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Brüsseler Nachklänge.

Volksnot/ Volksforderungen.

Die sozialdemokratische Interpellation im Reichstag.

London , 7. Juni( WTB.) In einem Leitartikel schreibt Times", die gestern in Brüssel abgehaltene Konferenz könne sich als ein Wendepunkt erweisen. Belgien sei der Ruhrbefehung etwas müde und würde gern auf seinen Anteil daran verzichten. Das praktische Ergebnis der Zusammenkunft fönne eine An­Schon der erste Tag der Beratung unserer Interpellation| Reichswirtschaftsminister gleich mit einem Rundschreiben zur Hand, näherung der französischen Haltung an die belgische sein, die ihrer hat gezeigt, daß die Reichsregierung die furchtbaren Gefahren in dem darauf hingewiesen wurde, daß durch Lohnerhöhungen feits wieder der englischen viel näher stehe. Belgien sei ebenso wie der Lage nicht flar erkennt. Das beweisen die drei Minister- die Stüßungsaktion, die Stabilisierung der Mart, gefährdet Großbritannien nicht bereit, un bestimmte 3eit auf Ergebnisse reden, die der eindrucksvollen und nachdrücklichen Begründung werden würde. Jezt, da der Dollar so enorm in die Höhe geklettert zu warten und habe ebenso wie Bonar Law seinerzeit einen end- der Interpellation durch Genossen Aufhäuser folgten. ist, wartet man vergeblich auf eine Mahnung des Reichswirtschafts­die miniſters, nun auch die Löhne der Geldentwertung anzupassen. gültigen Blan für die Regelung der Reparationsfrage entworfen. Arbeitsminister Dr. Brauns, ein geistlicher Zentrums- Der Arbeitgeber- Berband verhandelt seit Wochen mit allen Gewert ministers, nun auch die Löhne der Geldentwertung anzupassen. Belgien könne die Aufgabe haben, eine entschiedenere Rolle bei der mann, beschränkte sich mit fluger Borsicht auf eine Aufzählung schaften, fommt aber zu fciner Einigung, weil er sie nicht will, Lösung der Frage zu spielen, als bisher wahrscheinlich gewesen sei. dessen, was in seinem Ressort schon geschehen sei und in we- und troßdem bringt die schwerindustrielle Bresse es fertig, von der Belgien wünsche aus einem ganz besonderen Grunde, daß ein voll- nigen Tagen noch geschieht, um die Renten aller Art der tommenes Einverständnis zwischen Frankreich nd Großbritannien Geldentwertung anzugleichen. Der Reichswirtschafts­Gefahr der Lohntreiberei herrsche. Davon und von nichts anderem hänge die Sicher- minister Dr. Beder spricht als Minister nicht anders wie und von übertriebenen Forderungen der Straße zu reden! Wir heit Belgiens ab. früher als Vertreter des Großtapitals in den Steuer­ausschüssen. Warum soll man sich auf der Suche nach Aus­wegen aus der furchtbaren Lage allzu viel Sorgen machen? Für Herrn Becker ist der Bersailler Bertrag und feine Aus­wirkung die beinahe alleinige Ursache unserer Not, und da mit gibt er sich zufrieden. Er wird aber erleben, daß mit dem Hinweis auf den Versailler Gewaltfrieden, so sehr dieses Dokument mit Schuld an unserem Elend trägt, niemand zufriedengestellt werden kann. Nicht nur Bersailles und nicht nur die Dittate der Entente, sondern in sehr großem Maße auch die Selbstfucht des deutschen Besizes haben uns in das Elend hineingesteuert, und wir fordern von einer Regie­rung, die auf diese Bezeichnung überhaupt Anspruch macht, daß sie in diefer Schicksalsnot des Landes und des Boltes zu ganz anderen Maßnahmen greift, als sie die drei Minister heute angefündigt haben.

