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Der Kartoffelwagen.

Am Sonnabend vormittag hatte ich im Norden Berlins zu tun. In einer belebten Straße begegnete mir plöglich ein Trupp laufender eine belculen Straße begegnete mir plöhlich ein Trupp laufender Frauen und junger Mädchen, alle mit der typischen Einkaufstasche versehen. Es mochten etwa 30 Personen gewesen sein, denen fich noch andere anschloffen. Immer weiter ging es im Laufschritt, und immer mehr wuchs die Zahl der laufenden Frauen. Ich fonnte mir zunächst die Ursache dieses Wettrennens nicht er­klären, bis ich auf den Fahrdamm einen Wagen entdeckte, der mit eima 10 bis 15 Sad Kartoffeln beladen war. Der Wagen fuhr in ziemlich scharfem Trab, und neben ihm her rannten die Frauen. Der Wagen bog um die Ede, der rennende Haufen mit. Wohin das Rennen ging, mußte ich nicht und wuzien wahr­scheinlich auch die Frauen nicht, die den Kartoffeln nachliefen. Der Wagen fam offenbar von der Zentralmarkthalle, gehörte wahr scheinlich einem Grünwarenhändler im Norden Berlins oder weiter draußen in Penkow. Sebenfalls hatten einige der nach Kartoffein umherirrenden Hausfrauen entdeckt, daß die Ladung des Wagens aus Kartoffeln bestand, und waren diesem gefolgt. Andere hatten sich angeschlossen, und so schwoll nach und nach der rennende Haufen. Ich kann mir fein erschütternderes Bild der wirtschaftlichen Katastrophe ausdenken, in die uns die famose Regierung der Fach­männer hineingezogen hat, als diesen Trupp Berliner Arbeiter frauen, die hinter einem Wagen Kartoffeln herrennen.

Kartoffeln umsonst.

Vor dem Hause Berliner Straße 73 in Charlottenburg hielt ein Wagen mit Kartoffeln. Während der Kutscher sich mit einem der Kartoffelfäde vom Wagen entfernt hatte, sprang plöglich ein Mann auf den Wegen, füttelte schnell 2 Sade Kartoffeln auf die Straße, und lief dann eiligst davon. Natürlich bildete fich fofort eine Ansammlung von mehreren 100 Personen, die über die ausgeschütteten Kartoffeln herfielen. Der Befizer rettete den Rest der Kartoffeln dadurch, daß er sich schleunigst auf den Wagen schwang und davonfuhr. Als herbeigerufene Schutz polizei erschien, waren das Fuhrwerk und die Kartoffelräuber reits verschwunden.

Ein Erfolg der Aerzte.

Der volle Friedenspauschalfah ais Grundlage. Im preußischen Wohlfahrtsministerium fanden am Sonnabend, den 28. Juli, Einigungsverhandlungen zwischen den Berliner Aerzten und Vertretern der Berliner Krantenfaffenver­bände statt, die zu folgendem vorläufigen Ergebnis führten:

Den Aerzten wird der volle Friedenspauschalsa als Reallohn gezahlt, dazu fonimt der jeweils vom Statistischen 21mt errechnete Inder als Aufschlag. Die Bezahlung des Arzthonorars durch die Krantentassen soll wöchent lich erfolgen. Die Bezahlung einer besonderen Berufsuntoftenent fchädigung lehnten die Krantentassenvertreter ab, es soll jedoch nach dem Wunsch des Wohlfahrtsministers noch einmal hierüber ver­handelt werden.

Zur Sache muß bemerkt werden, daß der Reallohn der Arbeiter höchstens 54 Bro3. beträgt. Die Aerzte haben also mit der Bezahlung des vollen Friedenssages einen außer= ordentlichen Erfolg zu verzeichnen. Die Vorstände der Berliner Kranfenfassen werden am Dienstag, den 31. Juli, nach­mittags 6 Uhr, im Lokal Ludauer Str. 15, zu den Verhandlungen Stellung nehmen. Ob die Vorstände angesichts der Tatsache, daß die Aerzte ohne jeden ersichtlichen Grund bereits über wei Berliner Krankenkassen den vertraglofen Zustand verhängt haben, ohne ihren Bertragskontrahenten Mitteilung davon zu machen, dem Einigungsvorschlag zustimmen, ist noch sehr fraglich.

