Streikbewegung in Kiel. fllet, 2. Sunt.(CTijener Drahtberich�) Di« Arbeiter sämtlicher Betriebe haben heute morgen die Betriebe verlassen, um gegen die Teuerung für gerechten Lohnausgleich zu demonstrieren. Mossenzüge von Demonstranten bewegen sich zum Rathaus. Di« Gewerkschaften haben in die Bewegung vermittelnd eingegriffen. Zdie EtreikweNe im Weste». LSln, Z. 5imt.(MTB.) Der Ausstand m den städtischen Gas- und Lichtwerken in Düsseldorf geht nach der .kölnischen Zeitung" weil«. Alle Lorschläge der Verwaltung und der Gewertschaflen sind von den Kommunisten und Syndikalisten abgelehnt worden. In der gestrigen Bersammlung der Ausständigen wurde mit 2L7 gegen 1Z2 Stimmen die Weiterführung de» Streits beschloffen. Düsseldorf bleibt also weit« ohne Gas und«in sehr großer Teil der Stadt auch ohne Licht. Hamm . 2. Juni. (WTB.) Obwohl d« Streit auf d« Zech« R a d b o d, die die Städte Hamm und Münster mit Gas versorgt, gestern etwas abgeflaut war, beschloß gestern nachmittag die Beleg- schaftsversammlung, den Streik fortzusetzen. Auf der Zeche de Wendel wurde ein gleicher Beschluß gefaßt. Tagung ües Stäötetages. In Heidelberg hielt der Borstand des Deutschen Städtetage« eine 'Sitzung ab, in d« u. a. folgende dringende Angelegenheiten be- sprechen wurden: Der Vorstand hält es für dringend«rfortwrlich, auf dem zersplitterten Gebiet der durch den Krieg hervorgerufenen Wohlfahrt?- Pflege in d« Kleinrentner- und Sozialrentner- für sorge sowie Kriegsbeschädigten- und Krieger- hin t erbli« den« n für sorg« zu einheitlich«« Gestaltung zu gelangen. D« jetzige Zustand bedeutet mit seine«, verschiedenen Vor- schristen auf den einzelnen Gebieten eine außerordentliche Kam- plizimheir der Verwaltung. Vor allem ist eine Abänderung d« umständlichen Abrechnung aus da» dringendste zu fordern. Der Borstand begrüßt c», daß d« Reichsarbeitsminister daran geht, die zu ein« gründlichen Reform notwendigen Lorarbeiten in dre Woge zu leiten. Zu den Plänen der Reichsregierung, beim Uebergang in die frei« Brotwirtschast den Klein-' und Sozialrentnern, den Kriegsbeschädigten und ähnlichen Kategorien verbilligte» Brot zu gewähren, verlangt der Städtetag, daß den Städten voller Ersatz für die ihnen entstehenden Mebroufwendungen gewährt und zugleich da» Ab. rechnvng»o«fahren in einfachst« Form gestaltet wird. lieber den Stand des immer noch beim Reichstag« un«l«digt schwebenden Fl�onzausgl-ichsgesetze» wird berichtet. S» muß verlangl«erden, daß das Gesetz endlich vorwärts gebracht wird und selbstverständlich in ein« Form, dt« den Semeinden wirtlich Einnahmen»«schafft. Zu« Beamten vertr«tun gsgesetz nach den Beschlüssen de» Reichstogsausschuffe» wird Stellung genommen, ebenso zum Besoldungssperrgesetz. Ll» ein bedauerliches Zeichen ungenügend« Berücksichtigung d« kommunalen Verwaltung ist e» anzusehen, daß da» Reichsarbeirs- Ministerium die Mittel für d»e gemeinnützigen An» stalten nicht auf dem gegebenen Wege üb« die Kommunal»«- «altungen zur Verteilung bringt, sondern fast die Hälfte unmittelbar den tontessionrllen Wohiiabrts Organisationen zuleitet. Em solche» Verfahren ist unwirtschaftlich und gefährdet einheitliche Politik. Die für den herbst in Auhicht genommen« hauptau-schußsitzung soll ausfallen mit Rücksicht auf die großen Ausgaben, die mit der Abhaltung einer solchen großen Veranstaltung verbunden sind. Der Städtetag geht damit den Einzelstädt«, auf dem Weg« der Sparsam. keit mit gutem Beispiel voran._ prager Parlamentsbetrieb. Prag . 