,, Temps " fordert Einstellung des Widerstandes. Paris , 7. Juni. ( Eca.) In seinem Leitartitel beschäftigt sich der " Temps " mit dem Ergebnis der gestrigen Brüsseler Konferenz. Die Ruhroperation, meint das Blatt, werde ihre heilsamen Folgen" erst wirklich ergeben, wenn ihre Entwicklung ohne Unter brechung vor sich gehe. Die deutsche Regierung habe erst jetzt ihre neuen Borschläge gemacht, weil es ihr einerseits an Einheitlich feit und Autorität fehlte, und weil sie andererseits mit einer mi mistertrise in Frankreich gerechnet(?) habe. Belgien und Frankreich hätten durch ihre gestrigen Entschließungen, in dem Wunsche, Deutschland möge annehmbare Angebote machen, der deut­ schen Regierung zwei Bedingungen vorgeschlagen, die sie er­füllen müßte. Die erste sei als Borbedingung für jedes Abkommen zu betrachten, nämlich daß die Räumung des Ruhrgebiets erst nach 3ahlung der Reparationen erfolgen fönne, die andere als Vor- In der heute, Freitag, beginnenden Besprechung der bedingung für jede Berhandlung: Deutschland müsse vor jeder Interpellation ist Genosse Robert Schmidt unser Redner. Prüfung feiner Borschläge den passiven Widerstand ein. stellen zu dieser letzteren Entscheidung stellt der" Temps " die In der Reichstagsligung am geftrgen Donnerstag Frage: Wo sind die angeblichen Meinungsverschieten wurde zunächst die große Anfrage der Sozialdemokraten über die heiten, die man zwischen Paris und Brüssel festzustellen glaubte? Regierungsmaßnahmen zum Ausgleich der Geldentwertung be­Die Tatsache sei ebenso befriedigend wie bedeutend, daß Frankreich gründet, und zwar durch den und Belgien die neuen deutschen Vorschläge nicht prüfen werden, wenn Deutschland nicht damit beginnt, mit seinem paffiven Widerstand aufzu. hören. Hatte die deutsche Regierung vorhergefehen, fragt der Temps " ironisch, daß das Kommuniqué von Brüssel ihm eine derartige mit teilung machen würde? Wenn die deutsche Regierung es gewußt hat, dann könnte sie sich wohl teinen Illusionen hingeben über das Schicksal einer deutschen Note, die nicht eine Mitteilung über das Ende des passiven Widerstandes enthält. Wenn sie es aber nicht vorhergesehen hat, dann liest fie die Zeitungen schlecht.

Der Temps" polemifiert dann gegen englische Preffe stimmen, die der Meinung Ausdrud gaben, daß die deutsche Regie­rung nicht in der Lage sei, dem spontan ausgebrochenen Wider. stand der Bevölkerung Einhalt zu gebieten. Diejenigen Leute im Ruhrgebiet , die tatsächlich aus dem Gefühl einer vaterländischen Pflicht heraus Widerstand leisteten, vergaßen, daß sie nur einen Teil ihrer Pflicht erfüllten, denn Deutschland habe die Verpflich tung übernommen, die Reparationen zu bezahlen. Außerdem ständen diese Bewohner des Ruhrgebiets unter dem Einfluß ihrer Regierung, ihrer Parteien und ihrer Zeitungen. Der Rest der Be. völkerung, schreibt der Temps " weiter, betrachte den passiven Wider stand als eine Geldangelegenheit. So verhalte es sich bei. spielsweise bei vielen Industriellen des Ruhrgebiets und des Rhein landes. Die Maßnahmen, die die deutsche Regierung im Ruhrgebiet getroffen habe, hätten lediglich ihren geschäftlichen Interessen ge­dient. Die Einstellung des passiven Widerstandes, meint der Temps ", könne dem Reparationsproblem nur dienen und zur Besserung des Markturses beitragen, was für die englischen Produzenten von Vor­teil sei. Wenn Frankreich und Belgien verlangten, daß Deutschland die Aufwendungen für das Ruhrgebiet einstelle, dann arbeite es gleichzeitig auch für England.

Abg. Aufhäuser( Soz.):

nahmen fie die Löhne an die Teuerung anpaffen will. Die Arbeiter verlangen, daß die Reichsregierung uns fagt, mit weichen Maß­fchaft wird sich nicht durch unlautere Elemente zu unbesonnenen Handlungen verleiten lassen, die Regierung aber muß tafür sorgen, daß die hungergrenze nicht überschritten wird. Es muß hier im Parlament für das notleidende Bolt gesorgt werden, ehe die Mobilisation der Arbeiterschaft außerhalb des Parlaments weitere Fortschritte macht. Das Gebot der Stunde ift gemein. wirtschaftliches Denken und sozialistisches Handeln. ( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Als erster Regierungsvertreter antwortet

Reichsarbeitsminister Dr. Brauns:

Die Regierung hat eine der Teuerung angepaßte Erhöhung der Unterstützung der Sozial- und Kleinrentner, der Kriegsbeschä digten und Hinterbliebenen, der Wochenhilfe und der Unfallrente vorbereitet. Auch in der Knappschaftsversicherung sind ähnliche Maß­nahmen im Gange. Die Erwerbslosenunterstüßung soll unverzüg lich der Preisentwicklung angepaßt werden. Die Erhöhung soll rüdwirtende Kraft bis zum 4. Juni haben. Besondere Auf­merksamkeit widmen wir einer angemessenen

Entschädigung für die Kurzarbeiter.

