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werden, so würde das, wie uns mitgeteilt wird, das Ende der Milchlieferungen in die Städte überhaupt bedeuten. Schon jetzt wird den Molkereien auf dem Lande eine mehr als aus fömmliche Bearbeitungsspanne für die angelieferte Stallmilch ge zahlt, und man hat sich zu der jetzigen Höhe der Summen nur ent schlossen, um den Meiereien einen erhöhten Anreiz für den Versand der Milch zu geben. Man beabsichtigt, das Reichsernährungs­ministerium anzurufen( warum hat man das nicht schon lange ge­tan? D. Red.), um endlich diesem Treiben ein Ende zu machen, das die Versorgung der großstädtischen Bevölkerung, besonders der Mütter, Säuglinge und der Kranken aufs ernsteste bedroht. Durch brafonische Vorschriften soll die Landwirtschaft verpflichtet werden, einen erheblichen Prozentsatz der erzeugten Milch im Roh­zustand an die Städte abzuliefern.

Plünderungen der Kartoffelfelder.

Ein Zeichen der Zeit.

Aus der Umgebung Berlins   kommen Klagen über 3 unahme der Felddiebstähle. Besonders die Kartoffelfelder werden jetzt viel von Dieben besucht und manchmal so gründlich ge=

bietende Möglichkeit zu Ersparnissen auszunügen, hat der Magiftrat fich beranlagt gefeben, beim Provinzialschulkollegium die zu i ammenlegung der Herbstferien mit den Weih nachtsferien an sämtlichen Schulen Berlins au beantragen. Auf diese Weise soll der Verbrauch an Heiz- und Beleuchtungsstoffen auf ein Mindestmaß eingeschränkt werden. im Neuen Theater am 300 Bezirksbildungsausschus Groß- Berlin. Heute nachmittag 3 Uhr Die Jüdin von Toledo  " vont Grill­parzer. Der Zuschlag beträgt 600 000. pro Karte. Am Sonnabend, den 22. September, abends 6 1hr, im Jugendheim, Lindenstr. 3, 2. Hof, III: Konferenz der Groß- Berliner Bildungsausschüsse. Der kleine Bezirksbildungsausschus trifft sich am gleichen Tage zu einer Der Stoffplan wichtigen Borbesprechung um 4%, Uhr im Jugendheim. der rbeiterbildungsschule ist veröffentlicht und zu haben bei den Vorsitzenden der Bildungsausschüsse und im Bureau des Bezirksbil­dungsausschusses, Lindenstraße 3, 2. Qof, II, Zimmer 8. Preis pro Stüd

20 000 M.

Vollversammlung

der sozialdemokratischen Elternbeiräte Groß- Berlins. Dienstag, den 18. September 1923, abends 7 Uhr, in den Musikerfälen, Kaiser- Wilhelm- Str. 18( Nähe Alexanderplatz  )

Tagesordnung:

plündert, daß sie an den leicht erreichbaren Randstreifen wie ab­geerntet aussehen. Nicht etwa nur bei Nacht, sondern auch am hellen Tage ziehen die Kartoffeldiebe mit Hacken, Säden und Karren hin­aus und machen sich über die Felder her, um ihre Ernfe zu halten. Auf Kartoffelland des Gutes Brig wurden in der letzten Zeit an manchen Tagen gleichzeitig viele Hunderte Bersonen 1. Die Besehung des Bizepräsidiums im Provinzialschulfollegium. bei der Plünderung des Ackers beobachtet, und die her­Referent: Regierungsrat Genosse Dr. Herring. beigerufene Schußpolizei brachte es auf eine beträchtliche Zahl Fest- 2. Der Kampf gegen die gofflose" Fibel. nahmen. Auch das ist dort schon vorgekommen, daß eine Polizei- 3. Die neuen Boltsschullehrpläne und die Elternbeirate. Referent: Genosse Rektor Lindhorst. streife zur Nachtzeit von Kartoffeldieben mit Revolverschüssen

