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Verbot wilder Kontrollausschüsse.

Dresden  , 29. September.  ( TU.) Der Befehlshaber des

alliierten Kommission, die Einschaltung fremder Beamten in deffen innen und außenpolitische Fehlschläge das Bertrauen der wirtschaftlichen Kämpfe der Arbeiter flaffe, insbesondere der Kampf die deutsche Verwaltung, der Aufbau einer interalliierten breitesten Boltstreife zu seiner Führung auf das schwerste erschüttert um höhere Löhne und um die Erhaltung des Achtstundentages in feiner Weise beeinträchtigt werden. Eisenbahnregie zeigen, daß Frankreich   gar nicht daran denkt, haben. So energisch die Parteiinstanzen diese Forderung gegenüber der Die Vereinigten vaterländischen Berbände. Deutschlands   fordern schon in einundeinviertel Jahren mit der Räumung zu be= ginnen. Vielmehr tut es fo, als ob es sich noch für unbe deshalb alle ihnen angeschloffenen und befreundeten Bereinigungen Erekutivgewalt erheben, so sehr müssen unsere Parteigenoffen davor Reaktionären und den Feinden der Republit gelegener. Was die grenzte Beit am Rhein   häuslich niederlassen sowie alle vaterländisch gesinnten Männer und Frauen auf, bei den gewarnt sein, sich provozieren zu lassen. Nichts käme den wollte. Dadurch werden Provisorien geschaffen, die schließlich ihnen zugänglichen politischen Faktoren mit aller Enifchiedenheit Stunde von jedem Sozialisten erfordert, ist eifrigste Wachsamkeit, zur definitiven Lösung drängen. Und wenn die französische dahin zu wirken, daß die Neubildung des Reichskabinetts nur einer Tatbereitschaft, aber auch faltblütige Besonnenheit und Ruhe: Nur, öffentliche Meinung erst jahrelang in dem Sinne bearbeitet| Persönlichkeit übertragen wird, die nicht durch die Irrtümer und wenn die Massen ihre Kräfte nicht vorzeitig und zwecklos vergeuden, wenn sie tampfbereit der Weisung ihrer Führer harren, werden wir ist, daß eine Aufgabe des besetzten Gebiets als Unmöglichkeit, Niederlagen der Stresemannschen Politit belastet ist. Freunds im Lande, tut Eure vaterländische Pflicht. Sieger in diesem Kampfe bleiben! als nationaler Berrat" erscheint, dann reift die Stunde heran für den letzten Schnitt, um das Rheinland   vom Deutschen Reich Es geht um das Leben und die Zukunft des Reiches! Auch der Tag" bringt eine ähnlich irreführende Meldung, endgültig zu trennen. Wenn nun die Propagandisten der verschleierten wobei er sich auf angebliche Vorgänge in der Reichstagsfraktion Annerion mit einem Anschein von Recht behaupten der Deutschen Bollspartei bezieht. Aehnlich die Deutsche wehrkreisfommandos IV, Generalleutnant Müller, erläßt fol­können, wachsende Teile der rheinischen Bevölkerung stünden Tageszeitung". In Wirklichkeit steht die Frattion wie bisher gende Verordnung: ihren Bestrebungen sympathisch gegenüber, so bedeutet das bis auf einen fleinen Bruchteil geschlossen hinter Stresemann  . Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung ver­eine wesentliche Förderung ihres Handwerks. Sie werden den Sie hat keine Luft, durch Entfesselung einer Regierungskrise ordne ich folgendes: Düsseldorfer   Rummel, der von ihnen finanziert und dirigiert im gegenwärtigen Augenblick das deutsche Staatsschiff in die wird, für ihre Zwecke weidlich ausnuten. Dabei haben ihnen Luft zu sprengen. Die angeblich in Bildung begriffene, von den Vater die Deutsch nationalen einen schäzenswerten Dienst geleistet, indem sie eine Aeußerung des Zentrumsführers ländischen" begrüßte Regierung wird in absehbarer Zeit auf Dr. Marr in der Donnerstagsihung des Reichstags aus verfassungsmäßigem Wege nicht zustande kommen. 2. Die eigenmächtige Wegnahme von Vich, Feld- und Garten­Gründen der Parteiagitation dahin verdrehten, als ob der Zweck der bewußt wahrheitswidrigen Veröffentlichung früchten, von landwirtschaftlichen und gärtnerischen Erzeugnissen, Dr. Marr eine Scheidelinie zwischen dem Rheinland   und kann also nur sein, die Stimmung für eine neue Regierung ebenjo die eigenmächtige wegnahme von Lebensmitteln aus Läden, Breußen ziehen wollte. Tatsächlich hatte sich Dr. Marr nur der Ordnung und Freiheit vorzubereiten, wie sie am 13. März Berkaufsstellen und Vorratsräumen wird verboten. Herrn v. Graefe gegenüber eine Einmischung der Bölkischen in die rheinischen Angelegenheiten verbeten und an die Sün­den erinnert, die das konservative Parteiregi= ment in Breußen am Rheinland   begangen hatte. Die Erinnerung an diese vergangenen Sünden war schon darum nicht überflüssig, weil die Reaktion ihre Hoffnung auf Wiederaufrichtung ihrer Herrschaft noch lange nicht aufgegeben hat. Die Konservativen und Deutschnationalen sind im Rhein­land so gut wie ohne Anhang, ihr Sieg im unbesetzten Gebiet wäre auch aus diesem Grunde eine schwere Gefahr für die Reichseinheit, die, wie in Bayern  , auch im Rheinland   bei der Arbeiterschaft ihre stärkste Stüße findet.

