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Ein bayerisches Ultimatum.

und überflüssigen Angriff auf Sachsen die Gefühle der I Borsitzenden der Fraktion, die Abgeordneten Erkelenz , fozialdemokratischen Arbeiter aufs tiefste verlegt. Man hat Petersen und Koch begaben sich nach dar Sizung zum Nicht von Kahr, nur von Juftizminister Gürtner.. Die Bevölkerung unter dem Druck eines militärischen Reichskanzler, um ihn von den in ihrer Fraktion herrschenden Belagerungszustandes gefeht, ohne ihr den Glauben Nach einer Münchener TU.- Meldung forderte am Sonnabend Meinungen zu unterrichten. Sie fehrten sodann in den Reichs­zu geben, daß dies ein ausreichendes Mittel sei, die Verfassung in einer Landesausschussigung der Bayerischen Mittelpartei( Deutsch- tag zurüd, wo eine neue Fraktionsfigung stattfand, in der 2b­zu schützen und die Reichseinheit wiederherzustellen. Dadurch nationale Boltspartei) deren Führer, Abgeordneter Dr. Hilpert, geordneter Petersen Bericht über diese Rücksprachen t und durch Passivität gegenüber den Angriffsvorbereitungen den schleunigen Erfaz der Regierung Stresemann Strefemann erstattete. Die Gigung dauerte bis 10 Uhr abends. einwandfreie nationale Reichs der bayerischen Reaktion hat man die Sozialdemokratie aus der durch eine Nach unseren Informationen herrscht bei den Demokraten Reichsregierung herausmanövriert. Und jetzt sitzt das Kabinett regierung. Der Justizminister Dr. Gürtner erflärte, Berlin fast einmütig die Ansicht, daß von einer Erweiterung der Stresemann zwischen Baum und Borte: es hat feine Stüge stehe vor der einfachen Frage, ob es den Konfütt mit Bayern auf Koalition nach rechts teine Rede sein könne. nach links, es hat keine Anschlußmöglichkeit nach rechts, es hat die Spike treiben und damit in Bayern mit einem Male die Wen- Allerdings scheinen die Ansichten über die sonstigen Lösungs­fein Ermächtigungsgefeh mehr und feine parlamentarische dung zum wilden Radikalismus herbeiführen wolle. Der möglichkeiten geteilt zu sein. Die einen glauben, daß ein Mehrheit. Von der Linken verlassen, ist es dem Hohn der Landesausschuß nahm eine Entschließung an, die den Rüdtritt Kabinett der fleinen rein bürgerlichen- Koalition Rechten preisgegeben, die fein Hehl daraus macht, daß sie sich Stresemanns und den Amtsperzicht Eberts fordert. mit Zentrum und Volkspartei zustandekommen fönnte, wäh­fnapp vor dem Ziel ihrer Wünsche sieht. Also der Reichspräsident und die Reichsregierung müssen ver- rend der linke Flügel für ein energisches Vorgehen gegen schwinden, wenn nicht der Konflikt mit Bayern auf die Spike Bayern eintritt und die Rückkehr zur alten Roalition- zur getrieben werden soll". fogenannten Birth- Koalition mit der Sozialdemokratie er­Gegen den bayerischen Justizminister Gürtner find die fommu- ftrebt. Jedenfalls neigen die meisten Demokraten zu der Auf­niftischen Erminister Sachsens an unverschämtheit immer noch fassung, daß vor der Neubildung der Regierung positive Siche

Gäbe es eine Regierung, die entschloffen wäre, für Reichs­einheit und Republif zu fämpfen, so stände die Sozialdemofra­tische Partei bis zum letzten Mann hinter ihr.

Doch mit Wenn und Aber ist nicht geholfen!

Die Dementis.

Reichsbilliarden für die Meuterer!

Lossow und Luther .

