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Inflation sich den Reparationslastcn entziehen und sochgüier anhäufen konnten, während die Massen gleichzeitig ver­elendeten, ist ihnen das Schicksal des deutschen Voltes und des Ruhrgebietesziemlich gleich- gültig gewesen. Aber auch als die Fortsetzung dieser Politik ain Ende des Ruhrkrieges nicht mehr möglich war, haben sie noch einmal den Versuch gemacht, auf dem Rücken der Arbeiter und Angestellten sich den Reparationslastcn zu entziehen. Dieselben Großindustriellen, die zetzt beteuern, daß sie nur von der Sorge um die Bewohner des besetzten Ge° bietes geleitet sind, haben den General D e g o u t t e flehentlich um Hilfe bei der Einführung der Vorkriegsarbeitszeit gebeten. Und als ihnen das nicht gelang, schlössen sie ihre Betriebe, um wiederum von dem französischen General gezwungen zu wer- den, von diesem brutalen Vorgehen abzulassen. Erst als so ganz offenbar wurde, daß sie nicht darauf rechnen konnten, daß die Bcsatzungsbehörden ihnen helfen, die Reparations- lasten auf Kosten der Arbeiter aufzubringen, hat sich ihre Hak- tung geändert. Dazir kam, daß die Aussichtslosigkeit des Widerstandes gegen die Reparationsverpflichtungcn auch dem Dümmsten klar wurde, und daß ein völliges Siillegen des Ruhrgebietes und das damit verbundene unabsehbare Elend für seine Bevölkerung auch die Sachgüter und Produktions- ftätten in Gefahr brachte, um deren Erhallung und Vergröße- rung willen man so oft das Interesse Deutschlands aufs Spiel gesetzt hat. Den Organisationen der Arbester und Angestellten im Ruhrgebiet erwachsen jetzt aus der neuen Situation große Aufgaben. Die Herren Stinnes und Vögeler haben ihre Pläne gegen die Arbeiterklasse nicht aufgegeben. Bei der sich jetzt nollziehenden Wiedereröffnung der Betriebe und der Auf- nähme der Arbeit dürften sie den Versuch machen, sie durch- zusetzen. Da gilt es denn, alle Kräfte zu mobilisieren, um diesen Versuch mit Erfolg zu verhindern. * In wie hohem Maße es notwendig ist, gegenüber allen Anschlägen der Schwerindustrie auf der Wacht zu fein, geht aus der Kampfansage hervor, die der volksparteiliche Land- tagsabgeordnet« Dr. Pinkerneil gestern in einer Rede vor Pressevertretern der Arbeiterseljeft ausgesprochen hat. Dr. Pinkerneil sagte». a. über den Micum-Dertrag: Der Abschluß des Derirages stellt nur einen Versuch dar, die Leute von t-er Straße zu nehmen. Soll es gelingen, diesen Ver- such zum Erfolge zu führen, so müssen von der Arbeiter- s ch a f t nicht nur in der Frage der Arbeitszeit Zugeständnisse gemacht loerbcn, sondern auch die Arbeitsleistung muß s, ch« r h o h« n. Dom Bergbau müssen die viel zu hohen s o z i a- len Abgaben genommen werden. H.rr Pinkerncil ist für den BcrgbaulichenVsrein i n M e st f a l e n tätig. Dara.s ergibt, sich sein brünstiger Ruf nach stärkerer Ausbeutung der Arbeiter und nach Herabsetzung der sozialen Abgaben von selbst. Noch mehr GratiSkohlcn l In der Anlage 71 zum Mieum-Derirag wird die Quote der von de? Ruhrindustri« k o st e n l o s an die Entente zu liefernden Reparationstohlen von 18 auf 21 Proz. der Förderung für No- rember erhöht. Lanütagsfraktionen unö Lanüesmstanzen. Der Parteiausschuß hat in feinet gestrigen Tagung einen für das Verhältnis der Landesinstanzen zu den Fraktionen der Einzeilaudtage außerordentlich wichtigen Beschluß gefaßt, bei dessen Wiedergabe in der Morgenausgabe sich leider einige den Sinn ändernde Fehler eingeschlichen haben. Wegen seiner besonderen Bedeutung drucken wir den richtigen Wortlaut des Beschlusies noch einmal ab: Das Organisationsstatut der Partei regelt die Zuständigkeit der Parteiorganisationen und ihrer Instanzen sowie der Fraktionen der Partei in den Parlamenten. Mit diesen Bestimmungen des Statuts der Gesamtpartei dürfen die statutarischen Bestimmungen der Bezirk« nicht im Widerspruch stehen.

