Berlepsch.
3 feinem 80. Geburtstage.
Das adhte Lebensjahrzehnt vollendet in diesen Tagen Freiherr 5. Berlepsch, der einst als Wilhelms Sozialminister eine neue soziale Aera einleiten sollte und dann über die Widerstände stolperte, bie ihm das reaktionäre Unternehmertum bereitete. Fast wie eine Runde aus einer untergegangenen Welt mutet heute die Einnerung an jene Kämpfe an, die sich zu Anfang der neunziger Jahre un fozialpolitische Maßnahmen und Notwendigkeiten abspielten. Bil helm II. stand noch im Zenith feines Latendranges. Er hatte das Bort geprägt, daß man ihm die Sozialdemokratie nur überlassen solle, er würde schon allein mit ihr fertig werden. Und um dieses, sein Selbstbewußtsein, praktisch zu erweisen, begann er jene sozialpolitische Periode, als deren Repräsentant der frühere Oberpräsident Des Rheinlandes, Freiherr v. Berlepsch, in die Arena trat.
Berlepsa war zweifellos vom besten Willen bejezlt. Er hatte die Notwendigkeit erkannt, gegenüber dem ins Ungeheure wachsenden Industrialismus durch staatliche Maßnahmen der Berelendung der Arbeiterschaft zu begegnen. Mit großem Eifer und liebevoller Hin. gabe widmete er sich dem schwierigen Auftrage, den Herren im Haufe" der Industrie sozialpolitische Reformen abzulocen. Es ent sprach aber nur der tatsächlichen Machtverteilung, wenn ihm die Ausführung dieser Absichten nur zu einem mehr als bescheidenen Teile gelang und nicht ohne daß er den auf ihre Macht pochenden Industrietapitänen Konzessionen machen mußte. Um fie günstig zu stimmen, mußte er sich bereit finden, Beschränkungen der Koalitions: freiheit der Arbeiter vorzuschlagen. Aber selbst diese Bereitwilligkeit genügte nicht, um den Zorn derer zu besänftigen, die durch jede fozialpolitische Maßnahme des Reiches sich in ihren Herrenrechten geschmälert fühlten. Und als Berlepsch) 1896 über die Bädereiver ordnung stürzte, die einen nur allzu unzulänglichen Schutz der Bädereiarbeiter anstrebte, da fonnte der Führer des Zentralver bandes der Industriellen frohloden, daß sie endlich den Herrn v. Berlepsch flein bekommen" hätten.
Und Wilhelm, der mit einer sozialen Fanfare begonnen, blies als bald die Schamade des Zuchthausgefeges, das ganz den Einflüfterungen jener Kreise entsprach, die auch den Sturz des Sozialministers herbei geführt hatten. Herr v. Berlepsch hatte sich nach seinem Rücktritt ganz Ser sozialpolitischen Propaganda gewidmet. Als Vorsitzender der „ Gesellschaft für soziale Reform" hat er sich große Berdienste ermor ben, indem er die Notwendigkeit der Sozialpolitit breiten Schichten des Bürgertums zum Bewußtsein brachte. Er war nicht Sozialdemo frat, aber ein Mann, der lange vor den meisten feiner Klaffengenoffen die Bedeutung der Arbeiterschaft im Produktionsprozeß und damit im Staatswesen erfannte. Unter schweren Anfeindungen aus feinen eigenen Kreisen hat er lange zu leiden gehabt. Er hat aber dadurch sich nicht beirren lassen. Und seinem unermüdlichen Werben gelang es, auch die Gewerkschaften für die Arbeit der Gesellschaft für soziale Reform" au gewinnen. An feinem Lebensabend denten daher auch viele Arbeiter, die feiner Tätigkeit nahestanden, seiner in Hochachtung und teilen die Wünsche, die ihm von feinen Freunden entgegengebracht wurden.
