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Ponfick, der Republikaner. der Revolution bei seiner Gefinnung es nicht für beden?| welche, als die Reichswehr feuerte, noch befäftigt waren, die Ber lich gehalten habe, die Stellung eines Ministerialrats im Reichs- fammelten zu zerstreuen, erklärten, von einer Aufforderung zum Berurteilung zur Strafe der Dienstentlassung. arbeitsamt anzunehmen, um die er sich doch wohl felber beworben Auseinandergehen vor dem Schießen nichts gehört zu haben, so Ministerialrat Dr. Ponfid, der früher beim Reichs habe. Ohne mit der Wimper zu guden antwortete Bonfid, er arbeitsministerium als Leiter der Unterabteilung für land- habe ja gewußt, daß zwei Drittel bis drei Viertel der alten Beamten daß sie selbst ihr Leben nur durch die Flucht reiten konnten. liches Siedlungswesen beschäftigt war und nach seinen trop Verbotes Monarchisten blieben. Die Reichswehr ist von feiner amtlichen Stelle der des Reichsarbeitsministers betriebenen Presseangriffen gegen Nach langer Beratung entschied die Disziplinar- Meininger Bolizei zum Einschreiten aufgefordert worden; sie hat den preußischen Landwirtschaftsminister Braun tammer, daß die dem Angeklagten zur Last gelegten Dienstver vollkommen eigenmächtig gehandelt. Alle beteiligten Polizei­im Disziplinarverfahren wegen Verlegung seiner Gehorsamspflicht gehen in allen Bunkten erwiesen felen. Zur Uebernahme des beamten sagen weiter aus, daß ein Grund zum Feuern nicht vor­zu einer Geldstrafe und zur Strafpersegung verurteilt wurde, hilfsrichteramtes hatte er sich anfangs bereit erklärt, daher durfte lag, auch hat der Führer des Reichswehrkommandos nicht versucht, hatte gestern in einem neuen Disziplinarverfahren sich er nicht mehr zurücktreten. Für die Bresseartikel fann er den Schuß sich vor seinem Eingreifen mit der Polizei in Verbindung zu sehen. vor der Reichsdisziplinarfammer in Berlin zu verantworten. Zur der Immunität eines Mitgliedes vom Reichswirtschaftsrat Um ähnlichen Borfällen vorzubeugen, ist die Meininger Polizei Laft gelegt wurden ihm diesmal Angriffe gegen das Reichs- nicht in Anspruch nehmen auch wenn sie im Zusammenhang mit arbeitsministerium und gegen die deutsche Republir feiner dortigen Tätigkeit stehen. Durch diese Artikel hat er den durch Landespolizei verstärkt worden. Die Lage in Meis in einigen von ihm im Jahre 1922 durch die Deutsche Tageszeitung" Aufbau des neuen Staates und dessen Autorität ningen kann als ruhig bezeichnet werden, da alle Organisationen und die Zeit" veröffentlichten Artikeln, die sich mit dem Siedlungs- aufs äußerste gefährdet, was gerade er als ein Beamter dem Kreisdirektor als zuständiger Polizeibehörde größte Zurücks wesen und den Leistungen des Reichsarbeitsministeriums auf diesem der Zentralinstanz nicht tun durfte. Selbst wenn seine Angriffe haltung zugesichert haben. Gebiete beschäftigten. Auch hatte er nach seiner Strafverfegung an berechtigt wären( was dieses Gericht gar nicht zu untersuchen gehabt das Reichsversorgungsgericht die Uebernahme des ihm zunächst zu habe), habe er nicht folche Angriffe gegen feine Behörde richten gewiesenen Amtes eines Hilfsrichters verweigert, was als Ver- dürfen. Die hämische Berhöhnung der Republit zieme sich nicht für legung seiner dienstlichen Pflicht angesehen wurde. einen Beamten, der in ihrem Dienst steht und von ihr sein Gehalt bezieht. Dr. Bonfick habe durch sein Berhalten sich der Achtung, die fein Beruf erfordert, nicht würdig gezeigt. Da er bereits vorbestraft war, fonnte nur Dienstentlassung in Frage kommen, auf die das Disziplinargericht erkannt hat. Mit Rücksicht auf seine wirtschaftliche Lage wurde ihm die Hälfte des gefeglichen Ruhegehaltes auf fünf Jahre zugebilligt.

Der Belagerungszustand in Sachsen .

Ein deutschnationaler Parteitag verboten.

