Trier , 27. Oktober. ( Eigener Drahtbericht.) Trier ist noch immer in der Hand der Sonderbündler. Die Gewerkschaften find völlig führerlos, da die Arbeiterführer entweder a u s= gewiesen oder für vogelfrei erklärt worden sind und so Gefahr laufen, erschossen zu werden, wo sie sich sehen lassen. Der sozialdemokratische Redakteur und Beigeordnete Reese wurde auf dem Rathaus von den Sonderbündlern schwer mißhandelt. Er wie der Gewerkschaftsführer Hammel sahen sich gezwungen, das bejezte Gebiet zu verlassen, da sie beide auf der Liste der Vogelfreien stehen. Vor zwei Tagen drangen nachts um 12 Uhr zehn bewaffnete Sonderbündler in die Wohnung der Redakteurin Genoffin Reese, die sie durch Drohungen mit Erschießen an Hilferufen ver hinderten. Sie untersuchten das ganze Haus und befahlen ihr, innerhalb furzer Frist das Rheinland zu verlassen, die Möbel aber zurückzulaffen. In diesem Fall griff jedoch die Besatzungs behörde ein, so daß Frau Reese vorläufig vor weiteren Mißhandlungen, wie sie sie erfahren hat, geschützt zu sein scheint. In der Abwehr der Sonderbündler haben sich besonders die Postbeamten und Telegraphenarbeiter bewährt, gegen die die Sonderbündler deshalb besonders rücksichtslos vorgingen und sie aus dem Bostamt hinauswarfen. Auch die Buchdrucker haben jede Arbeitsleistung für die Sonderbündler abgelehnt. Nachdem die Drudereien der Volkswacht" und der Trierfchen Landeszeitung" zerstört waren, erschien am nächsten Mor gen allein das nicht zerstörte Generalanzeigerblatt, der Bolts freund" und brachte die Bekanntmachungen der vorläufigen Sonderbündlerregierung. Daraufhin weigerten sich die Buchdrucker, das Blatt noch weiterhin erscheinen zu lassen. An eine andere Druckerei war das Ansinnen gestellt worden, rheinische Franten zu drucken; auch das wurde von den Buchdruckern abgelehnt. Die Sonderbündleraftion Trier wäre schon längst zu Ende, wenn nicht die Trierer Stadtverwaltung ihren deutschen Charafter völlig verleugnet hätte. Die gesamte Berwaltung sympathifiert zum mindesten mit der Separatistenbewegung, soweit fie nicht offen übergetreten ist. Durch diese schwankende Haltung wird die Bevölkerung auf das bedenklichste beeinflußt.
Die provisorische Regierung.
"
Gegenseitige Hilfe!
Auf der Straße spricht eine blasse Frau:„ Wenn ich bis Montag feine Stelle habe, gehe ich in die Spree." Was sind Sie?" fragt jemand." Ich bin Hausangestellte. Die Fabritarbeiterinnen werden entlassen. Alle drängen in Haushaltungsposten. Das Fahrgeld ist so teuer. Läuft man vom Arbeitsnachweis zur Stelle, heißt es stets: besetzt. Meine Schwester verdient eine Milliarde die Woche, davon leben wir zwei. Wenn ich bis Montag feine Stelle befomme
-
Wie ist zu helfen? Eile tut not!" Fräulein," sagt die anderc, „ Dersuchen Sie es doch mit jeder Arbeit. Einfach zupacken!" Eine andere Frau:„ Wenn's mir so ginge, ich würde ron Haus zu Haus laufen: Hier sind meine Zeugnisse. Ich fann arbeiten. Nehmen Sie mich und wenn's nur für ein Stüd Brot wäre. Ueber den Lohn fönnen wir später einmal sprechen. Wenn die Zeiten beffer find." Die Not wächst. Die Arbeitslosigkeit steigt von Stunde zu Stunde. Und jeder Beruf, der sonst gemieden wird, ist heute umdrängt. Nie wie jetzt haben wir die Voraussetzungen dafür verstehen können, daß die Helfer im Hause ihre Arbeit so oft mehr oder minder widerwillig taten, daß sie sich hinaussehnten in das unsichere, aber freie Leben von Arbeiterinnen, daß kein Beruf ein ähnliches Kontingent zur Prostitution stellte. Und wenn uns das Verständnis hierfür aufgeht, so ist uns damit die Möglichkeit zu einer Besserung gegeben.
