Einzelbild herunterladen
 

abgegeben: Bir verteidigen den Staat, wie er ist." Wäre Wir zweifeln nicht daran, daß die zur Rechenschaft ge-| damaligen Schreibens verweisen. War schon die Verordnung vom diese Erklärung nicht bloß Heuchelei, so müßten sogar auch zogenen Heren, wie es in solchen Fällen üblich ist, sehr er- 16. März 1921 mit dem§ 32 der Anfage zu Artikel 45-50 des die Deutschnationalen entschlossen hinter die Behörden treten, staunt und so tun werden, als hätten sie gemeint, es handle Versailler Vertrages nicht zu vereinbaren, so stellt die neue Ber­die ihre Umsicht und ihren Eifer daran wenden, Deutschland   fich um eine un politische Beranstaltung. Nun, obwohl wir ordnung eine noch weit schwerere Berlegung dieser Vertragsbestim­mung dar. Die Regierungsfommiffion nimmt zu Unrecht im Ein­vor der inneren Zerstörung durch Wahnsinnige und Verbrecher auch der Auffassung sind, daß die We starp und Genossen gänz- gang der Verordnung vom 18. Mai auf§ 32 Abfah 2 der erwähnten zu schützen. Statt dessen haben wir die wüste heze lich unpolitische Köpfe sind und daß sich die Besucher solcher Anlage Bezug. Der Absah 2 des§ 32 räumt nur dem Französischen gegen Gevering erlebt. Warum diefer Mann weg Veranstaltungen zumeist aus politischen Analpha- Staat das Sonderrecht ein, sich bei Käufen, Zahlungen und Verträgen sollte, das sieht man jetzt! beten refrutieren, die man mit dem blödesten Phrasenschwall über die Ausbeutung der Kohlengruben und ihrer Nebenanlagen des Die Reichsregierung möge noch eines bedenken: Wer das leicht begeistern fann, so erwarten wir vom Reichswehr   französischen   Geldes zu bedienen. Es ist daher nicht ersichtlich, wie Vertrauen zur Festigkeit unserer Staatsordnung und diese ministerium, daß es unverzüglich und öffentlich die Regierungskommission, die nach dem System des Versailler   Ver­selbst untergräbt, der arbeitet den französischen   Im mitteilen wird, welche Schritte es in dieser Angelegenheit trages von der Grubenverwaltung des Französischen   Staates scharf perialisten in die Hände. Fuchs und Mach haus haben unternommen hat. Denn wir sind nicht gewillt, uns narren gesondert ist, aus diesem Absatz Rechte für sich herleiten will. Maß­gebend ist vielmehr der Abs. 1 des§ 32, der eindeutig zum Ausdruck das gewußt, ob Roßbach und seine Mitverschworenen das zu lassen! bringt, daß der Frank im Saargebiet neben der gesetzlichen Währung auch wissen, ist ganz gleichgültig, denn es ändert nichts an lediglich die Stellung eines geduldeten Umlaufgeldes einnehmen soll. dem Ergebnis. Die Deutsche   Regierung erhebt gegen die Verordnung vom 18. Mai mit allem Nachdruck Einspruch und verlangt.ihre Auf­hebung." Eine Abschrift dieser Note hat die Deutsche   Regierung dem Bölferbund zugehen lassen.

Nette Kollegen.

-

Cuno in Darmstadt  .

