Nr. 26940. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Gegen den Wucher.
Bekämpfung des Aufkäuferwesens
hörde im Kampfe gegen den volksfeindlichen Wucher.
Die Preisschilderverordnung.
Dienstag, 12. Juni 1923
Und wenn sie dann kommt, in zwei Monaten oder drei, und das Geld inzwischen nicht nur schon eingezogen, sondern auch ausgegeben ist dann hat das Provinzialschultollegium wieder einmal einen Beweis für die Notwendigkeit seines Daseins gebracht! Es
Nahezu 1000 Aburteilungen durch Marktgerichte. ist ja amtlich dazu da, hinter Zeit und Entwickelung einher
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Die Bekämpfung des Buchers ist eine der wichigsten und gleich- schuldigten von den Polizeibeamten vorgeführt. Sie werden auf zuhinten! zeitig schwierigsten Aufgaben des Staates. Am 9. Juni hat der Grund eines Antrages des Staatsanwalts fofort abgeurteilt. Legi Deutsche Republik! Eisen ist teuer und Besen sind teuer praubsche riftcrpiäfident, Gen. Braun, im Landtag über diese der Berurteilte Berufung ein, so geht die Berufung an das Wucher- aber eiserne Besen können unter Umständen sehr billig sein. Nimm Mufgabe gesprochen. Im Anschluß hieran gibt nun der Präsident gericht, in fomplizierten Fällen, wo besondere Erhebungen noch den größten, den du hast, und fege sie endlich aus, die überflüssigste des Landespolizeiamtes eine Uebersicht über die Tätigkeit seiner Be- erforderlich find, übergibt der Marktrichter die Sache, ohne zu einem Behörde der Welt, die Sorgenlosen in dieser Zeit von Sorgen und Enurteil zu kommen, an das Buchergericht. Die Marktgerichte werden tätig auf den Wochenmärkten, in den Markthallen und deren Not! Altpapier steht hoch im Preise und Menschen werden geUmgebung und auf den Biehhöfen. Die Marigerichte bestehen in braucht, die produktive Arbeit leisten! Berlin , Magdeburg , Breslau , Hinnover. Sie sind in der Einrichtung begriffen in Elberfeld - Barmen, Hamm , Münster , Frankfurt am Main , Raffel, Hanau , Husum , Kiel , Erfurt , Effen. Die Einrichtung in weiteren Städten ist in Aussicht genommen. Die Zahl der polizeilichen Ermittelungen in den ersten 5 Monaten, die der Staatsanwaltschaft zur Erhebung der Antlage weitergegeben worden find, betrug nach den im Landespolizeiamt vorliegenden Mitteilun gen etwa 43 000. Aburteilungen find nahezu an 1000 erfolgt und es ist auf viele Millionen Mark Geldstrafe erkannt worden. Auf die Mitwirtung der Verbraucher insbesondere auch der Gewerkschaften ist ständig großer Wert gelegt worden. Letzten Endes tann natürlich durch den Schuhmann der Wucher nicht radikal, d. h. bis auf die Wurzel ausgerottet werden. Neben der amtlicherseits geforderten Mitwirkung der Verbraucher an der Bekämpfung des Buchers fann nur die von den Genossenschaften und Gemeinden organisierte wirtschaftliche Selbsthilfe wirkliche Abhilfe schaffen.
Die Polizeiverwaltungen find angewiesen, mit allem Nachdrud den Unredlichkeiten beim Erzeuger, sowie beim Groß und Kleinhandel nachzugehen, auf Preisaushang und Preisschilder, auf gerirges Gewicht, auf Steuerzuwiderhandlungen zu achten und über haupt alle uníauteren Machenschaften zu unterbinden. Ohne Rüdficht auf bereits eingeleitete Strafverfahren ist man seitdem vielfach dazu übergegangen, auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 die Handelserlaubnis zu entziehen, sofern sich die Unzuverlässigkeit der Händler erweist. Unterm 8. Februar ist von Preußen eine neue Breisschildverordnung erlassen worden, die die rechtlich unhaltbaren Zustände, die bisher dadurch bestanden haben, daß Regierungspräfidenten, Gemeindeverwaltungen und Preisprüfungsstellen solche Verordnungen von sich aus erlassen hatten, beseitigten. Auf die Durch führung der Preisschildverordnung sind die Polizeiverwaltungen in Verfügungen und persönlichen Anweisungen hingewiesen worden.
