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namentlich der Industrie und des Handels, besteht darin, die deutsche | find.( Bravo !) Das deutsche Bolt hat gewiß den Millen zum Bebert, Regierung bei ihrem Bestreben zur Sicherung der Ernährungslage es müssen ihm aber auch die zur Erhaltung seiner Existenz nötigen und zur Stübung der Währung nach allen Kräften zu unterstüßen, physischen Voraussetzungen gegeben werden. namentlich auch in der Zurverfügungstellung von Devisen und in Hier muß sofort die Arbeit der neuen Reichsregierung einsehen. der Uebernahme der Garantien für die große Berbindlichkeit des Nur so wird sie sich das Vertrauen der breiten Massen erwerben Reiches. Wir begrüßen die Bereitwilligkeit, mit der weiteste Kreise tönnen. Der Reichstag hat in der vorigen Woche ein Steuer­führender Wirtschafter sich hierbei Lisher zur Verfügung gestellt programm verabschiedet, das den Forderungen der Sozialdemokratie haben. Wir hoffen und erwarten, daß diese Bereitwilligkeit eine entsprach. dauernde sein wird, da wir um so eher in der Lage sein werden, da von staatlichen Eingriffen abzusehen, wo die Freiwilligkeit an ihre Stelle zu treten vermag.

Die Wertbeständigkeit in der Entlohnung ist eine berechtigte Forderung

Jetzt gilt es, unverzüglich diese Steuern einzuheben. die Inflation muß eingedämmt werden. Wer seine Steuerzahlungen verzögert, frevelt an seinen Volksgenoffen, lähmt die Arbeitskraft und verurteilt die Kleinrentner zum Tode des Ber­hungerns, schwächt den Staat und damit auch die Wirtschaft. Wer dem Reiche in seiner Not die Existenzmittel schmälert oder gar durch Steuersabotage zu verweigern versucht, übt Landesverrat. ( Sehr richtig! bei den S03.)

