Der Steuerkampf im Reichstag.
Der Reichstag fekte gestern die zweite Beratung des Gefeß-| In einer Eingabe tes Direktoren- Bundes an ein fozialdemokratisches entwurfs über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Mitglied dieses Hauses wird bittere Klage darüber erhoben, daß Steuergefehen bei§ 2 fort. Nach den Vorschlägen des Ausschusses nur zwei Drittel der wirklichen Gewinne der Aktiengesellschaften soll sich bei den Erwerbsgesellschaften die Körperschaftssteuer um fteuerfrei bleiben sollen! Die Bewertung der ausländischen Zahlungs. 15 Proz. der Beträge erhöhen, die als Gewinnanteile mittel, Devisen und Banknoten irgendwelcher Art verteilt werden, während der Nichterhebung ber Kapitalertragssteuer auf 25 Broz.
spredjen wollen.
Abg. Soldmann( Soz.),
solche
leistet der Devisenhamsterei Borschub
Nasführung der Oeffentlichkeit
Wirtschaft
Die deutsche Luftfahrzeugindustrie.
Die deutsche Luftfahrzeugindustrie liegt schwer danieder. Zahl reiche Arbeiter und Angestellte sind arbeitslos oder mußten versuchen, in anderen Industrien unterzukommen. Ei gearbeitetes Personal geht dieser Industrie so verloren. Der„, Ber trag von Bersailles enthält bekanntlich gerade auf dem Gebiet der Luftfahrt zahlreiche einengende Bestimmungen und neuerdings wurden in der französischen chauvinistischen Presse wieder Pläne zur weiteren Erbroffelung des deutschen Luftzeugbaues erörtert. Eine große Zahl der Flugzeugwerften hat ihre Produktion um
Abg. Helfferich( Dnatt.) beantragt, die GmbH., die bisher von und stört die Stüßungsaktion für die Mart. Wir beantragen daher, der Kapitalertragssteuer befreit waren, auch von der zur Ablösung taß die ausländischen Zahlungsmittel nicht als Waren behandelt, diefer Steuer dienenden Erhöhung der Körperschaftssteuer freizu sondern nach dem Kurswert am Stichtag besteuert werden. laffen. Ein Regierungsvertreter erklärt, daß zu solch einem Ge- Noch schlimmer ist es, wenn bei der Erbschaftssteuer der land- und schent an die GmbH. feine Veranlassung vorliege. Auch bei den forstwirtschaftliche Besitz bewertet wird nach dem Reinertrag der gestellt und der Rest kann sich infolge der ausländischen Konkurrenz, Familiengesellschaften habe man die Befreiung feineswegs aus- legben drei vergangenen Jahre unter Zuziehung des Reinertrages bie mit viel größeren Geldmittein arbeitet, und infolge der deutschen der beiden letzten Friedensjahre. Man will also bei Erbfällen Geldentwertung nur mit großer Mühe halten. Bemerkenswert ist, Abg. Dr. Herh( Soz.) stimmt dem Regierungsvertreter zu und auf den zehn Jahre zurückliegenden Ertragswert zurückgreifen. daß deutsche Flugzeugmotoren laum noch gebaut werden, da das erklärt, daß feine Partei die Berantwortung für das Gesetz noch viel Das bedeutet praktisch für die meisten Erbfälle völlige Be Geschäft nicht lohnend ist. Aber auch die luftfahrtwissenweniger übernehmen tönne, wenn der Antrag der Deutschnatio- freiung von der Erbschaftssteuer. Wir beantragen, die Gin- chaftlichen Forschungsinstitute, auf deren Arbeiten nalen angenommen wird. Der Antrag der Deutschnationalen beziehung der beiden letzten Friedensjahre zu streichen. Zur fich die Weiterentwicklung des Flugwesens gründete, sind ich wer wird angenommen, ebenso mit dieser Aenderung der§ 2 Erbschaftssteuer hat der Ausschuß einen Bewertungszuschlag von bedroht. des Gesetzes. 