Schülermühen.
Das Schuljahr hat wieder begonnen. Neben den Kleinen, die Den Regierungen in Paris , London und Brüssel ist folgende ein wenig scheu noch und ängstlich von ihren ersten Schulstunden Note übergeben worden: zurückkehren, neben den langen Zügen der Kinder der Boltsschule, „ Die Interalliierte Rheinlandtommission hat durch die Berord- für die das Ende des Unterrichts noch längst nicht den Beginn der nungen 149 und 150 dem Oberbefehlshaber der interalliierten Be Erholung bedeutet, gehen die„ beglüdteren" Kameraden aus der jagungstruppen diftatorische Gewalt über die deutschen Eisenbahnen höheren" Schule einher. Wir wollen heute nicht darüber streiten, libertragen und unter völliger Ausschaltung der deutschen ob sie wirklich glüdlicher daran find und ob ihre Schule höher zu Reichsbahnverwaltung eine Interalliierte Regie bewerten ist als die andere. Wir sind ja von einer Einheitsschule der Eisenbahnen des besetzten Gebiets" eingerichtet, deren Leitung immer noch weit genug entfernt. Aber ist es wirklich nötig, daß die fie einem französischen Direktor unterstellt. Die neue Berwaltung foll befugt sein, das bisherige Personal insgesamt oder im Wege zugehörigkeit zur höheren" Schule auch äußerlich betont wird? der Einzelfündigung zu entlaffen. Wäre es nicht endlich an der Zeit, in einem demokratisch sein Die Verordnungen werden damit begründet, daß die Deutsche wollenden Staat und in einer zur Hälfte sozialistischen Stadt mit Regierung durch gewiffe unter angeblicher Verlegung des Bertrages von Versailles und des Rheinlandabfommens an ihre Beamten erlassenen Befehle den Eisenbahnverkehr im befeßten Gebiet la hmgelegt und somit die Sicherheit und den Unterhalt der interallierten Armeen, somie der Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete gefährdet habe.
auf das Entschiedenste zurückweisen. Die von ihr den Eisenbahnbeamten im vertragsmäßig besetzten Gebiet erteilten Be fehle lauten ausdrücklich dahin, daß alle von den alliierten Be hörden in Uebereinstimmung mit dem Rheinlandabkommen geforder. ten Militärtransporte für die Bedürfnisse der Besakung in dem nach Maßgabe des Bertrags von Versailles besetzten Gebiet durchzuführen feien. Dagegen hat es die deutsche Regierung mit Recht abgelehnt, die deutschen Eisenbahnen und ihr Bersonal für solche Militärtransporte zur Berfügung zu stellen, die den von der französischen und belgischen Regierung unter
Berlegung des Bertrages von Bersailles
eingeleiteten Gemaltaftionen dienen sollen.
Nicht deutscherfeits find die Betriebsunterbrechungen verursacht, sondern sie sind eingetreten durch Vertreibung der deutschen Eisenbahner von ihren Dienstposten mit Waffengewalt, durch unmittelbare Eingriffe französischer oder belgischer Militärpersonen in den Betrieb, so daß jegliche Sicherheit für die Reifenden und das beförderte Gut aufhörte, und durch die Zumutung an die deutschen Bedienste ten, ihre Arbeiten unter militärischem 3wang zur Unterstützung des rechtswidrigen Einbruchs in deutsches Gebiet fortzufegen. Den Bes diensteten wurde in solchen Fällen nur die Wahl gelassen zwischen
dem Berlaffen des Dienstes und dem Berrat am eigenen Volke. Nachdem sie unter tiefem 3wang den Dienst verlassen haben, wird behauptet, fie feien in Streif getreten, und daraus wird der Borwand für die Wegnahme aller für Löhnung und Besoldung bestimmten Geldbeträge abgeleitet. Durch Be brohun mit Waffengewalt, Mißhandlung, Gefängnisstrafe und 3wangsarbeit sollen die Bediensteten gefügig gemacht werden.