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Der Reichspräsident hat an den Staatsminister a. D. Freiherrn v. Berlepsch, den Ehrenpräsidenten der Gesellschaft für soziale Reform, der gestern seinen 80. Geburtstag beging, das folgende Glückwunschtelegramm gerichtet:
An Ihrem heutigen Geburtstage gebente ich mit aufrichtiger Dankbarkeit Ihrer großen Verdienste auf dem Gebiete der sozia. len Arbeit und spreche Ihnen meine herzlichsten Wünsche für Ihr ferneres Wohlergehen aus."
Englische Parlamentarier für Aegypten . 97 Mitglieder des Unter hauses, die fich hauptsächlich aus 2rbeiterparteilern, aber auch aus Liberalen und einem Konservativen zusammensetzen, haben ein Manifest über Aegypten veröffentlicht, in dem sie erklären, daß die Politik Allenbys mißglüdt fel und in dem sie darauf bringen, daß die Tatjade anerkannt werde, daß das ägyptische Voit die nominelle Abhängigkeit, die mit brüdender militä rischer Kontrolle und mit der Besetzung der wichtigsten Posten durch Fremde Hand in Hand gehe, verwerfe. Es wird gefordert, daß 3aglul freigelassen werde, damit eine dauernde und befriedigende Regelung der ägyptischen Frage erzielt werden könne.
Kommunistischer Parteiwirrwarr.
Konfuse Tendenzen".
Ueber die Schärfe des Kampfes in der Kommunistischen Bartei täuscht die Rote Fahne" ihre Leser durch Totschweigen und durch frisierte Berichte hinweg. Bezeichnend ist ein Bericht über eine Mitgliederversamlung in Köln , den die Sozialistische Republi" bringt. Nach Darstellung der Ausführungen der Referentin Ruth Fischer heißt es wörtlich:
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fachen ausüben, in benen deutsche Gerichte auf Grund der teutschen Zollgefeße wegen Zuwiderhandlungen gegen deutsche Zollanordnungen erkannt haben. Dies bedeutet einen schweren Ein. griff in die deutsche Staats- und Berichtshoheit.
Die Berordnung 152( Strafverordning betr. Den Post-, Tele graphene und Fernspred, dienst) will durch
Strafbestimmungen von außergewöhnlicher Grausamkeit die deutschen Boft- und Telegraphenbetiensteten zwingen, sich im Widersprud mit ihrem Diensteid und vaterländischen Gefühl aktiv die neue Berordnung charakterisiert sich durch ihre Dehnbarkeit, an der rechismibrigen franto- belgischen Aktion zu beteiligen. Auch die allen Interpretationstünften freies Spiel läßt.
Süter jeder Art im befesten Gebiet befahlagnahmt, die zu Restitu Durch die Spezialverordnung 153 werden Material, Waren und tions- und Reparationszweden bestimmt sind. Es handelt sich un waren und Güter, deren Zweckbestimmung darin bestand, an die alliierten Regierungen oder alliierten Staatsbürger( der amtliche deutsche Lert spricht von Untertanen" im 5. Jahre der Republit! Red.) geliefert zu werden. Für ein Eingreifen der Inter. aiiierten Rheinlandtommission fehlt es an jeder Rechtsgrundlage. Tatsächlich stehen die Lieferungen außerhalb jeglichen Zusammen hangs mit den 3 weden der militärischen Besagung. Die Spezialordonnanz 154 geht sogar soweit, diese Maßnahme anzuordnen bezüglich der Gegenstände und Erzeugnisse, welche von alliierten Staatsangehörigen bei deutschen Staatsangehörigen im Handelsverkehr bestellt worden sind und für welche die Bezahlung boten wird. Es verstößt gegen alle Rechtsgrundfähe, daß hier die entweder bereits erfolgt ist oder bei Ablauf der Lieferungsfrist ange Entscheidung über Streitigkeiten, die sich aus einem Privatver boten wird. Es verstößt gegen alle Rechtsgrundfähe, daß hier die trag ergeben, jeder Gerichtsbarkeit entzogen wird. Tatsächlich wird einer Berwaltungsstelle das Recht gegeben, von ihren eigenen Staatsangehörigen geltend gemachte Ansprüche,