Der Stellvertreter im Gefängnis.

Die Kundgebungen am Sonntag.

Die Kommunisten veranstalteten gestern in zwölf Versammlungen| Störenfrieden die Luft zu irgendwelchen Gewalttaten sehr energiy ihren Antifaschistentag. Die Veranstaltungen waren, wenn ausgetrieben worden wäre. man von einigen in der inneren Stadt absieht, außerordent­

murde.

sich schwach besucht. Es dürften faum mehr als 150 000 Per wurde in deutscher Uebersetzung von den Bersammlungsleitern cer Langevains Rede jonen, insbesondere jugendliche, an der kommunistischen Veranstal- lesen. Er führte darin aus, daß die große Mehrheit des französi tung teilgenommen haben. Es haben wieder einmal diejenigen recht schen Volkes dringend die Abkehr vom Imperialismus und Milita­gehabt, die voraussagten, daß der Verlauf von Veranstaltungen, die rismus verlange, daß fie eine ehrliche Berständigung mit fehrten Verhältnis zu der Propaganda steht, die für sie gemacht Deutschland alsbald beitreten solle, fordere. Eine enge geistige mit so überlauter Reflame verkündet werden, gewöhnlich im umge- Deutschland im Rahmen des Völkerbundes, dem und wirtschaftliche Solidarität zwischen den Völkern Frankreichs und Deutschlands sei die Bor­Der gestrige Sonntag ist, von wenigen Zwischenfällen abgesehen, bedingung für den Frieden Europas . Die franzöfifchen Pazifiſten im allgemeinen ruhig verlaufen. Nur auf der Treptower übernähmen die Verpflichtung, für die Berdrängung der Spielwiese fand, trotz des behördlichen Verbotes, eine von der Gewalt politik mit allen Kräften zu wirken. Diese Rede et­freiem Himmel statt, die aber völlig ruhig verlief, so daß feffor Einstein führte unter allgemeinem Beifall etwa folgendes kommunistischen Jugend einberufene Bersammlung, unter medte überall die begeisterte Zustimmung der Anwesenden. Pro­die Polizei hier von einem Einschreiten Abstand nahm. Die Redner aus: Ich habe, wie Sie wissen, dem Völkerbund aus Aer. der KPD. rertraten in mehr oder minder geschmackvollen Ausfüh- ger über sein Verhalten den Rücken gefehrt, doch glaube ich rungen die Forderungen, die die Reichszentrale der KPD . bekannt heute, daß das nicht richtig war, denn der Völkerbund mag noch gemacht hatte. Sie verlangten den Rücktritt der Regierung fo fchlecht sein in dem, was er getan hat, er ist jedoch ungeheuer Cuno und ihren Ersatz durch eine diktatorische Arbeiter wertvoll im Hinblick auf die Möglichkeiten, die er noch in sich birgt. regierung". Daß dabei im Hintergrunde Rußland als Unter den heutigen Umständen ist er das einzige Organ, das ge­der große Helfer aufmarschierie und in der bekannten Weise stattet, zwischen den Nationen Beziehungen herzustellen. Es ist gegen Gevering als den helfer der Faschisten" gehegt wurde, deshalb außerordentlich wichtig, mit ganzer Kraft dafür einzutreten, erscheint dem, der die fommunistische Phraseologie fennt, nur zu daß Deutschland dieses Jahr nicht vorübergehen felbstverständlich. Man ließ Sowjetrußiand und die Diktatur des läßt, ohne seinen Beitritt zum Bölkerbund zu voil­Proletariats hoch leben. Bielfach bildeten sich nach Schluß der Ber - ziehen. Der Weg über die Verhandlungen des Völkerbundes ist sammlung Demonstrationszüge, die von der Schupo, die der einzige, der es ermöglicht, in der Zeit, die uns noch bleibt, einen umfangreichen Weldedienst errichtet hatte, zerstreut wurden. dem völligen Ruin zu entgehen. Es wurden insgesamt 108 Personen verhaftet, von denen 98 nach Feststellung der Personalien auf den Revieren wieder ent­lassen wurden. Zehn der Verhafteten mußten den Weg zum Polizei­präsidium antreten, wo sie nach ihrer Vernehmung ebenfalls wieder auf freien Fuß gesezt wurden. Zu einem ernsteren 3 wischen­einen Demonstrationszug, der aus anscheinend 1000 Personen be­fall fam es an der Fennbrüde. Dort wollte die Schupo stand, auflösen. Ats fie im Begriff war, den Fahnenträger zu ver­haften, machten die Demonstranten den Versuch, ihn zu befreien. Dabei gab einer der Beamten einen Schredschuß ab, der zur Folge hatte, daß die Demonstranten sich zerstreuten. Außer dem festgenommen. Am Schönhauser Tor zerstreuten Hundert Fahnenträger wurde noch ein anderer Mann megen Widerstandes schaften, die auf Kraftwagen herbeigeeilt waren, ebenfalls einen De monstrationszug, bei dem 30 Perfonen verhaftet wurden, darunter auch das Mitglied des Fünfzehnerausschusses der Betriebs­räte, Christ, der in der Brauerei Königstadt referiert hatte. Am Nachmittage hatte Berfin wieder das gewohnte Aussehen.