Wäre es nicht ein Att der Dankbarkeit und Menschlichkeit, wenn jede Hausfrau den Hausangestelltenverbänden oder den rührigen Vertreterinnen der Arbeitsnachweise Geld oder Lebensmittel für die 2ermften der stellungslosen Hausangestellten zuwiese? Oder ein Freibett für das Heim in der Jägerstr. 11 stiftete? Die Frauen müssen einsehen, daß sie heute mehr als je auf gegenseitige schwester liche Hilfe angewiesen sind. Die Stunde der Not ist da!
Die Goldtarife der Werke.
Gasbons oder wertbeständige Zahlungsmittel, Bon Montag fommender Bodye ab werden die städtischen Werke ihre Tarife täglich auf Grund der Kohlenpreise und der ben jezigen Tarifen zugrunde liegenden Grundzahlen festsetzen. Diese Maßnahme ist als eine Uebergangsmaßnahme zum Baris, 27. Oftober. Trotz der offensichtlichen Rückschläge der Goldtarif der Werke aufzufassen. Die Werksdeputation hat separatistischen Bewegung am Rhein fährt die Bariser Presse fort, beschlossen, spätestens am Montag in acht Tagen für die Werke der provisorischen Regierung in Coblenz ", in der Goldtarife festzusetzen. Wahrscheinlich wird das Gas für das as fich der Matin" zum Hauptvorfämpfer der Bewegung entwickelt, Rubitmeter 21 Pf. 20 Dollar foften. Für den Fall, Bedeutung zuzuschreiben." Betit Parifien" gibt in einer Coblenzer daß bis zur Einführung dieser Goldtarife nicht genügend wert Meldung eine liftenmäßige Zusammensetzung der provisorischen Re: beständige Zahlungsmittel im Umlauf sein sollten, wird das System gierung. Matthes soll dem Korrespondenten des Blattes erklärt der Gasbons zur Durchführung gebracht werden. Danach wird haben, die Regierung foi nunmehr tonstruiert", jeder Konsument in der Lage sein, zu dem amtlichen Kurse des Vorund er nehme für sich den Titel eines Kommissars des Vollzugsaus- tages in einer großen Zahl von Verkaufsstellen Gasbons zu beschusses in Anspruch. Herr v. Mehen werde in Erwartung der ziehen, die bei der Begleichung der Gasrechnung als mertbeständiges Antunft Dr. Dortens das Ministerium des Aeußern" und das Zahlungsmitte in Kauf genommen werden. Die Deputation hat ..Ministerium des Handels" übernehmen. Die übrigen Porte- aber die Einführung dieses Borssystems nur für den Fall in Ausfeuilles" werden folgendermaßen verteilt: Finanzen: Dr. Wolter ficht genommen, daß tatsächlich im Laufe der nächsten Woche nicht hoff, Inneres: Liebing, Kultus und Unterricht: Dr. Kregenügend wertbeständige Zahlungsmittel in die Hände des Bublimers, Eisenbahnen: Dr. Müller, Justiz: Rechtsanwalt klefums und vor allen Dingen der Lohn- und Gehaltsempfänger ber, Aderbau und Berpflegung: Simon. Dr. Dorten ist, so tommen. Die Einführung des Bonssystems würde natürlich die wird weiter gemeldet, mit wichtigen Berhandlungen hinsichtlich der Werke mit bedeutenden Vermoltungsfoften belasten. Die vier= wirtschaftlichen Lage der neuen Republi?" beschäftigt. Der Finanz- zehn tägige Abiefung muß selbstverständlich für eine längere minister Wolterhoff hat gestern eine Art von Breffeempfang Uebergangszeit unbedingt beibehalten werden. Eine Rückkehr für die französischen Journalisten abgehalten. Alle Pariser Blätter zu der verwaltungstechnisch zweifellos besseren vierwöchentlichen Deröffentlichen heute früh ein Interview mit ihm über die in an Ablefung fann erst dann in Frage fommen, wenn wertbeständige zierung der Rheinischen Republit, wobei ausdrücklich Zahlungsmittel fich wirklich restos eingebürgert haben und auch darauf hingewiesen wird, das von den Erfolgen dieses Finanzpro- die Löhne und Gehälter sich diesen neuen Verhältnissen vollkommen gramms das Weiterbestehen der Rheinischen Republik zum großen angepaßt haben. Teil abhängig ist.
