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Gewerkschaftliches.

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Zum 3. Punkt der Tagesordnung: Wahl einer Agitations- 1 Arbeiterrififo. Jm Echachte Elgach" bei Mährisch- Ostrau  | stellungslos gewesen, dann einige Zeit bei einem Gehalt ane fommission wurde beschlossen, keine besondere Kommission zu stürzte gestern infolge mangelhafter Zimmerung ein größerer geftellt, das zum Leben zu wenig, zum Sterben aber zu viel, wählen, sondern dem Wahlverein in Stralsund   die Agitation zu Theil der Flößdede ein und begrub die daselbst beschäftigten hatten sie selbstverständlich Ersparnisse nicht machen können. überlassen. Ferner wurde beschlossen, jedes Jahr und zwar im Arbeiter, von denen drei getödtet und einer schwer verletzt Die 15 M. waren daher für die erste Ausrüstung und Fahrt Juni eine Konferenz abzuhalten. Sollte es jedoch zur Reichs- wurden. nach Schwedt   a. D. bald aufgebraucht und hier sollten sie nun tagsauflösung tommen, so ist spätestens 4 Wochen vor der Neu­wahl eine Konferenz abzuhalten. Das Baseler Arbeitsnachweis- Bureau wird durch Ein- Abonnenten sammeln, für deren jeden sie eine recht farg bemessene Nachdem die Tagesordnung richtung eines Mädchenheims erweitert. Im gleichen Hause Provision erhalten sollten. Ein weiterer Vorschuß wurde ihnen nicht erschöpft, erfolgte etwa 6/2 Uhr mit einem Hoch auf die Sozial werden 8 Zimmer mit 20 Betten eingerichtet und hat der gewährt. Wer da weiß, wie schwer grade dieſe Beſchäftigung ist, wird demokratie der Schluß der Konferenz. Wollen wir hoffen, daß Kantonsrath hierfür bereits einen Kredit von 8000 Fr. bewilligt. ermessen können, daß es diesen beiden Leuten mit feinem Pfennig diese Konferenz uns ein gutes Stück, namentlich unter der länd in der Tasche, dazu noch vollständig in diesem Berufe un­lichen Bevölkerung, näher zum Ziele bringt. erfahren, unmöglich sein mußte, solche Resultate zu erzielen, die ihren Lebensunterhalt deckten. Zum Fall Rüdt. Der Sozialdemokratische Verein Vor Nachdem sie einige Zeit in Schwedt   gewesen waren und sich wohl auch redliche Mühe wärts für Heidelberg   und Umgegend sendet uns eine Erklärung zu, unterzeichnet vom Vorsigenden Genossen Morath und vom Firma Hugo Roithner u. Ko., Spielwaarenfabrik in Schweidnih, fie abgestiegen waren, und die sie in der Hoffnung gemacht Achtung, Holzarbeiter! Da eine Einigung zwischen der gegeben hatten, war ihre Schuld in dem Gasthause, in dem Schriftführer Genoſſen Hensel, in welcher einige Punkte des und den betreffenden Arbeitern erzielt worden ist, wird hiermit hatten, daß es ihnen gelingen werde, etwas zu verdienen, auf Berichts über die Vorgänge in obigem Verein, den wir der die Eperre wieder aufgehoben. Die Lokalverwaltung der Zahl einige Mark angelaufen. Da sie selbst nun nichts zur Bezahlung Mannheimer Boltsstimme" entnommen hatten, als un stelle des deutschen Holzarbeiter Verbandes zu Schweidnitz   derselben besaßen, andererseits aber auch keine Aussicht hatten, richtig hingestellt werden. Es heißt dort, daß es That­von ihrem Auftraggeber, der Deutschen Tageszeitung" etwas zu fache fei, daß Der Heidelberger   Vertrauensmann Achtung, Bureau Angestellte! Freitag, den erhalten; denn Abonnenten hatten sie noch nicht gefunden- so im Auftrage des Vereins Vorwärts gehandelt habe, 15. Februar, abends 8, Uhr, findet bei Röllig, Neue standen sie vor der Alternative, sich sofort als Bechpreller ver als er Rüdt zum Wiedereintritt in die Partei Friedrichstr. 