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Nr.?H5 40. Fahrgang

Seilage öes vorwärts

Ireitag. 27. �pril 10 23

Die Not in Herlin. Die Stadt Lft machtlos. Das Reich muß helfen.

Die vor kurzem erschienene Schrift des Berliner Oberbürger- Meisters Boß über den Umfang des in Berlin herrschenden Elends hatte die sozialdemokratische Stadtverordneten- f r a k t i o n veranlaßt, den Magistrat zu fragen, wie er Abhilfe ver- suchen will. Was in der gestrigen Stadtoerordnetensitzung unser (Zenosse Dr. Moses zur Begründung des Antrages vorbrachte und im Auftrage des Magistrats der Stadtmedizinolrat Genosse Dr. R a b n o w antwortete, war ein erschütterndes Bild des k a t a- strophalen Niederganges der Volksgesundheit. Dr. Moses' Vorwurf sollte nirgends überhört werden. Was geschehen müßte, führte Dr. Rabnow aus. Aber nur chilfe vom Reich kann, fügte er hinzu, der Stadt die nötigen Mittel schaffen. In der Debatte richtete Oberbürgermeister B ö ß einen Appell an dieneuen Reichen". Verspricht er sich davon irgendeine Wirkung? Herr Miiller-Franken von der Wirtschastspartei entfesselte bei der Linken einen Sturm der Entrüstung durch seinen Angriff auf die von ihm als falsch bezeichnete bisherige Preispolitik. Wir hätten, meint er, mehr Wohnungen und mehr Milch, wenn die Wohnungs- mieten und die Milchpreise höher wären. Auch ein Rezept zur Be- kämpfung der Not! « In der gestrigen Sitzung kam an erster Stelle der von den Sozialdemokraten mit Unter st ützung aller übri- gen Fraktionen eingebrachte Dring! ich keitsantrag Loynkann zur Verhandlung: Dem Vernehmen nach hat die Reichsregierung dem Ma- gistrat mitgeteilt, daß für die neue Notstandsaktion des Reiches die Borschläge des Magistrats(Zuschuß für den Weiterbau der Nordsüdbahn sowie für Reparaturen an Gebäuden und Straßen) nicht in Betracht kämen. Die Versammlung ersucht den Magistrat, erneut bei der Reichsregierung mit dem größten Nachdruck dahin- gehend vorstellig zu werden, daß dies« dringlichsten und für«ine Notstcmdsaktion geeigneten Arbeiten in erster Linie berücksichtigt werden." Genosse Dr. Lohmann: Wenn sich diese Mitteilung bestätigt, dann haben wir es mit einem ganz unhaltbaren Borgehen der Rüchsbehörden zu tun, gegen das wir schärfsten Einspruch erheben müssen. Der Widerstand der Reichsinstanzen richtet sich gegen Vor- schlage, die gerade im Interesse der Allgemeinheit und der Er- werbslosen als die praktischsten und dringendsten zu bezeichnen sind. Gegen die Aortführung der Nordsüdbahn nach Neukölln wird Widerspruch erhoben, während seltsamerweise gleichzeitig dieselbe Reichsregierung die schnelle Ausführung der Verbindung nach Neu-Tempelhof willkommen heiße und sogar zu- gesagt haben soll, zwei Drittel der Kosten zu übernehmen! Die Haltung der Reichsbehörden sei um so unverständlicher, als die Magistratsvorschläge gerade eine wirklich produktive Erwerbslosen- fürsorge bezweckten. Der Kämmerer stellte erneut fest, daß für Berlin als eine wirkliche Notstandsarbeit in allererster Linie die Fertigstellung und Weiterführung der Nordsüdbahn in Betracht kommt, bei der Tausend« von Arbeitslosen beschäftigt werden könnten. Aber trotz der eindringlichsten Vor- st e l l u n g e n bleibe das Reichsmini st erium dabei, daß bei der neuen Notstondsaktion des Reichs die Nordsüdbahn für Berlin auszuscheiden habe.(Hört, hört!) Im Jahre 1921 habe die Stadt 125 Millionen vom Reiche für Erwerbslosenfürsorge unter der Be- dinqung erhalten, daß weitere Zuschüsse für die Nordsüdbahn nicht verlangt werden dürften; daran scheine die Reichsregierung sich jetzt zu halten, ohne zu beachten, daß über dem Festhalten an dem for- mellen Recht die Sache Schoden leide. Auch den Hinweis, daß solche Notstandsarbeiten den Vorzug verdienen, wo die Materialkosten gegenüber den Persanalkosten zurücktreten, hätten sich die Reichs- behörden versagt(Hört, hört!); man wolle prinzipiell nur für Neubauleu Mittel hergeben, nicht für Ausbesserungen. Anscheinend bestehe die ganz holllose Auf- fassung, die Städte wollten die Notstandsaktion zur Enllastung ihrer