| might atembeflemmend, es ist Zeit genug, alle Drollerien zu genießen. Die übrigen Darsteller tun das Ihre, um das Milliardensouper schmackhaft zu machen, fo Bictor Janson, als bebäbig reicher, geschäftstüchtiger Brods doch nie unerfreulicher Tolpatsch, Hans Juntermann und Baul feller, Julius Faltenstein als ulfiger, im höchsten Grade lächerlicher. Biensfeld als Trottel von Finanzminister und Steuerdirettor und Georg Alexander   als Billy Tompson, der kleine Steuerbeamte, der der Geld des Tages wird.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Bezirksvorstand.

e. b.

Montag, den 17. September, abends 6 Uhr, wichtige Sihung im Jugendheim, Lindenstr. 3. Die Kreisvertreter müssen anwesend jein. Bezirkssekretariat.

3. Kreis. Wedding. Montag, den 17. September, 7 Uhr, Konferenz der Ob­Teute der Rommunalen Kommissionen im Lebigenheim, Schönstedtstraße 1. Referenten: Gen. Stadtrat Kulisch und Frant. Alle Abteilungen müssen vertreten fein.

6. Kreis. Kreuzberg  . Bilbungsausschuß. Montag, den 17. September, 7% Uhr, Sigung bei Reim, Urbanstraße. Ausgabe von Theater- und Delegierien­farten. Erscheinen Pflicht. Dienstag, den 18. September, abends 7 Uhr, bei Rein, Urbanstraße 29, erweiterte Kreisvorstandssigung.

14. Kreis. Nentöän. Montag, den 17. September, 7% Uhr, Gigung des er­weiterten Kreisvorstandes im Rathause. Sigungsfaal 1. Gämtliche int Wohnungswesen tätigen Genossen der Bezirksversammlung milssen eben falls erscheinen.

1. Kreis. Mitte. Dienstag, den 18. September, 7% Uhr, Bersammlung aller auf fommunalem Gebiet tätigen Parteigenossen und Genofsinnen in de Borussia sälen, Aderstraße 6-7. Vortrag der Genoffin Frau Dr. Went über: Kommunale Einrichtungen". Die Abteilungsleitungen, der Kreis­vorstand sowie Gäste sind willkommen.

7. Kreis. Charlottenburg  . Dienstag, den 18. September, 7% Uhr, Schulaula Schillerstraße 26, Kreisvertreter- und Funktionärversammlung. Thema: Sit die Bartei auf die fommenden Ereignisse vorbereitet?" Ref. Gen. Rünstler, M. d. St.

11. Kreis. Schöneberg  . Dienstag, den 18. Geptember, 8 Uhr, bei Win, Marth Luther- Straße 69, gemeinsamer Frauenabend. Thema: Die wirtschaftliche Not und ie Frauen". Ref. Genoffin Wachenheim.

empfangen wurde und dann mit der Schußwaffe antwortete. Daß Jede Schule muß vertreten sein! Sozialdemokratische Lehrer und es zwischen Kartoffeldieben und Polizei eine Schießerei gegeben hat, Lehrerinnen, intereffierte Genoffinnen und Genossen sind eingeladen. 19. Artis. Bantew. Dienstag 7% Uhr im Jugendheim, Breite Straße 32, wird auch aus Niederschönhausen   und aus Reinickendorf   gemeldet. Mitgliedsbuch dient als Ausweis. Elternbeiräte, erscheint voйzählig!

von

Der Zentralarbeitsausschuß

der fozialdemokratischen Elternbeiräte Groß- Berlins.

Filmschau.

Die Flamme.

Der neue Lubitsch  - Film.

