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Wilhelms Landesverrat.
Der Prinz von Preußen verrät seinen Vater beim Zaren In einem Wiener Blatte werden neue Briefe Wilhelms II. verBffentlicht, die er als Prinz an den russischen 3aren geschrieben hat. Die geschwägige Art dieses Gottesgnadenmannes hat Deutsch land glücklich in Grund und Boden regiert und uns den herrlichen Zeiten" entgegengeführt, die wir jetzt durchleben müffen. Einer Dieser Briefe er ist datiert vom 19. Juni 1884- enthält so unver antwortliche Wiedergabe von politischen Geheimnissen, daß Wilhelm von einem bayerischen Boltsgericht sicher zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden wäre, wenn es folche Gerichte damals schon gegeben und der preußische Bring ihnen unterstanden hätte. Der Prinz Wilhelm, damals 25 Jahre alt, war als Vertreter des deutschen Kaiserhofes zu einer Hochzeit nach Petersburg tommandiert worden. Als er zurückgekehrt war, hatte er eine Unterredung mit seinem Vater, dem Kronprinzen und späteren Raiser Friedrich II. Ueber diese Unterhaltung berichtet er prompt brief lich dem Zaren:
finn schon in der Biege lag ober erst später fam. Güdlicherweife find aber die Zeiten vorüber. Es hat niemand anders dem monarchischen System den Todesstoß verfeßt, als Wilhelm, der letzte der teutschen Kaiser .
Die bayerische Verfassungs, reform". Zweidrittelmehrheit stark zweifelhaft.
Der Rechtsblock gegen Schweyer.
lebe:
Condon, 20. Jufi.( Eca.) Bei den Beratungen der englijchen Minister über die verschiedenen Noten an die Alliierten und an Deutschland handelt es sich um vier Dokumente:
4. ein erflärendes Memorandum, das den affiierten Boffchaftern als Aid memoire dienen soll. In den franzöfifchen Londoner Kreisen wird behauptet, daß die Bemühungen Deutschlands , als Gegenleistung für die Einstellung des paffioen Widerstandes die Räumung des Ruhrgebietes zu erlangen, von der englischen Regierung abgewiesen worden seien. Eine ähnliche Inhaltsangabe der englischen Dokumente wird von dem Londoner Berichterstatter des Temps" gemeldet.
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Offenbar mit Bezug auf die Pressemeldungen, deren Niederschlag das obenerwähnte Telegramm bildet, verbreitet das offiziöse Reutersche Bureau nachstehende Richtigstellung:
1. ein Antwortprojett an Deutschland , in dem die prinzipielle Bereitwilligteit erklärt wird, die deutsche Zahlungsfähigkeit durch Sachverständige prüfen zu lassen, in dem München , 20. Juli. ( Eig. Drahtb.) Im Landtagsausschuß be- weiter die Einstellung des passiven widerstandes vergann heute die Beratung über den Gefeßentwurf der Regierung betr. langt wird, und das schließlich das deutsche Angebot produktiver Boltsbegehren und Boltsentscheid. Da dieser Entwurf eine Ber- Garantien, die noch näher festzusetzen find, annimmt; fassungsänderung darstellt, muß er eine 3 weidrittelmehr. 2. ein Begleitbrief an Frankreich und Belgien , in dem anheit erhalten. Das dürfte aber nach dem heutigen Auftatt fa um gefragt wird, ob nach dem Aufhören des deutschen passiven Widerder Fall sein. Demokraten und Bauernbund, die sich früher an den ftandes die Befehung des Ruhrgebietes unsichtbar gemacht Gesetzentwurf gebunden hatten, haben sich inzwischen aus innen werden würde, und in dem gleichzeitig der Wunsch ausgesprochen politischen und außenpolitischen Gründen die Sache anders über wird, die gemeinsame Front der Alliierten wiederherzustellen legt und verlangen, daß die Beratung bis zum Herbst zurüd und der schließlich Frankreich , Italien und Belgien die Annulliegestellt wird. Der Führer der Demokraten mußte außerdem rung ihrer Schulden gegenüber England unter gewissen Bemitzuteilen, daß gewisse vaterländische Berbände ultimativ von dingungen anbietet; Was ich im Nachstehenden schreibe, ist nur für Sie allein