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Eine Abfuhr für die deutschnationalen Hezer.

Abg. Heilmann- Berlin ( S03.):

Die Schlageterdebatte im Landtag.

Der Landtag fehte gestern die Aussprache über den Staats- lift unierschrieben von drei Ohrenzeugen, die bereit sind, mit ihrem jeden Augenblick wieder zum Kriege führen fönnte. Mas der A haushalt fort. Die Abgg. Stieler( 3.) und Riedel( Dem.) wenden Eid dafür einzustehen.( Buruf rechts.) Wenn Sie es gerade genau Baeder in dieser Beziehung gestern gesagt hat, ist allerding sich gegen die Verhehungsversuche der Deutschnationalen. Abg. wissen wollen, von wem der Bericht stammt nun, er stammt von eine sehr gefährliche Einstellung. Ich gebe Herr Schlange( Dnat.) wiederholt die Vorwürfe gegen Gevering. zwei Beamten des Berliner Polizeipräsidiums.( hört, hört! links.) Baecker durchaus zu, daß Frankreich nicht sowohl Reparationen als Was fachlich gegen die Tätigkeit des Ministers Severing vorgetragen Geparationen will, aber womit verdeckt denn Herr Boincaré feine wurde, ist positiv gleich Null. Es ist richtig: der Kampf ums Ruhr- imperialistischen Absichten? Er begründet seine Haltung doch mi revier ist eine Art neuer Krieg. Nun fagen die Deutschnationalen, dem Kriege, der angeblich von Deutschland drohen joll. Serru wir follten uns nicht denselben Illusionen hingeben wie 1918. Ich Schlange stimme ich darin zu, daß die Lage zurzeit ähnlich is weiß nicht, mer 1918 Julufionen hatte. Es ist nicht wahr, daß wir als Ende 1918, und es ist deswegen auch erwünscht, wenn man 1918 die Waffen aus der Hand gelegt haben. Sie sind uns aus der alles unterläßt, was geeignet ist, dem Belle eine falsche Darstellung Hand gefallen. Wir haben die Abrüstung, die eine der Bedingungen von unserer derzeitigen Situation zu geben, daß man nicht Schritte des Waffenstillstandes war, erst unterzeichnet, als bei Herrn Erz- der Regierung in irreführender Weise bespricht und meite Boltstreise berger damit zu einem falschen Urteil über die unter den gegebenen Um­ftänden notwendige Regierungspolitit verleitet. Herr Baeder hat an Oberflefien erinnert und sein Schicksal als die Folge einer nachgiebigen Bolin bezeichnet. Demgegenüber erinnere ich daran, daß diese nachgiebige Politit am 28. September 1918 begonnen hat,

Abg. Schlange hat erklärt, der Kampf gegen Severing werde von ben Deutschnationalen absolut fachlich geführt. In welcher Weise diefer Rampf geführt wurde, einige Beispiele: Für alles, was irgendwie in Preußen- Deutschland unangenehmes passiert, wird in der ganzen deutschnationalen Bresse Herr Severing verantwortlich gemacht. Der Herr Justizminister hat einen Erlaß herausgegeben, wie fünftig den Beamten, die feine Schreibvergütung beziehen, von der Justizverwaltung das Schreibpapier zu berechnen fei. Es gibt in ganz Deutschland fein deutschnationales Blatt, das diesen Erlaß des Herrn Justizministers nicht erstens dem Herrn Innen­minister zugeschrieben und zweitens diefen Erlaß für einen Bucher erlaß und den Herrn Minister Severing für einen Bucherer erklärt hat. Die ganze deutschmnationale Presse hat dieselbe schöne Erzählung gebracht, wie Herr Severing wegen dieses Eriasses des Herrn Ministers Am Zehnhoff vor das Buchergericht gestellt, wie er sich mit den törichtesten Redensarten herauszureden sucht, aber vom Buchergericht zu strenger Strafe verurteilt wird. Rein fachlich, Herr Schlange!( Sehr gut! fints.)

