Nr. 231 40. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Sonntägliche Wanderziele.
Mohrin- Königsberg- Schwedt.
-
Sonnabend, 19. Mai 1923
-
entfernt, an der Weggabelung halbrechts. Nach einer weiteren halben Stunde fommen wir an die Straße von Lehniz nach Summt. Wir folgen ihr nach rechts. Bald sehen wir zur Linken die Senfe des ehemaligen Teufelssees. Jetzt ist der See verschwunden, er hat sich in eine Sumpfniederung verwandelt. Der Sage nach soll straße von Nowawes zum Bahnhof gleichen Namens. Nowawes hier einst die alte Försterei Wensickendorf gestanden haben, die ist eine Siedlung böhmischer Weberfamilien, die 1751 gegründet während eines fürchterlichen Unwetters in die Tiefe fant; an ihrer wurde. Noch heute wohnen hier viele Weber. Wir gehen unter Stelle bildete sich der Teufelsfee. Der Teufel fuhr zuweilen in der Bahn hindurch und kommen nach rechts über die Nuthe , die einem Kahn über das Wasser, um zu erspähen, ob nicht die Seele die Grenze des Kreises Teltow bildet, zur Alten Königstraße. Links des ertrunkenen Försters aus der Tiefe heraufsteige. Wir überab bringt uns die Kirchhofstraße zur Saarmunder Straße, der wir schreiten bald die Briese, dieses muntere Waldfließ, das sich bei nach links folgen. Bald haben wir den Wald erreicht. Durch Birkenwerder in die Havel ergießt. Etwa 500 Meter jenseits der etwas hügliches Gelände kommen wir nach Rehbrüde. Hier Brüde wenden wir uns auf dem von Birkenwerder kommenden menden wir uns rechts at nach Bergholz . Das Gelände wird Wege nach links. Er führt über die Lietenwalder Chaussee nach jetzt äußerst hüglig. Bon Norden her tritt ein Bergzug, eine eis- 3 ühlsdorf. Eine mächtige afte Linde steht hier im Garten zeitliche Endmoräne, bis an das Nuthetal heran. Ueber die des nach ihr benannten Gasthauses. Vom Südende, des Dorfes 75 Meter hohen Leisberge und am 79 Meter hohen Galgenberg wandern wir durch Wald und an Wiesenniederungen vorüber nach vorüber kommen wir nach Neu- Langenwisch, an einem Basdorf , durch das die alte Postraße von Berlin nach BrenzSeitental des Nuthetals gelegen. Das Nuthetal ist reich an Spuren lau führt. Am Nordende des Dorfes führt ein Weg in nordöstlicher vom vorgeschichtlichen Menschen; von der Steinzeit bis zur Wen- Richtung von der Chaussee ab über die Groß- Schönebecker Eisendenzeit, also durch gut drei Jahrtausende, lassen sie sich verfolgen. bahn nach dem Liepnißfee. Wir folgen ihm und kommen nach etwa Der Weg führt südlich durch die Niederung nach 21t- Langen 4 Stunde an eine Wegteilung. Hier wenden wir uns rechts, zuwisch. Wir wandern nun westlich und find bald am Bahnhof nächst über freies Feld; bald haben wir wieder den Wald erreicht. Michendorf . Von hier fahren wir mit dem Vorortzug von Der anfangs reine Riefernwald wird zu einem prächtigen MischBeelitz nach Berlin zurüd.( Weglänge ohne Besichtigung des mald. Just in der jezigen Jahreszeit, wo die jungen Buchenblätter Babelsberger Parts etwa 18 Kilometer.) ihre schützende Knospenhülle gesprengt haben und sich in maienfrischem Grün zu dem gewaltigen Waldesdom wöllen, gewährt es einen ganz besonderen Genuß, hier zu wandern. Wir befinden uns im Gebiet der Bernauer Stadtforst, die sich filometerweit pon Bernau bis zum Liepnißsee erstreckt. In der Nähe des Guts Schmetzdorf, das Eigentum der Stadt Berlin ist, erreichen wir den Waldrand. Wir kommen auf die Wandlizer Chaussee und erreichen nach kurzer Wanderung die alte Hussitenstadt Bernau . Ein Rundgang durch das Städtchen mit seinen zahlreichen alten Baulichkeiten beschließt unsere Wanderung.( Weglänge etma 28 Kilometer.)