Die Behauptung, daß bei Erlaß der neuen Verordnungen auch die Sorge für die Sicherheit und Eristenz der Bevölkerung mitgesprochen habe, wirft mie beabsichtigter Hohn. Die Bevölkerung Der deutschen Rheinlande, die in unerschütterlicher Liebe zu ihrem Baterland geduldig alle Lasten der Besayung trägt, weiß genau, daß die Sorge für ihre Eristenz niemandem mehr am Herzen liegt als der Deutschen Regierung. Die Bevölkerung wünscht, von den bisherigen Bebrüdungen und Drangfalierungen
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Rleinen Auskunft gegeben hätte. Auch als vermißt ist er nicht gemeldet worden. Man muß also mit der Möglichkeit rechnen, daß der Knabe vielleicht von der Mutter, die ihn besettigen wollte, mit Absicht in das Wasser geworfen worden ist. Alle Nachforschungen nach der Herkunft des Ertrunkenen sind bisher erfolglos funft geben kann, wird ersucht, sich im Schauhaus in der Hannovergeblieben. Wer über das Berschwinden eines kleinen Knaben Ausschen Straße zu melden. Der Kleine war etwa 70 Zentimeter groß und hellblond und trug ein blautariertes Bollkleid, eine weiße wollene Jade mit angestrickten Handschuhen, graugrüne Strümpfe und ein weißes Hemd mit einem Fliden, der B. gezeichnet ist. Der Unterrod des Knaben ist blauschwarz gestreift.
Reickes Bestattung.
dem Unfug der bunten Schülermüßen aufzuräumen? Was wird heute in Wilmersdorf durch Feuer bestattet. An der von der Der verstorbene Berliner Bürgermeister a. D. Reide murde damit anderes bezweckt oder zum mindesten anderes erreicht, als Familie veranstalteten Trauerfeier in der Halle des Krematoriums daß sich die Träger dieser Müzen als etwas Besseres" dünken, daß beteiligten sich so viele Personen aus der Kommunalverwal fie sich daran gewöhnen, einen vielleicht vorhandenen Vorteil nach außen hin zu betonen und den breiten Schichten daß der Raum nicht alle Erschienenen aufzunehmen vermochte. Nach fozialen tung und aus der Schriftsteller und Künstlerwelt, sozial schlechter gestellter Kameraden und Altersgenoffen hochmütig der Bredigt des Geistlichen nahm Oberbürgermeister Böß das Wort vor Augen zu führen. Man tomme nicht mit dem törichten Ein- und würdigte die Arbeit, die Reide im Dienste der Stadt Berlin wand, die bunte Müze fördere Kameradschaft und Schuldisziplin. geleistet hat. Auch Oberbürgermeister a. D. Wermuth, der unter Bir danken für eine Kameradschaftlichkeit, die sich auf Kinder der der Trauergemeinde war, widmete dem Verstorbenen warme Worte des Gedenkens. Ihm schloß sich ein Vertreter des Berufsvereins gleichen Gesellschaftsschicht auf Kinder der gleichen Schulklasse, auf der höheren Kommunalbeamten an. Hermann Sudermann Kinder mit demselben Schulgeld beschränkt! Und wenn die Schul- feierte in Reide den Dichter, und in Erinnerung an Reices Tätigkeit disziplin durch farbige Schulmüßen oder gar Klaffenmüßen gefördert im Goethe- Bund den Vorfämpfer für Geistesfreiheit. Ein Freund wird wie wär's dann, wenn man die Volksschüler einmal damit der Familie, Dr. Spiro, gab ein Bild der gewinnenden Persönlichkeit beglückte? Nein, es ist eben so: die Schülermüße ist ein Stüd des Menschen Reide. Der Erdsche Männergesangverein und der Uniform, wie die Studentenmüße oder die Achselstücke der Herren Cellist Heinrich Grünfeld schufen durch Gaben ihrer Kunst die rechte Offiziere- ein Stüd Uniform, durch das sich Angehörige einer Stimmung für diese Feier. Die Beischung der Afche wird in „ befferen" Gesellschaftsschicht schon äußerlich von den gewöhnlichen Schreiberhau erfolgen. Sterblichen und vom„ Bolte" unterscheiden möchten. Und wenn wir ben Studenten und den Offizieren es unserthalben gönnen wollen, sich in den Augen freidenfender, sozial und demokratisch empfinbender Menschen so lächerlich zu machen, wie sie es selber für nötig halten von unseren Kindern, von den Kindern der deutschen Republik wollen wir den Kastengeift fernhalten, sie wollen wir davor bewahren, schon mit 9 oder 10 Jahren den Dünkel und Hochmut eines höheren Schülers innerlich und äußerlich zum Ausdruck zu bringen. Darum: Arbeitereltern, verlangt, daß die bunten Müßen einer undemokratischen Zeit verschwinden! Berlangt, daß die Kinder unferes Boltes und unserer Stadt zu allen sozialen Ungleichheiten nicht noch deren aufdringlichsten und aufreizendsten äußeren Aus. brud zur Schau tragen! Fort mit der Mükenuniform aus den Bildungs- und Erziehungsstädten unserer Jugend!
