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2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 113.

Korrespondenzen und Parteinachrichten.

Sonntag, den 17. Mai 1891.

um

Kellnerversammlung.

8. Jahrg.

stattfand. Der Nöthigung und Körperverlegung be­schuldigt, befanden sich die Wittwe 3ippel und deren Vetter, Eine öffentliche Kellnerversammlung fand Freitag Nachts der Sattler Hermann Hoffmann auf der Anklagebank. unter dem Vorsitz des Kollegen Jacob statt. An Stelle des am Die erste Angeklagte besitzt in der Linienstraße in der Nähe des Erscheinen behinderten Genossen Zubeil hielt Genosse Otto Klein Hamburg. Einen Beweis für die Nothwendigkeit der Ver- Rosenthaler Thores ein Restaurant, welches am Abende des ihnen zunächst einen Vortrag. 28. Oftober v. J. von dem Zimmermeister Dr. besucht wurde. Angesichts der Bestrebungen der Großkapitalisten liege auch befferung der deutschen Seemanns  - Ordnung, so schreibt das wirthing und Kellnerin kamen dem etwas angeheiterten Gast in den Arbeitern die Pflicht ob, sich zu vereinigen. Auch die Kellner " Echo", hat wiederum der Kapitän des zur Kosmoslinie ge- der freundlichsten Weise entgegen und es bedurfte nur geringer hätten diese Verpflichtung, leider aber ließen sie hierin noch viel hörenden Dampfers Isis" gegeben. Genannter Dampfer lag Ueberredung, am Charfreitag im Hafen von Port- Stanley( Faltlands- Insel, Weins zu bewegen. denselben zum Bestellen einer Flasche zu wünschen übrig, es herrsche bei ihnen unter den Kollegen noch als es dem Kapitän mit einigen Offizieren und Passagieren ein­Da sich außer der Wirthin und ein sehr großer Indifferentismus, der jedoch durch unausgesetzte der Kellnerin auch der zweite Angeklagte an dem Aufklärungsversuche beseitigt werden müsse. Redner geht in fiel, auf die Jagd zu gehen. Ein Watrose erhielt hierauf die Trinken betheiligte, so war die Flasche im Handumdrehen geleert. feinem längeren Referat sodann zuerst die Lage der arbeitenden Ordre, ein Boot klar zu machen, um die Herren ans Land zu Es folgte die zweite und die dritte Flasche, dann kam der Gast Klasse im Allgemeinen durch und zieht dann die Verhältnisse in fezen; selbiger sollte alsdann für den Tag im Boot verbleiben. aber zu der vernünftigen Einsicht, daß es nur darauf abgesehen Kellnerberuf mit allen ihren schweren Mißständen in den Bereich Der Matrose erlaubte sich hierauf die Frage, ob denn ein derartig war, ihn zu schröpfen; er zahlte das bis dahin Genoffene und feiner Betrachtungen. Lebhafter Beifall lohnte den Redner. hoher Festtag nicht wenigstens ein Ruhetag für die Leute sein erklärte, weitere Bahlung nicht leiſten zu wollen. Er hatte aber Die Diskussion nahm einen ziemlich unangenehm- unruhigen tönne, umſomehr, als sie die voraufgehenden Tage doch sehr an die Rechnung ohne die Wirthin gemacht, denn diese verlangte Verlauf. Es waren einige Gegner anwesend, von denen einzelne gestrengt gearbeitet hätten. Für diese bescheidene und jedenfalls mit aller Entschiedenheit, daß er noch zwei Flaschen Wein zahlen sich auch zum Wort meldeten, welche aber so haltloses Geschwätz gerechte Frage wurde er zunächst von den Offizieren mit Schimpf- folle, die sie soeben auf den Tisch gesezt. Der Gast weigerte sich zu Tage förderten, daß es nicht der Mühe lohnt, diese Ausfüh­wörtern, wie: fauler Lump! freches Gesindel 2c. abgefertigt; als­dann wurde ihm gesagt, er solle doch, wenn er keine Lust zu der mit der Begründung, daß er die beiden Flaschen nicht bestellt rungen wiederzugeben. Dafür bemühten sie sich aber aus Leibes­ihm aufgetragenen Arbeit habe, dieselbe verweigern. Der Ma habe, die Wirthin wollte diesen Ginwand aber nicht gelten fräften, sich