300 Broz. beschlossen und zwar namentlich auf Betreiben des Ar- So stehen dem aerodynamischen Institut in Göttingen ganze Bei der Beratung der Borschriften über die Tarife des Ver- beiterflügels des Zentrums. Durch die Auseinanderziehung der 2 Millionen Papiermark zur Verfügung. Fehlt aber die wissenmögenssteuergesetzes, des Zwangsanleihegesetzes und des Erbschafts - Tarife wird aber tiese Verbesserung wieder beseitigt. Nie hat schaftliche Grundlage, wird die Lage unserer Flugzeugindustrie fteuergesetzes beantragt immer schwieriger. Es ist fein Wunder, daß verzweifelte Bersuche gemacht merden, um dieser Industrie zu helfen, und daß fie selbst nach Rettung ruft und sich in erster Linie mit Borschlägen an das Reich wendet. Das Reich soll sich für die Aufhebungen der Begriffsbestimmungen, die bezüglich der Größe und Gefchwindigkeit der Flugzeuge von der Entente erlassen sind, einjegen, es soll durch Zollerleichterungen den Export von Flugzeugen unterstützen. Reich, Länder und Gemeinden sollen Flughäfen errichten. So ist 3. B. der Stadt Berlin der Borschlag gemacht wor den, das Tempelhofer Feld in einen großen Flugplas umzugeftalten, um so die Flugpläge Johannisthal und Staafen zu ergänzen. Es wird weiter fostenloser funttelegraphischer Wetter dienst für Luftverfehrzwede verlangt. Luftpostbriefe follen in jedem Falle als Eilbriefe behandelt werden. Weiter werden neben manchem anderen noch Zollvergünstigungen beim Benzinbezug gefordert. nur im Hinblick auf wirtschaftliche 3wede gebaut wird. Deutschland ist das einzigste Land, in dem das Luftfahrzeug Gewiß hat die Flugzeugindustrie im Kriege tüchtig verdient. Sie hat jedoch in der Nachkriegszeit im Gegensatz zu vielen anderen Industriegruppen gehörig bluten müffen. Es wird auch niemand glauben wollen, daß fie ihre Opfer bisher aus reinem Jbealismus gebracht hat. Sie hofft eben auf spätere Beschäftigungs- und Ge minnmöglichkeit. Das Reich hat zweifellos die Aufgabe, im Inter effe der Arbeiter und Angestellten, denen hier Ars beitsmöglichkeiten eröffnet werden, die zur Hebung dieser Industrie gemachten Borschläge schneliftens zu prüfen und ebenso schnell tatfräftig zu helfen.
ftattgefunden mie bei der Zwangsanleihe mit der Bewerhmg der die Regierungsvorlage wieder herzustellen( höchster Bertpapiere, jo daß kaum die Kosten der Veranlagung gededt Steuerfag schon bei Vermögen von 20 Millionen) und den für merden. Welch ungeheure Wertsteigerung haben z. B. die Aktien Die 3 wangsanleihe geltenden Tarif bestehen zu laffen( Beich der Hapag erfahren? Eine Hapag - Attie, die heute 31 000 m. nungspflicht schon bei 100 000 m., höchster Zeichnungsfag schon bei foftet, wird nur mit 1244 M. steuerlich bewertet. Für eine Mannes einer Million Mark Vermögen), ferner für die Erbschaftsmann- Aftie im Werte von 45 000 m. ist eine Bewertungsziffer von steuer nach der Regierungsvorlage den geringsten Steuerfat bis 5500 M. vorgesehen.