Der gekränkte Untermieter.
Die Generalversammlung der Jungsozialisten. list ifchen Bereinigung erstattete Genosse Wegner den In der gestrigen Generalversammlung der Jungsozia Geschäftsbericht, aus dem sich ergab, daß die Vereinigung im Wachsen begriffen ist. An die geschäftlichen Mitteilungen fnüpfte Wegner eine Formulierung der Aufgaben der jungen Sozialisten in der Republik . Freudige Bejahung des Staates und feiner äußerlichen Form der Republik . Die Aussprache über den Bericht und die vorliegenden Anträge zeigten Gegenfäße innerhalb der Bereini-, gung. Auf der einen Seite verlangte man, daß die Jungsozialisten in der wissenschaftlichen Aufklärung junger Parteigenossen ihre Aufgabe erbliden. Auf der anderen Seite geht man wesentlich meiter und legt die Betonung in erster Linie auf die Umstellung der Gesinnung und das Herausstellen des ethischen Sozialismus. während jene in der Partei nahezu Selbstzwed erbüden, bejahen diese die Partei nur als Mittel zur Durchsehung bestimmter politischer und wirtschaftlicher Ziele. Auf eine knappe Formel gebracht würde die Gegenüberstellung ungefähr so lauten: Margistischer Sozialismus mit aller Enge des Dogmas hier, lebendiger Sozialismus ohne Festlegung dort. Bei den Wahlen zum Arbeitsausichuß zeigte es sich. daß die Auffassung der Lehtgenannten in der Minderheit war. Gewählt wurden die Genossen: Lamm, Bäti Karl, Athgen, Wegner, Turk und Friedländer.
Phantafien eines franzöfifchen Korrespondenten. Die Pariser Zeitung„ Echo de Paris" veröffentlichte einen Artikel thres Berliner Korrespondenten George Saillier- Dupont, in dem behauptet wurde, daß die deutschen Behörden in brutaler Weise den Korrespondenten seiner Wohnung beraubt und auf die Straße Rheinische Reichstagsabgeordnete suchen möblierte Zimmer. Angesetzt hätten. Zu diesen vollkommen unrichtigen Begebote sind dem Sekretariat der sozialdemokratischen Reichstagshauptungen erfahren wir von zuständiger Seite folgende Tat- fraktion zu übersenden. fachen:
ber Dtfupation befreit zu werden, aber sie lehnt es ab, daß eine fremde Macht ihre sonst nicht wahrnehmbare fürsorgliche Gesinnung Effener Arbeiterfänger in Berlin . Der Sängerchor des ChristHerr Saillier Dupont wohnte als Untermieter zusammen mit burch Entlassung und Vertreibung ter deutschen Volksgenossen be dem Mitglied der Luftfahrt- lleberwachungskommission, dem englischen lichen Metallarbeiterverbandes in Effen wird in den Tagen vom stätist. Leutnant Gilles, bei dem Kaufmann Bodenstädt in dem Hause 20. bis 23. April d. J. Berlin besuchen und in einer Reihe von Alle angeführten Gründe find, wie jeder Beobachter der Bor- Friedrich- Wilhelm- Str. 14. Das zuständige Wohnungsamt des Be Konzerten zum Besten des Deutschen Vosopfers an die Deffentlichkeit treten. gänge am Rhein weiß, nur Bormand, um das seit Beginn der Bezirksamtes Berlin- Tiergarten stellte fest, daß der Wohnungsfogung von Frankreich erstrebte Ziel zu erreichen, die Eisenbahn in inhaber Bodenstädt zwei Wohnungen befaß und be Bund religiöser Sozialisten Deutschlands . Folgende sozialistische die Hand seines Militärs zu bringen. Die jetzt getroffene Maßnahme schlagnahmte die Räume in der Friedrich- Wilhelm- Straße. Da bei Geistliche predigen am Sonntag, den 15. April, Genosse Pfarrer reiht sich der Errichtung besonderer Berwaltungen für die Zölle, die derartigen Beschlagnahmen auch die Untermieter regelmäßig gerante, 6 Uhr, Heilig- Kreuz- Kirche, Blücherplatz Genosse