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Nach der Srüsieker Konferenz. Wir hatten anläßlich des Zusammentritts der Brüsseler  Konferenz die Hoffnung ausgesprochen, daß die französischen  u-nd belgischen Minister es vermeiden möchten, sich auf u n» mögliche Ziele, die eine Verständigung auf absehbare Zeit verhindern würden, festzulegen. Was nun inzwischen als das Ergebnis der achtstündigen Beratungen bekannt ge- worden ist, berechtigt zur Vermutung, daß wenigstens diese bescheidene Erwartung einigermaßen erfüllt ist. Die Pariser Presse mißt den Schlußsätzen des offiziellen Communiquäs. die sich mit der R ä u m u n g s f r a ge be» schaftigen, große Bedeutung bei Allein die Tatsache, daß über- Haupt das WortRäumung" ausgesprochen wurde, wird von don französischen   Blättern als ein Beweis der Reinheit der Absichten Poincar�s hingestellt, dem annexionistische Pläne fernlägen. Es mag wohl sein, daß dies für viele Franzosen gar keine Selbstverständlichkeit war und daß es einige Mühe gekostet hat, dieses Geständnis den wildgewordenen Milita­risten in Uniform und Gehrock abzuringen. Insbesondere soll sich der Kriegsminister M a g i n o t, der direkt von seiner Inspektilmsreise im Ruhrgebiet   nach Brüssel   gekommen war, mit' ganz anderen Gedanken und Plänen befaßt haben. Hatte er ja doch tags zuvor vor den Leichen der beiden er- schossenen französischen   Offiziere eine Ansprache gehalten, die in dem Satz gipfelte, der Feind stehe nicht an der Ruhr, sondern in Berlin  ; was Robert de Jouvenel   imOeuvre" zu der Bemerkung veranlaßte, entweder habe dieser Satz gar keinen Sinn, oder er bedeute die Forderung eines Vormarsches gegen die Reichshauptstadt! Jedenfalls gibt auch die Pariser   Prefle zu verstehen, daß die von Magmot verkörperte radikale Richtung in BrüssA eine Niederlage erlitten hat; und das extrem-nationa- listischeEcho de Paris", das dieses Ergebnis offenbar be- dauert, erblickt darin einen Erfolg der vom belgischen Außenminister I a s p a r vertretenen entgegengesetzten Auf- fassung. Wir haben bereits auf die Ruhrmüdigkeit der belgischen Regierung hingewiesen, die wohl in erster Linie auf den ener- gischen und geschickten Kampf der belgischen sozio. I i st i f che n Opposition zurückzuführen ist. Da nun nach den Angaben desEcho de Paris" die Formulierung des Eonrmumqu<5s bezüglich der Räumimgsfrag« Iafpar zuzu- schreiben ist,der unter keinen Umständen die Kluft zwischen den Alliierten erweitern will", so gebührt zweifellos auch un- seren belgischen Genossen ein großes Verdienst an der Zurück- drängung der imperialistischen Pläne des französischen  natio- nalen Blocks". Es wäre allerdings verfrüht, wollte man aus der Tat- fache, daß in Brüssel   von derRäumung" überhaupt ge» sprachen wurde, irgendwelche optimistische Schlußfolgerungen ziehen. Man darf die Wichtigkeit des betreffenden Satzes der offiziellen Verlmitbarung weder unterschätzen, noch über- treiben Man muß ihn vielmehr in aller Sachlichkeit und Rüch- ternheit prüfen, und deshalb fei er unseren Lesern noch ein- mal vorgelegt. Er lautet: Schießlich wurde aus der Konferenz nochmals die Einigkeit der beiden Rsgierimgen dahin festgestellt, die Räumung de, Ruhr- gebiete, vnd der neubesetzten rechtsrheinischen Gebiete nicht von einfachen Versprechungen Deutschlands   abhängig zu machen, sie vielmehr in dem Maße zu vollziehen, in dem Deutsch- land seine R e p a r a ti o n s v e r pfl i ch t u n g en erfüllt." Das ist eigentlich nur eine Wiederholung der vieldeutigen Formel Poincarss vor dem Auswärtigen Ausschuß. Wenn diese nur bedeuten würde, daß die Räumung des Ruhrgebiets nicht innerhalb von wenigen Tagen erfolgen könnte, so spräche sie ledigllch eine technisch« Selbswerständ- lichkeit aus. Aber wir olle wissen, daß etwas ganz anderes damit gemeint ist und daß damit Tür und Tor für eine län- gere, ja für eine dauernde Besetzung geöffnet werden könnte. Wir wissen noch gar nicht, wasfürReparations- Verpflichtungen die französischen   und belgischen Staats- männer überhaupt meinen. Anscheinend wissen sie es f e l b st noch nicht, da sie erst noch darüber in Paris   wieder miteinander beraten wollen. Sind etwa die 132 Milliarden des Londoner Ultimatums gsmeint? Oder das vomDailn Mail" veröffentlichte, ebenso undurchführbare Programm? Oder eine vernünftige, wirtlich erfüllbar« Lösung? Solange darüber nichts Näheres zu erfahren ist. bleibt die wichtigste Frage im Dunkeln.
