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bes Devisenmarktes, um dann in ganz anderer Situation die Außen­politit fortführen zu können.

Unfere ganze Politik ist nichts anderes als eine Funktion des Dollarburies im mathematischen Sinne. Wir müssen durch die Ber herrschung des Dollarkurses erst die Grundlage fchaffen für eine programmatische Politik. Die Grundlage dafür und das soll in Die Deffentlichkeit ist eine

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brutale Steuerpolitif.

Die wirtschaftspolitischen Forderungen müssen zurüdgestellt werden hinter die währungspolitischen Notwendigkeiten, weil diese die zwin­gendsten Notwendigkeiten für den Bestand des Reiches geworden find. Ich larm die Grundlagen dafür nur schaffen, wenn die Birt schaft einfieht, daß es sich um ihre Existenz, um die des Reiches handelt, daß fie das Aeußerste daransehen müſſen, um dem Reiche die notwendigen Deviſen zur Verfügung zu stellen, die wir brauchen für die Aufrechterhaltung der Ernährung, der Eisenbahnen, der Be für die Aufrechterhaltung der Ernährung, der Eisenbahnen, der Be­herrschung des Devisenmarftes.

werden. Es ist sonst unmöglich, überhaupt eine Politif zu treiben. Es ist Aufgabe ter Regierung dafür zu sorgen, daß diese lleber­einstimmung hergestellt wird.

Die Finanzlage, die mir als Erbschaft übernehmen mußten, ist wirklich ernst. Es wird aller Anstrengungen bedürfen, um eine Berschlechterung zu verhüten, um eine Verbesserung durchzusehen. Dazu bedürfen wir in erster Linie Ihre Unterstügung, dann die der gesamten Wirtschaftstreife. Es muß sich in den nächsten Wochen und Monaten jeder Deutsche darauf einstellen, daß gegenwärtig das Primat des Staates unbedingt gewahrt

Bayern verhängt die Sperre.

Ueberschreitung der Kompetenzen.

Die banerische Staatsregierung erläßt einen Auf. ruf, in dem es heißt:

Unter dem Drud des Bersailler Gewaltfriedens stetgt die Not von Tag zu Tag. Der rechtswidrige Ruhreinbruch hat die Not ins Unerträgliche anwachsen lassen. Es geht Berzweiflungs­werden muß. Wenn das nicht der Fall ist, können wir einen zu Reich haben im Zusammenhang mit dem Regierungswechſel dieſe stimmung durch das Land. Die jüngsten Ereignisse im Was daraus hervorgehen würde, sammenbruch nicht verhüten. brauche ich Ihnen nicht auszumalen. Deshalb müssen alle egoistischen Gorge in weitere Kreise getragen. All das suchen gewissenlose werden; wir müssen durch eine Sanierung unserer Finanzen und Dem bedrängten Baterlande können aber nicht Kommunismus und Rüdsichten auf die Privatinteressen in der nächsten Zeit ausgeschaltet Elemente für ihre Umsturz bestrebungen auszunüzen. Währung dazu gelangen, daß wir die Grundlage erlangen, von der Bolschewismus, nicht neue politische und wirtschaftliche aus eine Bolitit überhaupt möglich ist, die das zu einem gedeihlichen Abenteuer Rettung bringen. Helfen kann nur zielbewußtes Ende führt, was wir jetzt begonnen haben. Handeln, das dem Bolte Arbeit und Brot, Freiheit und Sicherheit

