Kommunistische Radauhelden.
Der Kommunist Katz auf 15 Tage ausgeschlossen.
Wirtschaft
Handel und Gewerbe im April.
Nach den Berichten, die die preußischen Handelskammern dem Die Sturmszenen, die der Preußische Landtag gestern spruch erhoben worden. Selbst ein Präsident wie Herr Leinert Handelsministerium erstattet haben, hat sich die wirtschaftliche Lage Selbst ein Präsident wie Herr Leinert im April tei der Unsicherheit der politischen Verhältnisse gegenüber erleben mußte, sind nur die Krönung einer ununter müsse doch so viel brochenen Reihe von Standalszenen, die die in diesem Komödienhaus.. dem Bormonat nicht wesentlich verändert. Die Geschäftsstille hielt Kommunisten mit Eifer und heißem Bemühen seit langem zu( Ordnungsruf des Bräsidenten.) Selbst Dr. Borsch fei bereit ge- in der ersten Hälfte des Monats noch an. Am 18. April trat jedoch provozieren belieben. Jedem anständigen Menschen wider- wesen, nach Beendigung der Abstimmung den kommunistischen infolge des neuerlichen Sintens der Mark um rund 50 Proz. eine Die Reichsbank ftrebt es, auch nur ein Verzeichnis der ebenso maßlofen wie Rebner zu Wort fommen zu lassen. Die Sozialdemokraten hätten leine Belebung des Geschäfts ein. ( Großer an- fonnte an diefem Tage die feit Ende Januar infolge ihrer Maßfinnlosen Gassen schimpfworte wiederzugeben, mit es anscheinend auf Zusammenstöße abgesehen.... dauernder Lärm.) nahmen stabil gebliebene Mark nicht mehr halten; sie gab dem denen die Kommunisten im Preußischen Landtag ihren Man- Präsident Leinert: Nachdem ich von der Erklärung Einsicht zum guten Teil durch reine Spetulation verurgel an Argumenten zu ersetzen pflegen. Wenn Iwan Raz genommen habe, erkläre ich auf Grund der Geschäftsordnung, daß achten Drucke nach, schonte ihre eigenen Devisenbestände Ka unsere Genossen als„ gemeines dreckiges Lumpengefinde!" be sie nicht verlesen werben fann. Uebrigens ist Schluß der Geschäfts- und setzte an die Stelle ihrer bisherigen starren Maßnahmen ein zeichnete, so ist auch dieser geschmackvolle Ausdrud im Munde ordnungsdebatte beantragt.( Sturm bei den Kommunisten.) dieses proletarischen Klassenfämpfers" und Fechters für eine Abg. Kah, der am Schluß seiner Rede zur Geschäftsordnung bewegliches. System, das nach neuen Mitteln strebt, um einer schrantenlosen Devisenhausse zu begegnen. Letztere ist im Interesse der schönere und bessere Weltordnung nur eine Kleinigkeit gegen gerufen hat: Ihr seid doch alle ein Lebenshaltung des gesamten Volkes unbedingt zu vermeiden.( Sie über den schmußigen Anwürfen, mit denen er und seine elendes, dreckiges, schmieriges Cumpengefindel! Freunde im Landtag immer wieder im Zeichen der„ Einheits- gerät beim Berlassen der Rednertribüne, als er die Treppe herab ist inzwischen trotzdem eingetreten! D. Red.) Auch im Einzelhandel front" die Sozialdemokraten in erster Linie beschimpft. Man fommt, in einen Zusammenstoß mit verschiedenen unserer Genossen. begann die Kaufunlust des Publikums langsam zu schwinden; fie mag es bedauern, daß man gegenüber diesen Gesellen schließ- Es entsteht ein ungeheurer Lärm und ein Faustkampf auf führte am 18. bis 20. April sogar zu stürmischen Nachfragen, mag es bedauern, daß man gegenüber diesen Gesellen schließ lich zur Selbsthilfe griff. Bielleicht gibt es aber doch Leute, der äußersten Linten zwischen den Kommunisten die fid) aber gegen Ende des Monats wieder abschwächten. Im und unseren Genossen. Der Präsident Leinert verläßt besetzten Gebiet traten die Folgen der Abschnürung vom übrigen deren Frechheit erst dann eine Grenze gesetzt werden fann, seinen Siz. Etwa zehn Minuten lang herrscht allgemeiner Tumult. Deutschland verschärft hervor. Den Franzosen gelang es, den