( hört! hört! bei ten Sozialdemokraten.) ir zum Werte von 200 000 m. gelten zu lassen und den höchsten Sag beantragen, am 1. April festzustellen, welche Beträge an indirekten bei 10 Millionen Mart. Der Steuerausschuß hatte diese Säße faft Steuern aus der Mehrbelastung infolge des Mantelgefeges vom durchgängig um das Doppelte erhöht. Diese Auseinanderziehung 8. April 1922 eingegangen sind und, soweit die Eingänge aus der der Tarife- fo führte unser Redner aus wirft geradezu pro 3wangsanleihe die so ermittelten Summen dem Goldwert nach Dozierend auf diejenigen, die den vollen Ertrag ihrer Arbeit nicht erreichen, soll die Nachzahlung eines Betrages stattfinden, der versteuern müssen. Die steuerfreie Grenze für den Grundbesiß die Eingänge aus der Zwangsanleihe tem Golbwert nach auf die erhöht sich infolge der Bewertungsvorschriften auf 30 bis 40 Millio- Höhe der durch das Mantelgeset beschlossenen indiretten Mart.( Rebhaftes hört, hört! links) Die Regierung wollte mit Steuern bringt. Besonders begünstigt wird auch bei der Zwangs dieser Borlage ein Wert fozialer Gerechtigkeit schaffen, aber die anleihe die Landwirtschaft Ein Großgrundbesizer Mehrheit des Ausschusses hat es so eingerichtet, daß die mit 1000 Morgen Land zahlt nach den Ausschußbeschlüssen für das ganze Jahr tiefelbe Steuer, die ein mittlerer Angestellter für einen Monat zu leisten hat. Der Gesetzgeber, der solch
Geldfadintereffen ausschlaggebend
Frankreichs Gewaltpolitit und die deutsche Farbenindustrie. Unter den wirtschaftlichen Absichten der französischen Eroberungspolitik stehen die Intereffen der Schwerindustrie, welche fich auf Kohlen- und Kotsbeschaffung sowie auf die Errichtung einss großen Stahltrufts beziehen, an erster Stelle. Es sind aber auch andere wichtige Intereffen im Spiele, die die deutsche Farben= industrie betreffen, und die nach der Meinung des englischen Manchester Guardian" das Borruden franzöfifcher Truppen in Baden verursacht haben.
find. Die Steuern der Lohn- und Gehaltsempfänger betrugen im Dezember vorigen Jahres bereits 84 Proz. des Gesamtsteueraufunmoralische Bewertungsvorschriften fommens. Die Januar- Angaben besagen, daß sich dieser Prozent erläßt, darf sich nicht über das Ginten der Steuermoral beffagen. faz bei einzelnen Finanzämtern auf 88 Proz. und im Februar sogar Bie tommt man dazu, Billen und Bauland freizus cuj 94 Proz. erhöht hat.( Lebh. Hört, hört! links.) Für den Beji lassen? Die Sozialdemokratie war an dem Ausbau der Steuerbesonders günstige Neuerungen hat die Ausschußmehrheit bei der gefege hervorragend beteiligt. Für den Abbau lehnt sie jede 3mangsanleihe beschlossen. Die anständigen Leute, die bereits in gutem Geld ihre Einzahlungen gemacht haben, werden Berantwortung ab. Mit ihrer Steuerpolitik untergraben die bürIchwer benachteiligt. Die Auseinanderziehung des Tarifes gerlichen Parteien die Republik . Der Kampf an ter Ruhr zeigt, in der Zeit, in der die Steuererhebung bereits begonnen hat, daß auf den Schultern der Arbeiter und Angestellten der deutsche ichlägt aller Gerechtigteit ins Gesicht und benachteiligt Staat ruht. Diefen Rampf, der im Westen ausgefochten wird, fann ben pünktlichen und anständigen Steuerzahler, während sie den nichts mehr stärken als das