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Nr. 443+ 40. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Die Unorganisierten.

Gonnabend, 22. September 1923

dem Deutschen Verkehrsbund angeschlossen worden und so werden die in einem herrschaftlichen Hause außerdem noch tätigen und besser burchorganisierten Angestellten wie Bortiers, Kutscher , Chauffeure, Gärtner und sonstige Hausbedienstete es leichter haben, auch die meiblichen Hausangestellten für den Verband zu gerinnen. Fast cussichtslos liegt die Sache noch immer bei den Stühen. Diese

Die im Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund , furz ADGB. in der Kleider- und Mäntelnäherei, überhaupt in der Heimindustrie jungen Mädchen fühlen sich fast immer als guter Leute Kind", genannt, zusammengefaßten 49 freien deutschen Gewerkschaften der Konfektion, und gerade der" Borwärts" ist seit Jahrzehnten haben eine bessere Schulbildung", dafür aber gar kein proletari umfassen insgesamt eine Anzahl von rund 8 Millionen organisierten nicht müde geworden, hier und bei allen anderen Branchen freche sches Klaſſengefühl, und rümpfen wohl gar hochmütig das Näschen, deutschen Arbeitern, während der Allgemeine Freie Angestelltenbund, aud) viel zur Besserung beigetragen. In der thüringischen Glas- facelt gerade bei ihnen nicht lange und schmeißt" sie, wenn es Ausplünderungsmanöver der Unternehmer zu geißein. Das hat wenn man zu ihnen vom Verband spricht. Die Gnädige" aber unter der Abkürzung Af bekannt, insgesamt 757 000 Mitglieder und Spielwarenhausindustrie hat sich bereits vor dem Krieg dant ihr paßt, rücksichtslos auf die Straße. zählt. Nun halt man sich vor Augen, welche unerhörten Mühen, der unermüdlichen Aufklärung und Kritik seitens der Gewerkschaften Nicht nur unorganisiert, sondern unorganisierbar, wie es viel­Arbeit und Kräfte es gefoftet hat, um diese Verbände aufzubauen und der Partei und ihrer Presse manches gebeffert. Gar traurig fach die Hausangestellten find, waren viele Jahre hindurch die und zu erhalten, und überlege sich darauf, welche gewaltige An- sieht es heute aber beispielsweise in der hessischen Tabat- Heim- Porfiers. Seit einiger Zeit bildet aber die Organisation der Por­strengungen selbst diese Riesenverbände machen müssen, um die induftrie aus. Unmöglich in diesem engen Rahmen auch nur an- tiers, der Deutsche Portierverband, eine Sektion des Deuts Unternehmer Schritt für Schritt zu Entgegenkommen und Zugeständ- deutungsweise alle jene Erwerbstreife und gruppen zu nennen, schen Verkehrsbundes. Er gerrann als eine Stütze an dieser nissen zu nötigen. Dann nämlich erst fann man ermeffen, was es denen wirtschaftliche Erfolge durch die Unorganisierten erschwert machtvollen Organisation und seit der Zeit geht es unverkenn bar aufwärts. Vollkommen durchorganisiert sind die Industries bedeutet, wenn eine Arbeitnehmerschicht schlecht oder gar nicht werden. Es sind ihrer leider immer noch viel zu viel. portiers, während die der Privathäuser und Billen es leider noch organisiert ist und wenn der einzelne, der einer solchen Arbetter­vielfach an der Einsicht, sich einer Organisation anschließen zu gruppe angehört, sich wohl gar in dem Glauben wiegt, er werde, müffen, fehlen lassen. wenn es wirklich mal so weit fommt, mit dem Unternehmer schon alleine fertig werden. Sehen wir einmal zu, wie es dem Unorgani­fierten heute ergeht.

Das alte Lied.

Die Hausangestellten.

Die Geistesarbeiter.