Celle , 15. Oftober.( Tul.) Der Parteitag der Hannoverschen Landesverbände der Deutschnationalen Bolkspartei, der am 13. Ot tober in Celle stattfinden sollte, ist furz vor Beginn verboten worden. Es fand nur eine Sigung des erweiterten Vorstandes der Partei statt.

Kommunistenverhaftungen.

"

In einem Artikel der Zeit" vom 6. Mai 1922 behauptete Bonfid unter anderem, das" Reichsarbeitsministerium habe nicht die zur Durchführung der Aufgaben des Siedlungswesens erforderliche Fähigkeit, mit dem sogenannten Vorwärtstrieb im Reichs arbeitsministerium sei es nicht weit her und das Inter. effe für die ländlichen Fragen sei dort gering. In der Deutschen Tageszeitung" vom 19. Mai 1922 sprach er bei der Erörterung des vom Reichsarbeitsministerium erst spät vorgelegten Entwurfes Hannover , 15. Oftober( Eigener Drahtbericht.). Die Kommu einer neuen Pachtschuhordnung von Nachlässigkeit und Ber­nisten hatten am Sonntag einen Betriebsrätetongreß für schleppung, von Brüskierung des Barlamentes, und er nannte den Niedersachsen ( Hannover und Braunschweig ) nach annover Dresden , 15. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Als vor 14 Tagen einberufen. Die Veranstalter dirigierten jedoch ihre Gefolgidaft Entwurf einen Wechselbalg, ein unverdautes Gemengsel der erste gemeinsame Attionsausschuß der BSPD. und KPD. in nach Hildesheim , wo die Tagung von der Polizei aufgehoben verschiedenster Anschauungen. Wegen der Form diefer 3widau gebildet worden war, wurde der sächsischen Regie- und 72 Teilnehmer, darunter bekannte Kommunistenführer aus Angriffe wurde nach§ 10 des Reichs- Beamtengefeges gegen Dr.rung vom Wehrtreistommando IV ein Schreiben übersandt, in Hannover , festgenommen wurden. Bonfid vorgegangen, weil sie mit der ihm zur Pflicht gemachten dem gefagt wird, daß sich solche Aktionsausschüsse erfahrungsgemäß Mobilmachungspläne, wurde beichlagnahmt. Die Polizei ver­Zahlreiches Material, auch Wahrung der Beamtenwürde unvereinbar sei. Einen noch gröberen Eretutingewalt anzumaßen pflegten, und angefragt wurde, hinderte auch den Versuch, den in Hildesheim gefprengten Kongreß Ton hatte Dr. Bonfid in der Deutschen Tageszeitung" ob die fächsische Regierung etwas gegen den Aktionsausschuß zu in Alfeld fortzusetzen. In Gerzen bei Alfeld , wohin fich die Teil­vom 29. April 1922 angeschlagen, wo er die Vorgeschichte der neu veranlassen gedente. Das Wehrfreistommando habe evtl. die Abnehmer am Kongreß dann begaben, wurden weitere 30 Berhaf deutschen Siedlung" zu schildern versprach. Darin stellte er die alte ficht, ihn zu verbieten. Die fächsische Regierung hat daraufhin in tungen vorgenommen; eine größere Bahl von Kongresbesuchern Monarchie und die neue Republit in einer Weise gegenüber, die als ihrer Antwort vom 2. Oftober erflärt, daß nach den bisherigen fonnte durch die Fenster ins Freie flüchten. Bei Haussuchungen beabsichtigte Verächtlich machung der republitanischen Erfahrungen die Aktionsausschüsse, die sich auf die Organisationen in Hannover wurden am Sonntag mehrere Kommunisten ver Staatsform und der republikanischen Regierung