Die Regierung hat sich deshalb ins Einvernehmen mit den Nach dem Minister Hilferding gab Berkehrsminister Deler gewährle stet. Für dieses Zie! wird die bayerische Staatsregierung Wirtschaftstreifen gefeßt. Sie haben erklärt, daß sie die Regierung unterstützen werden, weil sie die letzte politische Reserve ist, über die einen furzen Ueberblick über die Lage der Eisenbahnbe- alles einsehen, was in ihrer Macht steht. Als nächste Maß= Deutschland verfügt, weil sie einsehen, daß eine verfaffungsmäßige triebsverwaltung. Er fündigte neue Tariferhöhungen an. nahmen hat der Ministerrat beschlossen: Zur weiteren Sicherung Regierung überhaupt unmöglich sein würde, menn diese Regierung In der Diskussion sprachen die Abgeordneten lödner( 3.) der Brot- und Mehlversorgung werden die Restbestände von Getreide banfrott machen würde. Wir haben über die Möglichkeiten ge- und Dernburg ( Dem.). Beide Redner stimmten im allgemeinen aus der Ernte 1922 unverzüglich der Bearbeitung und sprochen, wie ein derartiger Devisenfonds geschaffen werden kann. der Devisenerfassung zu. Nach ihnen sprach Genosse Wels. Er dem Gebrauch zugeführt werden. Die neue Brotgetreide­Es ist uns aus Wirtschaftstreifen gesagt worden, auf dem Wege der forderte energisches Eingreifen der Regierung, vollständige Er- ernte wird in bestimmten Zeiträumen zum Tagespreis in den Freiwilligkeit geht es nicht. Wir brauchen gegen diejenigen, die immer noch nicht begreifen, daß zwischen den Interessen des Reichs faffung aller Devisen gegen ein wertbeständiges Zahlungsmittel, öffentlichen Berlehr gebracht. und der Wirtschaft fein Unterschied fein fann, auch 3wangsmaß nahmen. Wir haben diese Dinge eingehend geprüft und sind vor läufig zu einer Lösung im Einvernehmen mit den Wirtschaftskreisen gekommen, die, wie ich hoffe, uns in der nächsten Zeit ausreichende Mittel zur Verfügung stellen wird. Ich hoffe, daß die Mittel um so rafcher fließen werden, je meniger 3wang notwendig ist.

Wir sind zu einem Vorschlag gekommen, der davon ausgeht, daß für je 10 000 m., die auf die erste Rate der Brotversorgungsabgabe gezahlt worden sind, ein Betrag von 1 M. Gold in Devisen bis zum 15. September 1923 zu liefern ist.

Wird der entsprechende Betrag nicht abgeliefert, so ist unter Eid zu versichern, daß ein ausreichender Besiz von Devisen am Stichtag nicht vorhanden ist. Wenn sich bei der Nachprüfung eine falsche Angabe herausstellt, ist

Zuchthausstrafe und wegen Meineid Konfistafion des Vermögens angedroht. Als Gegenleistung soll nach Wahl den Abliefernden ge­geben, werden entweder Goldanleihe oder Berschreibung auf neue Goldfonten. In dem Fall, daß tatsächlich nachgewiesen wird, daß Devisenzahlung nicht möglich ist, wird Zahlung in Bapiermart ent­sprechend dem Kurs am Stichtag angenommen. Erwogen wird noch, ob man einen Teil von Devisenzahlungen auf Steuergoldfonten an­nehmen will. Ich erwarte, daß auf diese Weise ein ausreichender Devisenfonds zur Verfügung gestellt mird. Sollte diese Erwartung nicht zutreffen, so werden wir in Erwägungen eintreten, welche Maßnahmen dann ergriffen werden müssen. Die Regierung ist ent­

schaffen.

Ein Wort über die Währungspolitif. Wir brauchen eine fchleunige Aenderung der Reichsbankpolifif

bfchaffung der vierteljährlichen Vorauszah. Wertbeständige Anleihen des Reiches und anderer Körperschaften lungen der Beamtengehälter, dratonische Strafen ermöglichen den Landwirten die Anlage des Erlöses ohne Gefähr­gegen alle Versuche, die Steuern zu hinterziehen. Die neue Re- dung der Bertminderung. Für Mühlen und Lagerhäuser gierung müsse es weit von sich meisen, mit dem Borwurf belastet wird die Auskunftspflicht über die Getreide und zu werden, daß sie das Elend verschuldet habe, das unter der alten mehl bestände eingeführt. Handel und Genossenschaften wer­Regierung hereingebrochen sei. Die Regierung müsse den Kampf den aufgefordert, wie bisher in erster Linie den bayerischen Bedarf der Staatsautorität gegen die übermächtig erftartte Induftrie und zu deden. Für die Kartoffelversorgung ist durch reichliche Wirtschaft durchführen Sie repräsentiere in diefe m Kampfe ein Zufuhren neuer Auslands- und Inlandskartoffeln Sorge getragen, Bolt von 60 Millionen und sie dürfe vor harten was auch eine Senkung der Kartoffelpreise erwarten läßt. Die Maßnahmen nicht zurückschreden. Sie werde dabei die Unter- Wiedereinführung des Frachtbriefzwanges bei ftüßung der Sozialdemokratie haben.

