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Maulwuefsarbeit". Tie Teutsche Volkspartei gegen Deutschnationale und Dentschvölkische. Min muk es der Deutschen Volkspartei lassen, sie jpbt sich redliche Mühe, es mit ihren Freunden von rechts nicht oder nur möglichst meng zu verderben. In den Parlamenten ist ihre Sprache gegen die deutschoölkischen Desperados meistens s o vorsichtig wie nur möglich. Ihre vorsichtige Stellung- nähme gegenüber dem Minister Severing ist nicht zum wenig- sten aus<ts'cht auf diese Kreise diktiert. Draußen im Lande gehen ihre Organisationen oft genug Hand in Hand mit den Deutschnationalen und find von ihnen kaum zu unterscheiden. Na- mentlich in den agrarischen Bezirken lehnen sie sich aufs engste an die monarchistischeS ch w e st e r o rg a n i f a t i o n"' an. Und doch das alles nützt ihnen wenig, die W u l l e, Henning, o.<Z r a e f e und ihr zahlreicher Anhang in der Deutschnationalen Volkspartei wühlen mit allen Mitteln gegen die oerfolgte oolks- parteiliche Unschuld. DieNationalliberale Korrespondenz" beklagt sich bitter darüber, daß deutschnationale Entschließungen, das Me- morandum der Regierungein Dokument völkischer Selbsterniedrigung und Schande" undeinen Verrat am Bürgertum" genannt und dem Kabinett Cuno das Vertrauen aufgekündigt hätten. Die Korrespondenz teilt Einzelheiten der demagogischen Agitation der rechtsradikalen Kreise im Lande mit. Danach wird namentlich gegen Stresemann , den die Rechts- radikalen schon mehrmals als einen zweiten Erzberger be» zeichnet haben unter Ankündigung des gleichen Schicksals der Vorwurf erhoben, daß er und die hinter ihm stehenden Wirtschafts. gruppen den Widerstand an der Ruhr aufgeben wollten, weil er selbst oder seine Genossen dort an der Ruhr ein paar Schorn- st eine stehen hätten, die einmal umfallen könn- ten". Diese Angriffe würden immer m derselben vorsichtigen Form erhoben,die den M u t vor dem Staatsanwalt vermissen ließ, so daß sie gerichtlich nicht zu fassen waren". Für andere Kreise sind offenbar die völkischen Agitationsredens. arten bestimmt, die dem armen Stresematin den Plan einer hinterhältig vorbereiteten Sozialisierung der R u h r w i r t s ch a f t" in die Schuhe schieben wollen. Diese So- zialisierung soll dadurch eingeleitet sein, daß die Ruhrindustrie vom Staate subsiöiert und dadurch von ihm in Abhängigkeit gerät. Wir müssen gestehen, diese Art von Sozialisierung wird der Ruhr- industrie wahrscheinlich sehr sympathisch sein.(Siehe: Otto Wolff- Phönix.) Wir haben jedenfalls von Sozialisierung andere Vor- ftellungen. Aber das macht nichts. Die rechtsradikalen Demagogen nehmen die Argumente, wie sie kommen, wenn sie auch nicht nur Mut, sondern auch Geist vermissen lassen. Noch viel Furcht­barere, soll die arme Vottspartei durch einen Antrag Böhme- G i l d e n> e i st e r verbrochen haben. Dieser Antrag bedeute unter der FirmaFlüchtlingsgesetz" nichts weiter als eineEnteig- nung des ländlichen Privateigentums", ex steht also offenbar auf einer Stufe mit dem fürchterlichen Plan der Sozial- demokratie, deren Initiativantrag die Schaffung von Siedlungsland vorsieht. Daß die Bolkspartei, wo sie doch so brav monarchistisch in ihrem Innern gesinnt ist und sich die denkbar größte Mühe gibt, den Anschluß nach rechts nicht zu verpassen, über di« Unterwühlung ihrer Organisationen sich sittlich entrüstet, ist zu ver- stehen. Die dauernde Auseinandersetzung zeigt aber doch nur, daß jede Partei und jede? Parteiführer, der auch nur den leisesten Versuch macht, sich außen- und innenpolitischen Problemen gegen­über auch nur etwas objektiver zu verhalten und dem Lande da- durch zu dienen, vor den fanatischen Angriffen der radikalen Ter- roristen, die Erzberger und Rathenau bereits zur Strecke brachten, nicht sicher ist. Diese zum äußersten entschlossenen, gut be- wasneten und organisierten Kreise sind eine Gefahr für die Sicherheit und ruhige Entwicklung unserer außen- und innenpolitischen Verhältnisse, über deren Größe sich leider auch die Deutsche Volks p ortet immer noch sehr im un< klaren ist. Hoffentlich lernt auch sie die Gefahr kennen und unterstützt die Maßnahmen, die gegen Banditen nun einmal getroffen werden müssen.

