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Gewerkschaftsbewegung

Lohnpolitische Kritik.

schwung Mitte Auguft begonnen, der mitten in der schlimmsten wirt| Nach den Erfahrungen der letzten Wochen und Jahre ist die Umwand­schaftlichen Lage die Lohnempfänger für das Elend der kommenden lung städtischer Betriebe zu Lasten der Arbeitnehmer erfolgt. Die Wochen in vorweg erhöhten Löhnen schadlos zu halten suchte. Bei Beseitigung sozialer Rechte, Minderung des Lohnes, verlängerte den Beamtengehaltsnachschüben habe diese mit den Billionen Arbeitszeit und Arbeiterentlassungen waren die Folgen der Gefell­spielende Lohnpolitik ihren blendenden" Widerschein gefunden. Schaftsbildung. Die Versammelten beauftragen ihre gewertschaftlichen Eine Betrachtung der verschiedenen Tendenzen, die die Lohn Weiter feien dann auf die bereits abgerechneten zurüdliegenden Organisationen, ihre gesamte Kraft zur Wahrung der Rechte der egelungen von der Kriegszeit an bis heute aufweisen, ist recht lehr- Löhnungsperioden noch Nachvergütungen für entgangene Lohn- Arbeitnehmer der städtischen Werte einzusehen." reich. Prof. Dr. W. Zimmermann, Hamburg  , hat in der Deutschen   realisierungsmöglichkeiten gefordert worden. Diese Lohngebarung Allgemeinen Zeitung"( Nr. 438 u. 450) eine solche Betrachtung habe die Preise für die Waren aufgepeitscht.

unternommen. Die Lohnpolitik mit ihrem gegenwärtigen Wirrwarr

Gewerkschaftliche Aufklärung". Die weiblichen Mitglieder des Verbandes der Buchbinder und

sei, zwar in der Hauptsache nur eine Widerspiegelung der Zu alledem sei bemerkt, daß hinterher über die Dinge leicht Bepierverarbeiter hörten gestern ein Referat der Kommunistin Rosi verfahrenen Wirtschafts- und Währungspolitik, zu reden ist. Soweit von Lohnpolitik die Rede sein kann, fonnte fie offist ein über die politische Lage und die Stellung der Frau doch weise sie auch ihre eigenen Sünden auf. Als Urgrund doch nur eine Politik von der Hand in den Mund sein, von Arbeit dazu. Obwohl sich die kommunistischen   Mitglieder der Drisverwal aller Verdammnis" bezeichnet er die Versailler Friedensdiftatpolitit. nehmerfeite aus gesehen ein ständiger Kampf um das Lebensnot- tung nach ihrem Sieg" in der letzten Generalversammlung augen­Der Verfasser spricht von den verschiedenen Stadten der deutschen   wendigste, in dem schließlich einige Augenblidserfolge zu verzeichnen scheinlich alle Mühe geben, durch heranziehung zugkräftiger" Refe­Lohnpolitik seit dem Kriege, auch davon, daß während der waren, aus dem jedoch die Arbeitnehmer immer als die Geprellten renten die Mitglieder in ihrem Sinne aufzuklären, bringt der über­Kriegswirtschaft einzelne Lohngruppen bevorzugt waren, hervorgingen. Die unterschiedliche Behandlung der lebenswich riegende Teil der Mitgliedschaft dem kein Verständnis entgegen. Die verlegt aber trotzdem den Beginn einer Untersuchung aus der tigen" und der als weniger lebenswichtig gestempelten Betriebe, hat Versammlung war recht dürftig besucht. Aber was bie Kolleginnen Kriegszeit in die Zeit der Revolution. Die Tendenzen der die früheren Grundlagen total verschoben. Die Berhältnisse an Verständnis für die fommunistische Heilslehre vermissen ließen, deutschen   Lohnpolitik hielten einer fachlich kritischen Nachprüfung bestimmten die Lohnregelungen, und solange unsere wirtschaftlichen ersetzte Rosi durch lungenkräftige Brandreben. Die einstimmig ange= unter volkswirtschaftlichen und sozialpolitischen Gesichtspunkten und politischen Verhältnisse nicht beständiger sind, ist auch eine ge- nemmenen Resolutionen werden toch hoffentlich die KPD.  - Berwal­nicht stand. ordnete Lohnpolitit nicht möglich. Eben deshalb auch die Ueber- tungsmitglieder nicht über die sehr notwendige Erkenntnis hinwegs Ist die Lohnpolitik in der Hauptsache nur eine Widerspiegelung zeugung, baß auf der Schwundgeldbafis der Papiermart fein täuschen, daß so auf die Dauer feine Erziehungsarbeit an Erziehungs. der verfahrenen Wirtschafts- und Währungspolitik, die ihrerseits auftraftbeständiger Lohn zu schaffen fei". bedürftigen geleistet werden fann und nur die Mitglieder aus ben fich in der Hauptfache wiederum nur als Folge der durch die Kriegs­Versammlungen hinausgegrault werden. und Nachkriegszeit ziemlich außer Fasson geratenen fapitalistischen Wirtschaftsweise erweist, dann fann sie nicht als eigenes Gebiet be trachtet und beurteilt werden, sondern nur im 3usammen hang mit den Allgemeinverhältnissen, als ein abhängiges Teil der= felben.

