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Remscheid   besetzt.

Dortmund  , 7. März.( Eig. Drahtbericht.) Heute mittag um 11,30 Uhr wurde Remscheid   von einer französischen   Abtei­lung in Stärte von 5 Offizieren und 100 Mann besetzt. Die Truppen haben in der Stadt Quartier angefordert. Weitere Truppenbewe­gungen find in nächster Nähe von hier festgestellt. Nördlich von Datteln   find die Lippebrüden durch Drahtverhaue abgesperrt worden, Ten bejezt wurden die Bahnhöfe Bochum- Nord und Watten­ scheid  . Dortmund  , 7. mar.( WIB.) In den Morgenstunden be­fetten die Franzosen   den Bahnhof Cangendreer. Das dienst­tuende Personal wurde aus dem Bahnhof verwiefen.

Um das Koalitionsrecht im Ruhrrevier.

Ein Aufruf der Gewerkschaften. Bochum  , 7. März.( WTB.) Der Allgemeine Deutsche Ge­ werkschaftsbund  , der Allgemeine freie Angestelltenbund, der Allge­meine Beamtenbund, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Gesami­verband der chriftlichen Gewerkschaften, der Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften, der Gesamtverband deutscher   Beamten­und Staatsangestelltengewertschaften, der Deutsche   Beanienbund, der Gewerffchaftsring der Arbeiter, Angestellten, und Beamten, die Pol­nische Berufsvereinigung erlaffen folgenden Aufruf:

Die Bejahungsbehörde fordert alle Gewert chajien und Vereine auf, ihre Vereinsziele und Statuten, sowie die Namen der Vorstands­mitglieder usw. einzureichen. Demgegenüber weisen die unterzeid)- neten Organijafionen darauf hin, daß für die deutschen   Organisatio­nen und Vereine nur die deutschen   Gesetze gelten. Diese aber sehen solche Bestimmungen nicht vor. Das Verlangen der Be­fahungsbehörden ist also ungefehlich und muß stritte abge lehnt werden. Wir fordern alle in Frage fommenden Junktionäre auf, den unberechtigten Anforderungen der Besatzungsbehörden teine Folge zu leisten.

Erfchießungen.

Die Ruhrdebatte im Unterhaus.