das Telegramm Hindenburgs

einlief: Unterzeichnen Sie um jeben Preis den Waffenffithstand, auch wenn von den härtesten Bedingungen nichts zu mildern ist denn jedes weitere Stämpfen ist ausfichtslos und wäre nuglofes Opfern deutscher Leben."( Zurufe rechts: Und die Revolution?) Nun, das Telegramm Ludendorffs:

Oberste Heeresleitung fann auf Waffenstillstand auch nicht mehr 24 Stunden warten, sonst droht militärische katastrophe größer als Seban." Nun war dieses Telegramm etwa nach der Revolution oder nicht 6 Wochen vor der Revolution abgeschickt worden?( Sehr wahr! fints.) Wir hatten im Oktober und November 1918 teine Illusionen. Wir haben uns nicht freiwillig auf die Bersprechungen Wilsons ver. lassen. Als wir total verloren waren, da haben wir nach den Ber­sprechungen Wilfons als nach dem legten Strohhalm ohne viel Glauben und Bertrauen gegriffen.

Und worauf fommt es hente an?

Es gibt feinen Menschen in Deutschland , der nicht wüßte, daß die deutsche Polizei aus dem Ruhrgebiet ver trieben ist. Es ist deshalb flar, daß für das Ruhrgebiet alles das nicht gelten fonnte, was wir über die normale Staatswirtschaft gefagt haben, nämlich, daß der Staat start genug sein müffe, um Unruhen zu unterbrüden. Das wußten die Herren Deutschnatio­nalen natürlich ebenjogut wie wir. is aber die Unruhen im Ruhr­revier ausbrachen, hieß es in der ganzen deutschnationalen Preffe: Gelsenkirchen - Herr Severing, das ist Ihr Bert! Eln Daß wir zu Berhandlungen fommen, ohne den passiven widerstand rein fachlicher Kampf!( Sehr gut! bei den Goz.) vorher aufgeben zu müssen.( Sehr richtig! bei den Soz.) Das Herr Schlange hat heute gesagt: Ein theoretisch sozial fönnen wir heute. Ob wir es in sechs Monaten noch fönnen, weiß demokratischer, prattisch aber nationaler Mann fein Mensch.( Sehr wahr!) Darum billigen wir die Bolitit der wäre den Deutschnationalen ebenso lieb, sogar noch lieber als ein Reichsregierung, die durch ihre letzte Note den Weg zu Berhand­bürgerlicher Feigling. Wenn Herr Schlange eine Spur von An- lungen freigemacht hat. Die Deutschnationalen betrachten dieses standsgefühl hätte, so würde er sich schämen, den Gegenfah theoretisch Freimachen des Weges als ein Abgleiten des Reichsfanzlers. Thren fozialdemokratisch praktisch national zu fonftruieren. Eine der ist der Kern des passiven Widerstandes das finnlose Attentat.( Sehr artige Gemeinheit, uns die nationale Gesinnung abzusprechen, war richtig! tints.) later ben Sabotageaften find auch solche, über die felbst im preußischen Dreiflassenparlament nicht da.( Stürmisches man im Ruhrrevier hätte fachen mögen, wenn die Sache nicht so Bravo ! bei den Soz. Entrüftung rechts. Glode des Bräsidenten.) traurig wäre. Unvernünftige Bursehen haben unter Einsatz ihres Ich muß aber bitten, diefen Ausdrud flipp und flar zurückzunehmen Lebens fogenannte tote Gdienen gesprengt, d. h. Schienen, über ( Lachen rechts), damit dieses Mißverständnis nicht aachher rein bie feit 5 Monaten fein Zug mehr gerollt ist. Nur mit gutem fachlich" weiterverbreitet wird.( Bravo ! links. Ruf rechts: Crifpient) Billen fann man einem Bolt nicht nügen. Mit dem besten Willen Wenn Herr Schlange fich mit meinem Parteigenoffen Crifpien be- fann man den größten Schaden anrichten. Die Deutschnationalen schäftigt hätte, so würde ich dazu etwas sagen. Er hat aber nicht berufen fich gern auf den alten preußischen Geist. In dem Drama Don Criſpien gesprochen. des Brinzen Friedrich von Homburg" wird der Prinz von Ramps Ich habe noch ein Beispiel für den rein fachlichen" Kampf der lust fortgerissen und erringt einen glänzenden Sieg. Trotzdem wird Deutschnationalen gegen Gevering. Ich habe da eine Rede vor mir, er hernach vors Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurteilt, mett die vor einigen Lagen in Stettin gehalten und in der ẞommer- er den Befehlen nicht gehorcht hat. So hoch stellte das alte Breußen fchen Tagespo ft" abgebrudt wurde. In dieser Rede heißt es: tum Ordnung und Disziplin. Der preußische Geist der Herren Bei der Einheitsfront, wie manche Parteien fie auffaffen, Baeder und Schlange von heute, das ist der Geist der belgischen steigt mir ein übler Geschmad in den Mund, eine üble Er- Frankfireurs.( Lebhafte Zustimmung links.) Wir wollen den innerung an den Burgfrieden des Krieges. Jeder Lag unter der Kampf im Ruhrrevier als organisierten Kampf.( Buruf rechts: Zur gegenwärtigen Staatsform mache ihn mehr und entschlossener zum Beit des Prinzen von Homburg repräsentierte der Große Kurfürst Monarchisten; denn diese Staatsform fei nichts weiter als eine den Staat und nicht Herr Severing! Stürmische Hefterkeit im Regierung Kerenstis, der die bolfchewiftische Revolution ganzen Haufe.) Also unter dem Großen Kurfürften mußte man unmittelbar folgen werde... Herr Severing hat alle diejenigen ben Staatsgesetzen folgen, unter Herrn Severing braucht man es Berbände verboten, die im Ruhrrevier auch der französische General nicht, so lehcen die Bädagogen der Deutschnationalen Volkspartel. Degoutte verboten hat. Herr Severing frümmt den Kom( Seiterfeit.) Nur so tönnen wir ihn zu einem hoffentlich glück­munisten tein jaar, genau so wie General De goutte den Rom lichen Ende führen. munisten fein Haar frünnte. Als die Beerdigung von Schlageter war, dessen Blutantiage zum Himmel schreit, und ber eines Tages ganz gewis, so wahr die Beltgeschichte das Weltgericht ist, gerächt werden wird, als diese Feier war und nun fommt eine längere Ausführung, hat Herr Severing verboten, feinen Garg mit der schwarzweißroten Fahne zu bedecken.