Die größte Armee der Unorganisierten ftellen heute wie einst die Hausangestellten. Es scheint als ob hier jede Organisation auf Sand gebaut wird. Das hängt mit der psychologischen Einstellung der Hausangestellten zusammen. Die meisten sagen fich: Ach was, arbeiter, besonders die Redakteure, Journalisten und Schriftsteller. Ein ganz böses Rapitel find, jetzt mehr denn je, die Geistes­lange bleibe ich doch nicht in Stellung. Wenn ich mich ver- Man kann sie heute ohne Frage zu den schlechtest bezahlten Berufen Schauplay: Ein Bureau im Berliner Gewerkschaftshaus am heirate das ist in der Tat die hauptsächlichste Erwägung zählen. Engelufer. Eine den Arbeiterständen angehörige Frau tritt zögernd dann hat der ganze erger doch ein Ende. Wozu soll ich da erst und unsicher ein. Sie ist offenbar noch niemals in einem Gemert- in den Verband hinein?" Die allerwenigsten bedenken, daß de fchaftsbureau gewesen und man sieht es ihr an, wieviel Mühe und Krieg unserem Bolt über eine Million heiratsfähiger Männer durch Willenstraft es sie gekostet hat, den schweren Gang anzutreten. Nun Tod und Verstümmelung entzogen hat, so das heute bie Syeirats­aber ist sie da, und taum hat der Sekretär sie nach ihrem Wunsch chance geringe denn je ist. Sehr viele Mädchen müssen deshalb gefragt, beginnt sie zu erzählen, zu berichten, zu wehtlagen und zu viel länger in Stellung bleiben als sie je beabsichtigt hatten und jammern und schließlich wohl gar auch zu meinen. Geringer Lohn, die Gnädigen", die ja zu einem großen Teil den nationalen und endlose Arbeitszeit usw. Der Sekretär Bennt das ganz genau, denn feft ausnahmslos einer fapitalistischen Partei zuneigen, haben es passiert alle Tage immer von neuem. Es enthüllt sich das typische nichts Besseres zu tun als ihre Angestellten vom Verband zurüd Schidjal der Unorganisierten, die sich eines Tages dem Riefenmoloch zuhalten. Das wird aber in Zukunft wesentlich anders werden, des Kapitals hilf- und wehrlos gegenübersehen. Dennoch fragt er denn der Berbarb der Hausangestellten Deutschlands ist füglich aus Pflichtgefühl: Belcher Organisation gehören Sie an?"

Die

Die Frau sieht ihn groß an: Organisation? Reiner! Und warum nicht?" Auf diese Frage fommen regel­mäßig in verschiedenen Abwandlungen dieselben Antworten. einen haben niemals Zeit gehabt, sich darum zu fümmern, die an­deren wollen nicht gewußt haben, daß es eine Organisation gibt, den Dritten war der Beitrag zu hoch, die Vierben haben geglaubt, daß es doch teinen Zmed haite, die Fünften hatten Angst vor dem Chef und nicht Wenige gibt es, Männer und noch weit mehr Frauen und Mädchen von fogenanntem, befferen" Herkommen. In manchen non ihnen spuft wohl auch noch der Wahn, daß es ihnen über furz oder lang gelingen werde, zu Geld zu kommen, um dann wohl selbst ein feiner Unternehmer zu werden. Wieder andere haben, menn fie sich nicht organisieren, ganz andere Absichten, die sie natürlich niemals verraten, Sie hoffen, sich damit bei dem Werfführer oder dem Abteilungsleiter in ein gutes Licht zu sehen, um bei Gelegenheit ihren anderen Kollegen und Kameraden tevorzugt zu werden. Aber plöglich, wenn die brutale Faust des rüdsichtslosen Unter­nehmers fie am Kragen pact, dann finden sie den Weg zur Ge werkschaft, dann soll die Gewerkschaft helfen. Selbst wenn die Gewerkschaft über ihre erste und wichtigste Pflicht hin­aus, nämlich den eigenen Mitgliedern zu helfen. Diesen Unglüdlichen helfen möchte, so scheitert doch fast immer ein berartiger Bersuch daran, daß in dem betreffenden Betriebe auch Die übrigen nicht organisiert sind und daß der Inhaber, d. h. der Unternehmer, infolgedessen gar nicht daran denkt, fich von der Ge­mertschaft etwas sagen zu laffen. Das Schicksal der Unorganisierten nimmt dann eben seinen Lauf. Und unorganisierte Mädchen und Frauen fallen dann wohl gar das entfehlichste Los der Brostitution zum Opfer. Den Organisierten hingegen bietet die Gewerkschaft und damit die Gemeinschaft aller übrigen Organi­fierten nicht nur einen starten wirtschaftlichen, sondern auch einen ffarten moralischen Halt.

Einzel- und Heimarbeiter.