der Regierung verlangt hätten, daß die Frage ieht sofort erledigr 3. ein Brief an die Bereinigten Staaten, in dem bestimmt, denn ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen gegen werden müsse. Zu diesen Verbänden zählt auch der Bund Bayern es als außerordentlich wünschenswert bezeichnet wird, wenn über vor allem mit jener Freimütigkeit zu handeln, die und Reich", dessen Vorsitzender Kahr bekanntlich der Haupt- Amerifa sich unter den augenblicklichen Verhältnissen den Alliierten zwischen Freunden bestehen muß. Meine Eltern empanwärter auf den Staatspräsidenten ist. Auf diese demo- anschlöffe; pfingen mich sehr fühl, vor allem meine Mutter, die alles, fratische Enthüllung wußte Minister Schweŋer lediglich zu er was in ihrer Macht stand, getan hatte, um meine Reise zu ver- widern, daß ihm von einem solchen Ultimatum nichts befannt hindern. Aber noch mehr als das. Ich hörte heute sehr be= unruhigende Dinge von meinem Vater. Bir sprachen über sei. Der Antrag auf Zurückstellung des Gefeßzentwurfes wurde zwar die Garnison von Petersburg , über militärische Angelegenheiten abgelehnt, so daß am Sonnabend die Beratung beginnt. Das wird usm., ferner über verschiedene politische Persönlichkeiten und auch aber vergebliche Arbeit sein, denn die dafür notwendige Zweibrittelüber den Fürsten von Bulgarien , über den ich die Bemerkung mehrheit wird die Vorlage nicht erreichen. machte, daß er gegenwärtig in Rußland ziemlich unbeliebt sei. Da brach mein Bater plötzlich in einen Wutanfall aus, schimpfte in geradezu unglaublicher Weise über die russische Regie- München, 20. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) Die vereinigten rung und die infame Art, in der sie diesen ausgezeichneten Baterländischen Verbände haben beim Ministerpräsidenten wider Fürsten behandelte. Mein Vater überschüttete dann die das Vorgehen der Polizei gegen die Hakenkreuzle: am letzten Regierung mit der Beschuldigung der Lüge, des Hoch Sonnabend protestiert. Dabei liefen fie auch Sturm gegen den Derrats, furz, ich suche vergeblich nach Worten, den a ß aus Reffortminister Dr. Schwener, der für sie in vielem gegen links zudrücken, mit dem er sie so schwarz als möglich zu malen suchte. zu nach sichtig und gegen rechts zu scharf vorgeht! Ich bemühte mich vergeblich, alle diese Angriffe abzuwehren und diesen Empfang bei Knilling haben die Berbände eine vollkommen zu beweisen, daß das Urteil, das ich mir über die Sache gebildet tendenziöse Mitteilung ausgestreut, wonach der Ministerpräsident habe, ein ganz anderes sei, und daß ich es nicht zulassen tönnte, daß sozusagen vor der Abordnung fapituliert hätte. In Wirklichkeit hat er Sie und Ihre Regierung als Lügner hinstelle. Als Antwort er aber feinen Reffortminister in jeder Weise gedeckt und lediglich schimpfte er mich selbst einen Russophilen und behauptete, daß man eine Untersuchung der ganzen Angelegenheit zugesagt. Darauf zog mir dort den Kopf verdreht habe, und weiß Gott was noch. die Abordnung wieder ab. Nachdem nun aber Schwener in der Alles zusammengenommen, mein teurer Better, hat der Fürst von Donnerstagsigung des Landtages noch einmal seine blaue Bolizei Bulgarien mit ehrlichen und unehrlichen Mitteln meine Mutter, vollständig in Schutz genommen und alle Schuld an dem Zusam selbstverständlich auch meinen Bater in die Tasche menstoß auf Hitler gewälzt hat, sind die Vaterländischen Vergesteckt. Die Sendung des Prinzen von Wales war erfolgreich bände in neue Wut verseßt und wollen erneut beim Minister und führte weiter zu außerordentlichen Erfolgen, durch die sich die präsidenten vorstellig werden. In Regierungfreifen ist man über Damit wird den Franzosen die Wurst etwas höher gehängt: die Berbindung meiner Mutter und der Königin von England noch dieses Auftreten der unter Kahr stehenden