Die Arbeiterschaft der Rheinlande ist gegen den separatisti­schen Spul gefeit. Darum wird das Rheinland beim Reich bleiben oder, wenn es von ihm gewaltsam getrennt wird, wieder zu ihm zurückkehren. Der französische Imperialismus wird sein Ziel nicht erreichen. Aber darf er, weil er es nicht aufgeben will, Europa   jahrzehntelang in Unruhe halten? Das ist eine Frage, die man sich überall vorlegen sollte, wo man den Frieden der Welt aufrichtig will.

Ein vaterländisches" Manöver. Alarmnachrichten zur Putschvorbereitung. Nach schlecht bewährter Methode der Kapp- Rebellen ver­fuchen jetzt die Vaterländischen Berbände Deutschlands" durch Verbreitung lügenhafter Meldungen ihre Gegner durchein­ander zu bringen, die öffentliche Meinung zu erregen und den Butsch vorzubereiten. Sie erlassen einen Aufruf, der die fenfationelle Mitteilung enthält, die bürgerlichen Koalitions­parteien hätten sich entschlossen, eine Um bildung der Reichsregierung unter Ausschluß der Sozial­demokratie in die Wege zu leiten".

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1920 in Erscheinung trat.

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Von den maßgebenden Führern der drei bürgerlichen Koalitionsparteien erfahren wir, daß in feiner der drei Parteien irgend etwas von einem derartigen Entschluß, wie dem oben gekennzeichneten, oder auch nur davon bekannt ist, daß derartige Verhandlungen stattgefunden hätten. Es handle fich lediglich um eine tendenziöse Stimmungsmache des Herrn Geisler und seiner Leute.

Sächsischer Protest.

1. Alle Kontrollausschüsse und fämtliche Organisationen, die den 3wed haben, Einfluß auf die Preisgestaltung und die Berteilung der Lebensmittel zu nehmen, werden hierdurch foweit fie nicht behördlich genehmigt sind- verboten.

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3. Zuwiderhandlungen oder der Anreiz oder die Aufforderungen zu Zuwiderhandlungen gegen die Vorschriften unter 1 und 2 wer­den soweit nicht in besonderen Fällen die einschlagenden Straf­gefehe höhere Strafen androhen mit Gefängnis oder Geldstrafe bis zu 15 000 Goldmark bestraft.

Dresden  , 28. September 1923.

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Der Befehlshaber im Wehrfrelsfommando IV. Müller, Generalleutnant.

Dresden  , 29. September.  ( WTB.) Wie die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei mitteilt, ist an der Meldung einiger Blätter, daß die proletarischen hundertschaften in Sachsen   aus staat­lichen Mitteln befoldet oder unterstützt werden sollen, fein wahres Wort.