Bil man wissen, wo sich dem eigentlich die Unorganisierten befinden, so stellt es sich heraus, daß faum eine Berufsgruppe fich davon ausschließen tann und bei genauem Hinsehen ergibt sich faft immer, daß es in der Hauptsache nach wie vor die Heimindustrie und die Einzelarbeiter und Angestellten sind, die sich von den Dr ganisationen leider und zu ihrem Nachteil fern halten. Einen ganz überraschenden Aufschwung und Zuwachs von bis dahin Unorgani fierten hatte nach dem Krieg der Deutsche Landarbeiter verband zu verzeichnen. Denn gerade der Landarbeiter hat in den letzten Jahren es erleben müssen, wie gefährlich für ihn die folierung auf dem Lande ist. Nicht wenig Unorganisierte gibt es

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Kilian.

Roman von Jakob Bührer .

Sagen Sie nicht so blasiert: Ach so! Ich anerkenne eine Verantwortung jedes Einzelnen für die Gesamtheit; ich anertenne eine scharfe und restlose Verantwortung der Gegen wart für die Zukunft, aber weiter gar nichts."

Es ist wohl leicht, so zu reden, wenn man nicht einmal die Berantwortung an den eigenen Kindern

Ich wiederhole Ihnen," wurde Kilian lauter, ich an­erfenne feine Verantwortung an den eigenen Kindern, an­erfenne nur eine Verantwortung an den Kindern! Uner­tenne, daß man alle Kinder der Welt liebt mit einer hin­gebungsvollen Andacht, anerkenne nur, daß man für alle Kinder der Welt tut, was man nur tun tann. Aber ich leugne die Sittlichkeit einer Einrichtung, die das eigene Kind bevor­augt vor dem des Nächsten. Unfittlich nenne ich eine solche Sitte, weil sie dumm ist und den eigensten Interessen der Menschheit zuwiderläuft. Wer weiß denn, ob mein oder dein oder ein drittes Kind besser veranlagt ist, als ein anderes? Gleichwiel; jeder påppelt seine Puppe auf, so gut oder so schlecht er es versteht. Nein, mein Sohn, ich habe für Sie getan, was mir im Scheidungsspruch seinerzeit auferlegt wurde und einiges darüber hinaus. Ich werde Ihnen noch eine ganz furze Zeit weiterhelfen, und dann ist vollständig Schluß." Ich werde doch noch meine Studien beenden können?" Sie studieren Jura!" Woher wissen Sie...?"

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Wetteraussichten für Sonntag.

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Zu Beginn dieser Woche drang der südliche Teil eines auf dem europäischen Nordmeer gelegenen umfangreichen Tiefdruck­gebietes nach der Nordsee vor und zog dann rasch nach Süd­skandinavien weiter. Bei seinem Vorübergang traten in West­deutschland am Sonntag früh seit langer Zeit die ersten Regen­fälle ein, die sich innerhalb 24 Stunden ostwärts bis Ostpreußen fortpflanzten und sich in den folgenden Tagen mehrmals wieder­holten. In der Nacht zu Mittwoch eilte ein neues Teiltief von der nördlichen Nordsee nach Südostschweden hin und brachte be­sonders der ostdeutschen Küste sehr starke Regengüsse. Dabei folgenden Tagen, an denen in den meisten Gegenden heiterer fand überall eine beträchtliche Abkühlung statt und nahm in den Himmel und kurze Regenschauer öfters miteinander abwechselten, noch zu. Am Donnerstag abend ist westlich von Irland ein neues, weit nach Westen ausgedehntes Tiefdruckgebiet aufgetreten und hat sich in der Nacht zu Freitag mit dem älteren Tief vereinigt. Beide scheinen jetzt gemeinsam ihren Weg mit nur mäßiger Ge­trischen südwestlichen bis westlichen Winden haben schwindigkeit in östlicher Richtung fortzusetzen. Rei ziemlich wir daher anch für Sonnabend und Sonntag kühles, überwiegend trübes Wetter mit wiederholten Regen fällen zu erwarten, zwischen denen sich der Himmel immer nur kurz vorübergehend aufklären dürfte.

organisation der Schriftsteller gibt es nicht, und wenn die wirt Eine wirtschaftspolitische, freigemertschaftliche Standes­schaftliche Entwicklung in Deutschland wie bisher weiter geht, wird es in absehbarer Zeit einen freien unabhängigen Schriftstellerstand nicht mehr geben. Gerade im freien Schrifttum zeigen sich die ver­heerenden Folgen des deutschen Individualitätsfimmels, der den einzelnen höher wertet als die Gesamtheit. Schwer organisierbar sind auch andere akademische Berufe, z. B. Apotheker, während die Merzte heute bereits straff durchorganisiert sind. Schwer, wenn nicht unmöglich, zu erfassen sind von den freien Gewerkschaften jene jetzt zu riesigen Massen angeschwollenen Scharen von Frauen, Offizierswitwen und deren Töchter und Witmen von höheren und mittleren Beamten und Akademitern, die nach außen hin ängstlich bemüht sind, den Schein der Wohlhabenheit zu wahren. Dafür müssen sie sich für Geschäfte bis in die Nächte hinein auch heute noch für Lumpengefder plagen, die überhaupt feinen ehrlichen Lohn darstellen, sondern ein Bethelpfennig find.