Berbände menig enger fnüpfen wird. Aber diese Engländer haben zufälligerwelje erbaut, und es ist noch nicht befchloffene Sache, ob ein Emp- englische Regierung läßt durchblicken, daß sie über die Schulden. mich vergeffen, und ich schwöre Ihnen, mein teurer Better, daß ich fang überhaupt stattfindet. Es ist allerdings schwer zu glauben, ftreichung eventuell mit fich reden ließe, aber erst wenn die von ihr alles, was ich nur vermag, für Sie fun will, und daß ich alle daß es zu irgendeiner Kraftprobe zwischen der legalen Regierung erstrebte Konferenz. zustande kommt. meine Gelübde halten werde. Aber es wird viel Zeit fosten und und der„ vaterländischen" Nebenregierung tommt; vielmehr ist an- London , 20. Juli. ( Eẞ.)„ Daily Mail" teilt mit, daß die will langsam vollendet werben. Ich bitte Sie, teinem Menzunehmen, daß nach furzem Geplantel Snilling wieder vollständig englische Regierung für die Beantwortung ihrer Note feine fchen gegenüber dieser Nachrichten Erwähnung zu tun. Sie unter die Fittiche derer, die ihn eigentlich zum Ministerpräsidenten Frist sezen, aber auf einer möglichst baldigen Beantwortung befind ausschließlich für Sie bestimmt, für Ihre Danach gemacht haben, zurückflüchtet. Ob Schwener dabei schließlich stehen werde, um dem englischen Parlament vor seiner Bertagung achtung, denn es ist unmöglich, im Augenblick etwas zu tun. Er über Bord muß, ist eine andere Frage. Anfang August noch Gelegenheit zur Debatte über den Antwortift zu haberfüllt. Der Stahlhelmrummel. entwurf zu geben.„ Daily Expreß " teilt mit, daß der deutsche München , 20. Juli. ( Eigener Drahtbericht.) In einer välfischen Botschafter Dr. Sthamer am Donnerstag im Foreign Office bas Bersammlung beglückwünschte der Oberst a. D. v. Intander Memorandum über die deutschen Garantien und Pfänder Ehrhardt zu seiner Flucht und sagte:„ Wir freuen uns, daß diese überreicht habe, deffen Ausarbeitung vom„ Daily Telegraph " Befreiung gelungen ist. Wir danken denen, die dazu geholfen angekündigt worden fel. Die Lloyd- George- Liberalen werden anhaben und wir hoffen, daß dieses Beispiel Wiederholung fäßlich der Besprechung des Budgets des Außenministers am findet. Aus dem lärmenden Beifall fielen die Rufe: Roßbach, Graf Arco." Den Staatsgerichtshof nannte er die Vereinigung Donnerstag im Unterhaus eine Debatte über die Reparations- und von Schergen eines Staatswesens, das Ehrhardt selbst mitgerettet Ruhrfrage zu eröffnen versuchen. habe. Dann verlangte Xylander, die deutsche Regierung solle es London , 20. Juli. ( WTB.) Das Reutersche Bureau erfährt aus endlich billigen, daß man jeden Franzosen und Belgier, den man autoritativen Kreifen, daß es nicht zutrifft, daß irgendwelche neuen in Deutschland erwischt, totschlägt. Und weil er schon am Tot Borschläge von deutscher Seite gemacht worden sind. fchlagen waz, sprach er auch gleich von der inneren Reinigung, die beutsche Botschafter Lord Curzon vor einigen Tagen besuchte, wurde es vollzogen werden müsse an der Sozialdemafrafie; handle sich dabei ja nur um ein paar Führer, voran Severing, lediglich die allgemeine Lage erörtert.( Was nun folgt, scheint nicht bann würden die Millionen verführter Arbeiter ganz von selbst Reuter, sondern WTB. zu schreiben. Red.) Deutschlands Stellung, mie sie in der letzten Note dargelegt wurde, bleibt unveränvölkisch werden. Für all das wurde Enlander von einer Truppe militärisch dert, bis eine Antwort eintrifft. Es ist bekannt, daß Deutschland Die durchaus bereit ist, zu verhandeln; es kann aber den passiven uniformierter Stahlhelmleute durch den Saal getragen. Truppe in der Xylander- Bersammlung führte sich außerordentlich Widerstand nicht aufgeben ohne Garantie, daß Frankreich auf. Ihre fich zurückziehen wird und bevor es weiß, zu welchem Zeitfelbft selten fanatische Art und Weise.
