Nr. 15340. Jahrgang
Bon Ch. Pfändner.
3. Beilage des Vorwärts
Sonntag, 1. April 1923
Zusakrente über das Maß vom 1. April 1920 hinaus gewährt zurückgeht. Daß das damals gesteckte Ziel gerade in der heutigen, Beschädigten mit allgemeiner Rente und Zusatz- gereicht unseren Genossen zu um so größerer Ehre, wenn man berente der Betrag als Mindestmaß erreicht wird, der als An- denkt, daß der„ Volksfreund" überhaupt erst seit dem 1. Dezem ber 1919, und zwar bisher als Kopfblatt von Bochum erscheint. Nach einer vom Reichsarbeitsministerium über die Ver- fangsgehalt in der Gruppe I der Reichsbesoldungsordnung zu Unter französisch- militärischer Borzensur erschien die Festsorgungsämter durchgeführten Statistik gibt es in Deutschland steht. Berücksichtigt man, daß es sich bei den letztgenannten nummer. Möge das neueste Parteiorgan möglichst bald wieder frei Rentenbezieher nach dem Reichsversorgungsgesetz: Versorgungsberechtigten um Bersonen handelt, die dauernd und ungehindert sich weiter entwickeln! 1 275 000 Kriegsbeschädigte, 533 000 Witwen, 1 134 000 Halb- o erwerbsbeschränkt sind, daß sie ihren Lebensunterhalt mur waisen, 58 000 Vollwaisen, 58 000 Elternpaare und 162 000 von den Renten bestreiten fönnen, so muß wohl zugegeben Elternteile. Auf einen Beschädigten entfallen im Durchschnitt werden, daß eine so bemessene Rente ein sehr bescheidenes 1,2 Kinder. Geben diese Zahlen schon einen weitgehenden Existenzminimum darstellt. Voraussetzung wäre für eine Aufschluß über das durch den grausamen Krieg über einen solche Regelung die Beseitigung der auf dem sonstigen Eingroßen Teil unserer Volksgenossen gebrachte Unglück, so muß fommen beruhenden Kürzungen der allgemeinen Renten, von dabei berücksichtigt werden, daß noch eine ganz erhebliche An- denen gegenwärtig 15 der gesamten Kriegsbeschädigten erfaßt zahl von Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen um werden. Diese Sache kostet dem Reich mehr an Verwaltung, den Grund ihrer Ansprüche( Anerkennung der Dienstbeschä- als was sie einbringt. Die Regierung glaubt jedoch, den digung) bei den Versorgungsgerichten streitet. 262 000 Kriegs- Organisationen nicht weiter entgegenkommen zu fönnen. beschädigte, die vor Infrafttreten des Reichsversorgungsgesetzes eine Teilrente von 10 Proz. nach dem alten Mannschaftsver sorgungsgesetz bezogen, find im Jahre 1920 abgefunden worden. Sie sind also in der vorbenannten Zahl der Renten empfangenden Kriegsbeschädigten nicht mit eingerechnet.
Die Versorgung der Kriegsopfer.erden, und zwar in der Weise, daß 3. B. bei einem erwerbs für das weftfälische Sohlengebiet, ſo ſchweren Zeit erreicht wird,
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Achtung, Genofsinnen! Am 3. Osterfeiertag, Dienstag, den 3. April, gemütliches Beifammensein( mit Familienangehörigen und Freunden) in Franz Mischkes Biktoriagarten"( im Gaal), Treptow , Am Treptower Part 25-26( 3 Minuten von der Stadtbahn). Gesang( Sängerchor der Niederschöneweider Arbeiterjugend), Rezitationen( Klara Maria Schuch und Robert Keller), Lieder zur Laute( Hannchen Grebenstein). Rhythmische Tänze( Briger Jugendgruppe, Duncan- Schülerinnen). Am Alavier Gustav Liljeberg. Abends Tanz bei Klavier und Geige. Die Kaffeefüche ist von 3 bis 5 Uhr geöffnet. Portionenkannen werden zu mäßigen
Preisen abgegeben.
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[[ 5. Kreis. Friedrichshain . Dienstag, den 3. April, abends 7 Uhr, erweiterte 11. Kreis. Dienstag, den 3. April, 7½ Uhr, im Simmer 14 der 10. Gemeinde
Kreisvorstandsßigung bei Rosin, Gubener Str. 19.
schule, Feurigstr. 57, Bersammlung der freien Schulgemeinde der soz. Elternbeiratsmitglieder und der soz. Lehrer und Lehrerinnen des Kreises. Thema: ,, Der neue Geschichtsunterricht". Ref. Gen. Prof. Dr. Hilfer.
vorstandssigung in der Ober- Realschule Pasteurstr. 44-46.
9. Kreis. Wilmersdorf . Mittwoch, den 4. April, gemeinsame Sigung des engeren Kreisvorstandes und des Werbeausschusses 7% Uhr im Jugendheim Hildegardstraße 4.
heim, Floraftraße, Frauenabend. Thema: ,, Seguelle Erziehung".