durch unausgesetzte Ruheſtörungen bemerkbar zu trofe erwiderte darauf, das würde er nicht thun, denn er wisse lassen und als Dr. seinen Hut auffezte, um sich zu entfernen, machen, so daß es nur mit schwerer Mühe gelang, die Radau­fam es zu einer wüsten Szene. Die beiden Angeklagten macher in Schach   zu halten. Die Kollegen Polter, Burmeister, sehr gut, was eine Dienstverweigerung der deutschen Seemanns  - vertraten ihm den Weg, worauf Dr. einen Stuhl ergriff, um Kuhle, Thiele, Hoppe und der Referent im Schlußwort gingen ordnung nach sich ziehe, worauf ihm zur Antwort wurde, er sich mit Gewalt Bahn   zu brechen. Der Angeklagte Hoffmann mit diesen Kollegen" auch dementsprechend ins Gericht. Kollege folle sich so etwas auch nicht einfallen lassen, und wenn er heute entriß ihm den Stuhl und beide Angeklagte fielen mit Schlägen Ebert wies im Laufe der Diskussion auf die haarsträubenden absolut einen Feiertag haben wolle, so würden sie ihm auf der über den Gast her. Als dieser am Boden lag, versuchten die Mißverhältnisse hinsichtlich der im Gastwirthsgewerbe beſchäftigten Reise dafür büßen lassen. Später wurde er alsdann abgelöst. Angeklagten, ihn den Ueberzieher auszuziehen und in dieser be- weiblichen Arbeitskräfte hin. Bemerkt sei noch, daß der Kapitän es verbot, wenn die Leute am drohlichen Lage erklärte der Ueberwundene, daß er es vorziehe, Folgende Resolution erlangte eine Annahme: Sonntag ihr Zeug waschen wollten, weil das der Heiligkeit des zu zahlen. Er that es und machte dann der Polizei Anzeige. " Die heute Nacht um 1 Uhr in den Arminhallen tagende Tages widerspreche. Also für die Reinlichkeit ihrer selbst darf nachdem der Sachverhalt wie vorstehend durch die Beweisauf- öffentliche Kellnerversammlung erklärt sich mit den Ausführungen wegen der Heiligkeit des Sonntags den Leuten es nicht gestattet werden, ihr Zeug zu waschen, aber für das Vergnügen der nahme feſtgeſtellt worden war, beantragte der Staatsanwalt des Referenten Otto Klein einverstanden und wird die Tendenzen die Angeklagten eine Gefängnißstrafe von zwei der Arbeiterbewegung nach jeder Richtung hin vertreten." Herren ist der Charfreitag nicht zu heilig, um die Leute in Dienſt on a ten. Der Gerichtshof ging bei der Gemeingefährlich- Zum zweiten Punkt der Tagesordnung, betreffend die Lohna feit, die in der Handlungsweise der Angeklagten liege, noch über frage, äußerten sich von verschiedenen Rednern hierüber: Kollege den Antrag hinaus, indem das Erkenntniß auf je drei Polter, daß schon zwei Versammlungen den Lohntarif berathen Monate Gefängniß lautete. und beschlossen hätten, daß es jetzt zu Pfingsten, wo die denkbar günstigste Gelegenheit geboten sei, gelte, denselben zur Durch­führung zu bringen, obgleich man nicht verkennen dürfe, daß es sehr schwer halten werde. Auch hinsichtlich der Stellenwucherei durch das berüchtigte Kommissionsunwesen müsse energisch vor­gegangen werden.( Beifall.) Kollege Ebert erwähnte verschiedene unsaubere Manipulationen gewisser größerer Lokal- Inhaber, welche dadurch sich von der Auszahlung des für die Feiertage fest­gestellten Lohnsatzes von 5 M. pro Tag zu drücken suchen. Hierzu sprachen noch die Kollegen Kuhle, Kolmer, Pöttinger, Hoppe, Schumann und wurde hierauf folgende Resolution angenommen: Die heute in den Arminhallen versammelten Kellner verpflichten fich, so weit es angängig ist, den schon angenommenen Lohntarif hochzuhalten, jedoch nicht unter 5 M. zu arbeiten." Schluß der Bersammlung um 1/24 Úhr Nachts.

zu stellen. Und eine Weigerung würde harte Strafen nach sich ziehen. Hier könnte doch jedenfalls mit Leichtigkeit Remedur ge schaffen und den Herren die Willkür untersagt werden.

