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Strafantrag im Ehrhardt- Prozeß.

8 Monate Zuchthaus 1 Jahr Gefängnis.

BS. Leipzig, den 24. Juli 1923. Nachdem zu Beginn der heutigen Verhandlung von allen Seiten auf weitere Beweismittel verzichtet worden war, wurde die Beweisaufnahme geschlossen und Oberreichsanwalt Ebermayer

Mieter untereinander.

nur noch vermehrt.

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versagt werden fann, aber die Einstellung der Hausreinigungsarbeit nur wegen erheblicher Erkrankung erfolgt ist, die Frist zur

Das durch die Wohnungsnot erzwungene vieljährige Beifammen- Räumung nicht so turz zu bemeffen. Ein Aufschut von wohnen hat die Hausbewohner einander nicht. näher gebracht. Die drei bis vier Wochen ist nur eine Galgenfrist und hat gar keinen unter dem Einfluß der Wirtschaftsnöte gewachsene Nervofitä: und Unterfommens zu ersuchen, damit Bortierfamilien, die unverschuldet Sinn. Das Wohnungsamt dann um Beschaffung eines anderweitigen Reizbarkeit haben die nicht auszurottenden häuslichen Streitigkeiten zum Räumungsurteil geforamen find, nicht vom Gerichtsvollzieher auf die Straße gesetzt werden, ist nur eine schöne Geste ohne sozialen Hierin Wandel zu schaffen, ist der ethische Zwed des am 1. Of Wert. Das Mieteinigungsamt müßte einschließlich der Beifizer nahm das Wort zu einem groß angelegten Plädoner. Er begann tober 1923 in Kraft tretenden neuen Mieterschutzgesetzes. Es soll wiffen, daß es dem Wohnungsamt nur durch einen glücklichen Zufall feine Ausführungen mit den Worten: Die Herren Ehrhardt und nicht nur, wie noch viel zu sehr verfannt wird, dem Vermieter einen möglich ist, innerhalb so furzer Frift für Unterkommen zu sorgen. Liedig haben es vorgezogen, fich ihrer Bestrafung durch die Flucht Schuß gewähren gegen unbotmäßige Mieter, sondern es bedeutet vor Hausbefizer, Hausverwalter und Mieter werden gleichfalls gebeten, zu entziehen. Man macht auch hier wieder die merkwürdige Be allem auch einen Schutz von Mietern gegen Mieter. Das in allen solchen Fällen rücksichtsvoll zu handeln. obachtung, daß Leute, denen man in anderen Verhältnissen wahr Mieterschutzgesetz führt also, wie Rechtsanwalt Groß- Dresden tref haftig Mut nicht absprechen fann, nicht die Zivilcourage fend in seinem Kommentar sagt, in Aenderung der bisherigen Grund­besitzen, sich den Gerichten zu stellen, wenn sie sich für ihre Riefeneinbruch beim Juwelier Rosenthal. Eat verantworten sollen. Prof. Schlösser ist frant; darüber liegen mieter und Mieter tannte, gesellschaftliche Beziehungen der Mieter minalpolizei bisher faum zu verzeichnen ist, wurde nachts in den fäße des Mietrechts, das vertragliche Beziehungen nur zwischen Ber­Ein Riefeneinbruch, wie er in den Annalen der Berliner Kris uns die Gutachten bekannter Aerzte vor. Als einziges Opfer bleibt die Prinzessin Margarete v. Hohenlohe hier übrig, die sich untereinander ein, wenn es vorläufig auch noch nicht Gesell Geschäftsräumen der früheren Hofjuweliere Rosenthal u. Sohn, wegen ihrer von A bis 3 erlogenen Aussage vor dem Untersuchungsschaftsrechte, sondern nur Gesellschaftspflichten kennt. Das gibt dem Friedrichstr. 