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Em Wort an Sie Arbeiterinnen. Von Gertrud �anna. Ein schlimm'res Unglück als der Tod der liebsten Menschen ist die Not! Sie lägt nicht' sterben und nicht leben, sie streift des Lebens Blüte ab: streift, was uns Liebliches gegeben, vom Herzen und Semüte ab. Dieser Avsspruch von Friedrich Bodenstedt muß dahin erweitert werden, daß die Not nicht nur Herz und Gemüt der Menschen ungünstig beeinflußt, sondern auch ihren Blick trübt und sie alles im falschen Licht erscheinen läßt und ungerecht macht. Wer von uns hat hierfür in den letzten acht Jahren der Kriegsnot und der Not der Nachkriegszeit, die eine Folge des Ausgangs des Krieges ist, nicht Beweise zum Uebersluß erhalten. Der Vergleich' der furchtbaren Not der Gegenwart mit der Lebenshaltung der Vorkriegszeit, die Unsicherheit der Existenz der unbemittelten, auf Erwerbsarbeit angewiesenen Bevölkerung heute im Vergleich zu der Lebenshaltung und den Zukunftsaussichten in der Vorkriegszeit, muß natürlich zu- gunsten der Vorkriegszeit ausfallen und den Ausruf berechtigt erscheinen lassen: früher war es besser! Heute zittern die Menschen bei dem Gedanken an die steigenden Preise für die notwendigsten Lebensmittel, Verzweiflung bemächtigt sich der jenigen, die Ersatz für verbrauchte Kleidung, Wäsche und Wirt' schastsgegenstände nötig haben und trotz alles Fleißes und größter Sparsamkeit sehen müssen, wie diese ersehnten Gegen- stände ihnen gewissermaßen immer weiter aus dem Kreise des Erreichbaren verschwinden. Jahrelang konnten die Menschen, die immer schon aus der Hand in den Mund gelebt haben, nichts anschaffen. Nachdem endlich der lange Krieg beendet war, hofften sie auf Besserung und lebten förmlich auf bei dem Gedanken, daß nun für ihr Streben auf Schaffung einer einigermaßen behaglichen Existenz durch Arbeit und Zusammenhalten in zweckmäßigem Ver werten des mühsam Erworbenen der Weg frei war. Die Hoffnungen auf Besserung nach Beendigung des Kriege» haben sich nicht erfüllt. Die Erlebnisse seit Beendigung des Krieges waren für die Mehrzahl der Menschen eine so große Enttäuschung, daß sie bitter und ungerecht geworden sind und unfähig, die Ursachen für das Erlebte zu erkennen und was in ihren Kräften steht, beizutragen, die traurigen Zustände zu bessern. Bei ruhiger, verstandesmäßiger Ueberlegung sollte es zwar nicht allzu schwer fallen, einzusehen, daß nach einem so langen, in unsere Wirtschaft und in unsere Lebensbedingungen so einschneidendem Kriege, der bis zum Weißbluten geführt worden ist, und vor allen Dingen nach dem Ausgange des Krieges für das deutsche Volk auf Jahrzehnte hinaus eine schwerere Zeit selbstverständlich ist, als wir sie vor dem Kriege kennen gelernt haben. Leider werden über der bitteren Not der Zeit diese Ur- fachen allzusehr vergessen. Zu den vielen erbitterten und un- informierten Menschen gehört aber leider der größte Teil der Arbeiterinnen. Diese lassen sich durch ihren schweren Kampf ums Leben in einer Weise beeinflussen, die für die Arbeite- rinnen selbst und für die Gesamcheit der besitzlosen Bevölkerung im höchsten Maße gefährliche Folgen zeitigen muß. In ihrer begreiflichen Verbitterung über den trotz aller Lohnbewegungen immer schwerer werdenden Daseinskampf geben sie die Schuld dafür zunächst denjenigen Körperschaften, die