Ueberwachung der Viehmärkte.
In einer Reihe von Städlen mit Großviehmärkten find unter Hinzuziehung von Händlern und Verbrauchern polizeiliche Ueberwachungsommiffionen eingerichtet, die vor Beginn des Marttes auf Grund der vorliegenden Unterlagen Preise für Bish im Klein- und Großhandel festsetzen. Durch diese Maßnahmen ist zum mindesten verhindert worden, daß ein noch höheres Hinaufschnellen der Biehpreise erfolgte. Gegen den
Wucher mit Obst und Gemüse
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Die Sorgenlosen.
Der provisorische Flughafen auf dem Tempelhofer Feld wird voraussichtlich Ende nächsten Monats in Betrieb genommen werden können. In diesen Tagen beginnen die notwendigen Bauten für die Unterkunftsräume, Bureaus und die Maschinenschuppen, die in voraussichtlich sehr kurzer Zeit fertiggestellt sein dürften. Dagegen werden die Blanierungsarbeiten für die Start- und Landebahn sich umfangreicher und zeitraubender gestalten, denn hier sell etwas Endgültiges geschaffen werden; nach den bisherigen Plänen soll dieser Teil der technischen Anlage dauernd bleiben und infolgedessen werden die notwendigen Erdarbeiten in sehr gründlicher Weise ausgeführt. Man rechnet nun damit, daß das Provisorium der jezigen Einrichtung auch das nächste Jahr noch überdauern wird. Bis zum Oktober wird der Flugdienst in ausgedehntem Maße aufrechterhalten, während des Winters aber ist immerhin damit zu rechnen, daß eine starte Einschränkung des Betriebes, wenigstens für die rein deutschen Linien eintritt. Sobald man baran denten fann, den Flughafen auf dem Tempelhofer Feld zu vergrößern diese Tatsache fann erst eintreten, sobald die schwebenden hofer Feld erledigt sind, werden auch das Reichspoft, und das Projette der ständigen Ausstellung auf dem Tempel= Reichsverkehrsministerium, die an der Ausdehnung des Luftverfehrs ein großes Interesse haben, mitentscheiden, in welcher Weise die Anlage ihre endgültige Gestaltung finden soll. Die endgültige Anlage des Flughafens hängt letzten Endes aber auch von den internationalen Vereinbarungen über den Luftverkehr zwischen Deutschland und den anderen europäischen um eine Fluglinie Paris- Warschau- Bukarest ins Leben zu rufen, Staaten ab. Gegenwärtig sind Verbindungen angefnüpft worden, die über Berlin führen soll, und dieser Plan wird auch erst dann verwirklicht werden können, wenn die Berhandlungen zwischen Deutsch land und der Entente über die Regelung des Luftverkehrs über deutsches Territorium abgeschlossen und andere Fragen rechtlicher und verfehrstechnischer Natur, die damit im Zusamemnhang stehen, geflärt sind. Der Flughafen Berlin dürfte auch noch eine hervor= ragende Rolle spielen, wenn in absehbarer Zeit die großen ichwebenden Projette eines internationalen Ber. Bekanntlich besteht nicht nur die Absicht, von Spanien aus den fehrs mit Luftschiffen ihre Erledigung gefunden haben. Ueberfeedienst nach Südamerika mit Zeppelinen auszuführen, sondern es wird gegenwärtig auch die Möglichkeit erörtert, von Hamburg aus eine Luftverbindung über den Nordpol hinweg nach Votahama einzurichten. Der Flughafen Berlin würde dann Zubringerlinien sowohl nach Hamburg als auch nach Spanien einrichten.