Wintersport. Von Karl Fischer. . Im Harz und in Thüringen , im Schwarzwach und im Riesen- . gebirge ist vor Tagen bereits Schnee gefallen, und die Schönheit der weiß glänzenden Häng«, Hügel und der hohen Bäum« in den weißen Mänteln und den weißen Mützen leuchtet weit in dos Land hinein. In Oberhof und in Harzburg sind, wie die Zeitungen zu melden wissen, alle Borbeieitungen zum Wintersport getroffen, und auch die anderen eleganten Kurorte warten auf die feinen Leute mit den fetten Brieftaschen. Die Elscnbahnuerwaltung wird sich sicher der armen Menschen erbarmen, die zu ihrer Erholung den Wintersport so notwendig haben, und Extrazüge nach dem Harz und nach Thüringen , nach dem Schwarzwald , und in das Riefengebirg« laufen lassen. Es wäre aber ein« große Grausamkeit gegen die matten, müden . Menschen, die sich auf der Rodelbahn und im Strudel der Gefell - schasten und Feste in den feinen Restaurants neue Kraft und neuen Mut holen wollen, nz«nn die Eisenbahndirektion, wie ein dunkles, unheilvolles Gerücht heule schon zur tiefen Trauer aller Beteiligten behauptet, die erste Klasi« aus den Zügen zur Schönheit der Schnee- landschaft ausschalten wollte. Denn nur«in ganz roher Mensch wird nicht oerstehen können, daß sich diese armen und ganz von Kräften gekommenen Winter- sportler unnchglich In der überfüllten zweiten Klasi« zusammenpresien lasfe,i oder gar auf den harten Bänken der dritten Klasse räkeln können. Ist die Hinfahrt unter so erschwerten Umständen schon be« . schämend genug, wird die Rückfahrt, bei der man noch die Last der schlaflosen Rächte zu tragen hol, in denen man sich von der Betrach- tung und dem Genuß der vielen Sckchnheiten dieser Natur nicht ttennen konnte, einfach zur unausstehlichen Qual. Diese echten Winterspottler und treuen Ratursteunde. denen vvr lauter Rodeln die Zeit nicht reicht, einen flüchtigen Blick auf die stille Große der Natur rings um sie zu richten, hat es ja immer gegeben. Aber die Zeiten sind für uns alle besser, behäbiger gewisser- maßen, geworden. Früher sah man ihnen wohl mit einer gewissen Wehmut nach. wenn sie mit Schneeschuhen und Rodelschlitten zu den Fernbahn- Häfen in ladelloscm Sportdreß sich trollten, während wir zu Hause bleiben mußten und wie ewig in einem Gefängnis waren, über dessen hohe Mauern unsere Blicks nicht hinweg konnten. .Heute jedoch hat sich das alles, Gott sei dank, von Grund auf geänbeet. Nur kein Neid, wer hat, der hat!

