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1. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 39.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

37. Sigung vom 14. Februar 1895, 1 Uhr. Am Bundesrathstische: v. Bötticher.

Die zweite Berathung des Etats des Reichsamts des Innern wird fortgesezt beim: Ausgabekapitel Behörde für die Untersuchung von See- Unfällen".

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Freitag, den 15. Februar 1895.

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12. Jahrg.

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reichen und die Rettungsgürtel unter Umständen eher Schweißes des Reichstages und des Bundesraths werth ist. schaden als nützen. Daß der Kapitän den ihm angebotenen( Beifall bei den Sozialdemokraten.) Rettungsgürtel zurückgewiesen, begreife ich vollkommen, Staatssekretär v. Bötticher: Der Vorredner hat mit denn den Gürtel zu benutzen hätte nur bedeutet, in jener dunklen der ihm eigenen Lebhaftigkeit und Wärme für ein gutes und talten Winternacht auf das elendeste zu grunde zu gehen. Ziel gesprochen. Ihm hat gewiß kein anderer Gedanke vor Herr v. Bötticher hat uns allerdings schon darauf vorbereitet, geschwebt, als der, dazu beizutragen, daß die Gefahren des daß die Seeuferstaaten ein derartiges Gesetz, welches den See- Schiffsverkehrs auf hoher See möglichst herabgemindert werden. handelsstädten Opfer auferlegte, nicht wollen; aber das kann uns Wir stehen ganz auf demselben Standpunkt. Wenn aber Herr gleichgiltig sein. Preußen dürfte doch nicht auf seiten dieser Bebel, geftüßt auf eine Broschüre es so darstellte, als ob unsere Interessentlique zu suchen sein; denn es kommt troh seiner aus- Handelsmarine fanm mehr als den anderen Handelsmarinen Abg. Frese( frs. Vg.) dankt dem Reichskanzler im eigenen gedehnten Küstenstrecken für die Hochsee- Schiffahrt taum in be- ebenbürtig erscheint, so tann ich das nicht hinnehmen. Namen und im Namen des Norddeutschen Lloyd " für die fracht. In der Seeschifffahrt tritt wie in allen Betrieben Unsere Handelsmarine steht mindestens auf der Höhe der warme Anerkennung, die er den Difizieren und Mannschaften der die Erscheinung auf, daß der Großbetrieb den Klein übrigen Marinen und verdient dafür Anerkennung. ( Bravo ! links.) untergegangenen Elbe " gezollt hat; er geht nochmals auf den betrieb aufsaugt, daß die Segelschiffe den Die Wislicenus 'sche Schrift ist mir sehr wohl bekannt; sie legt Kollisionsfall näher ein, um nachzuweisen, daß die Schuld Dampfern weichen müssen. Relativ hat sich die thatsächlich den Finger in eine klaffende Wunde. Er schildert die für den Verlust so vieler Menschenleben nicht dem deutschen Mannschaft dabei sehr start vermindert, da die Zustände in unserer Handelsmarine als reformbedürftig und will Schiffe, sondern allein dem englischen Kohlenschiffe, Crathie" zur Tragfähigkeit der Dampfer sich in viel größerem eine fräftige, faft militärische Ueberwachung unseres Schiffbaues. Last fällt. Daß bei ernsten Kollisionen die Echotten wenig Verhältniß als die Zahl der Bemannung vermehrt hat. Von diesem Gesichtspunkte aus hat die Broschüre ihren Werth. helfen, sei Thatsache und auch im Reichstage bei früheren Ge- Deutschland hatte 1873 4372 Segelschiffe mit einer Ladefähigkeit Wir sind ja auch noch lange nicht am Ende unserer Maßregeln, legenheiten schon erörtert worden. Die als praktisch anerkannte von 900 000 Registertons; 1893 dagegen nur noch 2742 Segel: wenn ich mich wie neulich auch heute dagegen ausspreche, Verbesserung im Schiffsbau habe auch der Lloyd allmälig bei schiffe mit 25 000 Registertons. Die Zahl der Dampfer betrug eine Reichskontrolle über Schiffsbau und Aus. seinen Schiffen eingeführt. Hätte die" Elbe " einen Doppelboden 