Warten Sie nicht! Handeln Sie! Die Herren im Bro. pinzialschulkollegium haben feine Sorgen, aber wir haben Sorgen" fo rief türzlich der Stadtkämmerer von Berlin so rief türzlich der Stadttämmerer von Berlin in einer Auffladerung lang verhaltenen Grolls durch den Saal. Und er lenkte damit für einen Augenblick wieder einmal die Aufmerksamfeit der Deffentlichkeit, die sich sonst mit wichtigeren Dingen zu be ift unter dem 12. Mai ein Erlaß des Präsidenten des Landespolizei- fchäftigen hat, auf diese vorsintflutlichste Behörde in der deutschen amts herausgegangen, nach dem die Polizeibehörden angewiesen werden, in den Erzeugergebieten in Verbindung mit den Preis- Republik, die so wenig Sorgen hat, daß sie ihre Zeit damit verbringt, prüfungsstellen möglichst auf das Zustandekommen von Richtpreisen sich welche zu machen. Es ist ein seltsames Gemisch von Attenbündeln und Engherzigin angmessener Höhe hinzuwirken. Nach dem neuen Martsturz im Mai sind unter dem 25. Mai die Polizeibehörden erneut unter Dar- feit, Berüdenstaub und Arterienverfalfung, das zwischen Ministerium legung der Sachlage und Hinweis auf die furchtbare Not der Ber- und Schule, zwischen Ministerium und Stadt eingeschaltet ist, um braucher angewiesen worden, in der Wucherbekämpfung nicht zu etwaige fortschrittliche Absichten leider auf das bureaukratisch zuerlahmen, sondern sich ihr im Gegenteil ganz intensiv zu widmen. fäffige Maß zurückzuschneiden. Ein glücklicher Gebante, diese überAuf die Warenzurückhaltung und das Warenhamstern und auf die Marktpreise in den Erzeugergebieten wurde die besondere Aufmerk- flüssigste Behörde der deutschen Republik nun aus dem Zentrum des samteit der Eretutivstellen gelentt. Ein Krebsschaden und wesent- Verkehrs hinaus in den fernster Winkel Lichterfeldes zu verlegen. liche Ursache der Preistreiberei ist die große Zahl der Händler und Ein glücklicher Gedanke und ein Symbol zugleich. Villa Sorgenfrei Auffäufer. Auf Grund der Reichsverordnung vom 9. Dezember am Rande der Großstadtnot! Da drinnnen in der Stadt jagt die 1922 haben jest nacheinander alle Oberpräsidenten in Preußen die Entwicklung hier stehen die Uhren still. Da drinnen schreit die Ankaufserlaubnis für Butler und Käse vorgeschrieben. Die nach Not hier unterbricht tein Laut die Stille, hier hört man nichts gesuchte Erlaubnis ist Tausenden verjagt worden, und auf Grund als das Kratzen der Federn und das Rascheln der Mäuse im Afteneiner neuen Reichsverordnung vom 10. Februar 1923 über den Handel mit Lebens- und Futtermitteln ist weiteren Tausenden Schrank. Die Stadt möchte vorwärts, plant Reformen, ersinnt FortHändlern, die bisher auf Grund des Wandergewerbescheines oder der schritte, beschließt Ersparnisse- hier hütet man das historisch GeLegitimationsfarten nach der Reichsgewerbeordnung Handelnden wordene", hier läßt man den Gesetzesstaub vergangener Jahr und auch anderen im Besitz der Handelserlaubnis befindlichen Groß- hunderte paragraphenweis durch die Finger rinnen. Schulleiter händlern aus voltswirtschaftlichen Gründen die erteilte Handels- und Lehrer möchten Menschen sein, Erzieher, Freunde und Führer erlaubnis wieder entzogen worden. Das Landespolizeiamt, das aller- der Jugend hier macht man sie zu Schulbureaukraten, lehrt sie dings nur über eine ganz beschränkte Anzahl