1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 50.
Parlamentsberichte.
Donnerstag, den 28. Februar 1895.
12. Jahrg.
war es der damalige Abg. Stumm, der wahrscheinlich identisch ist Sittlichkeit der Mädchen am meisten gefährdet ist, so nehme mit dem jetzigen Freiherrn v. Stumm- Halberg, welcher beantragte, er die Lohnstatistik zur Hand und er wird finden, daß daß eine Beschränkung der Kinderarbeit von 14-16 Jahren nicht die schlechtest bezahlten Mädchen auch die unmoralischsten find in das Gesetz aufgenommen würde, indem er meinte, in dem( Zustimmung links). Er vergleiche einmal den Rhein und seine preußischen Gesez habe das wohl gestanden, aber die Beamten besseren Löhne mit dem Osten und seine vielen unehelichen Ges Bötticher, haben es nicht ausgeführt, sie sind vernünftiger gewesen als das burten. Ist es Herrn Schall um die Hebung der Sittlichkeit zu Gesetz. Daß gerade die Fabrikanten gegen die Ausdehnung der thun, so verbessere er die wirthschaftliche Lage der Arbeiterinnen. Schußgesetzgebung sind, wird dadurch bewiesen, daß die Bäcker-( Beifall bei den Sozialdemokraten.) meister sich gegen den Zwölfftundentag sträuben, und die Kaufleute gegen eine Ladenschlußstunde. Die Bourgeoisie ist nun einmal so recht start zum Anarchismus geneigt. Sie werden die Bewegungsfreiheit nicht einengen.
Zur dritten Berathung stehen die Anträge Auer beziehungsweise Colbus und Genossen betreffend die Aufhebung der Diftaturparagraphen in Elsaß- Lothringen .
Damit schließt die Diskussion.
Nach einem Schlußwort des Abg. Hitze wird sein Antrag mit großer Majorität angenommen.
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Es folgt die Berathung des Antrages der Abgg. v. Hammers
Abg. Preiß( Elf.): Der Reichstag hat über das Ausnahmeregime in Elsaß- Lothringen moralisch den Stab gebrochen. Hoffentlich macht die Reichsregierung bald Ernst, um diesem Auch dieser Antrag wird auf Widerstand stoßen, weil stein und v. Manteuffel auf Vorlegung eines Gesezentwurfs, nach unwürdigen Zustande ein Ende zu machen. man auf sozialem Gebiet nichts unternehmen welchem Israeliten, die nicht Reichsangehörige sind, die Beide Anträge werden ohne Einzelbesprechung angenommen. will. Der persönlichen Ausbeutung sollen Einwanderung über die Grenzen des Reiches untersagt Hierauf wird die Berathung des Antrages der Abgg. Hize, teine Schranten auferlegt werden. Deshalb agitiren wird, in Verbindung mit der ersten Berathung des von den Bachem und Genossen betreffend die gewerblichen Wer auch gerade die kapitalistischen Parteien wüthend für das Um- Abgg. Liebermann v. Sonnenberg, Zimmermann und Genossen hältnisse der Arbeiterinnen und der Arbeiter sturzgesetz. Nicht vor radikalen Absichten sind Sie bange, sondern eingebrachten Gesetzentwurfs betreffend die Einwanderung fortgesetzt. vor der Arbeiterbewegung, welche endlich Ordnung auf sozial- ausländischer Juden. Abg. Molkenbuhr: Der Abg. Schall glaubte neulich seinen politischem Gebiet schaffen will. Man sieht, daß bei der Re- Abg. Jacobsfötter( dk.): Die bei dem Abschluß des Handelsstrikten Gegensatz zur Sozialdemokratie betonen zu müssen. Er gierung nicht mehr der Muth der Kaltblütigkeit vorherrscht. vertrages vom Grafen Caprivi in Aussicht gestellte Hebung der meinte, die Frau gehöre von Natur, von Gottes- und Rechts- Auf der einen Seite wollen Sie die Arbeiter schützen gegen das Industrie ist nicht im stande gewesen, den Ueberschuß an Arbeitswegen ins Haus; und sie dorthin zurückzuführen, müsse die Auf- Kapital und auf der anderen erlassen Sie Gefeße, mit denen das fräften, unter welchem wir leiden, aufzubrauchen. Wenn unser gabe der Gesetzgebung sein. Die Stellung der Frau der gegen Kapital glaubt, den Fortschritt aufhalten zu fönnen. Wir Sozial- Volksleben ein so gesundes ist, daß wir thatsächlich wärtigen Gesellschaft ist eine völlig andere wie früher. Wenn demokraten unterſtüßen die Arbeiterschutzgesetzgebung selbstver- einen Ueberschuß zur Auswanderung haben, so ist kein die Frau früher beim Spinnen, Stricken, Sticken und ständlich. Wir wünschen, daß Klarheit in die Verhältnisse kommt. Grund vorhanden, die Einwanderung noch zu begünstigen, Nähen u. s. 10. reichlich Beschäftigung fand, Beschäftigung fand, so find Deshalb sind wir für den Antrag.