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Das ist die

is Shadabh

eine so außerordentlich schwer treffende Beeinträchtigung der verwickelt. Auch seine Absetzung soll bevorstehen. bis zur Höhe einer Monatsgage fordern. Diese Forderung ist Griftenzbedingungen der gesammten Tabakindustrie, daß es auf moralische bürgerliche Gesellschaft und die Polizei, die Moral an den Nachweis eines Schadens nicht gebunden. Durch ihre Geltend­ein fleines Mehr oder Minder in der schädlichen Wirkung, wie und Ordnung schützen soll! machung wird der Anspruch auf Erfüllung des Vertrages und es durch die Abstufung der Säge herbeigeführt werden könnte, gar nicht ankommt. Die Verurtheilung und Zurückweisung der Die Kongostaatvorlage. Aus Brüssel   wird telegraphirt: auf weiteren Schadenersatz ausgeschlossen. Dasselbe Recht steht Fabrikatsteuer ist deshalb auch in einmüthiger Geschlossenheit In der Repräsentantenkammer brachte der Minister des den Bühnenangestellten gegen die Unternehmer zu, wenn sie der Branche, der Bigarren- und Zigarettenfabrikanten, der Aeußern Graf von Merode eine Vorlage ein, wonach das am von diesen vor rechtmäßiger Beendigung des Kontratts entlassen Rauchtabat, Schnupftabat- und Rautabatfabrikanten erfolgt, und 9. Januar abgeschlossene Uebereinkommen betreffend die Ab-§32c. Sofern von dem Schauspielunternehmer in der jede etwa hier und da vorhandene Spekulation auf eine Spaltung tretung des Kongostaates an Belgien   genehmigt werden soll. Die Bühnenordnung gegen die Angestellten Strafen vorgesehen sind, jede etwa hier und da vorhandene Spekulation auf eine Spaltung Vorlage wurde einer Kommission von 21 Mitgliedern überwiesen, dürfen diese ein Viertel der Tagesgage nicht überschreiten. unter den Interessenten tönnen wir deshalb getrost als eine durchaus trügerische Hoffnung bezeichnen." von denen 7 der Linken angehören.

Die Denkschrift ist sehr klar und übersichtlich und wird deshalb für die wichtige Beurtheilung des Gesezentwurfs sowohl innerhalb als außerhalb des Reichstages beitragen Tönnen.

Fürst wünscht Sabor." Das hiesige Bismarckorgan, Berl. Neueste Nachr.", bringen folgende Notiz:

Wie uns aus Stuttgart   mitgetheilt wird, suchen die dortigen Sozialdemokraten die bevorstehende Landtags- Stichwahl durch Aufwärmung eines angeblichen Telegramms des Fürsten   Bismard: Fürst   wünscht Sabor" zu beeinflussen. Dieses oft zitirte Tele gramm ist, wie wir hiermit authentisch feststellen, fälschlich er­dichtet. Fürst Bismarck hat felbstverständlich fein Interesse für, aber auch keine Erinnerung an Herrn Sabor."

Wir haben zu dieser Bismarck  - offiziösen Auslaffung zu be­merken, daß es eine der gewöhnlichen Flunkereien der alten Ra­fetentiste ist, wenn behauptet wird, unsere Genossen in Schwaben  hätten das angebliche Bismarcktelegramm jezt wieder aufgewärmt. Unseren schwäbischen Genossen ist es so gleichgiltig wie uns, was Bismarck   seinerzeit telegraphirt oder nicht telegraphirt hat. Ist dem verflossenen Kanzler die Legende vom Sabortelegramm unbequem, so bleibt nur das eine wunderbar, daß er dasselbe erst jet dementirt, nachdem das Gerücht seit über 10 Jahren un­genirt verbreitet worden ist.

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in

der

Die Immunität der sozialistischen   Abgeordneten Italien   wird wenig geachtet, wie die folgende Depesche Frankf. 3tg." aus Nom zeigt: ridg Der Raffationshof nahm den vom Staatsanwalt eingelegten das Strafverfahren gegen den Deputirten Prampolini suspendirte, Rekurs gegen das Urtheil des Tribunals von Reggio   an, das geholt worden sei. Der Kaſſationshof erkannte, daß legtere nur weil die dazu erforderliche Genehmigung der Kammer nicht ein­zur Verhaftung von Deputirten erforderlich sei, und verwies die Sache zur Entscheidung an das Tribunal von Modena.  ­

werden.