Die Aushebung des Magdeburger   Berschwörernestes hat die Größe der Gefahr gezeigt, sie ist aber auch ein Zeichen Ein Rundschreiben des Bundes deutscher Finanzbeamten. des Willens, dieser Gefahr Herr zu werden. In diesem Willen Die selbstverständliche Pflicht eines jeden Staatsbürgers in einer müssen sich die Regierungen des Reichs und der Staaten mit den Massen des Volkes vereinigen. Zeigt sich ein Glied demokratischen Republit, seine Dienste uneigennüßig zur Ber­diefer Kette schwach, dann weiß man freilich nicht, was noch fügung zu stellen und am inneren Aufbau des Deutschen Reiches , dann weiß m mitzuwirken, ist von einem Teil unserer alten Beamten immer nod) tommen tann. nicht erkannt worden. Wir sind in den Besig eines vertraulichen Darmstadt  , 12. Juni.  ( WTB.) Reichstanzler Cuno hielt heute Rundschreibens des Bundes deutscher   Reichsfinanz- vormittag auf Einladung der hessischen Regierung in Jugenheim  beamten" an seine Landes- und Bezirksverbände gelangt, das an der Bergstraße   eine interne Besprechung mit Mitgliedern der einen Einblick in die teilweise direkt sta ats feindliche, fabo hessischen Regierung und parlamentarischen Vertretern ab. Nach der tierende Tätigkeit gewiffer Beamten liefert. Die Leitung Besprechung fand ein gemeinsames Essen statt. Im Laufe des Nach­diefes Bundes gibt ihren Funktionären Instruktionen und Ver- mittags trat der Reichskanzler die Rückreise nach Berlin   an haltungsmaßregeln gegenüber den von der Eisenbahn   und der Post Beamten. Sie Finanzverwaltungen überwiesenen

Westarp als Reichwehr- Rednee.

Die Ungeniertheit, mit der die nationalistischen Organi­fationen ihre Propaganda in der Reichswehr   treiben, fennt schon feine Grenzen. So konnte man in der gestrigen Abend­ausgabe der Deutschen Zeitung", der Deutschen Tages­zeitung" und des Reichsboten" unter der Rubrik" Veranstal­tungen" folgende Notiz lesen:

Der Preußenbund veranstaltet anläßlich seines 10jährigen Grün­dungstages am Donnerstag, 14. Juni, abends 7 Uhr pünktlich, in Potsdam   im Wirtshaus Sanssouci  " eine Versammlung. Redner: Generalleutnant a. D. Rogge- Wernigerode, Graf Westarp  , M. d. R., Dr. Friedrich Everling. Rezitation: Heinrich von Boguslawski. Militärmufit: Die Märsche der alten Potsdamer  Regimenter. Eintritt 1000 m., Soldaten frei. Ende 10 Uhr.

Es ist bekannt, daß das Reichswehrministerium die Parole der Entpolitisierung der Reichswehr  " zu einem Prinzip er­hoben hat, das mit rigoroser Strenge stets angewendet wird, wenn es sich um links gerichtete Parteien, Vereine und Ver­anstaltungen handelt. Man hat sogar in einer ffandalös miß­bräuchlichen Anwendung dieses Grundsatzes den Begriff republikanisch" zu einer politischen Angelegenheit zu stempeln versucht, um die Reichswehr   vor republikanischer Pro­paganda zu schützen...

an

die

schreibt u. a.:

Reichsratssitzung.

... Zum Schluß möchten wir noch auf die Uebernahme der Berkehrsbeamten anderer Berwaltungen eingehen. Unsere eigene Verwaltung ist nicht in der Lage, dieses Unheil abzuwenden, da fie an die Beschlüsse des Reichstages gebunden ist. Hier können die Kollegen nur selber helfen, indem sie den übertretenden Beamten das Leben recht sauer machen(!); ein Vorgehen, das in verschiedenen Fällen schon segensreich(!) gewirkt hat. Die besonderen Verhältnisse unseres Dienstes haben es mit sich gebracht, daß viele von diesen Beamten wieder zu ihren alten Verwaltungen zurückgekehrt sind. Soweit uns bekannt geworden ist, find die zuerst überwiesenen 200 Stellen noch nicht restlos befeßt, und ohnungsmangel. Ohne Widerspruch zugestimmt wurde auch die kommenden 800 werden der Berwaltung zum Teil wieder den Rücken kehren, wenn nur die eigenen Kollegen in möglichst unauffälliger Weise dafür sorgen, daß ihnen der Dienst mehr Leid denn Freude bereitet.

