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Nr. 142+ 40. Jahrgang

Wirtschaft

Goldsparkonten der Sparkassen.

3. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 25. März 1923

tragen, den Sturm der Unberufenen auf dem Devisen-, Effekten- und 51. Abt. Charlottenburg . Uhr Vorstandssigung bei Passenheim , Kirschen. Warenmarkt zu schwächen.

allee 12a.

Ede Ringstraße. Anschließend um 8 Uhr Frauenabend.

Neben den Goldsparkonten sollen auch Roggenrenten- 82. bt. Steglig. 7 Uhr Sigung des Wohlfahrtsausschusses bei Thiel, Albrecht, Spartonten eingeführt werden. Diese werden für die Arbeiter- 90. und 91. Abt. Neukölln. 8 Uhr in der Knabenmittelschule, Donaustr. 120, schaft ein geringeres Interesse haben, und zwar deswegen, weil man Beamtenversammlung. Tagesordnung: Die besonderen Aufgaben der Be­amten in der VEPD." Referent Genosse Droſtatius. bei der Einrichtung eines Roggenrenten- Spardepots schon einen 137. abt. Heinidendorf- West. Uhr im Boltshaus, Scharnweberstr..114, Der Deutsche Sparkassenverband und der Zentral- Giroverband, größeren Betrag zur Verfügung haben muß, nämlich soviel, wie Gigung des engeren Borstandes und Bildungsausschusses. die Vereinigung der Girozentralen, wollen einen entscheidenden die fleinsten Sücke der Roggenrenten- Briefe fosten. Wer wirklich in Schritt zur Anregung der Spartätigkeit tun, dessen volkswirt- Anlehnung an den Roggenpreis feine Ersparnisse sichern will, hat schaftliche Bedeutung zunächst noch gar nicht abzusehen ist. Man außerdem die Möglichkeit, sich ein Stück der betreffenden Anleihe plant die Einführung von Goldsparkonten ab 1. Mai d. J. zu kaufen und in den vollen Zinsgenuß der Anleihe zu kommen. Der Schritt der Spartassen ist zu begrüßen, weil er einen Dienst Diese werden garantiert durch die Dollar- Schazanweisungen des

141. Abt. Rosenthal. Uhr Funktionärsigung bei Fritsche, Niederstraße. Frauenveranstaltungen am Montag, den 26. März: Kreis Ziergarten. Uhr bei Berger, Levekow, Ede Jagomstraße, Bortrag

2.

6.

der Genessin Dr. Räte Frankenthal.

t. 7% Uhr bei Dobroblaw, Swinemünder Str. 11, Vortrag des Genoffen Weide über Proletarische Frauenbewegung ".

Reiches, die nach ihrer Einführung an der Börse auch gegen Papier - an diejenigen Kreise bedeutet, die heute außerstande sind, die zur 14. Abt. 7 hr bei Gillwald, Butbuser Str. 24. Thema: Die Lehren von

Postabonnenten

welche die Erneuerung des Abonne­ments für den nächsten Monat noch nicht vorgenommen haben, müssen sofort das Versäumte nachholen, wenn keine Unterbrechung in der Zustellung der Zeitung erfolgen soll

mart täuflich sein werden oder in besonderen Fällen auch durch Roggenrentenpapiere usw. Die Spartassen begründen ihr Vorgehen mit der Notwehr, zu der sie gezwungen sind, nachdem die Spar­faffeneinlagen einen geradezu erschreckenden Rückgang erfahren haben. Vor dem Kriege waren rund 13 Milliarden Goldmark Spar­einlagen vorhanden. Heute, bei einem Goldmert der Papiermark von 0,02 Pf. ist der Gesamtbetrag 135 Milliarden Mart. Die Geld­entwertung hat jede Spartätigkeit unmöglich, weil unwirtschaftlich ge­macht. In Papiermart angelegtes Geld war gewöhnlich binnen furzem derartig in seiner Kauftraft entwertet, daß es schlechterdings unmöglich war, durch noch so hohe Zinssäge einen Ausgleich für diesen Wertschwund zu bieten. Erübrigtes Einkommen mußte, wollte es seinen Wert erhalten, in Ware oder in die Spekulation flüchten. Dieser Zustand hat, wie anläßlich der sozialdemokratischen Forderung nach einer Stabilisierung der Währung wiederholt betont worden ist, auf den Geld und auf den Warenmarkt die verwirrendsten Einflüsse ausgeübt. Weil aber die Sparkassen nur durch die Notwehr zu diesem Schritt gezwungen und andererseits durch ihre Satzungen verpflichtet sind, den höchsten Grad von Sicher- Anschaffung etwa eines Anzuges oder gar einiger Möbelstücke not­heit für das hinterlegte Geld zu bieten, und weil es schließlich nicht in ihrem Streben liegt, irgendwelcher Spekulation Vorschub zu leisten, gehen die Spartassen mit einer anerkennenswerten Vorsicht vor. In langen Beratungen wurde das Projekt erwogen und sind aus­reichende Sicherheiten geschaffen worden.