Alle Strafgelder müssen an die Unterstüßungstasse der Deutschen   Bühnengenossenschaft oder eine andere Kasse, welche die Unterstützung der Angehörigen dieses Berufes zum Zweck hat, übergeben werden.

§ 32 d. Für die aus dem Engagementsverhältniß entstehen­den Streitigkeiten sind nur die ordentlichen Gerichte zuständig. § 32 e. Die Vermittelungsgebühr der Theateragenturen oder Engagements beschäftigen, darf 22 pt. der vereinbarten Gage ähnlicher Unternehmungen, die sich mit der Vermittelung der des ersten Jahres nicht übersteigen. Abmachungen eines höheren Prozentsatzes und über diese Zeit hinaus sind nichtig.

Die Sozialpolitik in England ist nicht mustergiltig, aber Die Binnenschifffahrts Kommission begann in ihrer etwas mehr Verständniß, als in Deutschland  , ist bei den Regie- gestrigen Sitzung mit der Berathung des§ 60 der Regierungs­rungsmännern jenseits des Kanals doch vorhanden. Im Unter- vorlage, der in einer vom Abg. Bassermann und Genossen baufe tam am Montag der Nothstand in Jrland zur Sprache, vorgeschlagenen befferen Formulirung zur Annahme gelangt. worauf der Chefsekretär für Irland, Morley, erklärte, er habe§ 61 der Vorlage, nach welchem für Güter, die durch einen sich seit dem Herbst mit der Frage beschäftigt. Als im Januar Unfall verloren gegangen, teine Fracht gezahlt werden Berichte eingelaufen seien, daß in fünfzig Kirchspielen Noth follte, wurde abgelehnt und dafür von der Kommission herrschen werde, habe die Regierung, obwohl unmittel- einstimmig folgende Fassung beschlossen: Für Güter, barer Mangel nur in dreizehn Kirchspielen zu befürchten welche durch einen Unfall verloren gegangen sind, ist die Fracht war, Straßenbauten angeordnet, bei denen viele nach dem Verhältniß des zur Zeit des Unfalles bereits zurück­Arbeiter beschäftigt werden könnten. Hierdurch würde die gelegten Theiles Gefahr abgewandt, daß infolge der Noth Menschenleben zu( Distanzfracht.) Bei Berechnung der Distanzfracht kommt in An­grunde gingen. Die Lotalbehörden seien ebenfalls angewiesen schlag nicht allein das Verhältniß der bereits zurückgelegten Ent­worden, Hilfe zu gewähren. Es müßte für ungefähr fernung, sondern auch das Verhältniß des Aufwandes an Kosten, 5400 Familien Arbeit beschafft werden; er werde daher vor Beit und Mühen, welche durchschnittlich mit dem vollendeten läufig bei dem Hause nur einen Kredit von 80 000 Pfund und dem nicht vollendeten Theile der Reise verbunden sind." ( 1 600 000 Mart) beantragen. Auch einen Antrag auf Ein-§ 62 wurde ohne Aenderung angenommen. fetzung eines Untersuchungskomitee's betreffend den Noth stand Um eine starke und einheitliche Bewegung für das Frauen- der Arbeitslosen nahm das Unterhaus an. Bei uns Wahlrecht in ganz Deutschland   einzuleiten, stellen wir an würde es in solchen Fällen einfach keinen Nothstand" geben. alle Vertreter der sozialdemokratischen Partei das höfliche England und Indien  . In der Adreßdebatte des Unter­Ersuchen, in ihren Wahlkreisen wenigstens je eine öffent- hauses beantragte Naorodji ein Amendement, welches sich dafür liche Bersammlung abzuhalten, in der die Nothwendigkeit ausspricht, daß England einen billigen und ausreichenden Theil der Forderung des Frauen- Wahlrechts besonders betont, der Zivil- und Militär- Berwaltungskosten Ostindiens trage. Der und die im Vorwärts" am 6. und 7. d. Mts. veröffentlichte Staatssekretär für Indien  , Fowler, räumte ein, daß zwischen diesbezügliche Resolution zur Annahme gebracht wird. dem Schaamte des Gesammtreiches und dem indischen Schatz amte ernste Schwierigkeiten betreffs der Vertheilung der Ein fünfte entstanden sind und erklärte, daß eine Untersuchung hierüber stattfinden werde; doch könne er das Amendement Naorodji's nicht annehmen. Naorodji zog hierauf seinen Antrag zurück.