der Arbeiterschaft ftüßen, eine Garantie gegen öffent haftet, ebenso in Beine. Das in Hannover erschienene Nieder­aufgefaßt werden mußte. Unter anderem höhnte er über die No- liche Unruhen bedeuten. Sie zu verbieten, würde die sächsische fächsische Arbeiterblatt" wurde auf Befehl des Militär­vembermischung von Hochoerrat, Krippen gier Regierung für außerordentlich unklug halten. Bei anderer Gelegen und Unfähigkeit, und er wünschte sich den Wiederaufbau heit wurde dem Wehrkreiskommando erklärt, daß die sächsische Re- befehlshabers, General v. Loßberg, bis auf weiteres verboten. eines schwarzweißroten Deutschland ". gierung ein Berbot der proletarischen Hundertschaften als eine durch Verbot kommunistischer Versammlungen in Ostpreußen . Bor der Disziplinarfammer erklärte Dr. Bonfid, die Ar- aus unzweckmäßige und große Kreise der Bevölkerung beunruhigende tifel habe er als Mitglied des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates Maßregel betrachten müßte. Das Wehrtreistommando IV hat aber im Wehrfreis I hat bis auf weiteres alle fommunistischen Königsberg , 15. Oktober. ( TII.) Der militärische Befehlshaber peröffentlicht, dessen Mitglied er auf Vorschlag des Reichslandbundes das Berbot der proletarischen Hundertschaften und Aktionsausschüsse Versammlungen verboten. Um dieses Verbot durchführen geworden war. Er habe grundsäßiich Bedenken, sich überhaupt auf ausgesprochen, obwohl ihm die Stellungnahme der die Anklage zu äußern, denn als Mitglied des Reichswirtschaftsrates fächsischen Regierung nicht nur aus der Programmrede Bweden 48 Stunden vor Beginn der zuständigen Drispolizei­zu können, ist es erforderlich, daß alle Versammlungen zu politischen brauche er niemand Rechenschaft abzulegen. Ein Mitglied des des Ministerpräsidenten Zeigner, sondern auch aus einem be= Reichswirtschaftsrates dürfe wegen feiner Abstimmungen fonderen Schrifiwechiel befannt war. behörde angemeldet werden. und Aeußerungen weder gerichtlich noch dienstlich ver­folgt werden. Er behauptete, auch feine Presseartitel fielen unter dener Boltszeitung" bezeichnet die Auflösung der prole­Dresden, 15. Ottober.( Eigener Drahtbericht.) Die Dres= diesen Schutz, da sie zu seiner Stellung im Reichswirtschaftsrat in engster Beziehung ftänden und er als deffen Mitglied natürlich auch tarischen Selbstfchugorganisationen als einen Schlag ins schriftstellerisch seinen Standpunkt vertreten müsse. Nach längeren Wasser. Sie versichert, daß die Arbeiterschaft in dem Augenblick Erörterungen ließ Dr. Bonfid unter Aufrechterhaltung feines grund- in zwedentsprechender Form auf den Beinen sein wird, wenn es fäglichen Anspruches auf Immunität sich doch dazu herbei, auf die gift, die bis heute gesicherten Errungenschaften des 9. November zu Antlage zu antworten. Die Angriffe gegen den Reichsarbeitsminister verteidigen. feien berechtigt und in der Form nicht verletzend. Daß er als Beamter fein Recht zu solchem Vorgehen habe, wisse er aus dem ersten Disziplinarverfahren. Er freue sich, daß er wenigstens als Abgeordneter des Reichswirtschaftsrates dazu in der Lage sei.