ver golöene hahn�. Staatsoper. Vom Märchen hat Puschkins Erzählung das bildhaft Bunte, das unbestimmt Nebeneinandergestellte, das so simpel aussieht und doch mit Spuk, Wundertier und Verwandlung durchsetzt, keine irdische Unmöglichkeit scheut. Von der Allegorie und symbolischen Taffachen- beleuclstung nimmt sie im Vor- und Nachspiel einen Lichtstreifen, ohne daß er die dürftige Handlung erhellt. Und schmettert eine ganz« Skala von satirischen Tönen in die dargestellte Partitur, die auf den Zaren, Rußland , Soldateska, Kriegsunfug und Liebes- trottelei in aller Welt zu passen scheint. Aus diesem Gemisch an kleinen Episödchen, an Ernst und Groteske, wird kein Drama, auch kein Lustspiel, aber der Text reicht, um einer natürlichen, melodischen Musik als Unterlage zu dienen. So aber geschieht: Dodon, der König in Irgendwo, erhält vom Astrologen einen goldenen Hahn zum Geschenk, der ihn zu ollen Zeiten vor Gefahren warnt. Seine beiden Söhne ziehen in den Krieg, in dem sie sich gegenseitig die Schwerter in die Brust stoßen. Die schöne Königin von Schemächa umgirrt mit ihrer Liebe schein- bor den alten König; ganz in ihrem Banne schenkt der Alte ihr Krone, Schloß und Land, obgleich«r weiß, daß schon seine Kinder an dieser Liebe und Eifersucht zugrunde gingen, und obgleich die schöne Frau sichtlich nur zu Spott und Trug aufgelegt ist. Bei der Hochzeit erinnert der Astrolog daran, daß ihm einst die Erfüllung seines ersten Wunsches versprochen wurde. Er wünscht nichts Ge- ringeres als die königliche Braut. Für diesen Uebermut erschlägt der König den Astrologen, der Hahn fliegt von der Stange und pickt Dodon mit seinem Schnabel das Hirn auf. Di« Königin ward nicht mehr gesehen. Wir sollen das alles als Gaukelspiel nehmen, und die Russen tun es auch. Unser unbefangenes Publikum aber fragt mit Recht: Was wollte der Astrolog? War sein Spiel mit der Königin abge- kartet? Soll es gegeißelt werden, das einer wagt, die Elemente der Luft und des Himmels befehligen zu wollen? Stirbt der König, weil er sich im Besitz höherer Mächte vor jeder Selbstbesinnung und Verantwortung feige zurückzog? Oder tötet ihn der Hahn als symbolischer Ausdruck eines Elements, weil er sein« irdischen Be- sugnisse als Mensch und Herrscher vergaß. Die Laterna magica .zeigt ihre Bilder. Dem Märchen fehlt der inner« Halt und der gute Schluß, der Groteske die Deutlichkeit, der Allegorie di« Weisheit. Die Inszenierung Hürths war auf Lustigkeit und Gepränge gestellt. Groteske Helme, winzig« Schilde, blutrote Nasen, Bärte wie Fußsäcke und Kostüme wie aus dem Fasching. Das Groteske ist so bunt und malerisch toll, daß ein tieferes Besinnen nicht auf- kommt. Ein Kornevalspiel, das die Menschen in Automaten, eckig bewegte Figurinen verwandelt. T s ch e l! t s ch e f f hat Bilder für russische Augen geschaffen, breit und plump, in einem kleinen Dühnenrahmen. Das ist alles witzig und begabt gemocht, und jeder Akt ist eigentlich eine Kabarettnummer der Ausstattung. Aber der goldene Hahn ist keinblauer Vogel", und die Oper ist keine DaiZtomike. TT'.