Borgsdorf Zühlsdorf- Bernau.
In das Land jenseits der Oder, in die Neumark, führt uns Mese Wanderfahrt. Bom Briezener Bahnhof( am Schlesischen Bahrhof) fahren wir über Wriezen nach Butterfelde- Mohrin; wir fönnen auch vom Stettiner Bahnhof über Eberswalde - Briezen ( umsteigen) hi rher gelangen. Die Stadt Mohrin liegt eine halbe Stunde vom Bahnhof entfernt am Mohriner See. Der Sage nach foll ein großer Krebs auf dem Grunde des Sees, an eine Rette gefejelt, hauſen. Aus dem See fließt die Schiibbe zur Oder. Die ültest: Urkunde, in der Mohrin erwähnt wird, stammt von 1306. Die alte Stadtmauer ist fast völlig erhalten, wodurch das Einheitliche des Stadtbildes sehr gut gewahrt bleibt. Auf dem Südufer des Sees liegt der Schloßwall, ein von Wasser und Wiesen nicderungen umgebener wendischer Burgwall, der die Ruine eines mittelalterlichen Schlosses trägt. Von Mohrin wandern wir über ölzig nach Kleinmantel. Das Gelände ist äußerst hügl g; wir sind, hier im Gebiet der großen baltischen Endmoräne Der Eiszeit. Am Südufer des Mantelsees, bei Kleinmantel Fest ebenfalls ein wendischer Burgwall. Zunächst auf dem Ostufer es Mantelsees, später rechts ab, wandern wir nach Norden mit schönen Ausblicken auf den See und das an Hügeln und Senken reiche Gelände. Wir kommen nach Königsberg ( 18 Kilometer ron Mohrin), der Hauptstadt des gleichnamigen neumärkischen Mit den Vorortzügen der Nordbahn fahren wir vom Stettiner reises. Sie ist aus einer mendischen Siedlung hervorgegangen, von her bereits 1244 berichtet wird. Königsberg besitzt schöne mittel- Bahnhof nach Borgsdorf . Sogleich vom Bahnhof nach Osten terliche Bauten, so das Rathaus, das Augustinerkloster, das in den schönen Kiefernhochwald, das ehemalige Hofjagdrevier. Der Schwedter und das Bernickower Tor. Die Stadtmauer ist nur noch eg führt über das Bogenluch. Etwa ½ Stunde vom Bahnhof teilweise erhalten. Bon Königsberg wandern wir über Rehdorf zum Hanseberger Jagdschloß und weiter nach Ra duhn. Der Weg führt durch schönen Wald, der mitunter von reinen Buchentänden gebildet wird. Bei Raduhn haben wir die Oder erreicht. Urmittelbar am Strom steigen die Uferränder steil empor zu be= früchtlichen Höhen. Hoch oben liegt der Raduhner Burgwall, ein norgeschichtliches Denkmal aus der Wendenzeit. Prächtig ist der usblick von hier oben. Man überschaut das Odertal von Schwedt is Stolpe und Oderberg . Am Fuß zieht sich ein schöner Uferpfad rach Nieder- Saathen hin. Die Uferwanderung bringt uns meiter nach Hohenfränig. Zwischen diesen beiden Orten err: dt fich das Tal der Liebe, ein landschaftlich sehr reizvolles biet, fchön bewaldet und von Schluchten zerrissen. Von Hohenän führt die Chaussee auf hohem Damme und über mehrere rüden quer durch das Odertal nach Sch medt, dem Hauptort für ie dermärkische Tabakverarbeitung. Die Tabaftrockenspeicher sind within bemerkbar. Der Tabakbau wurde durch die um 1687 hier cfiedelten französischen Refugiés eingeführt. Schwedt besitzt ein hes Schloß mit schönem Schloßpart, der sich an der Oder hirzieht. Comohl die Stadt bereits aus Urfunden von 1138 befannt ist, weist doch recht wenig ältere Bauten auf. Die Zeit von 1689-1788, i der Schwedt eine fleine Residenz war, hat der Stadt ihren Gmvel aufgedrückt. Von Schwedt fahren wir über Angermünde rach Berlin zurüd.( Weglänge Königsberg - Schwedt etwa 25 Kilometer.)