69, ausgeführt. Den Einbrechern, die die Taf richter nunmehr wegen Falscheides zu verantworten hat. Die allbekannten Wort schon aus der Friedenszeit:" Der Ruhigste fann schon von langer Hand vorbereitet haben müssen, sind Schmucksachen Brinzessin hat den Eid vor dem Untersuchungsrichter anfangs ver nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt!", im Werte von etwa 30 Milliarden Mark oder ungefähr 375 000 Gold­weigert, weil sie, wie sie angab, religiöse Bebenten hatte einen wirksamen Schuh. Lediglich von diesem Gesichtspunkt aus ist mark in die Hände gefallen. Auf die Ergreifung der Täter hat der und sich zunächst mit ihrem Beichtvater besprechen wollte. Dieser die vielumstrittene Bestimmung zu verstehen und anzuwenden, daß Geschäftsinhaber 100 Millionen Mart und auf die Wiederherbei­Beichtvater ist niemand anderes gewesen als Ehrhardt, und bem fehlen wahrhaftigen Gott alle Eigenschaften zu diesem Schuldhafte erhebliche Belästigung des Vermieters oder eines Haus- schaffung der gestohlenen Kostbarkeiten 10 Broz. ihres Bertes aus. Amt. Wenn wir die Dinge genau betrachten, so müssen wir sagen, bewohners zur Aufhebung des Mietvertrags führen kann. Natur- gesetzt. daß die Prinzessin gemäß gibt das Gefeß solchem Schuß nur Richtung und Rahmen. einem Riefenschwindel zum Opfer gefallen Innerhalb der damit gezogenen Grenzen soll das ordentliche Gericht Zu dem Vorgang am Wifinger Ufer, bei dem ein unbekannter ist. Ehrhardt schickte seinen Freund Liedig zu dem Rechtsanwalt nach billigem Ermessen, nach genauer Prüfung aller in Betracht Mann im Ringkampf in die Spree fiel und ertrant, erfahren wir, Schleelein, um eine Rechtsauskunft darüber einzuholen, ob die Prin- kommenden Verhältnisse entscheiden. Leider hat der Gesetzgeber daß die Leiche noch nicht geborgen ist. Der zweite Mann, der von zessin den Eid leisten solle oder nicht; Liedig belog den Rechts nicht die so seltene schuldhafte und erhebliche Belästigung von Mietern der andern Straßenseite her dem Kampfe zusah, und später dem anwalt, kam dann zur Prinzessin zurück, belog auch diese und durch den Vermieter oder Personen seines Hausstandes genügend nach den weiteren Ermittelungen nicht als Mittäter in Be­Arbeiter Sentel ein Stüd Weges nach der Mache zu folgte, tommt daraufhin hat die Prinzessin Hohenlohe einen flipp und flaren berücksichtigt. Dem vom Vermieter belästigten Mieter bleibt nur die tracht, wird vielmehr als wichtiger Beuge gesucht. Er, sowie Meineid vor dem Untersuchungsrichter geschworen. Die Brin Möglichkeit, eine Unterlassungsflage anzustrengen oder den Miet- alle anderen, die zur Aufklärung beitragen tönnen, werden ersucht, zessin behauptete, daß Ehrhardt, der sich nach ihrer Ansicht in Unvertrag zu lösen, wenn er eine andere Wohnung findet. Bei der sich bei Kriminalfommiffar Riese auf dem Polizeiamt Tiergarten, garn einen neuen Namen zugelegt hat, und die diestezüglichen Ur Belästigung durch Mieter kommt es nicht auf die Strafbarkeit der Klopstockstraße 29, zu melden. funden besessen haben will, für sie tot und erledigt war. Für sie lebte nur noch ein neuer Mensch, der Herr v. Eschwege hieß. Es Handlung an. Das Mieterschutzgesetz ist kein Strafrecht. Beleidigun­gibt Dinge in der Welt, die so dumm sind, daß man gegen sie nicht gen gehören also im Wege der Privatklage vor den Strafrichter. Nie­anfämpfen fann. Das trifft auf diese Art von Berteidi- mals fann eine einmalige Beleidigung die Aufhebung des Mietver gung zu. Ehrhardt ist doch wahrhaftig nicht so weltfremd gewesen, trags rechtfertigen. Es muß vielmehr neben der Gröblichkeit des daß er dieses Zeug, das er der Prinzessin vorgefchwazt haben soll, Berhaltens eine starke Beharrlichkeit, eine Kette und ein System von