( Beifall bei den Sozial- namentlich venn es sich um fremde Elemente handelt, alle diese Frauenarbeiten jetzt Fabritarbeit welche geworden. demokraten.) unserem werden deutschen Bolfsleben schädlich Wenn die Frau von Gottes wegen in das Haus gehört, so ist Ein ( Sehr richtig! rechts.) Wir wollen die Abg. Barth( frs. Vgg.) hält die Feststellung des Verhältnisses tönnen. es doch eine große Sünde, sich diesem Gebote zu widersetzen. von Arbeitszeit und Arbeitsleistung einerseits und des Ver- wanderung fremder Juden hindern, weil wir mit den im Lande Als Grund seines Widerstandes führt Herr Schall die Rücksicht hältnisses von Arbeitslohn und Arbeitsleistung andererseits für bereits befindlichen die Erfahrung gemacht haben, daß sie auf auf die Konkurrenzfähigkeit an. Die Industrie würde doch den Angelpunkt der ganzen Arbeitergesetzgebung. Es habe sich das gesammte öffentliche Leben nicht günstig eingewirkt, besonders höchstens höhere Löhne zu zahlen haben. Das kann aber Herr herausgestellt, daß feineswegs die Arbeitsleistung das Erwerbsleben auf das allerungünstigste beeinflußt haben. Schall mit seinen Anschauungen nicht vereinbaren. Zwar rühmte im direkten Verhältniß stehe zur Länge der( Lebhafte Zustimmung rechts.) Aus dem deutschen Mittelstand er, daß in den Spandauer Fabriken viel für das geistige Arbeitszeit, sondern umgekehrt. Neben hohem Arbeits- schallt der Ruf nach einem Gesetz gegen unlautere Konkurrenz. und leibliche Wohl der Arbeiter und Arbeiterinnen lohn und geringerer Arbeitszeit sei doch die billigste Arbeits- Die Braunschweiger Handelskammer hat eine Zahl von Fällen gethan wird, aber doch ist es ihm nicht recht, leistung möglich. Die Erfahrungen in England, Deutschland und unlauterer Konkurrenz zusammengestellt, und 9/10 pCt. weil ,, man uns eine so starke Konkurrenz macht". Desterreich haben dies bestätigt. Die Verhältnisse in den ver- dieser Fälle kommen auf das Konto der Juden.( Hört! hört! rechts.) Wenn in den Dörfern, von denen er sprach, 4,80-6,00 m. den schiedenen Industrien seien außerordentlich verschieden und darum Hätte man die Juden vom Hausirhandel ausgeschlossen, so wäre Frauen Wochenlohn gezahlt wird, so muß darunter die Sittlich sei es im höchsten Grade bedenklich, auf geseygeberischem Wege die Klage über den Hausirhandel längst verstumunt. Auch am feit zu sehr leiden. Herrn Schall ist die Fabrikarbeit ein Dorn zu generalisiren. Man möge lieber aufmunternd dahin wirken, Konkursschwindel sind die Juden vorwiegend betheiligt. Wer im Auge. Nur zu oft kämen die Mädchen, die blühend und daß die Industriellen in ihren Betrieben mit der Reduktion der eine Pleite gemacht hat, gilt als" fein", wer eine zweite gemacht fräftig in die Stadt gegangen sind, als ausgebrannte Schlacke Arbeitszeit einen Versuch machen. Die Verkürzung der Arbeitszeit hat, als hochfein".( Große Heiterfeit.) Die Wanderlager, welche zurück. Die Fabritarbeit an fich ist doch nicht so sitten verderbend. würde ein großer fultureller Fortschritt sein sowohl im Interesse dem ehrlichen christlichen Geschäft die schmählichste Konkurrenz Ich empfehle Herrn Schall die Werke des englischen Dichters der Arbeiter wie der Unternehmer.