"
"
Kreuznach, 27. Oftober.( Mtb.) Heute nadyt wurden von den Separatisten fämtliche öffentlichen Gebäude und 3eitungen beseßt. Bu Zusammenstößen ist es bis jetzt nicht gekommen.
Düren , 27. Oktober. ( Mtb.) Die Lage in Düren ist noch un. verändert. Die Gewalt befindet sich noch in den händen der Geparatisten, die die öffentlichen Gebäude durch Posten bemachen. Die Zeitungen sind gestern zum erstenmal wieder erschienen. Sie werden gezwungen, Berichte der Sonderbündlerregierung abzudrucken, dürfen sie jedoch als solche fennzeichnen. Ferner haben sie eine Bekanntmachung aufnehmen müssen, daß der fran zösische Oberfommissar die Republik der Sonder
bündler anertannt habe.
Krefeld , 27. Oktober. ( Mtb.) Die Lage ist auch heute noch unverändert. Die Zeitungen haben erreicht, daß sie nicht unter Borzenfur gestellt werden. Sie dürfen aber nicht gegen die Sonderbündler schreiben. Auswärtige Blätter werden nicht nach Krefeld hineingelassen.
Koblenz , 27. Oftober.( Mtb.) Der Beginn der Verkehrsperre ist seit gestern abend auf 7 Uhr abends festgesetzt worden. Ansammlungen von mehr als fünf Personen auf der Straße sind ver
boten.
Die Höhe der Tarife in der nächsten Woche ist vorläufig noch gar nicht zu übersehen. Da die Kohlen jetzt in Gold bezahlt werden, hängen natürlich auch die Tarife vom Dollarstand ab. In vielen deutschen Städten werden heute schon Gaspreise von über 3 Milliarden bezahlt. Die Berliner Direktion rechnet bei dem Kursstand vom Donnerstag mit einem Gaspreis von 2,6 milliarden. Jedenfalls wird sich der Unterausschuß der Werksdeputation auch damit noch eingehend zu beschäftigen haben.
Geraubte Dollarbriefe.
Mark zu schreiben. Die Stammeinlage, die auf jedem Postschedfonto zu halten ist, wird auf 10 Millionen Mart festgesetzt werden. Bruchteile von 1 Million Mart, die über den 1. November hinaus als Guthaben auf den Postschecktonten stehen geblieben sind, werden gestrichen werden.
Goldmark und Papiermark.
Zunächst ein Nebeneinander der beiden Zahlungsmittel. Wie uns von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, hat am gestrigen Freitagabend eine Besprechung zwischen Vertretern des deutschen Nahrungsmittelgroßhandels Landesverband Berlin und des Verbandes der Berliner Kaufleute der Kolonialwarenbranche mit dem Leiter der Wucherabteilung Regierungsrat Hindel stattgefunden, in Der die Frage der wertbeständigen Bezahlung sehr eingehend be. sprochen wurde.
-
Durch die Ausgabe der Rentenmark , der Goldanleihejtücke und durch die Dollarschazanweisungen auf der einen Seite, burch den umlauf des Papiergeldes auf der anderen Seite ist es notwendig, das vom Montag den 29. Oktober, ab im Lebensmittel. nung notwendig wird. Die Händler sind verpflichtet, die Preise handel doppelte Preisberechnung und Auszeich- für die Waren sowohl in Papiermart als auch in Goldmart anzuzeigen. Die Rentenmark und die Goldanleihe werden also überall als Zahlungsmittel bereits Gültigkeit haben, auf der anderen Seite behält das Papiergeld bis auf weiteres wie lange, läßt sich vorläufig nicht übersehen seine Gültigkeit. gewisse Schwierigkeiten geben, die sich aber mit der Zeit beheben Bei der Umrechnung dürfte es selbstverständlich in der ersten Zeit lassen werden. Maßgebend für das Publikum ist, daß der Handel bei Dollarschazanweisungen und Goldanleihe bis zum Mittag des laufenden Tages den amtlichen Kurs vom Tage vorher anrechnen muß. In den Nachmittagsstunden ist dagegen der mittags heraustommende amtliche Kurs des laufenden Tages gültig. Die doppelte Preisberechnung greift Platz für folgende Lebensmittel: Fette, Sped, Teigwaren, Mühlenfabrikate, gebörrtes Obst, reine Kolonialwaren, mie Katao, Kaffee, Tee, Marmelade usw. Für frisches Obst, Gemüse, Kartoffeln und Eier bleibt bis auf weiteres die Bezahlung in Papiermart noch be= stehen, doch dürften schon in allernächster Zeit zwischen den maßgebenden Handelsverbänden und Regierungsrat Hindel auch hier Berhandlungen über die wertbeständige Bezahlung stattfinden.
