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Frankreich 27 Milliarden Goldmark zufallen, also SS Milliarden Papierfranken. Das mache die Summ« für den Wiederaufbau aus. Frankreich habe hierfür schon 44 Milliarden vorgeschossen, und noch ebenso viel müsse verausgabt werden.«Wenn Sie, Herr Minister- Präsident, erklären, daß Frankreich von Deutschland nichts anderes verlange, als die gerechte Reparation für die verwüsteten Gebiet«, dann werden Sie die ganze Welt auf Ihrer Seite haben, dann wäre bewiesen, daß Frankreich Recht hat." Poincare erwiderte: »Wenn es genügen würde, Recht zu haben, um die ganze Welt auf seiner Seite zu"haben, dann würde sie schon lange mit uns sein." Auriol ging alsdann auf den Verteilungsschlüssel von Spa ein und besprach die Cnglandreise Loucheurs Er fragte Poincare , ob der vomDaily Telegraph " seinerzeit veröffentlichte Plan die Ansicht des Ministerpräsidenten zum Ausdruck bringe, und ersucht« ihn schließlich, eine Politik der mternationalen Verständigung und der internationalen Versöhnung zu betreiben, also nicht länger die Politik der Isolierung zu verfolgen. Belgien wünsche, daß die Ant- wort auf die kommende deutsche Rot« von allen Alliierten erteilt werde, und eine offiziöse Verlautbarung besage, daß Poincare nicht geneigt sei, das anzunehmen. Poincare erwiderte:Es ist kein« offiziöse Rot« veröffentlicht worden. Ich habe in keinem Augenblick von der Möglichkeit einer deutschen Note gesprochen. Ich crwarie sie nicht, aber wenn sie kommen wird, werde ich sie enk- gogennehmen." Nachdem der Abg. Auriol nochmals«ine Versöhnungspositik verlangt hat, ergriff Poincare das Wort zu der bereits gemeldeten Rede. Schluß der Rede Poinearss. Paris , 24. Mai. (WTV.) Poincare sagte in seiner Rede weiter, die Kohlenvers orgung Frankreichs fei gesichert. Unrichtig sei auch, dcß die Lage der Koksversorgung schlecht sei. im Gegenteil, diese verbeffere sich täglich und man habe genügend, um dem Be- darf gerecht zu werden. Wes in allem sei die Lag« in der Koks- und Kohlenvcrforgung noch für lang« Zeit günstig. Frankreich habe es also keineswegs eilig, die Ruhrbefetzung auf» zugeben und könne warten, bis die Deutschen wieder zur Der- nunst kämen". Poincare machte der deutschen Regierung den Vor- wurf, sie schüchtere die deutschen Eis enbahner ein, um sie zu zwingen, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Diese Unglück- Ilchen hätten ihre Posten verlassen müssen._ In_ Essen seien 4000 Deutsche , die allerdings keine Eisenbahner seien, in den Dienst der französM)-belgischen Regie getreten. Die Regie gestalte sich "brigens mehr und mehr produktiv. Es wurden augenblicklich Zugkilomete? gefahren. Die Ausgaben seien geringer als die 'ahmen, die im übrigen im Steigen begriffen seien. Frankreich könne die für veukschland nnvermeidüche Stunde des Rachgebens durch neue Zwangsmaßnahmen beschleunigen. Auf«wen Zwischenruf erklärte er. er wolle Deutschland dies« Maß- nahmen oerkündigen, wenn er entschlosien sei, sie zu ergreifen, aber nicht im voraus von ihnen sprechen. Der Ministerpräsident wider- sprach dem Argument, daß die Ruhrbesetzung den Lebensunterhalt verteuere und den Wechselkurs zum Steigen gebracht habe.Wenn wir Deuilchland garantielos ein Moratorium bewilligt hätten, würde unser« Lag« sich nicht erschwert haben? Frankreichs moralischer Kredit ist nicht vermindert. Er ist namentlich in Amerika im Steigen begriffen und auch bei der Kleinen Entente . Wir sind in das Ruhr- gebiet einmarschiert und werden nur nach Mabgabe und im Der» hältnis der deutschen Zahlungen wieder herausgehen." Das fei nicht, wie der Abg. Auriol gesagt habe, eine dunkle Formel, denn es hänge von den Deutschen ab, die Räumung zn beschleunigen, indem sie zahlten, namentlich dadurch, daß sie Anleihen abschlössen und Ordnung in ihren chaushaltungsplan brächten. Das sei die von Frankreich 1871 loyal durchgeführte Methode. Poincare erinnert« alsdann an die letzten, auf die Forderung von Lord Curzon erfolgten deutschen Vorschläge und setzte aus- einander, warum Frankreich , ohne auf die englischen und italieni- sehen Alliierten zu warten, hierauf eine Antwort erteilt habe. Frank- reich sei enrlchlossen. die restlose Einziehung seiner Forderungen zu betreiben. Nur in dem Maß«, in dem die Alliierten Frankreich Cr- leichterung gewähren würden, werde es auf seine Forderung ver- zichten. Ein zweiter Grund, weshakh Frankreich kein« gemeinsame Antwort an Deutschland erteilt habe, habe darin bestanden, daß Deutschland die Gesetzlichkeit der Ruhraktion abgeleug- net habe. Frankreich habe in seiner Antwort auf die ungenügende deutsche Rot« seinen Standpunkt dahin präzisieren wollen, daß es mit Deertschlond nicht verhandöle, wenn Deutschland den Widerstand nicht aufgebe, der nicht passiv, sondern im Gegenteil aktiv sei und Sabotage und Verbrechen oraanisi-r«.(I) Ich will hoffen, fuhr Poincare fort, daß wir in diesem Punkt« verstanden werden, denn man kündigt einen deutschen Dorschlag an. Wenn Deutsch- land nicht nachgibt, werden wir nur von unserem Recht und von unserem Pfand die Ausführung des Vertrages erwarten. Wir wer- den das Ruhrgebiet nur in dem Maße räumen, in dem wir bezahlt werden. Diejenigen, die uns Erobenmgs- und Annexionsabsichten zuschreiben, werden entweder von Lügnern getäuscht oder sie sind sölbst Derlenmder. Wir werden niemals einen territorialen Vorteil gegen den Willen der Bevölker-mg verfangen. Wir sind einmarschiert wie die Deutschen 1870 bis 1873 in Frankreich einmarfchiarten, um bezaWt zu werden. , Nach dem Ministerpräsidenten sprach der sozialistisch« Abg. L e b v s. Darauf wurde die Debatte aus morgen vertagt.