Der flüchtige Roßbach.

Ludendorff , der Retter.

Breslau , 15. Oftober.( Eigener Drahtbericht). General Buden borff hat einen politischen Agitationsausflug nach Schlesien unter­bas Denkmal gilt in erster Reihe dem gefallenen Fliegeroffizier nommen. Bei einer Kriegerdenkmalseinweihung in Miligich Manfred von Richthofen sprach er am Sonntag. Er bezeich

Bayerisches Eingeständnis.

nete fich selbst dabei immer noch als Vertreter der Obersten Heeresleitung. In feiner Begleitung war General von Linsingen erschienen. Nach Schluß der Ansprache zog Dresden , 15. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Anläßlich der ments vor Ludendorff vorbei, als ob der Kriegverlierer und die in Militsch liegende Sch to adron des 8. Reiterregi Zu den Angriffen auf die Republik und zu dem Vorwurf der Enthaftung Roßbachs wird amtlich folgendes mitgeteilt: Am ver- Hemmungslose rechtsradikale Seger gegen die Republit immer noch Krippengier" machte der Vorsitzende der Reichsdisziplinar gangenen Sonnabendnachmittag turz vor 3 Uhr erfuhr die fächsische eine offizielle Persönlichkeit im Reiche wäre. Das Ansehen der fammer, Rammergerichts- Senatspräsident Großmann, den Regierung, daß der Bandenführer Roßbach vom Staatsgerichtshofteichswehr fann durch dieses Verhalten nur beeinträchtigt Angeklagten darauf aufmertfam, daß dieser ja erst nach der Staats- aus der Haft entlassen werden soll, weil Verdunkelungsgefahr nicht werden. umwälzung seine Karriere gemacht habe, nachdem er in das Reichs- mehr vorliegt. Darauf hat die fächsische Regierung der Polizei in arbeitsamt berufen worden war. Db er etwa jene Aeußerungen Leipzig funtentelegraphisch den Befehl erteilt, Roßbach vorläufig Ob über die republikanische Regierung und feinen Hinweis auf das festzunehmen. Gleichzeitig hat die sächsische Regierung bei dem chwarzweißrote Deutschland " für vereinbar mit Behrfreistommando IV den Antrag gestellt, Roßbach auf Grund feinem Eib auf die republitanische Reichsper des§ 1 des Gesetzes vom 4. Dezember 1916 in Schubhaft zu fassung halte. Dr. Bonfid antwortete mutig: Jawohl!" und nehmen. Der Antrag wurde damit begründet, daß die weitere er fügte ftolz hinzu, schon vor der Revolution sei er Regierungsrat Festhaltung Roßbachs zur Abwendung einer Gefahr für die Sicher im Oberpräsidium Berlin geworden. Mit seinen Worten über die heit des Reiches erforderlich" sei. Das ergebe der bekannte Sach­Novembermischung" habe er nicht die Regierung, fondern nur den verhalt ohne weiteres. Gleichzeitig wurde bem Wehrfreiskommando Sozialismus treffen wollen. Ein Beisiger fragte ihn, ob er nach mitgeteilt, daß die sächsische Regierung der Polizei in Leipzig den Befehl erteilt habe, Roßbach vorläufig festzunehmen. Als jedoch die Leipziger Polizei den Befehl ausführen wollte, war Roßbach be­reits aus der Haft entlaffen. Sein Aufenthalt war nicht bekannt. Die Polizei hat sich bemüht, seiner habhaft zu werden, hat ihn aber bisher nicht ermitteln fönnen.

Der Meinetesche Männerchor( Mitglied des DASB.) unter Musikdirektor Josephs Leitung hatte für sein Konzert am Sonn­tag in der Philharmonie ein geschmackvoll zusammengestelltes Programm. Cho: und Dirigent waren mit Erfolg bemüht, den zum Teil schwierigen Kompositionen mit Flügelbegleitung von Bom Wehrtreistommando wurde durch Schreiben vom Schubert und Weber stimmungsvollen Ausdruck zu geben. Ebenso 14. Oktober mitgeteilt, daß im Einvernehmen mit dem zart waren Bolkslieder von Brahms und Silcher . Nicht enden Reichswehrminister die Schußhaft über Roßbach. mollenden Beifall löste Der Jäger von Kurpfalz" in der bekannten verhängt morben ist. Bearbeitung von Dthegraven aus. Der Chorleiter hat seine Sänger­

Ministerpräsident Knilling hat im Namen feines Gesamtministe­München, 15. Oktober. ( Eigener Drahtbericht.) Der bayerische riums eine Rundgebung an die völkische Bevölkerung" erlassen, die politisch deshalb ein wertvolles Dokument darstellt, weil die baye­rische Regierung mit dieser Rundgebung zu der Frage des passiven widerstandes nunmehr offen an die Seite der Regierung Stresemann tritt. In den Einleitungsfäßen dieses Ers laffes heißt es:

Die

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Nach einem in seiner Art und in seinem Umfang in der Ge­schichte noch nie dagewesenen Widerstand von neun Monaten mußte die bisherige Abwehr gegen den rechtswidrigen und frevelhaften Einbruch in wehrloses deutsches Land aufgegeben werden. Reichsregierung war mit Bertretern des besetzten Gebietes einig in der Auffaffung, daß die weitere Fortführung des Widerstandes mehr gegen das eigene Bolt als gegen den Angreifer gewirkt hätte. Die bayerische Regierung rückt damit offiziell ab von den törichten Phrasen, die in der bürgerlichen Presse Bayerns und vor allem Münchens gang und gäbe sind und in denen der Reichs­regierung und der an ihr beteiligten Sozialdemokratie auch heute noch die schärfsten Vorwürfe wegen der Aufgabe des passiven Breffe der Bayerischen Volkspartei diesen Baffus in der Knilling­schen Rundgebung glatt unterdrückt, das gleiche hat das Münchener Rahr- Organ in noch viel weitergehenderem Umfange besorgt.