nach ihrer Ansicht die Lohnbewegungen nicht mit der ge- nügenden Energie und Umsicht führen: den Gewerk- s ch a f t e n. Wenn diese nun gar noch zu Beitragserhöhungen schreiten müssen, so ist das bäufig genug ein Grund zum Aus- tritt aus dem Verbände. Die Versammlungen werden heute lange nicht mehr so zahlreich besucht, wie dies eine Zeitlang der Fall war, ja, ein Teil der Frauen bleibt selbst den noch mmer am besten besuchten Versammlungen, in denen über die Lohnfrage verhandelt wird, fern mit der Begründung: Wir erfahren ja morgen doch, was wir kriegen!" Sie über- 'ehen dabei, daß daswas wir kriegen", nämlich das, was die Unternehmer den VerHändlern zugestehen, wesentlich be- einflußt wird von der Macht, die hinter den verhandelnden Vertretern der Organisation steht. Ist auch nur ein nennens- werter Teil der in den Betrieben beschäftigten Arbeitskräfte nicht gewillt, sich mit ihrer Person für die aufgestellten Forde- rungen einzusetzen, dann ist ein Entgegenkommen seitens der Unternehmer nicht zu erwarten. Die Arbeitsträste, die da glauben, im Zeitalter der Tarifverträge und der einklagbaren Lohnaufbesserungen auch für Unorganisierte durch Verbind- lichkeitserklärung der Tarife kann man getrost die Beiträge für die Organisation sparen, man bekommt die Lohnerhöhung ja doch sind sehr im Irrtum. Nicht die verhandelnden Per- sonen garantieren Lohnerhöhungen, sondern die Macht der binter ihnen stehenden Mitglieder. Das sollte eigentlich zur Genüge hervorgehen aus den traurigen Lohnbedingungen für die Arbeitskräfte, die in ihrer großen Mehrheit auch heute noch ".norgani'ert sind: die Heimarbeiterinnen. Ver- Händler finden sich auch für sie, aber sie richten nicht viel aus, weil die Heimarbeiterinnen keinen organisierten Willen zum Ausdruck bringen können. DiS Unternehmer wissen ganz genau, wie die Organisation der in ihren Betrieben tätigen Arbeitskräfte bestellt ist, und sie sind in der Regel auch über den Versammlungsbesuch sehr genau informiert. Und haben die Arbeiterinnen in den Betrieben nicht Ur- fache genug, bemüht zu sein, das gerade sie sich um Ver- besserungihrerArbeitsbedingungen bemühen? Fast ausnabmslos erhalten sie im günstigsten Falle nur 6 0 bis 70 P r o z. der Löhne der Männer. Bei den immer teurer werdenden Gegenständen des täglichen Bedarfs, be- sonders für Kleidung. Schuhwerk und Wirtschaftsgegenstände ist die Differenz zwischen dem Einkommen und dem Lebens- bedarf für die Frauen noch größer geworden als für die Männer. Die Arbeiterinnen, die ihren Lebensunterhalt aus eigenem Arbeitsverdienst bestreiten müssen, leben heute nicht mehr in dem Maße billiger als die Männer, wie dies früher häufig der Fall war. Aber bei der Festsetzung der Lohnhöhe wird darauf keine Rücksicht genommen. Das ist in erster Linie Schuld der Frauen, well sie nicht genügend Sorge tragen, daß die Verringerung des Unterschiedes zwischen dem Lebensbedarf der Männer und der Frauen in der Lohnpolitik beachtet wird. Der*ur Verfügung stehende Raum gestattet leider nicht, näher einzugehen auf die Vorteile, die eine stärkere Beteili- gung der Arbeiterinnen in den Betriebsräten für die Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen bedeuten würde, und auf die Ursachen der Tatsache, daß die Mehrzahl der Betriebs- räte im günstigsten Falle nur ein weibliches Mitglied zählt.