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Ottensen  , 12. Mai. Preßprozeß. In der Klagesache des Schlächtermeisters Mogensen in Kiel   gegen den Redakteur der Nordd. Volks- Zeitung", Gustav Stengele, erkannte heute das Altonaer   Landgericht als Berufungsinstanz unter Aufhebung des Schöffengerichtlichen Urtheils auf eine Geldstrafe von 100 Mark. Mogensen hatte wegen Beleidigung und Geschäftsschädigung ge­tlagt und in erster Instanz den Erfolg gehabt, daß Stengele zu 10 Tagen Gefängniß und 1000 Mark Buße( au Mogensen zu zahlen) verurtheilt wurde. Mogensen bekommt nun die 1000 M. nicht und Stengele braucht die zehn Tage nicht abzusitzen. Da­gegen sind dem p. p. Mogensen die gesammten Kosten der Be­rufung auferlegt.

gegen

Wunder anzusehen, daß der Beamte keine schweren Verlegungen erlitt. Das eine Pferd des Angeklagten kam bei dem Zusammen­stoße auch zu Falle, es raffte sich aber auf und im Galopp raste der Angeklagte weiter. Der Schuhmann blieb blutend und mit vollständig zerrissenen Kleidern auf dem Pflaster liegen, zum Glück ist er mit geringeren Verlegungen davongekommen.

Das Staatsanwalt beantragte gegen ihn sechs Wochen Haft und sechs Monate Gefängniß, der Gerichtshof erkannte auf vier Wochen Haft und vier Monate Gefängniß.

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Die Vereinigung der Drechsler Deutschlands  ( Ortsver­waltung Berlin III) hielt eine Mitgliederversammlung am 11. d. ab. Da die Versammlung nur schwach besucht war, stellte der Vorsitzende den Antrag, den 1. und 2. Punkt von der Tages­ordnung abzufeßen. Der Antrag wurde angenommen. Zu Ver­schiedenem wurde ein Artikel aus Nr. 17 der Fachzeitung, über die Gewerkschaftsverbände verlesen. Auf Anregung des Vor­fizzenden gab Herr Mattutat einige interessante Aufschlüsse über die Arbeiter- Bildungsschule. Da weiter nichts vorlag, erfolgte Schluß der Versammlung und zu gleicher Zeit die Auflösung der Ortsverwaltung zu Gunsten des beschlossenen Zusammenschlusses sämmtlicher Ortsverwaltungen Berlins  .