Unsere Filmerzeugung ist längst vom Abfak ins Ausland abhängig ge­woorden. Was in Deutschland   produziert wird, ist immer eingestellt auf die Abfagmöglichkeit irgendwo anders. Zu den Rücksichten, die auf den schlechten Geschmack der deutschen   Filmbesucher genommen, tommt nun auch noch die Anpassung an die englischen, amerikanischen und anderen Kitsch und Sentimentalitätsbedürfnisse. Und weiter! injere besten Filmkräfte werden uns vom Auslande wegengagiert. Ernit nbitfch. der jekt in eine schöne Probe seines Talents dagelassen: Die Flamme", die der amerikanischen   Filmhauptstadt Los Angelos filmt, hat uns wenigstens jest im nja- Palast am 300 zeigt, was der deutsche Filmt leisten fann ( felbft ivern er aus der Exportzentrale stammt).

Die Ursache dieser Mehrung der Febbiebstähle ist ohne Zweifel darin zu suchen, daß Kartoffeln infolge der Ernteverspätung, jetzt rar sind und einen unerträglich hohen Preis haben. In Zeiten der Not mehren sich die Eigentumsvergehen Das ist eine Beobachtung, die immer wieder gemacht wird. Leute, die etwa nach beliebtem Rezept diese massenhaften Felddiebstähle als Folge der Revolution" hinstellen möchten, seien daran erinnert, daß wir in den Hungerjahren des Krieges noch ganz andere Dinge erlebt haben. Gelegentlich wurden damals z. B. in Neukölln am hellen Tage auf offener Straße die Kartoffelwagen, die den städti­fchen Bolfsküchen die nötigen Kartoffeln zuführen sollten, Frauen und Kindern umringt und zum Teil geplündert. Die Locke rung der Rechtsbegriffe", von der man jegt sovie redet, begann mit dem Krieg und mit den Entbehrungen, die er dem deutschen  Bolke brachte. Bei den Kartoffelraubzügen der Tekten Wochen haben die Plünderer nicht einmal den Erfolg gehabt, sich die fehlenden Nah­rungsmittel zu verschaffen. Sie haben und auch das kann man aus der Kartoffelnot diefes Jahres erklären die Kartoffeln um drei bis vier Wochen au früh herausgeholt, fo daß sie nur eine noch unreife und ungenießbare rFucht erbeuteten, Eine solche Fülle schöner Bilder sind kaum in einem Film bisher ge­die sie hinterher wahrscheinlich wegwerfen mußten. Das Gut Brig zeigt worden. Lubitsch  , der als Maffenregisseur anjing, hat hier die Reize schätzt den Schaden, der auf einem 200 Morgen großen Kartoffelder intimen Bildlichkeit mit vollen Händen ausgeschüttet. Das Drama der acter angerichtet wurde, auf ein Viertel bis ein Drittel des Er- Grisette, die an der Hand des geliebten Künstlers in die bürgerliche Belt trages. Choa 5000 3entner Kartoffeln wurden hier geraubt, die zurückkehren will und dabei zugrunde geht, hat ihm Hanns räty frei noch unreif waren und daher für die Voltsernährung abgab für Käthe Dorich, geldidt und spannend zurecht gefügt. Die Hand­nach Hanns Mutlers befanntem Drama, das schon einmal eine gute Folie größtenteils verloren sein werden. Bollständig verloren Lung ist nach Warts im Jahr 1860 verlegt. Die Zeit der krinoline, des Paris  find die vielen noch unentwickelten Kartoffeln, die sie mit heraus- das zum leytemmal einen Schimmer einer bürgerlichen Stultur batte, wird rissen und liegen ließen. Daß auch dem Gutspächter diese Räube  - wachgerufen. Die Szeiten des Balles, des Stonzerts, das bewegte Straßen­reien verdrießen, läßt sich begreifen. Um meiteren Diebstählen vor- leben das war nichts Neues für Lubitsch  . Aber das Milieu des bürger­zubeugen, werden jetzt die besonders gefährdeten Teile der Guts- und Dran der Kleidung hat er mit den Maleraugen des Gavarni geschaut, lichen Salons, das malerische Durcheinander der Grisettenstube, das Drum ländereien mit Scheinwerfern beleuchtet. des flassischen Schilderers dieser Zeit. Man glaubt die Feinheit seines Striches, fein samtweichen Töne in diesen intimen Bildern wiederzufinden. Boll Leben und Farbe, voll entzidender Einzelzüge spielt sich die sentimen tale Geschichte ab, die mitten zwischen Dumas' Cameliendame und Murgers Bohème liegt. Welch hübsche Ausschnitte aus der Welt des zweiten Staiset reichs, wie intim iit alles beobachtet und gestaltet: der fleine Lebemann, der Cancan im Café, der Blick vom Balkon des 5. Stodes.