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Fassen wir zusammen: Herr v. Kahr hat also noch fein Ultimatum geschickt, und wenn sich in den nächsten 24 Stunden etwas in Bewegung segen sollte, so wird es nicht die offizielle bayerische Streitmacht, sondern eine schwarze Reaktionswehr Hitlers und Ludendorffs sein. Also an der Grenze Baisenknaben! rungen über die fünftige Politik des Kabinetts sowohl in zweier deutscher Länder liegt man einander mit dem Finger außenpolitischer Hinsicht wie auch vor allem in der baye­am Hahn gegenüber, und die Schürer des deutschen Bruder­rischen Frage zu erlangen wären. Bekanntlich hatten die friegs gedenken in wenigen Tagen die Herrschaft über ganz Demokraten die Boraussetzungen" der Sozialdemokratie sach­Deutschland anzutreten. Wir bedauern eine den Tatsachen Noch immer finden die bayerischen Meuterer lich unterstützt und sie scheinen nunmehr selbst ähnliche Be­vorauseilende Meldung gebracht zu haben, die alarmierend Unterstüßung durch die Reichsregierung! Was dingungen für eine weitere Zusammenarbeit mit der Deut­wirkt, aber wir fönnen leider nicht finden, daß die schon ge- man nicht für möglich halten sollte, ist doch Tat- schen Volkspartei ſtellen zu wollen. gebenen Tatsachen, die dieser Nachricht zugrunde liegen, fache: der Meuterergeneral Lossow und die auf Bayern meniger alarmierend sind. ,, verpflichteten" Reichswehrtruppen beziehen ihren Sold immer eins Deutscher Zeitungsverleger: Ueber die Absichten Stresemanns meldet das Bureau des Ver­noch aus der leeren Reichstaffe. Billiarden werden ge­wissermaßen zur Belohnung für einen bereits vor 14 Tagen löst werden: Eine Erweiterung des Kabinetts nach rechts ist ausge Die Frage der Kabinettsumbildung sell in folgender Weise ge­vollzogenen erfassungsbruch geschickt. Erst Mitte schloffen. Von den durch den Rücktritt der Sozialdemokraten frei­der abgeschlossenen Woche hat der Reichsfinanz­minister eine Billiarde Mart Reichsgelder für die gewordenen Ministerien wird nur das Innenministerium Berlin , 3. November. ( WTB.) Das auch durch einzelne 3ei- Als der Reichsminister des Innern Sollmann bereits vor Die Neuregelung der Arbeitszeit glaubt die Regierung auch meuternde Reichswehr nach München transportieren lassen. wieder besetzt, und zwar durch einen Richtparlamentarier. - Der Reichstag soll zunächst nicht zusammentreten. tungen verbreitete Gerücht, Bayern habe der Reichsregierung 10 Tagen die Reichszuschüsse für die banerische ohne die Berabschiedung eines besonderen Arbeitszeitgefehes vor­ein Ultimatum zugehen lasser, durch das befristet die Ein- Landespolizei sperrte, erhob der Reichsfinanz ohne die Verabschiedung eines besonderen Arbeitszeitgesetzes vor­nehmen zu können.(?)- In der bayerischen Frage will die Regie­fetzung einer Diktatur verlangt würde, andernfalls ein Bermarsch minister Einspruch, und nachdem Sollmann dem nehmen zu können.(?)- In der bayerischen Frage will die Regie­bayerischer Kräfte auf Berlin erfolgen werde, ist nach fernmünd- Wunsche des Dr. Luther, die Zuschüsse weiter nach Bayern rung sich mit allem Nachdruck für eine Verständi­licher Mitteilung der bayerischen Staatsregierung zu schicken, nicht nachtam, stellte der augenblickliche Chef der gung( 1) mit der bayerischen Regierung einfegen. Sie hat aus Finanzverwaltung fogar einen entsprechenden Antrag im München die bestimmte Versicherung, daß die bayeri­Berlin, 3. November. ( WTB.) In Ergänzung der Meldung Rabinett. Im gleichen Zeitraum ließ Herr Dr. Luther die fchen offiziellen Stellen den Ansammlungen bewaffneter Ban­in der Abendausgabe verlautet amtlich: Die Berichte, daß die baye- Gesetzentwürfe über den Beamtenabbau ausarbeiten! den an der thüringischen Grenze durchaus fernstehen.(!!??) rische Staatsregierung vom bayerischen Staatskommissar gestürzt Wenn man auf der einen Seite der Beamtenschaft das Von der Reichswehr sind die notwendigen Maßregeln getroffen, fo und ein Ultimatum gegen die Reichsregierung in Gang gebracht Sparen als unbedingte Notwendigkeit hinstellt, auf der anderen daß kein überraschender Schlag von den illegalen bayerischen Ver­oder weitergegeben worden sei in dem Sinne, wie es die heutige Seite aber den Verfassungsbruch der bayerischen Re- bänden zu befürchten ist. Im Fall Lossow wird die Reichsregie­Abendausgabe des Borwärts" behauptete, find nach offizieller gierung noch mit Billiarden bezahlt, so haben wir tung feineswegs nachgeben. Mit besonderen Nachdruck Mitteilung der bayerischen Staatsregierung völlig fach. dafür kein Verständnis und wir glauben, mit uns die Mehr werden die Gerüchte zurückgewiesen, als ob die Reichsregierung an eine Preisgabe des Rheinlandes oder an eine Förderung München , 3. November. ( WTB.) Die amtliche Korrespondenz heit des Volkes auch nicht! der Autonomiebestrebungen dächte. Es sei vielmehr nach den Zu Hoffmann bezeichnet die Meldung des Borwärts" über den Sturz ficherungen von englischer Seite sicher darauf zu rechnen, daß alle der verfassungsmäßigen Regierung und daß ein Ultimatum an Berlin separatistischen Pläne scheitern würden. An ein Aufgeben der großen gestellt worden sei, sowie daß Truppen im Anmarsch seien, nach Koalition in Preußen. ist nicht zu denken. Erfundigung an zuständiger Stelle als erfunden.