In Potsdam

hatten die Kommunisten zwei Bersammlungen einberufen, die völlig ruhig verliefen. Die Kommunisten hatten Borsorge getroffen, diese beiden Beranstaltungen durch ihren eigenen Gelbst schutz zu sichern. Um 12 Uhr waren die Kundgebungen, in denen der fommunistische Eisenbahner Geschte gesprochen hatte, beendet. Der größte Teil der Teilnehmer fuhr alsbald wieder nach Berlin zurück.

Die Kundgebung, Nie wieder Krieg".

Wenn gewiffe Kreise" drohen...

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rau, Hans Meier, Rocker, Dr. Helene Stöcker . R. v. Disickly und In den Bersammlungen sprachen Rabold, Altmeier, Dr. Kawe­Karl Better sowie das Mitglied des englischen Unterhauses Bennis Smith London von der Labour Party . Mitglieder des Schaus spieler- Theaters sprachen einen zündenden, eigens für diesen Lag I abund, die as starte Anflage gegen den General"( Luden= geschaffenen Prolog von Henning Duderstadt und Verse von derff) ihre Wirkung fanden. Der Tenor der Ausführungen der Hauptredner in allen Versammlungen war, daß die Wieder­Pehr eines neuen Massenmordens unter allen Um­ständen verhindert werden mässe.

don, Wien , Washington und dem Haag wurden lebhaft begrüßt. Solidaritätsfundgebungstelegramme aus Lon Nach den Kundgebungen fand eine Niederlegung von Krän­zen an den Gräbern franzöfifcher, englischer, rus fischer und italienischer Kriegsgefangener und deutscher Soldaten auf dem Garnisonfriedhof in der Hasenheide statt.

Friedenskundgebungen im Ausland.

An dem gestrigen 9. Jahrestag der Kriegserklärung hatten die Pazifisten in allen bedeutenden Städten Englands große Manifestationen zugunsten des Friedens veranstaltet. In London demonstrierten mehr als 20 000 Berfonen, unter denen sich eine große Zahl von Arbeitslosen befand. Man bemerkte Fahnen mit der Aufschrift: Der Krieg ist niederträchtig, verweigert den Kriegsdienst. Bekämpft Euch nicht, denkt lieber nach. Macht ist vergänglich." Unter den zahlreichen Rednern bemerfie man englische Parlamentarier sowie französische, deutsche, ameri­tanische und australische Delegierte. Es wurden Resolutionen gegen den Krieg und gegen den Militarismus durch die verschiedenen Pazifistischen Gruppen angenommen.

Gestern fand vor dem Rathause in Wien unter der Parole Nie wieder Krieg" eine Versammlung statt, die von 18 pazifistischen strationszug über den Ring, bei dem es zu einem unbedeuten Bereinigungen veranstaltet wurde. Daran schloß sich ein Demon­

Die Ruhrkundgebung in der Universität.