felbst geglaubt haben fann. Und auch die Prinzessin fann einen Belästigungen nachweisbar sein. Dahin gehört in anhaltender, wo solchen Unsinn nicht für voll genommen haben. Sie ist doch möglich absichtlich verärgernder Form die Störung der Nachtruhe und das fortgesetzte Uebertreten anderer, wesentlicher Bestimmungen das aus der Klostererziehung zum ersten Male ins Leben trat. Sie der Hausordnung, ferner die gewohnheitsmäßige Ruhestörung am ist 29 Jahre alt, fie stand in München mitten im Leben und sie hatte Tage, das vielseitige Schifanieren und der fein Maß fennende Haus­auch selbst die Empfindung, daß ihre Aussage vor dem Reichs- flatsch. Das alles bezieht sich aber nach dem Wortlaut des Gesetzes gerichtsrat Metz für sie höchst gefährlich war, daß sie sich in der Gefahr des Meineides befand, und sie wollte vor Ableistung des nur auf Mieter und solche ihnen nahestehenden Personen, die unter Eides noch einmal hören, was Ehrhardt dazu fagte. Zur Bestrafung dem gleichen Dach wohnen oder tätig sind. Für Belästigungen durch wegen Meineids genügt ja auch die Tatsache, daß der Schwörende Mieter aus Nachbarhäusern versagt das Schuhgesetz, wenn auch mit ſelbſt an seiner Aussage zweifelt, daß dolus eventualis vorliegt. der Möglichkeit zu rechnen ist, daß die Gerichte in besonders gröb­Der Meineid iſt dann von ihr widerrufen worden, aber auch erft lichen Fällen über den Rahmen des einen Hauses hinausgehen wer­nach Zuspruch des Reichsgerichtsrates Meß, und dieser Widerruf den. Ebenso ist auch der Schuß der Mietervertreter im Gesetz nur mildert die Handlung der Brinzessin ein wenig. Der Prinzessin wird dadurch gewahrt, daß die Wahrnehmung ihrer Befugnisse eine ferner zur Last gelegt, daß sie sich der ., angemessene" was ein sehr dehnbarer Begriff ist sein soll. Biel öfter läßt sich behaupten, daß das Verhalten des Vermieters schuldig gemacht hat und daß sie ihn der drohenden Strafe entziehen gegen die Mietervertretung nicht angemessen ist. Kurz und gut wollte, einen Menschen, der sich sehr strafbarer Handlungen schuldig es fann nicht gar so schlimm werden, wie es auf dem Gesetzespapier wir gemeldet haben, war jahrelang als Radfahrer für aus­gemacht hatte. Deshalb mußte auch in dieser Berhandlung der aussieht. Wenn alle Beteiligten bas Damoklesschwert, das über ihrem wärtige Beitungstorfefpondenten tätig, benen er die Arthur Cabensti, dessen Tod durch Ertrinken im Tegeler See Kapp- Butsch noch einmal gestreift werden, um festzustellen, ob Ehr­hardt in dieser Bewegung gewesen und ob er als solcher' straffällig Haupt hängt, richtig erkennen und sich bemühen, durch ordnungs- ersten Zeitungsexemplare von den Druckereien holte, deren Depeschen geworden ist. Der Oberreichsanwalt geht im einzelnen die Beweis. mäßiges Betragen die Gefahr der Ermiffion abzuwenden, ist der er aufgab usw. Alle, die mit ihm zu tun gehabt haben, betrauern Gufnahme durch und fommt zu dem Schluß, daß Ehrhardt sich des Hauptzweck des Belästigungsparagraphen erfüllt. Wer nicht hören in ihm einen überaus fleißigen, ehrlichen und intelligenten Mann. nersuchten hochnerrats fchuldig gemacht. Damit hot fich will, hat sich nicht zu beklagen. die Prinzeffin ebenfalls schuldig gemacht, da sie einen hochvers räter begünstigt hat. Die Prinzessin mußte das auch alles. Ohr Ziel ging dahin, durch den Meineid Ehrhardt herauszuhauen. Sie ist aijo wegen Meineides in rechtlichem Zusammenhang. mit Begünstigung zu bestrafen.