Bewußtsein bei den Kämpfenden, daß belohnt, dessen Steuermoral sehr viel geringer ift. Ganz mert. Sozialpolitik und Gerechtigkeit fortschreiten. Wenn die befizenten würdige Bestimmungen, die mit der Geldentwertung nicht das Klaffen fich dem aber entgegenstellen, wenn sie teine Opfer bringen, mindeste zu tun haben, sind für das Erbschaftssteuergesetz an- bie arbeitenden Klaffen aber immer mehr belasten wollen, dann genommen worden. So wird z. B. bestimmt, daß das vorhandene wird das verhängnisvoll werden.( Lebhafter Beifall fints) Abg. Helfferich( Deutschn.) wendet sich gegen die sozialbemotra Bermögen eines Kindes bei der Besteuerung des Anfalles aus dem tischen Anträge. Eine Besteuerung der landwirtschaftlichen GrundNachlag des letztverstorbenen Elternteils um einen Betrag zu fürzen ftüde nach kem heutigen Berkaufswerte bedeute bie Expropria. ist, der dem Wert des Erwerbs entspricht, um den das Kind durch ion der Landwirtschaft. Ein Regierungsvertreter fündigt Aende fotung berselben für die lothringische Industrie, deren Kofsbedarf Die Herstellung der Nebenprodufte der Rohle, d. h. die Ber Den Erbanfall des oor verstorbenen Elternteils bereichert war. Beun unsere Anträge teine Annahme finden, sehen wir uns ge- rungen der Bewertungsrichtlinien des Finanzminifteriums an, die sichergestellt werden muß, ist von großer Wichtigkeit. Die Berfokung roungen, gegen die ganze Vorlage zu stimmen.( Beifall bei den ich namentlich auf die Einstellung fremder Wertpapiere in die Bilanz der Kohle fann aber mit Nußen nur erfolgen, wenn die anderen beziehen sollen. Abg. Hendemann( Komm.) verwahrt sich gegen neben probufte ber Roble ebenfalls verwendet werden können. Abg. Dr. Heifferich( Dnatt.) erklärt, der Ausschuß habe keines den Borwurf der Baterlandslosigkeit, denn die Interessen des Brole. Dazu muß aber Frankreich seine Hand auf die deutsche Farbenwegs den Befih bevorzugen wollen. Abg. Keinath( Dem.) fagt, tariats deien identisch mit denen der deutschen Nation. Auf der industrie legen. Der Befih der deutschen Farbenindustrie würde es jei nichts anderes geschehen, als daß dem Prinzip der Borlage rechten Seite des Hauses aber fäßen die, die ihr Baterland verraten Frankreichs industrielle Borherrschaft in Europa vollständig machen, Abg. Dr. Herh( So3.) erklärt nodymals, daß die Ablehnung aller In namentlicher Abstimmung werden alle fozialdemokratischen sozialdemokratischen Anträge zu den Bewertungsvorschriften be Anträge abgelehnt, und zwar ber zur Bermögenssteuer mit wiesen habe, daß die Mehrheit nur an die Schonung des Besitzes 183 gegen 145, der zur Zwangsanleihe mit 187 gegen 149 und der gedacht habe. zur Erbschaftssteuer mit 192 gegen 148 Stimmen. Die Anträge des Ausschusses werden angenommen, und zwar die zur Zwangsanleihe mit der Aenderung, daß der Zeichnungspreis vom 1. Oftober 1922 bis 30. April 1923 100 Pro3. des Nennwertes betragen foll. Die Ausschußvorschläge zum Rennwett - und Lotteriegesez, Wechselstempelgefeß, Rapitalverkehrssteuergesetz, Attienanteilsteuergefeß und Versicherungssteuergefeß werden debattelos angenommen. Zum Artikel 2( Bewertungsvorschriften) führt Abg. Dr. Herh( Soz.)
Sozialdemokraten.)