44, eine öffentliche Versammlung der Bureau An- haften zu lassen, oder aber, wenn auch auf unredliche Weise, Geld aufforderte. Thatsache sei ferner, daß die Delegirten gestellten statt, die sich mit der Frage beschäftigen foll, ob die zu verschaffen. Sie beschafften sich von dem dortigen Poftamte des Wahlkreises in der Konferenz am 3. Februar einstimmig Dr. Gründung eines gewerkschaftlichen Zentralvereins für die Bureca- Beitungs- Bestellscheine und füllten diese selbst aus. Alsdann sandten Rüdt als Kandidaten proklamirt haben. Schließlich verwahrt Angestellten zweckmäßig ist. Ferner steht noch die Beschlußfassung fie dieselben an die Deutsche Tageszeitung" nach Berlin   und forderten sich der Verein gegen die Behauptung, daß Dr. Rüdt die Be- über die unseren Arbeitgebern vorzulegende Arbeitsordnung, sowie die Provision dafür. Tadurch wurde letztere um etwa 30 Mart schlüsse des Vereins beeinflußt habe durch die Führung des Vor- die Neuwahl der Agitations- Kommission auf der Tagesordnung. geschädigt. Der Wachsamkeit eines Beamten gelang es, hinter fizes in der betreffenden Versammlung. Wir kommen durch Kollegen! Bei der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es die un- diesen Betrug zu kommen, und nun stellte die Deutsche   Tages­obiges dem Wunsche der Heidelberger   Genossen nach; an abweisbare Pflicht eines jeden, in der Versammlung zu erzeitung" den Strafantrag, der mit der heutigen Verhandlung und unserm Urtheil über die Manöver Dr. Rüdt's wird dadurch scheinen. Bedenkt, daß Ihr vollständig rechtlos ſeid, daß Ihr zu Berurtheilung endete. nicht das Geringste geändert. Red. d. Vorw.". den ausgebeutetsten der modernen Lohnsklaven gehört; macht Wir sind weit entfernt davon, diese beiden Verurtheilten in endlich dem selbstmörderischen Indifferentismus ein Ende. Er Schutz nehmen zu wollen, fönnen aber doch nicht umhin, ihnen Die Wahlrechts- Kampagne der Wiener   Sozialdemo- tämpft Euch die Rechte und den Lohn, den andere Arbeiter längst in diesem Falle unser Mitgefühl zu schenken. Wer trägt wohl Fraten hat am Sonntage mit zehn Volksversamm- sich errungen haben. Darum erscheint in der Versammlung die größte Schuld an ihrem Vergehen? lungen von neuem eingesezt. Die Versammlungen waren Mann für Mann. Keiner fehle. Mit kollegialem Gruß. Die durchaus gut besucht und legten Zeugniß ab von der Entschlossen- Agitations- Kommission. heit der Arbeiterklasse, sich das vorenthaltene Wahlrecht zu er tämpfen, zu erkämpfen um jeden Preis. Die Arbeiter werden die Wahlrechtsbewegung nicht verfumpfen lassen; ihre Straft wird weder Zeit, noch der geschlossene Widerstand der Gegner er schüttern. Wenn der Reichsrath zusammentritt, muß das Sub­tomitee, dieser letzte Schlupfwinkel der Koalition, feine Berathungen beginnen und sie ohne Verzug zu Ende führen. Wie in Wien  , so tommt auch in den Provinzen die Bewegung wieder von neuem in Fluß.