Abwenn sie spüren, daß die größte Langmut und Anständigkeit Um 1 Uhr 10 Minuten erscheint Präsident Leinert wieder gegen einen politischen Gegner schließlich doch einmal ein auf dem Präsidium und erklärt: Auf Grund der Geschäftsordnung transport der Rohle und des Kofs etwas zu erhöhen; die fortEnde erreichen kann. Die Kommunisten werden natürlich schließe ich den Abg. Kaz wegen unerhörter Be geschaffte Menge erreichte jedoch noch nicht ein Sechstel der LiefeDurch ihre Agenten im Lande erzählen lassen, daß, der sozial- leidigung des Hauses von der Situng aus.( Stür rung nach dem Reparationsprogramm. Aus einzelnen Gewerbezweigen wird u. a, terichtet: demokratische Landtagspräsident die Polizeimanieren des alten mischer Beifall bei allen übrigen Parteien; Rufe bei den Kommuniften: Und die Schläger?) Ich fordere den Abg. Raz jezt auf, den Dreiflaffenwahlrechtshauses wieder einführen wolle. Diese Sigungssaal zu verlassen. Die Sigung ist für eine halbe plumpe Spekulation auf die Dummheit wird ihnen nicht ge- Stunde vertagt. lingen. Der durch eine lange sozialistische Schule gegangene In größter Erregung bleiben die Mitglieder des Hauses hoch deutsche Arbeiter weiß sehr wohl zwischen politischem im Saale. Auf der äußersten Linten dauern die tobenden AuseinKampf und ganz gewöhnlichen Gassenmethoden andersehungen noch an. Einige Mitglieder des Hauses haben anzu unterscheiden. Die Kommunisten werden nur eins erreichen, daß sich gegen diese Rowdyelemente unter ihnen und ihren auf der niedrigsten Stufe stehenden 3erstörungsdrang der feste Ball aller anständigen und wirklich zielbewußten Arbei ter, die die hohe Idee des Sozialismus nicht in den Dreck ziehen lassen wollen, immer fester zusammenschließen wird und sie mit ihrer„ proletarischen Einheitsfront" allein auf weiter Flur bleiben werden.
Auf der Tagesordnung der Freitagsigung des Preußischen Land tages stand als erster Gegenstand die namentliche Abstimmung über das Mißtrauensvotum der Deutschnationalen gegen den Innenminister Severing. Die Kommunisten forderten, vor der Abstimmung ihr Botum mündlich begründen zu dürfen. Der Vizepräsident Dr. Borsch erklärt, daß gefchäftsordnungsmäßig folche Er tlärungen erst nach der Abstimmung abgegeben werden dürfen und daß sie zu Protokoll gehen, ohne verlesen zu werden.
Das Ergebnis der namentlichen Abstimmung ist die Ablehnung des Mißtrauensvotums mit 248 gegen 79 Sfimmen, ein Mitglied hat sich der Abstimmung enthalten. Nach der Abstimmung verlangt Abg. Schulz- Neukölln( Komm.) das Wort zur Geschäftsordnung. Nach den ersten Worten erklärt Präsident Leinert, der inzwischen das Präsidium übernommen bat, daß eine Kritit des Ministers Severing nicht zur Geschäftsordrung gehört. Schulz- Neukölln erwidert, nach dieser Bemerkung des Präsidenten schlage er vor, den Redakteur des Ulf" durch den Präfidenten Leinert zu ersetzen.( Große Unruhe und Empörung Im ganzen Hause, die sich fortgefekt steigert.) Ich will, fährt Schulz Neukölln fort, hier nicht als einzelner Abgeordneter sprechen, sonbern für die fommunistische Frattion eine Erklärung abgeben.( Buruf des Genoffen Heilmann: Das kann der Präsident erlauben oder nicht.) Herrn Leinert als Barteigenoffen Severings scheint es unangenehm zu sein, eine solche Erklärung zu hören, darum hat er, nachdem er von Heilmann und Grzesinfti genügend bearbeitet worden ist, wahrscheinlich die Absicht, diese Erklärung nicht zuzu ( Lärm bei den Kommunisten, fommunistischer Suruf:
faffen.
Beinert, der Oberscharfmacher.)
Präsident Leinert: Die Erlaubnis werden Sie von mir nicht bekommen. Ich muß eine solche Erklärung vorher kennen.( Neuer Lärm bei den Kommunisten, fommunistischer Zuruf: Leinert, der
zweite Kröcher!)