-
entsprechend die Geldentwertung berücksichtigt wurde. Abg. Koenen( Komm.) schließt sich ter sozialdemokratischen Kritik an.
und verkauften.
und erst diese könnte die volle Ausbeutung der Ruhrkohle ermöglichen. Ohne die Farbenindustrie würden die Neben probufte wertlos und die Bertokung deshalb unwirtschaftlich fein. Deswegen dürften die Franzosen eine Kontrolle der deutschen Farbenindustrie mit oder ohne deutsche Firmen anstreben. Aber auch Die sozialdemokratischen Anträge zu den Bewertungsvorschriften aus einem anderen Grunde: In der Farbenindustrie der Welt herrscht werden mit den Stimmen der bürgerlichen Parteien abgelehnt. Ueberfapitalisation, d. b. im Verhältnis zur Produktion Befchloffen wird unter anderem, daß für die Angehörigen der und zum Bedarf find zuviel Kapitalien in diese Industrie gesteckt. freien Berufe bei der Veranlagung für 1922 20 roz. des Einkommens nach Abzug der Werbungskosten, und zwar mindestens Selbst wenn die Welterzeugung dem Friedensstand gleichtäme 30 000 m., höchstens 80 000 mt. in Abzug gebracht werden können. 1913 wurden 138 000 Tonnen Farbstoffe im Werte von 16 Millionen Bor der Abstimmung über§ 1,5 des Artikels 2 gibt Abg. Her- gelegten großen Kapitalien( ungefähr 100 Millionen Bfund) nicht M. Bfund in der Weft erzeugt, könnten die in dieser Industrie anmann Müller folgende gut genug verzinst werden. Heute, wo die Produktion nur nach die Hälfte der Borkriegsproduktion beträgt, meniger denn je. Um affo die Profite zu sichern, müssen die Weltmarktpreise der Farbfteffe hochgehalten werden, was wieder nur durch ein inter nationales Kartell geschehen kann. In diesem Kartell möchte Frankreich durch Eroberung der deutschen Farbenindustrie die Führung übernehmen. Dies war der Grund der gewaltsamen Be
Erklärung der sozialdemokratischen Fraktion
aus: Für die Bewertung der Vorräte am Jahresschluß und der Ab- ab: Wie im Steuerausschuß, fo find auch hier alle fojialdemofrafegungen für Abnutzungen wollte die Regierung die Anschaffungsmerte zugrunde legen. Unser Antrag fordert, daß die wirtlichen fischen Anträge zum Tarif und zur Bewertung von Ginfommen und Werte am Jahresschluß zugrunde gelegt werden. Der Ausschuß Vermögen abgelehnt worden. Dadurch ist für den Sachbesih eber hat eine Sonderregelung befchloffen, gegen die wir die größten eine fo weitgehende steuerliche Entlastung- ja teilweise voll- fehung Badens, wo sich die größten Farbstoffwerke befinden. Bedenken haben. Es follen danach die Bestände an Waren und tommene Steuerfreiheit beschlossen worden, daß die So- Die englische Farbstoffindustrie meint der„ Manchester Borräten zu zwei Dritteln mit dem Werte am Schluß des Wirtzialdemokratie die politische Verantwortung für diese Beschlüsse Guardian " wird unter die Räder kommen, fie wird entweder fchaftsjahres, zu einem Drittel mit den Marktpreisen am Jahres. unter dem Namen eines Zusammenschlusses aufgesaugt oder schluß abzüglich 60 Broz. bewertet werden. Diese Regelung be. ablehnt. Sie muß dies um so mehr, als durch die Ablehnung der beiden durch die Konkurrenz vom Weltmarkt ausgeschaltet werden. deutet eine steuerliche Begünstigung der Leistungsfähigsten. Der Steuerausschuß hat sich bei seinen Beratungen von den Wünschen lehten sozialdemokratischen