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In den Solothurner   Kantonsrath wurde legten Sonntag der Arbeiterkandidat, Uhrmacher Stuber in Lohn, ohne Opposition mit 431 Stimmen gewählt. Mit ihm ist das Dutzend Solothurnischer Landtags- Abgeordneten der Arbeiterpartei voll

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Wegen Majestätsbeleidigung hat die erste Straffammer am Landgericht If den Töpfer Hermann Schneider zu nicht weniger als 2/2 Jahren Gefängniß verurtheilt. Kaiser, als dieser am 7. Januar v. J. vom Mausoleum in Er soll den Charlottenburg   zurückkehrte, grobe Beleidigungen entgegen­geschleudert haben.

Ein Exempel für rücksichtslose Schnellfahrer wurde

An die Gärtner Berlins   und Umgegend. Kollegen! In keinem Gewerbe sind die Arbeitsbedingungen drückender, die Löbne niedriger, die Behandlung schlechter, der Indifferentismus größer als in der Gärtnerei. Eine neue Willkür der Unter­nehmer gegen die Gehilfen bieten die von der Berliner   Gärtner­börse" verausgabten fog. Arbeitskarten". Kollegen! Gegen diese neueste Unterdrückung gilt es, allseitig Stellung zu nehmen gestern seitens der zweiten Straftammer am Landgericht II an dem und ist zu heute, Donnerstag, abends 81/2 Uhr, eine öffentliche Bierverleger Chriftian Gliese aus Charlottenburg   fonstatirt. Versammlung in Schneider's Gesellschaftshaus, Prosdauer- Derselbe fuhr am 23. Oftober v. J. mit seinem beladenen straße 37/38, mit diesem Thema angesetzt.- Hauptsächlich Flaschenbierwagen im schärfiten Trabe durch die Magazinstraße möchten wir auch die auf dem Boden der modernen Arbeiter und überfuhr hier den städtischen Straßenreiniger Bauzer, der die bewegung stehenden Gärtner, Geschäftsinhaber, Unterhändler 2c. Straße fegte und dem Wagen des Angeklagten den Rücken zu ersuchen, unserer Gewerkschaft, dem Zentralverein beizutreten, um fehrte. Tas Pferd riß den Mann um und beide Räder gingen ihre schlechter gestellten Kollegen zu unterstützen. In unseren ihm über den Unterleib. Noch heute ist der Verletzte nicht voll­Vereinsversammlungen, welche an jedem Mittwoch nach dem ständig wieder hergestellt. Der Angeklagte behauptete, er habe 1. und 15. jeden Monats in Schneiter's Gesellschaftshaus statt- den Mann nicht gesehen, derselbe müsse blindlings in das Ge finden, sowie beim Kassirer Aug. Krause, Wienerstraße 13, spann hineingelaufen sein. Die Beweisaufnahme ergab aber. Blumengeschäst, werden Mitglieder angenommen. daß der Angeklagte den Mann hätte sehen müssen, da die Straße frei war, wenn er wach und nüchtern gewesen wäre. Das Urtheil lautete demgemäß auf drei Monate Ge fängniß.

Parteipreffe. Nachdem wir gelegentlich an dieser Stelle die Organe unserer österreichischen, schweizerischen und fran­ zösischen   Bruderparteien veröffentlichten, laffen wir heute die italienische Parteipreffe folgen. Die Zahl der sozialistischen  Achtung, Schuhmacher! Von dem Streit, der zu Anfang Blätter in Italien   beträgt gegenwärtig 15, jedenfalls ein Be- des vorigen Jahres in den mechanischen Schuhfabriken weis, daß nichts, auch die härtesten Unterdrückungsmaßregeln Berlins   stattfand, stehen heute noch verschiedene Liſten aus, die nicht im stande sind, die sozialistische Idee niederzuknüppeln. bis jetzt trotz aller Mühe noch nicht eingezogen werden konnten. Der sogenannte Nachoder Anarchistenprozeß gegen den In Milano  ( Mailand  ) erscheinen: Lotta di classe". Wir fordern hiermit alle Personen, die noch Listen im Besitz Fabrikarbeiter Georg Wolf aus Nachod   und Genossen wurde, Zentralorgan der sozialistischen   Partei. 2a battaglia" und baben, ferner diejenigen, die noch anderweitige Verpflichtungen wie aus Königgrät gemeldet wird, am Dienstag zu Ende geführt. Critica Sociale". Pavia  :" La Plebe." Gregegenüber der Streiffommission zu erfüllen haben, auf, das Ver- Wolf, welcher beschuldigt war, seinerzeit das Bomben- Attentat mona:' Eco del Popolo." Como  :" Il Lavo fäumte nachzuholen, andernfalls die Unterzeichneten gezwungen in der Mautner'schen Fabrit verübt zu haben, wurde deswegen, ratore Comasco." Torino: Il Grido del sind, die schärfsten Maßregeln gegenüber den Restanten zu sowie wegen Geheimbündelei zu 7 Jahren schweren Kerkers ver­Popolo." Reggio Emilia  :" La Giustizia  ." ergreifen Bur Entgegennahme find sämmtliche Unterzeichnete urtheilt; einer der Mitangeklagten, der Fabrifarbeiter Starl Forli': 31 Risveglio." Genova: Era bereit: Temmler, Prenzlauer Allee 86a, 2 H. I. 1 Tr; Conredel, Glaser erhielt 3 Wochen Arreststrafe. Die übrigen wurden frei Nuova." Imola: II Moto." Colle D' GIsa: Waldemarstr. 9, v. 4 Tr.; Biermann, Gertraudtenstr. 22, H. 2 Tr.; gesprochen. 2a Martinella." Arona: 3! Socialista  ." Gop: Niederauer, Andreasstr. 54, H. 2 Tr. paro: Jl Pantalone." Bolterra:" Il Mar­tello."