Der engliftb-ruPfthe Konflikt. London , 24. Tlld.(DJIB.) Heuler meldet: Ilaker Borsih B a l d w i n s wurde henke eine Besprechung der Minister des Sa- binekks Boncr Lmvs abschalten, auf der die russische Antwortnote erörtert wurde. Die russische Pole wird in offiziellen Kreisen für oerföhnllch angrfchen, doch ist man der Meinung, daß sie n l ch t Aulatz zu besonderer Geaugkuung gibt. Die Aktion der Arbeiterpartei. London . 25. Mai. Die Arbeiterpartei hat gestern abend eine Erklärung veröffenllichi. in der es heißt, ein dringender Ruf fei an alle angefchlofsensu Organisationen der Arbeilerparlei ergangen, Eakfchlietzunzen anzunehmen, in denen die Annahme der lehieu russischen Rote durch die Regierung und velle diplomatische Anerkennung der Sowsetregierung gefordert werden, als bestes Mittel zur Sicherung guter Bezichungen zwischen beiden Ländern. Aehnliche Schritte feto durch die uua b- hängige Arbeiterpartei getan worden. Die Arbeiter- bewegung sehe die lelzle russische Rote alz ein sehr verfähnllches Dokument an und unternehme eine energische Aktton. um ihre Annahme durch die britische Regierung sich« zustellen. Oer Allgemeine Rat des Gewerkfchoftskon- grefses trat gestern in London zusammen und nahm eins Entschließung zur Mitteilung au den Premierminister au. in der es heißt, der Allgemeine Rat des Gewerlschaslskongresies be- grüße den versöhnlichen Ton der russischen Antwort an die britische Regierung. Angesichts der anormalen Erwerbslosigkeit. die feit längerer Zeil vorherrsche, proksfilere der Rat, der die organisierte Arbeiterschaft vertrete, gegen die Annahme jeder Politik seitens der Regierung, die die Entwicklung de, handele Verkehrs zwischen Großbrilamiien und Rußland verzögere. Der Rat fordert die Regierung auf. in weiteren Verhandlungen so zu verfahren, daß eine Fortdauer der Erweiterung des Handels­abkommens erreicht wird, sowie die vollständige Anerkennung der rnsfljchea Regierung.