Der Hamburger   Weltkongreß. Beteiligung der Amerikaner und der Pole«. Populaire" meldet, daß auf dem bevorstehenden internatlo. nalen Sozialistenkongretz in Hamburg   die amerikanisch« Partei durch Eugene Deb» und da« Mitglied des Repräsentantenhauses, Victor Berger.   ferner durch den internationalen Sekretär der Partei. Moiris Hilquiih, sowie durch einen der bekanntesten Führer der Partei aus Chikago, Seymour und Stedman, vertreten sein solle. Warschan. IS. März.(Ccc.) Der oberste Rat der polnischen sozialistischen   Partei hat in den letzten zwei Tagen in Warschau  mehrere Beratungen abgehalten und eine Reihe von Entschließungm angenommen, die sich auf die Parteitattik beziehen. Unter anderem wurde auch der Beschluß der höchsten Parteiinstanzen bestätigt, dem- zufolge die polnische sozialistische Partei an dem international- scziolistischen Kongreß in Hamburg   tellnehmen wird.
devisenkurse.
Jugenönot! So oft liest man heute von derVerrohung unserer Jugend": die Zeitungen bringen im gerichtlichen Teil Nachrichten über neue Un- tatenjugendlicher Verbrecher": aber den tieferen Ursachen dieser Dinge geht kaum einer der vielen Leser nach. Es ist so viel leichter, sich voll Entsetzen von diesenVerbrechern" abzuwenden, als ein- zudringen in ihr Schicksal, sich zu fragen:Wie können junge Menschen so weit kommen, haben wir denn keine Möglichkeit zu helfrn?" Wer aber tiefer hineinschaut in das Leben dieser jungen Menschen, die wir leider alsfreche Lümmel" oderliederliche Frauenzimmer" zu betrachten gewohnt sind, der erkennt, wie not- wendig ihr Weg sie dahin führte, wo wir sie mit Schrecken antreffcn. Fast stets ist ihr Heim ein dunkles, unsauberes Loch, in dem sie mit zahlreichen Familienmitgliedern zusammenleben. Und in den meisten Fällen tun sie nur dasselbe, was sie von den Eltern wenn sie überhaupt solche haben, oder von ihrer sonstigen Umgebung zu sehen gewohnt sind. Wer unter solchen Bedingungen aufwächst, für den gehört schon«in fast übermenschliches Maß von Charakterstärke dazu, fest zu bleiben und trotz Hunger, Kälte und den überall auf der Straß« lockenden Genüssen keinen Schritt vom rechten Weg zu weichen. Wie selten aber kann eine solche Charakterstärk« in solcher Umgebung gedeihen. Meist tragen die Kinder schon bei der Geburt die Last unglücklicher Veranlagung und ererbter Krankheiten: und, wenn sie heranwachsen, so verfallen sie mit Notwendigkeit dem Un- recht, dem Verbrechen, aus dem sie sich aus eigener Kraft selten wieder erheben können. Dies trübe Bild bietet dem Sozialisten za kaum Neues. Wir wissen von der Schuld der Gefellschaft an der Existenz des Elends, das täglich neu« Opfer dem Verbrechen zuführt. Aber wovon wir noch viel zu wenig wissen, das ist die Pflicht jedes einzelnen, helfend und stützend«inzugreifen. Wir dürfen nicht warten, bis die Gesellschaft sich gewandelt hat. Worin kann nun die Hilfe bestehen? Nur in bescheidener All» tagsarbeit: darin, daß man sich nicht stolz abkehrt von demver- lotterten Dengel", den man täglich sieht, sondern versucht, ihm näher zu kommen, Einfluß auf ihn zu gewinnen, ihn zu festigen. Das ist der