Einzelbild herunterladen
 
selbst wenn die Mark nicht weiter fallt, die Kosten der Lebens- Haltung binnen wenigen Wochen auf de» 2% bis 3fachen Stand des Monats April gestiegen sein werden. Dogegen helfen keine Mahnungen zu Preisabbau und keine Wucher- Gerichte, die ja doch nur die Preisiiberspanmmgen ahnden. nicht die Preisbildung selbst beeinflussen können. Der Verdopoelung der Lebenshaltungskosten seit Ende April, wie sie für die kommende Woche bereits zu erwarten ist, stehen Lohnerhöhungen gegenüber. dienureinenkleinenTeil der Verteuerung ausmachen. Man täusche sich nicht: die deutsche Volkskraft droht gänzlich zu verfallen. Die Wogen des Unmuts und der Erbitterung schlagen empor und es ist ausschließlich der Ein- Wirkung der politisch und gewerkschaftlich organisierten be- sonnenen Arbeiterkreise zu verdanken, wenn sie sich nicht schon allerwärts in flammenden Ausbrüchen Lust verschafft haben. Aber auchdieseDämmedrohcn zubrechen. Gegen Hunger baben Worte noch nie geholfen. Darum bedarf es der? a t e n. Noch immer hcht die Neichsregierung gezögert, entsprechend der Not der Zeit die Unternehmer zur Einsicht zu zwingen. Da eine Senkung der Preise durch die Währungspolitik nicht mehr möglich ist, die Wiederaufrichtung zwangswirtschaftlicher Schranken aber zu- viel Zeit erfordern wörde, bleibt kein anderer Weg mehr, als die beschleunigte Anpassung der Löhne und Ge- hälter an die Teuerung. Die Anpassung ymß schnell und in umfassender Weise erfolgen. Denn es kann nicht genug betont werden: durch Einschränkungen der Lebenshaltung auch nur einigermaßen der Teuerung aus- zuweichsn, ist der großen Masse der Arbeichehmer und der Feftbefoldeten nicht mehr möglich, weil die Lebenshal- tung schon lange auf einem Tiefpunkt angelangt ist. der nicht mehr unterboten werden kann. Wie aber verhält sich das Unternehmertum angesichts dieser ungeheuerlichen Verteuerung der Lebenshaltungskosten, dieser Auswucherung der Arbeitskraft, das letzte und höchste Gut, das dem deutschen   Volke geblieben ist? Wer Einblick hat in die Verhandlungen, die die Gewerkschaften von Woche zu Woche mit den Unternehmern zu führen haben, wie sie von einer Verhandlungsinstanz zur anderen die erbittertsten Kämpfe führen müssen, um durch einen einigermaßen befriedigenden Lohnausgleich Wirtschaftskämpfe zu vermeiden, die im gegen- wörtigen" Augenblick zu unabsehbaren Zuständen führen müssen, der wird wissen, mit welcher Verantwortung s- losen Leichtfertigkeit die Unternehmer dazu bei- tragen, der Verzweiflung den Weg zu bahnen. Der Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher   Arbeit- geberverbände, Herr Dr. Tänzler, verstieg sich vor zwei Tagen in einem Leitartikel, den dasBerliner Tageblatt" unter ausdrücklichem Vorbehalt veröffentlichte, dazu, vonGe- fühlsmom-nten" zu reden, die bei Lohnverhavdlungen nicht in den Vordergrund gestellt werden dürfen. Daß die Arbeiter sich sattessen müssen, daß ihre Löhne ausreichend genug fein müssen, um ihre Kinder und Frauen zu ernähren, ist für den Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher   Arbeitgeberver- bände ein unzulässiges Geftihlsmoment. Daß aber die Preise der Industrie