meg aus.

Ein solcher Lohn erweist sich jedoch mehr und mehr als un erläßlich. Erst damit wäre die Bafis gewonnen, von der aus die verschiedenen Mängel, die sich herausbildeten, allmählich wieder ausgeglichen werden können.

etwa

Was geht in der Metallindustrie vor? Dr. Zimmermann schildert die einzelnen Perioden der Lohn­Von einem Metallarbeiter wird uns geschrieben: bewegungen der letzten Jahre wie folgt: Bald überwog die Gruppenintereffentenpolitik der Arbeitnehmer oder richtiger einzelner industrie mit dem Feuer. Sie waren schon stets die Schrittmacher Seit 14 Tagen spielen die Unternehmer der Berliner   Metall. Schichten der Arbeiterschaft, bald die der Arbeitgeber: wechselnde aller Scharfmachere: und glauben auch in der jetzigen Zeit ihren Machtkonjunkturpolitik ohne flare produktionspolitische Orientierung Arbeitnehmern mit Brovokationen entgegentreten zu können, die und ohne Rücksicht auf die volkswirtschaftliche Leistungsfähigkeit der alles Dagewesene übertreffen. Nation, ohne Rücksicht auf die geld- und währungspolitischen Folgen. Manchmal aber taten sich auch Arbeitergewerkschaften und Arbeitungsfommiffionen zusammen und beraten über Lohnaufbefferur.gen, In den letzten zwei Wochen siken fast jeden Tag die Berhant­geberverbände zu gemeinsamer monopolistischer Lohn Erhöhungen der Affordpreise und Heraussetzung der sozialen Bulagen. politie bewußt auf Kosten von Weiterverarbeitern und Ver- Der Erfolg all dieser Bemühungen der Arbeitervertreter ist der, brauchergruppen zusammen. Später artete die Lohnpofitit oft genug daß gerade diejenige Arbeiterkategorie, die gerade von Unternehmer in ein bloßes Nachlaufen der Löhne hinter den fallenden feite so oft als bestqualifizerteste bezeichnet wird, Löhne erhält, die Marffurfen und schließlich zulegt in ein besinnungsloses, hemmungs wenig über der Erwerbslofenunterstützung liegen. Der Grund dafür loses Weiterpeitschen der Löhne und der Preise sogar über die durch ist aber feineswegs etwa in mangelndem Verhandlungsgeschick der den deutschen   Währungssturz gezogenen äußersten Grenzen hin Bewerkschaftsvertreter zu suchen, vielmehr liegt er in der bewußten 2bficht der Unternehmer, die Arbeiter zu Dummheiten und Gewerk Die große Lohnbewegung" der Revolution habe den Grundschaftsdisziplinbrüchen herauszufordern. gelegt zu dem Mißverhältnis zwischen der gesamten Löhnung und Wie soll man es anders bezeichnen, wenn die Unternehmer Der Gesamtproduktivität der Bolkswirtschaft. einen Anfang voriger Woche unter Mitwirkung ihrer eigenen Die einfichtigen Arbeiterführer und die Unternehmer hätten sich Bertreter gefällten Schiedspruch ablehnen, der ten Attord vergeblich gegen folche Augenblidsgewinnpolitik der arbeitern in der Spige einen Stundenverdienst von Arbeiter auf Kosten der sozialen Kapitalkraft des Boltes gewandt 17 Millionen für die Zeit vom 17. bis 22. September brachte? Die und statt dessen Steigerung des Arbeitereinkommens durch ge- Unternehmer zahlten einfach nur 14,5 Millionen aus, machten fich steigerte Arbeitsintensität gefordert. Allein das allo ihre Schiedssprüche" unter Ausschluß der Deffentlichkeit felbst. Wechselverhältnis von Lohn und Leistung sei durch grundsätzliche Das Metallfartell, beantragt die Berbindlichkeitserklärung beim Bekämpfung der Akkordlöhnung durch die Massen der Arbeiter- Demo"; die Unternehmerführer erfiären schon vorher ihre Absage schaft zunächst noch bewußt unterbunden worden. Der Lebensbedarf an den Spruch tiefer Instanz. Am Sonntag erfolgte ein neuer der Lohnempfänger sei eine Weile stärker gestiegen als die Produt- Schiedsspruch: Die Spizena tford verdienste betragen in der tion, wodurch die Inflation ihre fauftraftregulierende und lohnver- Woche vom 24. bis 29. September etwa 25 Millionen. Die Herren wässernde Mission noch stärker entfalten mußte. Die Unternehmer pem BBMS. beschließen prompt nur die Auszahlung von Vor= hätten dann erkannt, daß die Preis- und Lohninflation durch den schüssen am Dienstag und Freitag. Das finanzielle Ergebnis sinkenden Markkurs für die Wiederbelebung des Auslandsablages dieses Unterhaltungsspiels war für die Metallarbeiter folgendes: gute Konkurrenzmöglichkeiten lieferte und darum eine Lohnpolitik Dienstag, den 25. September, Borschuß 225 Millionen, Dollar fich ruhig weiter entwickeln lassen, die zwar den Arbeitern ständig 120 Millionen; Freitag, den 28. September, Restzahlung etwa freigende Nominallöhne brachte, den deutschen   Lohnftand aber, ge- 350 Millionen( höchftvertienende Affordarbeiter, Lohnarbeiter messen am Auslandskurs der Mark und bald auch hinsichtlich der wesentlich weniger); Dienstag, ten 2. Ottober, Borschuß 300 millio­inneren Kauffraft, immer tiefer unter die Einnahmebezüge der Aus- ren, Dollar 320 Millionen; Borschuß am kommenden Freitag nach landskonkurrenz brüdte. Die verlockend hohe Nominalentföhnung Abficht des BBMJ. 360 Millionen. Die Metallarbeiter hätten aljo habe immerhin bewirft, daß große Teile der Arbeiterschaft zum für zwei Wochen brutto 1235 Millionen verdient. Stüd oder Zeitaffordlohn zurüdiehrten. Der hohe Nominallohn- Ob das eine Bezahlung ihrer Arbeitstraft, ein Anreiz au er stand habe schließlich auf die Entlohnung der Arbeiterschaft und Be- höhter Produktion" oder aber eine Propotation ersten Ranges amten der öffentlichen Betriebe und Verwaltungen des Reidjes, der ist, das ist für die Metallarbeiter teine Frage mehr. Die Berliner  Länder und Gemeinden fortgewirkt und der Inflation neue Anstöße Metallscharfmacher haben scheinbar den Ehregiz, für organisiertes gegeben. Schließlich hätten die Arbeiter die die Lebenshaltung ver- deutschväitisches Borgehen den Boden in Berlin   zu bereiten. wässernde Wirkung der einseitigen nominalen Lohnpolitik verspürt Darum Augen und Ohren auf. Notwendig ist aber endlich auch die und deshalb gleitende Teuerungszulagen gefordert. Die Erfenntnis, daß nur strengster zusammenschluß Erfüllung dieses Verlangens sei damals glücklicherweise an dem und Zusammenhalt die Gewähr dafür bieten, die Provo­Widerspruch der einzelnen Elemente und an der Abneigung vieler fctionsgelüfte eines machttrunkenen Unternehmertums nicht zum Gewerkschaften gescheitert, die sich durch eine rein automatische Lohn- Schaden der Arbeiter ausschlagen zu lassen. regelung in den Augen ihrer Mitglieder nicht überflüssig machen