schar so sicher in der Hand, daß die feinsten rhythmischen und Das Reichswehrminifterium bestätigt, daß auf Antrag dynamischen Gegenfäße in hoher Bollendung zum Ausdruck fom der sächsischen Regierung im Einverständnis mit men. Frau Ebel Wilde, eine von der Kritik längst als her- dem Reichswehrministerium die Schuhhaft über vorragend anerkannte Sopranistin, erfreute durch Arien von Mo- Roßbach verhängt worden ist. Allerdings konnte der vom zart sowie Liedern von Ebel und Brahms . Zwei Chopinfche Kom Staatsgerichtshof aus der Haft Entlaffene bisher noch nicht wieder Widerstandes gemacht werden. Bezeichnend ist, daß die führende pofitionen sowie Gounod- Liszts Faustwalzer" zeigten den Musif- festgenommen werden. Unmittelbar nach seiner Entlaffung in Leip. diretto: Joseph als ausgezeichneten Pianisten. Br. zig begab sich Roßbach am Sonnabend auf sein Besitztum in Wannsee bei Berlin . Bon hier aus soll er jedoch sofort eine längere Erholungsreise(!) angetreten haben. Ob mit cber ohne Kenntnis der neu verhängten Haft bleibt offen. Der Staatsgerichtshof hat Roßbach zwar ohne Stellung einer Raution aus der Haft entlassen, aber ihm die Verpflichtung auferlegt, be m Untersuchungsrichter jederzeit seinen Aufent haltsort anzugeben. Es fragt sich also, ob Roßbach dieser dem Staatsgerichtshof gegenüber übernommenen Verpflichtung nach tommen wird. Dann muß sein Aufenthalt rasch bekannt werden. Da die Schußhaft auf Anweisung des Reichswehrministers, deffen Befehlsgewalt sich über das ganze Reich erstreckt, erfolgt ist, hat felbstverständlich seine Festnahme überall zu erfolgen, un beschabet, ob fich Roßbach im Bereich des Wehrkreiskommandos IV oder sonstwo im Reiche, sei es felbft in Bayern , aufhält.

Die Zunahme der deutschen Auswanderung. Die Zahl der deutschen Auswanderer, die im ersten Halbjahr 1923 von deutschen und holländischen Häfen abfuhren, belief fich auf 40 872, davon 23 910 männlichen und 16 686 weiblichen Geschlechts. Die Zahl ist seit dem Kriegsende in steter Zunahme, betrug im ersten Halbjahr 1921 7593, im ersten Halbjahr 1922 11 303. Die Auswanderung erreichte im Juni dieses Jahres einen Hochstand, wie er feit Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts nicht mehr beobachtet wurde. Die meisten deutschen Auswanderer gehen nach Südamerika ; dagegen find die Bereinigten Staaten so in den Hintergrund getreten, daß die Zulassungsquote, die 1921 für Deutsche 68 000 betrug, nur zu 28 Proz. ausgenutzt wurde, während 3. B. Frankreich 75 Broz., Rußland 84 Proz., Italien volle 100 Proz. ausnutten.

Die Humboldt.Hochschule veranstaltet am 16. in der Hochschule für Mufit einen Kunstabend, in dem das Waghalter- Quartett fonzertieren wird. Beginn 8 Uhr; Karten im Hauptbureau und an der Abendkasse. Vorträge. Die Gesellschaft für Segualreform veranstaltet am Donnerstag 8 Uhr im Museum für Meeresfunde, Georgenstraße 34/36, einen Vortrag von Herrn Dr. 2. Klauber über Serualrevolution.

Die Reichswehr in Meiningen .

Ein Zivilbericht über die nächtlichen Zusammenstößze. Das Presseamt Thüringen meldet, im Gegensatz zu dem militä­Komödia Valetti. Die Bühne, die Rosa Valetti Mitte November rischen amtlichen Bericht, den wir in der Abendausgabe wieder­in dem zum Theater umgebauten Selindworth- Scharwenta- Saal eröffnet, gaben, über den blutigen 3usammenstoß zwischen Reichs­wird den Namen Komödia Baleiti führen. Als Eröffnungsvorstellung geht wehr und Zivilisten in Meiningen : die deutsche Uraufführung Die Feindin" von Dario Niccodemi in Szene. Im Dom veranstaltet Brof. Walter Fischer am Donnerstag 8 Uhr ein