Der Ruf nach öem Schwert. Berliner Studenten gege« den passive» Ruhrwiderstand. Ein großer Teil der Studentenschaft muß alle Kräfte auf- wenden, um das Studium durchhalten zu können, und muß jede freie Stund« benutzen, sich den notwendigen Nebenerwerb zu ver- schaffen. Dagegen sehen andere studentische Kreise einen Sport darin, ihr« offenbar recht reichliche freie Zeit dazu zu verwenden, Deutschland und dem deutschen Polk immer neu« Schwierig- Veiten zu bereiten. Am schwarzen Brett der Berliner Studentenschaft befindet sich ein Aufruf an diea k a d e- mischen Kriegsteilne h'm er und Komilitonen in echt teutfcher Heldenhaftigkeit ohne persönliche verantwortliche Unter- schrift und nur mit dem Stempel des Ausschusses der Stu» dentenfchaft der Friedrichs-Wilhelms-Univerfi- tat Berlin behastet, in dem einige Stellen ernste Aufmerk- famkeit beanspruchen. Es heißt da u. a.: Passiver Widerstand in Ehren aber Hand aufs Herz wer von Euch, an die sich dieser Aufruf richtet, akademische Kriegs- teilnehmer und Kämpfer von Flandern , brächte angesichts der un- geheuerlichen gallischen Verbrechen noch länger die Geduld auf, diesem Wtarfrevel zuzuschauen.... Genug und aber genug der Erörterungen und Zklagen und resignierten Ratschläge! Wohl bleM es nach wie vor Pflicht eines jeden, die Regierung zu stützen und durch Propaganda im In- und Ausland die Ruhrfpende werktätig zu fördern.. Jedoch steht die Erkenntnis, daß der letzte entscheidende Kampf, wie auch immer das Ruhrabenteuer enden mag, mit dem Schwerte ausgefochten werden muß. An die akade- mische Jugend 1914 der Appell. Sie konsolidierte sich zu einer Gesamtheit der akademischen Kriegsteilnehmer und kämpfte 1918 erfolgreich gegen russischen Bolschewismus und polnisches Räuber- tum und zur Erhaltung der deutschen Süd- und Ostgrenzen. 192 3 ergeht abermals der Appell. Wir ahnen, daß er ein Generalappell fein wird und feine Pa- role ist eindeutig. Keiner der.akademischen Zkriegsteil- nehmer verlast« seinen Platz in dem unsichtbaren Streit, der sein« Reihen in der Stille ordnet. Die herausgehobenen Stellen find auch im Aufruf besonders ge- kennzeichnet. Eine besondere Illustrierung erhält aber der Aufruf durch eine Bekanntgabe am schwarzen Brett des Pazifistischen Stu- dentenbundes. Darin wird mitgeteilt, daß in der Sitzung der Studentenvertretung am 14. Mai der Pertreter der Sozialistischen Studenten im Auftrage seiner Fraktion und des Pazifistischen Studentenbundes den Antrag eingebracht habe, die Studentenver- tretung möge den Anschlag dieses Appells am Brett des Ausschusses der Studentenschaft mißbilligen. Bei der Verlesung der von uns oben wiedergegebenen Stelle, daß der passiv« Widerstand aufgegeben und der Kampf mit dem Schwert ausgefochten werden müsse, setzte auf der Rechten, die die große Mehrheit hat, minutenlanges Bei- fallsgettampel ein. Der Antrag wurde dann von der Rechten dreist umgeändert in:Die Etudentenverttetung billigt den Anschlag des Appells der akademischen Kriegsteilnehmer" und so auch angenommen. Ob die jungen und älteren Semester wirklich nicht ahnen, welche ungeheure Provokation sie sich mit ihren frechen Redensarten ge- leistet haben? Durch Tür und Tor. Ein raffiniertes Eiabrechertrio. Am Stadtpark in Schöneberg hatte«in Großindustrieller unter dem Eindruck der allgemeinen Unsicherheit die Eingänge zu feiner Wohnung mit den modernsten technischen Einrich- t u n g e n so versehen, daß sie wie eine Festung gesichert erschien. Um so größer war die Ueberraschung, als die Familie am Sonn- tag, den 6. Mai, abends nach 11 Uhr von einer Ausfahrt heim- kehrte und die Wohnung ausgeraubt fand. Für löv Millio- nen Mark Tafelsilber, Pelze, Kleidungsstücke, Wäsche usw. waren verschwunden, ohne daß die Eingangstüren auch nur eine Spur einer Beschädigung aufwiesen. Die Kriminalpolizei erkannte alsbald, daß die beiden Hausangestellten Lotte und Else Berg , harmlose junge Mecklsnburgerinnen, geriebenen Einbrechern ins Garn gegangen und ihnen ohne ihr Wissen den Einbruch ermögllcht hatten. Lotte Berg halte 8 Tag« vorher auf dem Tanzboden einen angeblichen Chauffeur Haas« kennen gelernt, der ihr erzählte, daß er bei einem Freiherrn v. Bibra angestellt sei. An ihre Schwester Else hatte sich ein Mädchen herangemacht,' das sich für eine Kontoristin Elisabeth Böhm ausgab. Haas« holte nun Sonn. tags Lotte Berg zum Tanz ob und nahm, damit sie keine Handtasche zu tragen brauche, als Kavalier ich r« Schlüssel in Verwahrung, und Elisabeth Böhm ging mit Else Berg ins Opernhaus, weil ihr Freund, der Chauffeur Boden, ihr zwei Eintrittskarten geschenkt habe, da er selbst verhindert sei mitzugehen. Auf dem Tanzboden steckt« Haas« dem Boden heimlich die Schlüstel zu, und dieser räumte vi« Wohnung aus, während Lotte mit ihrem Kavalier fleißig tanzt«, und Else mit ihrer Freundin in der Oper faß. Die Einbrecher wurden nun entlarvt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Der Chauffeur Haas« entpuppte sich als ein 27 Jahre alter Tischler Artur Graupne»» der Chauffeur Boden als ein 40jähriger Tischler Willi Koos, Fräulein Böhm als eine Tischlerfrau Erna Werner, deren Ehemann mit Kobs gemeinsam den Ein- bruch ausgeführt hat. Alle vier wohnten in Lichtenberg und wurden dort ermittelt und oerhastet._ Die Bismarckjugeud als Schrecke» des Südostens. Zu den unter'dies«? Ueberschrift gemachten Ausführungen in Rr. 225 ersucht uns der Altersvorsitzende des Iugendbundes der Bismarck-Gruppe 24 der Deutschnationalen Volkspartei , Herr Hilde- brandt, um Aufnahme einer Berichtigung. Unter Punkt 1 dieser Berichtigung bestreitet der Brieffchreiber entschieden, daß Mitglieder einer links gerichteten Iugerfdorgani satton bei einer harmlosen Propagandatätigkeit von Bismarck-Leuten überfallen und miß- handelt worden sind. Unter Punkt 2 wird weiter beftriten, daß die Bismarck -Leute mit Revolver und Drahtpesen am fraglichen Abend bewaffnet waren. Hierzu schreibt uns unser Gewährsmann. daß er diese Behauptuno nicht zurück nimmt: ferner auch nicht die Behauptung vom Absingen vonVersöhnungsliedern". Wenn Herr Hildebrandt am Echluste seiner Berichtigung betont, daß er seine Behauptungen mit Zeugenaussagen belegen werde, so können wir mitteilen, daß wir uns in. derselben angenehmen Lage befinden.