( Beifall links.) machen, sind ausschließlich in jüdischen Händen. An die efelDickens, da wird er finden, daß gerade die Fabrikarbeiterinnen ein Abg. Hüpeden( dk.) glaubt, daß es die höchste Zeit sei, hafte jüdische Reklame, welche selbst vor der Ausnutzung solcher so ruhiges Leben führen, wie es besser nicht gedacht werden kann. diese Frage in Fluß zu bringen. Die Industrie sei des Menschen Unglücksfälle wie der Cholera in Hamburg und des Untergangs Damals waren Fabrikarbeiterinnen in Amerika sehr schwer zu wegen da, nicht der Mensch der Industrie wegen. Ebensowenig der Elbe " nicht zurückschreckt, brauche ich nur zu erinnern. haben, man mußte deshalb sehr hohe Löhne zahlen und gleich wie man gestatten könne, daß jemand sich verstümmele, ebenso Den schädlichen Einfluß der Juden in der Industrie, zeitig durfte man auch die Arbeitszeit nicht so sehr ausdehnen. wenig dürfe man zugeben, daß jemand durch Ueberstunden sich namentlich in der Konfettion und vor allem an der Börse So kam es, daß diese Mädchen ein geradezu musterhaftes Leben törperlich ruinire. Der Arbeiter müsse gegen Ausbeutung ge- fennt alle Welt. Wir machen uns um unser Vaterland verdient, führten. Heute sieht es freilich dort auch anders aus. Der Rück- schützt werden. Hoffentlich werde die von Hige gewünschte wenn wir den weiteren Zutritt schädlicher jüdischer Elemente gang der Moralität geht Hand in Hand mit dem Steigen der Enquete zu weiteren gefeßlichen Vorschriften führen.( Beifall aus dem Auslande verbieten. Die Juden selbst geben ihre schädArbeitszeit und dem Sinken der Löhne. rechts.) liche Wirksamkeit zu, indem sie möglichst dagegen vorgehen, wenn Herr Schall hat gemeint, wir hätten reichlich Enqueten ge- Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe betritt den Saal. man sie und ihre Handlungen als Juden, resp. als jüdische be= habt. Allerdings haben wir eine Tabaks, Zucker und Abg. Schall( dk.) weist darauf hin, daß er und seine geist- zeichnet. Wir haben an den Juden in Deutschland vollkommen Börsen Enquete gehabt, mit der Arbeiterfrage haben wir lichen Kollegen berufen seien, für die Arbeiterinteressen einzu- genug.( Sehr richtig! rechts.) Wir brauchen die Juden aus uns erst zweimal in Enqueten beschäftigt, 1878 mit den Lehr- treten.( Buruf bei den Sozialdemokraten: Bom Standpunkte des Galizien 1. f. w. nicht und viele Juden wären froh, lingen, Gefellen, Arbeitern, Frauen und Kindern und 1885 mit Kapitalismus ! Diesen Vorwurf müsse er mit Indignation wenn wir voll ihnen die übrigen Brüder" fernhalten. der Sonntagsruhe. Auch bezüglich der Arbeiterstatistik hat der zurückweisen. Die Geistlichen predigten in erster Linie das Nicht Haß gegen die Juden( Ah! links), sondern die Liebe zu Reichstag nicht viel zu thun gehabt, er hat nur die Mitglieder Evangelium für die Armen. Die Frau gehöre ins Haus, nicht unserem Vaterlande und zu unserem Deutschthum und Christenin die Kommission für Arbeiterstatistit zu wählen gehabt. Diese in die Fabrit; in dieser Beziehung habe er eine ganz andere thum hat uns zur Stellung unseres Antrages veranlaßt.( LebRommission hat sich sehr wenig mit den Fabrikanten beschäftigt, Auffassung als die Sozialdemokraten, wie ihm denn hafter Beifall. rechts.) sie hat die Bäcker, Konditoren, Kaufleute, Müller und Kellner überhaupt nichts Dilettantenhafteres vorgekommen sei, als Zur Begründung des antisemitischen Antrages erhält das Wort behandelt und wird in nächster Zeit sich mit den im Transport- Bebel's Darstellung der Entwickelung des weiblichen Geschlechts. Abg. Bindewald: Die Ausbeutung des deutschen Volkes, gewerbe beschäftigten Personen befassen. Also auch hier werden Die Jungfrau und Frau muß für das ewige Leben vorbereitet vor allem im