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An dem Tage, an dem uns die Verfügung über das Ruhrgebiet zurüdgegeben wird, werden alle Kräfte sich regen, um die un­erträgude Stillegung der Schlagader der deutschen Wirtschaft zu beenden. 3m Einverständnis mit dem, was der frühere Herr Außenminifter und was ich selbst als Mitglied lefes Hohen Hauses am 8. Auguft ausgefeührt habe, befone ich auch heute, das deutsche Bolt hat den passiven widerstand für die Erreichung ganz bestimmter Ziele aufgenommen. Wenn uns die freie und unabhängige Verfügung über das deutsche Ruhr­ gebiet wieder gewährleistet ist, wenn die Rheinlande fich in dem international garantierten vertragsmäßigen Zustande befinden, wenn jeder vergewaltigte Deutsche von Ruhr und Rhein der Freiheit und der Heimat wiedergegeben ist, dann werden wir nach einer uns zu gewährenden Atempause unter Aufbietung aller wirtschaftlichen Kräfte des Landes auch die Mittel für angesichts der Gesamtentwicklung der wirtschaftlichen und sozialen eine Regelung der Reparationsfrage aufbringen fönnen, sofern Verhältnisse. Wir warnen aber davor, einfach die Verhältnisse des die uns auferlegten Casten uns bei harter Arbeit die Existenz reichen und blühenden Deutschlands vor dem Weltkriege schematisch unferes staatlichen und wirtschaftlichen Lebens und die Weiter­zur Grundlage für die Gegenwart zu machen oder gar diese Grund- Die beschlossenen Steuern waren aber nicht das Ende des Re­entwicklung unseres Volfes, gewährleisten, ohne die fiftlichen lage als zu gering anzusehen. Eine Ueberspannung auf diesem Ge- formwertes dazu mußten sie viel zu schnell verabschiedet Kräfte zu einer Erzielung ftärtster Ceistungen nicht aufge biete birgt die Gefahr in sich, daß unsere Wettbewerbsfähigkeit auf werden, sondern nur ein Anjang. Die wichtigste Aufgabe ber bracht werden können.( Lebhafter Beifall.) dem Weltmarkt erlischt und damit die Voraussetzungen für eine neuen Reichsregierung wird sein, uns unverzüglich einen Pian zum Die Konfolidierung unserer politischen uns wirtschaftlichen nationaler Verpflichtungen und eine Aufrechterhaltung der Wirt Aktivität unserer Handelsbilanz, ohne die an eine Regelung inter - Umbau des gesamten Steuerfystems auf wertbeständiger Grundlage Verhältnisse ist auch die Voraussetzung für die Wiederaufnahme schaft im Inland auf die Dauer nicht zu denken ist.( 3wischenrufe.) zur Beschlußfaffung vorzulegen.( Sehr richtig! bei den Soz.) der Sachlieferungen die infolge der durch die Ruhrbesetzung her. Ich richte diese Worte nicht an eine einzelne Klaffe, ich richte sie an fagen, die zur Sanierung der deutschen Finanzen zunächst erforder­Aus innen- und außenpolitischen Gründen muß unter den Bor beigeführten wirtschaftlichen Zerrüttung in unserem Baterlande unterbrochen werden mußten. Ich verlasse damit das Gebiet der diejenigen, die sich soviel gesunden Menschenverstand gewahrt haben. Außenpolitik, zumal ich es ausführlich in meiner Rede, die ich als( Buruf des Abg. Koenen.) So töricht sind wir nicht, daß wir die Er- lich sind, der Gesehentwurf stehen, der nährung des deutschen Volkes an Ihrem törichten Dogma die Belastung der Sachwerte gefehlich garanfiert. At geordneter vor wenigen Tagen hielt, behandelt habe, und wende scheitern laffen.( Neue Zwischenrufe bei den Kommunisten.)( Sehr richtig! bei den So3.) Nur so fönnen Reichstag und Reichs­mich mit furzen Worten der inneren Lage zu. Nichts wäre fal- Sch verstehe ja Ihre Erregung über den Zusammenregierung den Beweis liefern, daß es ihnen mit der Sanierung scher, als etwa die Tatsache der englischen Note zur Grundlage für bruch Ihres unverantwortlichen Streils.( Lebhafter der deutschen Finanzen und mit der Erfüllung tragbarer Repa­cine politische Lethargie zu machen. Wir wissen nicht, welche Beifall im ganzen Hause, Händeklatschen auf der Tribüne, erregte rationslasten wirklich ernst ist. Ohne diese Voraussetzungen wird politischen Folgerungen von dieser Note ausgehen werden, wir zwischenrufe von der äußersten Linken, großer Lärm.