Die instruktiv wirkungsvollen Ausführungen der Genoffin Ruth wurden von den Mitgliedern mit Beifall aufgenommen. In der Diskussion machten sich einige tonfuse Ten. benz en bemerkbar. Zwei Genoffen glaubten die Haltung der Zentrale in der Frage der Arbeiterregie rung in Sachsen verteidigen zu müssen.(!) Die er brüdende Mehrheit der Bersammlung ftand jedoch hinter den Aus führungen der Genoffin Ruth, die im Schlußwort die Argumente ber beiben Genossen gründlich zerpflückte.(!) Eine im Sinne des Referats ber Genoffin Ruth gehaltene Resolution wurde von den über 500 anwesenden Mitgliedern gegen 4 Stimmen angenommen." Menn in irgendeiner sozialdemokratischen Mitglieder versammlung die ganze Bersammlung sich auf den Standpunkt der Opposition gestellt hätte und die Anhänger des Parteivorstandes damit abgetan würden, daß man ihnen tonfuse Tendenzen" nachfagte, in welch sensationeller Aufmachung würde die Fahne" über eine solche Mitgliederversammlung berichten. Daß das in ihrer eigenen Partei an der Tagesordnung ist, verschweigt das tommunistische Zentralorgan wohlweislich. Die Abstimmung auf dem rheinischen Parteitag, wie das Ergebnis dieser Mitgliederver fammlung in Stöln, zeigt, daß die Stellung der Opposition in der BD. immer gefestigter wird. Nicht nur die Bezirke Berlin , affertante und Mittelrhein stehen geschlossen hinter der zwangsweise zu befriedigen. Das ist eine Berleugnung der ohne Rechtsgarantie für den angeblichen Schuldner, Oppofition gegen die Zentrale, auch das Rheinland beginnt gegen elementarsten Rechtsbegriffe. Uebrigens bedeutet die vorgesehene den Opportunismus" zu rebellieren und die sächsischen Ab Entscheidungsbefugnis der französischen und belgischen Restitutions. machungen fonnten nur gegen eine Minderheit durchgeführt werden. stellen einen schweren Verstoß gegen die von der Deutschen Regierung So zmedios es wäre, daraus voreilige Schlüsse auf einen 3erfall mit der Französischen und Belgischen Regierung abgeschlossenen der KPD. zu ziehen die Rote Fahne" würde das natürlich Berträge über den freien Lieferungsverkehr, da diese Berfofort tun, so find diese Symptome doch außerordentlich träge gerade auf Wunsch Frankreichs und Belgiens auf dem Grundmichtig und müssen bei der Beurteilung der Stärke und Leistungs: fatz des freien Brivatverkehrs aufgebaut waren. fähigkeit der Kommunistischen Partei genügend berücksichtigt werden. Auch der Rheinlandfommission ist diese Note in Abschrift über geben worden.
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Die Groß- Hamburg- Frage.
Nach Meldungen Hamburger Blätter soll Preußen die Absicht haben, in unmittelbarer Nähe des Hamburger Hafens einen eigenen großen Hafen zu bauen. Diese Mitteilungen zeugen, wie amtlich festgestellt wird, von mangelnder Kenntnis der Einzelheiten des preußischen Gesegentwurfes über die Aufschließung der Elbinsel Wilhelmsburg und find irreführen. Der preußische Gefeßentwurf sieht den Ausbau des Reiher stieges und der Rethe somie den Bau eines Kanals quer durch den Oftteil der Insel vor. Der Oft teil der Insel ist durch die Bahnlinie Hamburg- Harburg vom seeschiffticfen Wasser abgeschnitten und tommt daher für Bett bewerbsanlagen gegen den Hamburger Hafen überhaupt nicht in Betracht. Es sollen dort auch nur Anlagen zur industriellen Aufschließung geschaffen werden.