Die Sigung dauert fort.

Morgen Reichskanzlerrede.

Kartoffelverfand steht bevor. Für Vieh und Fleischversorgung wird ebenfalls eine Bersand. und Berbleibtontrolle einge­führt. Die Reinigung des Handels von überflüffigen und unzuver läffigen Persönlichkeiten wird nachdrücklichst fortgesezt. Durch meitere Ausgabe von Notgeld wird die Zahlungsmittel­,, Diktatur" innerhalb der Grenzen der Verfassung. fnappheit bekämpft werden. Trog allen Schwierigkeiten Reichstanzler Dr. Stresemann wird morgen mittag bietet die Ernährungslage feinen Anlaß zu über­um 1 Uhr in der Deutschen Gesellschaft vor einem fleinen triebenen Befürchtungen. Bei der Durchführung dieser Kreis des Industrie- und Handelstages das Wort ergreifen, Maßnahmen baut die banerische Staatsregierung auf die Vaterlands­um die Stellung der neuen Regierung zur Reparationsfrage liebe und den Gemeinsinn des banerischen Volkes. Die unbeugsame darzulegen und auf die lezien Reben Boincarés Standhaftigkeit des befetzten Gebietes, namentlich unserer gepeinigten näher einzugehen. Heute nachmittag um 6 Uhr findet ein Pfaiz, soll uns leuchtendes Borb'd fein. Ministerrat statt; zur Beratung stehen laufende Angelegen. heiten.

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Nach der B. 3." soll der Reichstanzler gestern zu Dieser Aufruf der bayerischen Regierung birgt trog feines schlossen, mit allen zweckmäßigen Mittein fich diesen Fonds zu ver- den Barteiführern gesagt haben, wenn das Finanzprogramm harmlosen Inhalts eine große Gefahrenquelle Selbst der Regierung nicht verwirklicht werde, dann gebe es faum die doch sehr banernfreundliche Deutsche Tageszeitung" fagt einen Weg zur Rettung. Wenn auch die Reichsregierung die dazu: Die sich über die Kompetenzen der Reichsregie im Sinne des llebergangs zu Golbtrebiten und Gold. Diftatur ablehne, so werde sie vor der Anwendung der fonten. Ein großer Teil des Devisenbedarfs der Wirtschaft ist Dittatur innerhalb der Grenzen der Ber- rung und über ihre Ablehnung banerischer Borschläge und Forde hinwegsegenden hervorgerufen durch das Bedürfnis nach Bertbeständigkeit. Daß faffung nicht zurüdschreden, um jeder Sabotage rungen Notmaß bayerischen wertbeständige Reserven nötig sind, darüber ist kein Zweifel. De ihres auf die Konsolidierung der inneren Verhältniffe gerich- nahmen sind schwerwiegend und von größter Bedeutung, Wirtschaft hatte bisher feine Gelegenheit fich wertbeständig zu teten Programms wirksam zu begegnen. ebenso auch die politischen Auslaffungen der bayerischen Staats­fichern, als daß fie in die Waren ging, oder aber imbent fie sich De- Die Ankündigung des Reichstanzlers läuft also auf eine regierung im Eingang ihres Aufrufes. ofen anschaffte. Es ist interessant, wie schwer es der Wirtschaft Diftatur der Mehrheit" hinaus. Berjünde man Das Reich hat manchmal gemacht murde, fidh sonst mertbeständig zu sichern. Ich unter Diftatur lediglich eine Gewaltherrschaft, die sich über tratie die öffentliche Bewirtschaftung der Lebensmittel be gegen den Willen der Sozialdemo fenne einen großen Konzern, der für die Ausraubung feiner Fabrit durch die Franzosen im befekten Gebiet eine größere Sunnne erhielt. Die perfaffungsmäßigen Rechte der Parlamentsmehrheit hin feitigt. Die Regierung Knilling führt sie auf Umwegen und Er wanète fich an die Reichsbank und ersuchte um eine wert megfett, fo wäre Dittatur der Mehrheit" ein Widerspruch in nur für Bayern wieder ein. Mit der Einführung des Fracht­beständige Anlage. Das wurde ihm abgelehnt, und er sich selbst. Was aber hier gemeint ist, ist eine rüdlichtsbriefzwanges für Kartoffelfendungen greift batte fein anderes Mittel, als in Devisen zu lofe Geltend machung des durch die Barlamentsmehr die bayerische Regierung ganz deutlich und bewußt in die gehen. Dieser Zustand muß endlich beseitigt werden. Es ist überheit vertörperten verfassungsmäßigen Staats Rechte der Reichsbahnverwaltung ein. Sie darf sich nicht haupt notwendig, daß ebenso wie innerhalb der Regierung millens. Diese verfassungsmäßige Dittatur zu verwirt- wundern, wenn die Reichsregierung fie höflich, aber hoffentlich ein einverständiges Arbeiten der Refforts stattfinden muß- und ich werte die Ansicht vertreten, daß die ganze lichen, liegt im Intereffe der Bolts mehrheit, auf die fich die sehr bestimmt auf die Grenzen ihrer Machtvollkommenheit nanzgebarung der Refforts starter als bisher unter Barlamentsmehrheit stüht. Dittatur in diesem Sinne ist nichts aufmerksam macht. In Wirklichkeit zielt die Verordnung die Kontrolle des. Finanzminifteriums tommt als Ausführung der Verfassung. augenscheinlich auf eine Absperrung Bayerns vom Reiche ab, mie innerhalb des Kabinetts die Reibungen aufhören müssen, ebenso wenigstens soweit die Lebensmittelversorgung in Betracht ist es notwendig, daß tommt. Auf das Ruhrgebiet und die übrigen unter der Belegung leidenden deutschen Gebietsteile wird diese bayerische Reservatpolitit sicher einen begeisternden Eindrud machen.