trotz"der Hungerlöhne und der niedrigen Ge- siehungskosten mit dem Dollar gehen, hält Herr Dr. Tänzlsr. wie die Herren, deren. Geschäfte er zu besorgen hat, für selbstverständlich. Die Kreise der Landwirtschaft, die in ihrer Presse und ihren sonstigen öffentlichen Tagungen nicht genug von nationaler Einheitsfront reden können, halten es gleichfalls für fÄbstverständlich, daß sie mit ihren Wucher- pressen die eigenen Volksgenossen aushungern. Es kümmert sie offenbar gar'nichts, wenn die so geduldige RuHrarbeiterschaft, die die ganze Schwere des M wehrkampfes zu tragen hat, an- gesichts der feindlichen Armee zu Verzweiflungsausbrüchen ge- trieben wird. In dieser gefahrdrohenden Lage muß sich der Staat daran erinnern, daß er aiff den Schubern der Massen ruht. Nicht nur für die Millionen, die von der Angst um das Brot Cto unseren Kreisen". Von Lena.'r Ich habe mich wieder einmal nnheliebt gemacht. te unser«, .Kreisen nämlich. In anderen wird es melleicht nicht so schlimm sein. Wie das kam? Ja, so: Ich bin im Fischerdorf mit einer Freundin.?» sind auch Bade» gaste hier. Im gleichen chause mit uns wohnen nur Leuteaus unsere« Kreisen", Frau Rat T., Frau Direktor I.. Herr von Z. Frau Rat i. macht einen Nachmittagsspaziergang mit ihrem siebenjährigen Tijchterchem Wir begegne» einander und gehen ew Stückchen zusammen. Ich bleibe bis zum Oktober hier," erzählt mir Frau Rat I." Aber kann denn Ihr Töcht-rchen so lange die Schule oer- säumen?" frag« ich. Ich schicke sie bier zur Schule," sogt st«.Wir haben sa doch jetzt die Einheitsschule.  - Da ist es ganz egal. Da lernen sie sowieso nichts hier und da." Aber die Kinder aus dem Volke sipd doch immer l» diese Schulen gegangen. War denn für die gut genug, was sie da lernten?" frag« ich. Ich bitte Sie, das ist doch ganz etwas anderes," erwidert fie, aber in unseren Kreisen..." Am Abend es ist ein Sonntag tanzt man m dem kleinen Gasthaus, das heiht, eigentlich tanzen die Fischer, doch die Bade- gaste kommen hin, schauen zu und machen mit. Ich gehe auch hin, zusammen mit einer besonders netten, gescheiten u«d tüchtigen jungen Lehrerin, die ich in Berlin   kennengelernt habe. Sie heißt Fräulein Lew?.. Und da sie Fräulein Lewy heißt, so kann ich es leider nicht verschweigen, daß sie Jüdin ist. Wenn ich es auch ver- schweigen wollte, es würde nichts nützen, denn ihre Nase würde sie verraten, weil sie«in bißchen überlebensgroß m dem hübschen Ge- sichtchen steht. Ms wir in den Tanzsaal kommen, sitzt meine Freundin schon an einem Tische mit Frau Direktor P. und Herrn von Z. Sie winkt mir. Fräulein Lewy und ich treten heran und setzen uns dazu. Ich stell« vor. Die Gesichter von Frau Direktor D. und Herrn von Z. sind merklich kühl. Auf einem kleinen Podium sitzt ein alter Mann mit Stelzfuß. Sein Gesicht ist verwittert. Sein Bart ist grau und struppig. Er spielt Ziehharmonika,Treckfiedel nennt man das hierzulande. Danach tanzt es sich gut. Herr von Z. hat aber ein etwa» lahmes Bein, er erhielt im Kriege einen Streifschuß. Nun kommt ein junger Fischerbursche heran, fordert Fräulein Lewy zum Tanze auf, denn sie ist mit allen Fischern gut Freund. Die beide» wirbeln davon.