1873 142, 1893 aber 986, sie hat sich also mehr als verfünffacht. rüstung einzurichten, so bleibe ich eben dabei, daß ein gehabt, wie Herr v. Manteuffel verlangte, so wäre das Schiff Die Besagung der Segelschiffe hat sich von 34 000 Mann auf anderer Weg einfacher und billiger zum Ziele führt. Was nützt noch viel ficherer untergegangen. Der Norddeutsche Lloyd habe 17 000 Mann vermindert, die Besatzung der Dampfer aber ist von die Reichsbehörde und Reichskontrolle, wenn sie nicht die Organe bisher ganz ohne alle Echwierigkeit das Klassifitations 4000 auf 24 000 gewachsen. Wo ist die Behörde, die darauf zu zu beständiger Ueberwachung zur Verfügung hat? Der Uma Paient vom Bureau des Britischen Lloyd erhoben. Würde sehen hat, daß die Schiffe mit gehöriger Bemannung hinaus fang des Verkehrs in unseren großen Häfen Reichskontrolle für den Schiffsbau eingeführt, so gehen und daß sie in seetüchtigem Zustande hinausgehen? Wir läßt schon augenscheinlich diese Schwierigteib fiele die Verantwortung für die Folgen einer Rollision haben das nicht. So gut wie wir Fabritinspettoren baben, ermessen. Die Vorschriften allein thun es doch nicht; die oder eines sonstigen Schiffsunfalles der Reichsbehörde zu. verlangen wir eine analoge Behörde für die See Sicherheit darüber, daß sie ausgeführt sind, bietet erst Gewähr Die Bemerkungen des Abg. Hahn über schlechte Bezahlung und schifffahrt. Ein Fachmann wie der Kapitänlieutenant für ihre Wirksamkeit. Der einzurichtende Apparat würde aber Ueberbürdung der Lloydoffiziere bewiesen nur, daß Herr Hahn Wislicenus schildert in feiner Broschüre Schutz für unsere Eee nicht blos in Deutschland , sondern auch in England seine von den thatsächlichen Verhältnissen eines so großen Unter- leute!" die unglaublichen Zustände, die in dieser Beziehung auf Wirksamkeit äußern müssen; wie sollten sonst Reparaturen nehmens, wie der Lloyd ist, keine genaue Kenntniß hat. Sowohl unseren Schiffen herrschen; Herr Jebsen hat neulich gegen die oder auch der Bau von Schiffen in England und der Erwerb die Ruhepausen als die Gehälter und Löhne entsprächen allen Reichskontrolle protestirt, aber fein Wort der Widerlegung der von in England gebauten Schiffen überwacht werden? Nun hat gerechten Anforderungen, und die Offizier wie die Maschinisten- Behauptungen dieses Buches gesagt. Hätte der Staatssekretär aber der Germanische Lloyd diese Organe; er fann jedes Schiff ftellen würden von der seemännischen Bevölkerung eifrig um die Broschüre von Wislicenus so genau gelesen wie ich, die Ants auf die Bauvorschriften und Sicherheitsmaßregeln prüfen. Sollte worben. Die Elbe " hat 146 Mann Besayung gehabt, eine wort des Reichskanzlers auf die Interpellation wäre etwas nicht vorläufig dieser Weg den Vorzug verdienen? Nicht auf Zahl, die doch für die ordnungsmäßige Erfüllung des Dienstes anders ausgefallen. Sollte man es für möglich halten, daß den Bau der Schiffe ist die Kontrolle zu beschränken, die Aus­auf dem Schiffe während der Ueberfahrt gewiß mehr als aus Schiffe hinausjahren, ohne einen Rompaß zu haben, ohne rüstung mit Booten, die Frage der genügenden Bemannung, alles reichend sei. die nöthigen Instrumente zu haben, oder aber, daß dieses muß ebenfalls erwogen werden. Es ist sogar in letzterer Abg. Bebel( Soz.): Ich habe den dringenden Wunsch, daß sie mit falsch gehenden Instrumenten ausgerüstet sind?! Beziehung zu internationalen Besprechungen ges fich der Reichstag mit den hier in betracht kommenden Fragen Von 1881 bis 1891 find 1657 deutsche Seeschiffe tommen und England arbeitet arbeitet gegenwärtig einen ernster beschäftigt, als es bisher der Fall war. Noch einmal total verloren gegangen und damit zugleich 3000 Gesezentwurf über die Bemannung auf den Unfall der Elbe " zurückzukommen, würde