Schulwesen und Ruhrbesehung. Sozialistische Lehrerkonferenz in Bielefeld . Bielefeld , 29. März.( Eigener Drahtbericht.) Eine große Ta gung fozialistischer Lehrer des Ruhrgebiets, die heute hier stattfand, beschäftigte sich mit den Einwirkungen und Gefahren der Belegung auf dem Gebiete des Schulwesens. Es wurde folgende Entschließung einstimmig angenommen:
Bor aller Welt erhebt die heutige Tagung der sozialistischen Lehrerschaft aus dem Ruhrgebiet , insbesondere des Einbruchsgebiets, namens der Kultur in feierlichster Form Protest gegen die immer mehr um fich greifende Inanspruchnahme von Schulen durch die französisch- belgischen Besatzungsbehörden. Nach dem Stande vom 14. März waren von den Invasionstruppen 124 Bolfs= schulen mit 943 Schulräumen, eine Mittelschule und 12 höhere Schulen fast ganz belegt. 11 höhere Schulen sind teilweise und 6 weitere vorübergehend der Beschlagnahme untermorfen worden. Anfang Februar waren durch diese Gemaltmaßnahmen diefe 10 000 Schulkinder und Tausende von
Paris , 29. März.( WIB.) Die Kammer beschäftigte sich heute vormittag nochmals mit der Militärreform. Das Gesetz hat noch durch den Senat eine unwesentliche technische Fragen betref. fende bänderung erfahren, der die Kammer erst zustimmen muß. Nach Schluß der Beratung erklärten die Sozialisten, daß sie gegen die Annahme des Gefeßentwurfes protestierten, den sie nach Beseitigung des deutschen Militarismus für vo!!. fommen unnötig hielten. Im Namen der Radikalen erhärte Herriot , er respeffiere die nationale Pflicht. Niemand dürfe an der Baterlandsliebe seiner Bártei zweifeln. Angesichts der Militär. reform müsse aber festgestellt werden, daß seine Partet für die ein. jährige Dienstzeit sei und die 18monatige Dienstzeit nicht an nehme. Herriot wurde von Blaisot angegriffen, der die Radikalen aufforderte, die gleiche Solidarität zu üben wie ihre Kollegen im Senat. Jebe politische Frage müsse ausgeschaltet werden, wenn es sich um die nationale Verteidigung handle. Herriot vermahrte fich dagegen und erklärte, es werde nicht die 18monatige, nicht eins mal die 24monatige Dienstzeit angegriffen, sondern die 26monatige, womit Herriot auf die Ruhrbesetzung anspielte und leb. haften Beifall auf der Binken erntete. Der Gesezentwurf wurde schließlich mit 414 gegen 154 Stimmen angenommen. Nach dem Antrage des Senats wird die Frage der Dienstpflicht der Parlamentarier vorerit vom Gesezentwurf abgetrennt. Ueber diese Frage soll später verhandelt werden.
Die treafischen Abgeordneten im fübflawischen Parlament haben einmütig die Forderung nach der Bildung einer froatischen entsprechenden Aufruf an die Serben und Slowenen gerichtet. Republif im Rahmen des Königreichs SHS erneuert und einen
Anaben und Mädchen, welche höhere Schulanftalten besuchen, Geburtstag des„ Vorwärts"
Diefe
Am 1. April tritt der„ Borwärts" in sein vierzigstes Lebensjahr ein. Neununddreißig Jahre hat das„ Berliner Bolfsblatt", das seit 1890 den Titel„ Borwärts" führt, in hartem Kampfe für die Sache der aufstrebenden Arbeiterklasse gestanden. Es hat an Wunden in diesen Kampfesjahren nicht gefehlt. Aber so start auch oft der reaktionäre Sturm es um brauste, immer haben die Parteigenossen treu zu ihrem Blatte gestanden, das ihnen Führer und Vertrauter zu gleicher Beit war.