Dresden  , 29. September.  ( WTB.) Wie die Blätter qus Frei­ berg   melden, durchzogen gestern jugendliche Erwerbslose die Stadt. geschäften(?). Reichswehrabteilungen fäuberten die Straßen. Es Abends tam es wiederholt zur Plünderung von Lebensmittel­wurden verschiedene Berhaftungen vorgenommen.

Die Festnahme wilder Trupps.

Dresden  , 29. September.  ( Eig. Drahtbericht.) Landesarbeits­ausschuß, Landtagsfraktion, Reichstagsmitglieder der sächsischen Sozialdemokratie, sowie der Bezirksausschuß des ADGB  . haben heute folgende Entschließung einstimmig angenommen: besonderen Ausnahmezustand geschaffen. Während Preußen Der Ausnahmezustand über das Reich hat für Sachsen   einen einen Zivilkommissar erhalten hat, ist solcher dem Freistaat Sachsen   nicht zugestanden worden. Dabei zeigt sich gerade in Der Verband Sächsischer Industrieller( Dresden  ) hat Sachsen   an der Berordnung des Wehrkreiskommandos, daß die Aus­übung der politischen Gewalt die politischen Rechte der Arbeiter an den, Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, worin er erklärt, daß Plasse in weit höherem Maße beschränkt ist, als in irgend einem er die politische Lage in Sachsen   für sehr ernst halte. anderen Bundesstaat des Reiches. Während in den Kundgebungen Nachrichten, die in den letzten Tagen eingegangen sind, beweisen, anderer Wehrkreiskommandos der Wille zum Zusammen daß die Sicherheit der Produktion und der leitenden Persönlich­arbeiten mit den Zivilbehörden deutlich erkennbar ist, schaltet die feiten noch immer bedroht ist. Der Verband ersucht den Reichs­Reichsregierung die sächsischen Zivilbehörden völlig aus und fanzler, allen Versuchen entgegenzutreten, die darauf hinausgehen, stellt sie unter das militärische Kommando. Es liegen Anzeichen den Ausnahmezustand wieder zu beseitigen. dafür vor, daß sich die Militärgewalt in Sachsen   eindeutig gegen jenen Teil des Proletariats richtet, der es bisher als höchste Aufgabe betrachtet hat, die Republit zu stüßen und zu befestigen. Während in Freiberg   den nationalsozialistischen Verbänden für Der Befehlshaber im Wehrkreis III   gibt befannt: Sonntag, den 30. September, eine große nationalistische Kund­" In Presse und Deffentlichkeit der Reichshauptstadt haben Ge­gebung, die die fächsische Regierung verbieten wollte, von den rüchte über Zusammenrottungen in der Umgegend Militärbehörden gestattet wurde, sind zu gleicher Zeit vier von Berlins   erhebliche Unruhe ausgelöst. Diese Sorge ist unbe­der KPD. geplante Versammlungen in Chemnitz   von der gleichen Diese Mitteilung ist glatt erfund en. Erfinder ist Stelle verboten worden. gründet. Gegen jeden auf Erschütterung der Staatsgewalt oder vermutlich der bekannte Abg. Geisler, der Hauptmacher Diese Beispiele zeigen, wie ernst die Situation ist, vor der die auf Störung der Ordnung gerichteten Verfuch, fomme er, woher er Der Berliner   Baterländischen", der vor einigen Monaten Arbeiterklasse durch die militärische Beenträchtigung ihrer politischen wolle, wird unier rücksichtsloser Anwendung der dem Befehlshaber wegen seiner verlogenen Heze gegen Stresemann aus der Rechte gestellt ist, eine Beeinträchtigung, die sich auch auf wirt- auf Grund des Ausnahmezustandes zur Verfügung stehenden Mittel Bolkspartei ausgeschlossen wurde. An diese erfundene Mit- fchaftlichem Gebiete auswirken muß, zumal die gegenwärtige ein geschritten". teilung fnüpft nun der Aufruf folgende weitere Ausführungen: wirtschaftliche Not freie politische und gewerkschaftliche Betätigung Brandler schwätzt. Nach einer Meldung der Oft- Erpreß" foll Die Vereinigten vaterländischen Verbände Deutschlands   be- der Arbeiterklasse erfordert. Die Parteiinstanzen fordern daher mit grüßen diesen Entschluß als die für jeden Vaterlandsfreund feit aller Entschiedenheit, daß der Ausnahmezustand sich nicht zu einem Brandler in Moskau   erklärt haben, für die deutschen   Kommunisten sei Sonderausnahmezustand gegen das fächsische Proletariat aus die Zeit zum Handeln gekommen. Die Eroberung der Macht sei langem zweifelsfreie Erkenntnis einer unumgänglichen Notwendig wirkt. Die Parteigenossen befunden erneut, daß die Verhängung zweifellos( 1), aber ihre Behauptung würde sehr schwer sein, dazu keit. Gleichzeitig geben sie aber ihrer Ueberzeugung dahin Aus- des Ausnahmezustandes nicht notwendig war. Insbesondere fei die Unterstützung des internationalen Proletariats notwendig. druck, daß jede lmbildung des Reichskabinetts nur dann die Aus- fordern sie, daß ein Mitglied der sächsischen Regierung als Zivil- Sollte diese Meldung richtig sein, was wir bezweifeln, so fönnen ficht auf eine erfolgreichere Führung der Politit eröffnet, wenn sie fommiffar mit gleichen Rechten wie in Breußen für Sachsen   einge- wir sie nur so veritehen, daß Brandler durch Vorspiegelung falscher nicht durch den bisherigen Reichskanzler Dr. Stresemann erfolgt, fegt wird. Ebenso verlangen fie mit größtem Nachdrud, daß die Tatsachen neue russische Subfidien loszumachen versucht hat.