Eine tolle Fahrt hat der Kutscher   Johann Schulz aus geführt, der gestern wegen Fahrübertretung, Verurfachung eines Auflaufs, Körperverlegung und Widerstandes gegen die Staats­gewalt vor der III. Straffammer des Landgerichts I   stand. Am Abend des 12. November v. J. hatte der Angeklagte Jemand aus dem Keller'schen Restaurant in der Köpnickerstraße zu holen. Er hatte den Weg durch die Neanderstraße zu nehmen und fuhr dabei in einer so unvernünftig schnellen Gangart, daß verschiedene ihm entgegenkommende Fuhrwerke gefährdet wurden und mehrere Fußgänger sich nur durch schnelles bei Seite springen vor dem Ueberfahrenwerden retten konnten. Auch beim Einbiegen in die Köpenickerstraße mäßigte der Angeflagte die schnelle Gangart nicht. Den Wint eines Schußmannes ließ der Angeklagte außer Acht Unna, 18. Mai. Die hier bestehende Zahlstelle des deutschen und fuhr erst langsam, als er das Keller'sche Restaurant erreicht Bergarbeiter- Verbandes wollte am vergangenen Sonntag in ihrem hatte. Der Schuhmann, der ihm gefolgt war, forderte ihn zum Die Berliner   Portiers und Berufsgenossen hielten Vereinslokale beim Wirth Friedrichs eine Mitgliederversammlung Halten auf, da er seine Persönlichkeit feststellen wolle, der Angeklagte am 11. d. M. eine öffentliche Versammlung ab. Nach zirka abhalten, wozu es durch das mehr als pöbelhafte Betragen erwiderte durch Hohnlachen. Jetzt suchte der Beamte die Pferde dreistündiger Berathung wurden die von der Kommission ent­einer Anzahl Bechenbeamter leider nicht kommen sollte. am Zügel zu fassen, der Kutscher   wußte dies aber dadurch zu worfenen Statuten mit einigen Abänderungen einstimmig ange­Das Stattfinden der Mitgliederversammlung wird schon vereiteln, daß er fortwährend in einem engen Kreise herumfuhr nommen, und man schritt sofort zur Konstituirung des Vereins. feit einiger Zeit nicht mehr öffentlich bekannt gemacht und den Wagen sich um sich selbst drehen. ließ. Plöglich hieb Es wurde ein provisorischer Vorstand eingesetzt, bestehend aus und so war auch Die gestrige Bersammlung nicht der Angeklagte auf seine Pferde ein und fuhr wieder den Weg, den Herren Renthaler, Schäfer und Schuldt. Der Verein trägt annonzirt. Nichtsdestoweniger war das Lokal schon vor der fest- den er gekommen, zurück. Es gelang dem Schuhmann noch, aufs den Namen Freie Vereinigung der Portiers und gesetzten Zeit bis auf den letzten Platz gefüllt. Dieser gute Be- Trittbrett zu springen und sich mit beiden Händen an dem Ver- Berufsgenossen Berlins   und Umgegend". Als such der Versammlung erklärt sich aus der Thatsache, daß der deck der Equipage haltend, machte er eine Fahrt mit, die auf Fachorgan wurde Die Einigkeit" und außerdem der Nachmittagsschicht des Schacht 2 gesagt worden war: Man Leben und Tod ging. In gestrecktem Galopp fuhr der Angeklagte Vorwärts" als Publikationsorgan vom Kollegen Wiaslerny möge nicht anfahren, sondern zu Friedrichs gehen, bort gebe es durch die Köpnicker- und Neanderstraße, wobei er sich mit dem vorgeschlagen und einstimmmig angenommen. Nachdem noch von Freibier."( Ob diese Aeußerung von einem Beamten oder sonst Wagen so dicht an der Bordschwelle hielt, daß der Schuhmann von den einem Kollegen zum einmüthigen Zusammenhalten aufgefordert Jemanden gemacht worden ist, konnten wir bisher nicht in Er Laternenpfählen gestreift wurde. Seine Absicht, sich auf diese Weise wurde, theilte der Vorsitzende, Kollege Renthaler, mit, daß die fahrung bringen.) zu welchem Zwecke das geschah, erhellt wohl des unliebsamen Begleiters zu entledigen, gelang ihm aber nicht, nächste Versammlung bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75, am daraus, daß die Betriebsführer der beiden Schächte der Zeche der Beamte hielt sich trampshaft fest. Da bog der Angeklagte 25. d. M. stattfindet. Königsborn  , Winter und Lattau, mit etwa 12 bis 15 Steigern in die Michaelkirchstraße ein und hier fuhr er so dicht an einer ebenfalls erschienen waren. Von den Mitgliedern der