Ne. 507 40. Jahrgang
Die Schloßküche im Sozialdienst.
Beilage des Vorwärts
Eine fleine Anzahl gedruckter Karten, uns vertrauensvoll zur Berfügung gestellt und bereits an Notleidende verteilt, flatterte auf den Redaktionstisch.„ Einladung für die Schloßküche österreichischer Freundeshilfe. Frau Doktor Schwarzwald bittet, für die Zeit vom 29. Oktober bis 24. November in der Schloßküche ihr lieber Gast zu sein." Die Aufmachung des Kärtleins, das einfache und herzliche Worte weckt sofort das Gefühl: das ist etwas Besonderes. ba wird gern gegeben. Wir konnten nicht bei der Eröffnung zu gegen sein und holen das Versäumte nach.
Dienstag, 30. Oktober 1923
genannten Häusern ist für gewerblich, zu Bureau, Geschäfts- oder meister des Bezirksamts zum Leiter der Sicherheitspolizei in der ähnlichen Zweden benutte Räume ausschließlich der Kosten für Maikäferfaserne in der Chausseestraße begeben, um Einspruch Hausreiniger, Hauswart, Heizer, Fahrstuhlführer und dergleichen gegen das Schießen der Polizei einzulegen. Er hat den die dreihundertmillionenfache Grundmiete zu zahlen. Hatten die Borschlag gemacht, dafür zu sorgen, daß Lebensmitteltransporte Mieter am 1. Juli 1914 die gesamte Hausreinigung selbst andere Straßen benutzen als die Bankstraße, wo sie provozierend auszuführen oder haben sie sämtlich später eine dahingehende Ber - wirken. Das ist auch zugesagt worden. Was sonst in der Presse pflichtung übernommen, so beträgt der Verwaltungstoften mitgeteilt wurde, sind schlimme Uebertreibungen und geeignet, die Hatten sie nur die Treppenreinigung auszuführen, so ist die einzuschlag die einhundertfünfzigmillionenfache Grundmiete. hungernden und verzweifelten Arbeitslosen herabzusetzen. hundertachtzigmillionenfache Grundmiete zu zahlen.
Der Zuschlag für die Kosten der laufenden Instandsetzungsarbeiten ist auf die neunhundertmillionenfache, die Höchstgrenze, bis zu der das Mieteinigungsamt einen Sonderzuschlag für große Instandsegungsarbeiten festlegen kann, auf die vierzigmillionenfache Grundmiete festgesetzt worden. Die Höchstfäße für die Umlage der Betriebskosten sind folgender maßen beschlossen worden:
Für Müllabfuhr ..... die 82 millionenfache monatl. Grundmiete Schlackenabfuhr.
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Kesselreinigung
Fäkalienabfuhr
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Der grauhaarige Schloßküchenpförtner läßt nur Karteninhaber ein. Es geht nicht anders. Zuviele kämen sonst, von der Not getrieben. Eine der größten Küchen an der Wasserseite war jahrelang mit alt: m Gerümpel vollgestopft. Wozu Rochherde feiern lassen, wenn Menschen hungern! Lustig regten sich Handwerker, geschickte Frauenhände. Nichts mehr erinnert da drinnen an die Vergangenheit. Auch etwa wieder ein Hotel der Armut, übertüncht mit dem gräßlichen Brimborium landläufiger Wohltätigkeit? Ach nein ,. ein in Blumen lachender Festsaal für die notleidende Geisteswelt, ein Stückchen Eden für die Gepeinigten der Not. Blumen über Die Prämien der Versicherung gegen Glasschäden, WasserBlumen an den Wänden, Blumen auf jeder der schneeweiß ge- leitungsschäden und Haftpflicht können je bis zum Höchstbetrage der deckten Tafeln, wundervoll sich einpassend in den Rahmen der tief- zwanzigmillionenfachen monatlichen Grundmiete umgelegt werden. Auf die Einzelheiten in den Sägen kommen wir noch zurück. grünen langen Fenstervorhänge. Und an den Tischen von des Lebens heimlich getragener Not gezeichnete Menschen, heute wieder hoffende Menschen, die aufgewacht sind aus häßlichem Traum und verwundert
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Feuerversicherung.