Der Reichsrat stimmte in seiner gestrigen Vollsitzung dem Gesezentwurf betreffend ein deutsch  - polnisches Abkommen über die Verlängerung der im deutsch  - polnischen Abkommen über Oberschlesien   vom 15. Mai 1922 festgesetzten sechs­monatigen Fristen für zollfreien llebergang von Rohstoffen und Halbfabrikaten zu. Die Fristverlängerung ist namentlich auf Wunsch deutscher Interessenten erfolgt. Die materielle Bedeutung des Abkommens liegt in der Zurückerstattung der schon gezahlten Bölle. In zweiter Lesung angenommen wurde ein Gefehentwurf zur Aenderung der Bekanntmachung über Maßnahmen gegen den Ausführungsbestimmungen zu dem Gefeß betreffend Ergänzung des Reichssiedelungsgefeges. Zur Kenntnis genommen wurde ein Ausschußbericht über den Entwurf eines Gesetzes zur Abänderung des Berdrängungs-, des Kolonial- und des Auslands= Mit Bundesgruß: gez. Troppenhagen, 1. Borsigender. schädengefezes sowie der Entschädigungsordnung. Es handelt sich Wenn schon bisher die Finanzbehörden infolge der dabei um Anpassung an die Geldentwertung und an das Liqui­Wenn aber ein so ausgeprägt nationalistisch Steuersabotage des Befiges, infolge vieler untiarer gefeßdationsschädengefeß. Schließlich wurde in erster und zweiter Befung fonservatives Gebilde wie der" Preußenbund" Grün- licher Bestimmungen und nicht zuletzt infolge bureau dem Entwurf eines Gesetzes über die Anlegung von Mün dungsfeiern veranstaltet und der erzreaktionäre Graftratischer Arbeitsmethoden verschiedener älterer Bedelgeldern zugestimmt. Danach soll das Mündelgericht befugt Bestarp, der Verbindungsmann zwischen Deutschnatio- amten, die sich in die verwickelten neuen Berhältnisse nicht hinein fein, mit Rüdficht auf die Geldentwertung den Vormund auch zu nalen und Deutschvölkischen dort als Redner auftritt, dann arbeiten konnten, versagten, wohin sollen wir erst bei einer direkten einer anderweitigen Anlegung der Mündelgelder, als sie bisher vor­wird ihm nicht nur eine Militärmujit zur Verfügung Gabotage der alten Beamten kommen! Es erscheint uns bringend geschrieben war, zu ermächtigen. gestellt, sondern es werden außerdem die Reichswehr   notwendig, daß sich der Reichsfinanzminister um die Angelegenheit soldaten durch freien Eintritt zur Teilnahme an fümmert und den gekennzeichneten Berband bei kommenden Ber der Beranstaltung angespornt. Es ist jedenfalls fymptomatisch dafür, wie sicher sich die handlungen als Beteiligten infolge seiner antigewerkschaftlichen reaktionären Treiber in- und außerhalb der Reichswehr  fühlen, wenn sie es heute wagen, mit solchen Ankündigungen öffentlich aufzutreten. Hier hat der Reichswehrminister Gelegenheit zu zeigen, ob er sich und die Republik   ungestraft narren läßt. Herr Geßler hat die Verantwortung für den Kurs der Entpolitisierung" der Reichswehr   übernommen, er hat damals die Berordmungen erlassen, wonach den Angehöri­gen der Reichswehr   der Besuch politischer Beranstaltungen verboten ist, er hat also die Pflicht, nicht nur die Beteiligung von Reichswehrsoldaten an der Westarp- Feier des Preußen­bundes zu untersagen und zu verhindern, sondern auch darüber hinaus gegen alle Reichswehrstellen einzuschrei fen, die, sei es durch Zufage der Militärmusit, sei es durch Propaganda für diese Veranstaltung oder auf irgendeine andere Art an der geplanten Teilnahme von Reichswehr  soldaten offiziell" oder inoffiziell" mitgewirkt haben.

Die Gerichtshose.

Bon Mar Ed Troll

Noch aus besseren Zeiten habe ich einige bessere Bekleidungs­stücke. Von oben angefangen: Einen schönen steifen( abwaschbaren) Stehumlegetragen( woher follte auch sonst der schmückende Beiname Stehkragen- Proletarier fommen) Halsweite 39, einen noch ver­hältnismäßig guten blauen Rock nebst dazugehöriger Weste( die dazu passende blaue Hose ist längst durchgewebt) und eine noch sehr gute schwarze Hose mit feinen weißen Streifen.

d

Mittel ablehnt.

Protestnote gegen die Saarwährung. Saargebietes nachstehende Brotestnote gerichtet: Die Deutsche   Regierung hat an die Regierungskommission des " Die Regierungskommission des Saargebiets hat am 18. Mai eine Berordnung erlassen, durch die die französische   Währung als alleiniges gefegliches Zahlungsmittel im Saargebiet eingeführt wird.