Zahlstelle dort haltenden Droschke vorbei, daß der Schuhmann von der hatten sich erst etwa 15 Mann eingefunden, als der Krach bereits felben erfaßt und zu Boden geschleudert wurde. Es ist als ein losging. Der Bevollmächtigte Gerlach forderte die Beamten auf, das Lokal zu verlassen, weil sie mit der Zahlstelle nichts zu thun hätten. Raum hatte Gerlach diese Aufforderung ergehen lassen, als einer der Beamten rief:" Schmeißt den Kerl durch's Fenster!" Dieses schien das verabredete Zeichen zum Angriff zu sein, denn von allen Seiten stürzten sich die Steiger auf Gerlach und auf die, wie schon bemerkt, schwach vertretenen Mitglieder der Bahlstelle und hieben mit sogen. Hampelmännern auf dieselben ein. Daß diefer Ueberfall geplant war, geht auch noch aus dem Umstande hervor, daß sich auch der Vorsitzende des Kriegervereins, Werkmeister Vine von der Salzsaline, ein schon bejahrter Mann, Posamentenbranche. In der am 12. Mai stattgehabten eingefunden hatte und an der Schlägerei betheiligte. Obwohl Bersammlung der Freien Vereinigung der Posamentenarbeiter die Beamten bewaffnet waren, so würden sie trotzdem den Kür­zeren gezogen haben, hätten es die Mitglieder der Zahlstelle auf und Arbeiterinnen hielt Genosse Feldmann einen sehr interessanten Vortrag über das Thema: Die Gewinnbetheiligung der Arbeiter. einen ernstlichen Widerstand ankommen lassen wollen. So be­Er wies in demselben überzeugend nach, wie da, wo die Arbeiter gnügten sie sich damit, sich so lange ihrer Haut zu wehren, bis In der letzten Generalversammlung des Vereins zur sie den Ausgang erreicht, um sich ein Jeder nach seiner Woh- Regelung der gewerblichen Verhältnisse der Töpfer Berlins seitens der Arbeitgeber mit diesem System beglückt würden, es nung zu begeben. Daß die von harter Arbeit gestählte Fauft und Umgegend erstattete der Vorsitzende, Kollege Hoffmann, Be- forrumpirend auf die ersteren einwirke; wie dadurch die dem des Bergmanns, wo sie hinschlägt, auch fühlbare Spuren zurück- richt über die Thätigkeit des Vereins im letzten Halbjahr. Wir Menschen anhaftenden schlechten Eigenschaften, der Eigennut, die Täßt, f. mußte so mancher der Herren Beamten Gewinnsucht u.. w. geweckt werden und das Solidaritätsgefühl erfahren entnehmen dem Bericht folgende Angaben: In der Zeit vom vollständig unterdrückt wird. An verschiedenen Beispielen zeigte Eine Anzahl von etwa 50 Bergleuten, die mit den Beamten ge- 1. Oftober 1890 bis 31. März 1891 find 311 Kollegen zugereist; Genosse Feldmann, daß bei den unter einem solchen Syſtem be­tommen waren, betheiligten sich mit einigen Ausnahmen nicht davon waren 244 organisirt. Im Arbeitsnachweis haben sich in an der Schlägerei. Wohnung Gerlachs und versuchte das Haus zu demoliren, nahm tragen lassen. In derselben Zeit waren 38 Arbeitgeber mit 213 Vortheil, für die Allgemeinheit aber sehr zum Nachtheil sei, als Abends zog das rohe Gesindel nach der der Zeit vom 1. Oktober bis Ende Dezember 317 Arbeitslose ein- fchäftigten Arbeitern sich die Quantität der Arbeit erhöht, was 213 wohl den betreffenden Arbeitern und ihrem Arbeitgeber zum aber von weiteren Exzessen Abstand, als alle Fensterscheiben ein Gefellen eingezeichnet. Bom 1. Januar bis 31. März waren 361 dadurch die Arbeitsgelegenheit wiederum für Viele vermindert waren 261 geworfen waren. Ein großer Stein, welcher in das Schlaf- als arbeitslos eingezeichnet; hiervon waren 321 Vereinsmitglieder. zimmer Gerlachs flog, hätte um ein Haar eines der dort Von den zuletzt Angeführten haben sich 192 ordnungsgemäß ab- würde. Wo überhaupt ein derartiges System eingeführt sei, schlafenden Kinder getroffen. Zwei Steiger, die sich an dem gemeldet, und nur von diesen kann die Zeit der Arbeits  - dürfte es weniger im Interesse der Arbeiter, als in dem der Fenstereinwerfen betheiligt haben, sind von einwandsfreien losigkeit Unternehmer geschehen sein; die ersteren hätten daher alle Ursache, festgestellt werden. Dieselbe betrug insgesammt folchen Projekten