1. Juni. lEig. vrohtbericht.) Da» Abgeordnetenhaus wird von der Koalition all« tschechischen Partlnen, mit Au»- nahm« der Kommunisten, beherrscht. Ein sünsaliedriger Ausschuß, nach d« tschechischen Warenbezeichnung„Pjetta genannt, übt diese Herrschaft aus. Es hat sich nun d«»rauch herausgebildet, daß alle Regierungsvorlagen usw., bevor sie vor da» Parlament kommen, in besonderen Fachausschüssen der Koalitionsparteien beraten werden. Nunmehr soll aus Wunsch des Mmist«präsidenten Schwehla diese, System aufgegeben»«den. weil dies« Fachausschüsse d« Mehrheit die parlamentarische Tätigkeit nicht beschleunigen, wa» ihr Hauptzweck sein sollt«, sondern sie verlangsamen. Ihr« Funk- tion soll also der Regierung wieder zurückgegeben werden. Witos will sparen. Warschau . 1. Juni. (Eca.) Ministerpräsident Wito» hat heule im Sejm sein Programm entwickelt. Bei der Besprechmtg der Außenpolitik hob« besonder» die Solidarität mit den»«kündeten Mächten hervor. Zu den Beziehungen mit Rußland übergehend, unterstrich«r die Rotwendigtest der baldigen Erledigung der Vorschriften de» Riga «»«trage». Zur Frage der Innenpolitik teilte« mit, daß die neu« Regierung sehr sparsam wirtschaften werde. Sie werde«inen Spo es o m keit»ko m m is sar ein- tetzen, d« mit den größten Vollmachten ausgestattet werden toll. Zur Agrarreform sollen alljährlich 400 000 Morgen Land parzelliert werden. Der polnische Delegiert« im Völkerbund, Profestor Aschkonasy, hat sein« Demission«ingereicht, die»om Außenminist« angenommen wurde Di« Geichätte de, Deleginften »laden vorlöuftg dem Gesandten in Bern übertragen. D« devtschvölkisch« Dr. Maurenbrech«. der in seinem Örgmi, der„Deutschen Zeitung", in letzt« Zeit nicht ganz so wild austritt, hielt am Freitag vor ein« deutschvölkischen Versammlung in hon� nooer»ine Rede, in der er ein« völkische Erhebung gegen den Unterdrücker aus Tod und Leben al» die einzige Rettung Deutschland » bezeichnete. Wie er sich diese Erhebung denkt, hat« nach dem vorliegenden Bericht leider nicht verraten. E» wird rvahr- lcheinlich auch für imm« sein Geheimnis bleiben, da es keinen Menschen in Deutschland gibt, d« einen Kriegsplan gegen Frank- reich vorlegen könnt«._
Eisenbahnunglück auf dem Lehrter Sahnhof. Ein Stellwerk unter einer Lokomotive begraben.— Zwei Tote, vier Schwerverletzte.
Et» Dorsall, der in der Geschichte der Etsenbahnunfälle zu den Seltenheiten gehört, hat sich heut« morgen um 7 Ahr auf dem Lehrt« Bohnbof abgespielt. Ein Spandau « Vorortzug suhr in- folge falsch« BZeichenstellung In da» große vor dem Loh ahoi auf- gestillte Stellwert, riß dos Gebäude um. begrub es unt« sich und v«eik«te auch sechs pflichttreuen Beamten«in schaurige» Grab. Zwei d« Wack«en find tot, nämlich d« chilssrangisrcmsseh« Georg wolny aus d« Andreassiraße ZS, und ein zweit« Älann, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt w«d«n konnte. da die Leiche»och vnl« de« Trümmer« liegt. Verletzt find: 1. EiseobahnsekretSr Wilhelm Wefipfahl ans d« Lehrt« Straße t>, t. vberweichen wärker Johann Liepe au» d« Tilfiter Str. Z7, Z. Oberweichenwärl« Otto Teich mann. 4. hilfsweichcnwSrt« Willi Llepold au» d« Türkenstr. 