an den Reichskanzler völlig aus der Luft gegriffen.

meldet:

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Keine Reichstagsauflösung!

München , 3. November. ( TU.) Die Telegraphen- Union hat auf Grund der vom Berliner Borwärts" verbreiteten Sensations­meldung über ein angebliches Ultimatum des Herrn von Kahr und dem Sturze des Ministeriums Knilling nach beiden Richtungen hin Erfundigungen eingezogen. Bon maßgeblicher, sowohl Herrn von Knilling wie auch dem Staatstommiffar von Rahr nahestehender Seite wird übereinstimmend und fategorisch erklärt, daß die vom Borwärts" verbreiteten Nachrichten ohne jebe tatsächliche Unter­lage sind und in München nur als böswilliges tendenziöses Manöver aufgefaßt werden können, deffen durchsichtiger Zweck sei, der Ber. Finer Regierung in ihrer jegigen Zusammen fegung Schwierigkeiten zu bereiten(!). Sollten die Urheber dieser Ausstreuungen in München figen, so find die maß- Ueber die Schritte zur Beilegung der Rabinettstrife liegen gebenden Stellen entschloffen, alle Schritte gegen fie zu unternehmen. nur spärliche Meldungen vor. Im Mittelpunkt der Erörte­( Zu dem letzten Satz sei bemerkt, daß die Nachricht in Berlin rungen standen gestern, außer den alarmierenden Nachrichten ihre Quelle hat und aus einer mißverständlichen Beurteilung des aus Bayern , die Beratungen der demokratischen Besuchs entstanden ist, den Herr v. Breger gestern in der Reichs- Reichstagsfraktion, die bis 7 Uhr abends andauerten, Tanzlei abgestattet hat. Red. des Vorwärts".) ohne daß ein endgültiger Beschluß gefaßt wurde. Die drei niedergelegt.

Aus Karlsruhe wird dem So3. Parlaments- Dienst" ge­Auch in Baden ist man über die militärischen Rüstungen der bayerischen Rechtsradikalen beunruhigt. Es wird befürchtet, daß die in Nordbayern sich fammelnden Banden auch füddeutsche £ änder überfallen tönnten. Die Meldung, daß Reichspräsident Ebert entschlossen sei, zur Da die Rechtsradikalen mit Reichstagsauflösung zu schreiten, falls die Abstimmung des Artillerie ausgerüstet sind, würden Polizeifräfte eines Landes schwer- Reichstags feine ausreichende Mehrheit für das Kabinett Strajamann lich zur Abwehr gegen diese Borstöße ausreichen. Die badische ergebe, wird dem BD3. von gut informierter Seite als unzutreffend Regierung hat die Reidsregierung in Berlin auf diese bezeichnet. Gefahr hingewiefen und gefordert, daß die Reichsregierung in München entsprechend vorstellig werde.