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Die Bedeutung der Wirtschaftsorganisation wird heute immer mehr erkannt. Leider lassen sich, besonders viele Frauen und Mäd. chen, immer wieder durch ein auf ihr empfängliches Gemüts- und Empfindungsleben schlau spekulierendes frömmendes Gesalbader und durch für einen verstandesmäßig denkenden Menschen unge­nießbare Traftätchen von ber tatkräftigen Vertretung ihrer wirt­schaftlichen Intereffen abhalten. Für sie wie für alle anderen gilt ein Wort, das die Deutsche Portierzeitung" fürzlich in bezug auf bie Unorganisierten aussprach:" Wir freiorganisierten Arbeiter, An­gestellten und Beamten bilden unter der Gewalt der Umstände eine Not gemeinschaft. Nur durch festen Zusammenschluß, nur da durch, daß Hundertausende verhältnismäßig erhebliche Opfer brin­gen, fönnen wir äußerster Not wehren, fönnen wir unseren Stand von gänzliche: Berelendung schüßen. Da hat kein Berufskollege das Recht, beiseite zu stehen. Unorganisierte dürfen wir heute unter uns nicht mehr bulden."

Aufgaben des Verufsamtes.

Auf Einladung des Borsitzenden des Berliner Landesamts für Arbeitsvermittlung, Stadtrat Brühl , fand heute eine Besichti gung des Landesberufsamts Berlin statt, zu der alle Bertreter der Breffe geladen waren. Nach einleitendem Bortrag des Diret. tors Dr. Liebenberg über das Wesen und die Bedeu­tung der Berufsberatung für die Jugendlichen, die vor der Berufswahl, und für die Erwachsenen, die vor einem Einrichtungen des Landesberufsamtes. Besonderes Interesse er­Berufswechsel stehen, erfolgte eine mehrstündige Besichtigung der regten die Vorführungen in der Eignungsprüfstelle, deren Aufgabe es ist, durch Vornahme von besonderen psychologischen Eignungs­prüfungen in Zweifelsfällen, und für besonders qualifizierte Berufe geeignete Grundlagen für die Berufsberatung zu schaffen. In Ver­bindung mit der Frage der Berufsberatung, Eigmingsprüfung und Berufsvermittlung wurde auch eingehend die täglich immer mehr machsende Arbeitslosigkeit der Jugendlichen und deren Gefahren und schließlich auch die Not der geistigen Berufe erörtert. Bir behalten uns vor, in einem demnächstigen Beitrag auf die Ar­beit des Berufsamts und feine Methoden ausführlich einzugehen.

Der Junge horchte auf. Er fagte: Wenn ich mich nicht irre, so habe ich diesen Saz ziemlich wörtlich in einer Schrift gelesen, die draußen in Ihrem Wartezimmer liegt." Was halten Sie von der Schrift?"

tommen sah, heiter und ausgelassen und ahmungslos. Und| Großtapitalisten, die drauflos wirtschaften, ohne sich je ein­einige Male habe ich Sie in einem Gedränge mit der Hand mal Rechenschaft über die zweckmäßigkeit oder Schädlichkeit berühren dürfen und bin namenlos glüdlich in den nächsten ihrer Arbeit zu geben!" Wagen gesprungen, um meine Tränen zu verbergen. Läppisch ist so etwas, läppisch! Während dem Scheidungsprozeß, diefer unfäglich häßlichen Komödie, habe ich viermal stundenlang unten an der Rue Morronnier auf Sie gewartet, vergebens! Sie durften nicht kommen. Und einmal, als Sie doch kamen, haben Sie mir ein Schimpfwort ins Gesicht geworfen, das Sie Ihre Mutter gelehrt hatte, und find weggelaufen. Damals habe ich beschlossen, Sie nie mehr sehen zu wollen. Aber ich fonnte es doch nicht lassen, mir immer über Sie Nachricht zu verschaffen. Nun... find Sie ein junger Mann und studieren Jura!"