Der Mord am Schneckenberg.
Dunkle Gestalten aus der Friedrichstraße. klärung der Mordtat an den Rittergutsbesitzer Otto aus SchlaDas Treiben der Hyänen der Friedrichstraße enthüllte die Auf1920 wurde Otto am Schneckenberg im Tiergarten mit mehreren gentin vor dem Schwurgericht des Landgerichs I. Im Februar Schußwunden tot aufgefunden. Die Leiche mar beraubt. Als Täter wurden der Schlosser Martin Braschte und der Kellner Hans Gadow ermittelt. Während Braschte bereits 7½ Jahre Zuchthaus erhalten hatte, fonnte gegen den Haupttäter Gadow die Berhandlung bisher nicht durchgeführt werden, da er drei Jahre lang verhandlungsunfähig in Irrenanstalen in Behandlung war.
Der schmählich ermordete Rittergutsbefizer war mit einer Prostituierten in ein Nachtlofal in der Jägerstraße gegangen. Dort lernte er Gadow fennen, der sich erbot, Otto noch in einan Spielflub zu führen. Braschte folgte dem Baar in einiger Entfer nung. Der Angeflagte Gabow behauptete in der Berhandlung, daß er mit Otto zu einem Spielklub nach der Lennéstraße gefahren sei. Dort hätten fie feinen Einlaß gefunden und seien zu Fuß durch sich umschauen im weit, weit entfernt geglaubten Reiche schönen Unter dieser Ueberschrift bringen verschiedene bürgerliche den Tiergarten gegangen. Am Sch nedenberg habe Otto ein Friedens. Tausend nur täglich. Eine winzige Zahl, inmitten all Zeitungen in ihren Sonntagsausgaben Mitteilungen, nach denen unjittliches Attentat auf ihn verüben wollen. Er habe sich gewehrt der Großstadtnot. Und doch in ihr verkörpert für Berlin der Auf- Arbeitslose sich in größerem Umfange Plünderungen hätten zu- und sich schließlich den Händen Ottos entwunden. Gadow, der zur takt zu einer neuen Art liebevoller Hilfe. Ausschaltung jeglichen schulden kommen lassen, die die Polizei gezwungen haben, von ihren Beit der Tat 23 Jahre alt war und von mädchenhaftem, zartem AusVerdienstes und aller unnötigen Kosten erreicht äußerste Spar- Schußwaffen Gebrauch zu machen. Die Darlegungen sind sensehen ist, will nicht wissen, wie Otto zu Tode gekommen ist. Die samkeit. Niemand soll deshalb an dem Gedanken hängen, be- fationell zugeftugt und geeignet, die Erwerbslofen in ihrer Geschworenen sprachen Gadow schuldig des schweren Raubes und schenkt zu sein. Hier ist gleich lieber Gast, ob er mit wenigem Gesamtheit in der schwersten Weise zu verunglimpfen. Hierzu wird des schweren Diebstahls in je zwei Fällen, sowie des Totschlages. schenkt zu sein. Hier ist gleich lieber Gast, ob er mit Wenigem uns mitgeteilt: Seit Donnerstag war es der Stadthauptkaffe infolge Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu der Mindeststrafe von zahlt aus eigener Tasche oder für vier Wochen eingeladen ist von der rapiden Geldentwertung der letzten Woche nicht möglich, rücksichtigte, sowie die Tatsache, daß Gadow, der nach dem Urteil 15 Jahren Zuchthaus, wobei es einmal feine Jugend be= denen, die des Lebens Güter immer noch im Ueberfluß haben. mittel in einzelnen Bezirksämtern voll überweisen zu können. der Aerzte als Psychopath zu betrachten sei, in schlechte