Von der Frauen- Agitations- Kommission ist nach­stehendes Schreiben an die sozialdemokratische Fraktion ge­langt und in der letzten Sigung derselben zur Verlesung gekommen:

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Da wir beabsichtigen, dem Reichstage Kenntniß zu geben, in welchen Orten die Resolution angenommen wurde, so ersuchen wir die Herren Abgeordneten, in deren Wahlkreisen solche Ver­sammlungen stattfinden, uns mittheilen zu wollen, wo dieselben stattfanden und wie groß die Zahl der Theilnehmer an den felben war.

Die Frauen Agitations Kommission. Die Anstellung weiblicher Fabrikinspektoren wurde vom braunschweigischen Landtage abgelehnt. In der Begründung des abschlägigen Bescheides auf eine bezügliche Petition heißt es:

Unser fleines Land, in welchem nach den Ergebnissen der 1882er Berufszählung überhaupt nur 3415 weibliche Industrie. Arbeiterinnen, hauptsächlich in der Textil- und Bekleidungs­Industrie gezählt worden sind, dürfte wenig geeignet dazu sein, auf diesem Gebiete den ersten Schritt unter den deutschen   Staaten zu thun, und das um so weniger, da es feineswegs ganz zweifel­los ist, ob es nach dem jezigen Stande der Gesetzgebung( vergl. Reichsgesetz vom 17. Juli 1878§ 139b G. 209) überhaupt zu Lässig ist, weibliche Beamte" anzustellen.-

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Bu§ 63, welcher dem Schiffer sämmtliche Unkosten der Reise aufbürdet, beantragten die Abgg. Gerisch, Klees und Megger die Hafen, Schleusen- und Kanalgelder auszuscheiden und zu den Auslagen und Aufwendungen zu schlagen, deren Eriah der Frachtführer verlangen kann.

Dieser Antrag wurde mit 10 gegen 7 Stimmen abgelehnt. pflichtet sein sollte, die Güter auszuliefern, sobald die streitige Bu§ 64, nach welchem in streitigen Fällen der Schiffer ver­Summe bei Gericht hinterlegt ist, beantragten die Abgeordneten Gerisch, Klees und Megger, daß der Schiffer nach Auslieferung der Güter zur Erhebung der hinterlegten Summe berechtigt sein solle.( Die Regierungsvorlage wollte dies nur gegen Stellung einer angemessenen Sicherheitsleistung gestatten.) Nach längerer Debatte zogen Gerisch und Genossen ihren Antrag zu gunsten eines vom Abg. Bassermann 88­Zum japanisch- chinesischen Krieg. Der japanische   Rorstellten Antrages, der gänzliche Streichung des§ 64 verlangte, respondent der Kölnischen Zeitung  " versichert, nachdem China   zurück. Der letztere Antrag wurde hierauf einstimmig angenommen von der Absicht, Frieden zu schließen, wieder zurückgekommen und damit der bisherige Zustand, nach welchem der Schiffer auf fei, werde Japan   nicht eher ruhen, bis Peking   eingenommen fei. grund des Artikels 409 des Handels- Gesetzbuchs volles Pfandrecht Die Friedensbedingungen würden alsdann nicht so mild aus an der Ladung hat, aufrecht erhalten. fallen. Nach Meldungen aus zuverlässiger Quelle bestehen gegen­wärtig die Forderungen aus in der Oberherrschaft über Korea  , in der Abtretung der insel Liufungtau mit Port Arthur, in einer Kriegsentschädi, von 200 Millionen Taels und wenn möglich in der Abtretung der Insel Formosa.

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Mit unwesentlichen Aenderungen wurden hierauf die§§ 65 bis 71 angenommen.