die Finanz- und Wirtschaftspoliiit des Kabinetts und der Reichsbant in Uebereinstimmung gebracht

Besuch in Nieder- Schönenfeld.

Bon Hans Wesemann .

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Eine Stunde lang geht man von der fleinen bayerischen Station noch nach der Feftung, immer an gemähten Feldern und leeduften. den Biesen vorbei, umschwärmt von Müdentanz und mit dem fre en Blick auf reiche Höhenzüge in der Ferne. Aber stärker zieht eines immer wieder das Auge an, ein kleiner weißer Bürfel mit schwarzem Strichelwerk darauf, der inmitten roter Dächer und grünem Laube sich behauptet als Mittelpunkt dieser idealisierenden Landschaft, die er bestimmt. Man weiß es gleich: Das ist das Gefängnis.

Gärten mit bunten Bauernblumen rahmen die Festung ein, in den Gassen des fleinen Dorfes schnattern Gänse, und aus den Höfen her stampft die Dampfmaschine. Bie gerne glaubte man an ein Idyll! Aber hinter den hohen Spalieren fielyt tas schärfere Auge starte Mauern, Stacheldraht ist funftgerecht mit dichten Laubengängen verflochten und überall zweckmäßig versteckte Bosien mit Flinten und Signalpfeifen, von großen Hunden begleitet, deren Wachsamkeit jede noch so schnelle Flucht vereiteln müßte.

In der Bachtstube tann langes Berhör. Zwar hat mir die hobe banerische Obrigkeit nach zweimaliger Berweigerung eine Stunde Besuchszeit gewährt, aber da ich erstens aus Berlin fomme und zweitens, wie mir der Herr Festungsvorstand erzählt, Toller eine Staatsgefährliche Person ist, müssen bestimmte Borsichtsmaßregeln beachtet werden, als da find: Unterredung unter Aufsicht und die eidesstattliche Bersicherung, daß ich feine Aus- und Enbruchswerf. zeuge zur Gefangenenbefreiung einschmuggele. Gin fleiner Strauß von Wiesenblumen erregt Aufmerksamkeit, er wird durchsucht auf versteckte Papiere. Die verschiedenen Farben fönnten ja ein Signal bedeuten, wir haben schon so etwas erlebt."

um

jetzt zu

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400 Sowjeffriegsflugzeuge meldet ber Rorresponbent des Star" in Mostau. Trogli babe legthin in einer Rebe erklärt, daß Rußland in drei Jahren 8000 Militärluftfahrzeuge baben werde.

Ich denke an die Worte vom roten General", und alle die friegerischen Borbereitungen erscheinen mir plöglich lächerlich und finnlos. Sie töten den Geist nicht, auch wenn sie mit allen fleinen Mitteln der Schikane und Niedertracht arbeiten. Manchmal ohne Bapier und Tinte, oder wenn sie wochenlang mir die Bost vorent Hier fällt ihm der Bärter ins halten, ist es ja schwer aber Wort und verbietet jedes politische" Bort.