Eine verspätete Wagner- Première. Aus München wird uns geschrieben: Die Münchener Oper, seit dem Abgang Bruno Walters mit einigem Mißtrauen bedacht, sah sich veranlaßt, einen Nachweis ihres Eifers zu erbringen und wählte dazu eine Neuheit, wangsweise vom Unterricht ausgeschlossen. die mindestens aufmerksames Authorchen herauszufordern versprach: Bahl ist inzwischen bedeutend überschritten worden. Ein derartiges Richard Wagners Liebesverbot". Freilich stellte sich Borgehen der Besatzungsbehörde trifft die geistige Ausbildung und nachträglich heraus, daß es fich hier mehr um eine Rarität als um fittliche Erziehung eines europäischen Kulturvoltes mitten ins Herz. eine erstaunliche Schöpfung handelte aber es war immerhin Es steht in grellstem Widerspruch zu jeden Menschenrechten, die geetwas geschehen. So unbefannt ist diese zweite Jugendoper des rade aus der französischen Nation und ihrer Verfassung heraus der 21jährigen Richard Wagner , daß selbst seine Verwandten nichts mehr Welt stets als Grundlage von Recht, Freiheit und Kultur verkündet von ihr mußten; man fah die Bremière für eine Uraufführung an, wurden. Die durch den Krieg und seine Begleiterscheinungen feelisch und mit Recht, obzwar die mufifliterarisch Gebildeten sich wohl daran und körperlich hart betroffenen Kinder müssen heute zum großen erinnerten, daß das Liebesverbot" 1836 in Magdeburg , übrigens mit ungünstigstem Erfolg und ohne jegliche Rotiznahme feitens der Teil, soweit sie überhaupt die Schule besuchen fönnen, weite Wege Bresse ( Wagner selbst schrieb sich die einzige Kritik) einmal aufge- gehen und können unter folchen Verhältnissen nur ganz unzureichend Besonders schwer sind die Zeiten gegenwärtig für die führt worden war. So zeigte das Nationaltheater auf dem Spiel- und mangelhaft unterrichtet werden. All das führt bereits zu leb- Parteiblätter. Schwer laftet der wirtschaftliche Druck und die plan bescheidentlicher Erstaufführung" an. Tatsächlich ergab sich, haften Klagen aus den Kreisen der Eltern und Lehrerschaft und der Ungunst der politischen Verhältnisse auch auf den Unterneh daß diefe Oper vom eigentlichen Wagner fast nichts lehrt und ein behördlichen Stellen. mungen der sozialistischen Organisationen. Aber gerade in mehr psychologisches Interesse auslöft: sie ist an sich bramatisch und Bon den Besatzungsbehörden fordern wir daher die unverfolchen harten Zeiten pflegt sich die Treue der Parteimufifalisch von gleichmäßig geringer Bedeutung; eine„ tomische Oper" im Antlang an Rossini und Menerbeer streift fie fast biegliche Freigabe der Schulen. Die deutschen zuständigen genoffen zu bewähren. Darum werden sie auch ihrem BarteiGrenze der Operette; einfach in gefangliche: und orchestraler Ge Stellen bitten wir bringend, alles zu tun, was die überaus schwere blatt in dieser Zeit mit verdoppeltem Eifer helfen wollen und ſtaltung bewältigt sie den freundlichen und heiteren, aus Shafe- Lage auf dem Gebiete des Schulwesens im Ruhrbecken erleichtern schon zum Beginn seines vierzigsten Lebensjahres ihm neue speares Maß für Maß" entnommenen Stoff, aber sie greift feines- fann. Gerade von dem ernsten Willen unsererseits, die Jugend auch Leser werben. Alle Kraft gehört in diesen Tagen der Agitation wegs ins Grenzenlose und ruft das einzige Erstaunen hervor, wie für die großen Ideale der Völkerverständigung und des Weltfriedens für den und woraus ist Richard Wagner gewachsen! zu erziehen, glauben wir als jozialistische Lehrer erwarten zu dürfen, Die Aufführung, mit äußerster Sorgfalt von Robert He daß das neutrale Ausland ebenfalls feinen ganzen Einfluß gener eingerichtet und geleitet, verdiente alle Anerkennung; nur die bühnenbildnerische Unterstüßung durch den Regisseur Wirt war geltend macht, um den kulturfeindlichen Maßnahmen der Invasions. zu gering. Indessen waren die Golopartien mit Relly Merz, mächte und ihres Militärs ein Ziel zu setzen."