einfachste, der natürlichst« Weg: aber leider sind unsere Ver- hältniss« in der Großstadt so kompliziert geworden, der unmittelbare Zusammenhang zwischen den Nachbarn hat sich so gelöst, daß nur wenig« zur Tat kommen können. Darum wird für die meisten der Weg über die Organisation und die Behörde geben müssen. Der praktische Arbeit sucht, der findet sie reichlich bei den städtischen Jugendämtern. Hier sind dl« Stellen, wo wirklich der Jugendnot zu Leib« gegangen wird, wo versucht wird, gefährdete Jugendliche vor der völligen Verwahrlosung, vor dem Hinabgleiten in die Sphäre des sungen Verbrechers oder der Prostitution zu bewahren. Aber sie drohen zu erliegen unter der Fülle der Not, der dringenden Ar- bcit. Darum, Genossen und vor allem ihr, Genosssnnen, hinein in die Jugendämter, hesst mit, junge Menschen zu bewahren; es gibt kein schönere», aber auch kaum ein schwereres Werk! Hierzu teilt uns das Bezirksjugendamt Kreuzberg  (Süden. Südwesten, Südosten von Berlin  ) mit. daß dort noch Be- darf an ehrenamtlichen Jugendhelfern und Jugendhelferinnen ist. Schriftliche oder mündliche Anmeldungen werden im Amtsgebäude. Yorckftr. 10 pari, Zimmer 7. täglich zwischen 8 und 4 Uhr. Mitt- wachs zwischen 4 und S Uhr entgegengenommen. Auskunft wird gern erteilt.__ Kandidatin Kelly auf Reifen. Trüb« Erfahrungen machte ein Gutsbesitzer aus Schlesien   mit seinem Wohlwollen, das er einer vermeintlichen Studentin aus Berlin   angedoihen ließ. Der Gutsbesitzer lernte auf feiner Heim- fahrt von Berlin   in einem Abteil ein junges Fräulein kennen, das sich ihm als kand. med. Nelly Falkenstein vorstellte. Di« Reise. begleiterin erzählte ihm. ihre Ellern weilten in Holland   und sie selbst studiere in der Charit« Medizin und wohne auch dort. Jetzt habe sie einen Erholungsurlaub angetreten, den sie auf dem Lande zubringen möchte. Die treuherzig« und bescheiden« jung« Dam«, der es nicht allzu gut zu gehen schien, gefiel dem Be- sitzer so gut, daß er sie einlud, den Urlaub in seiner Fa- mili« aus seinem Gut« zu verleben. Er füllte sie dann auch gleich in die Familie ein und man schien an dem Gast«ine angenehme Gesellschafterin gefunden zu haben. Nelly aber kund- schaftete i» wenigen Tagen alle Derhällnisse der Familie gründlich au», insbesondere alle Verbindungen, die sie in der Stadt unter- hielt. Al» si« soweit war, mächt« sie einen Ausslug nach der Stadt, kauft« auf Rechnung des Gutsbesitzer» bei den Geschäftsleuten, bei denen die Familie ihren Bedarf zu decken pflegt, ein, holte bei der Schneiderin auch noch Stoff für ein Kostüm, das die Hausfrau dort liegen hatte, angeblich in deren Austrag ob, hob im Namen des Besitzers von dessen Bank endlich auch noch Geld ab und verschwand mit allem auf Nimmerwieder- sehen. Der Gutsbesitzer kam nach dieser Erfahrung nach Berlin  , erkundigt« sich in der Choritö vergeblich nach der Kandidatin der Medizin und wandte sich dann an die Kriminalpolizei. Mitteilun- gen über diese Schwindlerin nimmt Kriminalkommissar Bredeck im Polizeipräsidium entgegen. Sie ist etwa 24 Jahre alt. etwa 1,65 Meter groß, hat schwarzes Haar und trug einen Stoffhut, braunen