Aehnlichen Schaden richten die Felddiebe auf den Getreide ädern an. Bon den geschnittenen und in Garben gebundenen Salmen schneiden sie die Aehren ab, um sie zu Hause auszuflopfen. Man sieht manchmal Garben, die fast aller Mehren beraubt find. Aus den Körnern. Bann natürlich niemand selber Mehl bereiten, dos seiner Ernährung zugute fäme. Sie werden geröstet und dann els ,, Kaffee" verwendet.

Die Darsteller hat der Regiffeur ganz in der Gewalt. Die Szenen au ziweit und zu einer geben vollausgenutte Gelegenheiten zu Großauf­nahmen, die π bel, der einen feinen Don Juan   bürgerlichen Zuschnitts in Lebenspraktiken spielt, bieten alle Register seiner pifanten Mienenspiele auf, Thimig, der ideale Liebhaber, erwärmt durch seine Trenherzigkeit, find meisterlich in ihrer Eigenart ausgenutzt. Die vette, die durch alle Jacob icbtle, Mar Adalbert( und in der Episode eines Reporters) Entzündungen einer echten Leidenschaft mit den Rucefällen in die Grisetten gewohnheiten und dem Ende des selbstgewählten Todes schreitet, ist Bola Negri, unendlich wandlungsfähig, vom rascheiten Stimmungswechsel, von der Größe der Tragit bis zur liebenswürdigen Jdylle alles um spannend. Hoffentlich wird Zubitsch uns noch mehr Ueberraschungen derart be­d. es müssen nicht gerade amerikanische sein.

reiten

414

Kreisdelegiertenverfammlung.

13. Kreis. Tempelhof  , Mariendorf  , Marienfelde  , Richtenrade. Sonnabend, den 22. September, abends 74 Uhr, Runstabend, Heitere Mufit", im Gym. nasium Mariendorf, Raiserstraße 21. Trio, Biolinfolo, Gefang, Rezitation. Die Aünstler find Mitglieder des Deutschen Opernhauses. Cintritt 500 000 Mort. Arbeitslose Genossen feet. Den äußerst billigen Eintrittspreis zu halten, ist nur möglich, wenn das Haus ausverkauft ist. Die Genoffer werden daher eindringlich gebeten, jeder in seinem Kreise für den Besuch des Konzerts zu werben und Eintrittskarten abzusehen. Diese sind bei allen Bezirksführern und in den Konsumverkaufsstellen des Kreises zu haben.

21.

Heute, Sonntag, den 16. September:

bt. Vormittags 9 Uhr Sigung des Ordnerdienstes bei Höhnisch, Utrechter Straße.

Morgen, Montag, den 17. September:

straße, Ede Raiserplay.

83. Abt. Lichterfelbe. 71 Uhr Funktionärkonferenz bei Wienicke( Süd), Stein­168. Abt. Röpenick. 7 Uhr bei Schlag, Kicker Straße 6, Sigung des Bildungs­ungfozialisten. Gruppe Süben. Uhr Jugendheim Glogauer Straße, Bor.

ausschusses.

tragsabend des Genossen Lamm, 2. Abend: Arbeitsgerichte, Schlichtungs­wefen, Lehrlingsgeschgebung.