Wir müssen uns beschränken auf diese Feststellung und auf den Hinweis, daß auch hieran die Gleichgültigkeit eines großen Teiles der Arbeiterinnen die Schuld trägt. Die Grenzen der Gewerkschaftsmacht werden bestimmt von dem Willen der Gewerkschaftsmitglieder, aber auch von den Bedingungen, die für die Entwicklung der Wirt- schast eines Landes bestehen. Der deutschen Wirtschaft sind durch das Versailler Friedensdiktat und durch seine Anwen- dung durch die Siegerstaaten enge Grenzen gezogen. Die Ruhraktion bietet hierfür den deutlichsten Beweis. Die Ge- werkschaften sind deshalb allein nicht in der Lage, durch ihre Lohnpolitik den früheren Stand der Lebenshaltung der Ar- beiterschaft herzustellen. Um dieser näher zu kommen, ist vor allen Dingen eine Erweiterung der Grenzen Voraussetzung, die heute der deutschen Wirtschaft gezogen sind. Heute ver- hindern das die Siegerstaaten aus Furcht, ein wirtschaftlich wiedererstarktes Deutschland könne auch wieder Kräfte ent- falten zur Erreichung solcher Ziele, wie sie das kaiserliche Deutschland verfolgt hat: eine militärische Eroberung der halben Welt. Das gegenwärtige Deutschland bietet ihnen trotz seiner Staatsform, der Republik , nicht die genügende Garantie dafür, daß die in so brutaler Art deutlich gemachten Absichten der früheren Machthaber nicht mehr vorherrschend sind. Diese Croberungsabsichten des kaiserlichen Deutschlands haben uns die ganze Welt zu Feinden gemacht, und sie haben den Willen erzeugt zur Niederhaltung Deutschlands , unter der unser Volk heute so schwer leidet und noch auf Jahre hin

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aus furchtbar zu leiden haben wird. Wir müssen also büßen für die Sünden unserer früheren Regierung, und wir werden so lange schwer an dieser Schuld zu tragen haben, wie wir nicht einwandfrei beweisen können, daß die m o n a r ch i s ch c n und auf Revanche eingestellten Bevölkerungsschichten Deutsch - lands keine Aussicht haben, jemals wieder die Oberhand zu gewinnen. Dieser Nachweis könnte leicht erbracht werden, wenn die der Arbeiterschaft angehörenden Männer und Frauen die Situation vollkommen und richtig erfaßt hätten, und wenn sie sich bewußt wären, welche Rolle gerade sie für die Befreiung Deutschlands von dem auf ihm lasteirden Druck zu spielen im- stände sind. Die Arbeiter und Ardeiterinnen brauchten sich nämlich nur der politischen Partei anzuschließen, die die beste Garantie gegen Wiederaufrichtung der Monarchie und Wiedererstarken des für uns so verderblich gewordenen Einflusses der früheren Machthaber bietet: der Sozialdemokratischen Partei. Das Ausland, von dem wir heute und in absehbarer Zukunft abhängig sind, sieht in dem Erstarken der rechtsgerichteten Parteien eine Gefahr, gegen die es sich durch Maßnahmen schützen zu müssen glaubt, die uns alle schwer schädigen. Deshalb tragen bei uns alle Volksgenossen zu dieser Schädigung bei, die aus Unkenntnis oder aus Verzweiflung durch das:früher war es besser" ver- anlaßt werden, gerade diejenigen wieder zu Macht und An- sehen zu bringen, die die jetzigen traurigen Zustände ver- schuldet haben. Und zu denen, die in dieser Weise wirken, zählen viele Arbeiterinnen. Sie haben schon bei den letzten Wahlen nicht mehr ihren Klassengenossen ihre Stimme gegeben, son- dern entweder Vertreter bürgerlicher Parteien gewählt oder sie haben gar nicht gewählt. In einem Lande, wo alle er- wachsenen Volksgenossen das Wahlrecht haben, tragen aber auch diejenigen an der Gestaltung der Verhältnisse bei, die ihr Wahlrecht nicht ausnutzen. Sie stärken auch auf diese Weise die Gegner ihrer Klasseninteressen. Diese Klasseninteressen werden bei uns gewahrt und ver- treten durch die Sozialdemokratische Partei und durch die Gewerkschaften. Beide Organisationsrichtun- gen bieten auch dem Auslande Garantie für das Verhalten Deutschlands gegenüber den ihm als Unterlegenen im Kriege auferlegten und von ihm anerkannten Verpflichtungen. Wer von uns, die wir der Arbeiterklasse angehören, die wir die Nöte und Leiden dieser Bevölkerungsschicht am eigenen Leibe kennen gelernt haben, sollte nicht mit allen den Mitteln nnd Kräften, die uns zur Verfügung stehen, dahin wirken, die Ar- beiterorganisationen zu Macht und Einfluß zu bringen? Das Ansehen und auch der nötige Einfluß wäre ohne weiteres gegeben, wenn auch alle Arbeiterinnen sich laufend unterrichten würden über die Vorgänge auf dem Gebiete des Wirtschaftslebens und der Politik, und zwar durch die Ar- beiterpreffe. In einer Zeit, wo die Arbeiterinnen mit verantwortlich sind für die Gestaltung des Wirtschaftslebens und der politischen Verhältnisse durch ihre Stellung als Ar» beiterinnen im Wirtschaftsleben und als Wählerinnen, hat jede Arbeiterin auch die Verpflichtung, sich zu informieren, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Wir wären der Rechte, die uns die Republik gegeben hat, nicht würdig, wollten wir uns nicht bemühen, sie in einer Weise anzuwenden, die den Beweis dafür liefert, daß wir uns den Verantwortung bewußt find, die wir gegenüber unserem eigenen Gewissen und gegen- über unseren Volksgenossen tragen. Darum, Ihr Arbeiterinnen, stärkt den Einfluß der Ar» beiterorganisationen durch Euren Beitritt und durch Anteil- nähme an ihren Bestrebungen und lest die Arbeiterzeitung: denV o r w ä r t s". DerVorwärts" und die Fächpresse der Gewerkschaften gehören in die Hand auch der Arbeite- rinnen. Nur wenn wir alle mit den Bestrebungen der Ar- beiterorganisationen verttaut gemacht und gewillt sind, ihnen Geltung zu verschassen, ist auf Erfolg dieser Bestrebungen zu rechnen. Es gilt einem hohen Ziele, es gilt der Verbesserung unserer Lebensbedingungen jetzt und in der Zukunft.