München , 15. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Nach zehn tägigem Verbot ist am Montag der Böttische Beobachter" wieder erschienen. Wer gerade von dieser Nummer eine besondere Kraftleistung des Herrn Hitler erwartet hat, ist etwas enttäuscht von der ungewöhnlichen Zurüdhaltung. Die Sprache gegen Kahr ist um vieles milder geworden und einem neuen Bersuch, den Generalstaatskommissar gegen die Bayerische Volkspartei scharf zu machen, merkt man deutlich an, daß sein Urheber an dieser Taktik felbst teine rechte Freude mehr habe. Diese lendenlahme of emit erschöpft sich in folgenden Säßen:

" In Bayern wächst sich die Regierung des Generalstaatsfom­missars in einer Weise aus, die wir schon seit den ersten Tagen be­fürchtet haben. 3u schwach, dem organisierten Berrat im Reich einen wirtlichen Kampf anzusagen, ver­harrt die banerische Staatsregierung in Paffivität. Es wäre gut, wenn Herr v. Kahr ein wenig auf die Straßen Münchens gehen würde, um sich mit der Stimmung des Volkes etwas bekannt zu machen. Er würde dann merken, daß seine Popularität, von welcher die Bayerische Boltspartei jezt plöhlich so viel zu erzählen weiß, sich Wir raten Herrn In der Nacht vom 13. zum 14. Ottober entstand in Meiningen fchon heute auf ein Achselzuden beschränkt. Don Kahr im allgemeinen vaterländischen Interesse, der Baye. or einer Wirtschaft zwischen einigen Einwohnern und Reichswehrerischen Volkspartei und ihren Machenschaften ein jolbaten eine Schlägerei, in deren Folge sich etwa 200 Personen Ende zu bereiten. Eroti ats Literaturkritiker. Sn bor Prawda veröffentlicht ansammelten. Die unmittelbar an der auferei beteiligten Ein­ropti, wie der Dft- Expreß meldet, eine Reihe von Feuilletons wohner entfernien sich beim Einschreiten der Polizei unter Mit­über die neueste russische Literatur. Er zeigt sich dabei als Strilifer von außerordentlicher Strenge. Besonders die Versuche neuefiernahme eines Geitengewehrs; weitere Tätlicyfeiten famen jedoch Echriftsteller, fich den Bolichewismus und Stommunismus in Stugland nicht vor. Die Polizei bemühte fich weiter mit Erfolg, die noch literarisch anzupaffen", werden von Tropki schonungslos als gefünftelt und im Wortwechsel befindlichen Einwohner und Reichswehrangehörigen gen der christlichen Gewerkschaften nach Aufhebung des Kahrschen gezwungen abgelehnt.

Orgelfonzert, bei dem Angelika Stronsbein- Rummel, Alt, und Frik N. Hoff

man, Zenor, milioirfen.

zu trennen.

Mittlerweile war

Das Stromleitungenes des Wahernwerfes fertiggestellt. Die Fernleitung des Bayernwerkes, die in einer Länge von nahezit 900 Stilo­von einigen Reichswehrsoldaten ein be­metern das rechtsrheinische Bahern vom Balchenseewert über München bis waffneter Stoßtrupp der Reichswehr herangeholt Hof und Aschaffenburg durchzieht und unter gleichmäßiger Bersorgung des worden. Dieser gab auf die Ansammlung mehrere Salven ganzen Landes mit Elektrizität die wichtigen Stromerzeugungs- und Ber ab. Sieben Verwundete blieben auf dem Plaze, von denen zwei teilungsanlagen verbindet, ist gestern in ihrer ganzen Ausdehnung fertig­geftellt. Damit ist der erste wichtige Abschnitt zum Ausbau des Bayern - inzwischen verstorben sind. wertes zum Abschluß gebracht.

Die in der Ansammlung tätigen tommunalen Polizeibeamten,

Christliche gegen Kahr !

Im Deutschen " imterstreicht G. Schloder, Gauvorsteher des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, die Forderun

Streifverbots und bemerkt dazu:

Zeitigen auch diese Hinweise teine Renderung, so wird es unausbleiblich sein, daß die Angestellten- und Arbeiterschaft Bayerns an die Reichsregierung herantritt mit der dringenden Forderung, die Rechte der Arbeitnehmerschaft auch in Bayern ungefchmälert zu wahren.

Aso selbst der Deutschnationale Handlungsgehilfenverband fordert Reichs intervention in Bayern !