schließlich nicht ein weltfremdes Gänschen,

Begünstigung des Hochverräters

Der Oberreichsanwalt beantragte 8 Monate Zuchthaus , die in ein Jahr Gefängnis umzuwandeln feien. Die Verteidiger plädierten für Freisprechung.

Waldersees Gebet.

Die Deutsche Verlagsanstalt hat soeben den dritten Band der Baldersee Denkwürdigkeiten herausgebracht. Man er. innert sich noch des großen Aufsehens, das die beiden ersten Bände machten. Ein Günstling Wilhelms II. äußert sich hier in so schonungslos scharfer Weise über seinen Gönner und zeigt so deutlich die Zeichen des Verfalls in der letztkaiserlichen Zeit, daß die spätere Katastrophe nur noch als tragische Notwendigkeit erscheint. Auch der dritte Band, der die Zeit von 1900 bis 1914 umfaßt, enthält eine Fülle ähnlichen Materials. Bemerkenswert ist, daß dem Fürsten Bülow der Vorwurf gemacht wird, daß er die autokratischen Mei­gungen des getrönten Unglücksmannes besonders gefördert habe. Auch Ballin wird als Zeuge gegen Bülow angeführt.

Graf Baldersee entpuppt fich in seinem Buch als seltsamer Heiliger. Muder mit fomischen Borstellungen von Jefuiten und Sozialdemokraten. Auf der anderen Seite sah er aber als Renner der Verhältnisse beim Hof und in der Regierung den Zusammen­bruch flar voraus. Die letzten Blätter des Tagebuchs( die nicht mehr zur Veröffentlichung gelangten) enden nach dem Zeugnis des Grafen Georg Walderfee, eines Neffen des faiserlichen Generaliffimus, mit den Worten:

Ich bitte Gott , daß ich nicht zu erleben brauche, was ich tommen sehe."

Er hat es nicht mehr erlebt.

Oda Olberg - Lerda über Faschismus. Bei der Thüringer Ber: lagsanstalt in Jena erscheint soeben eine neue Broschüre:" Der Faschismus in Italien " von Oba Olberg. Die kleine Schrift weist alle Vorzüge auf, die unsere Leser aus den politischen Berichten unserer römischen Korrespondentin fennen. Sie verdient Verbrei tung in all den weiten Kreisen, die sich in Deutschland aus nahe liegenden Gründen für dieses Thema intereffieren.

1 belgischer Frant

1 dänische Krone.

1 holländisch. Gulden

1 argentin. Papier - Bejo

20448.50

24. Juli Räufer. Berkäufer ( Geld-)( Brief.) Kurs Aurs 161954. 162806.­140448.­141152.­20551.50

23. Juli Käufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs Rurs 186647.50 137342.50 118702.50 119297,50 17057.- 17143.

1 norwegische Krone.

67431.­

72219.­

67769. 72581.­

56658.

61047.

56942.­61353.

1 schwedische Krone

109725. 110275.

92568.

1 finnische Mart

1 japanischer Yen.

1 italienische Lire

1 Biund Sterling

1 Dollar.

1 franzöfifcher Frant

24738.- 24085.­

1 brasilianischer Milreis

1 Schweizer Frank

73715.­

1 spanische Beseta

58852.50

100 österr. Kronen( gest.)

1 tschechische Krone.

12468.50

1 ungarische Krone.

1 bulgarische Lewa.

1 jugoslawischer Dinar.

169575.- 170425.­

15238.­

18054.50 18145.50 15162.­

1895250.- 1904750.- 1596000.- 1604000.­

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Vergehen an öffentlichem Eigentum.