Keine Lösung der Regierungskrise. Beratungen der Demokraten.

Rausch und Rabold. Bernhard Rausch, früherer Redakteur des Kieler Parteiblaties, dann Pressechef Nostes, Redakteur der Parteiblätter in Kottbus und Saarbrüden, jest Angestellter in ter Zentrale für Heimatdienst, hat dem Parteivorstand feinen Austrift aus der Partei angezeigt und eine sehr lange Begründung daftr beigefügt. Den ganzen Brief läßt er durch die schwerindustrielle Telegraphen- Union" an alle deutschen Zeitungen verbreiten. As Grund für seinen Schritt bezeichnet er das angebliche Bersagen der fratische Landtagsabgeordnete Emil Rabold hat den Austritt aus der Partei in staatspolitischer Hinsicht. Auch der bisherige fozialdemo­Bartei vollzogen. Ihm ist die Partei allerdings zu fehr staats­politisch gerichtet. Sein Landtagsmandat hat Rabold, noch nicht

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Warum Hans Gotthelf kein Dieb wurde. Klaffiter, und fein Magen tat dauernd weh vor Hunger. Da fah tel soviel wie Keuchhuſten verursachten. Bom 4. bis 9. Lebensjahr

Bon Erna Büsing.

stürzte ein. Um die Gasrechnung zu bezahlen, verkaufte er die Herzkrankheiten ein Drittel soviel Todesfälle wie Scharlach, ein Vier­er einmal in einem Bäckerladen Pflaumenkuchen liegen. Seine waren die Opfer dieser Krankheiten, mit Ausnahme der Diphtherie, Ginne umnebelten sich, das Wasser stand ihm im Munde, feine Hände felbft mehr als bei der Tuberkulose. Zwischen 10 und 14 Jahren waren greifbereit. Er setzte den Klemmer fest auf die Nase, aber war die Sterblichkeit höher als bei allen Kinderkrankheiten. Die Todesrate an Herzfrankheiten beträgt für die ersten fünf Jahre stahl den Pflaumenfuchen nicht, denn die Glasscheibe 0,8 Proz., für die ersten 10 Jahre 1,3 Broz, für die Jahre 10 bis 59 30 Broz. und von 60 Jahren an 57 Broz.; nach 70 Jahren ist der Prozentsaz 68 Proz.

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Zwischen Nord und Süd.

stellt sich alles gleich anders dar. Man muß die Dinge nur aufs Menschliche zurückführen dann

Hans Gotthelf wurde nach forgenfreier Jugend in voller Selbstverständlichfeit in eine gesicherte Stellung hineinbugfiert. Er tat seine Pflitht, hatte einen gefunden Schlaf und füllte seine Muße war dazwischen. stunden aus mit Besuchen, Dämmerschoppen, Sfatabent, Theater­und Konzertabonnement. Dann und wann las er, halb zur eigenen Erbauung und halb des literarischen Anstandes wegen, einen Klassi­ter. Hans Gotthelf war ruhig und friedfertig, wie das bei stets ausgeschlafenen, immer fatten Menschen des öfteren vorkommen soll. Mit Politik und fozialen Fragen beschäftigte er sich gerade so viel, daß sein Wissen für eine Stammtischunterhaltung ausreichte. Etwas Liefaufwühlendes blieb seinem Leben fremd. Es war alles behag lich und gemütlich und so leicht begreiflich, denn der eine lebte von feinem Eigentum und der andere von seiner Arbeit. Wurden mal unzufriedene Stimmen laut, weiche die Gottgewolltheit der Welt­ordnung anzweifelten, dann sette Hans Gotthelf fich in Bofitur, drückte seinen Klemmer fest auf die Nase und sagte: ber, es hat doch jeder, was er braucht."