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als Hindenburg und Ludendorff telegraphisch vom Reichskanzler den Bedenken des Reichstanzlers erwiderten, daß der Waffenstillstand sofortigen Waffenstillstand verlangten und auf die telegraphischen gleichwohl angeboten werden müffe. Es ist falsch, geschichtlich irre­aufbau arbeiten, wenn es so hingestellt wird, als ob es damals im führend und undantbar gegen die, die legten Endes doch am Wieder­Belieben der Regierung lag, eine wehrhafte oder eine nachgiebige Politik zu treiben.

fucht, das, was die jeßige Reichsregierung in der gegebenen Situation Es ist ein Unrecht gegen das Bolf, wenn man jetzt wieder ver­im Intereffe des Bolles tut und tun muß, in Parallele zu stellen mit bem, was man damols zu ungerecht als nachgibige Politik bezeichnet hat. Die Wirtung fönnte sein, daß Folgen wie 1918 eintreten, aber in noch viel schlimmerem Maße. Darum bedaure ich auch das ganze Treiben und die Agitation gegen die Maßnahmen des Ministers Severing. In Presse und Versammlungen. So liegt es auch in der heutigen Situation. Den Minister des Innern trifft feine Schuld daran, daß der Mann dort im Westen den Franzosen in die Hände gefallen ist. Ich hoffe, daß nunmehr diefer Vorwurf nicht mehr wiederholt werden wird, und ich hätte erwartet, daß der deutschnationale Redner nach dem Minifter die Gelegenheit zu einer solchen Erklärung genommen hätte. Seit Wochen wurde in der deutschnationalen Presse Severing zum Reden, zu flaren Erflärungen aufgefordert, was er in diesen Dingen getan oder nicht getan habe. Nachdem nun der Minister geredet hat, erklärt Herr Schlange, der Minister hätte besser ge­schwiegen.( Burufe rechts.) Daß Ihnen feine Ausführungen nicht genehm waren, glaube ich, aber der Minister war von Ihnen ge­gaungen worden, in dieser Weise zu reben, und wir sind ihm zu Dant verpflichtet, daß er feine Berfon hinter das Interesse des Landes und des Boltes zurückgestellt und nicht alles gesagt hat, was er hätte fagen fönnen. Ich halte deswegen für erforderlich, hier zu erklären, daß, die von Innenminister nach rechts und nach links getroffenen Maßnahmen sich auf der Linie der Regierungspolitit bewegen, die von der großen Mehrheit dieses Hauses gebilligt morden ist und auf Grund deren die jetzige Regierung bestellt morden ist.