Radikaler Rückzug in Sachsen . Las man die kommunistische Press«, dann hatten sich in Leipzig furchtbare Dinge ereignet. Die.Koalitionspolitiker der So- zialdemokratie" oder, frei nach Paul Böttcher ,die abgesägte Führer- garnitur" hatte das Blutbad vom 6. Juni inszeniert, um die ver- haßte Regierung Z e i g n e r zu stürzen. Der Hauptschuldige an diesen Schandtaten, der sozialdemokratische Polizeipräsident von Leipzig , Fleißner, muhte unbedingt von seinem Amt entfernt wer- den. Die KPD. setzte Himmel und Hölle in Bewegung, appellierte an die Siebenerkommission, an die sächsische Regierung, um dieses Ziel zu erreichen. Natürlich kam es ihr dabei nicht auf den Kopf Fleißners an, sie wollte unter allen Umständen den Wider st and der Leipziger Organisation gegen die kommu- nistischen Putschi st ereien brechen. Heinrich S ü ß k i n d, der große Stratege in Sachsen , der selbst den großen Paul B ö t t- cher noch übertrumpft, stieß bereits die furchtbarsten Drohungen in der Leipziger Sächsischen Arbeiterzeitung" aus. Aber auch für feine Größe gab es eine höhere Instanz. Am 9. Juni erklärte er noch, daß die Kommunistische Partei die Regierungnicht einen Augenblick lang" mehr unterstützen könne. Am Montag, den 11., erschienen dieFlaumacher",Bremser",Verräter", Bonzen" aus der kommunistischen Zentrale in Gestalt von Ulbricht , Schumann und Brandler. Und merkwürdig, bereits am 12. Juni hieß es in Heinrichs Blatt: Die KPD. denkt nicht daran, der Leipziger VSpD. dos Spiel zu erlelchiern und die Regierung zu stürzen." Macht irgend jemand die verehrten kommunistischen Freunde auf ihre zahllosen Widersprüche und ständig wechselnden Parolen aufmerksam, dann will dieRote Fahne" nichts davon wissen. In Wirklichkeit befinden sich die Kommunisten in der ärgsten Ver» legenheit immer dann, wenn sie durch den Zwang der Tat- fachen vor positive Entscheidungen gestellt welken und nicht mehr mit revolutionären Redensarten ausweichen können.

Der Nünchener Prozeß. Der Schluhvortrag des Staatsanwalts. München . 19. Juni. In der heutigen Verhandlung des Hochverratsprozesses gegen Fuchs und Genossen kam Staatsanwalt Kellerer vor Beginn feines Plädoyers nochmals auf den Selbstmord des Mach» haus zurück, der neuerdings von der Berliner.Volkszeitung" in Zweifel gezogen worden sei. Der Staatsanwalt gab bekannt, daß Machhaus an seine Angehörigen und Bekannten im ganzen 1l> Briefe hinterlassen habe. Einige von ihnen, aus denen der Beschluß zum Selbstmord einwandfrei hervorgeht, sind datiert vom 29. bzw. 31. Mai. Das letztere Datum trägt auch dieletztwillige Ver- fügung", in der Machhaus bestimmt, daß feine Leiche verbrannt werden soll zusammen mit dem Leibriemen,der mir zur letzten Tat diente". Die Einleitung des staatsanwaltlichen Plädoyers bildet der Nachweis, daß Fuchs, Machhaus und Muni bei ihrer Verteidigung keinerlei Glaubwürdigkeit verdienen. An einer Reih« von Bei- spielen zeigt er, wie besonders Fuchs zahlreicher Lügen überführt fei, so über die Beziehungen des Fuchs zum ehemaligen Kronprinzen Rupprecht . Der Staatsanwalt bezeichnet diese Beziehungen als solche untergeordneter Natur, während er Rupprecht Wittels­bach für einen kerndeutschen, antiseparatistischen und antifronzösifchen Mann charakterisiert. Der Lügenhaftigkeit der Angeklagten stellt der Staatsanwalt die absolut« Glaubwürdigkeit de r vi«r Hauptzeugen entgegen, an denen trotz oller Künste der Derteidtgung keinerlei Makel hängen geblieben sei. Der Vorwurf gegen die Zeugen, sie feien als Provokateure tätig gewesen, sei voll- ständig hinfällig, im Gegenteil fei nachgewiesen, daß die Zeugen so und so oft die geplante Aktion gebremst hätten. Der Nachweis des Staatsanwalts richtete sich vor allem auf die geplante Absicht der Angeklagten Fuchs, Machhaus und Münk , «ine gewaltsame Trennung Bayerns vom Reich und ein« gewalt- fam« Aenderung der Verfassung herbeizuführen. Diese Pläne hätten eine Reih« von Handlungen der drei Angeklagten im Gefolge gehabt, die ihr Vorhaben unmittelbar zur Ausführung hätten bringen sollen. Damit sei das Moment des vollendeten Hochverrats gegeben. Tie Strafanträge. München , den 19. Juni. (Eca.) Im Hochverratsprozeß Fuchs stellte heute der Staatsanwalt folgende Sttafantrög«: gegen Fuchs lebenslängliche Zuchthausstrafe, 10 Millionen Mark Geldstrafe und