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Friedrich Brodersen und der außerordentlichen Hermine Bosetti aufs glänzendfte und glücklichste bejekt, der Chor wurde den an ihn gestellten hohen Anforderungen vollkommen gerecht, fo daß der herzliche Erfolg durchaus verdient war. Jo Lherman . Die Rheinlandkommiffion als frankobelgisches Werkzeug. Staatsmonopol für Autorenrechte in Rußland . Die Sowjet
Unbeirrt turch alle deutschen Proteste, beharrt die Inter. alliierte Rheinlandtommiffion dabei, das ihr im Rheinlandabkommen für bestimmte feftumschriebene Swede verliehene Verordnungsrecht misbräuchlich zur Unterstügung der rechts und vertrags widrigen Attion der französischen und belgischen Regierung zu ver▾ menden.
Eine teutsche Note, die den Regierungen in Brüffel, Paris und regierung hat das Autorenrecht für die Werke ber bebeutendsten London überreicht worden ist, fagt u. a.: verstorbenen Schriftsteller Rußlands zu einem Staatsmonopol erflärt. Die Maßnahme betrifft die Werke auch solcher Schriftsteller wie z. B. Buschfin, Gogol usw., für deren Berte das Autoren recht lange vor der Revolution erloschen war, fomie tie Schriften Tolstois, die von Tolstot selbst für den Nachbruc freigegeben worden waren. Das Boltsfommiffariat für Bildungswesen erhält das alleinige Recht, die Werke zu verlegen, fann jedoch dieses Recht an ftaatliche, genoffenschaftliche und private Berlagsanstalten auf Grund Regierung bereits als rechtswidrig gefennzeichnete Spezialordonnanz Ihre Berordnung 151 ist dazu bestimmt, die von der deutschen befonderer Vereinbarungen abtreten. Die Erben ter Schriftsteller, 136 zu ergänzen. Wenn die Interalliierte Rheinlandtommiffion in für deren Werke das Autorenrecht noch bestand, haben Anspruch diefer Berordnung auf Entschädigung auf Grund der einschlägigen Defrete.
5 Uhr.
sich selbst das Begnadigungsrecht verleiht Staatsoper. Die heutige Parsifal - Aufführung beginnt bereits um in allen den Straffachen wegen Zuwiderhandlung gegen die Berordnungen 132-136 usw., die tie Rheinlandkommission den deutschen Diebstahl eines Gemäldes. Gin wertvolles Bemälde Stufftie Gerichten zur Aburteilung überwiesen hat, so fann dem eine prafMaben von Alfred Partitel, bes. A. Bartifel 1920, Delgemälde tische Bedeutung nicht beigemessen werden, da sich im ganzen befepten auf Holz, 13 cm breit, 21,5 cm boch, in fleinem gefchmeisten baroden Gebiet tein deutsches Gericht finden wird, dos auf Grund dieser Goldrahmen, ist vorgestern aus den Ausstellungsräumen ber Galerie 2. Co., Unter den inden 21, geftoblen worden. Die be rechtswidrigen Berordnung urteilt. Indes soll nunmehr auch stoblene Firma hat auf die Wiederbeschaffung des Gemäldes eine Belohnung bei solchen Zuwiderhandlungen gegen 3oligefege die ausgejekt. Rheinlandtommission das Begnadigungsrecht in 3ollstraf.l
„ Vorwärts"!
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Name
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Wohnung:
-Straße Nr.
vorn
Sof- Quergeb.- Seitenfl. Tr. links- rechts
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