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Todtenliste der Partei. In Wandsbek   starb der als braver Parteigenosse bekannte Holzarbeiter H. Griem. Der Verstorbene war politisch und gewertschaftlich organisirt und ein thätiges Mitglied der Partei. Ehre seinem Andenken. Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

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Ju Paris begann am Mittwoch vor dem Zuchtpolizeigericht Zur Agitation unter den industriellen Arbeiterinnen. Der Prozeß gegen die der Erpressung angeklagten Journalisten Am 17. Dezember v. J. richteten wir im Korrespondenzblatt" Girard, De Clercq, Heftler, Trocart, Dreyfus und Canivet. Gegen die Aufforderung an die örtlichen Gewerkschaftskartelle, die Bor Portalis, welcher flüchtig ist, wird in contumaciam verhandelt bereitungen für eine intensivere Agitation unter den industriellen werden. Die Sigung wurde um 122 Uhr unter großem An­Arbeiterinnen zu treffen. Unser Ersuchen ging dahin, in allen drange des Publikums eröffnet. Der Präsident beginnt mit dem Orten den Boden für eine geeignete Agitation dadurch zu ebnen, Verhör De Clercq's, welcher erflärt, er sei lediglich ein Werkzeug daß Frauen als Vertrauenspersonen in die Gewerkschaftskartelle Portalis' gewesen. Portalis habe ihm versprochen, im Falle gezogen und auch mit Verwaltungsämtern betraut werden. seiner Verhaftung durch den Einfluß dreier Deputirter seine Freis Ferner ersuchten wir die Vorsigenden der Gewerkschaftskartelle, laffung zu erwirken. De Clercq vertheidigt sich energisch dagegen, Unser Redaktionsmitglied, Genosse Bösch, uns Mittheilung zu maden, an welchen Orten Versammlungen daß er dem Vorstande des Fechtklubs, Bloch, das Stillschweigen wurde bekanntlich am 21. Dezember v. J. wegen einer der Franff. für Arbeiterinnen einberufen werden sollen. Auf diese Aufforde- seines Blattes für Geld versprochen habe und schiebt alle Schuld 3tg." entnommenen Notiz, die eine Difiziersbeleidigung enthalten rung hin sind uns bis jetzt nur wenig Mittheilungen zugegangen, auf Bortalis, sollte, zu 4 Monaten Gefängniß verurtheilt. Girard behauptete, er habe die Portalis zur Last gelegten so daß mit der Agitation noch nicht begonnen werden konnte. Dieselbe Notiz war auch in die Thür. Tribüne" übergegangen. Genoffe Wir wiederholen daher die Aufforderung heute aufs neue Thatsachen nicht gefannt; wäre dies der Fall gewesen, so wäre der Erwartung, Rauh, als verantwortlicher Redakteur genannten Blattes, in daß entsprechend den damals ge= von dem Journal zurücktreten; er habe niemals einen Baron Hefter erklärt, er habe wurde vom Erfurter   Landgericht freigesprochen, gebenen Anregungen die Vorarbeiten soweit gediehen sein werden, Erpressungsversuch gemacht. weil zu der Zeit, als der Kriegsminister Strafantrag daß nunmehr einzelne Agitationstouren zusammengestellt und ich mit Portalis und Bertrand, dem Direktor des Cercles stellte, der betreffende Offizier, welcher beleidigt in türzester Zeit unternommen werden können. Die nöthigen Washington  " in Verbindung gefeßt, aber er habe auf Wunsch fein sollte, bereits außer Diensten war, der Kriegsminister somit Mittel und agitatorischen Kräfte stehen zur Verfügung und Bertrand's gehandelt. Trocard stellte in Abrede, den Cercle be nicht mehr die Berechtigung hatte, Strafantrag zu stellen. Dieser handelt es sich hauptsächlich nur darum, daß die Gewerkschafts  - droht zu haben, um die Mitglieder desselben zu zwingen, ein Umstand, der bei der Berhandlung gegen den Vorwärts" nicht be: fartelle fich bereit erklären, die erforderlichen Vorarbeiten für Syndikat zu bilden, um die Journale zu bezahlen. Dreyfus stellte fannt war, dürfte genügen, um die Revision für Genossen Pösch diese Agitation zu treffen. Auf die Wichtigkeit der Heranziehung energisch in Abrede, irgend einen Erpressungsaft begangen zu erfolgreich zu gestalten. Die nöthigen Schritte werden sofort der Arbeiterinnen zur Gewerkschafts- Organisation haben wir haben. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung vernahm der gethan werden. wiederholt aufmerksam gemacht und verweisen nur nochmals auf Präsident den Angeklagten Canivet, welcher leugnete, Bertrand Summarische Behandlung. Der Gemeinde den am 17. Dezember 1894 im Korrespondenzblatt" veröffent: jemals bedroht zu haben oder jemals eine Erpressung versucht zu vorsteher von Salbte verbot das angemeldete Vergnügen eines lichten Artikel. Wir ersuchen die örtlichen Gewerkschaftskartelle haben. Ebenso unrichtig sei es, daß er dem Journal Paris" Arbeiter Gesangvereins und fügte, wahrscheinlich um jeder und Vertrauensleute der Gewerkschaften dringend, uns un gehöriges Geld vertheilt habe. Hiermit war das Verhör beendet. weiteren Belästigung vorzubeugen, folgende Erklärung bei: verzüglich mittheilen zu wollen, daß die in Aussicht genommenen Die Verhandlung wurde aufgehoben. Weitere Anträge, welcher Art fie auch sein mögen, bleiben Versammlungen nunmehr einberufen werden können und soll unberücksichtigt. Hoffentlich wird gegen diefe offenbare Gefeßess dann unverzüglich die Agitation beginnen. Die General- Rom verlegung Beschwerde erhoben. mission. G. Legien, Hamburg   6, Wilhelmstr. 8. Der Vorstand des Turnvereins zu DIvenstedt bei Magdeburg   erhielt vom Amtsvorsteher die Aufforderung, binnen 24 Stunden die Mitgliederliste einzureichen, widrigenfalls er in eine Strafe von 50 M. genommen werden würde.