Etats verwerten. Der Kämmerer hofft allerdings, daß in der Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Schumacher erklärte für die Kommunisten die Zustimmung zu dem Antrage und hob hervor, daß die Zahl der Arbeitslosen 190(XX) bereits überschritten habe. Bleibe die Reichsregierung schwer- hörig, so werde das Heer der Arbeitslosen zur energischen Selbsthilfe greifen. Koch(Dnat.) meint, der Fehler liege wohl an dem Bureau- kratismus; irgendein Dezernent habe wahrscheinlich die Akten von 1921 ausgegraben. Der Magistrat möge von dem schlecht unter- richteten an den bester zu unterrichtenden Minister appellieren. Auch Braun(Dem.) und v. E y n e r n(D. Dp.) traten für den Antrag ein. Der Antrag wurde«instimmig angenommen. Es folgte die Anfrage Heimann und Genosten(Soz.) vom 19. April:Vor einigen Tagen hat der Oberbürgermeister B ö ß eine Schrift über »Die Not in Derlin" erscheinen lasten. Seine Angaben geben ein erschütterndes Bild von dem Elend der großstädtischen Bevölkerung Berlins . Was ge- denkt der Magistrat zu tun, um diesem katastrophalen Zu- sammenbruch der Gesundheit der Berliner Bevölkerung entgegenzutreten?" Genosse Dr. Moses, der die Anfrage begründete, knüpfte an seine auf den gleichen Gegenstand bezüglichen Reichstagsredcn an und ging dann zu einer Schilderung des Groß-Berliner Notstandes über. Weite Schichten der Bevölkerung führten ein ausgesprochenes Hungerdasein; wie in Deutschland habe auch in Berlin ein Hunger- sterben eingesetzt. Das Wohnungselend und die Unterernährung fanden ihre Würdigung. Als der Redner auf eine der Folgen des Wohnungselcnds, auf die U n s i t t l i ch k e i t zu sprechen kam, über die die Pastoren auf den Kanzeln zetern,' hielt es Herr Koch für angemessen, dazwischenzurufen: Was wisten Sie davon! Gehen Sie in Ihre Synagoge und lasten Sie unsere Kirchen in Ruhe! So stieß der Redner auch auf lebhaften Widerspruch auf der Rechten, als er die Schließung der Kabaretts und Sch lemmer statten verlangte. Der Stadtmedizinalrat Rabnow erblickte ebenfalls in der Verelendung der Gesundheit der Bevölkerung durch den Krieg und nach dem Kriege eine der schwersten sozialen und Volkswirtschaft- lichen Gefahren. Die Wohnungs- und Ernährungsfrage forderten die ganze Aufmerksamkeit der städtischen Ver- waltung heraus. Die Hauptsache sei, die Mittel zur Be- kämpfung der drohenden Katastrophe zu beschaffen. An gutem Willen fehle es im Magistrat nicht. Das Schlimmste sei die mangelhafte Ernährung der Sinder. Hier müsse man des Hilfswerkes der Quäker rühmend gedenken. Die Schaffung von Spiel- und Erholungsplätzen fei ein sehr verdienst- liches Unternehmen. Eine eigentliche Schulgesund- heitspfleg« in ausreichendem Maße besitze das alte Berlin immer noch nicht; in einzelnen Bezirksämtern werde sie vorzüglich wahrgenommen. Möge die Oeffenllichkeit, möge dos Ausland erfahren, wie schlimm es in Berlin um die Dolksge- sundheit stehe; nichts werde beschönigt. Pflicht des Reiches sei es, zu helfen, damit die Kommunen wieder instand gesetzt würden, die Kulturaufgaben zu erfüllen.(Beifall.) An der ausgedehnten Aussprache beteiligten sich von rechts Dr. Kirchner(Dnt.) und v. E y n e r n(D.Vp.), beide votierten Herrn Böß ihren Dank für die Offenheit, mit der er die Berliner Zustände, wie sie wirtlich sind, geschildert hat. Herr o. Eynern warnte vor einseitiger Bedrückung des Kapitals, das sonst aus- wandern werde, verwies auf die Verarmung deralten guten Fa- Milien" und bedauerte, daß dieneuen Reichen" noch nicht sozial denken gelernt haben. Oberbürgermeister Böß sprach sein« Freude darüber aus, daß seine Schrift in den weitesten Kreisen des In- und Auslandes Be- achtung gefuden hat. Auf die Frage, wie abgeholfen werden soll, gebe es nur die Antwort: Lediglich durch Wicderhebung der Lebens- Haltung der Bevölkerung. Voraussetzung dafiir sei unter den Heu- tigen Verhältnisten, daß die gesamte Wirtschast der Welt zuvor in Ordnung gebracht wird. Die Ausgaben für die W o h l f a h r t s- pflege b«liefen sich heute nur auf den achten Teil der vor