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Das schreibt, wie gesagt, ein Prinz, der zur Thronfolge berufen war, an einen fremden Souverän! Benn ein gewöhnlicher Sterblicher im monarchistischen Staate derart intime Dinge einer fremden Macht mitteilte, würde er wegen Landesverrats vor Gericht gezogen sein und diverse Jahre Zuchthaus auf sein Straffonto buchen müssen. Wilhelm aber, den sein Bater als unreif bezeichnete, wurde von Gottes Gnaden Monarch, Deutscher Kaiser und König von Preußen. Als solcher hieit er schillernde Reden von dem geschliffenen Säbel, vom trodenen Pulver, von Deutschen , die den Staub von ihren Pantoffeln schütteln sollten, und ähnlichen schönen Dingen. Das deutsche Bürgertum froch vor dieser herrlichen Schöpfung auf dem Bauche. lind Wilhelm forrespondierte als Kaiser in der gleich naiv- verbreche. rischen Art weiter mit seinem Better den Zaren, bis der seine Rofalen nach Ostpreußen schickte! Und es gibt heute noch brave Deutsche , die ein System wieder herbeisehnen, in dem so hochbegnadete Gesellen, wie der letzte Wilhelm durch Erstgeburtsrecht die Führung des Staates ausüben dürfen, ganz gleich, ob ihm der Wahn
Goya vor der Inquifition. Aus dem Nachlaß des großen ſpani - platter he unaufhörlichen Zwischenrufe bewiesen eine
Das Ziel und die Mittel.
fchen Malers und Radierers Go ya sind fürzlich einige unbekannte Schriftftüde ans Licht gekommen, die den Künstler in einem Konflikt mit der gefürchteten spanischen Inquisition zeigen. Aus den Papieren geht hervor, daß am 5. November 1814 auf Grund einer Ueber die fünftige Gewerkschaftspolitik der Kommunisten teilt geheimen Untersuchung durch das heilige Tribunal die Strafverfol gung Goyas beantragt wurde, und zwar boten den Anlaß zwei der die Zentrale der KPD. in dem Rundschreiben Nr. 19 vom berühmtesten Bilder des Meisters, die befleidete und die un- 12. Juni 1923 den Bezirksleitungen und Gewerkschaftsfunktionären betleidete Maja, Porträts einer schönen Spanierin, die man u. a. folgendes mit: unter den höchsten Damen des Madrider Hofes suchte. Diese Bilder werden als„ un moralische und verabscheuungswür. dige Werke" bezeichnet. Tatsächlich aber scheint die Inquifition weniger diese beiden Gemälde im Auge gehabt zu haben, vielmehr wollte man den Satiriter und Revolutionär Gona treffen, dessen große Radierungsfolgen eine flammende Anklage gegen die firchlichen, politischen und sozialen Verhältnisse seiner Epoche
bilden.
Am 16. März 1815 erhielt Bona die Borladung des Inquisitions. gerichtes, persönlich vor dem Tribunal zu erscheinen und zu erklären, ob die Bilder wirklich von ihm stammten, aus welchen Gründen und auf weffen Rechnung er fie angefertigt habe. Der Maler wußte ganz genau, was diefe Bortabung bedeutete, nämlich Berhaftung, jahrelange Einferferung und vielleicht sogar den Tod. Er zog es daher vor, die Flucht zu ergreifen und wandte sich nach Bordeaux , wo er die letzten 13 Jahre seines Lebens verbracht hat. Die beiden Bilder, deren Beschlagnahme drohte, waren glücklicherweise vorher in Sicherheit gebracht worden, so daß sie heute im Madrider Prado Museum bewundert werden fönnen.
Unser Berhältnis zur Oppofifion.