Condon, 7. März.( WTB.) Nach der Rede Macdonalds erklärte Nationen in völligem Einvernehmen miteinander wirften. Es Bonar Law  , die Lage im Ruhrgebiet   fei derartig, daß jeder ihr fei jedoch auch der Meinung, daß gewisse Tatsachen in der deut Ende herbeiwünschen müßte. Zweifellos habe die französische   Re- fchenfeindlichen franzöfifchen Politik beunruhigend bis gierung durch ihre Operationen im Ruhrgebiet   bisher nichts ge- zum äußersten seien. wonnen. Sie habe vielmehr dabei einen sehr schweren Verlust erlitten und es sei ein dauernder Verlust für sie. Welchen daß Frankreich   vor der Besetzung mehr Kohlen in zwei Tagen er Thomas( Arbeiterpartei) sagte, es fönne nicht bestritten werden, Ausgang dies nehmen werde, wolle er nicht prophezeien, aber er hielt, als es in den letzten sechs Wochen erhalten habe. Es feien meise darauf hin, daß der Verlust nicht allein auf einer Seite Beweise dafür vorhanden, daß Frankreich   nach einer Ausrede liege. Es fei ausgeschaut habe, um das zu tun, was es heute tue. Thomas Deuffchlands Halsschlagader durchschnitten wandte sich gegen die Erklärung, daß die englische öffentliche Mei­worben, und dies müsse zum Rutn für Deutschland   führen. Was nung gefchloffen hinter Frankreich   stehe und sagte, auch die Führer aber auch das schließliche Ergebnis sein werde, das, was geschehen der belgischen Gewertschaftsverbände verurteilten nachdrücklich die fei, bebeute einen ungeheuren wirtschaftlichen Verlust und franzöfifche Politit, die zur Schließung belgischer Fabriken infolge geringere Fähigkeit, die Reparationen zu bezahlen. Er sei Kohlenmangels geführt habe. Thomas verlas ein Telegramm, das überzeugt, daß die franzöfifche Regierung, die bei allen Leiden er heute aus Berlin   von Fimmen erhalten habe, worin mitge Frankreichs   wisse, daß Deutschland   noch mehr leide, jeden Ber  - teilt werde, daß deutsche   Eisenbehner in französischen   Diensten eine fuch einer Vermittlung sehr übelnehmen würde. Bonar Law Schloß, Erklärung unterzeichnen müßten, in der sie einen 3ehnstunden. die Mehrheit des Hauses und des Landes habe nicht vergessen, daß tag amnehmen und sich verpflichten, für eine franzöfife die Engländer mit den Franzosen   Seite an Seite als Berbündete Rheinpolitit zu wirfen. Die Ursache des Eisenbahnunfalls gefämpft haben, und es würde ein großes Unglüd fein, wenn der letzten Woche in der besetzten Zone, wobei 22 Perfonen das, wovon er gehofft habe, daß es die Grundlage der Politit feiner getötet wurden, jei gewesen, daß unbefugte Leute versuchten, Frankreich   für den Wiederaufbau Europas  , ganz und gar fallen das System in Betrieb zu nehmen. Thomas machte sich über den gelassen werden müßte. Niemand wünsche einen Konflift mit Gedanken lustig, daß die Franzosen   Eisenbahner entsenden Frankreich  , wenn er fich nur irgend vermeiden lasse. tönnten, um das deutsche   System in Betrieb zu nehmen. ( Allgemeiner Beifall.) Hinsichtlich des Planes der Bildung eines europäischen   Blods ohne Großbritannien   erflärte Bonar Law, er gramm, daß beutsche Arbeiter ersucht wurden, für eine Rhein­Bonar Law fagte weiter, die Angabe in Fimmens Tele glaube nicht, daß irgendein franzöfifcher Etaatsmann ernstlich an republit zu wirken, habe teinen großen Eindruck auf ihn gemacht. etwas derartiges dente. Dies sei nicht die Politik der französischen   Regierung. Bona: Lam   fuhr fort, England sei friegsmüde. Aber er fönne dem Hause versichern, daß wenn die Sache, für die in zahlreichen der Reden eingetreten worden sei, angenommen würde, man, statt die Entente zu erhalten, meiter gehen und sich auf die Möglichkeit vorbereiten müsse, seinen Willen Frankreich   durch Krieg aufzuzwingen. Das erscheine das unvermeidliche Ergebnis( dieser Schlußfolgerung) zu sein. E: würde sich nicht im mindesten der Annahme des Verfahrens, das die Franzosen angewandt hätten, widersetzt haben, wenn fie erfolgt wäre, um Forderungen zu sichern, von denen er denke, daß Deutschland   fie erfüllen fönne. Deutschland   könne dies jedoch nicht erfüllen, und daher sei er der Ansicht gewesen, im Namen der britischen   Regierung sich von