wollten.

Die Gefahr ist groß. Ein Funke fann das Pulverfaß zur Expiofion bringen. Mögen das die amtlichen Stellen erkennen, die hier zuständig fine und noch etwas zu sagen haben.

Nene Löhne in der Lederwarenindustrie. Durch Bereinbarang beim Demo" fommt für die Woche vom 28. September bis 4. Oftober der Reichsinder vom 4. Oftober in Höhe von 45 Proz. auf alle zurzeit bestehenden Zeit- und Affordlöhne, ohne Unterschied der Höhe des Verdienstes, generell zur Berrechnung. Der Mindest.. Die Lehrlinge erhalten im ersten Jahre das Biereinhalbfache, im Iohn eines Facharbeiters beträgt demnach 26 298 082 m., der eines Hilfsarbeiters 23 932,255 m., der einer Stepperin 17 882 696 m. weiten das Fünfeinhalbfache, im fünften Halbjahre das Siebenfache und im sechsten Halbjahre das Siebeneinhalbfache des Facharbeiter. lohnes pro Woche.

Lohnabschluß mit dem Verband der Schilderfabrikanten, Die neuen Löhne für die Zeit vom 28. September bis 4. Oktober find mit dem Verein Berliner   Schilderfabrikanten festgesetzt. Der Spizen­lohn beträgt 25 000 000 m. Deutscher   Verkehrsbund, Seftion V.

Wirtschaft

Verheerende Absahstockung.