ausschuß Nie wieder Krieg Unter riesenhafter Beteiligung fanden gestern die vom Aktions­einberufenen Kundgebungen statt. während sie in den Vorjahren unter freiem Himmel im Lustgarten veranstaltet werden fonnten, mußten fie gestern in geschlossenen Räumen stattfinden. Die Versammlungsräume, Kliems Festfäle in der Hafenheide, das Gewerkschaftshaus am Engelufer, die Alhambra den 3usammenstoß mit einer Gruppe von National­am Morigp.az und die Bögonbrauerei waren überfüllt. Es fozialisten kam, die unter Absingung der Bacht am Rhein " Ein interessantes Biederaufnahmeverfahren gegen einen Frei ist außerordentlich bedauerlich, daß der berühmte Physiker der Bariser und anderer nationaler Lieder gegen die Versammlungsteilnehmer gesprochenen beschäftigt gegenwärtig die Strafkammer des Land: Sorbonne, Professor Langevain, der als Pazifist und schroffer demonstrierten. Die Polizei verhinderte Tätlichkeiten. Es ereig gerichts. III. Vor einiger Zeit machte der Fall des Schneidermeisters Gegner des nationalen Biods bekannt ist, durch ein Verbot des neten sich keine weiteren Zwischenfälle. Gienapp aus Weißensee erhebliches Aufsehen. Gienapp war zu Polizeipräsidenten am Reden gehindert war. Der Polizei­Gefängnis verurteilt morden, hatte aber keine Lust, die Strafe zu präfident glaubte, dieses Berbot, das die republikanische und friedens­verbüßen und hatte seinen Gesellen als Stellvertreter Eine Erklärung von Professor Einstein . ins Gefängnis geschickt. Durch einen Zufall war furz vor der freundliche Bevölkerung in feinem Falle begreifen kann, erlassen Entlassung des falschen Sträflings die Sache herausgekommen. Als zu müssen, well, wie es in der Begründung des Redeverbotes heißt, In der Neuen Aula der Universität fand eine Kundgebung der Gefangene einmal vorgeführt wurde, begegnete ihm auf dem gewisse Kreise der Berliner Bevölkerung die französischen Herren Das französische Vorgehen an Rhein , Ruhr und Saar und die mit Gewalt am Reden zu hindern beabsichtigten. Da am Sonntag fittliche Welt", in deren Verlauf die Tatsachen der französisch- belgi­Flur ein Bekannter, der ihn mit seinem richtigen Namen ansprach. im Hinblick auf die in Aussicht stehenden großen fommunistischen schen Gewaltherrschaft im beschten Gebiet und ihre schweren Fol­Dadurch war der Schwindel herausgekommen. Im Anschluß diesen Borfall hatte sich im Februar vorigen Jahres der Oberland- Rundgebungen die polizeilichen Kräfte außerordentlich stark in An- gen für das deutsche Kulturleben dargelegt wurden, statt. jäger 3er be megen Bestehung und Erpressung zu verspruch genommen feien, würde es nicht möglich sein, den fran- Der Rektor der Universität eröffnete die Kundgebung mit einer antworten. Er sollte die Kenntnis von dem Schwindel mit dem zösischen Herren den polizeilichen Schutz zu gewähren, auf den sie kurzen Ansprache. Regierungspräsident Genosse Dr. Grühner­Stellvertreter dazu benutzt haben, von Gienapp Geschenke zu er- wegen ihrer friedfertig- politischen Gesinnung nach Anspruch haben. Barmen, der als erster Redner vorgesehen war, fonnte in Anbe­pressen. Gienapp beschwor damals, daß er die Strafe tatsächlich etwaige tätliche Angriffe würden zu schweren außen und inner- tracht der politischen Berhältnisse nicht erscheinen. Oberbürgermeister felbst verbüßt habe, und Zerbe wurde auf Grund dieses Falsch Herren selbst zwänge den Bolizeipräsidenten, den französischen Her- Justizrat Dr. Wildhagen, Frau Helene Weber , Dr. politischen Verwicklungen führen. Das Interesse der französischen Dr. Mann Redlinghausen, Professor Dr. Meurer- Würzburg, eides freigesprochen. Inzwischen ist Gienapp aber vom Schwur ren das rednerische Auftreten bei den Kundgebungen zu unter- Nikolaus Peters- Köln sprachen zu dem Thema der Veran­gericht verurteilt worden und nunmehr hat die Staatsanwaltschaft fagen." Diese respektvolle höfliche Begründung des Bolizeipräsidenten staltung. Großen Beifall löfte eine Erklärung von Brofessor Ein­geleitet, daß, wenn Gienapp die Strafe nicht verbüht habe, für in allen Ehren. Troßdem aber sind wir der Ansicht, daß man in stein aus, die vom Leiter der Veranstaltung, Reg.- Rat v. Staff, Berbe ein Grund vorgelegen habe, Gienavy zu erpressen. Rechts- diesem Falle beffer getan hätte, von einem Redeverbot Ab- perlefen wurde, die folgenden Wortlaut hatte: Als Mensch und anwalt Dr. Buppe hat beantragt, das Wiederaufnahmeverfahren stand zu nehmen, das den Anschein erweckt, daß die Behörden Bazifist, der davon überzeugt ist, daß Europa unter den heutigen abzulehnen, weil ein Zeuge, der einen Meineid geleistet hat, in- Maujeloch friechen. Es war nur zu verständlich, daß gerade sezia- Rechts- und Machtordnung nicht leben fann, bedaure ich das Vor­vor den Drohungen deutschnalinater und deutschvölfischer Kreise ins wirtschaftlichen und technischen Verhältnissen ohne eine interstaatliche zwischen nicht glaubhafter geworden ist. listische Redner in diesen Versammlungen die schärfsten Worte gegen gehen Frankreichs in den besetzten deutschen Gebieten aufs tiefste. dieses Berbot fanden. Um so größer war der Beifall, als Professor Die Möglichteit menschenwürdiger Eristenz in unserem Erdteil kann Langevain in Begleitung von Professor Albert Einstein sich nur dann wiederkehren, wenn alle ohne Unterschied der Unt einen Massenansturm auf die Reisebureaus und Fahrkarten- bei den Friedenskundgebungen zeigte. Schon dieser Beifall bemies, Nationalität für Recht und Gerechtigkeit ein= ſchalter möglichst zu vermeiden, hat die Neichsbahndirektion an- daß die Republikaner und Friedensfreunde in so überaus großer treten, ohne Rücksicht auf vermeintliche Intereffen des eigenen geordnet, daß an allen Fahrkartenschaltern bereits am Mon- und achtunggebietender Mehrzahl waren, daß deutschnationalen Gemeinwesens." tag Fahrtarten mit dem Lösungsstempel des 31. Juli ausgegeben werden, die dann zur Reise bis zum 3. August gültig sind. Jedoch muß die Reife bis Freitag im Mitternacht beendet sein. Es wird sich also empfehlen, von dieser Maßnahme im möglichst weiten Umfange Gebrauch zu machen, da erfahrungsgemäß am legten Tage des Monats der Andrang beim Billettverkauf geradezu bedrohliche Formen annimmt.