Abg. Schulz- Neukölln( Komm.) fortfahrend: Der Bräsident scheint mir wirklich nicht geeignet zu sein für sein Amt.( Stürmische Unterbrechungen und Schlußrufe.) Präsident Leinert: Ihre Rebezeit ist abgelaufen.( Stürmischer Beifall im ganzen Hause. Der Bräsident läutet unausgefekt bie Glode, bis Abg. Schulz- Neukölln die Tribüne verlassen hat.)
Abg. Katz( Romm.), mit Tumult empfangen, führt zur Geschäftsordnung aus, daß solche Erklärungen abzugeben in allen Barlamenten üblich jei. Auch in diesem Hause habe man das gleiche Berfahren schon mehrfach eingeschlagen. Niemals sei dagegen Ein
Sozialpolitik im Reichstag.
Der Reichstag hat gestern, Freitag, zunächst die noch ausgesetzten Abstimmungen zur zweiten Lesung des Gefeßentwurfes der bürgerlichen Parteien auf
Schuh der Versammlungsfreiheit
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scheinend Verletzungen im Gesicht davongetragen. Erst ganz allmählich tritt im Hause wieder Ruhe ein Nach einstündiger Unterbrechung eröffnet Bräfident Ceinert aufs neue die Sigung mit der Erklärung, daß der Abg. Kaz, der seiner Aufforderung, den Eaal zu verlassen, nicht nachgekommen fei, bis auf weiteres von acht Gigungen ausgeschlossen sei.( Stürmische Bfuirufe bei den Kommunisten, Zuruf: Und die Schläger!) Der Präsident fährt, fort: Ich habe bemerkt, als ich das Präsidium führte, daß eine Schlägerei entstand. Das ist das Schlimmste, was in einem Barlament geschehen kann. Ich habe meinen Siz verlassen, da ich derartige Szenen nicht als in der Sigung des Landtages geschehen ansehen wollte.( Erneute Unterbrechungen durch die Kommunisten.) Ich bedaure diese Szenen im Parlament, das nur den Kampf ber Geister führen soll.( Großes Gelächter bei den Kommunisten, Buruf: Wenden Sie sich an Ihre Parteifreunde!) Ich habe in der Sigung des Aeltestenrates vernommen, daß alle Parteien mit Ausnahme der Kommunisten über die Langmut und Milde des Bräsidenten ungehalten find.( Lebhaftes Sehr richtig!) Diese Haltung sollte der Förderung der Beratungen dienen; deshalb fah man von den geschäftsordnungsmäßigen Maßnahmen Aus brüchen der Erregung und des Zorns gegenüber ab.( Erneute u rufe der Kommunisten: Was wird mit den Schlägern?) Die Ge schäftsordnung soll die Arbeit ermöglichen und auch den Schuß der Minderheiten gegen die Mehrheit sichern, umgekehrt aber auch den Schutz gegen Störungen durch Minderheiten. ( Lebhaftes Sehr wahr!) Ich muß jetzt erklären, daß wir im Aeltestenrat die Erklärung abge geben haben, daß wir die parlamentarische Gitte und Ordnung, die erforderlich ist, um die Geschäfte des Landtags zu leiten, schüßen und mit aller Strenge gegen weitere Störungen vorgehen werden.( zurufe der Kommunisten: Kröcher und Freiherr v. Erffa stehen wieder auf!)
Da der Abg. Katz den Saal nicht verläßt, wird die Sthung erneut vertagt. Präsident Leinert eröffnet 2 Uhr 55 eine neue Sigung und legt die Gründe dar für die Anwendung des§ 8. der Geschäftsordnung. Der Abg. Kaz hat sich dadurch, daß er der Aufforderung, den Saal zu verlassen, nicht Folge geleistet hat, selbst auf acht Sigungstage ausgefchloffen.( Burufe der Komm.) Jetzt hat mit Dreiviertelmehrheit der Weltestenrat die
Ausschließung für 15 Sigungstage
beschlossen.( Pfuirufe bei den Komm.) Ich schlage nunmehr Ver tagung auf Sonnabend 12 Uhr vor. In einer Geschäftsordnungs aussprache verlangen die Kommunisten, daß am Sonnabend der Bericht über die mitteldeutschen Unruhen weiterberaten werden foll, und protestieren gegen die vom Präsidenten vorgeschlagene Bera tung des Kultushaushalts. Nach einer kurzen Entgegnung des Abg. Heilmann( So.), der erklärt, daß die Kommunisten diefe Weiter beratung selbst verhindert hätten, da der Abg. Kah im Saal gebiieben sei und damit die Unterbrechung der Sizung veranlagt habe, und nach weiteren Gegenbemerkungen des Abgeordneten SchulzNeukölln vertagt sich das Haus auf Sonnabend 12 Uhr. Kultus haushalt. Schluß 3 Uhr 20 Minuten.
