Kolonisation Palästinas während der letzten zwei Jahre. Es sind in diesem Zeitraum 25 000 Menschen eingewandert, der größte Teil von ihnen aus Rumänien und aus den russischen Randstaaten, in der allerletzten Zeit auch viele aus Perfien und Marotto. Auffallend ist, daß 40 Proz. dieser Einwanderer Leute mit akademischer Bildung sind; sie alle wollen nur förperliche Arbeit find 1000 Häufer errichtet, eine Million Bäume gepflanzt, 80( engleiften, als Handwerker oder als Bauern. In diesen zwei Jahren lische) Meilen Chauffeen und Wege und zwei kleine Bahnen gebaut worden. Man hat vier Siedlungen geschaffen und vier erstklassige Fabriten angelegt: eine( Mehl) Mühle, eine Ziegelei, eine Deffabrik und eine Zementfabrik. Dr. Weizmann meint, daß der Boden Balästinas feineswegs unfruchtbar, fondern nur viele Jahrhunderte hindurch vollkommen vernachlässigt worden sei, er eigne fich bei richfrüchte wie Drangen, und sei ebenso geeignet zur Aufzucht von Rindtiger Kultur aber ausgezeichnet für Kornbau, ferner für Baumvieh und Geflügel.
23 eiber von 28indfor" am Donnerstag, den 15. In dem Sinfonie- Konzert Die Staatsoper bringt als nächste Neueinstudierung Nicolais„ Luftice am Freitag, den 9. werden die Es- Dur- Sinfonie von Mozart , Sinfonie Pastorale von Beethoven und die Oberon- Duverture zur Ausführung fommen. Dirigent: Hermann Abendroth .
M
Das Moskaner Rammertheater eröffnet sein Berliner Gaft. piel am 7. April im Deutschen Theater. Dem Ensemble gehören 50 Mitglieder an. Der Spielplan umfaßt folgende Stücke:" Prinzessin Brambilla "( nach E. Th. A. Hoffmann). Oskar Wildes Salome" häbra", dhleier ber Adrienne Lecouvreur ", Girofle- Stiofla", Romeo und Julia " und Der Bom Orientalischen Seminar wird darauf hingewiefen, bak gute enntniffe im Cbineiligen und Japanischen günftige Ausschten für eine Tätigkeit im Tienite des Uuswärtigen Amtes fowie Borteile für eine solche in andel und Industrie in Ot aften bieten. Die bentichen Künstler in New Yort. Die Deutsche Opern. gefeilschaft( Hartmann Blech), die ibr amerikamsches Gastspiel in Baltimore Philadelphia begann, hat in New York einen solchen Erfolg ertungen, day die Gaftspiele um zwei Wochen verlängert werden mußten. Der Tod in Sibirien . Wie aus Sibirien gemeldet mfcb, find gabyreiche fibirische Gingeborenenſtamme, wie bie Dhoten, Diljalen, Boqulen Augenleiden, Zuberi fulose, Boden und bergl. von einem Massensterben beund andere infolge unerhörter Ausbreitung von Hantirantbeiten Typhus , droht. Es fehlt völlig an ärztlicher und sanitärer Hilfe. So hat die Bivili. fation ben Primitiven wohl ihre Strantheiten, aber nicht ihre Heilmittel gebracht.