Rimskij Korsakoff forderte, daß sein Werk aus dem genialen Tanzspiel Fokins wieder zur Oper werde. Die Partitur sollte herrschen, nicht die Dekoration. Dafür nun fft die Musik doch nicht geistvoll und abwechselungsreich genug. Astrolog, Königin, goldener Hahn, haben sie nicht die gleichen Themen? Marsch, Kriegslärm, Bauerngesang ist's nicht dieselbe Skala? Die Einfachheit und Natürlichkeit der Rezitative und des Einzelgedonkens stammt von einem unkomplizierten Musiker, der ein Meister klarer Jnstrumen- tation war. Eine weiche, graziös geschwungene Linie, geht durch die Gesamtmelodie des Stückes und oertrögt sich schlecht mit der Plumpheit der Bühnenprojekte. Di« Gesänge der Königin prägen sich ein mit schönen, lyrischen, dem Volkslied verwandten Weifen des Morgenlandes. Der Sang an die Sonne, die orientalischen Schwerblütigkeiten, die duftigen Tänze, die Romanze und das Schlaf- lied das alles ist feingeiöntes, musikalisches Goldgut, das den zweiten Akt strahlend ausfüllt. Den Humor der anderen Akte be- streitet das Poltern und Witzeln der Männer und Instrumente nur sehr unvollständig. Und auch des notwendigsten übermäßigen Drei- klangs wird man nach zehn Minuten überdrussig. Solange Dinaida I u r j e w f k a j a auf der Bühne ihre be- strickende Liebenswürdigkeit, ihre graziösen Bewegungen und ihre saubere Eaniilene offenbarte, war jeder Bann gebrochen. Der zweite Akt hatte großen Erfolg. Albert Fischer stampfte mit seiner Plumpheit sehr komisch, gespreizt und feist über die Bretter, musikalisch in gewohnter Zuverlässigkeit. Ebenso Stock, der brummbärtge General. Ethel Hansa sang den goldenen Hahn hinter den Kulissen nicht sehr salonfähig. Ljuba Senderowna ließ eine schöne Altstimme vernehmen, und A ram e s k o sang den Astrologen mit den spitzen, scharfen Tenortönen des Kastraten sehr pointiert. Blech, der hier seine letzte Neueinstudierung leitete, wurde herzlich gefeiert. Ihm und der Iurjewskaja, kaum dem Werk, galt der Beifall._ Kurt Singer . Sonnenschein das ganze Jahr« Wir Deuffchen, die wir unter einem ewig bewölkten Himmel leben und uns schon nach dem lachenden blauen Himmel" Italiens sehnen, empfinden es beson- ders schmerzlich, wenn auch noch in den wenigen Monaten, in denen wir ein Anrecht auf Sonnenschein zu haben glauben, der Wolken- Vorhang nicht weichen will, wie es in diesem Jahr der Fall ist. Es gibt aber Länder, in denen das ganze Jahr Sonnenschein herrscht. Das ist z. B. in Südafrika der Fall, wo in manchen Gegenden nach den meteorologischen Aufzeichnungen 362 Tage im Jahr beständig die Sonne scheint. Nur an drei Taqen des Jahres herrscht Be- wölkung vor.Auf meiner Farm," so erzählt ein Ansiedler aus jener Geoend,sehe ich manchmal mehrere Wochen hindurch keine einzige Wolke. Von dem Auaenblick an, wo der rote Boll sich über die entfernten Hügel erhebt, bis zu dem grandiosen Schauspiel des vurpurncn Unterganges, ist dann nicht eine Sekunde ohne Sonnen- schein. Kein Wunder, daß die südafrikanischen Farmer ein lustiges Völkchen sind, denn etwas von diesei- Lichtsülle dringt auch in ihr Herz Eukalyptusbäume wackisen auf meiner Farm 39 Fuß in 4 Iahren: die Fichten, die bekonntlich langsam wachs-rv haben in 5 Iahren ein" Höhe vcn 10 Fuß erreicht. An einigen Beispielen sei diese Helle des Sonnenlichts und die dadurch verursachte Trocken- Heil veranjchaulichtt, Wenn ich einen Logen mir Kriesmarleu lasse

dauernde Aberkennung der bürgerNchen Ehrenrechte, gegen den An. geklagten Münk 5 Jahre Zuchthaus , SO Millionen Mark Geldstrafe, serner eine Beschlagnahme in höhe von 60 Millionen Mark, Aber- kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre, Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsichl. Ausweisung aus dem Deutschen Reiche und sofortige Verhaftung, gegen Berger zwei Jahre Festung. ZOO 000 Mark Geldstrafe, gegen Rudolf Gutermann ein Jahr fünf Monate Festung, eine Million Mark Geldstrafe, gegen den Ange- klagten Richard Gutermann beantragte der Staatsanwalt Frei- sprechung.