Die Staatsregierung hat deswegen auch diese Maßnahmen gebilligt und steht hinter dem Innenminister. ( Lebhafter Beifall.) Ich begrüße daher auch die Erklärung des bg. Pinferneil für die Koalitionsparteien, daß auch sie hinter der Regierung stehen.

Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Obuch( Unabh.) und Dalem( Komm.) erklärt Abg. Frau Voigt( D. Bp.), sie habe mit ihrer Bemerkung über die dänische Hilfstätigkeit nicht das Liebeswerk des fozialdemokratischen Abgeordneten Nielsen Ropenhagen treffen wollen, dem sie ihren wärmsten Dant ausspredje. Weiterberatung: Donnerstag 12 Uhr.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Rebner beschäftigt sich mit dem Borfall in der Kommunistischen Bartei und fährt dann fort: Eine Gefahr für die Ruhrfront be steht: es ist die wachsende Not. Sie ist für die Ruhrfront gefährlich. Bis jetzt find gegen die Ruhrfront zwei Dolch töhe geführt worden. Der erste Dolchstoß war, daß Rapitalisten bie Dollarschaganweisungen nicht gezeichnet haben. Der zweite be stand darin, daß man die Stügungsaffion der Mart zusammen­brechen ließ. Der dritte darin, daß Industrie und Landwirtschaft endlich der Geist der Reichsverfassung vor allem in in der Reparationsfrage Bedingungen stellten. Es ist Zeit, daß 2. Kreis. Tiergarten. Freitag, den 22. Juni, 6 Uhr engere Kreisvorstandssitung unferem Wirtschaftsleben mehr zur Geltung fommt, vor 5. allem der Geist jenes Gazes, daß das Eigentum im Dienste der Allgemeinheit stehen soll. Auch die Deutsche Bolts­partei sollte in der Frage der Hohenzollernabfindung wie in so vielen anderen Fragen sich entschlossen mit beiden Füßen auf den Boden der Reichsverfassung stellen, und mehr als das: sich von 6. Kreis. Kreuzberg . Freitag, den 22. Juni, 7 Uhr, wichtige Kreisfunktionär. dem Geist der neuen Reichsverfassung durchbringen lassen. Die Stunde ist da, wo Klarheit geschaffen werden muß.( Beifall bei den Soz. und in der Mitte.)

Dr. Pinferneil( D. Bp): Nach Bertauf der Aussprache, ins­besondere nach den Aufklärungen, die sie gebracht hat, stehen meine polifischen Freunde und, wie ich hinzufehen darf, auch die anderen im einzeinen, die die Maßnahmen dieses oder jenes Minifters je nady dem Parteistandpunkt gefunden haben, die große Koalifion, wie wir fie gefchaffen haben, auch für die Zukunft die Grundlage der Regie­rung in Preußen bleiben muß. Die Koalitionsparteien stehen des­halb hinter diefer Regierung."

Ministerpräsident Braun:

bei Krüger, Puttligste. 10. Bon& Uhr ab daselbst erweiterte Kreisvor standsking.