Gesellschaft Die Bezirksämter erhielten nur verhältnismäßig kleine Beträge und geraten wäre. waren nicht in der Lage, die Ansprüche der Erwerbslosen zu erfüllen. Donnerstag und Freitag mußten die Erwerbslosen stundenlang warten, um dann vergeblich nach Hause zu gehen. Den zuständigen Stellen wurde von Mitgliedern des Bezirksamts in Ge- auf Goldmark umgestellt. Gehälter und Löhne find aber noch nicht meinschaft mit Vertretern von Erwerbslosen der volle Ernst der auf Goldmarkbasis aufgebaut. Daher hat der Reichsvertebrsminister Situation dargelegt und darauf hingewiesen, daß die Erwerbslosen die Preise der Monats, Schülermonats, Wochen in ihrer Verzweiflung sich leicht zu unbesonnenheiten hinreißen und Kurzarbeiter Wochenkarten borübergehend lassen könnten. Erst am Sonnabend gelang es, größere Be- um 50 Proz. ermäßigt. Gleichzeitig werden die Mindestträge heranzubekommen. In der Pantstraße und in preise von acht Kilometer auf vier kilometer, und der Böttcherstraße auf dem Gesundbrunnen befinden sich vier awar auf 10 Bf. in der 4. Klaffe, auf 15 Pf. in der 3. Klasse, auf solcher Stellen für die Erwerbsiosen. Trotz dieses Hinzögerns haben 45 Pf. in der 2. Klaffe und auf 90 Pf. in der 1. Klasse festgesezt. haft benommen. die hungernden Arbeitslosen sich geradezu muster Ferner wird ab 1. November als Uebergangsmaßnahme Ein Vertreter des Bezirksamts hatte noch für Kurzarbeiter, die nur an einem Tage in der Woche am Sonnabend nach 11 Uhr an die Arbeitslosen eine Ansprache ge- arbeiten, eine einfache, für Hin- und Rückfahrt gültige Starte 4. Klasse halten und die Situation dargelegt. Keine Ausschreitung mit dem Stempel Rüdfabri" ausgegeben, gegen tarifmäßigen Auserfolgte. Später, als ein mit Margarinefässern beladener Wagen weis, daß nur an einem Tage in der Woche gearbeitet wird. Ueber an den Auszahlstellen vorüberfuhr, haben einige Leute von dem den Berliner und Hamburger Stadt, Rings sowie Vorortsverkehr Wagen Fäffer herunterzuholen versucht. Das hat der werden noch besondere Bestimmungen getroffen. Bolizei Anlaß zur Schießerei gegeben, wobei vier Leute verlegt wurden. Daraufhin hat sich der stellvertretende Bürger
Es tränkt mich faft," sagt die Leiterin, die Gattin des öfterreichischen Sektionschefs Dr. Schwarzwald, als Philanthropin zu gelten. Was ich tue, ist selbstverständliche Pflicht, sollte Pflicht noch vieler sein, und was alle hier tun, ist Erziehungsarbeit, ist Weckruf an das Gewissen derer, die sorgenlos vor vollen Tellern ſizen. Was in Desterreich seit Jahren nach dem Gemeinschaftsprinzip durch geführt ist in zwanzig ähnlichen Küchen, muß auch in Deutschland und in Berlin gehen. Nein, es wird gehen. Nur der Wille muß da sein, es zu tun und schnellfiens auszubauen, was in höchster deutscher Not keinen Tag des Aufschubs duldet." Bergebens fucht der Zweifler nach einem Wort. Erfahrung und Erfolg sind goldene Brücken. Man trennt sich schwer von österreichischer Gastfreundschaft und trägt den herzlichen Wunsch heim: möge die Mahnung an Pflicht und Gewissen auf fruchtbaren Boden fallen!