Neubabelsberg- Rehbrücke- Michendorf.
NW
Wie wird das Pfingstwetter?
N.
NO
SWS
SO
GU
Sturm
Regen
und
Veränderlich
Schon
Wind
Gewitter
30- 30.
20
20
10
10
0-
0
10
10
Gedanken von Waldeck Manaffc.
Einen Einblick in die freidenkerischen und sozialethischen Anschauungen des verstorbenen Genossen Walded Manasse gewährt ein kleines Heft, das er vor einem Jahrzehnt unter dem Titel ,, Lebensfragen"( Berlin, Berlag von Otto Roth) veröffentlichte. Es bringt in fnappefter Form furze Betrachtungen, die er zu Gedankenreihen zusammengefaßt hat: Bom Glauben zum Denken"," Bom Staatenstreit zum Bölkerfrieden"," Bon Unkultur zur Menschlichkeit"," Bon Liebe zu Liebe" ,,, Bom Werden und Sterben". Wir geben hier ein paar Proben aus seinen Gedanken über den Tod.
,, Mancher Mensch tut uns weh, so lange er lebt; aber mancher Mensch tut uns zum ersten Male weh, wenn er stirbt."
,, Den Einen werden gewaltige Denkmäler der Lüge errichtet, die trotz ihrer Gesprächigkeit nur ein Entschuldigungszeichen sind für die Inhaltlosigkeit eines liebeleeren und tatenarmen Lebens. Und über den Anderen künden ungezeichnete Rafenflächen ohne Kreuz und Stein von ihrer Geisteskultur und ihrer liebreichen Arbeit."
,, Als ich zu dem frommen Himmelsabonnenten W. nach langer fruchtloser Debatte sagte: Benn es einen Gott gibt, wie Sie sich ihn vorstellen, so werde ich nach meinem Tode zu ihm sprechen: Lieber Goit des Herrn W., ich habe nicht an Dich geglaubt, aber ich habe gehandelt, als ob Du dagewesen wärest, und er wird mich auch in seinen Himmel einlassen," da antwortete mein verehrter Gegner: Bang gewiß nicht, und wenn er Sie aus Versehen hineinlassen. sollte, dann werde ich es ihm sagen." Sein regelmäßiger Kirchenbesuch und seine korrekten Gebetsübungen galten ihm als sicheres Entreebillett für das Jenseits. Gott dürfte dem übereifrigen Denunzianten fagen:„ Wie schütze ich mich vor meinen Freunden? Ich bin Herrn W. nicht böse, möge er Gott sonst ebensowenig schuldig geblieben sein, wie seinen Mitmenschen."