Anträge die ausländischen Zahlungsmittel der Syndici der Interessentenverbände leiten lassen, anstatt eine nur mit einem Bruchteil ihres Kurswertes bestenert werden. Das Verständigung mit der Sozialdemokratie zu suchen. Man sagt, man ist eine Begünstigung der Devisenspekulation, eine müffe den Sachwertbesinern die Substanz erhalten und ver Gefährdung der Stühungsaktion und somit eine schwere wirtschaft. gißt offenbar dabei, daß alle anderen Staatsbürger und felbft liche und politische Gefahr. das Reich der Gelbentwertung zum Opfer fallen. Der Reichsfanzler hat in seiner Antrittsrebe Opfer vom Besitz gefordert. Es hat aber den Anschein, als seien Reichstagsmehrheit und Regierung neuerdings anderer Meinung geworden. Um den Besitz zu schonen, find die
Der Redner bezweifelt darauf die Beschlußfähigkeit des Hauses. Es wird die Anwesenheit von 170 Abgeordneten festgestellt. In der um 7 Uhr 10 Minuten eröffneten neuen Sigung beantragt Abg. Koenen( Komm.) die Absehung des Steuergesetzes von der Tagesordnung. Abg. Helfferid( Dnat. Bp.) beantragt BertaBewertungsvorschriften in der Borlage absichtlich gung, da die sozialdemokratische Erklärung auf einem Mißper unübersichtlich gemacht ständnis beruhe. Dieser Antrag wird angenommen. worden, so daß erst die Ausschußverhandlungen Klarheit gebracht eine längere Debatte entwidtelt sich über den Termin und die Tages haben. Die Ausschußbeschlüsse berücfichtigen bie Gelbentwertung ordnung der nächsten Sizung. Mit 140 gegen 104 Stimmen wird nur zum Schaden des Fistus. Der Effekt ist, daß z. B. statt einer ein Zentrumsantrag angenommen, den Sonnabend freizulassen. Steuerpflicht von 425 Dollar nur 30 Dollar bezahlt werden. Wenn In einer dritten Sigung, die um 7 Uhr 40 Minuten eröffnet wir die Bewertung ter Warenvorräte nach den Marktpreisen am wird, wird der Initiativantrag über Anlegung gefeßlicher Reserven Jahresschluß beantragen, fo ist das auch für die Landwirtschaft nicht der Aktiengesellschaften in Dollar- Schahanweisungen des Reiches in unerträglich und greift auch die Substanz nicht an. Die Bewertung zwei Lesungen debattelos erledigt. Montag 2 Uhr: Dritte Lesung des eben in zwei Lesungen der Abnuhung der vor 1917 angeschafften Gegenstände auf das Tausendfache ist viel zu günstig für die Steuerzahler. Wir erledigten Initiativantrages und der Wohnungsbauabgabe. Fort beantragen die Bewertung der Abnugung nur zum Hundertfachen. I feßung der Steuerberatung. Schluß: 7 Uhr 50 Minuten.
Lebensmittelpreise des Tages.
Preisrüdgang am Sfidftoffmarff. Während bisher die Stickftoffpreise feftgefekt wurden auf Grund der Gestehungskosten, ge rechnet nach den Kohlenpreifen, diftieren zurzeit die Baluta und das ausländische Angebot an Chilefalpeter den Stickstoffpreis. Je mehr das englische Pfund fintt, um so mehr muß auch der Preis des deutschen Stickstoffs gesenft werden, solange dieser die KonDie Stic furrenz des ausländischen Stickstoffs aushalten kann. stoffpreise haben teshalb mit Wirkung vom 9. März 1923 gegen die bisher geltenden Höchstpreise folgende Ermäßigung pro Kilo gramm Stickstoff erfahren:
Schwefelf. Ammoniat
von
nicht gebarrt und nicht gemahlen 7796,80 gedarrt und gemablen
Salafaueres Ammoniak
Kaliammonialpeter
Natronfalpeter
Kaltstiffitoff
auf M.