Weiter meldet WTB, noch über die Debatte: Im Berlauf seiner Rebe gab Ramsay Macdonald   ein Schreiben des belgischen fozialistischen Führers Bandervelde bekannt, worin volle und herzliche Zustimmung zu Macdonalds Initiative ausgedrückt wird. Macdonald teilte mit, daß auch der parlamentarische Führer der französischen   Arbeiter ihm geschrieben habe, daß seine Bartei bereit jei, alles zu tun, was in ihrer Macht liege, um den Erfolg des Borschlages zu sichern, und ertiärte, daß man, ohne zuviel Hojs nungen auf die pofitiven Ergebnisse einer Konferenz zu setzen, über Oberhausen  , 7. März.( WIB.) Hier hat sich fürzlich eine bie die Delegierten der franzöfifchen Kammer zum größten Teil eine schwere Bluttat ereignet. Nachdem zwei französische   Solda boreingenommene Ansicht aussprechen würden, doch nüßliche ten ohne ersichtlichen Grund deutsche Zivilisten, die nachts auf Informationen und Aufklärungen dadurch erhalten würde. Schen daß er verpflichtet sei, die Verkündung einer Zusammenkunft wie der geplanten würde den Straßenbahnwagen warteten, mit Bajonett und Pistole überall und besonders in Deutschland   und Frankreich   eine besänf. der französischen   Regierung abzusondern. bedroht hatten, wandten sie sich gegen zwei diensttuende Schutigende und beruhigende moralische Wirkung haben, die zu vernady Bonar Law   erklärte weiter, die Regierung erfenne, abgesehen von pobeamte. Diese wollten sich, um einen Zusammenstoß zu verlässigen falsch sein würde. Die Fragen, die zur Erörterung fommen der jedermann deutlichen großen wirtschaftlichen Berfchmen­meiden, entfernen. Die Franzosen  , die inzwischen vier Mann Ber  - würden, würden die französischen   Befürchtungen bezüglich der bung, die stattfinde, daß es für die Nationen, die unternommen stärkung erhalten hatten, verfolgten die Schupobeamten, die auf Sicherheit und die Reparationen sein.. hälten, was ein Abenteuer genannt werden könne, sehr ihre Halterufe sofort stehen blieben. Einer der Franzosen fetzte Cord Robert Cecil   stimmte der Ansicht zu, daß die Bage immer schwierig fei, einen Ausweg zu finden. Bezugnehmend auf das einem der deutschen   Beamten das Seitengewehr auf die Brust, das schlimmer werde. Die unterbreiteten Borschläge eien jedoch un von Macdonald vorgelegte Schreiben Vanderveldes, sagte Bonar der Angegriffene jedoch zur Seite stieß. Dann flüchtete er. Darauf genügend zur Behandlung einer so ernsten Lage. Die einzige Lam  , és habe nach der Bariser Konferenz geheißen, daß Theunis internationale Rörperschaft, die die Fragen der Reparationen, und nach feiner Rüdfehr stürzen merde. Er fei jedoch nicht gestürzt, hin wurde der Beamte von den Franzosen auf fünf der Sicherheit verhandeln fönne, sei der Völkerbund  . Er und der Grund sei wohl, daß die belgische Kamme; die Schritt Entfernung erfchoffen. Der zweite Schupo- würde der Regierung dankbar sein, wenn sie erklären würde, daß Aktion im Ruhrgebiet   sehr gern lebe und sie vorläufig billige. beamte wurde mit dem Gewehrtolben niedergeschlafie der Ansicht ist, daß die gen und schwer verletzt. Ferner wurden drei Schupobeamte ohne, jeden Grund verhaftet und zur Wache geschleppt. Dort wurden sie auf die grausamste Weise durch Faust schläge ins Gesicht und Fußtritte mißhandelt. Die Freilassung der Beam ten erfolgte erst am anderen Bormittag.

Dortmund  , 7. März.( Eigener Drahtbericht.) Neuerdings ist auch das Post- und Telegraphenamt in Witten   von den Fran. zofen besetzt worden. Mehrere Eisenbahnerfamilien haben in der gleichen Stadt den Befehl zur Räumung ihrer Wohnung erhalten.

Aus dem Bergischen Londe werden erhebliche Telephonstörungen gemeldet, die mit den franzöfifchen Truppenbewegungen in Bu fammenhang gebracht werden. Bon den festgenommenen Polizei­beamten aus Bochum   werden zurzeit noch fünf von den Franzosen in Haft behalten, alle übrigen sind ausgewiefen worden. Am Mitt woch vormittag wurde der stellvertretende, Landrat von Dort. mund- Land

mund- 2 and von den Franzosen festgenommen. Der am 5. März verhaftete Amtmann   aus Golingen ist ausgewiefen. Die am Dienstag von den Franzosen in Mülheim   a. d. R. ihres Amtes enthobenen 320 Bolizeibeamten erhielten einen Ausmei­fungsbefehl mit sofortiger Wirkung. Bon den feftgenommenen mit gliedern der Stadtverordnetenverfammlung Herne ist der Stadtrat noel zu zwei Monaten Gefängnis und 200 000 Mart Geldstrafe verurteilt worden. Zwei Beigeordnete erhielten