ich feine Ber- Menschenleben. Und die weiteren Ausführungen des Ver- Der Unglücksfall der Elbe " ist vorwiegend darauf zurückzuführen, anlassung haben, wenn mir nicht vor 11/2 Stunden ein Telegramm faffers machen es wahrscheinlich, daß die Rheder vielfach alte, daß die Crathie" nicht genügend bemannt war. Die Ausfüh­aus Bremerhaven zugegangen wäre, dessen Inhalt den Unfall feeuntüchtige Schiffe hinausschickten, von denen sie wußten, rungen bezüglich der Schotten und der Bootsmanöver werden doch etwas anders erscheinen läßt, als er bisher bekannt geworden; daß sie untergehen mußten, um dann die hohe Versicherung 3- durch die Protokolle über die Aussagen der geretteten Mann­den Namen meines Gewährsmannes bin ich bereit dem Staats- summe einzustecken.( Redner zitirt für diese Behauptung eine schaften der Elbe " nicht gestützt( hört! links); es sekretär zu nennen. Die Dinge beim Norddeutschen Lloyd find große Zahl einzelner Fälle aus der erwähnten Schrift.) Ent- ist in dieser Beziehung den Offizieren und Mannschaften nicht so zweifelsohne, daß man fagen tönnte, es sei alles gethan weder bleibt das Echiff verschollen oder es wird die Mannschaft fein Vorwurf zu machen. Jedes Schiff mit einem und geschehen, um einen solchen Unfall zu vermeiden. ganz oder theilweise gerettet; im letzteren Falle stellt man den Bootsraum zu versehen, der im Nothfall die ganze Mann­Die Elbe " foll 10 Rettungsboote gehabt haben, mindestens geretteten Rapitän vor das Seegericht und ihm wird das Patent schaft und die Passagiere aufnehmen könnte, ist etwas kaum durch jet och 8. Nun ist berichtet worden, der Umstand, daß nur ein entzogen, weil das Schiff untüchtig war. In beiden Fällen bekommt führbares. Die Böte sind sehr nützlich, wenn der Seeunfall in Boot gebraucht werden konnte, habe seinen Grund darin gehabt, der Schiff sherr das schöne Stück Geld von der Versicherungsgesell- der Nähe des Landes stattfindet; fragwürdiger ist dieser Werth daß der Unfall ganz unerwartet und ungewöhnlich rasch ein schaft. Die ,, Leda" scheiterte an der deutschen Küste, und es wurde fest auf hoher See, viele hundert Meilen vom Lande. Ueber den getreten sei; daß von den 2-3 herabgelaffenen Booten nur eins gestellt, daß der Unfall dadurch herbeigeführt wurde, daß das Manöverdienst kann ich mich nicht äußern, weil ich darüber habe gerettet werden können infolge der stürmischen See. Die Schiff feeuntüchtig war, um nach Odessa zu fahren. Auch hier nichts weiß. In einem früheren Bericht des Lloyd" wird auch erste Bedingung ist doch, daß, wenn im Falle eines solchen Un- handelte es sich darum, die Versicherungsprämie ein- in dieser Beziehung befriedigendes ausgeführt. Was den falles die Mannschaft ihre Schuldigkeit voll und ganz thun zustreichen. Am brutalften tritt diese Thatsache hervor in dem Rheder Schiff betrifft, so bin ich sicher, daß hier und im Lande soll, fie für den Rettungsdienst eingeübt ist bekannten Verhalten des Schifferheders Schiff in Elsfleth . eine solche inhumane und brutale Aeußerung verurtheilt wird; und daß die Rettungsvorrichtungen in in einem Zustande Derselbe schrieb 1892 an einen seiner Kapitäne:" Hugo" und aber dieser Vorgang läßt feinen Schluß darauf zu, daß unserer fich befinden, der eine Brauchbarkeit verbürgt. Ganz Rebetta" habe ich verloren und ich freue mich, die Assekuranz- Handelsflotte im ganzen irgend etwas Nachtheiliges oder ihren mit Recht macht mein Gewährsmann darauf aufmerk gelder eingeheimst zu haben; leider ist dabei die Ruf Schädigendes angehängt werden kann.