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In Grünberg i. Schl. wurde ein Genosse zu drei Wochen Gefängniß verurtheilt, weil er einen Boykottaufruf mittels Schablonen an mehrere Häuser gepinselt hatte. Straf­verschärfend war, daß die Frevelthat gerade an Raisers Geburts. tag begangen war, weshalb auch die Untersuchungshaft nicht an gerechnet wurde.

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Wolff's Telegraphen- Bureau.

Der Streif der Steinarbeiter in Neustadt bei Stolpen Depelchen. dauert seit vier Wochen unverändert fort. Der Unternehmer, Herr Kaspar, versuchte zwar, seine alten Leute, 10 Mann, wieder Rom  , 12. Februar. In Acera ist die Ruhe wieder her für sich zu gewinnen. Er bot ihnen 30 M. Entschädigung für gestellt. Aus Anlaß der dortigen Unruhen wurden zwölf die bisher zu schlecht bezahlten Arbeiten, dajür sollten sie aber zu Personen verhaftet. Der Steuerdienst funt. den alten Hungerlöhnen die Arbeit wieder aufnehmen. Sie harren tionirt, unter Buhilfenahme der Truppen aber alle aus, feiner ging auf dies Anerbieten ein, trotzdem die regelmäßig. Unterstüßungen spärlich eingehen. Zuzug ist nicht zu erwarten London  , 13. Februar. Wie dem Reuter'schen Bureau" aus und die Arbeit wird von den Ausständigen nicht eber auf- Majunga   voin 8. d. M. gemeldet wird, ist daselbst noch alles genommen, bis sie gesiegt haben. Unterstützung ist nothwendig. ruhig. Die französische   Streitmacht, welche die Stadt besett Die Leipziger   Amtshauptmannschaft scheint der Sendungen sind zu richten an May Oertel, Neustadt i. S., Lange- hält, hat bisher keinen Vormarsch landeinwärts gemacht. Die Leipziger   Polizei im Berbietungseifer nicht nachstehen zu wollen, gaffe 216. Hovas tödteten einen französischen   Händler in Masakao und Eine Volksversammlung in Thetla, in der über Säug= nahmen in Morondava   zwei französische   Händler gefangen. Eine amtliche Depesche des japanischen Seefapitäns Muros an das Hauptquartier, datirt Weihaiwei   12. Februar, berichtet, ein chinesisches Kanonenboot mit weißer Flagge habe die Mittheilung des Admirals Ting über­bracht, daß er bereit fei, fich zu ergeben unter der Bedingung, daß das Leben der Offiziere und Mannschaften der chinesischen Schiffe, fowie der chinesischen Soldaten auf den Forts und der Ausländer garantirt werde. Die formelle Uebergabe sollte päter vereinbart werden.

perboten.