Die

Die maßlofe Steigerung aller Warenpreise, mit der die Kauf­fraft der Bevölkerung nicht Schritt hielt, hat die Absazkrise in der Industrie in geradezu verheerender Weise gesteigert. Die Be­richte der preußischen Handelskammern für den Monat September bestätigen, was die große Mehrheit der Arbeitnehmer leider bereits am eigenen Leibe erfahren hat, nämlich daß die in= dustrielle Beschäftigung immer mehr zurückgeht. Die Be­richte stimmen in diesem Punkte überein, aus welchem Gewerbe­zweige sie auch tommen mögen. Selbst die Rohstoffindustrien, wie Kohle und Eisen, stehen unter dem Zeichen stockender Nachfrage und stillen Geschäftes. Noch mehr gilt das für die verarbeitende In­dustrie. So hat sich die Lage in der Kleineisenindustrie, im oko motivbau und in der Elettrizitätsindustrie wesentlich verschlechtert. Der Auslandsabsatz der letteren stockt, weil die Welt­marktpreise überschritten sind. Auch in den Gewerbezweigen, wo Bes triebseinschränkungen bisher vermieden werden konnten, rechnet man damit, daß sie in der nächsten Zeit eintreten werden. So hat der Auslandsabsay in chemischen Bräparaten, wie es im Be richt heißt ,,, in erschreckender Weise nachgelassen". Die Industrie der Steine und Erden verzeichnet taum mehr einen Versand. Papierindustrie, die Baustoffindustrie, das Drudgewerbe arbeiten zu einem großen Teil verkürzt und beurteilen die Zukunft sehr pessi­mistisch. Nicht anders steht es in der Bekleidungsindustrie. Der größte Teil der Tuchindustrie z. B. arbeitete für den Inlands bedarf, der vollständig stockte. Neue Auslandsaufträge gingen in diesem Gewerbezweige nicht ein, da die deutschen   Angebote um fünf­zehn Prozent teurer sind als die ausländische Konkurrenz. Nicht anders sieht es mit anderen Zweigen der Textilindustrie aus. Die München  - Gladbacher Baumwollindustrie verzeichnet ein stark ver­ringertes Geschäft, weil die Ware der rechtsrheinischen Fabriken in­An Stelle der Forderung nach Gleitlöhnen sei dann die Forde folge der niedrigeren Löhne um 40-50 Broz. billiger sein fann als rung getreten: Heran an die Weltmarttiöhne!" Dr. Zimmermann erinnert an Ausführungen der Groß- Berliner Gemeindearbeiter und Gemeindebetriebe. ihre Ware. Die Ronfettionsindustrie ftodt. Während die industriellen Dr. Guggenheimer und Dr. Kraemer, daß die Löhne Am 1. Ottober tagte im Stadthaus eine Bollversamm Preise für Rohhäute und Felle fich genau der Geldentwertung an­bei vielen Produkten durchschnittlich nicht mehr als tung der Betriebsräte der jämtlichen Betriebe und Ber  - paßten und auf das 40-50fache des Vormonats stiegen, stockte in 5 Pro 3. betrugen, weil die in Gold vom Ausland bezogenen Roh- waltungen der Stadt Berlin  , die fich u. a. mit der Absicht des Leder das Geschäft vollkommen und die Schuhindustrie ftoffe und sonstigen Materialpreise den Hauptteil der Geftehungs- Magistrats befaßte, die städtischen Werte in eine Gesellschaftsform zu findet keine Käufer, weil die Ware zu teuer ist. Bezeich foften ausmachten. Nachdem feit Mitte 1922 immer mehr Industrie- überführen. agodzinsti vom Verband der Gemeinde- und nend für die Preispolitik im Lebensmittelgewerbe ist, daß zweige dem Vorbild des Großhandels gefolgt feien, auch im Inlande Staatsarbeiter legte, auf umfangreiches Material gestützt, die Ge- Auslandsware sich nach dem Bericht der Frankfurter   Handels­in Gold zu falfulieren und zu fakturieren, fei auch aus dem