- Präsident es feiner deutschen Regierung gelingen, die Geschicke des deutschen wissen nicht, ob und toenn sie sichtbar werden. Man verlangt von Löbe: Ich bitte jetzt, die Zwischenrufe etwas einzuschränken. Ich Volfes, zu wenden. Und das ist nötig! Denn so wie es in fegter uns außenpolitische Aktivität. Die beste außenpolitische Aktivität, muß dem Reichskanzler unter allen Umständen Gehör verschaffen. Beit gegangen ist, fann es nicht mehr lange weiter gehen. Bir die wir enifaiten können, ist Ich tue das auch bei Ihren Rednern. Es geht nicht an, daß viele haben alle die Pflicht, unser Volt vor feelischer Zermürbung zu die Ordnung der deutschen Verhältnisse im Janern. Redner einen überschreien. Es ertönt der Ruf: Rausschmeißen! retten, die sonst rettungslos in den Untergang treibt. ( Sehr gut!) Wir haben verheißungsvolle Anfänge dazu gerade in Präsident Löbe: Ich bitte alle Kundgebungen zu unterlassen, In dieser Zeit hat vor allem die Landwirtschaft das Aeußerste der Arbeit der letzten Tage gemacht. Ich erinnere an die Ber - sonst muß ich mit Ausweisungen vorgehen.) Ich sehe diese Störungen für die Ernährung des Boltes herzugeben. Auch die Landwirtschaft abschiedung der Steuervorlagen, die getragen war nicht als irgendeine Beleidigung des Amtes an, das ich vertrete, fann fein Interesse daran haben, daß es im deutschen Bolte zum von dem Verantwortungsgefühl aller Parteien im Haufe. Wir wohl aber als eine Herabsehung des Ansehens des Kampfe aller gegen alle fommt. Die Reichsregierung als die Ver­stehen vor der Bewilligung der Goldanleihe, die Parlaments, das aufrechtzuerhalten wir alle treterin des gesamten Boltes hat die Landwirtschaft nicht nur hierzu jetzt aufgelegt worden ist. An alle Schichten des Volkes richten wir Beranlassung haben. Ich wende mich wieder zu der Er- anzuhalten, sondern zufäßlich die Pflicht, durch ihre Devisenpolitik die Aufforderung, diese deutsche Goldanleihe aufs fräftigste zu flärung der Regierung.( Lebhafter Beifall.) die Nahrungsmittelzufuhr, insbesondere die Fettversorgung des unterstüßen. Sie soll uns eins der Mittel sein, um die Geld- Eine wichtige Aufgabe zur Unterstügubng der Regierung bei deutschen Boltes zu sichern. Das muß möglich sein! Es ist eine inflation zurückzudämmen, die Verhältnisse geschaffen hat, unter diefen wirtschaftlichen und finanziellen Maßnahmen steht der traurige Tatsache, daß der Konsum an notwendigen Lebensmitteln denen weite Volksschichten in Deutschland faum noch über die not- Reichsbank zu. Die Reichsregierung ist einmütig der Auf- einen mit der deutschen Volksgesundheit unverträglichen Rüdgang wendigsten Subsistenzmittel verfügen. Die Goldanleihe ist nicht fassung, daß die Sicherung ihrer Maßnahmen durch die Reichsbank erfahren hat.( Zuruf Koenen: Der Unterernährungsminister des einzige Mittel zur Bekämpfung dieser Papierflut. Aber sie und ihre Leitung gewährleistet sein muß. bleibt doch!) Ja. Sie Abg. Koenen, sind geistig unterernährt. soll der Anfang zur Gesundung der Verhältnisse ( Stürm. heitere Zustimmung im ganzen Haufe.) zu einer durch­fein. So wie die Goldanleihe, auch im einzelnen ihre Abschnitte, greifenden Besserung werden wir überhaupt nur dann fommen, ein mertbeständiges Zahlungsmittel sein kann, halten wir es für wenn neben der geforderten Steuerreform eine Devisenpoli­die Pflicht der Reichsregierung, das Bedürfnis nach Wertbeständig­tis getrieben wird, die es der Reichsregierung erlaubt, die Wäh teit, das in der gesamten Volkswirtschaft vorhanden ist, mit aller rung zu stüzen und den llebergang zu stabilen Zuständen vorzu­Beschleunigung und so weit wie möglich zu tefriedigen. Wir bereiten. Sie ist nur möglich durch einen großen Devisenfonds, den halten dies schon deshalb für notwendig, um in der Bewegung der die Wirtschaft herzugeben hat. Lebensmittel nach den Großstädten unerträgliche Störungen be­feitigen zu fönnen. Die Währungsfrage rüttelt die größten volkswirtschaftlichen und finanziellen Probleme auf. Wir richten den dringenden Appell an alle Parteien, an dieser für unser Bolt so entscheidend gewordenen Frage mitzuarbeiten. In dieser Frage gibt es teine Barteimeinungen, in diefer Frage ist die pofitive Mitarbeit jebes, der die Verhältnisse zu bessern vermag, pater­ländische Pflichterfüllung, die wir dankbar begrüßen. Denn der Währungsverfall hat der gesunkenen deutschen Wirtschaft die Grundlage entzogen.