verschwinden. Die Rolle der Schauspielerin hatte inzwischen Ilse Brennicke gespielt und den Türken ziemlich lange am Apparat aus- gehalten, so daß die andere reichlich Gelegenheit hatte, ihren Dieb. stahl auszuführen. Von einer Streichholzverkäuferin Wisniewski. einer Morphinistin, ließen sich die beiden Mädchen Legitimations- papiere geben und verkauften die Schmucksachen für billiges Geld in zwei Goldankauf stellen. Den Bemühungen der Polizei gelang es, die Wertsachen schon am nächsten Tage zu er- Mitteln, so daß der Türke wieder in den Besitz der Sachen kommen konnte. Vor Gericht waren die beiden Angeklagten geständig. Ilse Brennicke erbiett wegen Anstiftung zum Diebstahl, Hehlerei und Urkundenfälschung neun, Erika Gumzow wegen Diebstahls sechs Monats Gefängnis. Der letzteren, die sich jetzt übrwens in Für- sorgeerziehung befindet, wurde mit Rücksicht auf ihre Jugend und die Verführung durch ihre ältere Freundin ein« dreijährige Be- Währungsfrist zugebilligt�_ Keine Demonstrationen au Wocheutagen. Die gestrigen Ansammlungen von Arbeitslosen in Neukölln , die eine Nachtzeitung in aufgebauschter Weiss alskommunistische Unruhen in Neukölln nach Gelsen kirchener Muster" bezeichnete, veranlassen den Polizeipräsidenten von Berlin zu dem erneuten Hinweis, daß nach der geltenden Bekanntmachung vom 20. November 1922 alle Straßenum- Züge und Straßenansammlungen in Groß-Berlin an d«n Wochentagen verboten sind. Die Schutzpolizei ist an» gewiesen, gegen Zuwiderhandelnde mit allen polizeilichen Mitteln eins zuschreiten.