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Ich hatte in einem Abteil dritter Klaffe dem Ausbruch eines Haders zwischen Nord und Süd beigewohnt und strebte gerade einem stillen Ort zu, um mich in Ruhe zu übergeben, als ich in der start befehten vierten Klasse sah, daß ein heftig freischendes fleines Kind von der am äußersten Wagenende placierten Mutter über eine Rette hilfsbereiter Hände weitergereicht wurde bis zu einem bärtigen Manne, der, in der Nähe des bewußten Kabinetts stationiert, mit nahme des ganzen Wagens wieder hervortrat und das nun nicht dem Kleinen darin verschwand, bald darauf unter lebhafter Anteil­mehr freischende, sondern vergnügt frähende Kind auf dem näm lichen Wege bis zur Mutter zurückerpedierte.

Peter Ser.

Die soziale Bedeutung der Herzkrankheiten.

Die Herzfrankheiten gehören eigentlich nicht zu jenen Krankheiten, durch die man die Boltsgesundheit am stärksten bedroht glaubt. Daß sie doch eine wichtige Rolle innerhalb der allgemeinen Sterblichfeit spielen, zeigen amerikanische Untersuchungen, über die m ver Umschau" berichtet wird.

Der Dekonomische Schaden, den die Vereinigten Staa­ ten alljährlich durch Herzfrankheiten erleiden, wird mit 100 Millio nen Dollar berechnet. Deshalb fordern die Aerzte eine eifrigere Be­fämpfung diefer Krankheiten, verlangen Aufklärung des Publikums und regelmäßige Untersuchungen. Daß für die Gesundheitspflege in Nordamerika noch viel zu tun übrig bleibt, geht daraus hervor, daß 1921 in den Bereinigten Staaten pro Kopf für Zuckerwaren 10 Do!- far, für Erziehung 9 Dollar, für Kaugummi 50 Cents und für die Gesundheit-20 Cents ausgegeben wurden.