Brotpreis für möblierte Zimmer.
Um die in jeder Woche erneut notwendig werdende Ausrechnung des Mietpreises für möblierte Zimmer zu vereinfachen, hat die Brei sprüfungsstelle für Potsdam ein vereinfachtes Berfahren für die Ausrechnung eingeschlagen dadurch, daß sie den jeweils am Sonnabend der Woche in der Stadt Potsdam geltenden Brotpreis für die Zimmermiete der kommenden Woche zugrunde legt. Die neuen Richtpreise für möblierte Zimmer betragen infolgedessen in Zukunft für ein einfach möbliertes Zimmer den Wert von einem Brot, für ein gut möbliertes Zimmer von 1½ Brote, für ein elegant möbliertes 3immer von zwei Broten. Es würde fich empfehlen, daß man auch in Groß- Berlin endlich zu einer Regelung der Miete für möblierte Zimmer fommt, damit die Ueberwertung auf der einen und die Unterwerfung auf der anderen Seite endlich aufhört und ein gerechter Ausgleich zwischen den Intereffen der Vermieter und Mieter stattfindet.
Notversorgung der Minderbemittelten in Potsdam . Massen durchzogen am Freitag die Straßen Botsdams und die Die Lage in Potsdam ist sehr ernst geworden. Aufgeregte Bolizei nahm einige Verhaftungen vor. Inzwischen ist die Hiffs= aktion des Magistrats von großem Erfolg gewesen. Der Appell an die Gewerbetreibenden hat 50 Billionen Marf eingebracht. Sonnabend( heute) nachmittag findet die erste Brotverteilung an die noleidenden Erwerbslosen der Stadt statt. Gleichzeitig wird ein Biertelpfund Margarine pro Kopf verteilt. Der Magistrat har beschlossen, fofort wieder die Mafienipeilungen einzuführen.
tum hat.
„ Eine Volksbekleidungs- Affiengesellschaft". Bon der Beklei dungswerkstätte der Berliner Gemertidaften G. m. b. H. wird uns geschrieben: Der„ Bormärts" brachte unter obiger lleber. schrift die Mitteilung, daß in Berlin eine Boltsbekleidungsgesellschaft ins Leben gerufen ist, die durch wertbeständige Abzahlungsgeschäfte den Konsumenten die Anschaffung größerer Bekleidungsstücke zu Der Bosthilfsschaffner Alfred Marquardt, der im D- 3ug ermöglichen versucht. Die Firma versucht nun nach außen hin den Berlin - Hannover als Postbeamter tätig war, hat bündelweise Anschein zu erwecken, als ob diese ein von den Berliner GemertDollarbriefe gestohlen. Zunächst entwendete er ein Batet fchaften gegründetes Unternehmen ist In Mr. 83/84 des„ Ron= Amerikapost, das 30 Briefe enthielt. Diese Briefe brachte er zu einer fettionär" vom 20. d. M. wird mitgeteilt, daß im Aufsichtsrat dieses Witwe Johanna Konsolle. Hier öffnete er die Postfachen und Unternehmens Gewerkschaftler und prominente Betriebsratsmit entnahm ihnen die darin enthaltenen Dollarnoten. Bant- glieder vertreten sind. Die Gewerkschaftstommission Berlins und sheds vernichtete er zugleich mit den Briefen. Eine Zehn- umgegend legt Wert darauf festzustellen daß sie mit diesem Unter bollarnote gab er Frau Konsolfe zum Wechseln und überließ ihr nehmen, das auf fapitalistischer Grundlage aufgebaut ist, nichts zu dafür eine ansehnliche Belohnung. Nachdem die Sache ein Warenverteilungsstellen der Berliner Gewerkschaften nur an folIm Anschluß hieran sei noch erwähnt, daß sich die mal gut gegangen war, unternahm M. einen neuen Raub. genden Stellen befinden: Zimmerstr. 