In den ersten Tagen dieser Woche drangen rasch hintereinander Die Potsdamer Borortzüge bringen uns vom Potsdamer zwei große Tiefdruckgebiete nach der Nordsee vor. wo sie etwas Hauptbahnhof, vom Wannseebahnhof oder von der Stadtbahn nach länger verweilten und dann mit mäßiger Geschwindigkeit nordostReubabelsberg. Bir wandern zunächt links der Bahn, wärts weiter zogen. Nach kurzer Aufheiterung des Wetters und geringer Erwärmung traten daher zunächst in Westdeutschland, tommen aber bald durch ein Wäldchen zur Kaiserstraße( rechts). An Besonders an der Nordseeküste, wieder stärkere, stellenweise von Ihrem Ende liegt links auf der Höhe die Sternwarte, die sich Gewittern begleitete Regenfälle, ein, die sich in der folgenden s 1913 auf dem Enteplaz in Berlin befand. Die ganze Anlage Zeit öfter wiederholten und allmählich weiter nach Osten fort mit den Kuppelbauten und den Wohnhäusern für die Beamten pflanzten. Dabei schwankten die Winde zwischen Süd und West nimmt einen ansehnlichen Raum ein. Das hier befindliche Spiegel- und gingen die Temperaturen in den meisten Gegenden von einem teleffop ist das größte in Europa. Bald ist der Haupteingang zum Tage zum anderen wieder tiefer herab. Fast allein nordöstlich Bark von Babelsberg erreicht. Das Schloß Babelsberg der Oder überschritten sie bei überwiegend heiterem Himmel in rurde 1834-1849 erbaut nach dem Vorbild des Schlosses in Bind- den letzten Tagen noch vielfach 15° Celsius. Nach Entfernung des zweiten Tiefs hat sich ein auf dem Atlantischen Ozean gelegenes for. Vor dem Schloß der Gerhardbrunnen mit einem Standbild Hochdruckgebiet über einen großen Teil von West- und Mitteldes ersten Kölner Dombaumeisters Gerhard von Rile. Im Park europa ausgebreitet, gleichzeitig ist aber auf der Nordsee ein refindet sich die alte Berliner Gerichtslaube mit dem neues Teiltief entstanden, das das Hoch am raschen weiteren Vor,, Wie nahe oder wie entfernt auch meine letzte Arbeitsstunde Raak, unter dem der Branger war; sie entstammt dem Ende des dringen aach Osten verhindern dürfte. Wir haben daher für fein mag, so ist es der sehnlichste Wunsch an mein Glück, daß sie auch Sonnabend und Sonntag zwar vielfach heiteres, aber 13. Jahrhunderts und wurde 1872 hier wieder aufgebaut, als sie noch ziemlich kühles, veränderliches Wetter and be- zufammenfallen möge mit meiner letzten Lebensstunde." mit dem alten Berliner Rathaus abgebrochen wurde. sonders am Sonnabend öfter leichte Regenfälle und ,, Im Leben blieb soviel Leeres, Unerfülltes, Unabgeschlossenes schiedenen Stellen des Parks schöne Ausblicke, besonders nach Bots- frische westliche bis nordwestliche Winde zu erzurüd; darum begleiten die Menschen ihre Lieben mit ihren dam, so vom Flatomturm und von der Siegessäule. Vom Haupt- warten. Erst für den zweiten Pfingstfeiertag ist Wir ingang wandern wir zwischen der Sternmarte und dem Bark gen mehr Aussicht auf beständiges, ruhigeres und auch Wünschen zur Vollendung in einer wolfenloseren Sonne. Güd. Bald halten wir uns halblinks und kommen durch die Priester. etwas wärmeres Wetter vorhanden. wollen doch lieber die Summe der Leistungen und nicht die
9]
Heimweh.
Bon ver
Eine Geschichte der Sehnsucht von John W. Nylander. Und unsere Gedanken wanderten immer wieder in die Heimat zurüd. Am Weihnachtsmorgen, wo der Gottesdienst schon um sechs Uhr anfing, mußte man sich noch im Stoc Dunkeln auf den Weg machen, wenn die Bahn schlecht war. Aber die Kirche mit all den Hunderten von brennenden Kerzen war ja prächtig, und dazu die Orgelmufit.