Bu§ 72, welcher den Schiffer für die Richtigkeit der im Ladeschein   enthaltenen Bezeichnung der Gattung, Art und Beschaffenheit der Güter haft bar macht, beantragten Aus Yokohama   wird ferner folgendes gemeldet: die Abgg. Gerisch, Klees und Megger die Worte Nach den letzten Meldungen ist die Lage bei Weihaiwei Gattung, Art und Beschaffenheit" zu streichen, weil der Schiffer jetzt folgende: Sämmtliche chinesische Forts auf dem Festlande nur in den seltensten Fällen imstande sei, sich ein Urtheil über sind von den Japanern genommen, das Fort auf der Zhisinsel die Qualität der Waare zu bilden. ist zum Schweigen gebracht. Die chinesischen Panzerschiffe Abg. Gertsch führte aus, daß man den Schiffer nur für Tingyuen" und" Laiyuen", sowie die Kreuzer Chingyuen" und die Richtigkeit der landläufigen Bezeichnung der Waare verant Die im Nebenamt antisemitelnde" ,, Germania  "" Weiyuen" sind zum Sinten gebracht, dreizehn chinesische wortlich machen könne. Im übrigen müsse es genügen, wenn er bringt eine giftige Auslassung über die sozialdemokratische Torpedoboote sind zerstört oder genommen worden. Ein die Identität der übernommenen mit der abgelieferten Waare Agrarfommission, worin es heißt: Es ist bezeichnend, daß japanisches Torpedoboot ist verloren, zwei andere sind dienst- nachweise, wenn er die Waare in derselben Menge und in der­in allen drei Unterausschüssen ein jüdisches Mitsunfähig gemacht. Die übrigen chinesischen Kriegsschiffe, darunter felben Beschaffenheit, wie er sie vom Absender erhalten glied aus der Führerschaft der Sozialdemokratie ver- das große Panzerschiff" Chenyuen", sowie die Forts auf der habe, dem Empfänger übermittle. Habe der lettere in treten ist." Daraus wird dann den Arbeiten der Agrar- Insel Liukungtau befinden sich noch im Befiße der Chmeßen.bezug auf Art tommission das denkbar schlechteste Prognostikon gestellt. Die 130 Germania  " wird kindisch. Oder spricht aus ihrer Notiz

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ber Merger darüber, daß auch die Verhandlungen des Agrar

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Parlamentarisdtes.

und

Qualität Ausstellungen an der Waare zu machen, so möge er sich an den Absender halten, der Schiffer habe damit nichts zu thun. Nach längerer Debatte wurde der Antrag Gerisch und Genossen gegen die drei Stimmen der Antrag

ausschusses nicht zu der von ihr so heiß ersehnten ,, Spaltung" Die Kommission zur Berathung der Gewerbe- teller abgelehnt. innerhalb der Sozialdemokratie geführt haben? Dabei Ordnungs- Novelle( Wandergewerbe) hielt am Dienstag Die Beschlußfassung über§ 73, der die Entschädigungspflicht wollen wir nebenbei wieder einmal fonstatiren, wie leicht- ihre erste Sigung ab. Zur Berathung stand zunächst der§ 32 der Schiffer regelt, wurde ausgescht, weil die Abgg. Gerisch, fertig diese frommen Herren ihre Schlüsse aufbauen, Konzession für Krankenanstalten geprüft werden, ob ihre gestellt hatten, über deffen Tragweite sich die übrigen Kommissions­der Regierungsvorlage. Danach soll bei der Ertheilung der Klees nnd Webger zu demselben einen Abänderungsantrag wenn sie irgend etwas, was in ihren Kram paßt, in ihren Kram paßt, Grrichtung für das Publikum Belästigungen, Gefahren oder mitglieder nicht sofort schlüssig werden konnten. beweisen wollen. Um für jeden der drei Unter Nachtheile bringe. 20 Die§§ 74 und 76 wurden unverändert angenommen, während ausschüsse ein jüdisches jüdisches Mitglied" herauszukriegen, Size( 8.) beantragt, diese Bestimmungen nur auf die der§ 75, der durch die erweiterte Fassung des§ 60 überflüssig stempeln sie z. B. unseren Genossen David flugs zum Jrrenanstalten und diejenigen Institute auszudehnen, welche geworden war, gestrichen wurde. Juden. Ein alttestamentlicher Name genügt ihnen der Krante, die mit ansteckenden Krankheiten behaftet sind, be- 3§ 77 wurde einstimmig beschlossen, daß die Kosten Jude ist fertig. Die frommen Herren sind an das handeln.digi der großen Havari nur von Schiff und Ladung, und nicht, Glauben" offenbar so sehr gewöhnt, daß ihnen die Pflicht Von den Vertretern der Regierung werden einige befondere wie die Vorlage wollte, auch von der Fracht getragen werden zur Feststellung der Wahrheit, bevor sie reden, über Fälle genannt, die es nothwendig erscheinen lassen, diese Be follen. flüssig erscheint. immungen zu fordern. Besonders sollen die Frrenanstalten und die Die§§ 78-80 gelangten ohne Aenderungen zur Annahme. Heilanstalten für Schwindsüchtige getroffen werden; ferner die Entbindungsanstalten, die heute von den Hebeammen in gänzlich unzulänglichen Räumen, ohne sanitäre Kontrolle etablirt werden. Gs handelt sich nur um Unternehmungen, die als Gewerbebetrieb zu betrachten sind. Anstalten, die gemeinnüßige Zwecke ver folgen, sowie auch die Institute der Berufsgenossenschaften, werden durch diese Bestimmung nicht getroffen.