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bis auf weiteres das 7300fache der Säße zu I und das 3650fache Erhöhung der Kehrlohntage. Die Bezirksschornsteinfeger dürfen der Säge zu II erheben.

der Universität wurden mehrere Wörterbücher, Französisch- Deutsch, Spanisch- Deutsch , Englisch - Deutsch und Deutsch - Englisch, im Werte von ½ Million gestohlen. Der Dieb ist nicht ermittelt.

Bücherdiebstahl in der Universitätsbibliothet. Aus der Lesehalle

Wegen Nahrungsjorgen aus dem Fenster stürzte sich der ver­witwete 58jährige Maler Neuhofer in der Koppenstraße 90. Straßen­brett schwang und topfüber in die Tiefe stürzte, wo er mit zer­passanten fahen mit Entsetzen, wie sich der Mann auf das Fenster­schmetterten Gliedern tot liegen blieb.

Waffendiebstahl. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonn­tas wurde in dem Waffengeschäft der Firma Waffen- Loesche , Berlin, An der Spandauer Brüde 11, ein Einbruch verübt. Es Revolver, Brismenglas Hensoldt 6x, eine Selbstspannerflinte und wurde ein großer Posten Waffen( zirka 10 automatische Pistolen, ein hellbrauner flacher Lederfoffer gestohlen. Wer zweddienliche Angaben machen kann, so daß die Firma wieder in den Besitz der Waffen gelangt, erhält eine größere Belohnung.

Der Kaufmann Baul Schaede , Berlin S. 19, Beuthstr. 8, bittet uns mitzuteilen, daß er mit dem wegen Beleidigung des Reichspräsidenten zu vier Monaten Gefängnis verurteilten Rauf­mann gleichen Namens nicht identisch ist.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Parteifunktionäre!

Die Diebstähle an öffentlichem und dem Gemeinwohl dienenden der die ernste Aufmerksamkeit der Behörden beanspruchen sollte. Einrichtungen und Gegenständen nehmen jetzt einen Umfang an, So wurden an einer bestimmten, ter Sicherung des Eisen. bahnverkehrs dienenden Einrichtung zwischen Zehlendorf und Schlachtensee drei Kilogramm Quedfilber gestohlen. Ein derartiger Diebstahi bedeutet eine ungeheure Gefähr= dung der Betriebssicherheit. Auf dem Bahnhof allgemeine Funktionärversammlung statt. Reichstagsabgeordneter Briz der Neukölln- Mittenwalder Eisenbahn wurde die Wasser­hr im Werte von 4 Millionen gestohlen. In Steglih wurden afferuhren an drei Stellen gestohlen, auf den Grundstücken Breite Die Uhren stammen von Siemens u. Halske und find 425 591, 14. Straße 25 und 26 und an der Ecke der Belfort- und Göbenstraße. 312 115 und 142 290 gezeichnet.

Freitag, den 27. Juli, findet im Saalbau Friedrichshain eine Robert Schmidt spricht über die politischen und wirtschaftlichen Gefahren der Republik. Wir erfuchen die Funktionäre, fich diejen Abend von anderen Parteiarbeiten freizuhalten. Der Bezirksvorstand.

Berechtigte Empörung erregen in der Bevölkerung auch die fortgelegten Schändungen der Friedhöfe. Auf dem 10. Friedhof in der Bornstedter Straße zu Halensee brachen die Diebe piele bronzene Buchstaben und Verzierungen von einem Erb. 15. begräbnis ab und verschwanden damit. Die Polizei arbeitet mit bemerkenswertem Erfolge an der Ermittlung der Verbrecher am pri- 78. ihr besonderes Augenmerk auch einmal auf die fortgesette 99. Daten Eigentum, und es wäre deshalb sehr zu begrüßen, wenn sie energische Bekämpfung der Verbrechen am öffent lichen und gemeinnügigen Eigentum richten würde, damit hier endlich einmal eine Reinigung der Atmosphäre eintritt.

Mit einem Bierglas totgeschlagen.