Zur Schaffung neuer Arbeit haben wir das System der produt­tiven Erwerbslofen fürforge wesentlich ausgebaut, be fonders im befeßten Gebiet. Die Vorschüsse für die Wohnungsbau­abgabe find beträchtlich erhöht worden. Als die neue Markent­wertung sich zeigte, zog das Arbeitsministerium daraus die ent­fprechenden lohnpolitischen Folgerungen. Tatsächlich sind auch in den großen Industrien Lohnerhöhungen um 67 Broz. und mehr ein­getreten und die Erhöhungen find damit noch nicht abgeschlossen. Im Bergbau werden am nächsten Montag neue Berhandlungen

von Goldlöhnen

Die rechtsradikale Bresse, unter Borantritt der volksparteilichen Beit" hat anläßlich der Einbringung dieser Interpellation von einem Sturmlauf der Sozialdemokratie gegen die Regierung gesprochen und behauptet, der Sozialdemokratie tomme es in der jeßigen Zeit der Not lediglich darauf an, ihr Agitationsbedürfnis zu befriedigen. beginnen. Die Diefe Tatsache fennzeichne allein schon die sogenannte Einheits- Bedenken gegen eine automatische Lohnregelung oder die Einführung Ursachen der Wirtschaftsanarchie zu beleuchten! Die Interpellation find nicht entfräftet. Der Goldlohn bietet teinen Schutz gegen die front. Man erblickt ein Verbrechen bereits in dem Versuch, die wurde eingebracht, nicht um einem Agitationsbedürfnis der Sozial- weitere Verminderung des Reallohnes. Im Einverständnis mit dem demokratie zu genügen, sondern um eine Entspannung der außer Wirtschaftsministerium bemühen wir uns, einen Maßstab zu ordentlich schwierigen Lage herbeizuführen. Gemiß tragen die finden, ber die Verminderung der Kauffraft möglichst schnell und Franzosen schwere Schuld an unserer wirtschaftlichen Not, aber richtig erfaßt und den wir bei fünftigen Lohnverhandlungen zu­darüber dürfen nicht diejenigen vergessen werden, grunde legen fönnen. Im laufenden Monat werden wir angesichts der sprunghaften Preisentwicklung über den Reichsinder hinaus­gehen, dessen Mängel uns bekannt sind.

Reichsfinanzminister Dr. Hermes:

die in Deutschland selbst ein lebhaftes Interesse an der Martentwertung haben und die Wirtschaft zum Tummelplatz ihrer unbegrenzten Profitfucht machen. Es sind nicht nur Einzelpersonen, sondern bestimmte Teile des deutschen Besitzes, die die Notlage ausnutzen. Mit diesen Die von der Regierung schon bei der Berabschiebung des Steuer­Feinden, die im Lande stehen und das deutsche Volk zur Ver- anpassungsgefeges gegen einzelne Reichstagsbeschlüsse erhobenen Be­zweiflung treiben, muß endlich und gründlich abgerechnet werden. denten haben sich als richtig erwiesen. Bir fönnen aber im Laufe ( Lebhafter Beifall links.) Die deutsche Arbeiterschaft ist zu be dieses Jahres die Vorschriften nicht ändern, weil sonst das schon Buti che zu lösen. Die Arbeiter und Angestellten haben das Gefühl, würde. Bis zum 6. Juni find 224 Milliarden 3wanasanleihe ein. fonnen, als daß sie daran glauben fönnte, die joßige Krise durch fehr verzögerte Beranlagungsgeschäft ganz in Unordnung tommen feinen Boden mehr unter den Füßen zu haben.( Sehr richtig! gegangen. Die Vorschußzahlungen auf Einfommen und Ber­links.) Das ist das Schlimmste an der heutigen Lage! Diejenigen, mögenssteuer müssen der Geldentwertung entsprechend wesentlich die die Entwertung der Mart für ihre Privatzwede ausnußen, erhöht werden. Der demnächst zur Beratung tommende Antrag haben seit dem Kriege teine Produktionspolitik getrieben, sondern Marr will die Vorauszahlung für die Einkommensteuer zum lediglich Privatinteressen verfolgt. Die Großindustrie knüpfte bereits 15. Auguft und November auf den zehnfachen Betrag der ihr erstes Angebot vom Jahre 1921 an eine Reihe von Bedingungen Steuer von 1922 feftfeßen. Wir werden aber voraussichtlich auf und glaubt auch jetzt ihren Opferfinn" in derselben Weise befunden den zwanzig fachen Betrag kommen müssen. Wir arbeiten zu müssen. Man fagt, es müsse mehr gearbeitet werden. daran, die ( Stürmische Zustimmung rechts.) Alle diejenigen, die nach mehr Arbeit rufen, sollten doch einmal zusehen, wie viel tatsächlich Der luxemburgische Geschäftsträger in Berlin , Dr. J. P. Kirsch, mehr gearbeitet wird! Wenn wir troß der gesteigerten Ausfuhr ist hier gestorben. dem besten Zeichen für die gesteigerte Produktivität Sinfen der Mark erlebten, so liegt das daran, daß