Daumenschrauben. Paris , 19. Juni. (WTB.) DerPetit Parisien" teilt mit. er glaube zu wissen, daß die Besetzungsbehörden zwei neue Maßnahmen ergrissen haben, um den Druck zu ver stör- ten. Erstens hätten sie beschlossen, von nun an den Transport von Koks im Innern des Ruhrgebiets zu untersagen. Dcr Transport könne augenblicklich nur noch für solche Firmen durch- geführt werden, denen es gelinge, einen Teil des fabrizierten Koffes zu verstecken. In zweiter Linie sei am 15. Juni von General Degoutte ein Erlaß veröffentlicht worden, wodurch alle Eisen- bahnlinien im Innern des Ruhrgebiets, die bis jetzt noch außer- halb des Konttollsystems geblieben seien, unter die direkte Kon- trolle der militärischen Behörden gestellt würden. Diese neue Konttolle gestatte es, von nun ab die Benutzung dieser ver- schiedenen Linien sowohl für den Warenttansport als auch für den Nah-rungsmittelttansport zu überwachen.

Der Reichspräsident in Weimar . Weimar . 19. Juni. (WTB.) Der Reichspräsident, von Ministerialdirektor Dr. M e i ß n e r und dem thüringischen vertrete.: bei der R-lchsregierung Minister Dr. M ü v z e l begleitet, ist heule vormittag zu einem Besuch der thüringischen Landes» regierung und zur Eröffnung der Jugendfestspiele des Schiller- Bundes hier eingettoffen. Am Bahnhof wurde der Reichspräsident vom Staatsminisier Fröhlich, dem Dorfihendcn des deuffchen Schiller-Bundes Prof. Dr. Scheidemantel, den Stadtdirektor und dem Sreisdirektor empfangen. Um 12 Uhr fand im Gebäude de» thüringischen Finanzministeriums eine Besprechung des Reichspräsidenten mit den Mitgliedern der thüringischen Regie- rang und dem Landtagspräfidenteu statt. Erhöhte Eifenbahntartfe. Der Relchseisenbahnrat hat am Vienstagvormlttag beschlossen. vom 1. Iull ab die Fahrpreise aus den Reichsbahnen in d-r dritten und vierten Klasse um 2 00 P r o in der ersten und zweiten Klasse um Z 0 0 V r o z. zu erhöhen. Die Gütertarife werden um 2S0 Proz. erhöht werden._ Kommunistischer Siuff. Die unserer Partei angehörigen Betriebsräte der Moa- biter Großindustrie Osram. AEG.-Turbine und Loewe teilen uns mih daß i h r N a m e auf der öffentlichen Einladung Zu einer Ber- fammlung, die die K P D. für heut« abend im Moabiter Seselsschaf's- Haus einberufen hat, von den Kommunisten mißbraucht worden ist und daß sie es außerdem ablehnen, mit den sogenann» ten Parteilosen zusammen Dersaminlungen zu arrangieren. Daß die Kommunisten unseren Genossen Rosen selb mißbraucht haben, teilten wir bereits mit. Auf die Dauer dürften diese Mätzchen, mit denen die KPD. versucht, ihre Versammlungen zu füllen, denn doch keinen Erfolg mehr haben. Wir fordern unsere Genossen aus, sich an diesen Versammlungen nicht zu beteiligen.

Berichtigung. In unserer heutigen Morgenausgabe muß es in dem ArtikelDe? nationalistisch« apitzelfumpf" stattder deutsch - vvlksparteiliche Iustizminister v. Richter" heißen:der dem Zen- trum angehörende Iustizmlnister Am Zehnhos s". 1600 M. für«ine Skaßenbahnsahrt. Vom 21. Juni ob kostet in Köln eine einfache Straßenbahnfahrt löOV M., eine Fahrt mit Umsteigerecht 1800 M.; das bedeutet eine Erhöhung von über 100 Pro,.