Osten, ist eine Sünde und Schande. Die die Fabrikarbeiter selbst nicht betroffen. werden( Heiterkeit bei den Sozialdemokraten). Jawohl, dafür Bauern werden von den Juden ausgepowert und geknechtet find Abg. Möller beschwerte sich neulich darüber, daß Herr haben Sie( zu den Sozialdemokraten) kein Verständniß. Die und in zur Auswanderung die Industriezentren nach Amerika und gezwungen vermehren das Hize so schnell wieder mit seinem Drängen hervortrete, man ganze Sozialdemokratie ist urfaul und urzerfressen( Erneute und sollte eine Zeit lang Ruhe haben, wir hätten durch das angenommene Heiterkeit) und sie hat nichts gethan, um die Arbeiterinnen sittlich Heer der Arbeitslofen. Am Wucher in Posen sind Juden Gefeß, das ein Kompromiß zwischen Theorie und Praxis sei, zu heben. In Spandau und anderen Fabrikorten herrschten bis nach dem Urtheil des Landraths v. Nathusius zu neun Zehntel alles, was möglich wäre, durchgeführt. In wie weit haben hier vor furzem in dieser Hinsicht geradezu grauenhafte Zustände. Die betheiligt; ähnlich liegen die Verhältnisse in Württemberg , West Theorie und Praxis ein Kompromiß geschlossen? Es tönnte Maschinenarbeit muß die Arbeiterinnen auch in intellektueller Be falen u. 1. w. Hätten wir ein deutsches und nicht römisches höchstens ein Kompromiß der Reichsgesetzgebung mit dem Zentral- ziehung schädigen. Die Arbeiterinnen auf dem platten Lande find Recht, so tönnte unser Bauern und Handwerkerstand nicht verband deutscher Industrieller sein. Für Herrn Möller kann ich besser daran( 3uruf bei den Sozialdemokraten). Sind Jynen vernichtet und unser Bolt nicht systematisch entsittlicht werden. eine ganz interessante Autorität nennen, auch einen Mann der die Löhne auf dem platten Lande nicht hoch genug, so verzichten Sie Der Ausspruch des bekannten Rosenthal über die MäntelBraris, nämlich seinen Bruder und Kompagnon; beide betreiben auf die Diäten der Arbeiter und kaufen sich ein Landgut, dann näherinnen dürfte von allen seinen Glaubensgenossen ge zusammen ein Geschäft und haben jedenfalls in der Praxis die- tönnen Sie den Arbeitern höhere Löhne zahlen; wir würden gern theilt werden. Wir wollen nicht weiter dulden, daß unsere felbe Erfahrung. Dr. Karl Möller schreibt: Der elsstündige allen Arbeitern höhere Löhne zahlen, wenn die anderen Länder Frauen und Töchter darunter leiden.( Lachen und Oho! links.) Maximal Arbeitstag werde bei uns ebenso wie in mit uns Hand in Hand gingen und wir nicht unter der Kon- Ihr Lachen beweist nur, wie tief Sie gesunken sind.( Große Desterreich und der Schweiz in wenigen Jahren ein- furrenz des Auslandes zu leiden hätten. Der Antrag Hize hat Unruhe; Rufe links: Zur Ordnung!) Redner erinnert an den geführt sein; die Gründe dagegen seien nur dottrinär sich nach den Erklärungen des Staatssekretärs von Bötticher als ichädlichen Einfluß der jüdischen Presse, an das Eindringen der und theoretisch.( Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) gegenstandslos erwiesen und seine Annahme hätte nur einen Juden in die höchsten Beamtenstellen, wobei er den Fall Manché Abg. Möller ist hauptsächlich gegen den Maximal- Arbeitstag für agitatorischen Zweck für die Sozialdemokraten welche bei vorführt, an den Einfluß der Juden an der Börse auf die Broterwachsene Arbeiter, weil er die persönliche Freiheit der Leute jeder Gelegenheit ihren vergiftenden Einfluß geltend vertheuerung. Herr v. Köller und der Reichskanzler Fürst nicht einschränken wolle. Sein Bruder führt aber aus, daß es machen.( Präsident von Levezom nimmt an, daß dieser Hohenlohe fönnten uns die besten Aufschlüsse über den jüdischen vielmehr eine Beschränkung der persönlichen Willtür der Arbeit. Ausdruck sich nicht auf Mitglieder des Hauses beziehen soll.) Wucher in Elsaß Lothringen geben.