TSle Sketlung der parteigenLsflsch« Ccradfagsfrufflentn«ab der Oandesinstanzea zueinander entspricht der Stellung der Reichstags- fraktton uad des Parlelausschusse» zueinander. Der Parteiausschutz stellt daher fest: Die Landtagsfrakünnen der Partei haben in den Landesparlamenten auf dem Boden der Landes� Verfassungen selbständig unter eigener Verantwortung sozialdemokratische Politik zu treiben. Beschlüsse von Parteiorganisationen oder Landesinstanztn der Partei haben für die Landtagsfrattionen die Bedeutimg parket- genösstscher Vorschläge und Gutachten, deren Würdigung und Berücksichtigung bei der endgültigen Entscheidung dem Pflicht- gemäßen freien Ermessen der Landtagsfrakttonen unterliegt. Für ihr« Polittk in den Landtagen sind die Landtagsfrattionen ihren La nd e s par t eita gen und der Gesamtpart ei ver. antwortlich. Wir verraten kein Geheimnis, wenn wir mitteilen, daß die besonderen Berhällnisse in Sachsen diese Stellungnahme des Parieiausschusfes notwendig machten. Dort hatte sich aus Anlaß der letzten Regierungsbildung ein Konflikt zwischen dem Landesarbeitsausschuß und der Landtagsfraktwn über die Frage ergeben, welche der beiden Körperschaften die Entschei- duna über die Art der Beteiligung der Partei an der sächiischsn Regierung zu treffen habe. Um dieses Konflikts willen ist so- gar ein besonderer Landesparteitag für den nächsten Sonntag einberufen worden._ Soziaiüemokratie und Republik . Nürnberg , 27. November.(Eigener Drahtbericht.) Di« Mit» gliederversammlung des Sozialdemokratischen Vereins Nürnberg vom 26. November nahm nach einem Referat des Genosien Geyer eine von dem Genossen Schneppenhorst eingebrachte Entschließuno an. Vor der Annahme wurde ein« prinzipielle Diskussion geführt zwischen dem Genossen Reichstagsabgeordneten Simon- Nürnberg, der sie heftig bekämpfte, und den Genossen Schneckenhorst und Geyer, die ste befürworteten. Von den Anwesenden, etwa 2000, stimmten etwa 100 gegen-die Entschließung. Der Weg aus dem wirtschaftlichen Elend der Massen und der politischen Verwirrung unserer Tage ist nur zu bahnen auf der Grundlage der demokratischen Verfassung der Deutschen Republik durch die verantwortliche Arbeit der Volksvertretung und durch das freie, durch keinerlei Ausnahme­gesetze gshindctte Spiel der demokratisch- republikanischen Kräfte. Das Ziel der Rettung des Volkes vor dem wtrtichmtlichen Untergang wird gefährdet durch ein« prinzipielle Abkehr von der praktischen Mitarbeit an den Stoatsauf- gaben. Ohne die Behauptung der Reichseinheit in der Republik ist ein geschlossener erfolgreicher Kampf der Arbeiterschaft in Deutsch - tond unmöglich. Di« d-utsche Sozialdemokratie kann angesichts des Elends der Mafien und der polittschen Ge'ohren, die die demokratische Republik bedrohen, nicht tatenlos die Bestimmung oes politischen Kurses in Deutlchlond den bürgerlichen Parteien altein überlassen und damit ein« wichtige Position des Kiasienkampftz aufgeben in einem Augen- blick der Verteidigung der Aobeiiemossen gegenüber mächtigen Klassengegnern. Die Du'-chführung ihrer Aufgaben im Parlament erfordert die porlomsntaniche Zusammenarbeit der einheitlich und ge- schloffen auflreteixben Sozialdemokratie mit allen republi­kanischen Parteien zur Herstellung einer auf fester varla- mentarischer Grundlag« ruhenden Regierung zur Duchsührung der zur Rettung der im Elend versinkenden Massen des Volkes not- wendigen Aufgaben auf dem Gebiet« der Finanz-, Währungs- und Wirtschaftspolitik. Die Nürnb rger Parteigenossenschaft erwartet von der Partei- leitung und ihrer parlamentarischen Vertretung ein geschlossenes Auf- treten in diesem Sinne.*1_ Degoutte und Kahr. TerVorwärts" im besetzten Gebiet wieder erlaubt. Nach einer Mitteilung der Oberpostdirektion in Düsseldorf ist das Verbot desV o r r t s** für das neu besetzte und Einbruchsgebiet aufgehoben worden. Unsere Zei- tung kann also nach den in Betracht kommenden Or; n wieder abgesandt werden. In K a h r- B a y e r n jedoch, einem immerhin noch deutschen Lande mit deutscher Regierung, ist der Vertrieb des Vorwärts" noch immer verboten.