für morgen gejagt sind, auch für ihn handelt es sich um eine Lebensfrage. Löhne hinauf!_ Späte Einsicht. Die Korrespondenz der Demokratischen Partei nimmt in einem bemerkenswerten Artikel gegen die Treibereien am Devisenmarkt Stellung und verlangt, daß die Reichsbank ihre Stützungsaktion zum mindesten an den ausländischen Börsenplätzen wiederaufnehmen soll. Der Artikel fährt fort: Auch die Lohn- und Preis ströme nehmen jetzt fast ungehemmt ihren Lauf. Die Regierung fing mit der Kohlenpreis- erhvhung an. Es folgten die Tarsserhöhungen für die Eisenbahn, denen sich die Postverteuerung binnen kurzem anschließen wird. Gleichzeitig mußte naturgemäß die Gehaltsschraube wieder etwas angedreht werden. Während aber die private Verteuerung sich fast überschlägt, während Kartelle und Konventionen ihr« Preise ver- doppeln, erhöht man Gehälter und Löhne nur zag- Haft. Es wäre richtiger, endlich einmal die großen Vereinigungen der Fabrikation und des Verkaufes einer eingehenden Kon- trolle hinsichtlich der Berechtigung ihrer Preise zu unterwerfen. Aber hier fehlt jeder Apparat, denn man hat bisher immer die Doktrinen der fielen Wirtschaft ver- treten und organisatorisch nicht vorgeforgt. Hieraus erwachsen auf die Dauer schweve Gefahren für die innere Ordnung und den Frie- den des Hauses." Daß der Abbau der Zwangswirtschaft vor einer Stabili­sierung der Mark eine schwere Gefahr bedeutet, haben unsere Genossen immer betont. Sie sind aber in Regierung und Parlament von den Bürgerlichen, unter denen die Demo- kraten auf diesem Gebiete besondere Energie zeigten, immer überstimmt worden. Die Einsicht kommt spät, aber es ist immerhin erfreulich, daß sie überhaupt kommt. Man sollte jetzt, wo der Fehler einmal gemacht ist und von denen, die ihn begingen, zugestanden wird, wenigstens dafür sorgen, daß die Löhne und Gehälter der sprunghaften Teuerung folgen. Das ist jetzt die gebieterische Pflicht,
Gegen üie Valutanot. Borschläge vo« Staatssekretär Dr. Hirsch. Die Regierung Euno-Becker hat im Reichstag mehrfach dle Erklärung abgeben lassen, daß sie die Aktion zur Stützung der Mark noch geraume Frist durchhalten werde aber trotzdem, die Mark steht heute unter der österreichischen Kro-n«. Hilflos steht die Regierung Cuno da, nachdem sie all« Mittel, welche die fiüheren Leiter des Reichswirtschaftsministeriums vorgeschlagen haben, viel .zu spät und in unzulänglicher Form angewendet hat. Vielleicht können ihr deshalb einige Vorschläge zur Beachtung empfohlen werden, die der von Parous herausgegebeneWiederaufbau" in seiner nächsten Nummer als Ergebnis einer Unterredung mit Staats- fetretär z. D. Professor Dr. Hirsch veröffentlicht. Die Unterredung handelt im wesentlichen von der Entstehung und dem Ausbau der Devisenverordnung, die bekanntlich von den, dem Kabinett nahe- stehenden Kreisen bei ihrem Erlaß aufs heftigste bekämpft, dann aher von Euno-Becker keineswegs aufgehoben, sondern sechs Monate lang im wesentlichen unverändert beibehalten und erst später ganz in der von dem fiüheren Wirtschaftsmimster, Genossen Schmidt, ge- wollten Richtung, aber immer noch nicht ausreichend, weiter ausgebaut wurde. Hirsch verweist darauf, daß die bestehend« Verordnung noch eine schwere Lücke enthält, indem der Kauf von auslöndi- fchen Wertpapieren weiterhin ohne jede Kontrolle möglich ist, so daß Mvrkflucht und Markzerrüttung auf diesem Wege noch völlig ungehemmt vor ssch gehen können. Ueber die neue Fassung der Devisenverordnung und die notwendigen Maßnahmen äußert er sich wie folgt: In der jetzigen ungemein schweren Lage des Reiches, mitten im Ruhrkampf und bei nicht geregelter Reparationslast, ist jeder Versuch des Eingreifens auf dem Devisenmarkt nur relativ zu be- werten. Immerhin ist schon viel gewonnen, wenn der