Streis. Febrichshain. Achtung, Mieterente ber VSPD. Freitag, den

22. Juni, 7 Uhr, im Schmidis Gefellschaftshaus, Fruchtstraße 36a, Bersamm Tung fämtlicher Mieterräte. 1. Bortreg Das neue Mieterschutzgeset Ref. Gen. Felgentreu. 2. Diskussion. Die Abteilungsobleute der Mieter­räte werden gebeten, für guten Besuch au agitieren. Interessierte Ge noffen find eingeladen. Mitgliedsbuch legitimiert.

tonferenz bei Rabe, Fichteftr. 29. Gamiliche im Kreis wohnenden Abge. ordneten sowie sonstige Inhaber von Mandaten müssen durch die Abtei­Yungen eingeladen werden. Ausweis mitbringen.

14. Reeis. Rentöln. Freitag, den 22. Juni, 7% Uhr, Bersammlung aller Mitglieder des 14. Rreifes im Rarlsgarten", Rarlsgartenstraße. Tages­arbnung: 1. Die. Tätigkeit der Reichstagsfrattion". Ref. Dr. Löwenstein, M. d. R. 2. Dission. 3. Geschäfts- und Kaffenbericht des Kreisvors standes und Raffenbericht der Bildungstommission. Reichs, Starts. und Kommunalbeamte und Lehrer Freitag, den 22. Juni, pünktlich 7 Une, Mitgliederversammlung in der Aula der Mädchen- Mittelschule, Donaus firaße 122( linter Filgelbau). Ref. Gen. Händler. Thema: Berufs beamtentum und Dittatur der Großindustrie im Reich, Staat und der Besielsbeamtenausschuk( Berbeunterausschuß). Freitag nachmittag 15 Rommune".

im Jugendheim, Lindenstr. 8, Gigung.

Heute, Donnerstag, den 21. Juni: 37. Abt. Rommunale Rommission. 7 Uhr Gigung bei Jerasch, Ebertyftr. 10. 98. Abt. Neukölln . 7 Uhr Funktionärversammlung bei Stein, Juliusstr. 22, Mitgliedsbuch vorzeigen.

Ede Benbestraße.