Mantel, rot« Bluse, braunen Rock und schwarze Schuhe. Das Finanzamt als Aergerquelle." Der imDorwäris" Nr. 54 verössenllichte Artikel, der von einem pordeigenössischen Angestellten eines Finanzamts verfaßt war, hat mit einigen Sätzen über die Angestellten der Finanzämter zu Mißverständnissen Anlaß gegeben. Vom Zentralverband der Angestellten wird uns aus Grund eingehender Jnforma» tion midgeteilt, daß die Mehrzahl der neben den Beamten arbeiten. den Angestellten eine Reihe von Jahren bei der Finanzverwaltung beschäftigt ist. Es handelt sich fast durchweg um kaufmännisch und bureaumäßig vorgebildete Angestellt«, die auf Grund ihrer Dorbil- dung gerade für die schwierige Tätigkeit bei der FinanjjverwaUung geeignet sind. Dies wird auch von den Leitern der Finanzämter ausdrücklich bestätigt, die eine erheblich« Gefährdung der Durch- fvhrung der Steuerveranlagimg darin erblicken, daß die Angestell- ten etwa jetzt zugunsten von Berkehrsbeamten, die zum großen Teil für die Finanzverwoltung ungeeignet sind, entlassen werden sollen. Di« Beschäftigung von Angestellten wird seit Jahr und Tag von der hohen Berwaltungobureaukratie bekämpft, im Interesse de« Staates liegt es jedoch, daß neben den Beamten auch Angestellte in den Dehärden beschäftigt werden.
Eröffnung eines Montcfsori-Kinderhauses. Berlin   hat sein neues Monteffori-Kinderhaus. Die beiden deutschen   Montessori  -Gelevschasten haben dos Heim in zwei fchänen Räumen eingerichtet, die das Jugendamt Wilmersdorf   in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hat. Es wurde zunächst in der Form eines Halbtagskindergarlens eröffnet. Man hofft aber, mit Unterstützung durch die Allgemeinheit zu einem Tagesheim zu kommen. Später soll ein« Montessori-Dersuchstlass« für die schul- Pflichtigen Kinder angegliedert werden. Solche Berfuchsklafien be. stehen bereits in allen anderen Kulturländern. Während des Tom- merhalbjahrs 1923 veranstaltet das Deutsche Montessori- Komitee imZentralinstitut für Erziehung und Unterricht", Berlin  , Potsdamer Straße 120, einen Lehrgang zur Ausbil-
dung deutscher Lehrkräfte in der Montessori  . Methode, Berechtigt zur Teilnahme an diesem Lehrgang sind Lehrer und Lehrerinnen, Jugendleiterinnen und Kindergärtnerinnen, die im Besitz einer deutschen Lehrbefähigung sind. Ändere inter  - essierte Personen können evtl. als Hospitanten zugelassen werden. Meldungen sind zu richten an das Deutsche Montessori-Komitee, z. H. von Clara Grunwald  , Berlin  , Cuxhavener Straße 18, Sprechstunde nur Montag abend 6 bis 8 Uhr. Oer Prozeß üer Histmißherinnen. Vrlefllberschrifien. Zu Beginn der heutigen Sitzung, die Landgerichtedirektor Jasper uni Q'A Uhr eröffnete, teilte Rechtsanwalt Dr. Eötzel dem Gericht mit, daß die Angeklagt« Frau Riemer, die sich jetzt außer Haft be- findet, da bekanntlich gegen sie nur Anklage wegen Begünstigung durch Nichtanzeige erhoben ist, gestern nacht von dem Ehemann Nebbe, ihrem Schwiegersohn, mit dem zusammenzuwohnen sie wegen der Wohnungsnot noch immer genötigt sei. geschlagen worden ist/ Der Vorsitzende. Landgerichtsdirektor Jasper setzt dann die Ver» lesung der