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ein

Banz wird uns das nie gelingen. Wir werden auch um eine be­Befihsteuern möglichst der Geldentwertung anzupassen. trächtliche Steigerung der Verbrauchssteuern nicht herum­tommen. Vor allem muß aber dahin gewirkt werden, daß die im Auslande bestehenden unbegründeten Borurteile gegen unsere Steuer- und Finanzpolitik nicht weitere Nahrung erhalten. Reichswirtschaftsminister Dr. Becker:

Finnlands Proteft. Eine von 75 000 Bürgern aus ganz Finn­der Ertrag der Mehrarbeit im Ausland geblieben land unterschriebene und sehr prächtig ausgeschmüdte Protest ist. In ausländischen Banten sind die Devisen der deutschen adresse gegen den franzöfifch- belgischen Ruhr Rapitalisten aufgehäuft.( Widerspruch rechts.) Beweise für diese einbruch ist der Deutschen Gesandtschaft in Helsingfors am Behauptungen fönnen Sie in allen amerikanischen und englischen 20. April d. 3. überreicht worden und zurzeit in der Hand- Banten finden. Die einzigen, die bei uns in Deutschland ent- Bersailler Friedensdiktat und nicht die Devisenspekula Die Hauptursache für die Berelendung Deutschlands ist das schriftenabteilung der Preußischen Staats- eignet sind, find die Lohn- und Gehaltsempfänger, während die tion.( Unruhe und Zurufe bei den Soz.). Es ist richtig, daß die bibliothet( Unter den Linden 38) täglich von 9 bis 3 1hr zur Befizenden in einer ganz unverständlichen Art gefchont Löhne nicht den Preijen im gleichen Tempo folgen. Die Sachver Besichtigung ausgestellt. Die Adresse besteht in einem schönen werden. Die Stügungsattion hat nur den Großindustriellen ständigen im Untersuchungsausschuß haven den im Inland und Aus­Lederbande, dessen erste Seite in Bierbuchstaben die Inschrift trägt: die Borteile gebracht und die Reichsbank einen guten Teil ihres land angelegten deutschen Devisenbesig sehr gering eingeschäßt. An das deutsche Bolt". Die in farbigen Lettern ausgeführte Goldbestandes getoftet. Das ist die Folge der Tatsache, daß man Diesen Sachverständigen glaube ich mehr als dem Abg. Aufhäuser. Rundgebung hat folgenden Wortlaut: Seit Jahrhunderten war es die Stüßungsaktion unternahm, ohne zugleich ernsthaft an die Selbst wenn durch die Verschiebung solcher Gelder ins Ausland dem unserm Bolt vergönnt, die Früchte deutscher Geiftesarbeit zu ge- Sanierung der Reichsfinanzen zu gehen. Der Berlust der deutschen Steuerfistus Mittel verloren gehen, dann schätze ich den nießen, und deutsche Waffen halfen unsere Freiheit erringen. Jezt, Reichsbant an Gold hat zur Folge, daß der Dollar heute wieder der deutschen Wirtschaft daraus entstehenden Verdienst viel wo Deutschland und seine Kultur vom Untergang bedroht find, auf 80 000 aeflettert ist. Der Reichsbankpräsident hat selbst an höher ein.( Lebhafte Unruhe und Rufe bei den Soz.: Sie reizen fönnen wir Finnländer nicht stillschweigend die Gewalt mitansehen, ertennen müssen, daß Quertreibereien mit Devilen in den befigenden ja zum Schieben an!"-Schieberminister!") Wirtschaft die gegen ein wehrloses Bolt verübt wird, sondern wollen unserer Kreifen vorgefommen find. An dieser Tatsache ändert auch liche Fragen sollte man doch wirtschaftlich und nicht politisch be tiefen Mißbilligung dagegen Ausdrud geben. Möge diese Kund nichts die abschwächende Erklärung, die Herr Havenstein im Baluta handeln. Bei dem Ueberschuß der Einfuhr über Ausfuhr ist die gebung zugleich als Beweis des warmen Mitgefühls dienen, mit ausschuß des Reichstages abgegeben hat und über die die Auguren dem in Finnland das zähe Ringen des deutschen Voltes um fein in der Burgstraße( Börse. Red.) recht herzhaft gelacht haben( Broße Unruhe bei den Goz.). Wir wollen aber nicht die Hände Entwerfung unserer Mark eine natürliche Erscheinung. Dasein verfolgt wird." Die Unterschriften zeigen eine Reihe von werden. Wenn man aber der Meinung ist, daß einzelne Leute zum in den Schoß legen. Wir haben die alte Devisenverordnung wesent Namen hervorragender Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in Schaden der Allgemeinheit mit Devisen spekuliert haben, bann muß Finnland . Die sich hier ausdrückende freundschaftliche Gesinnung man auch den Mut haben, sie an den Pranger zu stellen. Wir wird gewiß jeden Deutschen in unserer dunklen Zeit besonders er sind der Meinung, daß ein Mann wie freulich berühren, zumal das finnische Bolt bereits zur Linderung deutscher Not opferfreudig beitrug.