( Heiterkeit.) Die Juden geber fei. Abg. Möller meint, daß dann dem Arbeiter verboten Bei diesen Dingen fommt es nicht auf Enqueten an, sondern bedrohen nicht allein den seßhaften Bauernstand, sondern sei, sich emporzuarbeiten, daß es aber Arbeitgeber und Groß auf den inneren christlichen Geist, der alle diese Formen be auch den adligen Grundbesiz. Durch ihren wachsenden industrielle gebe, die sich aus dem Arbeiterstand emporgearbeitet herrschen muß.( Beifall rechts.) Reichthum sind sie in die Lage gefeßt, sich in reicherem Maße hätten. Will er damit den Arbeitern den Vorwurf machen, daß es Ang. Möller( ntl.): Durch solche Enqueten wird nur die Bildungsmittel zugänglich zu machen, als es die Christen ihnen heute an der nöthigen Umficht und Geschicklichkeit dazu feyle? wieder Beunruhigung in die Kreise der Arbeiter vermögen, wie die Frequenz der Gymnasien in Berlin beweist. Dr. Möller erkennt an, daß die lange Arbeitszeit und und Arbeitgeber getragen. Wir fönnen uns auf die( Der Präsident ersucht den Redner, nicht von der Sache abzudie starke Ausbeutung der Frauen am meisten Berichte der Fabrikinspektoren verlassen, welche mit der Beant schweifen.) Nachdem Desterreich den Befähigungsnachweis einin den Gegenden stattfindet, wo die Lebens wortung ähnlicher Fragen betraut sind, wie sie Herr Hitze gestellt geführt, fommen die jüdischen Schnorrer in unser Vaterland, um haltung eine niedrige ist. Er stellt es so hin, als sei hat. Die Verkürzung der Arbeitszeit balte auch ohne Kontrolle dem Handwerk Konkurrenz zu machen. Wir die niedrige Lebenshaltung die Ursache der langen Arbeitszeit ich für ein für ein erstrebenswerthes Biel, aber können die soziale Frage nicht lösen, wenn wir nicht die Judenund der Frauenausbeutung. Gerade das Umgekehrte ist der Fall. es darf nicht auf geseglichem Wege erfrage lösen.( Beifall rechts.) Wenn die Leute schlechter ernährt und weniger ausgeruht sind, strebt, sondern muß den einzelnen Fabriken Präsident v. Levetzow ruft den Redner nachträglich wegen find sie auch weniger leistungsfähig, und dann sucht man durch überlassen werden. Es darf aber nicht außer Acht ge- des Vorwurfs, daß einzelne Abgeordnete tief gesunken seien, zur Ausdehnung der Arbeitszeit das zu ersetzen, was an intensiver lajien werden, daß die intensivere Arbeitsleistung bei verkürzter Ordnung.
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Arbeit abgeht. Die Leute sind deswegen in diesen Gegenden Arbeitszeit zu einer schnelleren Aufreibung der einzelnen Arbeits- Abg. Vogtherr( Soz.): Der erste Redner hat sich wenigstens nicht ungeschickter. Man kann tausende von sächsischen Webern trait führt. Will man auf diesem Gebiete die Industrie nicht bemüht, den Antrag fachlich zu begründen durch den Hinweis in den Diftriften Massachusetts finden, die völlig mit den schädigen, so muß man diese Frage auf internationalem Wege auf den Ueberschuß unserer Bevölkerung. Er ist aber bald in Amerikanern fonfurriren fönnen, obwohl sie in Sachsen zu lösen suchen. den Ton des zweiten Redners verfallen, indem er in übertriebener. viel länger gearbeitet haben. In dem Antrage selbst müßte Abg. Molkenbuhr: Ich kenne die Arbeiterinnen nicht nur Weise die Theilnahme an Schwindelgeschäften den Juden zur danach gefragt werden, wieweit durch die Beschränkung der von ihrem Gange zu und von der Fabrik, sondern von einer Last legte. Am unlauteren Wetzbetrieb sind Juden wie Christen Frauenarbeit ein Uebergang von der Fabrik zur Landarbeit statt- zwanzigjährigen gemeinschaftlichen Arbeit. Herr Schall erblickt betheiligt und die letzteren in nicht gerade schönen Formen. Man gefunden habe. Jetzt fönnen die Fabrikanten sich der