Frauenveranstaltungen am Montag, den 17. September:

4. Kreis. Prenzlauer Berg  . 7 Uhr Eihung der Abteilungsleiterinnen, Wohl­fahrt und Rinderschukkommission bei Burg, Brenzlauer Ace 189. 9. Kreis. Wilmersdorf  . Uhr im Jugendheim Hildegardstraße 4, Bortrag 7. abt. 7 Uhr bei Dahms. Schlegelstraße 9, Bortrag der Genoffin Zulfe 14. Abt. 7 ihr bei Gillwald, Buibufer Strake 24. Tagesordnung: 1. ,, Die

der Genoffin Giemfen: Das fommunistische Manifeft".

Röhler, M. b. 2., über: ,, Unsere Gosialpolitik".

Frauen und die Politit". Ref. Genoffin Scheibenhuber. 2. Wahl einer Leiterin.

31. Abt. 7% Uhr bei Goldschmidt, Stolpischestraße 36. Thema: Unsere Pflicht 32. abt. 7% Uhr in der Sozialen Arbeitsgemeinschaft, Fruchtstraße 62, part., in ernster Beit". Ref. Genoffin Todenhagen. Vortrag des Genossen Dr. Löwenstein über: ,, Erziehungsprobleme". 40. Abt. 7% Uhr Restaurant Liebert, Sornstraße 4, Fortfegung des Referats der Genoffin Regierungsrätin Trapp über: Frauenschuß in der Industrie". der Genoffin Juchacz über: Bebels Frau und der Sozialismus". unter Mitwirkung der Arbeiterjugend.

48. Abt. Uhr Jugendheim Lindenstraße 3, 2. Hof, 3 Treppen, Bortrag 84. Abt. Santwik. Uhr bei Kost, Mühlenstraße 21, Unterhaltungsabend

Uebermorgen, Dienstag, den 18. September: 34. Abt. Uhr bei Rosin, Gubener Straße 19, Sihung der Kommunalen Kommission. Jeder Bezirk muß vertreten fein. Aktiv fätige Genossen sind eingeladen.

35. Abt. 7 hr bei Drellfe, Schreinerstraße 18, Bersammlung aller Mieter­räte der Abteilung, wozu Stadt- und Bezirksverordnete und interessierte 108. Abt. Röpenid. Genossen eingeladen sind. 7 Uhr Funktionärkonferenz. Lokal wird burch die Be­girtsführer noch mitgeteilt.

11. Kreis. Schöneberg  - Friedenau  . Uhr bei Will, Martin- Luther- Straße 69. Frauenveranstaltungen am Dienstag, den 18. September:

Thema: Die wirtschaftliche Not und die Frauen". Ref.: Genoffin Hedwig Wachenheim  .

14. Areis. Neukölln. Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde! 7% 2hr Sigung aller Selfer und Helferinnen Schule Leffingstraße. Thema: Dil. berbetrachtung und Kindererziehung".

20. Kreis. Reinickendorf  . 7 Uhr Funktionärinnenfigung( Agitation, Rinde:- schuh  , Wohlfahrt) in Reinidendorf- Oft, Residenzstraße( Jugendheim). Jeber Ort muß vertreten sein.

19. bt. 7 Uhr Frauenabend an bekannter Stelle. Thema: Die Frau in der Gegenwart" von August Bebel  . 20. Abt. 7% Uhr bei Fritsch, Drontheimer Straße 4. Thema: Die Frau und der Gozialismus".