20. Da» Unglück soll«ach de« bisherige« Feststellungen infolge falsch« weichenstrllung enistanden sein, v« Leerzug hat nicht nur den Prelldock. sond«n auch das dahint« Neaend« Stellwerk vollständig demollert. Der Verkehr ist noch uutnbunden. Die Vorort- züg««mrden üb« vahnhos putlitzsiraße geleitet, die Retsende« de» 5«nv«tehr» müssen in Spandau umsteigen. Die Störungen w«- den mehr«« Stunden anhalten. Ueber da» Unglück erfahren wir folgende Einzelheiten: tjeute morgen kurz vor 7 Uhr war der»cm Spandau kommend« Per- sonenzua in den Lehrter Bahnhos eingefahven und sollte, nachdem die Paffagier« die Wagen verlassen hotten, aus dem Dahnhos herausgebracht und auf einem Umstellgeleis neu rangiert werden. Glücklicherweise befand sich niemand in den Wagen, da sonst eine schwere Katastrophe unausbleiblich gewesen wäre. Der Aug wurde nicht, wie sonst üblich, durch ein« Rangiermaschin« au, dem Bahnhof herausgezogen, sondern « wurde durch seine eigene Lokomotive, die am Kopf de, Lahn- Hofe» stand und deren Führer lediglich auf die Signal« de» Rangierer» angewiesen war, herausgedrückt. Durch ein Der- sehen auf dem Stellwert selbst wurde der Zug jedoch nicht auf da» Abstellgeleis vor dem Lahnhos geleitet, sondern er kam aus einen toten Strang, auf dem sonst die Ablösungslokomo- tiven für die Vorortzüge waren, bis sie vor die zur Abfahrt wieder bereiistehenben Züge angekoppelt w«den. Entweder hat der Rangierer, der sich an der Spitz« des Zuges befand, erst zu spät
den von dem Stellwerk verursachten Irrtum bemerkt, oder es ist ihm sonst nicht möglich gewesen, noch rechtzeitig durch Pfeifen- und Winksignale den Lokomotivsührer zum sofortigen Bremsen zu veranlassen. Mit voller Wucht fuhr der aus 41 Achse« bestehende Vorortzug in das große Stcllwnk LWE. hinein. Unket ungeheurem Stachen brach das massive Gebäude zusammen und die einstürzenden Mauern begruben den Hilfsrangier« Georg Wollnv unt« sich. D« Lokomotivführer hatte, als der Anprall sich bemerkbar mochte, Gegendampf und volle Bremswirkung gegeben, ja daß d« Zug fast auf d« Stelle stand. Dadurch wurde eine Der- fchlimmerung des Unfalles glücklicherweise noch vermieden. Auf dem Stellwerk waren zur Zeit des Unfalls d« Fahrdienflleit« Eisenbahn- sekretär West, der Oberweichensteller Lippe, der �ilfsweichensteller Liepholz und der Weichensteller Deichmann beschäftigt. Wunder» barerweise sind sie nicht in die Tiefe gerissen war- den, sondern kamen mit nicht allzu schw««« Verletzungen davon. Auf die Meldung von dem ebenso eigenartigen wie seltenen Betriebsunfall begaben sich Kommrssione» der Reichs- bahndirektion Berlin und des Reichsvarkehrs- Ministerium» an Ort und Stelle, um ein» Untersuchung üb« die Schuldftag« einzuleiten. Die vi« auf dem Stellwerk verunglückten Beamten, die sämtlich Nervenerschütterungen davon getragen haben, tonnten zurzeit noch keine genauen Aussagen üb« den Hergang de» Unglücks machen. E» scheint jedoch stch« zu sein, daß infolge einer falschen Weichenstellung der Vorortzug auf da» tote Geleis und somit in das Stellw«! hineingefahren ist. Dos Stellwerk, ein etwa 12 Meter hoher Bau. war aus Stein«baut und ruhte auf vier festen Grund- mauern. Bon diesem Stellwerk aus wurde der gesamte Vorort- und Fernverkehr geregelt. Durch da» Unglück sind die von der Jen» trol« noch den einzelnen Weichen führenden Leitungen zum größten Teil zerstört und die Schaliei'» ichtnngcn für den Augenblick un- brauchbar gemacht worden. Mehr«« Hilfszüge au» den Eisenbahn- w«kstätt«n sind im Laufe des vormittags auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen, um«in Hilfsw«! zu bauen. Vorläufig wird die Ab- fahrt d« Fernzüge durch besondere Meldungen an die Lokomotiv - führ« g«egelt. Man hofft, noch heute vormittag den Vorortverkehr wieder aufnehmen zu können.