Kreis Neutölln. Seute Dienstag, den 24. Juli, 7 Uhr, im Barteibureau, Sigung

aller Bildungsausschußmitglieder.

en buite 25. Juli 117, he, unionärperfammlung bei Trimper,

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Die Mitgliederversammlung

Flensburger Straße 3. Wichtige Tagesordnung. fällt aus. Abt. Die Mitgliederversammlung am Mittwoch abend findet nicht in der Schule Bernauer Str., sondern in der Demminer Str. 37 im Ronferenzfaal statt. Die Abt . Schöneberg. Mittwoch abend 18 Uhr, Abteilungsversammlung bei Bezirksführer werden ersucht einzuladen. Will, Martin- Luther- Str. 69.

Abt. Briz- Budow. Mittwoch abend, 18 Uhr, Disfuffionsabend im Jugend­

heim. Thema: Wie sieht der Zukunftsstaat aus? Die Jungfozialisten und die Funktionäre der Abteilung müffen erscheinen. Andere Parteimitglieder find Sungsozialisten , Gruppe Belg. Beteiligung an der Mitgliederversammlung der hiermit freundlichst eingeladen.

Abteilung im Jugendheim. 117. Abt

. Lichtenberg. Mieterräte und solche, welche an der Mieterbewegung Intereffe haben, Bersammlung Mittwoch abenb, 7 Uhr, im Lotal Steinberg, Eitelstraße 26. Referent Gen. Rüben über Mieterschuß.

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Arbeitersport.

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Auf eine unfäglich rohe und brutale Art ist in der vergangenen Nacht ein 28 Jahre alter Mann namens Gustav Biker vom Mari­annenplay 2 ums Leben gebracht worden. B. geriet in der Schant­wirtschaft von Fride am Mariannenplay 4 in einen Wortwechsel mit einem andern Gast. Bald fam es auch zu einer Schlägerei, wobei sich die Gegner mit Bierfeideln und Aschenbechern verloren wir 3: 6( 2: 0), gegen Ciche- Lege!" gewanner wit 1: 0( 0: 0). Nächftes Fichte- Oft, Sportabteilung. Das Sandballspiel gegen Fichte- Gesundbrunnen beworfen. Auf der Straße begannen die Auseinandersetzungen von Spiel am Freitag, den 27. Juli, oogen Neukölln- Brig", Lichtenberger Stadion um neuem, als der 23 Jahre alte Kellner Hans Dräger, der bei Fride plak bie Sportlerfreiübungen zum Bundesfeft gezeigt unb ge­27 Uhr. Am Donnerstag, den 26. Juli, werden im Sippodrom Sport­beschäftigt war und wohnte, sich einmischte. Dieser stürzte sich plötz- meinfam geübt. Mittwoch fällt das Training aus. Am Freitag nach dem Spiel: lich auf Biger und schlug mit einem Bierglas auf ihn seichtathleten Sigung bei Scholz, Strausberger Straße 3. Die Genoffen werden ein. Auch mehrere Personen, die zusammenliefen, sollen sich an ersucht, alle Veranstaltungen vollzählig zu besuchen. Ber nimmt Gin­der Mißhandlung des Mannes, während er am Boden lag, durch sandball- Rurfus ftatt( Lichtenberger Stadion). quartierung zum Bundesfest? Es findet jegt ab nächster Beit eis Die Aufnahme neuer Fußtritte beteiligt haben. Biker wurde so schwer verletzt, daß er Mitglieder fubet an den Uebungsabenden und in den Gigungen statt. Die schrit auf dem Wege nach dem Krankenhaus Bethanien starb. Hier stellte lichen Angelegenheiten erledigt Balter Eide, Berlin SO 26, Admiralftr. 18d der Aufnahmearzt mehrere Schädelbrüche fest, die den Tod Die Berliner Schwimm- Union 1913 gründete am Sonnabend, den 21. d. M. herbeigeführt haben. Die Leiche wurde beschlagnahmt, Dräger festa bie Stadt Ludenwalde eine Industriestadt ist, ist es verwunderlich, daß dort genommen. Im einzelnen ist die Untersuchung noch nicht ab geschlossen.