Frau Direktor P., die sich, im Vertrauen gesagt, durch«inen nicht unerheblichen Mangel an Intelligenz auszeichnet, benutzt die Gelegenheit aufzustehen und zu sagen: Ach, da drüben sitzen Bekannte von mir, die muß ich einmal begrüßen," und im Gehen sagt sie halblaut zu Herrn von Z.:Man sitzt schließlich auch nicht gern mit einer Jüdin an einem Tische in unseren Kreisen." Sie kommt nicht zurück, sondern bleibt bei ihren Bekannten fitzen. Aber Fräulein Lewy kommt zurück. Sie weiß nicht, daß Herr von Z. ein schwaches Bein hat. So sagt sie harmlos: Tanzen Sie nicht auch?" Herr von Z. sagt steif ein paar Worte über sein« Verwundung. Ich seh« dem gutherzigen Mädchen an, wie sehr sie ihre unvor­sichtig« Frage bedauert. Ihr Blick geht zu dem alten Invaliden herüber, der die Tveckstedel spielt, und sie denkt wohl: Ja, der eine spielt aus. damit andere tanzen, und der andere muß zusehen, wie sie tanzen." Sie möchte gern etwas Tröstendes sagen und spricht freundlich: Eigentlich ist es doch wundechübsch, den Leuten zuzulehen. Ich mag so gern zusehen. Man muß gar nicht immer tanzen" Da richtet sich Herr von Z. zu seiner vollen Gardelsutnants- höhe auf und sagt mit der vollen Arroganz entschwundener Garde- leutnantsherrlichkeit abwessend in schneidendem Ton: Doch, mein Fräulein! In unseren Kreisen muß man Jimmy tanzen." Der Stelzfuß spielt eben einen Iimmyianz auf. Fräulein Lewy wird glücklicherweise wieder von einem Tänzer geholt und läßt sich nach dem Tanz mit diesem an einem anderen Tisch bei den Fischern nieder. Ich ober Hab« die Geduld verloren. Ich stehe auf. Eins müßte man in unseren Kreisen lernen," sag« ich.Ernst- haftrr nachzudenken über die Dinge und weniger Borurteil und Hochmut zu haben." Danach steh« auch ich auf, geh« zum Kleiderständer, um meine Jacke und Hut zu nehmen und zu gehen, denn mir ist die Laune vertiorben. Aber während ich die Jack« anziehe, höre ich, wie Herr von Z. zu meiner Freundin sagt: Wie kann man nur solche Ansichten hoben in unseren Kreisen?"
Dsching-Dummsassa im lessingtheater. Ms der erste Akt der OperetteLiebesstreik" alle war, fragte ich im Bureau vor- sichtshalber, ob dies das Barnowskysche Lessingtheater sei. Es wollte mir nicht in den Kopf, daß ein solches Stück in einem Haus vom Stapel gelassen wird, in dem einst Hauptmanns Dramen das erste Rampenlicht erblickten. Die Zeiten sind ja schlecht, aber ein bißchen könnte cm Kunstinstitut nachsehen, wem sein Ruf für den Sommer anvertraut wird. Der Semmerdirektor Treu hat es ganz
Sturz der Valuta verlangsamt wird, bis eine neue Regelung unserer Lage eine völlige Neuein- stellung auf längere Sicht ermöglicht. Auch nach einer Neuregelung. der Reparationspflicht wird es zunächst schwerlich ohne Valuta- schwankungen abgehen. Augenblicklich, wo handelspolitisch wichtige Teile des"Reiches der Aentralgewalt entzogen sind, wird sich wirt- schaftspo'itisch nicht übermäßig viel tun lassen, wohl ober sollte auch jetzt alles geschehen, was den Sturz der Valuta aufzuhallen oder doch zu verlangsamen geeignet ist. Neben der wichtigsten Frage, nämlich der geeigneten Behandlung des Reparationsproblems und neben einer technisch geschickten Fortführung der Interventionen in geeigneten Momenten scheint mir da auch das eine von großer Wichtigkeit: daß man überall da, wo ein