Die Novembermiete.
Mit Abänderungen vom Oberpräsidenten genehmigt. Das städtische Zentralamt für Wohnungswesen teilt mit: Nach dem der Oberpräsident zunächst gegen die Festsetzung der Novembermiete Einspruch erhoben hat, hat der Magistrat in einer Sonderausgabe gestern eine Abänderungsbetanntmachung zur Fefisetzung der Novembermiete im Gemeindeblatt veröffentlicht, weiche die Zustimmung des Oberpräsidenten gefunden hat. Es find am 1. November folgende Zuschläge zu zahlen:
Für Verwaltungskosten: a) in einfachen Häusern die dreihundert millionenfache Grundmiete, a) in Häufern mit Warmwasserversorgung oder Sammelheizung oder Fahrstuhl, menn eine dieser Einrichtungen im Betrieb ist, die dreihundert fechzigmillionenfache Grundmiete, c) in geschlossenen Häusern sowie in Häusern mit Sammelheizung und Warmwasserversorgung und Fahrstuhl, wenn mindestens zwei dieser Einrichtungen im Betrieb find, die vierhundertzwanzigmillionenfache Grundmiete, d) in ben unter das Reichsmietengefeh fallenden Geschäfts- und Industriehäusern für nicht gewerblich ufm. benutzte Räume ebenfalls die vierhundertzwanzigmillionenfache Grundmiete. In den zuletzt
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In Myran aber, wo Kristaver und Marja in dem Bett an der südlichen Wand lagen, erwachte er mitten in der Nacht und sagte nach einer Weile leise:
„ Ja, weinst du denn, Marja?"
,, Aber nein!"
" Du mußt es doch nicht so schwer nehmen."
Preise und Löhne. Lebensmittelpreise in der Grüne Heringe Zentralmarkthalle am 29. 10. Margarine ( in Millionen Mark)
Rindfleisch Kalbfleisch Lebende Schleie. Lebende Hechte. Lebende Karpfen. Zander in Eis
Bleie in Eis. Barsche in Eis Kabeljau Schellfisch Schollen
Schmalz 16000-23000 Talg. Butter
18000-26000
4
4
15000 14000
O
15000 .13000
9000-10000
.. 10000 8500
5000 10000
Weißkohl Wirsingkohl Mohrrüben
6000
9500-12500 14500-15000 26000-27000 12000
550
600
550
Wochenlöhne in Berlin ( in Millionen Mark) Steinsetzer ab 20. Oktober 322 000 Privatelektrizitätsarbeiter vom 22.- 28. Oktober.
Die Eisenbahnmouatskarte am 1. November. Die Tarife der Reichseisenbahnen werden mit dem 1. November
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3m Berliner Stadt-, Ring- und Vorortverkehr ist der Mindestpreis der Einzelfarte vom 29. Oktober ab auf 1 Milliarde Mart in der 3. Klasse und 1,5 Milliarden Mart in der 2. Klasse festgesetzt worden. Der 3onenab stand beträgt in der 3. und 2. Klasse 300 und 450 Millionen Mark.
Die Dollarkohle.
Das Kohlenamt der Stadt Berlin teilt mit: Auf Grund der ab 29. d. M. erfolgten 300 prozentigen Erhöhung der Bahnfrachten stellen sich die Britett- und Kohlenpreise ab 30. d. M. wie folgt: Küchen- und Dfenbrand britetts ab Lager 26,52, frei Keller 27,67 Milliarden, Gastots 44,79 bato. 46,11 Milliarden. Bei fuhrenweiser Lieferung Küchen- und Dfenbrandbriketts 26,52 bzw. 27,5 Milliarden, Gastots 44,79 bat. 45,94 Milliarden.