Bfarver Forsten und das Ein- und Ausfuhrwesen an; fie ist ein weiteres Glied fündigt werden, wurde dem englischen Offizier und dem französischen Schmidt, 10 Uhr vormittags, Thomaskirche , Mariannenplay. in der langen Reihe der Verordnungen der Interalliierten Rhein - Journalisten mitgeteilt, daß fie fich nach einer anderen Unterkunft Jubiläen. Das Ehepaar Robert Bernhardt, Kaulsdorf , Köpenider landkommission, die alle gleichmäßig dasselbe Biel verfolgen, das umsehen müßten. Der Offizier weigerte sich auszuziehen, da er als Straße 15 bei Dblim, begebt am 12. april bas geit der diamantenen Rheinland politisch, wirtschaftlich und administrativ vom unbesetzten Mitglied der genannten Kommission den Schutz der Exterritorialität Hochzeit. Das greise Ehepaar lebt in den dürftigsten Berbältnissen und Deutschland zu trennen. Die neu eingerichtete Regie macht von der für sich in Anspruch nehme. Das Wohnungsamt war dagegen macht- bezieht Armenunterstügung. Die Eheleute Stupferschmied Gottlieb Sapiat. ih rechtswidrig übertragenen Ermächtigung zur Entlassung des deut- los und erklärte fich bereit, den englischen Offizier weitermohnen Braunftr. 1, begehen am 14. April die goldene Hochzeit im Alter von schen Personals mit äußerster Brutalität Gebrauch. Sie begnügt sich zu lassen. Der Pariser Korrespondent verlangte auf 75 und 70 Jahren. nicht mit der Dienstentlassung", sondern vertreibt die Beamten mit dem Wohnungsamt in fehr barscher Weise, daß auch In der dritten Bogkampf Matinee, die im Zirtus Busch am ihren Familien aus ihren Wohnungen. So sind allein am Morgen ihm die Genehmigung erteilt würde, weiterwohnen zu können und Sonnabend nachmittag 2%, Uhr stattfindet, wird der junge Hannoveraner bes 7. April in Trier 120 Eisenbahner mit Familien drohte, als man auf seine Forderungen nicht eingehen wollte, Ernit Rosemann im Ring erscheinen, deffen an der gleichen Stätte über er werde sich durch seinen Botschafter beim Auswärtigen Amt be- den früheren deutschen Schwergewichtsmeister Otto Flint errnngener Sieg schweren. Tatsächlich hat der französische Geschäftsträger sich für noch in der Erinnerung fein wird. Sein Gegner ist ein für Berlin neuer Herrn Saillier- Dupont eingefeßt und das Auswärtige Amt wies das Mann, der Düsseldorfer Alfred Nourney. ohnungsamt an, den Korrespondenten in seiner Wohnung zu lassen. Das Wohnungsamt Tiergarten war jedoch der Ansicht, daß angesichts der großen Wohnungsnot eine Sechs. 3 immer Wohnung für die beiden Herren zu groß sei und überließ ihnen drei Zimmer. Der Rest der Wohnung wurde dem Hauswirt zur Verfügung gestellt. Herr Saiflier Du pont hat sich durch diese Maßnahme des Wohnungsamtes jedoch getränkt gefühlt und ist in das Hotel Esplanade über gesiedelt. Um feine neuen Konflikte hervorzurufen, hat das zu ständige Wohnungsamt ihm troßdem feine bisherige Wohnung in der Rhein- Friedrich- Wilhelm- Straße weiter überlassen. Es tann also gar feine Rede davon sein, daß eine Behörde gegen einen Franzosen brutal" vorgegangen ist.
aus privaten Genossenschaftshäufen von bewaffneten Spahis mit Gewalt ausgetrieben worden.
Fünfhundert Männer, Frauen und Kinder find dadurch obdachLos auf die Straße gefeßt. Darunter befinden sich Wöchnerinnen und Säuglinge, auch 22 Kinder, die am nächsten Tage zur ersten Kommunion gehen sollten. Schriftliche und mündliche Vorstellungen der Stadtverwaltung und der Regierung waren vergeblich, auch der fleinste Aufschub wurde verweigert.