von Erefutivbeamten Berichte schreiben, Berichte und wieder Berichte, Statistiken und verfügt, schickt diese Beamten in die Erzeugergebiete und dorthin, Sie wollen eine Schlageter- Straße haben. wieder Statistiken. Und die Direttoren tommen zur Stadt und wo das Aufläuferunwesen besonders beobachtet wird. Die Beamten die Stadt Wie lang ist's her, daß der deutschnationale Redner Herr geben den örtlichen Behörden Anweisungen und greifen auch selbst verlangen Hilfskräfte für all die nuklose Schreiberei Granaß uns im Rathaus ein Brivatissimum über der Zeiten ein, wo es erforderlich ist. Zurzeit sind Beamte des Landespolizei hat kein Geld und muß sie ihnen verweigern. Aber sie fann ihnen Schlechtigkeit im allgemeinen und die Berschwendungssuct ainis tätig in Schleswig- Holstein , in der Provinz Brandenburg und den Weg der Selbsthilfe zeigen: Schaltet eure Behörde Sorgenfrei des roten Magistrats im besonderen hielt, weil befagter so sehr mißmerden demnächst tätig sein im Westen, um den gemeldeten großen aus, schreibt feine Berichte mehr, die auch von den Sorgenlofen achteter Magistrat die umstürzlerische Absicht hat, endlich mal die Eierschiebungen auf die Spur zu kommen und sie zu unterbinden. feiner lieft, gebt Stichworte, zwei Zeilen statt zwei Seiten!" Die Straßennamen zu vereinheitlichen und solche inferioren Leute wie Stadt hat ihr Schulgeld erhöht Dor zwei, vor drei Monaten Erzberger und Rathenau dabei geehrt werden sollten. HaarDie Marktgerichte. die Schulverwaltung wartet und wartet die Finanzverwaltung, flein wurde uns auseinandergesezt, was das alles toftet, menn man Um eine möglichst schnelle Justiz gegen Wucher und Schieber, die Schule braucht das Geld das Provinzialschulkollegium hat den Namen einer Straße ändert. Die„ DA 3." berechnete in einem die auch durch die Buchergerichte nicht immer gewährleistet ist, zu Zeit, hat feine Sorgen, weiß nichts von Marksturz und Geldent- flammenden Artikel eines profefforalen Sachverständigen die Kosten ermöglichen, find in Preußen Marktgerichte eingerichtet. Diese sind wertung und städtischer Finanznot. Und wieder rettet nur die auf über eine Milliarde( vor ein paar Monaten!). Die Deutschbesetzt mit einem Richter, der amtsrichterliche Strafbefehle erlassen nationalen in Dahlem denken scheinbar anders. Sie haben be= fann, einem Staatsanwalt und einem Gerichtsschreiber. Mit diesem Selbsthilfe:" Schert euch zum Teufel um die Behörde Sorgenfrei , schloffen, beim Bezirk Zehlendorf zu beantragen, eine Straße nach Maritgericht arbeiten Polizeistreifen zusammen, die aus besonders zieht das Schulgeld ein, die Genehmigung wird schon einmal dem erschossenen Schlageter zu benennen. Es wäre doch besser, geeigneten Beamten bestehen. Den Marktgerichten werden die Be- kommen!" wenn man in Zukunft mit seiner Entrüstung vorsichtiger wäre.
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Als die Wasser fielen.
Bon Offo Rung.
Die Droschkenfutscher vom Halteplatz vor dem Hause umstanden sie im Kreise, und die Pferde sahen von den Futterfäden auf, als Svendborg fam; wahrscheinlich dachten sie, daß fie jetzt fahren sollten, wie sie es gewohnt waren, wenn der Kommandeur in Gala herausfam. Olsen spuckte mit über legener Miene auf das Trottoir und rauchte eine Zigarre aus der feinsten Kiste des Kommandeurs.