74. Abt. Zehlendorf . Dienstag 7% Uhr bei Midley Borstands- und Funktionär
versammlung. Bericht über Bezirks- Vorstandssigung, Maifeier u. a. Er scheinen aller notwendig.
82. Abt. Steglig. Mittwoch, den 4. April, 8 Uhr, Funktionärversammlung bei Thiel, Albrecht, Ede Ringstraße. 104. Abt. Riederschöneweide. Mittwoch, den 4. April, 28 Uhr, allgemeine
Straße.
Es muß von den Verhandlungen im Reichstag erwartet werden, daß als Mindestmaß der Versorgung die von den Organisationen gewünschten Mindestrenten gewährt werden. Auch ist es notwendig, daß die sogenannten Bedürfnis-( 3usatz) Renten nicht nur den Beschädigten mit einer ErwerbsDie Frage der Versorgung der Opfer des Krieges darf beeinträchtigung von mindestens 50 Proz. und den erwerbsnicht von der finanziellen Gesamtauswirkung der Renten- unfähigen Kriegerwitwen, Eltern und Waisen, sondern auch gewährung allein betrachtet werden. Die überwiegende Be- den leichter Beschädigten, die um ihrer Beschädigung willen 4. Kreis. Prenzlauer Berg . Mittwoch, den 4. April, 6½ Uhr, erweiterte Streis deutung ist vielmehr von den wirtschaftlichen und sozialen feinen oder keinen ausreichenden Erwerb finden können, soVerhältnissen sowie der Auswirkung der Rentenhöhe für den wie den erwerbsfähigen Kriegerwitwen, die unter denselben Einzelnen abzuleiten. In der öffentlichen Meinung wird oft Verhältnissen leben müssen, gewährt werden. Man muß eben 19. Kreis. Pantow. Mittwoch, den 4. April, abends 48 Uhr, im Gäuglingszu Unrecht angenommen, daß mit dem Reichsversorgungs- die Rentenfrage von dem Gesichtspunkt betrachten, wie sich gefeß für die Kriegsopfer glänzend gesorgt gewesen sei. Nein, die Renten für den einzelnen Versorgungsberechtigten schwere Nachteile sind ihnen zugefügt worden. Denn die auf auswirken. Grund des Reichsversorgungsgesetzes zustehenden Mehrerträge Der Einwand, die Finanznot des Reiches sei so groß, sind nicht mit dem Infrafttreten des Reichsversorgungsgesetzes daß man dem notwendigen Erfordernis nicht Rechnung tragen zahlbar gemacht, worden. Die Zahlung erfolgt vorwiegend erst tönne, fann mindestens solange nicht als stichhaltig anerkannt im Jahre 1922, zu einer Zeit, zu der die gewährte Nach- werden, als das Reich nach Ansicht der Mehrheit des Reichszahlung infolge der eingetretenen Markentwertung fast nichts tags und des Reichsrats in der Lage ist, ohne ein Pensions mehr bedeutet hat. Zum anderen hat aber die Reichsregie- fürzungsgesetz auszukommen. Es muß auf die schwer rung sich nicht an die flare Vorschrift des Gesetzes gehalten, benachteiligten Opfer des Krieges außerordentlich verbitternd die bedingt, daß mit der fortschreitenden Geldentwertung eine wirken, wenn ihnen eine zweifache starte Kürzung ihrer Verlaufende Anpassung der Bezüge an die Teuerungsverhältnisse forgungsgebührniffe zugemutet wird, auf der anderen Seite vorgenommen wird. Man hat sich mit 3ustimmung ehemalige Reichsbeamte und Offiziere Pensionen weit über des Reichstages vielmehr darauf beschränkt, Teuerungs- den wirklichen Lebensbedarf hinaus beziehen und eine Kür zulagen nur nach Bedürfnis zu gewähren. Von den Teuerungs- ung selbst bei höchstem Nebeneinkommen nicht erfahren. Das maßnahmen werden nur höchstens 5 Proz. Kriegsbeschädigte Gerede, daß man mit den unverhältnismäßiy hohen Offiziers: ind 50 Proz. Kriegshinterbliebene erfaßt. Wer als 100 Broz. pensionen( die völlig gesunde Leute und viele Feinde der Erwerbsbeschränkter im Februar ein Monatseinkommen von Republik beziehen) die Versorgung der Opfer des Krieges mehr als 56 250 M. in Ortsklasse A hatte, erhält keinen nicht ausreichend verbessern könne, ist mindestens nach der Teuerungszuschuß. Ab 1. Oftober 1922 find zwar allgemeine Seite richtig zu stellen, daß die Gewährung von Riesensummen Erhöhungen der Renten vorgenommen worden, die aber nicht an einen geringen Kreis eine sehr starte foziale Ungeim entferntesten den Teuerungsverhältnissen Rechnung ge- rechtigkeit ist, solange für die Aermsten der Kriegsopfer tragen haben. Die Renten vom 1. Januar 1921 sind zum nicht der ernste Versuch gemacht wird, für sie ausreichend zu f. März 1923 erst aufs 3wölffache gebracht. Die Lebens- forgen. haltungskosten sind aber während dieser Zeit nach den Berechnungen des Stitistischen Reichsamts um mehr als das 250fache gestiegen.