( Beifall.) jam, daß die Aussagen der Ueberlebenden um deswillen Mannschaft gerettet worden. Schiff hat nun die Sache Abg. Jebsen( natl.) bestreitet, daß die Ueberversiches nicht zuverlässig sind, weil diese Leute, da sie sich in größter so dargestellt, als habe als habe er geschrieben: Hugo" und rung der Schiffe in der Abficht gemeiner Spekulation Lebensgefahr befanden, ihre Urtheilsfähigkeit verloren haben; es Rebeca" habe ich leider beide verloren und ich freue mich, die heute noch möglich sei; solche Fälle mögen in alten Zeiten vor­wäre wünschenswerth, wenn die Regierung, wenn es sich darum Affefuranzgelder eingeheimst zu haben. Ist bei der Katastrophe gekommen sein. Die Kapitäne würden eine Aufsicht von handelt, Mißstände im Geewesen zu beseitigen, auch diejenigen die Mannschaft gerettet worden? Ich halte es für wunderbar, Seichswegen ebenso ablehnen wie die Rheder. Herrn Wislicenus Kreise hörte, welche praktisch thätig sind. Mein Gewährsmann daß er so hat schreiben können. Er mußte für die gerettete tönnte leicht für seine Angriffe auf die Rheder in gleicher Münze telegraphirt mir: Lloyd übt feine Bootsmanöver" Mannschaft die Bergungs- und Unterhaltungskosten zahlen, und heimgezahlt werden. Am Sonnabend habe nur die Interpellation während der Abg. Frese das Gegentheil soeben behauptet hat; das war dem frommen Christen sehr schmerzlich.( Zurufe.) Daß von v. Stumm und nicht diefe Broschüre zur Verhandlung ge und weiter: Seeleute, die 18-20 Jahre im Dienst sind, haben keine die Schiffsrheder in ihrer übergroßen Zahl sogenannte Christen gestanden. Wolle man denn überall in der ganzen Welt von solche Manöver mitgemacht."( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) sein werden, unterliegt feinem Zweifel. Schiff hat für Reichswegen Leute anstellen, welche die deutschen Schiffe beauf Da ist es freilich nicht zu verwundern, daß es nicht möglich war, das in der Südsee verlorene Echiff 65 000 Mart Ent- fichtigen? Redner hat Schiffe, die seit 1879 in China gewesen sind; die Boote mit der nöthigen Geschwindigkeit und Eraktheit herunter schädigung erhalten, während es nur 25 000 Mart wolle man da dieser Echiffe wegen auch ständig Reichsbeamten zu lassen! Und zur Charakteristik folgt weiter der Sat:" Nach werth war. Alle diese Thatsachen beweisen, daß wir stationiren? Es liege alles an der Respektabilität des Rheders dem Unglück auf der Elbe " finden hier in Bremerhaven viele andere Vorkehrungen und Einrichtungen treffen müssen, um das und der Erfahrung des Kapitäns. Wenn man auch solche Schottschließproben statt, die früher sehr selten Leben unserer Seeleute möglichst zu sichern. 1890 gingen von ftrengen Vorschriften loslasse, der Effett würde fein größerer vortamen." 42 546 versicherten Seeleuten 395 zu grunde, 1892 von 153 023 sein, als wenn man die Klassifizirung und Aufsicht dem Germanischen Sonnabend erst habe man auf der Sachsen " ein bis zwei 759, d. h. von 100 Seeleuten ist mehr als einer zu grunde ge- Lloyd und der See- Berufsgenossenschaft übertrage. Die Schiffs Stunden gebraucht, um das Hauptschott zu schließen, Ja, was gangen, woraus zu ersehen ist, daß das Gewerbe der fee- instrumente laffe man heute von der Seewarte prüfen; in alten foll im Sturm auf hoher See geschehen, wenn schon im Hafen fahrenden Bevölkerung zu den gefährlichsten Reiten sei das auch nicht geschehen. Die großen Rheder lassen ihre bei ruhiger See zwei Stunden zum Schließen nöthig find? gehört, die wir haben. Man hat sich mit der Statistit zu Schiffe in Deutschland bauen, nicht aber bezögen sie minderwerthiges Taue und Winden feien mit Delfarbe beschmiert, also schwer zu trösten gesucht, die beweisen soll, daß unsere Unfallgiffer gegen- Material aus England, wie Herr Wislicenus glauben zu machen bewegen. Die größte Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß dieser über Frankreich und England am niedrigsten stehe. Das ist er versuche. Redner würde der letzte sein, der aus Scheu vor Zustand