Havenstein wirklich nicht der geeignete Träger der Stühungsafflon Havenstein wirklich nicht der geeignete Träger der Stüßungsafflon für die Mart ist. Es gibt heute im Reiche nur noch drei Stellen, Profeffor Lenard, der Lehrer der Physik an der Universität die nach Papiermart rechnen: die Steuerbehörden, die Lohn Heidelberg , gebürtiger Ungar und deutschvölfischer Antisemit, und Gehaltsempfänger und die Reichsbant. Durch diese Papier gegen den wegen der Borgänge im Heidelberger Physikalischen In- martrechnung der Reichsbant auch bei der Kreditgewährung stitut am Tage der Rathenau- Rundgebung( 27. Juni v. J.) ein ist es möglich, daß bei der Spekulation mit Dollars in fürzester Zeit Disziplinarverfahren eingeleitet wurde, hat seine Ent- Milliardengewinne gemacht werden.( Widerspruch rechts.) laffung aus dem badischen Staatsdienst erbeten. Er ziehe hin in Die Auskünfte, die die Reichsbont über alle diese Dinge im Unter Frieden, es gibt ja auch noch bayerische Universitäten! fuchungsausschuß gegeben hat, find völlig ungenügend. Dringend Anlagen im Auslande, zum Beispiel der Hugo- Stinnes­notwendig scheint uns eine Kontrolle der Stinneschen Linie" in der Seeschiffahrt und all der industriellen Beteiligungen von Sfinnes

lich verschärft und die Konzessionspflicht für Wechselstuben ein­geführt. Mit der Einführung eines Einheitsfurfes würde dels erreicht werden. Der Vorschlag einer völligen Zentrali. fein Nutzen geschaffen, sondern nur ein große Schädigung des Han fierung des Devisenhandels bei der Reichsban? würde in Deutschland nicht durchführbar sein. Wir werden die neuen Bor­schriften der Devisenverordnung scharf durchführen, aber folange der Einfuhr- Ueberschuß nicht aufhört, fönnen wir das lebel nicht be feitigen. Die Arbeiterlöhne müssen in die Höhe gebracht werden, dem Mittelstand muß geholfen werden. Erst wenn wir frei von Reparationslasten unsere Produkte auf dem Weltmarkt ab. jezen tönnen, ist eine Gesundung unserer Währung möglich. fprechung der Interpellation beschlossen; jie wird auf heute, Freitag, Auf Antrag des Abg. Müller Franken( Soz.) wird die Be­2 Uhr nachmittags vertagt. Schluß 5% Uhr.