immer mit Mißtrauen zu begegnen. An den Beugen bestimmt erkannt worden. Die Rohheiten sind um so 4194 Tage; die Tängste Beit der Arbeitslosigkeit des bemerkenswerther, als hieraus der sichere Schluß gezogen werden Einzelnen betrug 70 Tage die kürzeste einen Tag. Vortrag schloß sich eine anregende Diskussion. Die Versammlung tann, daß es gewisse Leute mit aller Gewalt auf einen Bürger- Hierauf erstattete der Kassirer Bericht. Nachdem die Revisoren und Arbeiterinnen und beschloß, mit dem 1. Juli den Anschluß nahm hierauf Stellung zu dem Verband der Posamentenarbeiter frieg abgesehen haben. Wenn die Sozialdemokratie solche Erzeffe die Richtigkeit der Abrechnung bestätigt hatten, wurde ihm an denselben herbeizuführen. Fernerhin wurde beschlossen, am verübt hätte, so würde sicher sofort verstärkte Polizeimacht, Decharge ertheilt. wenn nicht gar Militär requirirt worden sein. Der Telegraph 1. Feiertag früh einen Familienausflug nach Erkner  - Fangschleuse Die Neuwahl des Vorstandes ergab folgendes Resultat: zu unternehmen. Treffpunkt: Fangschleuse. hätte von einem Aufstandsversuch der Sozialdemokraten zu ers. Hoffmann, erster, Rapputhan jun., zweiter Vorsitzender; R. zählen gewußt, so aber versucht man die Sache todt zu schweigen. Hagen  , Schriftführer; N. Topf, erster, Bath  , zweiter Kassirer; Wir erhalten folgendes Schreiben: Es haben in letzter Breslau  , den 15. Mai. Die gestrige Nummer der Schles. Dertner und Krüger, Beisiger; A. Karthun, E. Reuschel und Beit Gefangvereine, welche dem Arbeiter- Sängerbund nicht an­gehören, versucht, unter dieser Firma Billette zu Vergnügungen Bolkswacht" wurde wegen eines Artikels Der deutsche  " Kaiser  " O. Splitt, Revisoren. Las vom Vorstand ausgearbeitete Reglement zum Arbeits- zu vertreiben. So unter anderen der Verein Deutsche Schleife", nachweis wurde mit einigen Aencerungen angenommen. Be- welcher in Weimann's Voltsgarten, Gesundbrunnen  , schwerden gegen die Führung des Arbeitsnachweises sind an den zum Frühkonzert an den Feiertagen fonzertirt. Um nun den Schriftführer, zur Zeit: R. Hagen, Forsterstraße 6, v. 3 Tr. vielen Anfragen, welche an den unterzeichneten Vorstand ge zu richten. langten, zu genügen, sei hiermit berichtet, daß der betreffende Rechtsschutz in einer Unfallfache gewährt. Unter Verschiedenes wurde einem Neuenhagener Kollegen Verein nicht zum Arbeiter- Sängerbund gehört. Auch sollte es Die Diskussion jedem zielbewußten Arbeiter bekannt sein, daß Weimann's Volks­hierüber förderte verschiedene Wlißstände in der dortigen Dienfabrit garten nicht auf der Lokalliste verzeichnet. Bereine, welche zum sowie bei der Fabrik- Strankenkasse zu Tage. Ein Antrag der Arbeiter- Sängerbund gehören, halten prinzipiell überhaupt keine Neuenhagener Kollegen, daselbst eine Wanderunterstützung für Vergnügungen zc. in derartigen Lokalen ab. Der Vorstand des organisirte durchreisende Kollegen zu gewähren, mußte abgelehnt Arbeiter- Sängerbundes. werden, da schon hier an der Hauptstelle die Ausgaben hierfür fortwährend steigen und bei der jetzigen schlechten Geschäftslage Einen bemerkenswerthen Beitrag zu den Unannehmlich selbst im Sommer immer noch steigen werden. Ferner wurde die keiten, die einem Gaste beim Besuche gewiffer Kneipen mit Entschädigung des ersten Kassirers von 40 auf 75 Mark erhöht. Damenbedienung begegnen tönnen, lieferte eine Verhandlung, Zum Schluß fritisirte der Vorsitzende noch die Zustände einer welche gestern vor der dritten Strastammer des Landgerichts I Ofenfabrik in Nieder- Schönhausen.

fonfiszirt.

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Dresden  , 15. Mai. Das am vorigen Sonntag in Dresden­Neustadt verbreitete Flugblatt wurde polizeilich beschlagnahmt. Auch wurde der Verleger des Blattes, Seidel, verhaftet, bei dem Druder Kluge wurde unter Leitung eines Amtsrichters Haus fuchung abgehalten und die Geschäftsbücher beschlagnahmt; Kluge wird sich dem Gerichte stellen.

Gerichts- Beitung.

Versammlungen.