Ar- famtlage der Ueberführung der städtischen Betriebe in eine Gefell­beiterlager der Ruf nach Goldlöhnen ertönt. Das sei zwar schaftsform und deren Folgen und Zwedmäßigkeit flar. Die start nicht so ernst gemeint gewesen, daß der deutsche Arbeiter nunmehr besuchte Bersammlung nahm einstimmig eine Resolution an und seinen vollen Friedenslohn in Gold berechnet und in entsprechender erwartet, daß die städtischen Verwaltungskörperschaften dieser ein­Papiermarkhöhe ausgezahlt haben wollte, doch habe diese Parole stimmigen Meinungsäußerung gebührende Beachtung zuteil werden das Verlangen der Arbeiterschaft nach bedeutenden Lohnsteigerungen lassen. Die Resolution besagt: genährt, das auch im Februar und März 1923 während der Mark-" Die Versammelten erklären, daß fie in der Umwandlung der Stabilisierungsperiode" nicht Halt gemacht habe. Die Regierung habe Betriebe in die Verwaltungsform einer A.-G. nicht die Gewähr damals ihre Warnung vor weiteren Lohnerhöhungen auf Einspruch sehen für eine rationelle Bewirtschaftung der Betriebe. Die augen­der Gewerkschaften preisgeben müssen. blickliche schwierige Lage der Unternehmungen ist zurückzuführen Alls nach der fünstlichen Stühung die Mart im April 1923 zu auf die Folgen der Geldentwertung und besonders auf die Fest stürzen begann und ihre Fallgeschwindigkeit im Juli meteorhaft feßung der Kohlenpreise auf Goldbasis, und Ueberschreitung der wurde", jei die deutsche Lohnpolitik an der gefährlichen Weltmarktpreise. Solange die Hauptrohprodukte der Unternehmen Treibsandfüste gelandet, vor der sie alle Einsichtigen unter dieser Belastunug zu leiden haben, wird jede wie immer immer wieder gewarnt hätten. Allein die Gewerkschaften, Arbeit geartete Berwaltungsform fie nicht von den bisherigen Schwierig geber und die Regierung hätten einige Wochen lang geglaubt, festen feiten befreien fönnen. Die Versammlung ist der Auffassung, und Boden unter die Füße zu bekommen durch die gleitende, fich auto  - zwar auf Grund der Erfahrungen der lezten Jahre, daß die Gas-, matisch Schlag auf Schlag der Markentwertung und der Preis- Waffer und Elektrizitätswerke Berlins   auch unter rein städtischer steigerung anpassenden Lohnregelung. Die Einführung des Regie in der Lage find, die Aufgaben zu erfüllen, die sie sowohl als wertbeständigen Lohnes" habe das, Cleiten des Lohnes wertvolle Vermögensobjekte der Stadt Berlin   wie auch von sozialen so beschleunigt, daß er vielfach über die Lebensunterhaltspreise und Gesichtspunkten aus zu erfüllen haben. Die Betriebsräte- Bollver­die Markkurve hinausgerutscht sei, und statt ,, wertbeständiger" sammlung lehnt daher die Umwandlung in eine A.-G. oder G. m. Löhne seien Lohnfäße festgesetzt worden, die den Realwert des b. 5. grundfäßlich ab. Die Versammelten fehen in der Gesellschafts­Lohnes erheblich über seinen Stand in den Vormonaten hinaus- bildung die Borstufe zur Auslieferung der städtischen Werke an das getrieben und schließlich bei Rückschlägen des Dollarkurses den deut Privatkapital. schen Arbeitstoftenetat über seine Fassungskraft hinaus belastet Die Umwandlungen städtischer Betriebe in die Form der G. m. hätten. Mit Bäckerwochenlöhnen von 30 Millionen Mark und Buch- b. H. haben in erster Linie zur Folge, daß die Rechte der in diesem druckerspitzenlöhnen von faft 32 Millionen Mart habe' der Hoch- Betriebe beschäftigten Arbeitnehmer geschmälert und beseitigt werden.