Dann gab's die ganzen Festtage hindurch auf all den größeren Höfen Tanz und immer Tanz. Zum Jahrmarkt inußte man natürlich auch nach Helsingfors und Ekenäs. Da standen unendliche Reihen von Buden mit allen Herrlichkeiten Der Welt. Uhren, Messingkessel und Tassen. Und für all die bekannten Mädchen mußten Marktfringel gekauft werden. ,, Eine Eisenbahn soll die Küste entlang von Helsingfors nach Karis gebaut werden," sagte ich. Dann wird sicher Inga, das doch eine so große Gemeinde ist, auch Station. Da tommt man dort leicht vorwärts."
rechnen konnte, Post zu bekommen. Kurz gesagt, ob man daran denken konnte, hier seßhaft zu werden.
Eine gewisse kleine Frau daheim hätte vielleicht nichts dagegen einzuwenden. Sie hatte ja schon oft genug von ihrer Reiselust gesprochen.
Ein Haus wie dieses konnte ich mit Stones Hilfe leicht bauen. Glasscheiben in den Fenstern brauchte man nicht einmal, nur einige Holzlatten und etwas dünnen Stoff. Die Küche konnte draußen an der einen Hauswand hergestellt werden, ein kleines Dach auf ein paar Pfeilern genügte. Das Wasser leitete man in einer Rinne vom Bache her; immer frisches Wasser zu haben war wichtig. Sorgen um Essen und Trinken brauchte man fich wohl nie zu machen. An dem nächsten Afte des himmelhohen Brotfruchtbaumes, der vor der Veranda des kleinen, aber hübschen und wohnlich eingerichteten Hauses stand, konnte ich schon zwanzig große, prächtige Früchte zählen. Jede von ihnen gäbe schon eine ganze Mahlzeit ab für uns beide. Um viele Kleider brauchte man sich auch nicht zu fümmern. Und wo auf der Welt konnte es schöner sein! Nie hatte ich einen solchen Blumenreichtum gesehen wie hier. Das wäre so recht etwas für sie, die Blumen überaus liebte. Ging man dort zusammen spazieren, so mußte man nach jedem armseligen Bilänzchen suchen. Und immer mußte man entzückt sein, sonst war man verständnislos. Hier fände sie genug. Das ganze Haus war gebettet in Blumen, Büsche und Ranten voll der schönsten Blüten. Selbst der Rasen war vielfach mit Blumen überfät, so daß er einem bunten Teppich glich. Bielleicht wäre es nicht so übel, menn man noch ein anderes Paar mit hier draußen hätte. Oskar Forsbäd und Dlga zum Beispiel, die ja halb und halb nerlobt waren, würden ficher gern mitfommen. Da fonnten die beiden Frauen sich Gesellschaft leisten, während mir zum Fischen draußen waren. Ich dachte jetzt besonders an Perlenfischerei. Wer weiß, wie viel man damit verdienen fonnte! Vielleicht mehr als hier iemand ahnte. Sam und Elias hatten mir eines Tages ihre Schäke gezeigt, sie hatten ihre Konfervenbüchsen halb voll. Ich fönnte fo viele haben, wie ich möchte, sagten sie, aber sie wollten einmal hinausfahren und versuchen noch größere zu Sch hatte geglaubt, daß nun die Reihe zu fragen an mir holen. So würde sie also jedenfalls die beiden versprochenen sei, aber jetzt wagte ich ihn nicht zu stören. So vieles hätte Berlen hekommen. Aber wer meiß. ob man nicht hier wenige ich aern über die Verhältnisse hier erfahren. Ob man fich ohne Faden tief Reichtümer fände. Bielleicht könnte man sich zum meiteres auf solch einer Insel oder vielmehr auf dieser Insel Taucher ausbilden. Oskar tauchte übrigens schon jetzt vor niederlassen konnte. Ob es überall Ralmen und Brotfrucht- züglich. Und einer mußte ja auch im Boote bleiben. häume gab. Oh es lange dauerte, bis hier ein Obstbaum Vielleicht und jekt fam mir plötzlich ein großer Getrug. Ob die Regenzeit lang war. Wie oft man darauf danke-, vielleicht ließe sich hier eine ganze fleine finnländische
,, Dent nur, Maria, eine Station in Inga!" sagte er und vergaß, daß sie niemals eine Eisenbahn gesehen hatte. Die meisten alten Bekannten sind wohl nicht mehr da. Aber ergreifend müßte es doch sein, all die Pläge wiederzusehen. Am liebsten möchte man einmal auf dem dortigen Friedhof begraben werden. An Mutters Grabe muchs ein BogelbeerFoum. Sie starb im Winter, ehe ich das letztemal im Früh jahr ausfuhr. Der ist gewiß im Herbst voller Beeren." Wieder saß Stone in Gedanken versunken. Seine Augen manderten weit über die Insel hinaus, über die Brandung am Riff, die im Mondschein glänzte, vorüber an unserem Schoner, der da draußen zu schlafen schien, sie wanderten weit, weit fort von Nanawaj.