WLrtfchclft ver preiswirrwarr! Seit etwa acht Tagen, feit dem Einbruch der Spekulation von Industrie und Banken in den Devisenmarkt pendelt der Kurs des Dollars in lebhaften Schwankungen hin und her. Die Reichsbank, die sich von der stürmischen Nachfrage nach Devisen hat überrumpeln lassen, ließ am vorigen Donnerstag den D o l l a r k u r s bis auf 30 000 in die Höhe gehen, hat ihn dann durch ihre Stützungsaktion wieder gesenkt. Immerhin steht er noch jetzt 25 bis 30 Proz. über dem Kurs vom Anfang voriger Woche. Die Preise der wichtig- sten Lebensmittel sind erneut emporgeschnellt, und«s ist noch kein Ende der Teuerung abzusehen. Die Teuerung trifft aber heute die breiten Massen um so schwerer, als sie in eine Zeit verminderten Beschäftigungsgrades der Industrie fällt. Die Zahl der Arbeitslosen und Kurzarbeiter sst im Wachsen. Bis zu einem gewissen Grade finden die lebhaften Schwankun. gen des Dollarkurses der letzten Zeit ihre Begründung darin, daß die Reichsbank viel zu spät eine neue Taktik bei ihrer Stützungsaktion verfolgt Die Hamsterei von Devisen hat in er. schreckender Weise zugenommen. Daß diese Devisen nicht durch- weg zum Zweck der Bezahlung von lebenswichtigen Einfuhrwaren verwandt worden sind, zeigt die Tatsache, daß gerade zur Zeit des Ruhrkampfes von einzelnen deutschen Unternehmern große Kapitals- Operationen i m Ausland unternommen worden sind, die mit Devisen bezahlt werden. Bezeichnend dafür ist z. B. die Tätigkeit, die der Stinneskonzcrn gerade in der letzten Zeit außer» halb Deutschlands entfaltet. Auf dem Balkan bereitet er in allen möglichen Bank- und Industrieunternehmungen seine Aus- dehnungen im größten Maße vor. In R o t t« r d a m ist kürzlich mit 100 000 Gulden eine Hugo-Stinnes-Hmchels- und Transport- gesellschaft gegründet norden. Ferner hat Stinnes in Argentinien sich niedergelassen, um dort eine Baumwollindustrie ins Leben zu rufen. So wenig man gegen die Tätigkeit deutscher Unternehmer im Ausland einwenden wird, um den Berlust der durch den Frie- densvertrag abgeschnittenen Auslandsverbindungen wieder anzu- knüpfen, heute, wo Deutschland seine gesamten Reserven braucht, um die imperialistische Willkür Frankreichs abzuwenden heute sind derartige Kapitalaufwendungen eine große Gefahr. Sie mögen dem einzelnen Profite bringen, der Gesamtheit fügen sie Schaden zu. Aber das Unternehmertum fragt nur nach dem Profit. Die Reichsbank hat nun endlich, durch eigene Erfahrung be- lehrt, den Warnern nachgegeben, die die bisherige Art der Mark- stützung für verfehlt hielten und verlangten, man solle den Kurs nicht an einem festen Punkt halten, sondern in bestimmten Grenzen schwanken lassen. Dadurch wird den Spekulanten und Ham- sterern ihre unheilvolle Tätigkeit erschwert. Die Reichsbant hat ferner den offiziellen Zinssatz von 12 auf 18 Proz. erhöht. Auch mit dieser Maßnahme, die die Kredite zu Spetulationszwecken erschweren soll, kam sie zu spät. Dos Vorgehen wird auch solang« eine Halbheit bleiben, solange eine wirksame Kontrolle des Devissnverkehrs, wie. sie die Sozialdemokratie