Der verliebte Türke. Kokain und Morphium waren die Triebfeder strafbarer Hand- lungen, die die jugendlichen Statistinnen Ilsie Brennicke und Erika Gumzow unter der Anklage des Diebstahls gestern vor den Straf- rechter brachten. Der türkische Dipl. -Ing. Fresko hatte Ilse Brennicke, die an der Komischen Oper beschäftigt war, kennengelernt und aus dieser Bekanntschaft hatte sich ein Berkehr entwickelt, in dessen Derlauf Ilse auch ihre 17 jährige Freundin und Kollegin am Theater Erika Gumzow, die unter dem NamenBubi mit dem Lockentopf" der Liebling gewisser Frauenkreise ist, mit ihrem Freund bekannt machte. Da der Türke sehr wertvolle S'ch m u ck s a ch e n besaß, die er aber bei dem Zusammensein mit den beiden Mädchen sorgfältig beiseite tat, so faßten die Mädchen den Plan, ihm den Schmuck aus besondere Art abzuknöpfen. Eines Tages erschien Erika in der Wohnung des Türken und erzählte ihm, daß die jugendliche Liebhaberin an ihrem Theater, Rosa F., seine Bekannt- schaft machen wolle und auch nachher anrufen werde. Bald darauf klingelte auch das Telephon und als der Türke freudig er- regt ins Nebenzimmer an den Apparat eilte, benutzt« Erika di« günstig« Gelegenheit, die Schmucksachen an sich zu bringen und zu

«Volk und Zeit", unsere illustriette Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei. Nach elnom Skreil überfallen und durch Messerstiche schwerverletzt wurde in der vergangenen Nacht der Kaufmann Z e ll e r aus der Manteuffelstroße 81. Zeller war in einer benach- karten Wirtschaft mit anderen Gästen in Zwist geraten. Zwei seiner Gegner gingen vor ihm weg, lauer ten ihm vor seiner Haustür auf, fielen über ihn her und verletzten ihn am Kopf und an der Brust dürft Messerstiche so schwer, daß er von herbei- gerufenen Beamten der Schutzpolizei nach dem Krankenhaus Am Urban gebracht werden mußte. Die Täter sind entflohen. aber bekannt. Das städtische Zeulralaml für Wohnungswesen verlegt feine Diensträume in der Zeit vom 28. Mai bis 2. Juni er. vom Hau!« Neue Friedrichs». 80 in da» Stadtbau». Jndenstr. 8442, 3. Stock. Die AbfertigungSstelle für das Publikum befindet sich dort im Zimmer 378. Das Bureau de? Zentralamtes bleibt während des Umzuges für das Publikum geschloffen. Die Relchsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hält am 26. und 27. Mai ihren 7. Bundestag im Berliner Rathaus ab. Am Sonnabend wird sich das Plenum, zu dem schon 80 Delegierte aus dem Reich angemeldet sind davon allein 30 aus dem be- setzten Rhein - und Ruhrland , mit der Vergangenheit befassen, zu der der erste Bundesoorsitzende Erwin Barsonti den Jahres- tätigkeitsbericht entfalten wird. Am Sonntag wird das Programm der Vereinigung sein« Behandlung finden, und wird es Aufgabe der Tagung sein, ein den wirtschaftlichen Derhältniffen entsprechendes Organisattonsprogramm zu finden. Themen wie die Zurückhaltung deutscher Zivilgefangsner in Frankreich , dieuftchrr Kriegsgefangener in Rußland , Gut Habenangelegenheiten, die Frag« des Wiederaus- baues in Nordsrankreich und der französische Ruhreinbruch werden eine bedeutende Roll« auf der Tagung spielen. Aus Anlaß des starken Besuchs wird zu Ehren der auswärttgen Delegierten am Sonnabend um? Uhr in den Kamme rsälen, Teltower Straße 1/4, von der Arbeitsgemeinschaft Groß-Berlin ein Be- grüßungsabend stattfinden, an dem neben den ehemaligen Kriegsgefangenen das Groß-Berliner Publikum sich zweifellos rege beteiligen wird. Zu dieser Veranstaltung haben die Berliner Sängervereinigung von 1875 und die Neuköllner Musikvereinigung ihre Mitwirkung zugesagt. Zuckersonderbelleserung. Die Zuckerkontrollstelle teilt mit, daß der Sonderabschnitt 1 der Zuckerkarte innerhalb der Zeit von jetzt bis 30. Juni d. I. einmal mit 1 Pfund Au cker beliefert werden kann. Fra « Frieda Kraft, Steinmetür. 60, bittet uns mitzuteilen, daß sie mit der in der Nr. 231 desBorwärts" vom 19. Mai genannten Frau Frieda Kraft, Steinmetzstr. 5», dt« unter dem Verdacht des Gattenmord. Versuches verhastet wurde, nicht identisch ist. Arb.-Sam.'Kolonne. Reinickendorf. lM.d.Arb.-Sam.-Bd.) Sonntag nachmittags 1'/, Uhr, findet in Rewickendors-West, ani dem Gelände vor der Gnmmisabrlk Verl. Schillingstrahe und dem Spielplatz der Laubenkolonie Erholung" eine öffentlich« Uebung statt. Interessenten sind hierzu ein- geladen. Abmarsch Punkt 12 Uhr vom Seebad Neinickendorf.