Der Herr, der diese Rede gehalten hat, ist der Abgeordnete Schlange- Schöningen . ( Stürmisches Hört, hört! lints. Große Unruhe im ganzen Hause.) Wenn im Ruhrrevier irgendein Aufstand ausbricht, der nur ausbrechen fann, weil die Franzosen unsere Bolizei pertrieben haben, dann richten die Deutschnationalen ihre Angriffe nicht gegen den Landesfeind, sondern gegen den preußischen Minister des Innern. ( Sehr richtig!) Wenn die Franzofen Schlageter morden, dann richten die Deutschnationalen ihre Anflagen nicht gegen diefen fran­zöfifchen Mord, sondern sie suchen einen Schuldigen im eigenen Lande. Sie suchen einen Berräter in den Reihen der deutschen Ar beiterflaffe( Bfuirufe fints.), und fie glauben, diesen Berräter im Herrn Minister Severing zu finden. Wie wurde das fonstruiert? Angeblich foll Schlageter auf Grund eines Steckbriefes des Bürger meifters von Raifersmerth verhaftet worden sein. Die deutschnatio nale Presse schrieb darauf: Ein Herrn Severing unterstellter Bekoalitionsparteien auf dem Standpunkt, daß froh mancher fritt amter. Ich frage Sie: Inwiefern fann Herr Gevering dafür ver atwortlich sein, wenn irgendein Beamter der Selbstverwaltung nehmen wir an, es wäre der Fall Landesverrat übt. Hat er ihn gewählt? Ronnte er vorher wissen, daß der Bürgermeister von Raiserswerth, wenn er etwas Unrechtes getan hat, es tum würde? Es fommt nur darauf an, Herrn Severing etwas am Zeuge zu fliden.( Sehr richtig!) Wie finnies! Der Bürgermeister von Kaifersmerth, ob er nun deutschnational ist oder nicht, steht uns Es dürfte wohl kaum ein Bolt in der Welt geben, das sich in ficherlich ganz fern. Denn soviel werden alle die Herren bestätigen: einer gleichen Situation wie jetzt das deutsche, in einer Situation, cine fozialdemokratische Mehrheit, die den Bürgermeister gewählt wo der Gegner jeben Augenblick droht, ihm seine Selbständigkeit hat, gibt es in Raiserswerth nicht. Nun geht es dann weiter. In zu vernichten, vor den Ohren des Gegners mit derartigen partei der ganzen deutschnationalen und deutschvolfischen Breffe erscheinen politischen Auseinanderlegungen befaßt.( Sehr richtig!) Wir find tagelang dide Schlagzeilen: Rache für Schlageter. Und nach dieser nun aber einmal in Deutschland und müssen uns mit diesen Ber­Borbereitung erscheint dann die Meldung, did aufgemacht: Severing hältnissen abfinden und auch dazu Stellung nehmen. Ich folge ift es, der Schlageters Befreiung verhindert hat.( hört, hört!) Alle gleichwohl dem ersten Redner der Deutschnationalen darin nicht, daß diefe Tatsachen sind vom ersten bis zum letzten Wort erfunden. Da ich auf die Frage der Lösung des Reparationsproblems mit, daß Schlageter in die Hände der Franzosen fiel, hat Herr eingehe. Diese befindet sich jetzt in einem Stadium, das uns allen Severing genau foviel zu tun, wie der Mann im Mond. Das wissen die Verpflichtung auferlegt, uns der weitgehendsten die Herren auf der Rechten ja auch ganz genau. Sie machen fich 3urudhaltung zu befleißigen. Dieses Problem ist zum Besten 3. Deshalb unferes Bolles und unseres Baterlandes nicht durch ein Uebermaß einer unwahrhaftigen Aufhehung zum Mord fchuldig. Don Temperament zu lösen, sondern nur durch weitgehende 6. Das Zentralorgan der Deutschvölkischen, das Deutsche Selbstbeherrschung und durch fast übermenschliche so. Tageblatt", schrieb in Fettdruck: Gevering wolle den paffiven Selbstüberwindung. mitbringen. Die Erkenntnis, daß die Selbständigkeit des Deutschen Reichesse. Widerstand aufgeben, die Sozialdemokratie baue ab; die Sozial- und des deutschen Bolles nur aufrechterhalten werden kann, wenn demokratie sei im Begriff, das Ruhrrevier zu verraten; Landes- und Boltsverrat fei im Gange. Und dann steht, ganz besonders hervor. von unserem Bolte Opfer in bisher unerhörtem Maße 136. gebracht werden, ist noch nicht in dem notwendigen Maße in jenen gehoben und Herr Genering treibt eine Bolitt, die zu jebem Boltstreifen vorhanden, die noch in der Lage fine, Opfer zu bringen. Bolfsperrat geradezu ermutigt.( hört, hört! finks.) Das sind Ein großer Teil des Boltes, der nahe am Hungerlede ist, ist dazu die Deutschvölkischen, nun die Deutschnationalen. Bor mir liegt ein Bericht über eine am 15. Juni 1923 abgehaltene nicht mehr in der Lage. Die zwei Millionen, die im Kriege für das Bersammlung der Ortsgruppe Brenzlauer Tor der Deutsch - wo es sich darum handelt, im legten Stadium das Baterland zu Baterland ihr Leben hingegeben haben, fönnen verlangen, daß jetzt, nationalen Boltspartei. Die Rede hielt der Hauptgeschäftsführer zetten, die Bebenden sich nicht an den Besitz flammern und dadurch des Landesverbandes Groß- Berlin, Stadtverordneter Kube. In vielleicht das Baterland vollends zugrunde richten. Ich stelle mich dieser Rede sprach Kube über die Erschießung Schlageters und führte deshalb auf den Boden der Erklärung, die der Führer der Deutschen dazu aus, daß die Schuld an der Ermordung Schlageters durch die Bolkspartei im Reichstage, err Dr. Stresemann, fürzlich Franzosen der Minister Severing trüge und deshalb vor Gericht abgegeben hat: gestellt werden müffe.( Bfuirufe lints.) Bei der Erwähnung der Berfon des Ministers Severing bemächtigte sich der Bersammlung eine starke Erregung.