Zur neuen Fahrpreiserhöhung.

Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Neichsbant und Bost erfolgt vom 30. b. Mts. bis auf weiteres zum Preise von 3 Millionen Mart für ein 20- Mart Stid, 1500000 m. für ein 10- Mart. Stüd. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Anlauf von Reichssilber­münzen durch die Reichsban! und Post erfolgt bis auf weiteres zum 50 000 fachen Betrage des Nennwerts.

Grubenkatastrophen ohne Ende.

Jubiläum. Heute begeht unser langjähriger Varteigenoffe Heinrich bold( Rathenower Straße 19) mit seiner Frau Antonie das Fest der Silberhochzeit.

Raum 24 Stunden nach der bereits am Sonnabend ge­meldeten Grubentatastrophe bei Maltby, in der 28 Gruben­arbeiter ihren Tod gefunden haben, hat sich ein anderes Gruben­unglück ereignet, und zwar in Kilsoph in Süd- Schottland, dem 10 Bergleute zum Opfer fielen. Im Augenblick der Explosion 1. waren nur 12 Grubenarbeiter im untersten Stollen beschäftigt, von denen 8 auf der Stelle getötet und 2 schwer verletzt wurden. Die 27. beiden übrigen Arbeiter, die sich 20 Meter von der Explosionsstelle entfernt befanden, fonnten sofort Alarmsignale geben.

Mord in der Grenzwache.

Jm Dienste ermordet wurde am 28. d. M. morgens in der Kanzlei der tschechoslowakischen Grottauer Grenzwache der Finanzinivektor Rub von einem unbekannten Pascher. Dieser zog bei der Visitation plöglich einen Revolver und streďte Ruß durch drei Schüsse in den Nacken nieder. Der Mörder ist entflohen. stammen. Er dürfte sich nach Zittau gewandt haben und soll aus Berlin

Groß- Berliner Parteinachrichten. Kreis, Mitte. Dienstag, den 31. Juli, 7% Uhr: Kreisfunktionärsgung im Rosen­

thaler Sof. Rosenthaler Str Sutritt nur mit Ausweis

Abt . Dienstag, 7 Uhr: Konferenz fämtlicher Bartelfunktionäre, Betriebsver­

trauensleute und Bezirksverordneten, Schule Sonnenburger Straße. Wichtige Tagesordnung. 30. Abt. Dienstag, 7 Uhr: Wichtige Funktionärkonferenz bei A. Carl, Wichertstr. 69.