Und wir haben jetzt den Wintersport bei uns zu Haus« und brauchen nicht nach dem Schworzwald und dem Riesengebirge oder nach Thüringen und dem Harz, womöglich noch in der harten dritten Klasse zu reisen. Der Dollar steigt und springt man sollte gar nicht glauben, wie lebendig so ein liebes Ding fein kann und da heißt es laufen und kaufen. Ilm drei Uhr nachmittags wird der neu« Dollar verkündet und wie hoch er aufs neue geflattert ist, und mm heißt es, den Haufen Papiergeld, den man noch hat, vor drei Uhr und vor der neuen Erhöhung des Dalles, wie des Dollars, los werden. Nun heißt es laufen, laufen, denn um«in Uhr schließen die Geschäfte. Ha, dos ist ein« Lust, von Straße zu Straße zu stürme« und von Laden zu Laden zu türmen, und das ist«in« Freud «, wenn man vor dem erhöhten Dollar noch Ziel und Einkauf gefunden hat. Und anregend ist dieser Sport und interessant zu beobachten, wie ander« auf der Strecke bleiben und sich überhaupt nicht mehr erholen und erheben können. D-r Wintersport im Gebirge mag ja für bescheidene Gemüter genügen. Ich lobe mir unseren Wintersport, der ist doch viel lustiger und viel gesünder.

Philologen und Theologen. In der gesamten Beamtenschaft herrscht ein groß« Schlotter wegen des kommenden Aböaus. Ob auch die Theologen Bange haben, ist uns unbekannt und wenig glaubhaft. Und doch wäre ge- rade hier eine Revision sehr angebracht und zeitgemäß, wenigstens in der Betätigung der Gottesgelahrten im Schulsach. in das sie gar nicht hineingehören Die Schule den S ch u l l« u!« n, die Kirche den Geistlichen! Die Schulleute schreien Zetcr und Mordio über den kommenden Abbau, anstatt sich mal der Ein- drlnglinge in ihr eigenstes Fach zu erwehren, wie es ja die Aerztc mit Entschiedenheit schon lange tun und wie es die Geistlichen umgekehrt den Schulieuten gegenüber mit allen Mitteln tun würden. Bis ins Ministerium hinaus sitzen(ehemalige) Theologen, die in Schulsachen ein entscheidendes Wörtchen zu sagen haben. Diele Gottesgelahrtc haben ein sogenanntes Rektoratsexamen abgelegt und find Leiter oder Lehrer von Rektvratsschulen(bis Tertia). Ander« wiederum haben ein Examen gebaut mit Religion und Hebräisch und sonst einem dritten Fach und wirken dann als Lehrer an höheren Schulen. Wie ein solcher Unterricht auf dt« übrigen Fächer abfärbt. 5ann sich jeder vorstellen. Religion wird als Fach rn den Schulen unterrichtet, und da wäre es doch nicht mehr wie recht und billig, wenn der Geistliche der betreffenden Religionsgemeinschaft diesen Unterricht erteilt. Nur diesen. Wenn aber ein Laie mit Religionsunterricht betraut wer­den soll, so schaffe man doch den eigentlichen Religionslehrer, und

Schlupfwinkel der Inflation» Die Möglichkeit, mit den Papiermarkkrediten der Reichs- dank ungeheure Jnflatwnsgewinrte zu machen, ist neben der Finanzzerrüttung des Reiches die Hauptursache für den BerfallderMark gewesen. Man hätte annehmen dürfen, daß spätestens mit dem Persuch der Währungsreform jede privat-? Jnftationsquelle rücksichtslos verstopft würde. Die- Papiermarkkredit- der Reichsbank sind ja nun auch fast voll- ständig eingestellt.'Stattdessen aber besteht immer noch die Möglichkeit, mit Hilfe der Darlehnskassen Papiermark- k r c d i te auf