und ihn auf meinem Schreibtisch liegen lasse, dann ist er innerhalb von einer halben Stunde zu einer festen Rolle zusammengeschrumpfl. Gewaschen wird bei mir jeden Montag um 9 Uhr morgens. Um 1 Uhr ist die ganze Wäsche trocken. Wenn ich meine Feder in die Tint« tauch«, so ist sie vollkommen ttocken, wenn ich eine Zeile ge- schrieben habe. Da ich auf der Farm meistens ohne Jacke und Weste gehe, so bräunt die Sonn« durch das Hemd den ganzen Kör- per; nur wo die Knöpfe sind, sind aus der Haut weiße Stellen." Ein« Stadt unter dem Hammer. In amenkonischen Blättern findet man die Anzeige, daß demnächst eine Stadt versteigert werden soll, die in den Inseraten ausdrücklich als.garantiert neu" angc- priesen wird. Sie umfaßt ein Areal von 15 Hektar Gelände, enthalt 300 Häuser, darunter einen Gasthof mit 162 Zimmern und eine Öffentliche Aulogarag« mit 12 Wagen. Die Stadt oerfügt über alle modernen Bequemlichkeiten wie Gas, Wasserleitung, Eletttizitot, Kanalisation und Asphaltstraßen mit zementiertem Bürgerstciz. Außerdem besitzt jedes Haus seinen eigenen, kleinen Gemüsegarten. Wer sich von der Wahrhei: der laffache überzeugen will, braucht nur wenige Kilometer von New Pork über Land zu fahren, um das Wunder mit eigenen Augen zu sehen. Die in Frage kommende Stadt ist die vierte' der Gartenstädte für Arbeiter und Angestellte, die, um der Wohnungsnot zu steuern, in Amerika angelegt wurden. Sie führt den bescheidenen NomenBuckmannsheim". Diese Sied­lungsstädte werden nach ihrer Fertigstellung Arbeitersyndikaten oder Angestelltenvereinigungen Überlossen, die ihrerseits ihren Mitgliedern die Häuser oder Zimmer zum Selbstkostenpreis vermieten. Amundseu gibt feinen Polflag auft Amundfen, der in diesen Togen sein« Nordpolveise antreten wollte, depeschierte seinem Bruder:Unternahm Probeflug 11. Mai. Resultat sehr unbefriedi- gend. Bedauere, genötigt zu sein, Flug aufzugeben." An den Kapitän der Fram, Hermansen, ist darauf folgendes Eiltelegramm abgesandt worden: Amundfen hat Flug aufgegeben, zurückkehret schnellsten� mit Expeditton. Das ganz« Unternehmen, zu dessen Unterstützung bereits Hilfs- expedittonen unterwegs sind, ist damit gescheitert.

Tic Iurtzfreie Kniiftscha» wird auch in dieiem Herbit wiederum im Beiliner LandcsausstellungSgcbäude stattfinden. Die Eröffnung ist für den K. Oktober vorgeseben und die Einlieferung der Kunstwerke soll vom S. bi-Z S. Tepicmber erfolgen. Einer dcr Haupffäle ist in diesem Fahr« für eine Sonderausstellung von Aquarellen hervorragender Künstler bestimmt. gsine neue Reinhardtbübne. Heber den Kainmerfpielen des Deut- scheu TbeaterS soll in dem bisher der Schauspielschule dienendem Saale ein neue» Theater eingerichtet werden. Die andere neue Reinhardt- oründung am Kursürstendamm stößt inzwischen aus Schwsertgkelten: der Direktor de« benachbarten Theaters. Eugen Robert , will den Betrieb eine» Zwesten, auf dem gleichen Grundstücke liegenden Theater», verbieten laffen. Förderung de» HaiidarbeitSunterrichtes. Ein soeben ergangener Erlaß de» preußischen Ministerium» für Wiffenscho't, Kunst und Volts- bildung zieht für die BoltSichulen die Folgerung daraus, daß seht in weiten Kreisen Mädchen gezwungen find. Wäsche und Kleidungsstücke für den Hausbedarf selbst herzustellen oder umzuarbesteu. Da Hanharbeit-iUNterricht da Kübchsa soll nachdrücklich gefördert werde».