( Lebh. Widerspruch links.) Im Wohnungswesen muß die Zwangs. werden. Die wirtschaft abgebaut
Die Steintohlenförderung ging in Oberschlesien ohne Störungen vor sich und wird schäßungsweise etwa 760 000 Tonnen erreichen. Die Wagengestellung war gut; trotzdem stiegen die Haldenbestände von fast 17 000 auf 37 000 Tonnen, weil die Verbraucher auf weitere Ermäßigungen der am 1. April bis zu 11 Bro3. herabgesetzten Kohlenpreise hofften und deshalb mit Beftellungen zurückhielten. Demgegenüber blieb die Nachfrage nach oberschlesischem Grobkoks sehr rege. Die Produktion wurde zum größten Teil nach dem Westen gesandt. Die starke Einfuhr englischer Kohle hat zu Vorratshäufungen geführt, die erst tei einer Aenderung der allgemeinen Lage oder einem Eteigen des Exports eine fühlbare Besserung auf dem Kohlenmarkte erwarten läßt. Auch im mitteldeutschen Braunkohlengebiet wies der Kohlenabsatz Stockungen auf. Infolgebeffen erfuhren die wegen der Ruhrbesetzung eingelegten Sonntagsschichten eine bedeu tende Einschränkung, was eine Berringerung der Förderung zur Folge hatte. In der Kaliindustrie hat die ungünstige Entwicklung der Absatzverhältnisse auch im Monat April angehalten. Die Abrufe der deutschen Landwirtschaft waren wider Erwarten gering, so daß besonders der Teil der Kalimerke, der über Fabriken nicht verfügt, insbesondere also die reinen Kalirohsalzwerke, zu Feierschichten gezwungen wurden. Auch der Auslandsabsag in den Kalifatritaten erfuhr feine wesentliche Besserung.
In der Eisenindustrie bekamen die oberschlesischen Werke die Folgen der übermäßigen Preissteigerung in einem Anwachsen der ausländischen Konkurrenz bei Walzwerksprodukten zu spüren. Im Lokomotivbau trat feine Besserung ein. Hier versucht bie nordamerikanische Industrie, nachdem sie zunächst den südamerikanischen Markt erobert hat, auch in anderen Ländern immer mehr Boden zu gewinnen. Sie hat es verstanden, sich bei der polnischen Staatsbahn Eingang zu verschaffen und mit der Angora- Regierung das bekannte Chester- Projekt abzuschließen, welches der amerikanischen Industrie die Ausbeute von Erzminen in Armenien gegen den Bau umfangreicher Bahnanlagen sichert. Auch in Griechenland bewirbt sich Amerifa um michtige Konzessionen für die griechischen Staatsbahnen. So geraten ehemalige deutsche Absatzgebiete immer mehr in die Abhängigkeit der nordamerikanischen Industrie. Auch die Lokomotivbauindustrie Kassels flagt weiter über Mangel an Aufträgen und mußte seinen Arbeiterstand um rund 100 Personen verringern. In der Werkzeugindustrie wurde ebenfalls über Mangel. an Aufträgen geklagt.
In der elettrotechnischen Industrie ist ebenfalls ein weiteres Nachlassen der Geschäftstätigkeit zu bemerken. auf dem Markt der chemischen Produkte. Das Abflauen in Interessant find die Rückwirkungen der Währungsschwankungen der Nachfrage nach chemischen Präparaten und feramischen Chemitalien, das fofert nach der unerwartet einsetzenden Werterhöhung der Mark verspürbar wurde, wich zu Anfang des April wenigstens im Inland einer Neubelebung, die allerdings nicht lange anhielt. Mit dem Augenblick, in dem die Dollarsteigerung wieder einfekte, ließ die Kauflust sofort wieder nach; seitdem ist die zurückhaltung des inländischen Marktes anhaltend und empfindlich bemerkbar geblieben. Das Auslandsgeschäft stieß auch nach ber erneuten Markverschlechterung auf Schwierigkeiten.