London , 20. Juli. ( WEB.) Reuter erfährt von zuständiger Seite, daß die meisten meldungen, die wieder über die brifischen Borschläge veröffentlicht worden sind, reine Mutmaßungen darstellen. Zum Beispiel ist teine Rede von Vorschlägen bezüglich der Annullierung der Schuld an Großbritannien . Die Frage der inferallierten Schulden ist feine Angelegenheit, die in einer Antwort an Deutschland zu behandeln wäre. Sie ist ein Gegenstand für eine konferenz, und im gegenwärtigen Augenblid werden Bemühungen ins Wert gesetzt, um festzustellen, wie eine Konferenz zustande gebracht werden kann.
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punft dies der Fall sein wird.
Als der
Ein Eisenbahnattentäter verhaftet. Frankfurt a. M., 20. Juli. ( Franff. 3ig.") Die Landauer Polizei verhaftete laut Landauer Anzeiger" am Sonnabend einen angeblichen Studenten namens Will Mayer aus Rülzheim ( Pfalz ) wegen eines Fahrraddiebstahls. Der Berhaftete legte ein Geständnis ab, daß er verschiedene Eisenbahnattentate, so auf der In diesem Kampf um die Umstellung der Gewerkschaften zu Strede Wörth- Jockgrim ausgeführt habe und zwar allein Organisationen des Klaffenkampfes ist es nicht gleichgültig, wie imd aus eigenem Antrieb. Woher er die Sprengstoffe hatte, will die große Maffe der deutschen Arbeiter, die parteilos ist, sich zu uns verhält. Von allen Fraktionen muß versucht werden, mit er nicht fagen. Das Blatt bemerkt dazu, daß Mayer ein bereits ihnen in ein engeres Verhältnis zu fommen. Zu den vorbestrafte: und von verschiedenen Polizeibehörden wegen Dieb. Sigungen unserer Fraktionen sollen und müssen auch solche Kol- ftahls gesuchter Mensch sei. Ob seine Selbstbezichtigungen richtig legen hinzugezogen werden, die zwar nicht in unserer Partei or find, muß erst noch nachgeprüft werden. Borerst ist er der fran ganisiert find, aber zur reformistischen Gewerkschaftstaftit in Op- 3ösischen Gendarmerie übergeben worden.(?) Die Landauer Polizei untersteht nicht Severing, sondern pofition stehen, um mit ihnen gemeinsam alle einzuschlagenden Schritte und Maßnahmen zu beraten. Boraussetzung ist Schweŋer. jedoch, daß sich unsere Frattionen felbft Mar find über die por zuschlagenden nächsten Schritte, die auf Grund der Verhältnisse in den einzelnen Orten und Industrien verfchie den sein werden.
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Speyer , 20. Juli. ( Mib.) Die Franzosen verhafteten ben Oberregierungsrat Stähler, der nach der Ausweisung des Regierungspräsidenten und verschiedener Regierungsdirefforen das Es handelt sich also einfach darum, die politisch Indifferenten Regierungspräsidium führte. Es verlautet, daß die Verhaftung und die sogenannten oppositionellen Elemente vor den Partei- mit der Ablehnung der Forderung in Berbindung steht, daß die magen der Kommunisten zu spannen. Den Wagen di- französischen Bahnschußpatrouillen von deutschen Genrigiert Moskau . Die Masse der Unzufriedenen und wer wollte barmen und Polizeibeamten begleitet werden sollen. Der„ Krater Muffolini". In der letzten Sigung der Akademie wohl zufrieden sein!-foll als Zugvieh benutzt werden. Als ZugGioënia zu Catania wurde nach den wissenschaftlichen Vorträgen vieh und, wie jetzt bei den Wahlen zum Verbandstag der Metalldes Abends, deren Thema dem jüngsten Ausbruch des Aetna arbeiter, als Stimmvieh. Von einer grundsäglichen Po gewidmet war, aus der Bersammlung der Antrag gestellt, einen titik fann man ja dabei absehen. Die kann auf Grund der Ber. ber bei der letzten Eruption entstandenen neuen hältnisse in den einzelnen Orten und Industrien verschieden Rrater nach dem König, einen anderen nach dem Minister. präsidenten zu benennen. Der Antrag wurde einstimmig an fein", wie es in dem Rundschreiben heißt. genommen, und so gibt es nunmehr auf dem Aetna einen Monte Bittorio Emanuele" und Monte Mussolini".