Die Direktionen der städtischen Gas, Wasser- und Elettrizitätswerte teilen mit, daß die Preise für Gas, 309 856 affer und Strom für morgen unverändert bleiben.
ber nach vorn, schwingt sich hinunter auf den Bootsführerplay| flinker Kerl, wenn es darauf anfam, und als Ausluger im auf der Ruderbank und wendet das Gesicht zum Lande, zu Finstern konnte feiner es mit ihm aufnehmen. Der Wind ihr, sagt aber fein Wort.
„ Los!"
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Man hört das Schaben des Taus an dem Eisenring, der Anker wird hochgezogen, dann freischt ein Block, das breite, schwere Rahsegel wird gehißt, es bläht sich und wird schräg über dem Boot befestigt, die Robbe" setzt sich in Bewegung und gleitet langsam aus der Bucht hinaus.
Er wollte eben wieder einschlafen, als sie ihm beide Arme tücher ab und winkten. um den Hals legte.
„ Es ist so traurig für mich, wenn du fort bist!" " Hm! Aber du bist doch so tüchtig, du wirst schon zurecht
fommen!"
,, und du nimmst sie mit! Jezt den Lars, dann kommt Oluf, einer nach dem anderen. Du hast sie genommen! Du nimmit fic!"
Was sollte Kristaver darauf fagen? Sie waren in diesem Puntte nicht einer Meinung, aber sonst war sie unermüdlich Tag für Tag, man fonnte nichts an ihr aussehen, nur so barge Augen hatte fie. Jetzt hatte sie ihn umgefaßt, und war wieder nicht ganz mit ihm einig, aber das würde fich finden, Marja war ja so gut.
In der Morgendämmerung gehen schwere Schritte zum Strande hinunter, wieder sind die Laternen unterwegs, jetzt geht es fort.
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,, Lebwohl, Kristaver, lebwohl, Lars!"" Lebwohl!" flang es von vielen Frauen am Strande, und sie nahmen die KopfJezt aber mar Kristaver nur noch Bootsführer, er schwang die Steuerpinne über dem Kopf und beaufsichtigte alles, was an Bord geschah, und dennoch winkte er mit dem Südwester und rief: Lebwohl!"
Ein Stoßwind fkräufelte dunkel die Bucht, die„ Robbe" legt sich auf die Seite, das Wasser schäumt am Bug, ein weißet Schaumstreifen zieht hinterher, und der rote Wimpel weht an der Mastspize. Marja blickte auf den Wimpel, und ihr Gesicht erhellte sich. Sie hatte den Wimpel aus dem Stoff geschnitten, der zum Unterrock für sie selbst bestimmt war, und fie hatte seine Anfangsbuchstaben mit blauer Wolle hineingeftict.
Alle, die an Land standen, begannen am Strande entlangzulaufen, als könnten sie auf diese Weise noch mit. Marja jah nur einen Südwester vom Vorderschiff winken, dann verschwand die„ Robbe" im Frostnebel, gerade als das Topfegel in die Höhe ging. 6.
heulte, hui, wie das ging!
Aber es war noch ein sechster Mann auf dem Vorder. fchiff neben Lars, und der setzte heute zum erstenmal den Fuß in einen großen Segler; das war Arnt Aasan, ein blasser Bursche mit einem rostroben Bartbüschel unter dem Kinn und goldenen Ohrringen. Er stammte aus dem Tal oben, hatte in eine Fischerhütte am Strande eingeheiratet und wollte es jezt als Lofotfischer auf der See versuchen. Ja ja, sagten die Leute zu ihm, wenn dich der Kristaver mitnimmt, dann wirst du wahrlich einen neuen Tanz lernen.
Jetzt stand er ganz hilflos in der schweren Seeausrüstung und ahnte nicht, was er auf einem Boot zu tun habe.
Wie mennst du das?" fragte er Lars und deutete auf ein Tau, das von dem einem Rande durch einen Block im Steven zum anderen Rande hinüberlief.
" Das ist die Boline," sagte Lars. ,, Und das da?"