acht bzw. vierzehn Tage Gefängnis und je 200 000 mt. Geldstrafe. Langendreer  , 7. März.( EC) Heute früh wurde der von Bochum   7.13 Uhr abgehende Personenzug, in dem sich ehva 500 Rinder befanden, die aus dem Ruhrgebiet   nach Bremen   ge­bracht werden sollten, von den Franzosen angehalten. Sämtliche Fahrgäste mußten den Bug verlassen, und auch die Kinder muß ten trop der Vorstellungen ihrer Begleiter, die hervorhoben, daß die franten, unterernährten Kinder zur Erholung auf das Land gebracht werden follten, in ftrömendem Regen den 1% Stunden weiten Weg nach Bochum   zu Fuß zurüd legen. Die Bochumer   Bevölkerung ist über diesen Vorfall fehr er­

bittert.

Poincarés Militärpolitik. Starke Oppofition im franzöfifchen Senat. Paris  , 7. März.( TU.) Im Senat tam gestern das neue Re­frutierungsgefeß, das eine attive Dienstzeit von 18 Monaten vor sieht, zur Abstimmung. Ein Redner der Opposition beantragte die Begrenzung der aktiven Dienstzeit auf ein Jahr. Poincaré   er flärte, daß die Regierung mit der Abstimmung über das Gesetz die Bertrauensfrage verbinde. Der Senat lehnte die Anträge der Opposition mit 193 gegen 108 Stimmen ab und nahm den Regierungsvorschlag an.

Die Jahresklaffe 1921. Paris  , 7. März.( WTB.) Das Kriegsministerium wird die Jahresklasse 1921 in drei Etappen entlassen: am 25. April diejenigen Mannschaften, die an den äußeren Operationsgrenzen gedient haben und die aus der ehemaligen Kampfzone stammen, am 15. Mai die jenigen, die aus tinderreichen Familien stammen oder deren Söhne oder Brüder friegsgefangen waren, den Rest am 31. Mai.

Sicherheit der Welt vom Völkerbund überwacht

B

werden muß. Es sei ebenso wichtig, daß Deutschland   wiffe, wo England stehe, wie Frankreich   dies wiffen müsse. Cecil fagte, feiner Anficht nach wünsche das englische Bolt leidenschaftlich, alles, was einem Kriege ähnlich sehe, zu vermeiden, und wünsche ernstliche Freundschaft mit Frankreich  . Es sei von der größten Bedeutung für den Frieden und die Stabilität Europas  , daß die beiden großen

Mar Neill teilte auf eine Anfrage Wadsworth mit, daß die Eisenbahnen auf dem rechtsrheimischen Ulfer, die durch die britische   Sone geben, unter britischer Kontrolle verbleiben werden. Die Vorschläge für eine Regelung der Transportfragen in der britischen Zone, die weiterhin den Gegenstand von Berhandlungen bilden sähen nicht eine franzöfifche Kontrolle irgendwelcher Eisen­bahnen in der britischen Zone vor.

Badens Präsident über das Watter- Urteil. Bolizeiführer anwesend. Die damalige Einvernahme ergab, Ein Interview mit Genossen Adam Remmele  . Karlsruhe  , Anfang März.

daß die beiden Herren zu einem Vortrage des Generals v. Watte: über seine Erfahrungen bei der Bekämpfung des Aufstands im Ruhrgebiet   geladen waren. Sie hatten die Meinung, daß lediglich ein militärisch fachytechnischer Bortrag gehalten werden solle. Dies Im Hinblick auf den Berlauf des Watter Bozeffes und traf auch zu für den ersten Teil der Rede, im zweiten Teile die Begründung des Urteils gegen unseren Kollgen Schiff habe aber habe der General v. Watter von einem brohenden ich als der hiesige Mitarbeiter des Vorwärts" den derzeitigen Kampf der roten Armee( 1) gesprochen. Nach dem Bor­Rem mele, welcher seit 1919 Minister des Innern in Baden ist, dieser durchaus plausiblen Erklärung wurde ten beiden Herren badischen Staatspräsidenten, unferen Genossen Adam trag haben sich die beiden Staatsbeamten fofort entfernt. Troß aufgesucht und ihn um die Beantwortung mehrerer, sich aus dem gegenüber mit der Meinung der Mitglieder der badischen Regierung Baiter- Prozeß ergebenden politischen Echlußfolgerungen gebeten. nicht zurüdgehalten." Genoffe Remmele ist diesem Ersuchen nachgekommen.