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Frontwechsel des ,, Lokal- Anzeigers"? Bielbemerkt wird in strammdeutschen Kreisen, daß die Straßen­händler des Lokal- Anzeigers" nicht mehr die aften weißen, sondern Tageblatt" ähnliche blaue Tafeln tragen. Wäre auch gegen die 93082.- Farbe der Kornblume vom völkischen Standpuntt nichts einzu­11770.50 11829.50 9675.50 9724.50 menden, so erregt es umso stärtere Entrüstung, ja geradezu den furor teutonicus, daß auf diesen blauen Schildern weiße Buch­staben und ein roter Streif prangen, mas zusammen o, Schmerz loß nach! die französische Trikolore ergibt. Ob unter diesen Umständen der Lokal- Anzeiger" noch immer als einziges 20648.­deutsches Blatt feinem allerhöchsten Herrn unzerschnitten vor 36658. gelegt werden wird, wissen wir nicht; lassen wir das die Sorge diefes 74085.- 61645.50 61954.50 völkischen Französlings fein! 59147.50 49875.- 50125.­498.75 12131.50 10473,50 33.91 3391,50

412965.- 415035.- 349125.- 350875.­

20752.­

36842.­

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501.25 10526.50

Längere Räumungsfristen.

Der Mieterverband Treptom- Baumschulenweg hat das Miet­34.09 einigungsamt des Bezirkes gebeten, in bringenden Not 3408.50 fällen, in denen bei Portierwohnungen nach dem Urteil des 3690.50 3709.50 Amtsgerichts die Genehmigung zur Zwangsvollstreckung zwar nicht

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einen neuen Arbeiter Schwimmberein in Budenwalde. nicht schon längst ein Urb.- Schwimmverein bestand, zumal dort feit langem zwei bürgerliche Vereine egiftieren. Die sehr start besuchte Werbeversammlung zeugt aber vom guten Willen der Ludenwalder Arbeiterschaft. Bei der Gründung wurden gleich 125 Aufnahmen vorgenommen und der Borstand daraus gewählt. Der Verein erhielt den Namen Schwimm- Union Ludenwalde. Am Sonntag, den 22. 7. fand ein Werbeschwimmfeft zugunsten des neugegründeten Bereins statt, welches ebenfalls gut besucht war.

Sport.

Ringkämpfe um die Beltmeisterschaft im Mittelgewicht. Im Garten der Brau erei Königftabt fand gestern abend ber Beginn der Rämpfe um den Weltmeistertitel tatt. Mohrmann- Charlottenburg 168 Bfund und Petitjean- Berlin 169 Bfund eröff entzieht sich jedem Festhalten am Boden mit erstaunlicher Geschicichkeit, mit der er neten die Rämpfe der Beranstaltung. Beide ringen gut und flott, und Mohrmann nach 16 Minuten Petitjean durch schnellen Hüttenzug aus dem Stand auf den Boden bringen kann . Brüdner- Breslau 156 Pfund fonnte feinen Gegner Rarge 146 Pfund erst nach 20 Minuten burch einen guten Ropfzug im Stand auf die Matte bringen. Der nächste Rampf Motmy- Bolen 166 Pfund und Gagon- Leipzig 154 Pfund brachte den Sieg des Polen nach 14 Minuten. Mit einem schönen Untergriff von hinten gelang es Moinn. Garon aus dem Stand zu erledigen. Im Rampf Gocksch- Reukölln 186 Pfund gegen Bierholz- Spandau 180 Pfund wurde flotte und gute Arbeit gezeigt. Recht intereffant gestalteten fich die heißen Rämpfe auf der Matte, bis es nach 18 min. Godid- Neuton gelang, feinen Gegner burch einen blikschnellen Armzug au Boden 195 Bund seigte bie tare Ueberlegenheit des Müncheners ichon nach turgem Lampf. festzuhalten. Der legte Rampf Reiber- München 184 Bfund gegen Borgczuba- Oberschl in der& Minute gelang as ihm, burg einen Hüftenzug Borgczuba zu erledigen.