1 holländiiiber Gulden... sl argentinische Papier-Peso 1 belgischer Frank...... 1 norwegische Krone.... 1 danische Krane,...... ■1 schwedisch « Krone..... 1 finnische Mar!....... 1 sovanischer Pen...... 1 italienische Lire...... 1 Pfund Sterling...... .2 kOollat 1 französisch« Frank---- 1 brasilianischer MilreiS.. 1 Schweizer Frank...... 1 spanische Peseta-.-.. 100 osterr. Kronen savgest.). 1 tschechische Krone..... 1 ungarische Krone..... bulgarische Lewa..... 1 jugoslawisch« Dinar...
80628.—» 37881.50 4884- 18241.501 14468.60 20847.50 2184.60
80777.— 27468.50 4388.- 18808.50 14588.60 80952.50 2195.60
38508.60.; 88896.—
■MMO S61005.— 78054.- 0087- 8029.60 14114.50 11970.- 111.72 2354- 14.71
3884.60 862905.— 78448.- 6118.- 8070.80 14185.50 12080.- 112.28 2869.— 14.79
29127.— 25885.— 4154.60 12369- 18765 50 19800 2089.50 86408,- 8491.— 848688.— 74588.— 4582.50 7681.— 13568.— 11896.- 106,78 2254— 18.71 827.50 877.50
29278.- 25985.- 4176.59 12481.- 13884.60 19900.— 2100,50 86692.— 8509.— 346363.— 74737.- 4837.50 7669.— 15631.— 11464.— 167.27 2266.— 18.79 882.50 882.60
der neueste Schulstreik. die Elternschaft erwartet bindende Erklärungen. Zu der Erklärung der Schuldeputation, die wir in d« heutigen Morgenausgabe veröffentlichten, schreibt uns der Aktionsausschuß d« Elt«nbeirät« der 808. und 807. Gemeindeschule in der Naugard « Straße: Di« Erklärung der Schuldeputation»ersucht da» Bild zu ver- schieben. Bereits fett zwei Jahren versucht der Elternbeirat, den Kvnfliksstvsf au» d« Welt zu schaffen, jedoch ohne jeden Erfolg. Ein Schreiben an den Stadtrat Lenecke und and«« Schreiben an die Schuldernianon wurden üb« Haupt nicht beantwortet. In mündlich« Derhandlung wurde versprochen, daß die Knaben zum 1. April die neu« Schul« beziehen könnten. Da» B«sprechen wurde nicht gehalten, dafür wurden ab« höh«« Schul « in die neue Schule verlegt. Trotz d« sprichwörtlichen Geldknappheit de» Magistrats wurden für eine Handvoll höh«« Schul « während de, Wint«s besondere Lesen eingebaut und jetzt wieder obg«iffen. Dem Elternbeirat wurde ferner bekannt, daß e i neuer Kontrakt auf drei Lahre von d« Schuldeputation mit dem Besitzer der Mietskaserne in der Naugarder Straß« abgeschlossen wurde. Im Interesse der Gesundheit der Kind«, wegen ihr« außerordentlichen Getährdung bei etwaigem Feuerausbruch. wegen d« Unaezieferploge in dieser Schul« und der skandalösen Toilette- und Schul>>«hältniss« läßt sich die Eltern» lchast unt« keinen Umständen mehr auf leer« Versprechungen ein. Der Schulstreik wurde geschlossen begonnen und wird fo lang« geschlossen durchgeführt«erden, bi» bindend« Erklärungen der Schuldeputation vorliegen, wann die neu« Schule von den Gemeindeschülern bezogen w«den kann. Ab« auch im Interesse der Behebung d« Wohnungsnot ist eine Förderung des Schulhausneubous« zu ver- langen, denn durch Freiwerden d« alten Schul« können 3 9 w o h- nungfuchende Familien untergebracht werden. Auß«- ordentlich»««und«lich ist««. daß Bau- und Desundheilspolize: sich mit den skandalösen Zuständen in dies« Schul « überhaupt noch nicht besaßt haben. Luch w«den bereits irreführende Nachrichten in d« bürger- i ich en Press» verbreitet. Die voltsparteilich«„Zeit" berichtet, daß die Erbitterung d« Elternschaft sich gegen da» zuständig« Bezirks- amt richtet, weil dos Bezirkeamt den Schulneubau so wenig förd«e. Dies« und ähnlich« Nachrichten sind unwahr. Die Elternschaft er- kennt nn Gegenteil an, daß da» Bezirksamt Prenzlou« Berg ständig auf den Weiterbau d« Schule gedrängt Hot.