Briefe fort, über deren Inhalt sich häufig eine Erörte» rung mit den Angeklagten knüpft. Die Verlesung ist jetzt zu dem Abschnitt gekommen, in dem die Angeklagten die Wirkung des Gifte« schildern. In mehreren Briefen ersucht die Angeklagt« Nebbe ihre Freundin Klein, recht vorsicbtig zu sein, damit nichts entdeckt werde. Bloß, mein einzige» Lieb, sei Du auch sehr vorsichtig, daß es nach» her nicht an das Tageslicht kommt, denn das sind die Schufte nicht wert, daß wir dann vielleicht sollen durch die wo anders hingebracht werden." In einem anderen Briefe schreibt sie an die Angeklagte Klein:Hättest Du doch gleich so viel gegeben, daß es alle war. Wenn der sich jetzt bloß nicht untersuchen läßt. Wir haben doch solche Angst um Dir, daß es bloß nicht rauskommt."' Dann warnt si« die Klein, ihren Mann nicht ins Krankenhaus zu bringen. Sani» tätsrat Hirschfeld bittet, bei der Asrlesunq der Briefe auch die Ueberschriften, Schlußworte und Unterschriften mitzuverlesen, da deren Kenntnis für die Sachverständigen von be- sonderem Wert sei. Es wird festgestellt, daß die meisten Briefe die Unterschrift tragen:Sei tausendmal geküßt von Deiner treulieben» den, unglücklichen Elli(bzw. Grete)". Die Briefe zeigen die Ueber- schrift:Mein herziges Lieb" oderMein einziges Lieb" und es findet sich häufig die Zwischenbemerkung:Du mein Kleines, mein Lieb, mein Mäuschen" usw. Auf Befragen gibt die Angeklagte Nebbe zu: Ich hatte»inen sehr großen Haß auf Klein. weil er meine Freundin, die ich so sehr liebte, so schlecht behandelt hat. Erhöhung der Jahreseinkommensgrcnze. Die Jahresoinkommensgrenze, die für den Beginn de» Ruhens der Bersorgungsgebührnisse maßgebend ist, wurde vom 1. Oktober 1922 ab auf 200 000 M. erhöht. Bei dieser neuen Einkommensgrenze sind neben der Ermäßigung entsprechend der Beranlcgung zur Einkommensteuer stir den Versorgungsberech- tigten im Betrage von 3400 M. die Äbzüge des Einkommensteuer- aesetze» für Wervungskosten usw, bis zur Höhe von jährlich 5400 M. vis einschließlich Juli 1922 und von jährlich 10 800 M. vom 1. August 1922 ab berücksichtigt. Der Unterschied zwischen den für das Ruhen der Bersorgungsgebührnisse maßgebenden einzelnen Einkommens» stufen betragt 15 000 M, Die neuen Einkommensgrenzen finden jedoch nur dann Anwendung, wenn der Berechnung für das Ruhen der Bersorgungsgebührnisse da, Jahreseinkommen von 1922 zu- gründe gelegt und dies von dem Verforgungsberechtigten ausdrück. lich beantragt wird. Di« Anträge sind an das zuständige Verfor. gungsamt zu richten. ErhShung der Sinkommeusgreuze für die Gewährung der Elternrechte. Die Iahreseinkommensgrenz«, bis zu der B e- dürftigteit im Sinne der Vorschriften über die Gewährung der Elternrechte angenommen werden darf, ist mit Wirkung vom l. Oktober ab auf 50000 M. für ein Elternpaar und auf 35000 M. für einen einzelnen Elternteil erhöht worden, wenn das Jahreseinkommen von 1922 zugrunde gelegt wird. Bei den neuen Einkommensgrenzen sind die entsprechend der Veranlagung zur Einkommensteuer für jeden einzelnen Versor- gungsberechtigten zinzelassenen Abzüge(2. 