Die Kinder blieben in einigem Abstand stehen. Sie faßten fich an den Händen, sie hatten zu zittern begonnen. Gude dachte später, daß sie ein Gefühl gehabt haben müßten, als ob die Welt, zu der fie auffahen, einstürzte, als ob die bösen Mächte von der Rückseite des Hauses, deren Beute sie bis jetzt täglich gewesen waren, sich nun in Aufruhr und Hohn gegen alles, was heilig und ewig war, erhoben hätten. Unbewußt hatten fie geahnt, daß die Geseze, die Herrscher und Gewürm trennten, jetzt zu Boden getreten wurden, und daß der Böbel die Epauletten feines Herrn raubte. Es waren gleichsam Anzeichen gewaltiger, im Anmarsch befindlicher Revolten!
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Deutschnationaler Eifer.
Die Kinder spähten scheu die Straße hinab, doch sie war| lüften; er schnüffelte ein bißchen an Svendborgs Goldstreifen, ganz leer. Selbst die Billetthändler vor dem Theater waren bellte aber nicht einmal. nach Hause gegangen, weil sie ausverkauft hatten. Olsen hatte schon eine Flasche Bier von Svendborg befommen und schlug den Pfropfen mit der flachen Hand hinein; die Droschten futscher riefen Svendborg aufmunternd zu, blieben aber dabei, daß sie nicht zu gehen wagte!
Aber der Kaiser von Rußland zeigte sich nicht, er war pielleicht an Bord des Kaiserschiffes und ging heute nicht ſpazieren.
Die Kinder hatten sich angesehen, und Edith zuckte die Schultern mit tiefer Verachtung. Das war auch gerade was Rechtes!" fagte sie nur und lief in den Stall hinüber, wo sie ein aus einem Besenstiel und zwei Bäscheleinen bestehendes Trapez besaß. Dort hängte sie sich in die Kniekehlen und schautelte.-
Doch Svendborg ging. Der Degen baumelte ihr zwischen Holger grübelte einige Tage über das Geschehene nach: den Knien, fie nahm ihn auf wie den Zipfel eines Roces und versuchte, fäbelbeinig zu gehen. Die Kinder fanten einander die Gardisten machten also feinen Unterschied zwischen Svendbeinahe in die Arme. Was würde geschehen, o, etwas mußte borg und einem wirklichen Kommandeur der Marine, wenn doch geschehen! Und sie dachten, was würde nur, wenn jetzt fie nur die Uniform anhatte. Alles, woran er glaubte, war der Kaiser von Rußland fäme! Er war zu Besuch da und erschüttert, nichts bedeutete mehr etwas, selbst nicht der Prewohnte auf Amalienborg , und häufig ging er hier groß und diger in Bethesda, wenn er beim Kindergottesdienst im majestätisch mit seinem großen Bart spazieren, mit zwei Bivil- Spitzenhemd und roten Samtornat mit einem Goldfreuz vor detektivs vor sich, um auf Bomben zu passen, und einmal hatte dem Altare stand! Seine Gedanken wurden von diesen er die Kinder angehalten und gefragt, wie sie hießen, und 3weifeln verwirrt. Um ihn zu lösen, versuchte er zwei Tage gesagt, daß er ihren Bapa fenne! Gefeßt er fäme, dann wäre später Svendborg in Uniform und den Gardisten, der Honneur es vorbei mit Svendborg , und Vaters Uniform würde ihr machte, mit Buntstiften zu zeichnen. Doch im ganzen Hause fortgenommen und wieder in die Blechkifte unter dem Bett ge- fand sich kein Papier außer Zeitungen an einem Hafen und den kleinen marmorierten Karten, die die Mutter zu Einlegt, wo Svendborg und Olsen sie gestohlen hatten! ladungen gebrauchte. Und an Büchern, aus denen er eine Borderseite herausreißen fonntemie er es längst bei seinen Schulbüchern getan hatte, fand sich