Ich erzähle von dem Arbeiterjugendtage in Nürnberg , spreche von ihrem schönen Mute, ihrem Zufunftsglauben und ihrem Ernfte, ein neues Leben herbeizuführen. Toller hört lächelnd zu. J bekomme oft Briefe von jungen Menschen, die find mir immer die liebften, sie find so ehrlich und unabsichtlich, grüßen Sie alle jungen Freunde von mir."

Die Zeit vergeht. Der Wärter mahnt. Son el wäre noch zu besprechen. Also num ist es ja nur noch ein Jahr, und das geht ja auch herum, wenn man mir nur einen Spezialarzt gestatten wollte, tas ist mein einziger Wunsch an Euch da draußen. Wir reichen uns zum Abschied die Hände, unwillkürlich fehen wir durch das Meine Gitterfenster nach dem Sommerhimmel. Ich seh sie von meiner Szene aus tommien. Ich fann das ganze weite Band sehen, obwohl ich nie hinauskomme. Aber es ist auch schön, alles zu sehen." Wir gehen die paar Schritte zur Türe, gleich ist der Besuch zu Ende, da sagt er halblaut und fast für sichy: Wenn ich raustomme, dann gehe ich für einige Zeit ins Weite, ins Freje, irgendwoh'n, aber dann möchte ich ganz allein sein."

Kurzer Abschied. Grüße an alle Freunde. Wieder Türen schließen und Schlüsseldrehen. Ich bin draußen. Durch Sonnenglut und Mittagsstille geht der Beg zurück. Ich sehe mich nicht um, aber ich fühle das Gefängnis im Rücken.

Hohn für geistige Arbeit. Zu dem Brief des Prof. Jacobsohn­Last, den wir in Nr. 284 veröffentlichten, ersucht uns die Universi tätsquäftur um folgende Berichtigung:

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Dem Professor Jacobsohn- Last stehen nur die Honorare der feine Borlesungen besuchenden Studierenden zu, da er nicht Pro­feffor an der Universität, sondern Privatdozent( mit dem Titel Bra­feffor) und deshalb gleich den Angehörigen anderer freier Berufe auf die Einnahmen aus Honoraren angewiesen ist, aber feine Staats­bezüge erhält. Die Universitätsquäftur war deshalb nur in der Lage, das für Professor Jacobfohn aufgekommene Honorar an ihn abzuführen. Dies betrug, da er nur einen Zuhörer hatte, 1200., von denen 4 M. Ueberweisungsgebühr abgezogen wurden. Auch wie er erst dieser Betrag stand ihm übrigens nicht zu, weil er nach lebermeifung des Gelbes angezeigt hat überhaupt nicht ge­zurückgezahlt werden. lefen hatte. Runmehr muß diefer Betrag dem Studierenben wieder

Prof. Jacobjohn bemerkt dazu:

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Mein Brief war nicht an die Quästur der Universität gerichtet, sondern an den Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung. Die Quästur ist nur eine Geldverwaltungsbehörde und deshalb auch gar nicht berufen, zu dem Problem der Dozentenbesoldung Stellung zu nehmen, sondern das ist Sache der obersten Instangen, d. h. des Ministers. Dieser ist dafür mitverantwortlich, daß einmal eine Reihe Don Dozenten beamtet und damit festbefoldet wird, eine andere Reihe, die wissenschaftlich auf gleicher Höhe sfeht und längere Jahre an der Universität als Lehrer gewirkt hat, nicht. Und er ist dafür verant­wortlich, daß ein Dozent in der jetzigen Zeit, ganz gleich, ab er einen oder hundert Hörer hat, ein Honorar für ein halbes Jahr geistiger Anstrengung erhält, das bei weitem geringer ist als der Berdienst, den ein Arbeiter für eine Stunde Arbeit erhält. Denn bei hundert hörern würde er als Semesterhonorar etwa 120 000 m. erhalten. Mein Brief hatte den Zweck, dem Herrn Minister ein­mal gründlich die Augen zu öffnen, damit er für Abstellung dieser schreienden Mißstände Sorge trage."