Gegen diese neuen Gewalttätigkeiten und Vertragsbrüche der Interalliierten Rheinlandfommission legt die Deutsche Regierung hiermit feierliche Bermahrung ein.
Der Reichskommissar für die besetzten rheinischen Gebiete in Roblenz ist gleichfalls beauftragt worden, der Interalliierten Landfommission eine Abschrift der Note zu überreichen.
Condon, 11. April. ( EE.) Truppen des Freistaates Irland haben heute den Führer der irischen Aufstandsbewegung, de Balera, in Clonmel in der Grafschaft Tipperary verhaftet.
Da zur gleichen Zeit der zweite Führer der irischen Revolution, Lynch, in tödlich verwundetem Zustande in die Hände der verfaffungsmäßigen Truppen gefallen ist, so dürfte die Partei der Unnerföhnlichen einstweilen ausgespielt haben. Ihre Bewegung mag heroisch erschienen sein, sie war im Grunde genommen nur eine ein zige Torheit und auch vom demokratischen Standpunkt aus ver= merflich.
1 holländischer Gulden
1 dänische Krone.
Die Unsicherheit im Grunewald. Ueberfallen und beraubt wurden gestern mittag im Grunewald ein Fräulein Lüdte aus der Sophie- Charlotten- Straße 15 in Char lottenburg und ein Fräulein Eva Henneberg aus Kiel , das zum Besuch in Berlin war. Die beiden Damen hatten sich auf einem Ausflug gegen Mittag unter einer Linde einen Augenblid gelagert, um auszuruhen, als pöglich ein Mann von etwa 30 Jahren mit gezogenem Revolver hinter einem Baum hervorgesprungen fam und ihnen einen Sommermantel von Pfeffer und Salzfarbe, einen braunen Tuchhut mit blauem Band und eine Handtasche mit Toilettenfachen, alles in allem für 300 000 m., raubte. Der Räuber entfam mit der Beute. Nachforschungen, die alsbald von Beamten des 162. Reviers aufgenommen wurden, blieben erfolglos. Es wäre sehr bedauerlich, wenn es den Behörden nicht gelingen sollte, die in der nächsten Nähe Berlins liegenden, zu Groß- Berlin gehören. den Wälder und Barts von Gesindel so zu fäubern, daß die Bevölkerung fich in Ruhe der Erholung hingeben kann.
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Mit der folgenden Erwiderung des brasilianischen fandten in Berlin , Guerra Duval, schließen wir die Debatte über das Gefegnete Brafilien". Herr Duval schreibt: Ich lese in der Abendausgabe Nr. 166 vom 10. April Ihres gefchäßten Blattes unter der Spigmarte Noch einmal das Ge fegnete Brafilien" den Beitrag eines Anonymus, der auf mich persönlich bezug nimmt und einige weitere unrichtige Behauptungen über Brasilien und die Art und Weise, wie es Auswanderer aufnimmt, veröffentlicht. Der Artikelschreiber entnimmt feine Nachrich ben dem Organ des Allgemeinen Italienischen Gewerkschaftsbundes ( von welchem Tage?) und einem anderen Blatte O Parafuso", welches in Brasilien erscheinen soll und dessen Namen ich zum ersten Male höre. Was das Material aus italienischer Quelle betrifft, so dürfte es vielleicht genügen, Ihnen mitzuteilen, daß Italien im Jahre 1921 ein Arbeitsabkommen schloß, in dessen Ausführung Hunderttausende von Italienern nach Brafilien ausgewandert sind und noch auswandern, nicht nur mit der Einwilligung, sondern sogar mit der Unterstügung der Regierung ihres eigenen Landes. Was für einen Zwed haben unter diesen Umständen Behauptungen wie die Ihres Gemährsmannes? Was nun den Parafuso"( auf Deutsch die Schraube"), ein Blatt, das, wie gesagt, ich zu kennen nicht die Ehre habe, betrifft, so wissen die Leser des Borwärts" sehr wohl, daß es gar nicht schwer sein würde, irgendeine der Wahr heit und den Interessen Deutschlands zuwiderlaufende These einfach durch Wiedergabe