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Eine neue Skandalgeschichte aus Frankreich   wird be­fannt. Der Held derselben ist Herr Jefaias Levaillant, früher Präfekt und Leiter der Geheimpolizei, jetzt Schab zahlmeister in St. Etienne  . Diese Schazzahlmeiner sind eine Eigenthümlichkeit des französischen   Finanzwesens und erinnern einigermaßen an die Steuerpächter der feudalen Zeit. Sie sammeln in ihrem Departement die direkten Steuern und bekommen dafür, bei einer nur auf dem Papiere stehenden Verantwortlichkeit, einen bestimmten Antheil des Steuerertrages, der für die einzelnen Schahzahlmeister zwischen 30 000 und 200 000 Franks jährlich schwankt. Diese Sinefuren pflegen an frühere hohe Beamte und an Günftlinge der Regierung vergeben zu werden.

3u§ 81 verlangten die Abgg. Bassermann und Genossen die Aufnahme von Spezialbestimmungen für die Rheinschifffahrt. Gegen diese Vorschläge wurden jedoch starke Bedenten laut, so daß die Beschlußfassung über die Anträge ausgesezt wurde. Nächste Sigung Freitag.

Schwarze( 8) beantragt, diese Bestimmungen nur auf id Anstalten anzuwenden, die nur einige Räume eines Hauses be nußen.

Pachnicke( frs.) wendet ein, daß, wenn die Gemeinde­behörde bei der Konzessions Ertheilung um ein Gutachten angegangen wird, zu befürchten sei, daß das Grundbefiger intereffe allzusehr zur Geltung tommt. Er hält die gegen wärtigen Bestimmungen der Gewerbe Ordnung für vollständig ausreichend.

( Parlamentarisches siehe auch erste Beilage.)

Parteinachrichten.

Von der Agitation. Ueber die Umsturz- und Steuer vorlagen referirte Genoffe Reichstags- Abgeordneter Reiß baus am Sonnabend, den 9. d. M., in Bettelheten, am Sonntag, den 10. M., in Hämmern( Thüringer Wald  ). Beide Volks versammlungen waren überaus zahlreich befucht. Der Redner erntete für seine Ausführungen großen Beifall. Einstimmig wurde eine Resolution gegen die Umsturz- und Steuervorlagen angenommen. Eine für Montag in Effelster in Aussicht ge­nommene Versammlung founte nicht stattfinden, indem der Referent Genosse Reißhaus infolge von Schneeverwehungen auf halbem Wege umkehren mußte, weil die Wege für Schlitten und undrada Fußgänger unpaffirbar waren.

Sesse( ntl.) will nach den Erklärungen der Regierungs vertreter für die Vorlage stimmen. Schmidt Berlin  ( 6.) erachtet es als ein Bedürfniß, Krantenanstalten im Innern der Stadt zu haben. Ein Hinaus weisen an die Peripherie der Stadt würde zu großen Beschwer nissen und Unzuträglichkeiten führen.