dem Kriege dafür aufgewendeten Summe, und darnach entfalle noch dazu der größte Teil davon auf Löhne und Gehälter, komme also nicht unmittelbar der allgemeinen Wohlfahrt zugute. Die Der- waltung tue, was sie könne, aber es müsse auch denen, die noch aus alter Zeit Mittel haben, und den.neuen Reichen" das Gewisjen geschärft werden, um die Privatwohltätigkeit zur Betätigung anzuregen. Dieneuen Reichen" hätten noch nicht begriffen, daß der Besitz auch Pflichten auferlegt. Weiter sprachen Rintorf(Komm.), der die Schilderung des Berliner Grohstadtelends vervollständigte, feine Entrüstung über diefaulen Witze" Kochs bekundete und bedauerte, daß ein prak- tischer Ausweg aus der Not nicht gezeigt sei, ferner Müller- Franken, Richard Kunze und endlich auch noch für die drei Mitglieder der USPD . Frau L u n g w i tz, die stürmische Ausbrüche der Heiterkeit auf der Rechten entfesselte, als sie der alten Exzellenz Kirchner vorhielt, daß es gerade die eigenen Herren seien, die die Dienstmädchen verführen und die dann dem Redner der Wirtschafts- parte! gegenüber darauf hinwies, wie schamlos gerade die kleinen Geschäftsleute ihre Kunden bewucherten. Damit waren um 9.19 Uhr die Anträge erledigt. Zum Beisitzer-Stelloertreter für Röder wählte man den Sto. Gronewaldt(W.P.) Von dem Bericht des Magistrats über die Ursachen des Flug- Unglücks auf dem Tempelhofer Feld nahm die Vcrsamm- lung Kenntnis. Die Aufnahme einer Anleihe von 19 Milliarden Mark wurde genehmigt, ebenso die Erhöhung des Schul- geldes an den städtischen höheren Lehronstollen ab 1. April 1923, sowie die neuen Bestimmungen über die Schulgelder usw. an den Fach- und Fortbildungsschulen. Schluß �19 Uhr. * 3n der Sozialdemokratischen Stadloerordnetensraktion wird Nachfolger des verstorbenen Genossen B ö tz e r der Postassistcnt Genosse Eduard Zach« rt. Er ist gestern in die Stadtverord- netenversammlung eingetreten. In der kleinen Gruppe der U n- abhängigen" ersetzt den verstorbenen Dr. K o e l i tz drr Straßenbahnschoffner Baron .