Ich fragte den badischen Staatspräsidenten, ob man annehmen fönne, daß es sich bei der sogenannten Watte: Berfamm ung in Rarlsruhe um eine ber verbotenen Versamm. lungen handelte?"

Ich sagte dann: Das Berliner   Gericht hielt deswegen die Bersammlung nicht für geheim, meil die beiden Staatsbeamten geladen waren. Konnte man, Herr Staatspräsident, zu dieser Auf­faffung tommen?"

Nein! Der Minister des Innern hat damals auch einem Der Staatspräsident erwiderte, daß er als Minifter des der Staatsbeamten erklärt, daß nach der ganzen Sachlage beim Innern die politische Situation, welche im Spätjah: 1920 auch in rechtzeiligen Bekanntwerden der Batter- Bersammlung eine poli. Baden herrschte, sehr ernst aufgefaßt habe, vor allem auch um eiliche Auflösung der Versammlung erfolgt wäre. Alle deswillen, weil rechtsorientierie Kreise mit dem Hinweis auf einen Beteiligten wören behufs polizeilicher Einvernahme sistiert etwaigen Kommunistenputsch in Baden die Gründung von Selbst- morden. Und zwar genau so, wie furze Zeit vorher eine Kommu­schuborganisationen vornahmen. Der Minister hielt vom Beginn niftenversammlung, welche in der Nähe von Karlsruhe   tagte, aus. feiner Lätigteit an( April 1919) jede derartige Organisa- gehoben und ihre Teilnehmer mit dem Straßenbahnwagen nach tion, mochte sie sich Abwehr. oder Selbstschußorganisation nennen, Karlsruhe   gebracht worden waren."

im Staatsinteresse grundsäglich für ve fehlt und un- Schließlich fragte ich den Staatspräsidenten noch: Halten Sie tragbar. Deshalb wurden in Baben alle Organija in konfequenz der Bekämpfung der illegalen Organisationen das tionsgebilde dieser Art verboten und verhältnis Berliner   Urteil für gerechtfertigt?" mäßig früh auch die sogenannte Einwohnerwehr aufgelöst. Die Karlsruher   Bersammlung mit Herrn Watter als Redner war ganz im geheimen veranstaltet, die Einladungen waren persönlich ausge. geben. Nur durch einen 3ufall betam das Ministerium des Innern Kenntnis hiervon.

General von Watter hat vcr Gericht erklärt, die Regierung fei bei der Gefahr eines tommunistischen Butsches zu: Abwehr 3 u schwach gewesen und deshalb habe man bürgerliche Elemente organisieren wollen. Entspricht nach Ihrer Meinung diese Argu mentation der damaligen Sadhlage?"