wirtschaftliches Inter- esse am Fallen der Valuta besteht, dieses Interesse b e- seitigt, soweit es in der Macht steht. Was hier möglich und folglich notwendig ist, sind die folgenden Punkte: 1. Eine gnmdfäßluhe Acnderung der ganzen Kredilpolilik der Reichsbank, welche augenblicklich außer dem Steuereinnehmer wohl die einzige Stelle im Reiche ist, welche rechnet: Mark ist gleich Mark. Die Reichsbank schenkt, gemessen an den Sätzen de? freien Marktes, jedem Kreditnehmer Kaufkraft, die schließlich nur aus der Tasche ihrer Zwangsgläudiger, nämlich aller Papiermari- empjänzer, genommen ist. Und sie nährt damit ungewollt, aber weit- gehend die"Spekulation gegen die Mark. Deshalb sollte, die Reichsbank s) binnen ganz kurzer Frist nur mehr werkbesiäudige Wechsel- krekide ausgeben(Kredite in kurzgesicherter Mark oder in Gold- wert), b) bis zur Durchsührung dieses Gedankens in ganz kurzen Etappen den Reichsbankdiskonl scharf hinaussetzen, zunächst viel- leicht auf etwa 100 Proz. jährlich, binnen ganz kurzer Frist auf die Sätze des freien Marktes für ganz kurzfristige Kredite. L. Dos Reich sollte mit allen ihm zu Gebot» stehenden Mitteln die Möglichkeit der Tnflalionsgewinne auf dem Gebiete der Steuern und der Tarif« eindämmen, und zwar a) durch ein sofortiges Notgesetz, welches bei Nichtzah- lung fälliger Steuern die ganze Last der Geldent- Wertung dem säumigen Steuerpflichtigen auferlegt und die Ablieferungstermin« für indirekte Steuern, zumal Umsatz- und Luxusstcuer, auf ganz kurze Termine, längstens auf einen Monat, abkürzt: b) durch Heraufsetzung der Tarife der öffentlichen Betriebe, insbesondere Eisenbahn und Post, gemäß der Geldent- Wertung,, welch« die wirklichen Unkosten dieser Verkehrsmittel auf die Schultern ihrer Benutzer legt: c) durch alsbaldige Mederhcrauffetzung der Sohlenstcuer und der Ausfuhraogaben auf den Stand vor dem l. Januar 1323; d) durch Neuauflegung einer inneren Goldauleihe, diesmok auch in Papiermark einzahlbar, zwecks Minderung der Noten- mflation. 3. Die notwendig« Steigerung der Arbeiksfreudigkelt und Arbelksleistung wird stets wieder unterbunden durch die Herabsetzung der Kaufkraft der Löhne, welche bei jedem Marktsturz eintritt. Jeder solche Kurssturz bringt, zumal bei Aussuhr» und foldjen In­landwaren, welche sich nach Weltmarktpreisen richten, den be- treffenden Warenbesitzern kurzfristige, aber sehr real« Ge- Winne. Infolgedessen haben dies« Kreise nicht selten ein materielles Interesse an der Verschledrterimg und manchmal oft keines an der Besserung oder auch nur Aufiechterholwng des Markkurses. Dieser äußere und innere Vallttagewinn an allen Lohn- und Gehalts- empfängern sollte schleunigst beseitigt werden. Die Arbeitnehmer. also Beamte, Angestellte und Arbeiter, sollten die«inseitige Lost zugunsten derer, die der Bewegung der Valuta alsbald folgen. künftig ablehnen und Feslfitzung werlbefländsger Löhne und Sc- hälter fordern." Diese Forderungen holten sich im wesentlichen im Rahmen der Politik der sozialdemokratischen Reich« tagsfiaktivn. wie sie von im« bisher vertreten worden ist. Die Forderung nach wertbeständigen Löhnen, die sich die Gewerkschaften bisher noch nicht zu eigen gr- macht haben, wird sich früher oder später aus dem neuen Mark- fall zwangsläufig ergeben. Die Hetze gegen Seoering. In der von uns unter der Ueber- ichriftDas Reichskabinett hinter Severing" wiedergegebenen Meldung der TU. teilt die TU. berichtigend mit, daß es in dem Text ihrer Information stattReichskabinett" daspreußische Kabinett" heißen muß.