Der Lord Mayor von London , Moore, wurde das Opfer eines Unfalles, als er sich zu Fuß von der Liverpool Station in das Mansion Houfe begeben wollte. Er wurde auf dem Börsen- platz von einem Autsomnibus erfaßt und zu Boden gerissen. Lebensgefahr besteht für ihn nicht.

Wetter bis Sonnabend mittag. Zunächst zeitweise heiter, etwas wärmer, bei lebhaste». südlichen Dwden, nachher neue Trübung und leichte RegenfSll«. Groß-Serliner parteinachrichten. Bezirksvorstand. wichtige Sitzung am Sonnabend, abends 6 Uhr. im Zugend- Heim, Lindenstr. Z._ 112«bt. Rahvsdors. Sonnabend, den SS. Mai, abend» 8 Uhr, im Lokal Sebtftlt, Rahnsdorf-- Mühl«, Mitgliederversammlung.

Devisenkurse.

1 holländischer Gulden... 1 argentinische Papier -Peso 1 belgischer Frank...... 1 norwegische Krone.... 1 dänische Krone....... 1 schwedische Krone..... 1 finnische Marl ....... 1 japanischer gen...... 1 italienische Lire...... 1 Pfund Sterling...... 1 Dollar........... 1 französischer Frank.... 1 brasilianischer Milreis.. 1 Schweizer Frank...... 1 spanische Peseta..... 100 öfter r. Kronen(abgest.). 1 tschechische Krone..... 1 ungarische Krone..... 1 bulgarische Lewa..... 1 jugoslawischer Dinar...

25. Mai

Liws-r» «Skid.) Ruf

D-rkTus-r lBrief.) Surs

24. Mai

Läufer «Scld-l Kur«

Berkäuser (Brief.) Kur,

21196.87 19351.50 3082.27 8628.87 10074.75 14463.75 26433.75 2603.47 260621.87 54164.25 8571.05 6486.25 9760.58 8244.33

21303.13 19448.50 3097.73 2671.63 10125.25 14586.26 26566.25 2616.53 251878.13 54435.75 3588.95 5513.75 9809.47 8285.67

21446.25 19650.75 31412.12 .8728.12 10174.50 14663.25 26433.75 2643.37 253764. 54912.37 8650.85 6686. 9885,22 8349.10 77.70 1641.88 10.34 461.84 677.56

21558.75 19749.25 3167.80 8771.88 10225.50 14786.75 26566.23 2856.63 255036. 55187.63 3609.15 5614. 0934.78 8380.90 78.10 1650.02 10.40 484.16 680.45