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Gerichts- Beitung.

lings und Kinderkrankheiten" referirt werden sollte, Der Streit der Solinger Jedermesserreider gewinnt an wurde wegen bringender Gefahr für die öffentliche Ruhe, Ausdehnung. In der lezten Versammlung wurde beschlossen, Sicherheit und Ordnung in gesundheitlicher Hinsicht" dem Fabrikantenverein ein Ultimatum zu fezen, innerhalb welchen er sich zu erklären hat, ob er die Forderungen der Untenntniß der Geseze schütt vor Strafe Gehilfen anerkennt oder nicht. Nach Ablauf der Frist erklären nicht wenigstens nicht den Bürger; bei den Polizei die Gehilfen die Verhandlungen als gescheitert. Organen scheint die Sache wieder schlimm zu liegen. So Töfte in Coffebaude ein Gendarm die die Vereins. versammlung des dortigen Arbeitervereins auf, weil der Vorsitzende eine Anmeldungs- Bescheinigung nicht vorweisen Yokohama  , 13. Februar. Nach einer amtlichen Depesche tonnte. Den Einwand, daß der Verein seine Versammlungen Für deutsche Arbeit in Stadt und Land! Einen deut des Kommandeurs der 2. japanischen Armee betragen deren statutarisch festgelegt und die Statuten seinerzeit bei der Amts lichen Beweis von dem Wohlwollen, das von den staats. Verluste vom 29. Januar bis 1. Februar 83 Todte, darunter hauptmannschaft eingereicht habe und deshalb der Verein nach erhaltenden Parteien dem arbeitenden Wolfe entgegen- Offiziere und 219 Verwundete, worunter Generalmajor Otera § 21 des Vereins- und Versammlungsgesetzes auch nicht nöthig gebracht wird, brachte gestern eine vor dem Schwurgerichte in und 3 weitere Offiziere. Auf chinesischer Seite beträgt die habe, die Versammlungen einzeln anzuzeigen, wollte der Mann Moabit   verhandelte Anklage wegen Urkundenfälschung, die damit Todtenziffer 700. des Gesetzes nicht gelten lassen. Wer entschädigt nun den Verein endete, daß die beiden Angeklagten zu ganz empfindlichen ( Deveschen- Bureau Herold.) für den gehabten Schaden? Freiheitsstrafen, der eine zu 2 Jahren Gefängniß und 4 Jahren Sofia  , 13. Februar. Der Eigenthümer und Redakteur der Ehrverlust, der andere zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt erst vor furzer Zeit gegründeten antisemitischen Narodur wurden. Die beiden Angeklagten waren bei einem täglichen Swoboda" Mitakow ist wegen Majestätsbeleidigung verhaftet Lohne   von 2 Mart 50 Pf. bei der Deutschen Tages worden. seitung" als Hilisarbeiter gegen tägliche Kündigung Brüffel, 18. Februar. Die Sozialisten brachten in der beschäftigt gewesen. Als die Arbeit der ersten Einführung zu Kammerfizung den Antrag ein, daß der Betrag von 6 Millionen, Ende ging, sollten sie entlassen werden, großmüthig bot man ihnen der bei der Konversion der 31/2 prozent. Rente gewonnen werde, aber weitere Beschäftigung als Abonnentenfammler an der Pensionskasse für die alten Arbeiter einzuverleiben sei. Der lund fandte sie mit 15 M.(!) ausgerüstet nach außerhalb. Vorher Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Soziale Ueberlicht.

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Gegen die Tabak Steuervorlage soll die sächsische Re gierung, nach der Zuschrift eines Bigarrenfabrikanten an das Oschaber Tageblatt", im Bundesrathe gestimmt haben. Wir gestatten uns, diese Nachricht vorläufig noch zu bezweifeln. Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Trud und Verlag von Maz Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

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Hierzu zwei Beilagen.