Die Deutsche   Regierung hat ihren Standpunkt zur Frage der währung im Saargebiet bereits in dem Schreiben vom 18. April 1921 anläßlich der Berordnung der Regierungskommiffion vom 16. März 1921 über die Erhebung aller Gebühren im Eisenbahn  -, Bost-, Tele­graphen- und Telephonverkehr und die Zahlung aller Gehälter und Löhne der Beamten der Boft- und der Telegraphenverwaltung in Franken dargelegt. Sie kann angesichts der neuen Verordnung der Regierungskommission vom 18. Mai nur auf die Ausführungen ihres

( Etcetera) Abschied genommen haben oder ob ihre Harpener Attie gestiegen oder gefallen ist.

Das alles find Voraussehungen, die auf das Urteil von großem, ja ausschlaggebendem Einfluß find. Durch ein gutes Entree" aber fannst du die böse Laune nehmen und die gute noch verbessern.

Hier wirkt meine gestreifte Hose mit einer guten Bügelfalte Wunder.

"

Meine Freunde fagen   nur Gerichtshofe" zu ihr, denn sie missen genau: habe ich die gestreifte Hose an, dann habe ich Termin als Angeklagter in Bressesachen wahrzunehmen. Die Gerichtshofe" hat meiner Partei schon viel Geld erspart. Diese Hose hat ihre Geschichte. Bei einem Fest der Bühnen­So wurde erft fürzlich ein Kollege in einer anderen Stadt wegen genossenschaft war eine Tombola. Morgens beim Nachhausegehen Gotteslästerung zu 60 000 Mart Geldstrafe verurteilt, weil er ein fing mich am Ausgang die Frau des Bezirksobmannes N. ab und Kaiser- Wilhelm- Bater- Unser abgedruckt hat. Ich dagegen wurde troß zwang mich zum Kauf eines Loses zum Preise von 5 Emm. Ich des Vorurteils" wegen derselben Sache freigesprochen. zog ein Los und gewann eine schöne weiße Tennishofe mit feinen Es steht für mich einwandfrei feft, unerschütterlich feft: Mein schwarzen Streifen. Da ich verheiratet bin und demgemäß nicht Rollege hatte bei seiner Verhandlung nicht eine solch gute Hose an mehr Tennis spiele, war diese Tennishofe für mich zwedlos. Was mie ich bei meiner Verhandlung. sollte ich mit einem solchen weißen Beinkleid. Beim Aufwachen um die Mittagsstunde besah ich mir das Beininstrument und fand in der Hosentasche einen Rettel der Kleiderfirma, die die Hose zu dem wohltätigen, fünstlerischen Zwed gespendet hatte:" Umtausch gestattet!". Bon dieser liebenswürdigen Einladung machte ich Ge­brauch. So wurde aus der piffeinen weißen Tennishose mit feinen schwarzen Streifen eine piffeine schwarze Hose mit feinen meißen  Streifen. Für 5 Emm Anschaffungspreis.

Dann habe ich noch aus der Friedenszeit von meiner step-, nepp­und trottellofen Tanzstunde her ein paar feine Knopfstiefel mit schwarzem Tucheinsak. Bom pielen Walzen" ist zwar der Tuch einfaz an mancher Stelle durchgeschabt, so daß das weiße Innen­futter durchschimmert. Aber als geborener Praftifer weiß ich mir zu helfen. Die durchleuchtenden weißen Stellen habe ich mit meiner tintengeschwängerten Füllfeder bestrichen, so daß man von weitem die Stiefel für gut ansehen fann.

Diese hier skizzierten Bekleidungsstücke haben mir schon viel Glück gebracht.