Er

Der Staatspräsident: In meiner amtlichen Eigenschaft steht mir zu dem Urteil eine Stritit nicht zu; jebenfalls habe ich abe: die Ueberzeugung, daß die Redaktion des Borwärts" fich bei der Beröffentlichung der Notiz von lauteren Absichten leiten ließ. Der Vorwärts" führt den Kampf zum Schuh der Republif in toufequenter Weise und man kann ihm nicht den Vor­wurf machen, daß er ohne Not Personen in ihrer persönlichen Ehre verleht. Wenn aber namhafte Militärs Berjammlungen abhalten, welche im geheimen arrangiert sind, dann müffen sie auch die sich Rein!" bemerkte der Staatspräsident. Ich muß es als eine daraus ergebenden Konsequenzen tragen." unerhörte Dreiftigteit bezeichnen, wenn hohe Militärs, die mit Damit war unsere Unterredung zu Ende. Ich dankte dem badischen Angelegenheiten nicht im mindesten vertraut sind, nach Staatspräsidenten und hatte den Eindruck, daß General v. Watter Baden tommen und unter dem Vorwand, es beſtünde eine in Baden an die unrechte Stelle gekommen war. tommunistische Gefahr, die Bildung von illegalen Schuß"-Organi.   tonnte froh sein, ohne Siftierung und eventuelle Inhaftierung fationen anregen. Es ist Tatsache, daß die vorhandenen Polizei- aus Baben wieder herausgekommen zu fein. organe in Baden bis jetzt noch immer ausgereicht haben, die Ord­nung oft auch unter erschwerten Umständen aufrechtzuerhalten." Ich fragte weiter: Ist im Anschluß an diese. Bersammlung in Paris  , 7. März.( WTB.) Der( von Moskau   aus der Partei Baden eine Geheim bundsbewegung entstanden?" Unter diefer Ueberschrift haben wir in unserer Sonnabendaus. ausgeschlossene) tommunistische Abg. Lafont hat an Poincaré   Ja! Faft ähnlich so, wie sich der General von Watter in gabe nach der Boff. 3tg." eine Aeußerung der Daily News" über folgendes Schreiben gerichtet: Bevor die Debatten über die fran- feinem Vortrage über die Abwehrorganisationen ausgesprochen die Rede Hindenburgs auf der Landbund- Tagung in Hannover  zöfifche Politik im Ruhrgebiet  , ihre Kosten und ihre Erfolge beginnen, hatte, bildete sich in der Folge und unter Führung von Militärs wiedergegeben. Dazu schreibt uns der Berliner   Bertreter der Daily was hoffentlich demnächst der Fall sein wird, werden Sie mir ge- und Abenteurern die Orgesch Organisation mit dem Siz News", Herr J. C. Segrue: Was die Daily News" in ihrer statten, Ihnen eine Frage zu stellen, um meine Unterlagen zu der in Heidelberg   und Zweigstellen in Freiburg  , Karlsruhe   usw. Freitagausgabe schrieb, war folgendes: Wenn gefragt wird, wes­vollständigen, die in dieser Beziehung trok meiner Bemühungen General von Watter mag von diesen Vorgängen nichts gewußt halb die deutsche Regierung Hindenburg   nicht zum schweigen bringt, unzulänglich find: Auf Grund welcher Bestimmungen des fran haben, man hat ihn aber als Paradepferd nach Karlsruhe   so lautet die Antwort darauf vermutlich, daß sie dazu nicht in der zösischen Rechts oder auf Grund welcher internatio. geholt, um es möglich machen zu können, bestimmte Personen für Lage ist. Wie die patriotischen Erklärungen in Wilhelm Tell  ", so nalen Rechtsgrundsäge darf unser Besatzungsheer zurzeit die Geheimbundsbestrebungen zu gewinnen." passen Hindenburgs Erklärungen zu sehr zu der Stimmung, die das im Ruhrgebiet   mitten im Frieden eine Anzahl von Aftionsmitteln Es sollen in der Batter- Bersammlung Staatsbeamte, Ruhrverbrechen im deutschen   Bolt erweckt." Weiter hieß es in dem anwenden, die bis jetzt nur als die treurige Folge des Kriegsrechts barunter der damalige Leiter der Sicherheitspolizei, anwesend ge- Artikel: Es ist allgemein zugegeben, daß die Deutschen   nichts Besseres allein oder, genauer gesagt, des Mangels an Recht in Kriegszeiten, wesen sein?" wünschen, als ungestört in den 1919 festgefeßten Grenzen leben zu wo ausschließlich die Gewalt regiert, betrachtet wurden? Ich meine Der Staatspräsident antwortete: Das ist richtig! Es tönnen. Eine Revanchepolitik tönnte nur durch die Rachsucht des namentlich die Verhängung von Kollektivstrafen für individuelle waren ein( inzwischen aus dem Etaatsdienst ausgetretener) Giegers, die im Ruhrverbrechen zum Ausdrud kommt, in Deutsch­Handlungen, Strafen, die die ganze Bevölkerung treffen. Regierungsrat des Staatsminifteriums und der vorgenannte land populär gemacht werben."

Eine peinliche Frage.

Eingeschlagene Fensterscheiben.

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