7460,
7071,20
7460,
7796,80
7460,
7796,80
7460,
8710,-
7460,-
6991,80
6630,-
Die Devisenanleihe des Reiches. Das Konsortium für die Ausgabe der Dollar- Schozanweisungen ist jetzt gebiltet worden. Es besteht aus einer größeren Anzahl von Banken und Banfiers. Diese wirten als 3eichnungsstellen bei der Auflegung der Anleihe mit und haben gleichzeitig die vorgesehenen Zeichnungsgarantien für
Eine Bande von Eisenbahnräubern ist von der Ueberwachungs - trieben wird, aufammen. 8wei Insassen des Autos waren die Hälfte des aufgelegten Betrages übernommen. abteilung der Reichsbahndirektion Staffel unschädlich gemacht fofort tot, mehrere andere wurden schwer verlegt. worden. Sie beraubte feit langem nachts zwischen Nordhaufen und Kaffel fabrende Güterzüge, öffnete die Wagen gewaltfam und warf die Fracht ab, worauf diese von Genossen aufgeiuct und in Berftede gebracht wurde. Die in den Güterwagen tätigen Ver brecher sprangen an einer geeigneten Stelle von dem fabrenden Zug wieder ab. Die Verbrecher, die alle aus Bleicherode stammen und von denen bisher 8 festgenommen worden sind, waren durch ihre Näubereien in furzer Zeit zu vielfachen Millionären geworden. Der der Eisenbahnverwaltung zugefügte Schaden beträgt über 100 Millionen Mart.
Jusammenstoß zwischen Auto und Elfenbahn. In der Nähe bou Gonsenheim auf der Finthener Chaussee ftieß ein von Kirn tommendes Lastautomobil mit einem 8 ug der Strede Mainz Alzen, die jest bon französischen Eisenbahnern be
Die verschwindende Kriegsanleihe. Zur Bestreitung der Kriegs foften hatte man insgesamt 97 Milliarden Mart Reichsanleihen und Reichsschaganweisungen festverzinsliche Schuldtitel ausgegeben. Davon sind jetzt nur noch für 52,1 Milliarden Mart im Berkehr, Das übrige ist zum allergrößten Teil durch Annahme auf Steuerit, Am Freitag galten in der Zentralmarkthalle folgende Klein- burch Rückläufe zur Stühung der Reichsanleihekurse und durch An nahme der Papiere als Kaufpreis für Heeresgüter bereits aus dem handelspreise: Rindfleisch 3000-3000 M., ohne Knochen 4000-4500 M. Schweine- Markt verschwunden. Der Betrag der jeftverzinslichen Kriegs. Kalbfleisch 3000 anleihe ist also um 45 Milliarden, oder fast um die Hälfte, zurück. fleisch 3800-4700 M. Hammelfleisch 8700-4200 M. bis 4500 M. Rindertalg 3200-8700 M Schellfisch 900-1500 M. gegangen zu einer Zeit, wo der Bedarf des Reiches an Anleihen jo Kabeljau 1000-1600 M. Grüne Heringe 500-800 M. Rotzungen 1100 bis 1500 M. In Eis: Hechte 1500-2500 M. Karpfen 2000-2600 M. groß war, tab man für rund 3000 Milliarden schwebende Schulden Lebende Schiele 3800-4500 M. Hechte 8400-3600 M. Naturbutter einging! In diesen Zahlen zeigt sich die fatastrophale Desorgani 6400-6900 M. Margarine 2900-4200 M. Schweineschmalz 3500 bis fation des Gefbmarties, der für feftverzinsliche Anleihen nahezu 3800 M. Weißkohl 220-275 M. Wirsingkohl 250-280 M. Mohrrüben unzugänglich war, während die Flucht aus der Mark in Sach 100-115 M. Kohlrühen 100-120 M. Rotkohl 250-300 M. Rote Rüben werte und Devisen einen ungeheuren Umfang annahm, ohne daß bie Reichsfinanzverwaltung dem genügend entgegentrat. 130-150 M. Zwiebeln 80-70 M. EBäpfel 450-650 M.