Treff in öer wastbküche. Am späten Abend in der Waschküche hoch unter dem Dach noch Licht. Stimmengemurmel. Ab und zu Gelächter und ein Berliner Kalauer. Ein Mieter nach dem anderen schleicht, mit einem Stuhl bewaffnet, zur Waschküche hinauf. Elektrisches Licht gibt es hier oben erst selten. In edlem Wettstreit sind gleich zwei Petroleum- funzeln zur Stelle. Fast zuletzt, wie es sich gehört, tanzt die Mister- Vertretung an, gruppiert sich würdevoll um ein Tischlein, vor sich ein Stößchen Akten. Ganz zuletzt erscheint, wenn er eingeladen ist und es der Mühe für wert hält, der Herr Hauswirt, damit der arm- seligen Woschbude, die sich eine so illustre Versammlung ftüher nie Hot träumen lassen, kein Leid geschieht. Nur ein paar Aufgeblasene aus dem Vorderhause fehlen. Ihre groß« Stube wallen sie nicht zur Verfügung stellen. Das wäre ja gelacht, sich den Teppich vollspucken und das Wohnzimmer mit schlechtem Tabak verräuchern zu lassen. In die Waschküche zur Mieterversammlung gehen? Verrückte Idee! Ach nein, es ist nicht so verrückt, man muß sich ja auch mit so vielem anderen einschränken. Der Lokalwirt kann sein Zimmer nicht mehr umsonst hergeben. Jedes Töpfchen Bier kostet ein paar hundert Mark. Mancher Mieter scheut die Ausgabe. Nach der Waschküche, wo es nichts kostet, kommt er. Es ist sogar sinnig: man behält die umstrittenen paar Tausender, die in der Kneipe doppelt und dreifach drausgehen! Und es ist doch einmal etwas Neues, ist so ulkig und gemütlich. Die dicke Müllern und die schwammige Lehmann sind auf den Waschherd geklettert. Olymp ohne Eintrittsgeld. Lieblich kräuseln sich Zigarren- und Zigarettenwölkchcn. Es cremt keine Gardinen. Der Kessel brodelt nicht. Vom üblen Waschdunst keine Spur. Aber schmutzige Wäsche wird doch gewaschen. Nochmals die Malmiete. In die Notiz in unserer gestrigen Abendausgabe haben sich leider zwei Druckiehler einge­schlichen. Die Verwaltungskosten in einfachen Häusern hat der Magirat auf 600 proz.(nickt 599690 Proz.) und den Zuschlag für laufende JnsiandsetzungSarbeiten auf 2000 Droz.(nicht auf 3999 Broz.) festgesetzt. Die Genehmigung des Obsrpräsidcnlen zu den Beschlüsten des Magistrats steht nock aus.

kNachdruck verboten. Der Molil-Serl-a, Berlin .) Drei Soldaien. £6] von John dos Pasfos. Ans dem«merikanlschen Manuskript übersetzt von Sailen Dumper». Sie schwiegen. Endlich sagte Chrisfield: Was wirst du tun, Andy?" Ich weiß nicht recht. Werde nicht in Paris bleiben. Außerdem muß ich hier noch ein Mädchen aufsuchen. Ich will sie sehen." Andrews brach plötzlich ab und begann im Zimmer auf und ab zu gehen. Du mußt verdammt vorsichtig sein. Wenn sie dich schnappen, erschießen sie dich", sagte Slippe-ry. Andrews zuckte die Achseln. Ich würde lieber erschossen werden, als auf 20 Jahre nach Leaoenworth gehen!" rief Al. Habt ihr hier was zi; essen?" fragte Süppery. Werde'mal sehen, ob ich hier was kaufen kann, sagte Andrews. Gut, hier sind 20 Frank", sagte Slippery und gab Andrews einen Schein. Chrisfield folgte Andrews die Trepp« hinunter. Als sie den Durchgang am Treppenende erreicht hatten, legte er feine Hand auf Andrews' Schulter und flüsterte: Sag', Andy, glaubst du, daß was mit'ner Revolution los ist? Habe noch nie daran gedacht, daß man gegen das System angehen kann." In Rußland haben sie es ja getan." Dann wären wir ja frei, Andy, wie vor dem Kriege! Aber dos ist nicht möglich, Andy, das ist nicht möglich, Andy. Wollen sehen", sagte Andrews, als er die Tür zur Bar öffnete. Er ging aufgeregt zu dem Think hinüber, der hinter einer Reihe von Flaschen m der Bar saß. Was ist los?" Wo?" sagte der. Am Ostbahnhof, wo sie Barrikaden errichtet haben." Barrikaden?" rief ein junger Mann in einem roten Kittel, der an einem Tische saß und trank.Die haben ja nur einige eiserne Gitter heruntergerissen; wenn Sie das Barri- kaden nennen! Aber es sind ia Feiglinge. Wenn die Stops kommen, laufen sie. Dreckige Feiglinge." Glauben Sie, daß was geschehen wird?"