34006800 M. für ein Eliernpaar, 3400 M. für einen einzelnen Elternteil) bereits berück- sichtigt. Di« Nachprüfung der bisher wegen Ueberfckreitung der Einkommensgrenzcn abgelehnten Anträge auf Gewährung von Elternrente erfolgt nur auf Grund eines neuen Antrags. Derartig« Anträg« sind an das zuständig« Versorgung-amt nicht cm das Haupwcrsorgungsamt zu richten. Ermordung eine, jüdischen Schnitters. Ein Raubmord wurde gestern auf dem Gut« Schönfließ in der Neumart verübt. Dort wurde ein jüdischer Schnitter, namens Max Grünberger, von zwei polnischen Schnittern ermordet und beraubt. Wie di« Landjägerei feststellte, sind die Täter um 5% Uhr oon JWickendori mit dem Zug« nach Berlin   zu abgefahren. Sie werden wahrscheinlich versuchen, über die polnische Grenze zu ent­kommen. Die Kriminalpolizei, di« benachrichtigt wurde, hat die Fahndung nach den Flüchtigen aufgenommen. Der Erzeugerpreis für karloflel« wurde von der amtlichen Der» liner Notierlmgskommission, der Erzeuger, Händler und Derbraucher angehören, für die Provinz Brandenburg   neu festgefetzt auf 2700 bis 3O0O M. den Zentner für weiße und rote Kartoffeln und auf 3100 Mark den Zentner für Gelbfleischig«. «lrbritcgrweinschaft fozioldrinokratischer Lehrer und Lehre- rinnen. Freilaa. den IS. 7 Uhr, Berliner   Nathans. Zimmer SZ. Tages­ordnung: 1. Unser» Stellung zur Schulreform und den Schnlresormcr» (Menosftn Dr. Weoscheider) i Lehret bildungSsrage. 3, VerichiedeneS.
Riesen- Schiffsbrand in Hamburg  . Auf dem englischen Dampfer Benvenuto, der im Hamburger Hafen Kopra löscht, kam ein Brand au», der sofort gewaltige Ausdehnung annahm. Als die Feuerwehr eintraf, brannten bereits Deck und Aufbauten, und das Schiff war in dichte Rauchmassen gehüllt. Das Feuer nahm, durch die Kopra- ladung begünstigt, einen gewaltigen Umfang an. Aus 19 Schlauch- leitungen gaben 7 Spritzendampfer Wasser. Nach stundenlanger Tätigkeit war dt« Gewalt des Feuers gebrochen. Bei«wer Schiffskatastrophe bei Salamis sind im ganzen 358 Matrosen ertrunken.
Wetter für morgen. verlin und Umgegend. Ein wenig kälter, überwiegend trübe und etwa« neblig mit geringen Niederschlägen vnd srlschen östlichen bis nordöft- lichen Winden.
Groß-Serllner Parteinachrichten. Voranzeige! Montag, de« IS. März, abends 7 Uhr. im großen Saale der Sönigfladi-Drauerei. SchLnhaufer Allee 10, Versammlung aller Funktionäre der VSPD. Groß-Verlin mit folgender Tagesordnung: Der Kampf im Ruhrgebiet  ." Refereulcu: Blaß. Deutscher   Eifcnbahnerverband. vetriebsrat für deu Elfenbahndiceklionsbezirk Esten; Llmberh, Ul. d. vor- standsmilglied de» Vergarvcikerverbaude» Bochum  ; Wolf, Bezirks l eiler de» Deutschen Melallarbeiier verbände» Esten. Ohne Funktlouärkarle und Mitgliedsbuch kein Zutritt. » Achtung«ehllahrtikues»». Heute abend pLnklttch 7 Uhr in der ZurMschen Sprech. flunde, Lwdenstr. S, t. Hos spricht Senosst»»ertru» Hanno über Ardeiterfragen und Ninberichug. Achtung! IIS.«dt.«anioio.©er gohlabend findet nicht gemeinsam mit der IZS. und 1». Abt.. sondern'Oe sich atlew beut? abend?>/, Uhr im gelchensaol der Schule g-,ser.Fiiedrich.Lir. statt. Wichtige Tagesordnung u a. Berich! mb Begirlatag und Beeschledenoa.