Sport.

Rennen zu Hoppegarien am Sonntag, den 29. Juli.

1. Rennen. 1. Rotdorn( Krüger), 2. Liaze( M. Schmidt), 3. Do10­thea( Sädel). Toto: 7: 10, Play: 10, 10, 11:10. Ferner liefen: Lavinia, Fuchsmajor, Mellaroja, Denar.

2. Rennen. 1. Batrizier( Heidt), 2. Moloch( Rastenberger), 3. Traum­lieje( Balke). Toto: 22:10, Play: 14, 14, 67:10. Ferner liesen: Brüder.

Furchtbares Bergbahnunglück in den Vogesen . Ein furchtbares Bergbahnunglück hat sich in den Süd Dogesen ereignet. Es forderte fünf Todesopfer und 50 Berlegte. Anläßlich des franzöfifchen Nationalfeiertages war Schiffstatastrophe. Einer Lloyd- Meldung zufolge ist der eng- chait, Margita, Quarta, Adria, Regatta, Prinz Karneval, Händlerin, Doltor, der Bergbahnbetrieb von Retournemer nach dem Hohened lische Dampfer Billa Real" am 26. d. M. in der Nordsee in dichte, Flieder, Anuschka. verdoppelt worden. Als der erste Zug mit zahlreichen Reisenden auf der Höhe von Norderney untergegangen. Die Besatzung fonnte von Toto: 15:10. 3. Rennen. 1. Eigilbert( Rastenberger), 2. Aberglaube( D. Schmidt). dem Wipfel angekommen war und stoppen wollte, funktionier der Mannschaft eines dänischen Dampfers gerettet werden. ten die Bremsen nicht, so daß die Wagen crst langsam und 4. Rennen. 1. Riane II( M. Schmidt), 2. Sanguinifer( Raftenberger), dann immer schneller rückwärts liefen und mit aller Wucht auf den von Lourdes ist ein Attentat verübt worden, indem ein Pilger­Toto: 20:10, Plaz: 14, 19:10. Ferner liefen: Attentat auf einen Pilgerzug. Gegen eihen Zug in der Nähe 3. Granate( Olejnic). Kasbet, Tango, Laerte. zweiten Bug aufrannten, der gerade im Hinausfahren war. Der 5. Stennen. 1. Aulis( D. Schmidt), 2. Monfalcone ( Tarras), 3. Puppen­Zugführer des zweiten Zuges, der die Gefahr bemerit hatte, fonnte mit einem in räffelhafter Meife quer über die Schienen ge fee(@bert). Toto: 30: 10, Plak: 15, 31:10. Kerner liefen: Südwind. Bajur. die Reisenden seines Zuges noch rasch aussteigen lassen, so daß sie Reisenden famen mit dem Schreden daron. stellten Personenzug zum Zusammenstoß gebracht wurde. Die 6. Hennen. 1. Farnesina ( D. Schmidt), 2. Fribora, 3. Tavalyi der Gefahr entgingen. Von den Reisenden des anderen Zuges jedoch ( Hanste). Toto: 23:10, Plat: 15, 58, 117: 10. Ferner liefen: Beijtriz, wurden bei dem furchtbaren Zusammenstoß fünf getötet und 50 ver­Elamund, Landung, Abbazia , Orchis, lazid, Hallunke. legt. Die beiden Züge find vollständig zerstört. Eine Unter­fuchung ist eingeleitet

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Ricmlich übt. überwiegend bewölft, mit wiederholten Regenjällen und mäßigen südwestlichen bis weftlichen Winden.

7. cnnett. 1. Biñana( Maitenberger), 2. Flugschrift( Huguenin), 3. 3lberstedt( cr). Toto: 51: 10, Ping: 19, 19, 27:10. Ferner liefen: Bergleich, Drdensritter, Paris , Nart.