" Haben Sie dagegen etwas einzuwenden?"

"

Machen Sie den Unsinn nicht mit. Ich bitte Sie! Recht ist das furchtbarste, aber unfruchtbarste Ding der Welt!" Ich dachte.. die politische Laufbahn einzuschlagen," stammelte der junge Mann.

"

Politische Laufbahn! Warum nicht gar Literatur­professor? Warum denn feinen ehrlichen Beruf?"

,, Gie ist, soviel ich weiß, sehr verrufen!" Was halten Sie davon?"

"

Berrücktes Zeug. Aber nicht ungefährlich. Der Mann müßte meines Erachtens von Staats wegen verhaftet werden auf Grund der Ler Wäberli!"

"

Meinen Sie? Mir hat man gesagt, der Verfasser habe seinen Namen nicht genannt aus Furcht vor den Anarchisten." Das mag wohl sein.

" Nicht wahr," fiel Kilian begeistert ein, denn die Schrift wendet sich gegen jede Anarchie, gegen die zügellose, schranken­lofe entgleifter Neuerer und gegen die gefeßliche Anarchie des modernen Rechtsstaates mit feiner Krieg und Kapitalwirt­fchaft!"

,, Verteidigen Sie die Schrift...?" frug der Junge in blaffem Erstaunen.

Vielleicht Bankdirektor?" entfuhr es dem Studenten. Kilian lachte herzlich. Warum nicht?" fagte er und Kilian sagte innig: Lernen Sie doch das Leben erst fügte, ernster werdend, hinzu:" Als Bankdirektor verwalten Bennen! Lernen Sie unsere Einrichtungen fennen, bevor Sie und vermitteln Sie die bedeutsamsten schöpferischen Kräfte. Partei ergreifen. Werden Sie Arbeiter! Wenn Sie wollen, Bankdirektor ist einer der verantwortungsvollsten Berufe. fönnen Sie morgen bei uns als Ausläufer oder Abwart­Darum, wenn Sie ihn ergreifen wollen, überhaupt, wenn gehilfe beginnen. Es ist ja ganz gleich, was sie tun; lernen Sie irgend etwas Züchtiges werden wollen verleugnen Sie nur vorerst Ihr Brot verdienen. Wollen Sie?" Kilian Sie Ihren Bater. Ich habe es mit meinem auch so gehalten. streckte ihm herzlich die Hand hin.

Er war zwar zufällig Einbrecher. Der Ihre ist zufällig Mil- Der andere nagte seine Lippen, zögerte, dann zog er lionär, wie man behauptet. Ihr Los ist aber wahrscheinlich stramm die Beine zusammen und sagte: Es war mir wert­" Ich bin über Sie ziemlich genau unterrichtet, mein schlimmer als meines. Sie haben es sicher schwerer, ein voll, Ihre Bekanntschaft zu machen. Sehr wertvoll!" Er Herr. brauchbarer Mensch zu werden. Lassen Sie sich nicht noch hob die Lider und durchbohrte den Alten mit einem feind­Also doch!" frahlockte der andere. mehr erblich belasten ein Magenleiden haben Sie ja be- feligen Blid. Namentlich Ihre politische Gesinnung hat mich " Ja, doch. So ein Idiot bin ich noch. So viel Ber- reits, wie ich höre laffen Sie sich nicht durch meinen höchst interessiert. Sie wird wohl auch andererseits interessieren." erbung habe ich in mir, daß ich meine, mein eigenes Kind unsicheren Befiz um die mirkliche Kenntnis des Daseins und Der Jüngling fuhr sich mit der Zungenspizze über die Lippen. sei etwas Besonderes. Ich bin, als Sie noch ein Knabe waren, die tiefsten Erlebnismöglichkeiten bringen." Im übrigen," schloß er schneidend: empfehle ich mich", oft in Lausanne gewesen. Ich habe mich auf den Weg ge­machte rechtsum fehrt, setzte schwungvoll seine Mühe auf den ftellt, auf dem Sie aus der Schule kommen mußten, und habe pomadisierten Scheitel und verschwand aufrecht durch die Türe, wahnsinniges Herzklopfen bekommen, wenn ich Sie daher ( Forts. folgt.)

Ich verstehe Sie nicht recht," sagte der Sohn. " Sehen Sie, das ist es: Sie würden nie etwas verstehen. Sie würden einer dieser durch Erbschaft zu Besiz gekommenen