Ich schone sie aber auch nach Kräften und ziehe sie nur an den höchsten Feiertagen an. Die sind immer dann, wenn ich mich vor meinem irdischen Richter" als Redakteur einer sozialistischen   Zeitung wegen Pressevergehen zu verantworten habe. Und da das in der legten Zeit sehr häufig geschah, ist die Hofe berart in Anspruch ge­nommen, daß ich, wenn ich sie anhabe, nicht mehr zu huften wage. Ich kenne die Pingologie meiner Herren Richter, Stame ich in meiner alltäglichen Wildwest- Kluft vor Gericht, so würde ich sicherlich nicht so liebenswürdig behandelt werden, wie wenn ich mit dem Stehumlegetragen, einer feibenen Krawatte( aus dem Rock einer Gönnerin gefertigt) und den oben beschriebenen Kleidungs­stücken erscheine.

Meine Richter sagten sich sicherlich: Ein Mann mit einer solch fchönen Hose und solch forrefter Bügelfalte fann nicht läftern."

Und die Moral und Rubanwendung aus biefer Hofen­geschichte:" Mußt du als Angeflagter vor Gericht er. fcheinen, zieh beine beste Buge an!"

Alles wächst! Hoffentlich hört der Regen nun bald einmal auf, denn er tut mir nicht gut, wegen meiner Schuhfohlen. Aber dafür wächst alles um so besser,-steht in den Ernte­standberichten.

Das muß wohl nur vom Gras gelten, denn der Spinat, die Milch und der junge Kohlrabi scheinen nicht gut zu wachsen, wenn man bedenkt, wieviele Geldscheine man dazu braucht. Aber dafür wächst die Teuerung, fie ist so in die Höhe geschoffen, daß sie uns immer mehr über den Kopf wächst.

dem

um

-

Ich kann mir nicht denken, daß sie gute Früchte tragen wird. Wenigstens nicht für die armen Leute und für solche, die auf Wege find, es zu werden. Aber dafür wächst die Billa   und das Auto und die Tanzdiele.

e. s.

Artur Zidler ersucht uns auf Grund des§ 11 des Preßgesezes Aufnahme folgender Berichtigung:

Entgegen der Behauptung in Nr. 270 des Vorwärts" stelle ich fest, daß ich weder Redakteur der Deutschen Allgemeinen 3ei tung", noch Mitglied der Deutschen Volkspartei   geworden bin. Artur Zidler.

Das Bemerkenswerteste an dieser Berichtigung scheint uns zu Richter und Staatsanwälte laffen sich eben auch wie andere fein, daß Bickler nicht behauptet, noch Mitglied der Partei au sein Pfarrerstöchter von Aeußerlichkeiten beeinflussen. Da das Strafmaß und ihr weiter angehören zu wollen, und daß er nicht bestreitet, für amischen 10 Mark und 10 Millionen Mark oder gar Jahre Ge- die ,, DA3." unter dem Namen Florian Gener" Auffäße zu schreiben, fängnis fich bewegen fann, so ist die Festsetzung der Höhe der Strafe die seiner Ueberzeugung von gestern ins Gesicht schlagen. Wäre fehr wesentlich von Sym- oder Antipathie der Richter abhängig. Bidler noc Barteigenosse und das Opfer einer Verleumdung, so Es ist natürlich auch nicht gleichgiltig, ob die Richter gut oder schlecht hätte er bessere Mittel, sich reinzuwaschen, als eine preßgefeßliche gefrühstückt, ob sie in Fried oder Unfriede von ihrer Gemahlin Berichtigung.

Höllein die ewige Geisel.

Die Rote Fahne  ", von der man annehmen mußte, daß sie es bestimmt wisse, hatte am Montag positiv mitgeteilt, öll ein fei wieder in Deutschland  . Wir hatten die erfreuliche Nachricht der Frei­laffung des fommunistischen Reichstagsmitgliedes nach ihr furz mit­geteilt. Leider stellt sich die Meldung als falsch heraus. Höllein ist nicht einmal auf freien Fuß gesetzt worden, wie es die Regierung Poincaré   anscheinend beschlossen hatte, sondern er wird jetzt, dem Matin" zufolge, weiter gefangengehalten als Repreffalie für die Erschießung der zwei französischen   Feldwebel in Dortmund  ! Dieses grausame Spiel hat schon viel zu lange gedauert. Immer von neuem findet Poincaré   einen neuen Vorwand, um Höllein, der fich nur eines Baßvergebens schuldig machte, in Haft zu be­halten. Das ist nicht nur ein Standal, sondern geradezu eine

Barbareil

Der Staat ist in Gefahr. Bertauf und Berteilung des Kladde radatsch" in ganz Frankreich   ist verboten worden.