jüngst im Reichstag gefordert hat, nicht erfolgt ist und solange man nicht durch rigorose Kredit Beschränkungen dem Spekulationstaumel entgegentritt. Jedenfalls sind jetzt erhebliche Schwankungen des Dollarkurses und damit auch der Preise an der Tagesordnung. Notwendig ist aber, dagegen Borsorg« zu treffen, daß nicht mit den Schwankungen des Dollarkursez ein neuer Anreiz zur Ueberteuerung der Waren. preise gegeben wird. Die Warenpreise schnellen bekannllich mit oem Dollar in die Höhe, ohne bei seinem Rückgang sich ent- sprechend wieder'zu senken. Es ist enie Folge der ungeheuer geschwächten Kaufkraft der gesamten Bevölkerung, daß Lebens- Mittelproduzenten und Lebensmittelhandel,'von diesen wieder be» sonders der Lebensmsttelgroßhandäis eine Monopol ftellung gegenüber dem Berbraucher einnehmen Pendeln nun die Devisen- kurse in begrenztem Rahmen hin und her, so liegt die Gefahr nahe, daß Lebensmittelcrzeuger und-Händler das Risiko der schwanken- den Gestehungskosten rücksichtslos auf die Derbraucher abwälzen. Dieses Risiko kann unter Ilmständen recht hoch fein. Rehmn wir als theoretisches Beispiel an, daß die Reichsbank den Dollarkurs zwischen 17 000 und 23 000 schwanken lassen will, so wird nach der jetzt prak- tisch fast überall gültigen Regel des Wiederbeschaffungspreises der höhere Kurs immer auch dann berücksichtigt werden, wenn der Handel selbst die Möglichkeit hat, sich zu niedrigerem Kurse einzudecken. In diesem Falle wäre das Risiko auf volle 6000 Punkte oder mehr- als ein Drittel des niedrigsten Preises zu veranschlagen. Es geht nicht an, daß dadurch, daß man dieses Risiko auf den Lcr- braucher abwälzt, die Preise höher hält, als dies nach dem durch- schnittlichen Dollarstand notwendig wäre. Es muß also eine ver- schärfte Ueberwachung der Warenmärkte erfolgen, um das zu ver- hindern.

MVMMMIWNIMM! Diese Worte hört man jetzt oft, auch in Arbeitcrkreisen. Alle Müden und im Daseinskampf Zermürbten, alle durch den Gang der Ereignisse Enttäuschten glauben, daß es jetzt am besten fei, beiseite zu treten und abzuwarten, bis bessere Zeiten kommen. Es gibt keine größere Sünde gegen die Interessen der Arbeiterklasse, als dieses passive Beiseitetreten. Bessere Zeiten werden nicht kommen, wenn wir nicht in schlechten zusammen- stehen! Ein gemeinsamer erfolgreicher Kampf ist aber nur möglich im Rahmen der großen Äassenpartei des Proletariats, der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands . Deshalb: Herein in die Partei! �ufnahmesthein. Hiermit erkläre ich meinen Eintritt in die Vereinigte Sozialdemokratische Partei sBczirk Berlin. Abtlg--) An Beiträgen entrichte ich: Eintrittsgeld SSM.,- Wochen- beitrSge'männlich zu 100, weiblich zu 40 M.-, Summa- M.

den.

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Bor- und Zuname:. geb. am_ Beruf:__-- Wohnung:_

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Gewerkschaftl. Organisation:. wo beschäftigt:_

3n de» vctriebcn kann dieser SÄei» den dcsaniitcn ZZertr-ruenZleuien der LSPr.»tt dem Austrug der sdsortlgen Erledigung üderglde» werde».