Ter X-Haken de? HanswirteS. Ein Treptow « Hausbesitz«, der durch sein« merkwürdigen Maßnahmen gegen die Mieter viel von sich reden macht und selbst in Hausbesitz«treisen nicht«nst genommen wird, hat in seine Mietsverträg« folgenden handschriftlichen Passus aufgenommen: ..Miet« verpfstchtet sich, zu« Anbringen d« �.ezenuende an den Wänden den Haken von d« B«walt«in zu kaufen." Da scheint d« Haken nicht an der Wand. sond«n im Gehirn zu sitzen. Die B«walt«in war— die Schwiegermutter de» Hauswirte«. Der Erfinder dieser sinnigen Idee ist derseib« Herr, der. wie wir kürzlich b«ichlet«n. gegen die Urheb« de» Mietnotrechte»— den Staat». gerichtshof mobil machen will.__ Sine neue Touristenbahn. Alle» Berliner Flämingwanderern ist soeben groß Heil wid«- fahren: Die Eisenbahnstreck« Wiesenburg— Dessau, kurz vor dem Krieg begannen und dann liegengeblieben, ist soeben er- öffnet worden. Don dem«nizückenoen und bish« nur den Wanderern bekanntgewordenen Idyll Wietenbura an der Wetzlar « Bahn hint« Belzig führt die neue Streck« zw'ichen d« Brandts- Heid« und d« Wiesenburg « Forst hindurch und«schließt beide Wald- gebiet«. In dem letzteren wird die bereit» im Dessauischen gelegene romantisch« Ruine der„verfallenen Kirche" von d« Balm nahzu gestreift, die weiterhin nicht nur Stadt Dessau selbst, sondern auch W ö r l i tz, berühmt durch Schloß und Park, Schloß Oranienbaum und dos Städtchen Coswig den Berlinern näherbringt D« Berliner Wanderer-, Touristen» und Ferienoerkehr wird jedoch von der neuen Streck« nur dann Vorteil haben, wenn die Vahnv«ivaltungen Sonntagssahrkarten und ähnliche, der weniger bemittelten Bevölkerung dienende Erleichterungen einführt. To« kstotc Kreuz im besetzte« Gebiet. Da» Deutsche Rote Kreuz hielt für Berlin gestern eine öffentliche Mitgliederversommlung ab. In ihr wurde auch über die im besetzten Gebiet notwendig gewordene Arbeit berichtet. Delegiert« au» dem Rhein - und Ruhrgebiet schilderten die Bemühungen des Roten Kreuze«, den Gefangenen ihr Los zu erleichtrn. Pro- feffar Witte- Köln, der Delegierte für Rhern.and, sagt«, die sehr bösen Zustände der ersten Zeit seien jetzt überwunden. Dos Rote Kreuz habe Entgegenkommen bei den Befotzungsbehörden gefunden, und man Hab««reicht, daß die Lage der Gefangenen erträglich ist. Freilich s« noch viele» zu bessern: ober von unermüdlich« Arbeit seien weit«« Erfolge zu hoffen. Der Reim« streifte auch da» L e r-
halten der Bevölkerung unbesetzter Gebiete zu den Lorgängen im Rhein - und Ruhrland. Er klagt«, man bringe diesen Dingen nicht da» richtig« Verständnis entgegen. In Berlin habe« in einem Lokal gehört, wie unter Gläser- klang patriotisch« Lieder gesungen wurden. Diese Kund- gedungen, meint«, gehören nicht in, Wirtshaus. W e st r i ck- Essen, Delegiert« für das Ruhrgebiet , hob h«vor, daß der französische General Degoutt«(ich gegenüber den Gefanaenen-Hilfsausschüffen entgegenkommend zeigt, während die belgische Besatzungsbehörde durch Schroffheit auffallt. Dr. von Hymmen- Mainz berichtete über die Arbeit in der Pfalz , wo viel« Gefangene untergebracht sind.