Dalldorf   im Konzertsaal.

Bon Hans Klabautermann.

Bor etwa 25 Jahren fam eine an Armen und Beinen ver­früppelte Mulattin auf den grandiosen Einfall, aus ihrem Gebrechen Rapital zu schlagen. Sie legte sich ein Bärenfell über den miß gestalteten Leib und nannte sich das" Bärenweib". Daraufhin ver­mietete sie sich an Caftans Banoptikum und troch in diesem arg ver­blichenen Kunstinstitut einem mauloffenen Publikum um 5, 7 und 9 Uhr etwas vor. Sie stand sich gut dabei. Bloß in der Provinz, wo fie, angestachelt durch die Berliner   Erfolge, ein Gastspiel abkroch, wurde sie von den Zuschauern verhauen, wobei sich ihre Requisite, das Bärenfell, zerfleberte. Daher zog sie es vor, mit einem repa­rierten Fell in Berlin   weiter zu friechen, wo mehr Menschen frei herumlaufen als in der Provinz.

Herr Mariarty gehört auch zu den Leuten, die das inter­effante Experiment machen, nachzuguden, wie weit man gehen darf. Er hatte ein glaubensfräftiges Bublifum auf Freitag in den Blüthner­faal geloat, in dem er einen Vortrag" Deutschlands Er Lösung 1924, neue prophetische Ausblide" ankündigte. Da tamen sie denn in Scharen geströmt und balgten sich an der Kasse um Plätze, die Harmlosen. Es war eine illuftre Versammlung der geistig Armen. Aeußerlich war ihnen nichts weiter anzumerken. Sie fahen ganz manierlich aus.

worten gingen nicht so geschmiert wie sein Vortrag, den er sehr gut auswendig fonnte, auch mit der Grammatik haperte es manchmal. Er las die Fragen vor, und da merfte ich, warum Bulle- Versamm lungen immer noch besucht werden, und daß wir in Deutschland   noch mehr geschlossene Anstalten brauchen.

"

Wer hat meine Brosche gestohlen?"

" Um wieviel Prozent wird sich bei der Katastrophe Deutschland  verringern?"

,, Romme ich ins Ausland? Werde ich dort. reich?"

"

Wie hoch fommt der Dollar?"