damm 232 ihre Herbst ausstellung. Die Berliner Sezeffion eröffnete gesterf am Kurfürsten­forgfältig gefiebte, aber auffallend schlecht gehängte Kollektion von Gine fleine, offenbar Gemälden und Plastiken. Dann kam der Krieg über die Welt. Hans Gotthelf war voll Drei neue Arbeiten des Präsidenten Das alles vollzog sich mit schlichter Sachlichkeit und ungeachtet Corinth im befannten kraftmeiernden Altersstil des Meisters. Patriotismus und sein Haushalt voll weisefter Einschränkung. Die sichere Techynit, mit der es bewerkstelligt wurde, auf mehrfaches Eine Waldlandschaft und ein Bufoni- Porträt von Jaedel( ehrlich, Steckrüben gaben Hindenburg - Suppe und Ludendorff- Salat, und Wiederholen der Uebung schließen ließ, ohne Murren und Gereizt trotz der schönen Namen betam Hans Gotthelf Bauchkneifen danach. heit von selben der bayerisch redenden Hilfsbeslissenen. Und dabei gefonnt und viel sympathischer als die überhitte Phantastik seiner anspruchsvolleren Werte). Bon Kraustopf zwei Frauenbild­Ein junger Mann, der turz vor der Einberufung stand, dem also sprach die Mutter unverfälscht berlinisch. niffe, die in ihrer suggestiven, aus verborgenen Seelentiefen schöpfen­der Heldentod schon fühlbar im Nacken saß, erhielt durch irgendeine den Charakteristik an Frühwerte Kokoschtas erinnern. Einfache, Nachlässigkeit seine Lebensmittelbarten nicht. Berärgert und ver­rhythmisch wuchtige Farbflächen( Wäscherinnen") von Erió bittert hielt er sich an Hans Gotthelfs Borräten gütlich und schickte aste, monumentale Tafeln von Eugen 3a ch( Gitarre spieler") und Wilhelm Schmid( zwei Stilleben). Daneben ein ihm das Geld für entnommene Baren" per Postanweisung zu. paar foloristisch fräftige, aber feelisch leere Landschaften Heden­Hans Gotthelf flatterte vor Aufgeregtheit und Empörung wie ein borfs und von Erich Büttner ein gut gezeichnetes Bille­angeschossenes Huhn. Nach reiflicher Ueberlegung fam er zu der Borträt. Die Plastik ist schwach und schwächlich vertreten: ein Anschauung, daß der Berwaltungsapparat fehr fompliziert war. forreft gebauter, aber nur architektonisch- dekorativ wirkender Torso Dann feßte er seinen Klemmer fest auf die Nase und sagte: Aber In den Schulen der Stadt New York find etwa 1 Proz. von Josef Thorat, ein paar graziöse Statuetten von Jo zum Dieb braucht man doch nicht zu werden." Der Kinder Herzfrant; das bedeutet für den Staat New Yor! 200 000 hannes Schiffner und ein solide langweiliger Diana- Kopf Es tamen die Nachkriegswirren. Kriegsverstörte und halbver herzlrante Kinder zwischen 6 und 16 Jahren. Unter den Refrueberers fallen auf. hungerte Menschen zerfleischten sich in wilder Verzweiflung. Kugeln ben, befanden sich bei 3 704 000 mann 550 000, die wegen Krankheit die Mitglieder der Berliner Sezeffion zu bieten haben, und in diesem ten, die bis zum Dezember 1917 in 2 merila ausgehoben wur- Alles in allem: eine Ausstellung, die gewiß das Beste zeigt, was fauften durch die Straßen und Barritaben türmten sich auf. Als zurückgestellt wurden, davon 11,5 Broz. wegen Herzfrankheit 3,1 Sinn eine Elite- Ausstellung. Schade nur, daß das Gros der Ber­Hans Gotthelf, ängstlich von Haustür zu Haustür laufend, um ein Prozent aller Ausgehobenen im 2. bis 4. Jahrzehnt wurden wegen liner Sezessionisten nicht zur Elite der modernen deutschen Anstler­paar Lebensmittel unterwegs war, wurde ganz in seiner Nähe ein organischer Herzfranfheit zurüdgewiesen. In 10 rantenhäufchaft zählt. J. S. Omnibuspferd tödlich getroffen. Flugs war es von hungrigen Men fern der Stadt New York ergab sich nach einer fürzlichen Feststel­fchen umringt, die, mit Taschenmessern bewaffnet, sich aus der lung, daß 10 Proz. der Patienten herzfrant waren. Die Durch Pferdebeiche größere und fleinere Stücke schnitten. Hans Gotthelf schnittstoften betrugen pro Tag 2,69 Dollar, pro Fall 17 Dol hatte auch Hunger und seine Gier auf Fleisch war groß. Aber lar. In 45 Herzfliniten von New Dort wurden nahezu 25 Broz. Pferdefleisch Brrr! Er setzte seinen Klemmer fest auf die Nase aller ambulanten Patienten behandelt. Während die in den Kran und sagte: ber, man hat doch moralische Hemm un 1 250 000 Dollar im lezten Jahr betrugen, verursachten die in den fenhäusern verpflegten Herzfranten einen öfonomischen Berluft von Kliniken Behandelten 600 000 Dollar Kosten.

gen." Es fam die Geldentwertung. Jest verlor Gotthelf den festen Boden unter den Füßen, und die Gottgewolltheit der Weltordnung

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Romain Rolland und das hungernde Deutschland . Die öster­reichische Künstlerhilfe, welche die internationale Attion zugunsten der hungernden Deutschen einleitete, erhielt vivt Romain Rolland ein Schreiben, worin es heißt:" Ich emp= Ich schließe mich ihm aus vollem Herzen an, tief fing den betreffenden Aufruf zugunsten der deutschen Intellektuellen. betrübt über die unmenschliche Politit, welche Die Untersuchungen über die Sterblichteit an Herz- diesen Zusammenbruch verursacht hat und vers trantheiten ergaben, daß im Alter von 1 bis 4 Jahren die längert."