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Die Thüringer Krise.

Weimar , 7. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Wegen der bestehen­

Die Junitälte. Das vorwiegend trübe und regnerische, un­gewöhnlich fühle Wetter dauert in allen Teilen Mitteleuropas un verändert fort. Infolge der vorherrschenden Nordwestwinde find die Temperaturen fogar noch weiter gefumfen, was nicht wunder nimmt, wern man hört, daß in Standinavien innerhalb weiter in fast allen Industriezweigen. Ueber unfere Steuerpolitik, die mir Gebiete noch völliger Winter herrscht. So find in ganz Nord- und jekt zur Zeit der Ruhrbefegung betreiben, ist zu sagen, daß sie die­Mittelnorwegen bedeutende Schneefälle vorgekommen, während die felbe ist, die Herr Selfferich im Kriege gemacht hat. Der Temperaturen bis zu 3 Grad unter Null lagen. Auch im euro- Gefeßentwurf über die Anpaffung der Stevern an die Geldent den Regierungsschwierigkeiten in Thüringen haben am päischen Südosten, wo fürzlich schon sehr große Hike herrichte, ift mertung ist in Verbindung mit den Bewertungsvorschriften Mittwoch, den 6. Juni, abermals Berhandlungen zwischen der es wesentlich fühler geworden; allein in einem Teil Unteritaliens aerodezu eine Prämie auf die Steuerbrückebergerei des Besizes. herrscht zurzeit heißes Sommerwetter. Die gleiche Wetterlage wie( Sehr richtig! fints.) Man fann auch nicht behaupten, daß auf SPD. und KPD. stattgefunden, die ergebnislos verlaufen find. gegenwärtig herrschte in der ersten Juniwoche 1914; sie ist im Juni Grund diefes Gefeßes die Steuern schneller eingegangen find. Das Die KPD. verlangte die vollständige Unterwerfung der SPD. unter überhaupt bei weitem am häufigsten. Garantie- Angebot der Industrie ist an eine Reihe schwerer Be- die kommunistischen Bedingungen. Der Versuch der SPD. , troß der dingungen und Berausfegungen gefnüpft. Der Wegfall der Aus- Gegenfäße die KPD. zu veranlassen, auf dem Gebiet der allgemeinen Die Arbeiter Kunstvereinigung veranstaltet som 5. bis 22. Juli fuhrabgabe würde für die Industrie einen Geminn bedeuten, größer Arbeiterpolitik die Regierung zu unterstüßen, wurde schroff abge­eine Schulfunftausstellung. als die angebotene Garantiesumme! Dasfelbe gilt von der so viel lehnt. In einer Erklärung, die die KPD. abgab und die von ihr vor Die Truppe" bat ab Herbst d. J. Herrn Rudolf Forster vom gerühmten Opferbereitschaft der Landwirtschaft. Wir fordern, daß Beginn der Berhandlung niedergeschrieben und vervielfältigt war, Das Reich automatisch an den Industriegewinnen beteiligt verlangt sie den Rüdtritt der Regierung. Demgegen­Die Deutsche Hochschule für Politik veranstaltet vom 10. bis wird. Ferner ist eine Beseitigung der Bielgestaltigkeit der Steuer- über erklärten unsere Genossen, daß sie die bisherige Politit fort­16. Juni einen Reisturius in Hildesheim . An den Borträgen behörden und eine Aenderung des Lohnsteuergesetzes zu verlangen. Find Frau v. Dheimb, Profeffor Dr. Schreiber, Professor Dr. Berafträßer, Die Löhne, Gehälter, Renten und Unterstützungen müssen der Geld- fezen und erwarten, daß die KPD . nicht Arbeiterinteressen, die durch Dr. Neftrieple, Prof. Dr. Boetich, Dr. Schneider, Alfred Bolff. Professor entwertung angepakt werden. Als seinerzeit der Dollar durch die die fozialistische Minderheitsregierung in Thüringen verfolgt werden, Dr. Rühlmann und Reichsgerichtspräsident Dr. Simons beteiligt. Intervention der Reichsbant auf 20 000 gehalten wurbe, mar ber aufgibt, sondern träftig weiter unterstützt und fördert.

Staatstheater verpflichtet.