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fammer um 30-40 Broz. billiger stellte als deutsche Ware. Also trotz der Balutalöhne bringt das Ausland billigere Konserven auf den Markt als die deutsche Industrie! Die Lurusgenußmittel­industrien, wie die Feinkostfabritation, spüren ebenfalls schon die Folgen der hohen Warenpreise. Nicht anders ist es in der Tabat­industrie, während das Brauereigewerbe großenteils ebenfalls ver fürzt arbeitet.

Das Gesamtbild ist also folgendes: Durch die Uebersteigerung der Barenpreise und die Unterentlohnung der Arbeiterschaft leidet die Industrie allerorts an Beschäftigungsmangel. In dem­felben Augenblick, wo die deutsche   Volkswirtschaft ihre Arbeiter nur zu einem kleinen Teil noch acht Stunden beschäftigen kann, verlangt man die Aufhebung des Achtstundentages. Nichts fenn­zeichnet den Widerfinn dieser in so allgemeiner Form gestellten Forderung besser als dieser Widerspruch. Selbst wenn man zugibt, daß zu besserer Kohlenversorgung der Kohlenbergbau für mehr­leistungen gewonnen werden muß, so fann man doch auf keinen Fall anerkennen, daß eine Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage möglich ist, indem man noch mehr Arbeiter um ihren Lohn und ihre Rauffraft bringt.

Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Schilowski; Lokales und Sonstiges: Fris Karstäbt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwäris- Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Vorwärts- Buchbruceret und Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   SW. 68. Lindenstraße 3.

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