Dollarschatzanweisungen unu Goldanleihe zu erhalten. Aus diesem Wege werden jetzt so große Inflationsgewinne gemacht wie ehemals mit den Papiermarkkrediten dar Reichs- bank. Wer z. B. von Anfang September bis Mitte November von der Möglichkeit der Beleihung von Dollarlchatzanvxi-un- gen oder Goldanleihe Gebrauch gemacht bat, hat bei jedem Dollar einen Gewinn von 8,23 Goldmark gemacht, also fast den doppelten Betrag. Aus diese Weise ist miederilm das Interesse der Banken und der Schwerindustrie an dauernder Senkung des Markkurses außerordentlich stark geworden. Diese Kreise haben jetzt durchgesetzt, daß das Kontingent der Darlehnskassen. das erschöpft war und somit den Inflations- gewinnen ein Hemmnis bereitete, auf zehn Trillionen heraufgesetzt wurde und daß Dollarschatzanweisungen zu einem Höchftkurse von 2 Billionen Mark pro Dollar bc- liehen werden können. Dieses Vorgehen stützt ftch auf das Gesetz über die Ausgabe von Dollarschatzanweisungen, in dem die Beleihungsmöglichkeit vorgesehen ist. Di« Sozialdemokratie hat bereits bei der Beratung dieses Gesetzes diese Bestimmung auf das schärfste bekämpft und aur die Gefahren hingewiesen, die aus ihr entstehen müssen. Trotz- dem haben die bürgerlichen Parteien sie beschlossen. Wenn aber irgendwo der A r t i t e l 48 d e r R e i ch s v e r s a s s u n g mit Recht angewendet werden kann, so in diesem Falle. Es muß jetzt durch eine auf diesen, Artikel gestützte Verordnung das Beleihungsrecht für Dollarschatzanwcisungen und Goldanleih? sofort beseitigt werden.

von rechts und links. Bei den gestrigen Demonstrationen der Kommunisten ist öi« Landtogsabgeordn«:« Rosi SSolff stein verhaftet worden. Ihn« Immunität gilt als nich' mehr bestehend, da sie auf irischer Tat verhaftet wurde. Bürgerliche Korrespondenzen berichten von russischen Agitatoren", ohn« daß bestimmt« Angab:", gemacht werden. In der Breiten Straße wurde der Versuch eines Barri. kadenbaues von der Schupo oerhindert. Auch im W e st e n Berlins ist es gestern abend zu Demon. strattonen gekommen, allerdings hier von der anderer Seite. Die Deutschvölkischen wollten in den Hohenzollernsestsölsn und im Kaiser-Friedrich-Aelt Versammlungen veranstalten, die aber von der Polizei verboten nwren. Infolgedessen kam es in der Berliner Straße zu Ansammlungen, die aber leicht zerstreut werden konnten. An der Ecke der Wssmersdarftr und Schill« rstroße mußte ein aus 00 Personen bestehender Demonstrationszug dar Deutschvölkischen aufgelöst werden: ein Tsilneh.ner wurde zwangs- gestellt. * Das Polizeipräsidium teilt mit: Die bei den gestrigen Kundgebungen festgenommenen 77 Per- sonen sind heut« der der politischen Polizei eingehenden Verneh. mungen unterzogen worden. Die meisten von ihnen, u. a. auch dos Mitglied des Preußischen Landtages Rosi W o i f f st e i n, werde» nach Abschluß des polizeilichen Ermltllungsversahcens dem Richter vorgeführt, um sich wegen Auftuhrs und Landfriedeirsbruches und wegen Verstoßes gegen die Verordnung des Militärbefehlshabers vom 28. September 1923 zu oerantworten.

Die Gattin Worowstis, des in Lausami- ermordeten russischen Sowjetdelegierten, die seit dem Tod« ihres Gatten krank war, ist im Alter von 40 Iahren in St. Blasien gestorben.