Vorwärts- Verlag G. m. b. H.

Marg". Referent Genosse Strille.

21. Abt. 7 Uhr bei Winzer, Christburger Str. 9. Thema: Gefährdete Jugend". Referent Stadtrat Schneider.

25. Abt. 7 Uhr in der Oberrealschule Basteurftr. 45. Referent Genoffe Schenk. Thema: Die Frau als Staatsbürgerin".

28. Abt. 7% Uhr im Warteraum der Badeanstalt Oderberger Straße. Thema: Religion und Sozialismus". Referent Dr. Schütte.

29. Abt. 7% Uhr bei Burg, Prenzlauer Allee 189. Thema: Was wird aus Deiner Tochter?" Referentin Genosse Gerhardt.

33. Abt. 7% Uhr im Konferenzzimmer der Schule Hohenlohestraße. Thema: Moderne Schule und Erziehung". Referent Genosse Dr. Rarsen.

34. Abt. 7% Uhr bei Rosin, Gubener Str. 19. Thema: Kulturaufgaben ber Sozialdemokratie". Referent Genosse Little.

36. bt. 7% Uhr in der Schule Petersburger Str. 4. Thema: Das schwer. erziehbare Kind". Referent Dr. Feilchenfeld.

41. Abt. 7% Uhr bei Schult, Mariendorfer Str. 5. Thema: Die Frau im politischen und wirtschaftlichen Kampf". Referentin Grete Weinberg- Megner. 42. 95t. 7% Uhr bei Höhlke, Bergmannstr. 69. Vortrag der Genoffin Frau Dr. Wegscheider- 8iegler, M. d. 2.

43. Abt. 7 Uhr bei Wolf, Gräfestr. 26. Bortrag des Genossen Dr. Löwenstein. 48. bt. 7% Uhr im Jugendheim Lindenstr. 3. Thema: Die Frau in der Bergangenheit und Gegenwart". Referentin Frau Gertrud Hanna , M. d. 2. 57. Abt. Charlottenburg . 7% Uhr bei Thunad, Wielandstr. 4. Thema: Das Reichs- Jugendwohlfahrtsgefeg". Referentin Genoffin Todenhagen. Gäste

willkommen.

80. Abt. Schöneberg . 8 Uhr bei Gürlich, Rubens-, Ede Begasstraße. Bortrag des Genossen Wendel: ,, Satirisches aus der 48er Revolution". Nachdem gemütliches Beisammensein. Gäste willkommen.

89. Abt. Reutönn. Uhr bei Stahl, Ganderstr. 11. Bortrag des Genoffen Marquardt.

101. Abt. Treptow . Uhr im Kinderhort der Schule Wildenbruchstraße. Thema: Die politische Lage". Referent Genosse Brinizer. 103. Abt, Oberschöneweide . Uhr im Luisenhof, Luisenstraße, Liederabend. Uebermorgen, Dienstag, den 27. März:

wendigen Summen allmählich zurückzulegen und den Notgroschen vor der radikalen Vernichtung durch die Notenpresse zu schüßen. Wer davon Gebrauch machen will, wird sich aber immer dessen bewußt bleiben müssen, daß er nur den Goldmert" erhält, daß dieser Goldmert aber im Verhältnis zu Warenpreisen auch oft sehr stark schwankt, so daß die Gefahr von Verlusten in Papiermart 70. Abt. Wilmersdorf . Uhr Mitgliederversammlung bei Bieper, Holsteinische Straße 60. Thema: Bericht vom Bezirkstag und Parteiangelegenheiten. feineswegs ausgeschlossen ist. Erscheinen Pflicht.