Die öffentliche Meinung, auch weite Kreise der Arbeiterschaft sind zu einem Teil der Ansicht, daß die Opfer des Krieges eigentlich über mangelhafte Versorgung nicht zu flagen hätten. Es werden zuweilen sogar Beschädigte und Kriegermitwen um ihre fümmerlichen Renten beneidet. Ein genaues Studium zerstört jedoch allenthalben die vorgefaßten falschen Meinungen.
19. Abt. Am 29. März verstarb Genosse Schneidermeister Ernst Röhler im Alter
von 60 Jahren. Einäscherung Mittwoch nachmittag 1% Uhr im Krematorium Gerichtstraße.
102. abt. Baumschulenweg. Unser langjähriger Funktionär Richard Thiemig,
Marienthaler Str. 2, ist verstorben. Einäscherung Dienstag, den 3. April, nachmittags 4 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Bund der Kriegsverlegten, Witwen und Waisen der tschechoslowakischen Republik, Ortsgruppe Groß- Berlin. Die nächste Monatsversammlung findet am
Dienstag, den 3. April, 28 Uhr abends, in den Hohenstaufen- Sälen, Berlin G., Rottbuserdamm 76, statt.
6ºige Kohlenwertanleihe
der
zum Preise von
Hoffen wir, daß die Beratungen des Reichstages dazu 25000 Mark für die Tonne
Bet Inkrafttreten des Reichsversorgungsgesetzes deckte die Rente eines 100 Broz. erwerbsbeschränkten Kriegsbeschädigten rund von dem Anfangsgehalt der Gruppe I der Reichs besoldungsordnung. Nach dem jetzt vorliegenden Regierungsentwurf soll die Rente eines 100 Broz. Erwerbsbeschränkten führen, den Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen von aber nur noch knapp 45 Proz. des Anfangsgehalts der Be- dem früher in großen Tönen versprochenen Dank des soldungsgruppe I betragen. Nur bei besonderer Bedürftigkeit Vaterlandes" etwas abzustatten. Bis jetzt hat auch der soll zu dieser Rente eine sogenannte Zufahrente gewährt wer- Reichstag allen Vorstellungen gegenüber mur wenig Verbesseden. Mit allgemeiner Rente und Zufahrente würde dann un- rungen geschaffen. An ihm liegt es, auf den großen Kreis der gefähr der Betrag errreicht werden, der 1920 in Betracht fam. pon den Folgen des Krieges direkt betroffenen Volksgenossen Bei den Hinterbliebenen wird das gleiche Verhältnis ange- so einzuwirken, daß sie sich nicht als verlassene Staatsbürger mandt, mur daß die Bedürftigkeitsgrenzen noch erheblich nied- fühlen müssen. Es ist ihr gutes Recht! riger gesetzt sind.
Eine solche Regelung fann, abgesehen von allem anderen, nicht die Zustimmung der Versorgungsberechtigten finden.
Aus der Partei.
( 20 Zeniner)
eingeteilt in Stücke zu 1, 2, 5, 10 und 20 Tonnen Besonders günstige Bedingungen Zinsgewinn
Zeichnungsstellen:
Prospekte kostenfrei!
Die Organisationen der Versorgungsberechtigten haben fich auf den Standpunkt gestellt, daß es keine übermäßige For- Eine erfreuliche Nachricht, die Zeugnis ablegt von dem vor: sowie die durch Plakataushang kenntlich gemachten Stellen derung ist, wenn als Rente für den dauernd Erwerbs- wärtsstrebenden Geist und dem zähen Willen in unserer Partei, unfähigen soviel verlangt wird, als der schlechte ft bezahlte fommt aus dem Ruhrgebiet . Unfer Barteiblatt für die westBeamte der Gehaltsgruppe I bezieht. Mindestens muß aber fälischen Bezirke Redlinghausen, Buer , Bottrop und Gladdas Verhältnis vom 1. April 1920 in allgemeiner Hinsicht donnerstag zum erstenmal auf eigener 16seitiger Rotationsbed, der Boltsfreund" in Recklinghausen , ist am Grünwiederhergestellt werden. Für diejenigen, die zur Bestreitung maschine im eigenen neuerrichteten Betriebs. Anzüge, Paletots, Schlüpfer, prima Stoffe ihres Lebensunterhalts ganz oder überwiegend auf die Ver- gebäude hergestellt worden. Trotz aller Nachkriegswehen ist da= fertig und nach Maß Billige Preise forgungsgebührnisse angewiesen sind, müßte dazu aber eine mit ein Blan endlich verwirklicht worden, der auf das Jahr 1914 MAX FLUSS, Rosenthaler Straße 58
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