4500 Mark das markenfreie Srot! Bäckereien find ausverkauft. Wie die Berliner DE. -Korrefpondenz noch einer Information de» Zweckverbande » der Bäckermeister Groß- Berlin, mitteilt, ha: „die neue Erhöhung der Mehlpreise, die jetzt fast aus eine halbe Million Mark hinausgeschnellt sind, ferner die Erhöhung der Kohlen- preis« und letzten Ende» auch die OOprozentig« Lohnerhöhung im Bäckereigewerbe«in« Erhöhung der Preis« für markenfreies G«> back notwendig gemacht. Es kosten vom kommenden Montag ab «in markenfrei«» Brot 4500 M. lbish« 3000 M). die markenfreie Schrippe 200 M.(bisher 130 M.): in ähnlichem Ausmaße sind auch die Kuchen, und Mehlpreise gestiegen." Dies« bereit» vor einiger Zeit angekündigte Erhöhung hat am heutigen Sonnabend zu einem ungeheuren Ansturm auf die Ber - liner Bäckereien geführt. Dt« Bäckenneistcr hatten bereit» am Frestag chre Mitglieder in den Germaniasälen zusammenberufen. und man hatte dort beschlossen, zum Sonnabend und Sonn- tag«inen möglichst großen Vorrat an Brot her- zustellen, um den Verdacht zu vermeiden, daß angesichts der bevor- stehenden Preirerhöhung«in« Zurückhaltung von War« beabsichtigt sei. Trotz all« Vorbereitungen war der Ansturm de» Publikums heut« morgen berest» so groh, daß in den Aormittegssiunden«in« nicht unerheblich« Anzahl von Betrieben vollkommen ausverkauft waren. An einigen Stellen ist es deswegen zu kleineren Reibereien gekommen, die jedoch ohne«nsiere Zwischenfälle beigelegt werden konnten. Also auch die Lohnerhöhung soll wieder einmal schuld daran sei«, dnß die Brotpreis« erhöht weichen mußten. Im Bäckerei- g«w«b« gibt es im allgemeinen keine Ladenhüter, aber diesen Laben- Hüter lieben die Bäckermeister offenbar so sehr, daß sie ihn immer wieder servieren. Amt„RikvlaK". Am 10. Juni wird auf dem Grundstück Berlin -Sieglitz. Bergstraße 1,«ine neu« Fernsprechvermittlungestelle mit der Bezeichnung «Nikolo»" in Betrieb genommen«erden. Diese vermittelt sämtliche von den Teilnehmern de» Selbstanschlußamte« Z« Hiendorf aus- gehenden Gesprächs«rbindungen nach den Fernsprechvermittlung»- stellen Groß-Berlin». Es meldet sich also vom genannten Tone ab nicht mehr da» Amt Zehlendorf, sondern sofort dos Amt Nikolo», das die gewünschten V«bindungen ausführt. In umgekehrter Richtung, also im verkehr von Groß-Berlin nach Zehlendorf , tritt vorläufig keine Aenderuna«in: dies« Verbindungen werden in bi»h«iger Weis« hergestellt. Den Betrieb der neuen B«mitllungs- stell« beaufsichtigt das Postamt Berlin�teglitz , Bergstroß« 1.
Ein teuere, 5chSs«siündchen hatte ein Amerikaner, der seit einiger Zeit in Berlin «eilt und eine junge„Dame" kennengelernt hatte. Dies« verschwand ihm, während er schlief, mit Geld und Sachen im Gesamtwert« von 18 Millionen Mark, einem goldenen Kettenarmband, ein« goldenen Damenuhr, einem silbernen Bleistift- halt« und einer Briestasche, die 5 Dollarnoten, 8 Iravellerschecks über je 10 Dollar auf die American Erpreßkompany imd Wechsel üb« 118,5 Dollar aus den Darmer Bankverein, ausgestellt vom Olb Colon« Klub, enthielt. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminal- kommiflar Dr. Riemann._ Do« Wolchenseekraftwerk vor der U ebergab«. D« Volkswirt- schoftllch« Ausschuß des Reichstage» besichtigt« am Freitog gemeinsam mit dem.Hausholisouslchuß de« bayerischen Landtage, unter Füh- rung de» Minist«« de, Innern Dr. Schwey«, da» Walchenseewerk. Er Überzeugte sich, daß in Urfeld, wo d« Einkauf des Walchensees in den Stollen erfolgt, nahezu alle Arbeiten beendet find._ Wetter für morgen: S«il»«is« Hefter, am Tage etwa««ärmer, ab««och überwiegend de- wölkt bei mätzigen nordwestlichen Winden Kein« erheblichen Wied erschlüge. Groß-Serliner Parteinachrichten. 14. Äm», ReulSllii:«erlchtiauns! Sl« NMeiltixj.rrfift Helen da»«eterlol heute lSonnebint) nachmittaa ein 5—7 Uhr vom Part«s«tr»teriat Reukölln, Recker» fna|« ob.(nicht Nndcnstraße 3.) 39. Abt. : Sie heutigl Safauimcnluntf d« Zvetrrrät« Mt-u».