"
Das war das Tau von den beiden Enden der Rahe, das Hinterschiff lief.
gum „ Das ist die Brasse," sagte Lars. Er war doch ein Kerl, daß er einen Mann unterweisen konnte, der viel älter war als er selber.
„ Und das das?" Jezt deutete Arnt auf ein dreifaches Tau am unteren Rande des Segels, das am Mast befeftigt war. " Das ist der Briar," sagte Lars.
Es ist lange vor der Stunde, zu der die Leute für geArnt kniff den Mund zusammen und wußte schon mehr möhnlich aufstehen, aber die Frauen kommen doch mit, gut als vorher; dies wollte er recht ernst und gründlich nehmen. eingehüllt in viele wollene Tücher zum Schutz vor der Kälte. Nun waren sie also unterwegs. Die anderen Männer standen breitbeinig da, sie kauten Es ist scharfer Frost bei Ostwind, und der ist günstig. Der bekannte Strand mit den kleinen Häusern ver- ihren Tabat und waren froh und zufrieden. Unter ihnen Blaue Phosphorflammen zischen unter den eisenbeschla- schwand, und der frische Landwind trug die Boete leicht durch schautelt das Boot, über ihnen singt die Tafelage, Krämer und genen Stiefeln am Strande, Meerleuchten. Jollen rudern die Krappseen, die das Boot umschäumten. Tief drinnen im Banten tönnen hierher nicht kommen, sie sind wieder auf an Bord, Lebwohl und glückliche Reise ist immer wieder ge- Fjord ragten andere Rah- und Topsegel empor, das waren See, sie sind freie Männer. Aber noch ist das mächtige Lofotsagt worden, aber im letzten Augenblick fällt dem Boots- die Fiordanwohner, die da kamen, und weiter draußen tauch- boot faft zu groß hier im Fjord; es wird anders, wenn das führer noch etwas ein, das die Jolle von Land holen muß. ten Segler aus Buchten und Einschnitten auf und strebten Land zu beiden Seiten zurückweicht und die Wellen ihnen Marja steht mit den anderen Frauen am Strande. Da dem Meere zu. Es ging den alten Weg nordwärts, die Hun- vom Meere selbst entgegenschlagen. Dann erst findet das Boot steht auch Berit Hylla, die Frau des Elezeus, denn jetzt im derte von Meilen, im Sturm, in Frost, in Schneegeftöber, fich wieder, es legt sich auf die Seite unter der Last der ge= Dunkeln kann ja teiner sehen, daß sie ein paar Flecke im Ge- denselben Weg, den die Vorfahren seit langen, langen Zeiten schwellten Segel, es reitet auf und ab, jetzt schlägt die Welle sicht hat. Der Wind ist eisig, aber sie hüllen sich in ihre Tücher, gezogen waren. an den Bug und überschwemmt das Borderschiff, Rumpf und stampfen mit den Füßen, um sich warm zu halten, und wollen Auf der Robbe" waren Elezeus Hylla und Henrit Tafelage zittern, aber die Robbe" fährt zischend weiter. Da noch nicht gehen. Es ist schon so hell, daß Marja Lars sehen Rabben im Hinterfchiff beim Bootsführer, und der eine würde sehen die Männer sich an, streichen die Tropfen aus dem Bart fann, der in voller Seemannsausrüstung vorn im Boot sich genug mit der Schote zu tun befommen, der andere mit dem und lachen. Dies ist doch segeln, und ein Wonnegefühl rieselt zu schaffen macht. Und Kristaver flettert soeben über das Wasserschöpfer, falls es Sturm und Seegang geben sollte. durch den Körper; warum sollen sie sich da nicht ansehen und Kambüsendach und setzt das Steuer ein. Dann triecht er wie- und voru an der Halse stand Kanelos Gomon; er war ein lachen? ( Fortsetzung folgt.)
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