Was kann denn geschehen mit diesem Rudel dreckiger Feiglinge?" Was halten Sie davon?" sagte Andrews und wandte sich an den Chink. Der Chink schüttelte den Kopf ohne zu ant- warten. Andrews ging hinaus. Als er zurückkam, fand er Al und Chrisfield allein im Zimmer. Chrisfield ging auf und ab und biß sich die Fingernägel. Auf der Wand gegenüber dem Fenster lag ein rechteckiger Sonnenfleck, der von der gegen- überliegenden Wand des Hofes reflektiert war. Um Gottes willen, Chris, mach', daß du fortkommst. Ich werd's schon allein schaffen", sagte Al gerade mit schwacher Stimm«. Sein Gesicht war vor Schmerz verzogen. Was ist los?" rief Andrews und legte ein großes Paket nieder. Slippery hat die Milstärpokzei hier in der Nähe herum- lungern sehen." Großer Gott!" Die anderen sind weg..." Al ist zu trank... Al, ich bleibe bei dir." New, wenn du'ne Stell« weißt, wo du hinkannst, Chris, mach', daß du fortkommst. Ich bleibe hier bei Al und spreche französisch mit der Militärpolizei, wenn sie kommt. Wir werden die schon an der Nase herumführen." Andrews fühlte sich plötzlich sehr froh und glücklich. Wirklich, bei Gott, Andy, ich würde bleiben, wenn dieser Sergeant nicht darum wüßte", sagte Chrisfield krampfhaft. Mach', daß du davonkommst, Chris. Es ist vielleicht keine Zeit mehr zu verlieren." Auf Wiedersehen, Andy!" Chrisfield schlüpfte aus der Tür. Komisch, Al", sagte Andrews und setzte sich auf das Bett- ende und packte das Essen aus.Ich habe überhaupt keine Angst mehr. Ich denke, ick bade mich von der Armee befreit. Al, wie geht's deiner Hand?" Weiß nicht. O. jetzt wünschte ich in Coblenz zu sein. Ich bringe es nicht zustande, gegen die ganze Welt anzugehen. Wenn doch Dan mit uns wäre... Komisch, daß du Dan kennst... Der würde Tausende von Ideen haben, um aus dieser Klemme rauszukommen. Aber ich bin froh, daß er nicht hier ist. Er würde mich ausschimpfen, weil ick mich so be- nommen habe,'n mächtig ehrgeizger Kerl. Dan." In der Armee. Al, da hat ein anständiger Mensch nichts

zu suchen", sagte Andrews langsam. Dann schwiegen sie. Im Hofe war kein Laut zu hören. Nur ganz weit in der Ferne das Geklapper von Hufen über Pflastersteinen. Der Himmel hatte sich bedeckt und das Zimmer war dunkel. Das Licht aus dem Hofe hatte grünlichen Schein, der ihre Gesichter blaß und tot aussehen ließ, wie die Gesichter von Männern, die lange zwischen nassen Gefängnismauern eingeschlossen waren. Und Fuselli hatte ein Mädchen, das Mabe hieß", sagte Andrews. O, die hat einen von der Marine geheiratet. Sie haben 'ne große Hochzeit gemacht", erzählte Al. 4. Endlich erreiche ich Sie!" John Andrews hatte Gcknevteve auf einer Bank im Garten unter einer Laube von Wein entdeckt. Ihr Haar schien hell in der Sonne, als sse aufstand. Sie streckte ihm beide Hände entgegen. Wie gut Sie so ausschauen!" rief sie. Jetzt fühlte er nur noch ihre Hände in den seinen, und ihre hellblauen Augen und die hellen Sonnenslecken und die grünen Schatten, die um sie herum tanzten. So, Sie sind aus dem Gesängnis heraus und demobili- siert! Wie schön! Warum haben Sie nicht geschrieben? Ich war wegen Ihres Schicksals so beunruhigt. Wie haben Sie mich hier ausfindig gemacht?" Ihre Mutter erzählte mir, daß Sie hier seien." Und wie gefällt es Ihnen hier?" Sie machte eine weite, ausladende Bewegung mit der Hand. Einen Augenblick standen sie schweigend Seite an Seite und blickten sich um. Vor ihnen waren große Rosen- büsche, von denen die Blüten unordentlich in Bündeln her- unterhingen und dahinter ein großer, grün glänzender Rasen voller Butterblumen, der zu einem alten, grauen Hause hin- unterführte, das an dem einen Ende einen runden, breiten Turm batte. Hinter dem Haufe waren große, grüne Pappeln. durch die hindurch Flecken silbergrauen Wassers und gelber Flußufer schimmerten. Aus der Ferne kam der einschläfernde Geruch gemähten Grases. Wie braun Sie sind, sagte sie wieder.Ich dachte. ich hätte Sie verloren.... Sie könnten mir schon einen Kuß geben, Jean."_,,.... (Fortsetzung folgt.)