Parador flingt, daß man gerade jetzt zu diesen Goldspar­fonten übergeht. Heute ist der Dollarkurs nahezu stabil; Leute, die ihr Geld in Festwertanleihen angelegt haben, mußten zum Teil schon recht üble Erfahrungen machen; denn die Kurse dieser Festwert­Für den Ausbau des Londoner Hafens hat das britische Schah­papiere sind mit den Warenpreisen im Großhandel gefallen, während amt eine Anleihe von fünf Millionen Pfund Sterling in der Lebenshaltung der Preisabbau bekanntlich wenig spürbar ist,( 500 Milliarden Papiermart) mit niedrigem Binsfuß genehmigt. so daß diejenigen, die etwa vor einigen Wochen ein Roggenpapier zu 48 000 m. je Zentner getauft haben, heute den Kurs aber auf rund 38 000 m. sehen, nicht nur 10 000 m. an Papiergeld verloren, sondern tatsächlich an auftraft eingebüßt haben. Natürlich tritt das nur in Erscheinung, wenn die Betreffenden gezwungen sind, sofort zu verkaufen. Aber fraglos befinden sich unter denjenigen, die Festwertpapiere getauft haben, auch viele, welche auf eine mög­Die nächste Sihung findet Donnerstag, abends 6 Uhr, statt. lichst harmlose, vielleicht sogar etwas" patriotische" Weise die Speku- Die Kreisleifer werden gebeten, fich diesen Abend freizuhalten. lation auf den Sturz der Mark mitmachen wollten und dabei nicht bedachten, daß auch hierbei Berlustmöglichkeiten nicht ausge= schaltet sind.

Derartige Kreise, die mit Goldmark spekulieren wollen, durch die neue Sparweise an sich zu ziehen, liegt den Spartassen fern. Das geht schon daraus hervor, daß man auf jede Propaganda tätigkeit über die Goldspareinlagen verzichtet. Die Bedingungen über die Einrichtung von Goldsparkonten geben ferner den Sparkassen ohne weiteres das Recht, die Anlage eines derartigen Kontos abzu­lehnen. Auch das geschieht aus Gründen der Sicherheit der Anlage. Für jede Goldspareinlage muß nämlich Deckung in Dollar­Schazanweisungen oder anderen mündelsicheren Festwerten vor­handen sein oder erworben werden. Dazu bieten sich den Sparkassen und Girozentralen weitgehende Möglichkeiten auch während der Zeit, wo die Devisenanleihe noch nicht an der Börse gehandelt wird, da bereits Institute bestehen, die Goldfonten einrichten, und da auch die Rhein- Main- Donau- 2.- G. mündelsichere Schuldverschrei­bungen, auf Goldmark lautend, aber in Papiermark einzahlbar, aus­gibt. Die Goldfparmark wird gleich einem Zehntel Dollar nach dem jeweiligen amtlichen Kurs der Dollar- Schazanweisungen berechnet. Wer ein Goldsparkonto erwerben will, ist verpflichtet, ein Papier mart- Sparkonto bei der betreff nden Sparkasse zu unterhalten und muß außerdem den doppelten Betrag der zum Erwerb eines Goldfontos notwendigen Summe in Papiermark einzahlen. Goldsparkonto wird mit 3 Proz. verzinst und nur nach Kündigung zurückgezahlt. Es ermöglicht also ein Sparen in Goldwerten auch dann, wenn der Sparer nicht gleich über die Summe von zirka 104 000 m. verfügt, die nach dem heutigen Dollarftand zum Erwerb einer Dollar- Schahanleihe erforderlich wäre.

Dieses

Die Sparkassen haben sich von dem richtigen Gedanken leiten laffen, daß sie nicht mehr daran vorbeikönnen, ihrerseits den kleinen Sparern eine ähnliche Möglichkeit der Werterhaltung zu bieten, wie fie jetzt den Großverdienern in der Devisenanleihe und ähnlichen Papieren gegeben ist. Daß sie jetzt in einer Zeit stabilen Dollar­furses das Experiment unternehmen, bürgt dafür, daß nicht sofort ein Sturm auf die Goldsparkenten einsetzen wird. Diese werden überhaupt ihre volle Bedeutung erst dann gewinnen, wenn die Gefahr eines neuen Balutensturzes, die jetzt durch die Intervention der Reichsbank ausgeschaltet ist, wieder akut werden sollte. Dann aber wird ihre Bedeutung sehr groß sein und hoffentlich dazu bei­

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Bezirksvorstand.

Bezirksjefretariat.

5. Kreis Friedrichshain . Sonntag, den 25. März, vormittags 10 Uhr, erweiterte Borstandsfizung im Lofal Rofin, Gubener Str. 19. 7. Streis Charlottenburg. Montag, den 26. März, 8 Uhr, engere Borstands. fizung, Am Lügom 7-8. 12. Kreis Stegliß, Lichterfelbe und fantwis. Montag, den 26. März, 8 Uhr, Kreisvorstandssigung an bekannter Stelle. Wichtige Tagesordnung.

13. Kreis. Montag, den 26. März, Uhr, im Rathaus Mariendorf , Zimmer 26, Sigung des Kreisvorstandes. An dieser Sigung nehmen die Abteilungs­tassierer auch teil.

20.

6.

Streis Reinidendorf. Montag, den 26. März, 7 Uhr, im Sigungsfaal des Rathauses Reinickendorf - Ost, Fraktionssigung. Die Mitglieder des erweiter ten Kreisvorstandes sind ebenfalls eingeladen.