3hn zu bekämpfen, heißt, mit dem wirtschaftlichen Wieder­aufbau zu beginnen.

Wir richten einen besonderen Ruf zur tätigen Mithilfe an die deutsche Landwirtschaft. Wir sind weit davon ent­fernt die landwirtschaftliche Frage nur vom Konsumentenstand­

Die drängende Not diefer Tage verlangt fofortige Arbeit. Deshalb hat die Reichsregierung davon abgesehen, in den Erklärungn des Reichskanzlers etwa eine Programmrede geben zu wollen. Programme helfen uns nicht weiter, wenn nicht schnellstens Maß­nahmen zur Heilung getroffen werden. Wir richten an das hohe Haus den dringenden Appell, möglichst in Verbindung mit der Aus­Sprache über die Entgegennahme der Regierungserklärung, die Ver­abschiedung des Gesetzes über die Goldanleihe vornehmen zu wollen, um in der Fortführung der gesetzgeberischen Arbeiten auf diesem Gebiete feine Berzögerung eintreten zu lassen.

Wir brauchen Ihr Vertrauen. Befunden Sie durch dieses Ver­trauen nach außen und innen, daß das deutsche Parlament sich in schwerer Zeit zusammenschließt.

Nur die tatsächliche Bekundung des Lebenswillens der deulichen Nation wird ihr den Weg in die Freiheit bahnen. Verloren ist nur, wer sich selbst aufgibt. Wir aber haben das Recht, an Deutschlands Zutunft zu glauben, und die Aufgabe, sie zu sichern. ( Lebhafter anhaltender Beifall.)

Abg. Müller- Franken( Soz.):

punkt aus anzusehen. Ohne Produktionssteigerung in Landwirt- die ihr Amt in einer Zeit unbeschreiblicher Verelendung der breiten Wir haben die Erflärung der neuen Reichsregierung gehört, fchaft und Industrie werden wir aus der Berarmung des ganzen Massen des deutschen Voltes antritt. Die Reichsregierung wird Boltes nicht herauskommen. Aber Kampf müssen wir jedem an- die schwere Aufgabe haben, mit allen erdentlichen fagen, der in jeziger Lage die Ernährung des deutschen Boltes und Mitteln die Not zu lindern. Das erfordert Optimismus die Wiederherstellung gesunder wirtschaftlicher Verhältnisse er­schwert. Wer in Produktion und Handel landwirtschaft­liche Erzeugnisse aus Gewinnrüdsichten zurüd. hält, der versündigt sich am deutschen Volk.( Sehr richtig!) Wer Streits in der Erntezeit veranlaßt, tut dasselbe.( Sehr gut!) Die Aufgabe der Wirtschaft, wir vor der Geschichte den Beweis zu liefern, daß wir eine Nation

Schlange am Kartoffelwagen.

Von Hans Bauer.

Bor einem Kartoffelwagen hat sich eine Schlange gebildet. Bor mir stehen, nicht in einer eindeutigen Reihe aufgestellt, aber doch einigermaßen diszipliniert, eine Arbeiterfrau, ein Wandervogel, eine Dame mit Lorgnon, zwei junge Leute, hinter mir ein Herr mit einer Pfeife, zwei einfache Männer, ein Kind, einige Hausfrauen. Eine Weile ist es ziemlich ruhig gewesen in der Schlange, als es jedoch von vorn durchfickert, daß möglicherweise die Kartoffeln nicht für alle ausreichen, geht eine Beunruhigung durch die Menschen­kette, die sich schließlich zu peffimistischen Zustandsbetrachtungen fristallisiert. Schließlich leitet der Herr mit der Pfeife ins allge meine über, stellt die rhetorische Frage, wer an allem schuld sei und beantwortet sie mit Die Franzosen !" Das seien die größten Schweine­Perle seit Menschengedenken, aber man wisse ja, wie es einmal enden werde. Einmal werde der Tag kommen!