Ganz ähnlich find die Rückwirkungen auf die Schuhindustrie. Hier wird berichtet: Die Lage der Schuhindustrie hat sich Die plößlide Martverschlechterung nicht bessern können. belebte das Geschäft im Kleinhandel nur für einige
wenige Tage. Die Fabritation vermag nach wie vor die Gestehungspreise nicht zu erzielen. Anhaltende Kurzarbeit mit weiterer Produktionseinschräntung kennzeichnet die Lage. Stellung Deutschlands Aus beiden Berichten geht demnach hervor, daß die Verschlech= zum Internationalen Arbeitsamt ist teine würdige. Abg. terung der Mark der Industrie teineswegs immer die. erwartete ErThiel( D. Bp.) verlangt größere Fürsorge für die Kriegsbeschädigten leichterung bringt, daß vielmehr alles darauf ankommt, den Inund spricht gegen den Zentralismus in der Sozialversicherung und landsmarkt durch einen entschiedenen Preisabbau aufnahmeden deutschnationalen Antrag auf Streichung der Beiträge für das Internationale Arbeitsamt. Abg. Schirmer( Baner. Bp.) emp- fähig zu machen. fiehlt die Einführung von Kleinaktien für Arbeiter und Angestellte und ein energisches Durchgreifen der Regierung gegen die des Geschäfts. Devisenhamsterer, diese Lumpen. Von einer Lohnftabilisierung fönne angesichts der gewaltigen Preissteigerungen nicht mehr gefprochen werden, da die Löhne weit hinter der Preissteigerung zuStrei- sprochen rückgeblieben seien.
Reichsarbeitsminister Dr. Brauns
Der Textilindustrie brachte der Martsturz eine gewisse Belebung
Dorgenommen. Abg. Brodauf( Dem.) erklärt im Namen des Zentrums und Der Warenverkehr zwischen Deutschland und Oberschlesien. der Demokraten, daß die beiden Fraktionen für den sozial WTB. demokratischen Antrag stimmen werden, der die Strei TB. meldet: Der deutsche und der polnische Bevollmächtigte für die Dresdener Berhandlungen haben, vorbehaltlich der Ratifitation chung der Bestrafung der Zusammenhangsdelifte und des Berdurch die beiderseitigen Regierungen, eine Vereinbarung ab. fuches fordert. Gegen die Stimmen der beiden Rechtsparteien geschlossen, wonach die im Artikel 219 des Genfer Abkommens wird dieser Antrag angenommen. Ebenso wird der Antrag der bürgerlichen Barteien angenommen, die Worte bis zu einer tritt den Anträgen auf Austritt aus dem Internationalen Arbeits- über Oberschlesien vorgesehenen Bestimmungen über die zollfreie Million Mart" zu streichen. Der kommunistische Antrag, auch dis amt entgegen. Deutschlands Mitgliedschaft sei dort aus außenpoli. Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen und Halbfabrikaten der inGefängnisstrafe zu streichen, wird gegen die Stimmen der schen und sozialpolitischen Gründen notwendig. Das Arbeits- dustriellen Betriebe des Abstimmungsgebiets, die zum Verbrauch in Antragsteller und Sozialdemokraten abgelehnt. Alsdann findet gerichtsgesetz werde demnächst dem Reichsrat und Reichswirtschafts- den industriellen Betrieben des Abstimmungsgebiets bestimmt sind, ber Gefeßentwurf gegen die Stimmen der Sozialrat zugehen. Die sozialpolitische Gefeßgebung werde nach Möglichkeit bis zum 15. Mai 1923 in Kraft bleiben. Genossenschaften und allrussische Ausstellung Sowjetrußland demokraten und Kommunisten- in folgender Fassung Annahme: vereinheitlicht werden. Die Löhne fönnten ebensowenig wie die Ber nichtverbotene Bersammlungen, Aufzüge oder Kund- Unterstügungsfüße für Erwerbslose mechanisch einem Index an- veranstaltet im August/ September D. 3. eine aliruſſiſche 2 us ftel gebungen mit Gewalt oder durch Bedrohung mit einem Berbrechen gepaßt werden. An den Grundfäßen unserer Sozialpolitik werde er tung verbunden mit einer großen Auslandsabteilung, bei der in verhindert oder sprengt, wird mit Gefängnis, neben dem auf festhalten, insbesondere betrachte er die Rechtsstellung, die sich erster Linie die Landwirtschaft und alle mit ihr in Berbindung die Arbeiter in Staat und Wirtschaft errungen haben, für un stehenden Industrien berücksichtigt werden sollen. Die russische Reantastbar. Ein kommunistischer Bertagungsantrag wird nicht gierung legt, wie uns mitgeteilt wird, befonders Wert darauf, daß genügend unterstüßt. bei dieser Ausstellung die proletarischen Genossenfchaften in möglichst großem Umfange vertreten find. Soweit diese Genossenschaften nicht in der Lage sind, eine eigene Bertretung in Moskau für die Zeit der Ausstellung einzurichten, hat im Einvernehmen mit der Sovjetregierung die Internationale Mrbeiterhilfe", Berlin W. 8, Unter den Linden 11, es übernommen, die Bertretung der Genossenschaften, die Aufstellung ihrer Produkte in ihrem eigenen Pavillon und die Abwicklung aller mit der Ausstellung in Berbindung stehenden Angelegenheiten zu er= ledigen. Auskünfte tönnen bei der Arbeiterhilfe" eingeholt werden.