Kreis Kreuzberg . Dienstag, den 27. März, 7% Uhr, in Rabes Festfälen, Fichtestr. 29, Versammlung fämtlicher Mietervertreter und Interessenten. Tagesordnung: Der Mieterstreit". Referent Genoffe Gerber.

"

14. Kreis Neukölln. Freie Schulgemeinde: Dienstag, den 27. März, Uhr, Versammlung in der Aula des Kaiser- Friedrich- Realgymnasiums, Raiser. Friedrich- Straße . Tagesordnung: Geschäftliches. Bortvag: Die Pflicht der Eltern gegenüber der neuen Schule". Referentin Frau Dr. Wegscheider, M. d. L. Alle freiheitlich gesinnten Eltern, Lehrer und Freunde der Schule find herzlich eingeladen.

Heute, Sonntag, den 25. März:

21. Abt. Die Genossen treffen sich zur Wahlhilfe bei Knoll, Utrechter Str. 21. 30. Abt. 124. Berkaufsstelle der Konsumgenossenschaft, Belter Str. 28: Die Ge noffen treffen sich zur Wahlhilfe bei Fendel, Prenzlauer Allee 169. 33. Abt. Wahllokal für Konsumwahlen bei Breg, Goslarstr. 16( Wahlzeit 9 bis 1 Uhr). Bezirksführer treffen sich 9 Uhr im selben Lokal. 48. Abt. Alle Genossen treffen sich Sonntag 9 Uhr zur Wahlhilfe der Konsum­mahlen bei Bräfte, Prinzenstr. 23. 106. Abt. Johannisthal . Die Wahlen zur Konsumgenossenschaft finden im Lokal Schreiner , Friedrichstr. 6, von 9-1 Uhr statt. Die Genoffen werden auf­gefordert, zu erscheinen.

Morgen, Montag, den 26. März:

Uhr Funktionärkonferenz beim Genossen Dietrich, Linienftr. 122. Kinderfreunde: 6% Uhr Frühlingsfest in der Schulaula Culmstr. 15, Handarbeitsausstellung. 7% Uhr bei Schmidt, Wiclefstr. 17, Funktionärstzung. Beamtenwerbe­mitglieder müssen ebenfalls erscheinen.

1. Abt. 8. Abt. 12. Abt. 18. bt.

24.

39.

Mittwoch, den 28. März, Uhr, Mitgliederversammlung in der Schulaula Christburger Straße 14. Referent Stadtrat Weber über Das Reichsmietengesetz und feine Auswirtungen auf die Mieterschaft". Abt. 7 Uhr Mitgliederversammlung in der Juristischen Sprechstunde, Linden­straße 3. Vortrag des Genossen Zubeil: ,, Revolution".

7 Uhr Funktionärtonferenz bei Müller, Uferstr. 12. Die Bezirks. führer müffen bestimmt erscheinen. Abt. 7 Uhr Funktionärfißung bei Schüß, Zelter Str. 2.

-

81. Abt. Friebenau. Uhr Mitgliederversammlung im Gesellschaftszimmer des Rathauses am Lauterplag. Thema: Sozialisierung der Bauwirtschaft". Referent Hermann Lüdemann , M. d. 2.

95,

bt. Steukölln. 7½½ Uhr im Lokal Gurtmann, Steinmetstr. 78, Funktionär

konferenz. Abrechnung.

Frauenveranstaltungen am Dienstag, den 27. März:

18. nnd 19. Abt. 7 Uhr an bekannter Stelle. Bortrag: ,, Arbeitsnachweis und Berufsberatung". 2. Lieder zur Laute.

91. Abt. Neukölln. 7% Uhr, Lofal fiehe Dienstag- Morgenausgabe. Thema: ,, Cheprobleme und Kindererziehung". Referent Genosse Brinizer.

21. Abt.

*

Die Mitgliederversammlung am Mittwoch fällt aus. Die Bezirks. führer müssen alle Restanten nachtassieren. 139. Abt. Tegel . Der Genosse Hender ist verstorben. Er war feit 1899 number brochen Mitglied der Partei und hat stets für fic gearbeitet. Ehre seinem Andenken.

51. Abt. Charlottenburg . Den Mitgliedern zur Renntnis, daß am Mittwoch, den 28., und Donnerstag, den 29. März, 7 Uhr, im Westend . Bafino, Kaftanienallee, Ede Spandauer Chauffee, eine Werbeversammlung für die Schupo stattfindet. Der Vorstand erwartet, daß alle Partei. genossen hieran teilnehmen. Referent Reichstagsabgeordneter Steintopf.

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