Es wurden vielfache Zwischenrufe: Totschlagen!" laut, worauf der Redner Kube erwiderte: Nein, ermorden wollen wir ihn nicht, das würde zu schnell gehen. Aber vielleicht tommt die Zeit, wo wir ihn vor ein nationales Ge­richt stellen, und dann soll ihn die Strafe treffen. Dieser Bericht

Leben und Sterben hängt nicht davon ab, ob wir eine Milliarde mehr oder weniger Reparation zahlen, wohl aber davon, ob Rhein und Rühr deutsch bleiben.

( Sehr richtig!) Entweder opfert der Besiz, damit das Reich under­fehrt bleibt, oder der Besitz bleibt unversehrt, dann wird das Reich geopfert.

132. Abt. Blankenburg. 8 Uhr zahlabend bei Alug, Dorfstraße, Bortrag Junasosialisten. Gruppe Friedrichshain . 7 Uhr bei Mitschte, Beibenweg 64, der Genoffin Kreffe. Die Frauen sind dazu besonders eingeladen. 3. Stteraturabend. Gruppe Pentow. Uhr Jugendheim Breite Straße 32, Bortrag des Genossen Oppenheimer über: Ansäge proleta. rischer Stultur in der Jugendbewegung". Gruppe Silben. 18 Uhr im Saal der Juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3, Aussprache über das Sofceismar- Heft. Gruppe Tempelhof . 7% Uhr Neue Straße, Ede ruffiaftraße, Vortrag des Genoffen Mödel.

Morgen, Freitag, den 22. Juni:

t. 7% Gisung der Bezirksführer, Betriebsvertrauensleute fonte

fämtlicher Funktionäre bei Emil Krüger , Engelufer 23. Die Bezirks. führerbilcher find mitzubringen.

Swineminder Str. 11.

t. Uhr Sigung fämtlicher Funktionäre beim Genoffen Dobrohlaw, st. 7 Uhr wichtige Funktionärkonferenz bei Mahnkopf, Carmen- Sylva Straße 123. Armbinden, Zeitungsquittung, Partei- und Gewerkschaftsbuch

fame Funktionärtonferenz.

b 37. Abt. Charlottenburg . 7 Uht bei sterf, Stantstr. 62, gemein b. Reinickendorf - Oft. Uhr im Jugendheim Seebad, Residenzstr. 49, Junaidien. Gruppe Morben. 75 hr Mitgliederversammlung in her

Funktionärßigung.

Rateoftube des Ledigenheims, Schönstedtstr. 1. Gruppe 8 Uhr im Rinderhort Feurigstraße. Bortrag von Dr. Friedländer: Reichsverfassung". Sonnabend, den 23. Juni, Treffpunkt zur Gonne wendfeier abends 7 Uhr auf dem Göneberger Bahnhof.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Stevolution". Alle Vorträge finden jeden Donnerstag in der Schule Nieder­

Berband Bollsgefunbheit. Bortrag des Genoffen Müller: Gefchichte der mallstraße 12, abends 48 Uhr, statt. Connenwende Sonnabend, den 23. Juni Landheim Müggelheim an der Krampe. Gäste willkommen. Arbeiter Abstinenten- Wund. 23./24. Juni Sonnenwendfeier am Gruben fee. Abfahrt 4 und 8 Uhr vom Görliger Bahnhof nach Scharmülhelsee.

Briefkasten der Redaktion.

2. St. 135. 1. 8u empfehlen: Jungheim, Wie der deutsche Reichstag ar­ Es hat auch wenig Zwed, jekt Reden zu halten, die die Welt beitet. Carl Senmanns Berlag; Meißner, Das neue Staatsrecht. Reimar Hobbing . Bu beziehen durch die Borwärtsbuchhandlung. 2. Arbeiter- Athleten­glauben machen fönnten, Deutschland treibe eine Bolitit, welche I bund: R. Brüller, Neukölln , Raiser- Friedrich- Straße 77 IV.