gut gemeint, inan braucht nicht erst das heut« erhöhte Fährgeld aus-. zugeben, wenn man durchaus eine Prooinzvorstelliing sehen will. Warum die Operette eigentlichLiebesstreik" heißt, hatte bis eine halbe Sttrrde vor Schluß keiner herausgekriegt. Und dann bin ich geflüchtet. Die Mustke stammt von dem aus Vergnügimgsstätten bekannten Kapellmeister Vörös M i s k a. Sie besteht aus lauter altmodischen musikalischen Schnörkeln mit viel Trompete und Pauke Irgendeine melodiöse Linie ließ sich nicht entdecken. Die Musik klingt so, wie eine Möbelausstatttmg aus lauter Muschelornomentcn aussehen würde. Der Text stammt die Feder stockt schämig von dem Theaterkrititer einer großen Bertiner Zeitung Richard Wilde  . Schlägt man das Buch der Vergangenheit auf, haftet der Blick voller Wehmut darauf. Es ist schrecklich, so ist die ganze Operette. Da schwebt sogar, wenns tragisch wird, ein Reigen von kleinen Kinderchen herein. Es wird dunkel, die Musik schmalzt, und dos Publikum sogt gerührtAch wie süß". Natürlich spielt ein Gros mit, der Schwiegersohn von einem Raffke werden will. Der Ver­fasser bat sich bemüht, zur Belustigung nur ganz alte bekannte Witze anzubringen, weil die schon erprobt sind. Von den Darstellern er- heiterte Max Willenz durch seme originelle Wurstigkeit. Das andere ist schnuppe. Lieber Streik alsLiebesstreik". Dgr.
Th. a. Kurfür stenöamm: Die dorne mit öem Monoke!. In einem Operettenhaus will man nicht sitzen wie müde Klausner in den Hütten, in Schwanken kann man auch bei Witzen gern einmal abseits gehn von Sitten. Doch überall will man«in Temperament sehn und Blödigkeit hat seine Grenzen. Der Dichter stieg aus keinen hohen Sockel samt seinerDame mit Monokel". Mit solchen Pcesien raubt man Lust und Musik dem Harri Hauptmann. Er ist zwar wirklich noch kein Eianer, doch auch kein Knall, und Foll-Enteigiwr. Er trifft mit talentiertem Blut dos Schema eines Walzers gut, erfindet manche flotte Wendung, doch fehl! ihm noch die rechts Sendung. Man war von seinen Schlagern nicht verhert, (vielleicht lag vieles auch an dem Text). Man streute Rosen. Nelken, Lilien, großer Erfolg bei den Familien. Die Sänger konnten auch nicht ziehn. (Gelobt sei Lälttner und Karin.) A.©, Unser neuer Nomon aus der Feder des bekannten dänischen Schrift- NellerS Ott- Runz. bebandett ein NachkriegStdema, da» überall noch aktuell ilt: Die Entlarvung der großen Haie, die wäSrend d-S Krieges im trüben fischen. Wir peröfsentlichen die deutsche Uebetteßung tm Einvernebmen mit dem Volksoeiband der Bücherfreunde. Wegweiser-Berlag, Berlin   W SO, der das Buch nur sür die Mitglieder de» Verbände» herausgibt. Die Volksbühne Norden bringt al» nächste N-u-initudierung Her- mann Bahr» �ustsp'.elDas Konzert  ' am Donnerstag heraus.