,, Wo wohnt der neue Christus?"

plateaus, auf denen man auch mit dem Wasserflugzeug hätte landen können. Nach Norden erstreckt sich ein nahezu 100 Kilometer langer, nach allen Seiten flach abfallender Eisschild gleich einem Leichentuch. Nach stündigem Fluge schrauben wir uns nun auf 2000 Meter hinauf. Nach Nord und Ost blicken wir über den so to pledgefürchteten Schiffahrtsweg der Hinlopenstraße Hunderte von Kilo metern hinein in das rätselhafte Nordostiend, dessen Inlandeis sich wie ein Lavastrom in das umliegende Meer ergießt. Von der in Nanjens Karte eingetragenen, über 400 Meter hohen Eiswand fonnte ich nichts bemerken, im Gegenteil schien mir das Inlandeis aus einer einzigen, fanft gemellten Eisfläche zu bestehen. Dann geht es nach Westen zum Birgohafen und zur Rings- Bar. Aus einem unendlichen Wolkenmeer, das sich wie eine feurig- flüssige Goldmasse über das Meer rach Westen ergießt, ragen die fristalle­nen Berge des Prinz- Karl- Vorlandes in langgestreckter Front nach Süden hinaus. Gewaltige Gletscherströme führen uns aus dem aus Schutthalden bestehenden Drei Kronen" nach Ekman- und Dickson- Bai, auf die wir jetzt zuhalten. Nach 40 Minuten dauerndem Fluge über die Gletscherwelt des König- Oskar- II- Land befinden wir uns jetzt über dem Eisfjord. Als Neumann um 6 Uhr 15 1600 Meter über der Walfangstation unseren teueren Metallvogel in Herr Mariarty befigt meine volle Sympathie; er hat den Zeit- eleganten Spiralen niedergleiten ließ, da lasse ich ein letztes Mal meine schaumüten Augen über das mir liebgewordene Spißbergen geist richtig erfaßt. gleiten."

Straße und Hausnummer wollte Mariarty nicht angeben. dann kam die Frage: Wird eine Trennung zwischen Ariern Juden eintreten?"

Und

und

Da antwortete Mariarty mit seinem ach so prophetischen Blid: Die Juden werden sich nach Palästina konzentrieren." Jetzt brach von neuem Beifallsjubel los. Ein junges Mädchen vor mir magte nun nicht mehr ihre Herzensfrage hervorzubringen: Jeht mein Mare ooch mit Frida?"

Der erste große arktische Flug.

ist Don

Der Flug hatte neben einer reichen Ausbeute an photo­grophischem und Filmmaterial von bisher noch völlig unbekannten arttischen Gebieten wertvolle Erfahrungen über die Berwendung des Der erste wohlgelungene große Flug über die Arttis, bei dem Flugzeuges in der Bolarzone gebracht. Ein Flug nach dem Nordpol  Die prophetischen Ausblicke erstreckten fich nur auf ganz große gegen 1000 Kilometer des unbewohnten und zum großen Teil noch erscheint danach als Leichtigkeit, folange der Motor arbeitet und die Witterung gut ist. Aber wenn man zur Notlandung gezwungen ist Dinge. Mit Nebensächlichkeiten hält sich, ein Erleuchteter, wie unerforschten Spitzbergen überflogen wurden, Mariarty nicht auf. Sonst hätte er geahnt, daß wegen des Massen- M. Mittelholzer ausgeführt worden. Er berichtet darüber in und nicht mehr hochkommt, dann ist eine Rettung ohne Hund schlitten andranges eine Verspätung von einer halben Stunde eintreten würde, cinem Aufsatz der Frankfurter Wochenschrift Die Umschau". Sein und Proviant unmölich. Die Eroberung des Bols mittels Flug­und seine Gemeinde erst auf 8 Uhr um sich gefchart. Ebenso mußte Plan war, vom Eisfjord über die Chydenius- Berggruppe zur Hin- zeugs", urteilt Mittelholzer, wird so lange eine sporting- chance" er natürlich im voraus, daß seine Plakate falsch gedruckt werden lopenstraße zu fliegen, um vor allem in das noch unbekannte Innere bleiben, bis es möglich fein wird, in einein Großflugzeug alle des Nordofilandes von Spitzbergen   photographische Einblicke zu ge- nur erdenklichen Hilfsmittel für einen etwaigen Rückzug über das würben, aber, wie gesagt, das sind Kleinigkeiten. winnen. Um 11 1hr begann die Fahrt mit dem erprobten See Gis mitführen zu können. Heute sind daher die Aussichten für ein flieger Neumann auf der schwerbepackten Maschine Eis- Lenkluftschiff, z. B. einen Zeppelinkreuzer, günstiger, aber die rasch vogel". ändernden Wetterlagen sprechen doch eher für ein Flugzeug mit großer Geschwindigkeit als für ein relativ langsames Luftschiff."