Auch die Blicke feiner Frau schweiften über das Meer hinaus. Vielleicht versuchte sie seinen Gedanken zu folgen. Welche Borstellungen mochte sie wohl von diefem fernen Sande haben? Bielleicht ahnte sie, wie sehr es ihn nach dort zog?
| Rolonie zustande bringen! Ein richtiges fleines Dorf mit einer Schule für die Kinder, mit Kirche, Krankenhaus und allem, was dazu gehört. Vielleicht würde es mit der Zeit eine kleine Stadt unter Palmen, in Blumen eingebettet und für ewige Zeiten frei von all dem Russischen, das sich daheim immer wieder eindrängte. Einen passenden Namen zu finden wäre wohl nicht so schwer.
Uebrigens netter wäre es doch wohl mit nicht gar so vielen. 3wei, drei Familien fönnten genug sein. Ja- im Grunde wäre es doch wohl am schönsten nur zu zweien. Stones waren ja auch noch da.
-
Wenn so viele Menschen an einem Orte zusammen sind, da gibt es leicht Neid und Klatsch und dumme Streiche, mie der Schiffer es nannte. Nein, zwei waren immer das beste und sicherste. Man sehe doch nur die beiden hier an. Schon daß wir soviel von seiner fernen Heimat gesprochen haben, und vielleicht ein leiser Verdacht, daß er den Plan hat dahin zu reisen, machen sie ängstlich. Und es sind ja doch nur Bhantasien von ihm. Elias, der mit dem Kopf auf einer zusammengerollten Matte auf dem Verandaboden eingeschlafen war, lachte plötzlich laut im Schlaf und medie mich aus meinem Grübeln.
-
,, Es wird spät," sagte ich. Ich muß an Bord zurück." ,, Schon?" erwiderte Stone. Einen Augenblick. so begleite ich Sie. Ich will nur Elias hereintragen." Er nahm Elias wie ein kleines Kind behutsam auf seine Arme und trug ihn in das Haus.
In demselben Augenblick fühlte ich. wie eine Hand um mein Handgelenk griff. Sie wollen ihn doch nicht überreden, dahin zu fahren. Das alles fommt mir so seltsam vor." ,, Nein, im Gegenteil," sagte ich und dachte an meine Bläne. Wie sollte er von hier fortgehen. von hier" ich brach ab, da Stone fam und reichte ihr die Hand zum Abschied.
"
Eine halbe Stunde später war ich an Bord. Der Schlaf wollte diesen Abend nicht kommen. Es mar mir flar, dak meine Begegnung mit Stone oder eigentlich mit Stenlund von Inga, von der größten Bedeutung für meine gonze Sufunft sein würde. Mie wunderbar mir Menschen doch non gütigen Mächten geführt werden! Bor wenigen Stunden wußte ich noch nichts non alledem.
Ich hatte mein Leben naefähr wie die arderen hingelebt, planlos, alles gehen lassend, wie es ging. Und nun lag die Zukunft flar wie ein deutlich markiertes Fahrwasser vor mir.
( Fortsetzung folgt.).