von Auszügen aus deutschen Blättern zu bekräftigen. Und ich muß befennen, daß wir in Brasilien nicht weiter fortgeschritten find als in Deutschland . Um endgültig diese Angelegen. heit zu beschließen, ist es wichtig zu betonen, daß mein Land, so sehr es Einwanderer wünscht und willkommen heißt, feine Propaganda entfaltet, um sie heranzuziehen. Wer über die gegenwärtige Am 30. Mai, vormittags 10 Uhr, findet vor dem Schöffengericht daß die europäischen Auswanderer in steigendem Maße auf unsere Lage Europas und Amerikas auf dem Laufenden ist. weiß fehr wohl, Werder a. d. H. der Prozeß des Herrn v. Kaehne gegen mehrere Gastfreundschaft angewiesen sind. Nicht ein um Einwanderer flehenBerliner Zeitungen statt. Es ist nicht Anklage wegen öffentlicher des Land ist Brasilien , dessen Grenzen die Hälfte des Flächenraumes Beleidigung erhoben, sondern die Sache wird auf dem Wege und der Bevölkerung Südameritas umfaffen, des so überaus freien der Privattlage erledigt werden. Den Vorsiz führt Amtsrichter Sentpiel. Als Zeugen sind geladen der Erste Staatsanwalt und reichen Erdteils, das die Hoffnung der Auswanderer darstellt..." in Potsdam Gerlach und die Berichterstatterin Frau Mauracher. Die Zeugen sollen befunden, daß Herr v. Kaehne jun. schon bei einer Schwurgerichtsverhandlung am 23. Januar 1922, bei der er megen 21032 28 21137.72 21093.64 21195.36 versuchten Totschlages angeklagt war, behauptet haben soll, daß die v. Kachne schon von Kindheit auf dazu angehalten worden feien, bei Rechtsverletzungen auf ihrem Gebiet fofort zur Baffe zu greifen.
Kurs
Devisenkurse. 12. April 11. April Käufer Verkäufer Räufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Surs Kurs Kurs 8239.35 8280.65 8239 35 7678.20 1206.97 1218.03 1201.98 3777.53 8796.47 8780 52 3992.49 4012.51 8999.97 5588.49 5616.51 5593.48
8280 65 7736.80 1208.02 7799.68 4120.03 5621.52 570.07 572.93 9975.- 10025.- 9975.- 1025.1043.88 1049.12 1044.88 1050.12 97879.68 98370.32 97879.68 98370.82
7703.19 7741.81
1 belgischer Frant
1 norwegische Krone
1 schwedische Krone
1 finnische Mart.
1 japanischer Jen
1 italienische Sire
1 Biund Sterling
1 Dollar.
1 französischer Frank
1 brasilianischer Wilreis
1 Schweizer rant.
1 spanische Beseta
100 öfterr. Stronen( abgeft.)
1 tschechische Krone
1 ungarische Strone
1 bulgarische Rewa
1 jugoslawischer Dinar
1402.48 1409.52 1398.99 1408.01 2244.87 2255.03 2244.37 2255,63 3864.64 3835.88 3854,62 3815.30 8219.98 8236.07 3236.07 3219.93 29.62 29.78 627.92 4.66 160.84 212.96
Ein Kachne- Prozeß.
Wer ist das ertrunkene Kind?
www
Am 31. März wurde von einem Wachtmeister der Schutzpolizei 631.01 an der Sandfrugbrüde die Leiche eines Knaben von etwa 4.70 1% Jahren aus dem Wasser gelandet und nach dem Schauhause 162.66 gebracht. Es ist unbegreiflich, daß sich trog der Beröffent 214.04 lichung nog niemand gefunden hat, der über den!
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend. Mild und vielfach beiter, vorübergebend stärker bewölft mit etwas Regen und ziemlich lebhaften östlichen bis südöstlichen Binden.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Jungsozialisten, Gruppe Treptow . Elfenfte 8, Mitgliederversammlung
Heute, abends 7% Uhr, im Jugendheim,
14. Kreis, Reukölln. Bezirksverordnete und Mitglieder der Wohnungskommiſſion Freitag, no mittags 4 Uhr, Sigung im Gigungssaal des Wohnungsamtes, Bantower Straße. Beraan. Sonnabend, den 14. April, abends 8 Uhr, bei Modisch, Kaiserstraße, Generalversammlung. Erscheinen sämtlicher Mitglieder wird erwartet.