Sterbetafel der Groß- Berliner   Partei- Organisation

Geständnis des Reinickendorfer   Frauenmörders. Nach hartnäckigem Leugnen hat der Händler Erich Weiß gestern abend endlich eingeräumt, die Pflegerin Hedwig Blettig umgebracht zu haben. Bis zulegt flammerte er sich an feinen libibeweis, der ihm Punkt für Punkt widerlegt wurde. So brach er endlich zusammen und gestand das Verbrechen ein. Wie er sagt, traf er Hedwig Blettig, die am Dienstag nach­mittag um 5 Uhr von Diersdorf nach Berlin   gefahren war, auf dem, Bahnhof Friedrichstraße  . Obwohl sie ihn nie vorher gesehen hatte, schloß sie sich dem 25 Jahre alten hübschen Manne gleich an, besuchte mit ihm den Wintergarten und hierauf eine Likörstube. Dann ging fie mit ihm in seine Wohnung, da Frau und Kind nicht zu Hause waren. Am Mittwoch standen fie um 9 Uhr auf. Während Fräulein Blettig Kaffee tochte, holte Weiß Schrippen. Beim Frühstück verlangte sie, wie er sagt, daß er sie heiraten jolle. Obwohl er ihr erklärte, daß das unmöglich sei, weil er ja Frau und Kind habe, tam sie ihm immer von neuem mit diesem Verlangen. Darüber gerieten fie in Streit, und in der Wut fiel er über sie her, würgte sie und st a ch auf sie ein, bis fie tot mar. Während die Leiche in der Wohnung lag, halb bekleidet, wie sie später gefunden wurde, ging Weiß im Laufe des Mittwochs weg, perkaufte die Jacke in dem Geschäft, wo die Beamten sie fanden, den Ring in der Müllerstraße an einen Un­bekannten und die Ledertasche ebenfalls an einen unbekannten Mann von etwa 25 Jahren, der ein Kind an der Hand hatte. Die Strümpfe, den Hut und die Stiefel verbrannte er, weil sie Löcher hatten und abgetragen waren. Der Rock, meint er, müsse noch in der Wohnung sein. Soweit das Geständnis, das noch nicht danach aussieht, als ob es das lehte und die Wahrheit wäre. Der Ber  - threm Bublifunt unentwegt mit einem guten Ausgang aufwarten. Aber Vorträge, Vereine und Versammlungen.

haftete wird im Laufe des Sonntags weiter verhört werden.

mitteilt:

47. Abt. Die Einäscherung des Genossen Böttcher findet Montag, den

September, nachmittags 2 Uhr, im Krematorium Baumschulenweg statt.

Jugendveranstaltungen.

Die Liebe einer Königin( uraufgeführt im Marmorhaus) Seiten spielt. Ludwig Wolff  , der nicht nur für die Regie, sondern auch ift gefällig auf Augenweide eingestellt, da sie im Kostüm vergangener für das Manuskript verantwortlich ist, nahm das Leben des bekannten Struensee, des Leibarztes Christian VII.   von Dänemart, zum Vorwand. Struenfee, der, nachdem er zarte Bande mit der Königin angeknüpft hatte, zur unumschränkten Macht in Dänemart gelangte, förderte den Wohlstand 17. des Bolles, die bürgerliche Freiheit, die Aufklärung, die Gleichheit vor dem Gesek führte die Pressefreiheit ein und schaffte die Folter ab. Chriftians fein Verhältnis mit der Königin ein, auch sie bezeugte es, und am 28. April Stiefmutter und deren. Gefolgschaft brachten ihn zum Sturz. Er gestand 1772 jog man Struensee   erst die rechte Hand und dann das Haupt ab. So die hiftorische Ueberlieferung. Ludwig Wolff   aber verfilmte die übliche im Gaalbau Friedrichshain sein. Rönigshofgeschichte von der intriganten Königinmutter, dem berluberten König und der ingendhaften, fremden Brinzessin, die berkuppelt wird. Das it und bleibt nun eben der Stoff, der den braven Spieger Tränen ber Milhrung in die Augen freibt. Der Film- Struensee bat nur eine Liebschaft mit der Königin, wird des Ehebruchs fälschlich bezichtigt, aber auf dem wirklichkeitsircu, sie sind brutaler als die amerikanischen   Filmleute, dle Schaffott endet der Freiheitsmann doch. Insofern sind die Deutschen   stets

e. b.