68, Kottbufer Damm 88/89, Wiederum eignete er sich ein Bündel von 30 Auslandbriefen an, Sebastianstr. 37/38 und Engeluser 30. tam aber nur dazu, vier Briefe zu öffnen, in denen er vier Dollar vorfand. Ehe er noch die anderen Briefe untersucht hatte, wurde Der Wohlfahrtsausschuß der vereinigten Kolonialmarenhändler er verhaftet und der Rest der geraubten Postsachen wurde bei von Ober- und Niederschöne weide, Johannisthal , Frau Konsolte gefunden. Marquardt hatte sich nun vor der Straf- Baumschulenweg und Karlshorst hat eine größere Hilfs fammer des Landgerichtes I. wegen 2 mtsunterschlagung aktion für die Hungernden eingeleitet. Durch freiwillige Spenden Amtlich wird mitgeteilt: Mit der Prägung der Münzen für und die Witwe Konsolle wegen Begünstigung zu verantworten. find hochwertige Lebensmittel wie Schmalz, Reis, Nudeln, Zucker das Rentengeld ist bereits begonnen worden. Es werden gefchaffen: Gegenüber den hohen Girafen, die der Staatsanwalt beantragt hatte, usw. im Werte von 4% Billionen zusammengekommen. Die 1, 2, 5, 10 und 50 Rentenpfennigstüde. Im übrigen sind bat der Verteidiger, dem Angeklagten mildernde Umstände zuzu- fostenlose und unparteiische Verteilung erfolgt unter Mitwirkung alle Vorbereitungen getroffen, damit die Rentenbank ihre praktische billigen. Er machte die Notlage geltend, in der M. sich befunden des Kontrollausschusses. Andere 3meige des Kleinhandels wollen Tätigkeit demnächst aufnehmen kann. Insbesondere schreitet auch habe. Der Angeflagte sei genötigt gewesen, in Hannover und Berlin sich diesem Borgehen anschließen. Eine„ warme Stube" haben die Schwesternvereine der Oddder Druck der Rentenbankscheine, die durch Goldrentenbriefe vollu wohnen und dazu reichten seine geringen Bezüge nichts aus. gedeckt sein müssen, rüsiig vorwärts. Die Rentenmark wird bis zur verbrauch gehabt als andere Beamte. Außerdem habe er bei der Arbeit im D- Bug einen größeren Kleider Fellow- Logen, Alte Jafobftr. 128, mit Hilfe ihrer Brüder täglich für Das Gericht billigte Mar- einige Nachmittagsstunden zur Verfügung gestellt. Frauen und Ablösung durch die Goldmark das geeignete wertbeständige Bah. quardt auch mildernde Umstände zu, verurteilte ihn zu 9 Monaten Mädchen des Mittelstandes, die ohne die Zuflucht welche die lungsmittel des Berkehrs sein. Die Rentenmark ist darüber sind Gefängnis unter Anrechnung von 1 Monat Unter- warmen Stuben" bieten wollen in ihrem falten, schlecht erleuchfich Regierung und Wirtschaft einig ein Zwischenglied bis zur fuchungshaft und stellte ihm für den Rest der, Strafe einen teten zu Hause" bei mühevollem Sticken oder anderen Handarbeiten Schaffung der Goldmart, mit der die Rentenmark eingelöst werden Gnadenerlaß in Aussicht. Frau K. wurde freigesprochen. wird. Die Arbeiten für die Goldnotenbank werden mit großer Beschleunigung durchgeführt. In dieser Hinsicht ist auf den unmittelbar bevorstehenden Erlaß einer Verordnung zur Abänderung des Banfgefeges zu verweisen.
Wertbeständige Münzen.
-
-
Haag, 27. Oftober.( WTB.) Der Gefeßentwurf betr. den Bau einer Kriegsflotte für Niederländisch- Indien, der hier seit Wochen im Mittelpunkt des Interesses steht, ist gestern von der Zweiten Kammer mit 50 gegen 49 Stimmen abgelehnt worden.