nicht ein einziges in der ganzen Wohnung außer dem roten Adelsjahrbuch, das Mutter jeden Tag brauchte. Doch auf dem Tisch des Baters entdeckte er eine Rolle alter Landkarten. Leichtsinnig zog er die fleinste aus der Rolle und begann zu zeichnen. Als der Kommandeur furz darauf in Gala von einer Beerdigung fam und sich wie immer, um irgendeine Unordnung zu entdecken, leise ins Speisezimmer schlich, fand er feinen Sohn mit seinen Bleiüber den Amalienborgplay, wo der ganze Hof fie von den stiften über dem Eßtisch liegen und sprang wie der Blik zu: Fenstern aus sehen fonnte. Und alle die andern Gardisten erftens, weil der Bursche eine von den geheimen SeeminenAber jetzt faß der Dreispitz schief auf Svendborgs Haar, ftanden still und präsentierten das Gewehr. Doch mehr ge- farten der Marine verdorben hatte, zweitens, weil er Karidas furz geschnitten war, weil sie direkt aus dem Kranken- schah nicht. Alles blieb stehen wie zuvor. Svendborg ging an faturen von seinem Vater mit Damenfiour und Hüften machte, hause, wo sie wegen Ausschlags gelegen hatte, in die Stellung der Statue, die hoch oben auf ihrem Pferde saß, vorbei und und endlich, weil er den Bengel lehren wollte, etwas Nüklicheres zu tun, als nur zu seinem Bergnügen Bilder zu zeich gefommen war, und alle Orden des Kommandeurs waren mit denselben Weg zurück. Es geschah gar nichts.Stecknadein rings auf ihren Busen gesteckt. Denn Svendborg Das Ganze war so wunderlich! Und als Svendborg nen! Er hatte ja feine Bilderbücher! und obendrein mit hatte mit den Droschfenfutschern um bayerisches Bier aus der zurückkam, fah fie müde aus und ging hinauf, um sich umzu- Buntstiften und den Ehtisch zu verschrammen! Edith hatte fürzlich die Reitpeitsche des Hauses zerSpeisekammer gewettet, daß fie es wagen würde, an der fleiden. Sie sagte gar nichts. Auch die Droichtenkutscher Schildwache unter der Amalienborger Kolonnade vorbeizu- fagten nichts weiter, fie gingen mit Olfen in den Theaterfeller, brochen, so daß die Mutter die des Bereiters leihen mußte, gehen und zu sehen, ob er das Gewehr präsentieren würde, um Bier zu trinken. Der Mops Charlen war von dem Ober- wenn sie ausritt, und der Bater knöpfte daher die Galamefte menn fie täme.- stubenmädchen auf die Straße gelassen worden, um auszu lauf und nahm den Hosenriemen ab,( Fortsetzung folgt.)
Und als Svendborg die Kolonnade passierte, machte der Gardist mit. der Bärenfellmüße Front und präsentierte das Gewehr vor Svendborg , indem er mit starren Augen nach rechts, geradeaus und schließlich nach links fah, bis Svendborg zehn Schritte an ihm vorüber war, gerade als ob ein richtiger Kommandeur vorbeiginge.
Wenn der Bater zur Neujahrstur beim Rönig sollte, hatten fie ihn ganz benommen mit den breiten Epauletten, den roten Rabatten auf dem Rock und dem goldbetreßten Hut, wie einen großen Seehelden vor dem Spiegel stehen, sich drehen und den fchwarzen Bollbart mit einer fleinen Bürste frisieren sehen, und die verstanden, wie wunderbar es für ihn sein mußte, sich felbst im Spiegel zu erblicken. Aus der Hintertasche hatten sie mit Beben große flache Bonbons in Silberpapier und mit der Dannebrogsrofette von der königlichen Tafel gestohlen, die er Damit begnügte Svendborg sich aber nicht, sie ging quer nergessen hatte herauszunehmen, um sie nachts, wenn er hungrig wurde, zu essen.