Achtung, Orbner aur Jugendweibe! Dieselben müssen unbedingt um. 8 Uhr

Morgen, Montag, den 17. September: Friebenan. Jugendheim Gemeindeschule Offenbacher Straße 5a, Borirag: foule Raglerstraße 3, Distuffionsabend: ,, Erste Hilfe bei Unglidsfällen". Jugendschuk und Jugendrecht". Stralaner Viertel. Jugendheim Gemeinde­

gliebsfarte. Erscheinen Pflicht.

die Deutschen   haben schon so viel Ungeheuerlichkeiten erlebt, daß sie auch Berliner   Arbeiter- Schachtlub. Alle Genossen zum Rorrekturenlcsen Sonn. auf der Leinfband frästige Anschlüsse bertragen fönnen. Die Bracht­Die Stadt faffiert 5000 Mt.= Pfennig. 10 entfaltung in diesem Film mar eine mäßige, der Rahmen war nicht sehr tag, ben 16. September, vormittags 10 Uhr, Schachheim Gewerkschaftshaus, Daß die Stadt Berlin   sich in argen Finanznöten befindet, ist sympathischen Stollen des Struensee   und der Caroline Mathilde   waren jo Montag, den 17. September, abends 8 Uhr, im Berner- Siemens- Realgym weit gespannt, mohl aus naheliegenden Sparsamteitsgründen. Die Engelufer. Republikanischer Jugendbund Schwarz- Rot- Golb. Generalversammlung schwer zu glauben, wenn man liest, was uns im folgenden ein Lefer guten Darstellern wie Harry 2iedtte und Henny Porten   übertragen. nafium, Münchener Straße, Éde Hohenstaufenstraße. Cinlaßtarte nur auf Mit­,, Gestern nachmittag erschien in meiner Wohnung ein Bote der » Das Milliardensouper, zum erstenmal im 1. 2. am Kur. Mieterverband, Gau Berlin  , Bezirksgruppe Mitte. Freitag abend 7% hr Verwaltung der städtischen Wasserwerke und legte eine fürstendamm serviert, ist ein üblicher Dfii- D 3 walde film, diesmal Sophienfäle, großer Gaal, Generalversammlung. Mitgliedskarte legitimiert. Quittung über 4853 D.( in Worten: Viertausendachthundert unter Bictor Jansons Regie, der sich seinen Vorgängern würdig angruppe Norden III: Mitgliederversammlung im Lotal des Landsmanns Ferdi­Heimattrene Oberschlesier. Sonntag, 16. September, nachm. 5 Uhr, Orts­dreiundfünfzig Mart) vor. Ganz abgesehen davon, daß meine Frau reibt. Offt Oswalda, schlank, nett anzusehen und amifant, stedt wieder voll nand Bestera, R. 65, Antonftr. 16. gar nicht Kleingeld genug hatte, um diese winzige Summe" be- tausenderlei Schelmereien. Und das nette dabei ist, daß man thr den Freireligiöse Gemeinde. Sonntag vorm. 11 1hr Bappelallee 15: Vortrag zahlen zu können, fehlt auf der Quittung jeder Vermert, für welche Gassen buben glaubt. Ihre Lustigkeit ist teine gequälte. Das Tempo ist Leistungen die Wasserwerte diefe Nachforderung erhebt. Der Bote bat um Entschuldigung, daß er wegen solcher Lappaile fomme, e s sei ihm selbst unangenehm, mit solchen Kleinigkeiten umherrennen zu müssen, aber er habe noch einen gangen Lebensmittelpreise in der Erbsen Stoß von Rechnungen mit Beträgen von ähn- Zentralmarkthalle am 15. 9. Nudeln. licher Größe." ( in tausend Mark)

21

Da wird der Unglückliche nun von Haus zu Haus geschickt, um Rindfleisch etliche Rechnungen über je o Friedenspfennig einzutaffieren. Und Hammelfleisch das in einem Moment, wo die Mißstimmung über die Tarifpolitif Lebende Aale einen Höhepunkt erreicht hat. Gibt es feine Kaufleute in den Ber­waltungen, die solchem Unfug ein Ende machen?