Geibstrafe erkannt werden fann, bestraft. Das Haus berät dann den
meiter.
Haushalt des Reichsarbeitsministeriums Abg. André( 3.): Die soziale Gesetzgebung darf nicht so weit gehen, daß sie die Familienbande zerreißt. Die bestehenden fozialen Gesetze müssen besser durchgeführt werden, das gilt nament lich vom Arbeiterschuß. Besonderen Wert legen wir auch auf die Durchführung des Kinderschutes. Die Jugendschutzgesetze wären zum Teil nicht nötig, wenn nicht die Jugendlichen zuviel Zeit hätten. ( Widerspruch links.) Die Lohnpolitik weist einen großen Wirrwarr auf; wir müffen wieder
Damit
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Abg. Malzahn( Komm.) verurteilt die Schlichtungstätigkeit des Reichsarbeitsministeriums in verschiedenen Lohnfämpfen, wodurch der Lohn und damit der Hunger stabilisiert worden sei. schließt die allgemeine Aussprache. Das Ministergehalt wird bewilligt und die Einzelberatung auf heute, Sonnabend, 2 Uhr vertagt. Ein deutschvölkischer Antrag, die Interpellation über die Auflösung der Deutschvölkischen Freiheitspartei und die Aussprache über die außenpolitische Lage auf die nächste Tagesordnung zu feßen, wird gegen die Stimmen des Antragstellers und der Kom munisten abgelehnt. Schluß 7 Uhr.
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Das Kaiser- Wilhelm- Standbild im Reichstag bleibt borläufig auf dem alten Plaz, da der Ausschmückungsausschuß des Reichs tages es abgelehnt bat, eine Summe für die Verfegung des Standbildes in den Etat einzufezen.
mehr zum Affordsystem übergeben. ( Lärm links.) Wir find für die Aufrechterhaltung des Achtstunden tages für die Industrie, verlangen aber Ausnahmen.( Wider: spruch links.) Der Beu unferer Sozialgefekgebung ist burd) bie Währungsverhältniffe ins Banten geraten. Mit der Schematisierung Der Badische Landtag hat gestern vormittag mit allen gegen vier der Leistungen kommen wir nicht mehr durch. Auf dem Gebiete der kommunistische Stimmen den Zentrumsabgeordneten Dr. Baum Wöchnerinnenfürsorge find wir vielleicht schon zu weit gegangen. gartner zum Präsidenten gewählt.
Devisenfurfe. Unserer gestrigen Kurstafel ist noch nachzutragen: 1 finnische Mark 1032,41 Gelb, 1087,59 Brief; 1 japaniider en 18 154,50 Gelb, 18 245,50 Brief; 1 brasilianischer Milreis cher en 18 154,50 Geld, 18 245,50 Brief; 1 brasilianischer Milreis 4064,81 Geld, 4085,19 Brief: 1 spanische Befeta 5710,68 Geld, 5789,32 Brief; 100 österreichische Kronen 52,61 Geld, 52.89 Brief; 1 tichechische Strone 1117,20 Geld, 1122,80 Brief; 1 ungarische Krone 7,03 Gelb, 7,07 Brief; 1 bulgarische gewa 285,28 Geld, 286.72 Brief: 1 jugoslawischer Dinar 393,81 Geld, 395,79 Brief. 1 polnische Mark toftete im freien Verkehr etwa 80 Bf.