zwar so, wie man etwa Zeichen- oder Gcsanglehrer bereits hat. Der Grundfehler liegt in den Exemensbestintmungen, die Religion als Fach in beliebiger Zusammensetzung mit anderen freilassen, so- gar erwünschen. Sache des Fortschrittes wäre es, hier einmal Wandel zu schaffen. Hier könnte abgebaut, hier müßt« umgebaut werden! Da gäbe es Luft für manchen stellenlosen Studienassessor und Studienreferendar! Aber eines wollen wir in kommender� Zeit genau beachten und buchen, wenn das Abbaugesetz nicht rückgängch gemacht wird: wieviel linksorient ertc Lehrkräfte abge- baut werden...._ Prolelarisierung der russischen Hochschulen. Die Aufnahme in die russischen Hochschulen für oas Lehrjahr 1923/24 ist, wie der Petersburger Berichterstatter des Ost-Expreß schreibt, im Oktober abgeschlossen worden. Das Ziel, das sich die Unterrichtsuerwaltung aejtellt hatte, ist erreicht: Proletarisienmg der Studentenschaft. Im Sommer waren in genauen Regeln für die Aufnahme die sozialen und politischen Gesichtspunkt« festgesetzt worden, nach denen die Aspiranten in Gruppen eingeteilt werden. Solcher Gruppen gab es mehr als 19. Die ersten Gruppen bildeten die Mitglieder der Russischen Kommunistischen Partei(RKP.) und des Kommumsttschen Iugendverbandes(Komomol). dann folgten die Absolventen der sogen. Arbeite rfakultötcn. die fast ausschließlich von Arbeitern unk- Bauern besucht werden' dürfen. Dann folgten die Kinder von Handwerkern, Äaufleuten. in letzter Linie die Kinder von Edelleuten und Geistlichen. Allerdings ist den Kindern von Hochschullehrern «in« Vorzugsstellung eingeräumt. Da der Andrang in diesem Jahr besonders groß war, kamen die letzten Gruppen fast aar nicht in Betracht. Neben dieser Gruppierung vom Klassenstandpunkt wurde noch-in anderes wirksames Mitte! angewandt. Alle Kan. didaten mußten sich einer Prüfung unterwerfen, bei der si« nicht nur in Russisch , Geschichte, Mathematik und Physik examinier: winden, sondern auch im politischen ABC. linier diesem Ausdruck versteht man außer den Grundzügen des Marxismus und der Sowjetkonstitution auch die aktuelle Politik der Regierung. Es ist klar, daß dieses uferlos« Fragengebist die Möglichkeit gab, uner- wünsch:« Elemente abzustoßen. Ein inker nationaler Dogeischntzverband. Bon englischer. crnerikanischsr und französischer Seite will man einen Internatio- nalen Bogesschutzvervand gründen, der sich besonders auch um dsn Erlaß internationale? Vvgelschntzgefetze bemühen w-ll. Wegen der Wandergewohnhett vieler Vögel ist ein Schutz ja auch nur wirksam. wenn er international ausgeübt wird. Namentlich will man das Auelaufenlassen großer Oelniengen auf dem Meere verbieten, da dadurch Taufende von Seevögcln zugrunde gehen.

SsrlrSze. Dr. Tuiiav W y n e k e n spricht am ö. Dez. überTer cura- päisch«(Seilt und die Moral der Zukunft': Dez. überDie Aufgabe der deutschen Iugendbiwcguni,': S. Dez. überErziebung zur iSeltanschauuna", Alle AortrSze finden Ubr in der Berliner Sladthalle, Klosterilr., statt. Karten. vom 2(3. Nov. ab C.. SoPbietstlr. ZS, Blazdeburger Straße 7 und bei Hellmuth Drechsler, Berlw-Friedenau, Bcckerstr. 24, l. Da» Lefsing-rheater bleibt am Donnerstag geschlossen. Aul Freitag neu einstudiert:»Michael Krämer'.