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Der genannte Herr Jesaias Levaillant, der als Inhaber einer der bezeichneten Pfründen ein Jahreseinkommen von 80 000 bis 100 000 Frants bezieht, hatte daran noch nicht genug, sondern verstand es außerdem, seine Konnexionen und seinen Ein­fluß in gewinnbringender Weise zu verwerthen. Bei einem vor dem Pariser Zuchtpolizei- Gericht schwebenden Prozeß wegen be­trügerischen Banfrotts gegen die Gebrüder Schwob hat der Advokat Andrieur, der bekannte frühere Deputirte, Polizei präsett und Botschafter, darüber Enthüllungen gemacht. Gr Bei der Abstimmung werden die Anträge Schwarze und verlas Briefe, aus denen hervorgeht, daß jener Levaillant schon Hige augenommen. Desgleichen ein Antrag Förster, der seit dem Jahre 1880 durch Einwirkung auf hohe Beamte des durch die Streichung einiger Bestimmungen bezivecft, bei der Justizministeriums und auf Richter und Staatsanwälte fich be- Ronzessionsertheilung nur zu berücksichtigen, wie weit Gefahren müht hat, für die Brüder Schwob in ihren vielen Straf- und vorhanden sind. Zivilpiozeffen günstige Entscheidungen herbeizuführen, was auch meistens gelungen zu sein scheint. Für diese Thätigkeit erhielt Levaillant 10 Prozent vom Reingewinn des Schwob'schen Ge­schäftes.

Die Berathung des§ 32, bei einem wesentlich veränderten Unternehmen den Schauspielunternehmer zu verpflichten, eine neue Erlaubniß nachzusuchen, wird nach einer kurzen Debatte, in der von den Regierungsvertretern betont wurde, es handele fich vor allen Dingen darum, die finanzielle Sicherheit des Unter nehmens zu prüfen, vertagt.

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Andrieux wollte die Beweise für seine Behauptungen in verschiedenen Aktenstücken und Briefen vorlesen, aber der Vor­sitzende des Gerichtshofes ließ es nicht zu; daraufhin wurden die Von den Abgg. Schmidt und Reißhaus sind nach Beweise in der Petite République" veröffentlicht. Sie sind er stehende Anträge eingebracht, die das Verhältniß der drückend; man sieht ein ganzes Heer von Leuten, die unter dem angestellten zu den Unternehmern regeln sollen: einflußreichen Direktor der Geheimpolizei an= Hinter 32 folgende Paragraphen einzufügen: rüchige Geschäfte machen, befördert werden, Dekorationen$ 32 a. Das Engagementsverhältniß zwischen den Bühnen und Auszeichnungen bekommen, ihre Prozesse gewinnen u. f. w. angestellten( Schauspieler, Sänger, Artisten) und ihren Unter Auch der Ministerpräsident muß die Beweise für erdrückend ge- nehmern muß für beide Theile gleiche Auffündigungsfristen ent. halten haben, denn er hat den vom Geheimpolizei- Direktor zum halten. Vereinbarungen, welche dieser Bestimmung zuwiderlaufen, Generaleinnehmer mit 80 000 Fr. Bezügen beförderten Levaillant find nichtig.

Parteikonferenz. Am Sonntag, den 3. Februar, fand in Stralsund   die erste Parteikonferenz des Kreises Stralsund­Franzburg- Rügen statt. Vertreten waren 7 Ortschaften durch 10 Delegirte. Zum 1. Punkt der Tagesordnung: Die Nothwendigkeit der Arbeiterbewegung" sprach Genosse Knappe aus Stettin  .( Derselbe war als Vertreter der Agitationstommission für Pommern   anwesend.) Folgende Resolution fand einstimmige Annahme: Die heute in Stralsund   tagende Parteikonferenz des Wahlkreises Stralsund Franzburg- Rügen erflärt sich mit den Ausführungen der Redner und Delegirten einverstanden und verspricht mit aller Kraft für die Verbreitung der Sozialdemos Bühnen- tratie einzutreten. Zum 2. Punkt der Tagesordnung: Wie betreiben wir in Zukunft die Agitation in unserem Kreise?" sprach Genosse Genzen  . Genosse Krüger- Brenge sagt, daß man auf Rügen   noch so gut wie unter einem Ausnahmegesetz stehe, selbst die Agitation mit Flugblättern u. f. w. müsse unter der Hand betrieben werden. Der Antrag, einen Arbeiterverein zu gründen mit dem Hauptsiz in Stralsund  , wurde abgelehnt. Dagegen fand ein Antrag Annahme, nach welchem der Kreis bereits abgefeßt. In die Affäre ist auch der jetzige Direktor§ 32 b. Hat ein Bühnenangestellter rechtswidrig das Engage in Bezirke eingetheilt werden und den bekannten Genossen der Sicherheitspolizei, Puybáraud, unangenehm I mentsverhältniß aelöst. fo kann der Unternehmer eine Entschädigung lie ein Bezirk zur Agitation überwiesen werden werden soll.

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