Der Brauch, die Folgen verheerender Naturereignisse mit den Namen nationalistischer Butsch- Bolitiker zu fennzeichnen, verdient Mach. ahmung. Besonders die Geographie Deutschlands fönnte dadurch manche stimmungsvolle Note bekommen und zugleich der politischen Auftlärung dienstbar gemacht werden.
Emanuel Segenbarth, der Dresdener Tiermaler, ist im Alter von 55 Jahren gestorben. Er war ein Schüler Heinrich Bügels und feit 20 Jahren Biofeffor an der Dresdener Afademie. Mehrere ftaatliche Galerien( München , Dresden , Brag) befizen Berte von ihm.
Das Hausarbeiterlohngesetz.
Am 1. Juli ist das Heimarbeiterlohngefeß in Kraft getreten. Das Gefes stellt eine wesentliche Verbesserung des Hausarbeitsgefeßes von 1911 dar. Die schon 1911 eingeführten Fachausschüsse erhalten das Recht der Lohnfeftfeßung, der soge Bei den Eisenbahnern geht man Hand in Hand mit zweifelhaften nannten Entgeltregelung. Cie treten somit bei ArbeitsOrganisatiönchen und selbst mit Unorganisierten. In Rheinland und streitigkeiten der Heimarbeiter an die Stelle der Schlich= Westfalen verbrüdert man sich mit Unionisten und Syndikalisten. tungsausschüsse. Das Entgeltregelungsverfahren darf nur Bei den Wahlen zum Verbandstag der Berliner Metallarbeiter ver eingeleitet werden, wenn die gezahlten Entgelte offenbar unbündet man sich mit der Ledebour- Gruppe, Alle Mittel und jede Geulänglig und eine Verständigung zur Herbeiführung zulänglicher Entgelte nicht erzielt werden konnte. Nach Einleitung ſellſchaft sind den kommunisten recht, vorausgefeßt sie können hoffen, bes Berfahrens foll aber in erster Linie die freie farifliche mit einer solchen Politit des Kuhhandels und der Roßtäuschung die Bereinbarung gefördert werden. Eine Lohnfeftfehung durch Arbeiter untereinander zu spalten und über die zur Ohnmacht ver- den Fachausschuß foll nur dann eintreten, wenn alle anderen urteilten Arbeiter zu herrschen. Für eine solche Politit kann der Mittel zur Besserung der Zustände versagen. Der Aufgabenkreis ehrliche Arbeiter nur Berachtung haben. der Fachausschüsse wird dadurch erweitert, daß fie außer den allein arbeitenden Personen auch die ihnen wirtschaftlich sehr nahestehenden Hausgewerbetreibenden und Zwischenmeister erfaffen. Weiter ist die Möglichkeit zentraler Lohnfeft= fegung durch einen vorübergehend zu bildenden Gesamtfa- ausschuß ins Auge gefaßt, um Abwanderungen einer Hausindustrie, für die Löhne festgesetzt werden sollen, in ein Konkurrenzgebiet mit niedrigeren oder ungeregelten Löhnen zu verhindern. Diese Bestimmung ist als notwendiger Schutz für die Heimarbeiter ganz besonders zu begrüßen.
Jaurès Ueberreste ins Pantheon? Die Liga für Menschenrechte Ein ruistiches Lesebuch für Revolutionskunde. In Moskau er fchien der er it e Zeit eines„ evolutionsgeschichtlichen gese hat an den Ministerpräsidenten Poincaré eine Resolution gerichtet, butes", welches als Leitfaden für Revolutionstunde zum in der die Ueberführung der sterblichen Ueberreste von Jaurès Sulgebrauch bestimmt ist. Dieser erite Band umfaßt die Zeit von ins Pantheen gefordert wird. 1860 bis 1870 fowie 1980 bis 1903, b. i. bis zur Gründung der boliche- In Sofia hat am Mittwoch der Prozeß gegen die Mitglieder des riftischen Fraktion der Sozialdemokratischen Partei, und enthält zusammenbängende Darstellungen, Biographien, rebolutionäre Proklamationen und Kabinetts Stambollisti uim. begonnen. Im ganzen find anderes dokumentarisches Material aus der Revolutionsgeschichte Rußlands . 1600 Personen angeflagt