Die Ausstellung des Staatlichen Banhauses in Weimar bat Baugedante unferer Zeit entspricht. Täglich besuchen fie 10000 Fremde. Erzeugnisse im Werte von jast einer Milliarde find bereits verkauft.

Eine Autographenstiftung für die preußische Staatsbibliothel. der Musikverlag Bote& Bod, der im Laufe des 19. Jahrb die Berte vieler der bervorragenditen Komponisten verlegt und mit diesen Meistern in enger Beziehung geftauben hat, überwies bie sehr reichhaltige Sammlung von thet. Die Schenking vermehrt die reichhaltige Sammlung solcher Auto­Muster briefen des Berlages von 1830-1890 der preußischen Staatsbiblio graphen bei der Staatsbibliothek bedeutend.

Dann darf ich Toller fehen. Durch lange Gänge merde ich estortiert, fechsmal wird auf- und zugeschlossen. Schließlich am Bom Bau des ersten fransatlantijojen Luftschiffes. Nach Lon. Ziele vor einer Gittertüre, die einen langen Gang abschließt, ein| doner Blättermeldungen hat man mit dem Bau des ersten Ueber­Sträfling fieht durch die Gitter und mit scheuer Neugier mustert er feeflugzeuges begonnen, das in den Dienst der Linie Hamburg - aleich in den ersten Tagen nach ihrer Eröffnung bewiesen, wie ftarf der uns, Würter sammeln sich, flüsternde Beratung. Ich werde in die New Dort gestellt werden soll. Das nach einer Zeichnung des Sprechzelle geführt, ein Boften mit Gewehr über bleibt an der Türe. Holländers Borner tonftruierte Luftschiff soll eine Länge von 289,75 Gleich darauf fommt Toller. Wir halten uns einen Augenblic Meter und eine Breite von 25,32 Meter erhalten. Es wird mit schweigend an der Hand, zuviel an Erinnerung und Bewegtfein, zwölf Motoren von 260 Pferdefräften ausgestattet ,, deren jeder einen Propeller antreibt. Alle diese Propeller fönnen gruppenmeise reden. Dann fizen wir an dem tleinen in Betrieb gefekt werden. Nach den Berechnungen soll das Schiff Tische und reden. Reine Politit, die ist verboten und die Reife in 45 Stunden ausführen. Es hat Plag für 300 Baffagtere, bleibt auch belanglos bei fo vielem Wichtigeren. Ich die hier allen den auf den Riesendampfern gebräuchlichen Lurus frage nach seiner Arbeit. Er lächelt, zeigt mir Manuskripte, ein firten. Selbst ein hängender Garten ist vorgesehen. Die Küche lyrisches Schwalbenfed". Der Inhalt ganz gelöst, Klang, Träu erhält elektrische Heizeinrichtung. Die Befahr des Brandes undlich etwa 60 Personen von Schlangen gebissen werden, dürfte vielen un Schlangenbih in Deutschland . Daß in Deutschland noch alljähr merei, sehnsüchtiger Flug der Seele über Gefangenschaft und lastende der Explosion wird durch dreifache Sicherung nach Möglichkeit aus: Einsamkeit hinaus. Als ich die langen Monate in Einzelhaft fab, fchifftörpers wird in einem mit Stickstoff gefüllten Kasten einge Breslau 2, Liegnis 3. Dobeln 39, Schleswig 1, Lüneburg einige( genauere gestattet. Die das Wasserstoffgas enthalterbe Mitte des Luft bezirf Gumbinnen a Fälle, Allenstein 4, Frankfurt a. b. D. 1. Stöslin 7. befannt sein. Aber die amtliche Statistik meldet dieje Fälle: Regierungs maren diese kleinen Bögel meine einzigen Freunde, ich mußte das schlossen, wodurch die Feuersgefahr ausgefchloffen werden soll. Aus Angabe fett). Es dürften in der Tat noch mehr sein, da gewiß nicht alle Buch für sie schreiben und tiefe kleinen Dinge find so michtig diesem Grunde wird man an Bord des Luftschiffes auch rauchen ale zur Kenntnis der Medizinalbeböden fommen. Todesfälle und schön, wenn mas nur eigmal Zeit für fie übrig hat.. dürfen Bergefchen ist zunächst ein halbwöchentlicher Dienst. Schlangenbiffen find indessen in lezter Zeit nicht befannt geworden.

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