Berdoppelung der erhöhten Posttarife. Unter dem Zwange der Geldentwertung hat die Postverwaltung die zum 1. November soeben festgesetzten und im Vorwärts" am Freilag dieser Woche veröffentlichten Gebühren für Brieffen bungen und Patete des Inlandsverkehrs verbop= peln müssen. Der einfache Fernbrief toftet fonach vom 1. Movember ab 100 millionen Mart, die Fernpostkarte 40 Millionen Mart. Weitere voraussichtlich sehr beträchtliche Erhöhungen stehen zum 5. November bevor.
-
-
ihr Augenlicht gefährden und schweren Erkältungen preisgegeben sind, werden gebeten, ihre Adressen nebst ein paar erläuternden Morten mitzuteilen an Franzista Mann, Halensee , Westfälische Straße 54 I oder an Lucy Abels, Charlottenburg , Knesebecstr. 78/79. Aufnahmen sind von der Nähe abhängig, in der die Betreffenden von einer der warmen Stuben" wohnen. Aus diesem Grunde wird nochmals dringend auf die Notwendigkeit der„ warmen. Stuben" in allen Stadtteilen hingewiesen.
Eine öffentliche Mieterversammlung, veranstaltet nom Mieternerband, Gau Berlin , 6. Berwaltungsbezirt, findet morgen Sonntag, den 28. Dftober, vormittags 10 Uhr, in der„ Alhambra", Moritplat statt. Trinitatistirche Charlottenburg.( Untergrund: Bismardstraße.) Sonntag, den 28. Oftober, vorm. 10 ühr: Feierstunde. Genosse Pfarrer Bleier. Thema:" Schuld und Sühne“.
Wetter für morgen.
Infolge der Ablehnung ist eine politische Krisis entstanden. Millionenmarkrechnung bei Poft und Telegraphie. Ministerpräsident Ruvs de Beerenbrouck hatte gestern noch erklärt, daß im Falle der Ablehnung nicht nur das gesamte Kabinett, sonInfolge der starken Geldentwertung und der dadurch hervors der auch jeder einzelne Minister sein Los an das des Flottenge- gerufenen Aufblähung des Zahlensystems, unter deren Wirkung bei schwachen füblichen winden. Um Tage sehr milde. setzes gebunden habe. Man glaubt daher, daß nicht nur das ge- außerordentlich leidet, sieht sich die Reichspost- und Telegraphendie pünktliche Abfertigung der Bevölkerung an den Bostschaltern famte Rabinett zurücktreten wird, sondern auch, daß feiner der gegen verwaltung genötigt, ihren gesamten 8ablungs und wärtig im Amt befindlichen Minister in einem neuen Kabinett Rechnungsvertebr und das Gebührenwesen vom einen Bosten übernehmen würde. Der Ministerpräsident wurde 1. November an auf die Millionenmartrechnung ein gestern abend von der Königin empfangen.
In der gefirigen Stadtverordnetenfihung ist nicht über Sportfragen", wie infolge eines Drudfehlers in der Einleitung des heute früh von uns gebrachten Sigungsberichts stand, fontern über Schulfragen verhandelt worden.
auftellen. Boftanweisungen, Nachnahmen, Bostaufträge, Bertan gaben bei Bertsendungen, Zahlfarten, Boftüberweisungen, Ersatzüberweisungen, Bosticheds und Zahlungsanweisungen dürfen bom 1. November an nur über bolle Millionen Mart lauten. Bei der Angabe des Betrages in Ziffern ist dabei an Stelle der sech 8 Mullen das Wort, Millionen" au jchreiben; z. B. ist also statt 16 000 000 m. fünftig 16 Millionen
"
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Roffert, Rronprinsenftr. 4, Funktionärsigung.
2. Rreis Tiergarten. Morgen, Sonntag, den 28. Oftober, sormittags 9% Uhr. engere Kreisvorstandssigung beim Genoffen Trümper, Flensburger Str. 3. 141. Abt. Rofenthal. Seute, Sonnabend, abends 7 Uhr, beim Genoffen Fris Treffpunkt Sunglozialisten. Gruppe Süben: Fahrt nach dem Liepnissee. Sonntag früh 8 Uhr Stettiner Borortbahnhof. Gruppe Treptow : Morgen, Sonntag, Fahrt nach Bernau . Treffpunkt 6 Uhr Bahnhof Trep Gruppen Süben, Treptow und Friedrichshain : Dienstag 7½ Uhr in ber Juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3, gemeinfame Veranstaltung. ,, Strindberg- Abend."
tom.