Die Eisberge fommen... Die Eisberge haben für uns eine unangenehme Attualität bekommen, da man uns erzählt, daß sie an dem fühlen Wetter dieses Sommers schuld find. Tatsächlich ist jetzt die Saison der Eisberge" herangekommen. Diese großen und leinen Eismaffen, die in den ersten Tagen des Aprils sich von den Küsten von Labrador loszulösen beginnen, werden erst im Juni eine Gefahr für die Schiffe, da sie dann sich in großer Zahl und riesiger Ausdehnung von den Eisfeldern abtrennen und durch die südlichen Strömungen in das Bereich der großen Ozean­dampfer getrieben werden. Wer jetzt auf dem Atlantischen Ozean  von Europa   nach New York   fährt, fann hier und da solche Eisberge in der Ferne auftauchen sehen. Sie ähneln den spizen Segeln ungeheurer Segelschiffe und werden meistens in größerer Anzahi fichtbar, so daß man den Eindruck hat, als ob eine ganze Flotte ge= waltiger Geistersegler vom Norden her nahe. Diese Eisberge, die in den westlichen Ozean gelangen, haben jetzt den Schrecken ver­foren, den sie so lange für alle Seefahrer bildeten. Durch die drahtlose Telegraphie ist es möglich, jedem Schiff täglich die Lage der Eisberge und die Richtung genau anzugeben, in der fie fich bewegen. Jeden Tag patrouillieren Schiffe den Ozean von der Küste von Labrador bis zu den großen Schiffsrouten ab und teilen ihre Beobachtungen den Küstenstationen des internationalen Wachtdienstes mit. Diese Patrouillenschiffe sind mit starken draht lofen Apparaten ausgerüstet, so daß sie jede Veränderung sofort an­fündigen und auch alle Schiffe in der Gefahrenzone sofort direkt warnen fönnen. Die Aufgabe dieser Patrouillenfahrer gehört zu den schwersten und gefährlichsten, die der Seemannsberuf fennt. Man muß sich vergegenwärtigen, daß diese Eisberge, auch wenn sie nur etwa 250 Fuß über die Meeresoberfläche emporragen, etwa 9 mal fo tief unter dem Meeresspiegel fich ausdehnen, und daß manche diefer Eisungetüme faft einen Rilometer lang sind und mit großer Geschwindigkeit den Ozean durcheilen. Der Wachtdienst arbeitet aber so sicher, daß die Schiffe auf den Routen mit voller Geschwindig feit, sogar in der dunkelsten Nacht, fahren können, denn die Lage der Eisberge ist wohlbefannt, und eine gewiffe Warnung liegt auch darin, daß die Nähe eines Eisberges sich durch eine falte Luft­ftrömung bemerkbar macht, die ein alter Seemann sofort spürt. Wenn ein Schiff heutzutage einen Eisberg fichtet, so macht es durchaus nicht etwa fofort lehrt oder ändert seinen Kurs, sondern es fährt ruhig weiter, denn der Eisberg ist ihm gemeldet und hält eine bestimmte Richtung ein.

Maschinenarbeit für Stlavenarbeit. Die General Electric Company  , erbaut für ein Chicagoer   Elektrizitätswert, die Common­wealth Edison Co., eine Dampfturbine mit einer Leiſtung von 60 000 Rilowatt. Diese 60 000 Kilowatt entsprechen rund 80 000 Pferde­stärken. Seßt man eine Pferdekraft gleich der Muskelkraft von 22% Menschen, so leistet die Turbine eine Arbeit, die der von 5,4 millionen Arbeitern in drei Achtstundenschichten entspricht. Um diese Maschinenteiſtung anschaulich zu machen, weist der Chef­ingenieur Charles P. Steinmetz   darauf hin, daß die gesamte Sklavenbevölkerung in den Bereinigten Staaten vor der Emanzi­pation( 4,7 Millionen) nicht hingereicht hätte, um mit ihrer Hände Arbeit die gleiche Arbeit zu leisten wie diese eine Maschine. Sie bringt die Gesamtleistung des Wertes auf rund 500 000 Kilowatt und macht es damit zur größten Kraftstation der Welt überhaupt,