Da unterbricht einer der Arbeiter, daß die Kartoffelnot doch mit den Franzosen nichts zu tun habe. Er, der Herr, möge nur die Augen ordentlich aufsperren, dann werde er sehen, wie wir der Lumpen genug im eigenen Lande hätten. Die Kartoffeln würden doch nicht in Frankreich geerntet. Die würden in Deutschland ge erntet, aber dann würden sie zurückgehalten oder verschoben.

Der Herr gibt sich nicht zufrieden. Man müsse meitsichtig genug sein, die Kartoffelnot als Teil unserer Gesamtmisere zu erkennen. Der Bolksgenosse solle nicht immer zuerst am Boltsgenossen, sondern am Landesfeind etwas auszusehen haben.

Volksgenossen," empört sich der andere Arbeiter, was haben die Preistreiber und Auffäufer mit Volksgenossen zu tun! Für die Schufte ist doch kein Galgen zu hoch!" Der Herr gibt nicht nach. Er redet noch etwas vom Krieg daher und daß wir nur nicht vorzeitig die Waffen hätten wegwerfen dürfen. Teils findet er Zustimmung, teils Widerspruch. Und schließ lich richtet er so etwas wie einen Appell an die Umstehenden. Ob er nicht recht habe und ob so wie er nicht die meisten dächten?

Drängen Sie sich lieber nicht so vor," verseht ihm da die Ar­beiterfrau. Sie find später gekommen als ich und stehen jetzt vor mir. Das paßt nicht recht in die Debatte. Das wirft sehr prosaisch in diesem Augenblick, mo letzte politische Fragen gestreift werden. Aber die Frau hat sachlich recht. Es fällt mir jetzt auch auf. Borhin stand der Herr mit der Pfeife hinter mir, jetzt steht er schräg

rechts vor mir.

Da der Herr nicht gleich reagiert, wiederholt die Frau: Sie sollen sich lieber nicht so vordrängen." Und wie sie das fagt, sehe ich ein: auf dieses lieber" fommt es an. Auf dieses lieber", das den Nachdruck vor der Aufrollung des überzeitlichen Schuldkomplexes auf die kleine Anständigkeit des Augenblides verlegt, das am Kartoffelwagen nicht die Erörterung letzter Schuldgründe, sondern die schlichte Organisation verlangt, daß früher dran kommt, wer früher da war.

und schnellste Entschlußkraft.

Es geht um die Existenz des deutschen Bolts und die Erhaltung der deutschen Wirtschaft.( Sehr wahr! bei den S03.)

In den schweren Wochen, die jetzt noch vor uns stehen, haben

In der Schlange hatte der Herr vorhin eher eine Mehrheit auf feiner Seite. Es will jetzt keiner mehr recht von ihm etwas wissen. Er hat eine geschlossene Front hinter sich.

Freilich werden wir zu geordneten Verhältnissen nur fommen, wenn sich unsere äußere Bage erleichtert. Eine wesentliche Erleich­terung unserer außenpolitischen Lage sehen wir noch nicht im Anzug.

Die lehten englischen Noten sind ein Bekenntnis. Aber nicht Bekenntnisse, sondern nur Taten bringen uns vorwärts. Berlassen wir uns nicht auf die Taten der Regierungen anderer Länder. Bir müssen von unserer eigenen Regierung erwarten, daß fie uns zu Taten führt, die das Los des deutschen Volkes nach innen und außen erleichtern. Und das ist nur möglich, wenn wir durch Bereitstellung von Mitteln beweisen, daß wir Reparationen in den wirklichen Grenzen unseres Könnens leiften.