"

Preise und Löhne.

16000-20000 15000-20000 18000-20000 Hechte. 12000-15000 Schleie 15000-16000 Karpfen 15000 Bleie. 9000-10000

Grüne Heringe Makrelen Plötzen in Eis.

Cine längere Betriebsstörung auf der Hochbahn ereignete sich gestern abend in den Stunden des stärksten Verkehrs zwischen 5 und 8 Uhr. Ein Zug auf der Strede Botsdamer Play- Bülowplaß wurde schadhaft und tonnte seine Fahrt nicht weiter fortfehen, Schellfisch so daß die Fahrgäste aussteigen mußten. Auch die anderen Streden Kabeljau.  mußten infolgedessen den Betrieb für einige Zeit aussehen. Gegen Schmalz 8 Uhr fonnte der Verkehr überall wieder aufgenommen werden. Margarine Ei Zusammenlegung von Herbst- und Winterferien? Wegen der Talg -burch die Finanznot der, Stadt bedingten Notwendigkeit, jede sich| Linsen.

2000 2000 TE 3000 1300-1500 2300-2500 20000

14000-20000

1300

12000-15000

9600

Weißkohl. Wirsingkohl. Pfefferlinge Tomaten

B

a

5000 6500-8500 700

1000

4500

2500

des Herrn Dr. A. Hompf: Die Religion des Buddha."

Reichsbund der Kriegsbeschädigten. Montag, 17. September, abends Uhr, im Restaurant Müde. Nene Königstraße, Ede Brenzlauer Bern, Bersammlung der Schwerbeschädigten- Vertrauensleute aller Betriebe. Lages. ordnung: 1.§ 12, Aufgaben und Rechte der Oblente." Stamerad Marquardt. Anerkennung und Gleichstellung nach§§ 8 und 20 bf. 2." Ramerab Mende. Mitgliedsbuch gilt als Ausweis.

2.

Arbeitersport.

Sport- Klub Jung- Birle Bankow 99. Seute, Gonntag, ben 16. September, in den Gesamträumen des Ronzerthauses Linder, Pantowo. Breite Gtraße, 24jähriges Stiftungsfeft, verbunden mit großer Gala- Sportsporstellung, unter Mitwirtung des deutschen   Schwergewichtsmeister Richard Bugmann sowie des Sportklubs Nordost und des Humoristen Erich Erids. Heben, Ringen, Jiu­ Jitsu  , Marmorplastik und artistische Borführungen. Anfang des Ronzerts 4 Uhr. Alle Sportsfreunde sowie die Genossen des 19. Bezirks sind besonders 198 720 eingeladen. Berliner   Schwimmverein Welle". Die Uebungsstunden für sämtliche Mit. glieber des Bereins finden Sonntags vormittag von 9-12 Uhr im Stadtbad Friedrichshain  , An der Schillingsbrüde, statt. Erfte Uebungsstunde: Sonntag. ben 16. Dezember. Dort Ausgabe der Riegenfarten und Aufstellung der Riegen. Dienstag, den 18. Geptember, abends 8 Uhr, im Vereinslokal Mühlenstr. 58 Monatsverfammlung der Abteilung Berlin  .

Wochenlöhne, in Berlin  ( in tausend Mark) Metallarbeiter v. 10. bis 16. 9.. Schuhindustrie( Arbeiter über 21 Jahre, Ortskl. 1) - vom 10. bis 15. 9.. Schuhindustrie ( Maß­schuhmacher) vom 10. bis 15. 9. Schuhindustrie( Schoß- u. Reparaturbranche) vom 17. bis 22. 9..

192 856

186 070

Wetter bis Montag mittag. Kübler, zeitweise beiter, veränderlich bei mäßigen füdwestlichen bis nordwestlichen Winden, keine oder unerhebliche 163 070 Niederschläge.