Arbeiter den stärksten Vorwurf gegen einen evangelischen Geistlichen sollte unlauteren Wettbewerb nur dann einer ganzen BevölkerungsSchutz- Gesezgebung entziehen durch Uebergang zur Hausarbeit. darin, daß er sich als Vertreter des Kapitals ausspiele. Er hat schicht, Konfessionen, oder, wie Sie sagen, einer ganzen Raffe Die Fabrikinspektoren berichten bereits, daß in vielen Fällen die aber selber am vorigen Mittwoch gejagt: in meiner Gegend zum Vorwurf machen, wenn man selbst keine Blöße zeigt. Arbeiterinnen des Abends Arbeit mit nach Hause nehmen. Wenn bekommen die Mädchen und Frauen 80 Pf. bis 1 m. täglich Ich erinnere nur an das Schicksal, das Abgeordneter Zimmer irgend etwas die materielle und sittliche Lage und das Familien- und müssen sich davon selbst beföstigen und wir" leiden mann in bezug auf seine literarische Thätigkeit hatte, wo durch leben zerstört, so ist es die Hausarbeit. Denn dann ist das Haus nicht bei Spandau ganz erheblich unter der Konkurrenz der töniglichen gerichtliches Erkenntniß festgestellt wurde, daß er sich der Doppelmehr das Heim der Familie, sondern zur Werkstätte, geworden. Werkstätten. Die Wir" sind doch nur die Arbeitgeber, nicht die züngigkeit und unlauterer Motive bedient habe.( Hört! hört! Wir haben schon früher verlangt, die Schutzgesetzgebung auch Arbeiterinnen. Daß der Arbeitslohn mit der Sittlichkeit der bei den Sozialdemokraten.) Ich verwahre mich gegen die Aufauf die Hausindustrie auszudehnen; alle Parteien haben aber Arbeiterinnen etwas zu thun bat, fann Herr Schall nicht aus faffung, als tönnte es sich bei unserer Stellung zu den Anträgen dagegen gestimmt. Die englische Baumwollenindustrie ist troß der Welt schaffen. Bei 4,80 bis 6 M. wöchentlich können die um persönliche Sympathie oder Antipathie gegenüber den Juden erheblich eingeschränkter Arbeitszeit bedeutend in die Höhe ge- Arbeiterinnen sich nicht ernähren, beköstigen und eigene Wohnräume handeln. Ich gebe ohne weiteres zu, daß verletzte Gefühle dazu gangen, in den Jahren 1856-59 stieg die Zahl der Spindeln beanspruchen, sondern sind gezwungen, gemeinschaftlich zu führen tönnen, sich der antisemitischen Bewegung anzuschließen, von 21 auf 40,5 Millionen und die Zahl der hierin beschäftigten wohnen, worunter die Sittlichkei leidet. Es giebt feinen so daß es unter den Juden Misstände und Aergernisse giebt, von Arbeiter von 330 000 auf 528 000. Dergleichen Beweise tönnen mächtigen Suppler wie die Noth. Der Ruf des Mädchens denen viele Juden selbst wünschten, daß sie nicht beständen, und wir aus allen Ländern beibringen, wo man sich zur Schutzgeseh- leidet schon darunter, wenn es heißt, sie bekommt nur 5 oder daß in vielen jüdischen Kreisen dazu beigetragen werden könnte, gebung entschloffen hat. Als 1853 der Schutz der Kinderarbeit in 6 M. die Woche, wovon sie nicht leben kann. Gift soll in der daß das Vorurtheil gegen sie nicht noch verschärft würde. Preußen berathen wurde, meinte Herr v. Vince, daß die Moralität der sozialdemokratischen Lehre liegen, was aber fagt Mephisto von Es wird viel zu wenig darauf geachtet, mit welchem MenschenRinder darunter leiden würde, wenn sie, statt in einer wohlgeordneten der Theologie? In ihr liegt viel verborgenes Gift und von der material man es zu thun hat. Man muß auf das öffentliche Fabrik zu arbeiten, aufsichtslos herumstreifen würden. Als dieses Arznei ist's faum zu unterscheiden.( Sehr gut! bei den Sozial- und politische Leben der Juden nach jeder Richtung Rücksicht Gesetz 1869 in die Gewerbe- Ordnung aufgenommen werden sollte, demokraten und Heiterkeit.) Will Herr Schall erfahren, wo die nehmen, wie man ja auch bei der sozialen Gesezgebung Rücksicht
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