auch auf der" Elbe " bestand. Der Gewährsmann freulich, gewiß. Es ist aber, was England betrifft, zu berück- petuniären Ausgaben die Sicherheit der Schiffe Schaden leiden macht ferner darauf aufmerksam, daß die Scheide wände fichtigen, daß die englische und irische Küste außerordentlich ge- ließe. Gerade die Nationalliberalen hätten jetzt den Antrag ein­der Schotten vielleicht verrostet gewesen sein fährlich ist und hier die meisten Unfälle vorkommen. Daß in gebracht, die Fischereiflotte unter die Beruf 3. könnten. Ich hoffe, daß die Reichsbehörden hieraus Veranlassung der That vielfach die gemeinsten, niedrigsten und egoistischsten genossenschaft zu stellen. Dieser Antrag werde ge= nehmen werden, einmal nachzusehen, ob in der That der Motive vorliegen, selbst seeuntüchtige Schiffe auf See hinaus- ftellt, obwohl er der Rhederei sehr hohe Kosten auferlege und Dienst auf den Seeschiffen in einer Weise gehand- zuschicken, hat außer dem Prof. Niebuhr auch Chamberlain zu- dennoch begrüße er ihn mit Freuden. habt wird, daß genügend für Sicherheit der Passa- gegeben. Von England stammt auch der Ausdruck der Abg. Lieber( 3): Die Ausführungen des Staatssekretärs bes gire und Schiffsmannschaften Sorge getragen ist. Ich schwimmenden Särge", swimming coffing. Es wurde im züglich der beiden von Herrn Bebel vorgebrachten Beschwerdepunkte bin der Ueberzeugung, daß bei den großen Passagierdampfern englischen Parlament darauf hingewiesen, daß die Rheder, um nehmen wohl jeden Verdacht hinweg, als ob beim Norddeutschen im allgemeinen wohl hinsichtlich der Bauart, Konstruktionsweise die Kosten der Ausbesserung zu erfparen, fees Lloyd wirklich Mißstände zu fonstatiren sind. Der Lloyd hat und der Vorsichtsmaßregeln das denkbar möglichst beste gethan untüchtige Schiffe in See gehen lassen, daß sie sich schon 38 Jahre dem Vaterland seine Dienste geleistet und bis zur wird, denn in dem Augenblick, wo sich herausstellen würde, daß selber gegen Verluste versichern, aber ihre See- Elbe" fein einziges Schiff auf offener See verloren. Der Lloyd die Schiffe in einer der angedeuteten Richtungen den Ansprüchen Leute ertrinken lassen und dann Familien an hat seine Schiffe noch immer über die Vorschriften der Klassifikations­nicht genügen, würde der ganze Verkehr der Konkurenz zufallen, den Bettelstab bringen. Wie die Bossische Btg." gesellschaften hinaus gesichert, und es ist daher nicht angebracht, und der Gesellschaft ein starker Ausfall und Schaden entstehen. Angesichts solcher Thatsachen in ihrem heutigen Leitartikel nach von Misständen zu sprechen, am wenigsten aber, unserer Aber giebt es denn nicht auch so viele fleine Fracht der Methode der alten Manchesterleute vor 30 Jahren davor deutschen Handelsflotte hier im Reichstage vor aller Welt ein dampfer, die nicht in demselben Maße zweckmäßig mit Bettungs- warnen fann vor einer Einmischung der Reichsbehörden und Mißtrauensvotum auszusprechen. Es ist im Gegentheil ein geräthschaften u. s. w. ausgestattet sind! davor, die so großartige Entwickelung des deutschen Seehandels neues für den Lloyd, daß er Maßnahmen aufs neue eingeschärft Herr Lieber ist zwar bezüglich der Amerikaner anderer unter Polizeiaufsicht zu stellen, ist geradezu unglaublich. hat, unglaublich. hat, deren Unterlassung nur ganz entfernt oder auch Meinung, hat aber zu einer solchen Verallgemeinerung fein Aehnliche Befürchtungen für eine Schädigung der Industrie gar nicht im Zusammenhang mit der Ratastrophe gestanden Recht; die große Schnelligkeit ist eine Errungenschaft der Neu- und deren Konkurrenz- Unfähigkeit auf dem Weltmarkt haben. Das auch die Reichskontrolle teine absolute Gewähr zeit, und sie vereinigt sich bei den Amerikanern mit den vorhaben wir auch bei den Versicherungsgesehen