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Deutsche Kunst auf den Ueberfeedampfern. Vor einiger Zeit

Wartet, so werdet Ihr finden, tut wohl, so wird Euch aufgetan. Endlich steckte der Saaldiener die beiden Kerzen an, hinter denen fich Herr Mariarty sphinggemäß aufbaute, fnipfte das Licht aus und Riefengroß öffnet sich vor uns der 90 Kilometer lange Eis­schaffte die Stimmung für die, so nicht alle werden. Was er sagte, fjord," erzählt Mittelholzer. Ein Bild von unbeschreiblicher Groß­ist einerlei. Wenn er eine Nummer der Gartenlaube" aus dem artigkeit entrollt sich unseren staunenden Augen, von allen Seiten, eingerahmt von schroffen Bergrücken, die Gletscherströme in seine Jahre 1887( mit Annoncen) vorgelesen hätte, würden die Leutchen tielblauen Wasser. Im Norden hebt sich in violetten Farben ein regte der Reichskunstwart Dr. Redslob in Verbindung ebenso andächtig zugehört haben. Der Mensch ist ein selbstbewußtes leer von Rinnen und Baden messerscharf vom goldig- gelben Hori- mit dem Denkmalpfleger für Hamburg   bei dem dortigen Senat an, Kraftzentrum, stärkste stoffliche Dichtigkeit, geheimnisvolle Kraftwelle ont ab. Kein Wöltchen am Himmel, im Süden Schneedom hinter der Frage der Vertretung unseres Kunstgewerbes aus Aegypten  " und so. Damit die Gläubigen auch was für ihre Schneedom, darüber ein azurblauer italienischer Himmel und dazu auf den Schiffen Rechnung zu tragen. Hamburg   hat sich dieser Anregung, die gleichzeitig einem Wunsche der dortigen Künstlerschaft Millionen haben, machte er den von dem Kometen begleiteten Welt- eine Fernficht, die in die Unendlichkeit zu wandern scheint" untergang für Deutschland   ein bißchen gedämpft, sah das zer= Allmählich steigen wir höher, immer großartiger und wilder ent- entsprach, angenommen. Auf einer Ausstellung, die die Hamburger trümmerte englische Kolonialreich und ahnte Paris   wickelt sich Spitzbergens   Berg- und Gletscherwelt. Abwechselnd photo- Kunstgewerbeschule anläßlich der Ueberseewoche veranstaltete, fonnte in Schutt und Blut voraus. graphiere, zeichne, notiere und finematographiere ich. Das Flug- man eine erste Probe sehen. Nun ist eine erste Kunstgewerbe­Als der Vortrag zu Ende gerasselt war, fürchtete ich, Mariarty zeug fchraubt sich in Kurven, um möglichst viel von der eigen schule an Bord des neuen Hapagdampfers Albert Ballin  " ein­artigen Hochgebirgspracht festzuhalten, über die schwarzen Granit- gerichtet worden. Für unser Kunstgewerbe fann es von größter würde es ebenso gehen wie dem Bärenweib in der Provinz. Aber berge der Chydenius- Gruppe empor. Nachdem ich etwa 100 Meter Bedeutung werden, wenn das internationale Publikum der Ueber­es erfcholl lauter Beifall. In Berlin   werden sie eben nicht alle. Film gemacht und den Aufnahmeort in der leider sehr ungenauen feedampfer dort mit Bestrebungen und Leistungen unserer Kunst­Dann ließ sich Mariarty in seiner Güte herbei, Fragen zu beant- Seekarte eingetragen habe, gebe ich Zeichen zum Kurs Nordnordost. newerbler und Werkstätten vertraut wird. Der Desterreichische worten, die man ihm auf Zettelchen überreichen durfte. Die Ant- An Stelle der stolzen Gipfel treten riesige Gletscher- Werkbund hat eine besonders gewählte Vertretung beigesteuert,

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