Das deutsche Volk ist bereit, für die Befreiung des Ruhrgebiets und für die Herstellung vertragsmäßiger Zustände im Rheinland große Opfer auf sich zu nehmen, Nur so merden wir zu einer Be­Auslandes hat aber weiter zur Voraussetzung, daß friedung Europas fommen. Die Gewinnung des Vertrauens des

unser Land nicht dauernd zu einem Herde politischer Gärung

wird. Die Welt muß die Ueberzeugung gewinnen, daß das Gefüge

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der deutschen Republik unerschütterlich feststeht. Dazu gehört vor allem, daß die bewaffneten Organe des Staates Reichswehr und Schutzpolizei jeder verfassungsmäßigen Regierung und nur dieser zur Verfügung stehen. In einer Zeit wie der unsrigen liegt für extreme Parteien der Bersuch nahe, sich der Reichswehr für ihre voltsfeindlichen partei­

Es will mir scheinen, daß diese Tatsache wesentlicher für die Hoff nung auf spätere glücklichere Tage ist, als jere, da über die Schuld- flären zu können. Die Bergrößerung der Herzen der Berufsradler frage teine Einigkeit erzielt werden fonnte.

war die Herzvergrößerung noch erheblich gesteigert, da sich ein durchschnittlicher Herzquotient von 1: 40,3 nachweifen ließ. Das Durchschnittsgericht der untersuchten Rennfahrer ist etwa 4 Rilo­gramm höher als das der Amateure, aber dieser Unterschied ist bei weitem nicht groß genug, um den Unterschied der Herzgrößen er­ist durchaus gleichmäßig und geht erheblich über das hinaus, was man sonst bei gut trainierten Sportleuten zu sehen gewohnt ist. Das Radfahren aber übertrifft wieder alle anderen Sportarten in Der Einwirkung auf die Herzgröße, weil es offenbar dem Herzen die schwerste Arbeit aufbürdet. Das Verhältnis vom rechten zum fich gleichmäßig auf den rechten und linken Bentrifel, ist also har linten Herzteil zeigte teine Besonderheit; die Vergrößerung erfiredi monisch. Die untersuchten Personen waren sämtlich gesund und hatten feinerlei Beschwerden. Es handelt sich also um eine Zu nahme der Herzmuskulatur infolge erhöhter Inanspruchnahme, die jedoch in stärferem Maße vor sich geht als die Zunahme der allge­meinen Muskulatur.

Märkische Fahrt. Der Schnellzug eilt der Reichshauptstadt zu. Noch eine Stunde schnellster Fahrt auf der flachen märkischen Erde, welch ein Genuß für die Augen, die in Gelb, Grün, Blau und Weiß und wird find dem brandenden Großstadtleben wiedergegeben. Aber schwelgen können! Goldig steht der Hafer, den die Maschine jetzt niedermäht, gelb sind die Garbenhaufen des Roggens, deren letzte flinke Hände dem hoch oben auf dem Wagen thronenden Mädchen zureichen. Dann fährt das Gespann fort in flottem Tempo, nicht baß ein Gewitter droht; nein, der Erntesegen ist diesmal reichlich: Rorn gibt's, Stroh, Hafer für die Pferde kurz, die Körnerernte - ist wohl mehr als bloß befriedigend; und ebenso steht es mit dem wunderliches Aussehen jetzt so mancher am Meeresstrande wieder Der felifamfte Meeresfifch. Das Seepferdchen, dessen Grün der Wiesen: die zweite Mahd hat schon vielfach begonnen und beobachten wird, bezeichnet der englische Naturforscher Baffett lohnt wie die erste reichlich. Zu dem landwirtschaftlichen Zweiflang Digby als den seltsamsten Meeresfisch". Der gepanzerte, fnodige von Gelb und Grün( die gut geratenen Kartoffeln nicht zu vergeffen!) fleine Körper, der im Wasser aufrecht erscheint, wird von einem bort oben von weißen Wolfen schärfer betont, letzteres hier durch den tender Augen, deren jedes sich besonders bewegt. Diese Augen gefellt sich das flare Blau des Himmels und des Wassers; ersteres phantastischen Pferdekopf gefrönt mit einem Baar großer, leuch bunkelgrünen Waldessaum zusammengehalten. Bo ein Haus steht, ist auch leuchtender Kohl vorhanden, sieht Fall ist. Die Seepferdchen halten sich ganz aufrecht, während sie glitzern so lebhaft und intelligent, wie es sonst bei feinem Fisch der man fruchtbeladene Birnen- und Apfelbäume die jungen Gänse langsam durch seichte Gewässer oder auch an der Oberfläche ge­und Hühner schnattern und piepsen allenthalben die Spuren schützter Buchten schwimmen, und sie bleiben auch in aufrechter reichen Gegens. Man vergißt die vielen falten Tage diefes Sommers; Stellung, wenn sie ruhen, von ihrem Schwänzchen in Gleichgewicht vielleicht waren sie mit dem Regenüberfluß nötig, um die Grundlage gehalten. Gie bewegen fich mit den fleinen Flossen vorwärts, die für das Gedeihen und Reifen in der flaren Augustsonne zu bewirken. an jeder Seite des Nadens sich befinden und wie Ohren aussehen. Und im Anblick diefer Precht denkst du mit Ingrimm an die teuren Die Schwanzflossen dient als Steuer. Fängt man ein solches See­Preise und die Sorge, fich das Notwendige zum Leben zu beschaffen. pferdchen und bringt es in ein großes Glas, so erkennt man bald, bald erreicht. Du steigst aus und tauchst im Gewühl unter. Aber sich von fleinen Seewürmern und Fifcheiern zu nähren, die man Langsamer fährt jezt der Zug. Die erste Berliner Station ist was für ein lebendiges und fluges Tierchen das ist. Es lernt bald, die Gedanken schweifen noch zurück, dorthin, wo das Fontanesche ihm in das Glas hineinwirft, und pidi eifrig an ihnen, während Dichterwort lebendig ist:

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,, Blaue Havel, Grunewald , Grüß mir alle beide..."

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P. D.

es sich mit seinem Greifschwänzchen an einem Grase festhält; es rollt seine runden Augen nach dem Leckerbissen hin, den man ihm darbietet. Man darf das Glas nur nicht in die Sonne stellen; das fann das Seepferdchen nicht vertragen.

Turandot".

von Schönherrs Weibsteufel".

Das Herz des 6- Tage- Fahrers. Der Einfluß des Radfahrens auf die Herzgröße wird von Dr. Herbert Hergheimer, der 12 Berufs­rannfahrer untersucht hat, in einem Auffaz der Klinischen Wochen- Theaterchronik. 3m effing- heater endet das Gastspiel fchrift" dargestellt. Er hat in lehter Zeit die Einwirkung einer des Moskauer Künstler Theaters Freitag. Zur Aufführung Reihe anderer Sportarten auf die Herzgröße untersucht und fonnte gelangt in Abänderung des Spielplans an allen Abenden Bring effin Im Renaissance Theater gebt Mittwoch zum deutliche Unterschiede dabei feststellen. Das Radfahren ist aber augenscheinlich der Sport, der das Herz am stärksten vergrößert. lekten Male Ichirilog uden in Szene. Freitag ist die Erstaufführung Dabei muß natürlich die Intensität beachtet werden, mit der das Eine Menzel- Ausstellung ift in der Kunstgewerbe Radeln betrieben wird. Der gewöhnliche Amateurfahrer strengt Bibliotbet eröffnet. Sie zeigt Menzel als Meister von Gebrauchs­fein Herz natürlich nicht so an wie der Berufsfahrer, und unter graphit, besonders in dekorativen Blättern seiner Schwarzweißtunit aus diesen sind wieder die Fahrer bei den 6- Tage- Rennen mit ihrem der Frübzeit, wie den Schükendiplomen und dergleichen. Eie zeigt ihn Training den fiäristen Anstrengungen unterworfen. Bei Amateur- ferner als den großen Buchiüustrator. radfahrern ist schon früher eine Bergrößerung des Hezens festge= Die Wiederherstellung der Kathedrale von St. Onentin iſt stellt worden, deren Quotient durchschnittlich mit 1: 44,6 angegeben jest soweit gedichen, daß die vom deutschen Denkmalsschus geretteten herr­wird. Bei den 12 Berufsrennfahrern, die Herrheimer untersuchte, lichen Glasfenster soeben wieder eingesezt wurden.