gehört. Hier aber gegen Schiffstatastrophen giebt, weiß doch Herr Bebel so gut züglichsten Einrichtungen für Bequemlichkeit und gute Be- handelt es sich um einen Betrieb, der bisher leider noch fast gar wie wir anderen auch; ich brauche ihn an die Augusta", an herbergung. Wie steht es aber mit der großen Masse der Fracht- nicht berücksichtigt worden ist. Warum sollen wir denn nicht den Großen Kurfürst", an die" Brandenburg " und" Baden" dampfer und Segler, mit der unendlichen Menge der fleinen eine Aufsichtsbehörde einführen? Was ist nicht alles dem Reichs: gar nicht erst zu erinnern. Werden die von der Unfall- Berufs­Schiffe, wo Tag für Tag Unfälle pafsiren und Menschenleben amt des Innern unterstellt, Herr v. Bötticher mußte ein viel genossenschaft erlassenen Unfallverhütungs- Vorschriften aus. verioren gehen? Gerade auf diese möchte ich Ihre Aufmerksam- größeres Genie sein als er ist( Heiterkeit) um das alles zu machen. geführt, dann tönnen einfach eine ganze Menge der von teit richten. Wenn ein Unglück vorkommt, wie das der Elbe ". Man spricht von den Hamburger und Bremer Sachverständigen. Wislicenus zusammengescharrten Unfälle gar nicht mehr vor­dann ist die ganze Welt entsetzt, und mit Recht. Aber daß Jahr Diese Sachverständigen sind aber an der Sache interessirt kommen. für Jahr, ja fast Tag für Tag auf dem Meer so viele und sie haben feine Ursache neue Einrichtungen zu empfehlen. Abg. Görk( Lübeck , frs. Vg.) ist im Prinzip der staat­tleine Schiffe verunglüden, wo immer nur die Die Sachverständigen müssen zugleich uninter- lichen Kontrolle nicht abgeneigt. Selbst wenn der Rhederei Kosten Mannschaft und teine Passagiere ums Leben esfirt, objettiv und unbeeinflußt sein. Gine auferlegt würden, so würde doch der Vorzug der größeren Sicher­tommen, danach wird leider nicht gefragt. In eigene Reichskontrollbehörde wird aus eigener heit diese aufwiegen und die fremden Nationen bald zur Nach­dieser Beziehung sind wir ausnahmsweise ganz und gar mit dem Kraft ihren Einfluß im Reichsamt des Innern geltend machen folge zwingen. Es dürfe aber doch nicht übersehen werden, daß einverstanden, was Herr v. Stumm zur Begründung seiner und Gesegesvorschläge machen, die dann an den Bundesrath und der deutsche Schiffsverkehr auf hoher See den Vergleich mit Interpellation vorgebracht hat. Auch wir verlangen Reichsden Reichstag gelangen können und sie würde darauf hinwirken den übrigen seefahrenden Nationen aushält; der Prozent­tontrolle; Einführung Don Unfall- Vor- tönnen, daß die entsprechenden Einrichtungen, die wir in Deutsch- satz der Verluste der deutschen Schiffe stellt sich viel richtungen und bessere Ausrüstung mit Retland haben, in anderen Staaten eingeführt werden und daß inter - günstiger als der der anderen, was der Abg. Bebel durchaus tungsapparaten, sowie Regelung des See nationale Bereinbarungen zwischen den Seemächten getroffen werden, nicht genügend würdige. Der Unfall der Elbe " sollte gerade straßenrechts. Uebrigens ist ein Baffagierdampfer bei einer diese Behörde würde zwar nicht alle Unfälle verhüten können, dazu veranlassen, von der deutschen Seeschifffahrt das Ödium solchen Rollision meistens, namentlich wenn er mit voller Ladung aber dem skandalösen Zustande ein Ende machen, daß gewiffenlose wegzunehmen, als ob die Deutschen die Seeschifffahrt überhaupt fährt, garnicht im ftande, die ganze Mannschaft oder alle Passa Menschen seeuntüchtige Schiffe hinausschicken, blos um einen nicht verständen, was jetzt in feden englischen Blatte zwischen giere zu retten, weil dazu schon die Boote garnicht aus. Profit zu machen. Hier liegt eine Aufgabe vor, welche des den Zeilen zu lesen sei. In dieser Bestehung werde leider die

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