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um die Studenten zum Weggehen zu bestimmen. Er sprach freund: 1 Persönlichkeit zu widmen, den Blick außerhalb des Gerichtssaales lich zu ihnen er drohte vergebens: die Studenten blieben schweifen läßt, von dem Augenblicke an, in welchem er fragt, ob feft, und die beiden Beamten mußten sich unverrichteterSache entfernen. Die Vertheidigung ihm Beliebtheit oder Unbeliebtheit eintragen Zu gewaltsamem Einschreiten kam es aber nicht. Weder Polizei noch tönnte, verräth er die Sache des Angeklagten und die Sache der Militär wurde in Bewegung gefeßt. Die Behörden sind offenbar Gerechtigkeit aus selbstischen Gründen: er wird zum Judas. noch nicht klar, wie sie diese Bewegung auffaffen, und was sie Verseht Euch in die Lage eines Unschuldigen, gegen den eine thun sollen. Bis zum 2. März so weit reichen unsere Nach einseitig geführte Boruntersuchung die Belastungsbeweise auf richten haben die Demonstrationen am Grabe Buschtin's sich thürmt, seht ihn die Hand vergeblich nach einem Menschen aus alltäglich wiederholt, und zwar unter wachsender strecken, der ihm hilfe, der ihm glaube, und fragt Euch, ob Ihr Theilnahme des Volks. den Vertheidiger, dessen Eifer, anstatt fich zu verdoppeln, aus Rücksichten auf die eigene Person erlahmte, nicht mit Recht verabscheuen würdet.
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Daß die Behörden seitdem eingeschritten seien, davon hat nichts verlautet. Als charakteristisch zur Kennzeichnung der Lage und Stimmung sei noch eine Thatsache erwähnt: Nach dem Tode des vorigen Zaren wurde von feiten der Behörden in auch uns Deutschen ziemlich geläufiger Weise unter den Moskauer Studenten eine freiwillige Sammlung" in Szene gefeßt für einen Kranz, der auf dem Grabe des Zaren niedergelegt werden sollte. Wohlan, in der philosophischen Fakultät von Moskau , die ungefähr 900 Studirende zählt, hat die Sammlung für diesen patriotischen Zweck genau 24- in Buchstaben vierundzwanzigRopeten ergeben, ungefähr sechzig Pfennig deutscher Reichsmünze.
Die gebildeten Glemente der Nation der Regierung feindlich gefinnt, das Bolt mit den ausgesprochenen Feinden der Regierung sympathifirend, die Behörden unentschlossen und schwankend- so gehen Regierungen und Regierungssysteme zu grunde.
Ueber den Aufstand auf Cuba liegen heute einige Mittheilungen aus Madrid vor, die aber, da sie jedenfalls aus spanischen Regierungstreifen stammen, mit Vorsicht aufzunehmen find, Man meldet:
Auf Cuba hat sich der Rebellenführer Yaguey ergeben. Der Aufstand in Matanzas ist beendet. Die spanischen Truppen schalten in Guantanamo ungestört, die dortigen wenig zahlreichen Aufständischen vermeiden einen Zusammenstoß. Drei Kanonenboote überwachen die Küfte bei Santiago( Cuba ). Ferner meldet dieselbe Quelle:
Wie verlautet, bereiten Freibeuter von Key- West und Tampa ( Florida ) einen Zug nach Cuba vor.
wurde ein Haufe von 200 Aufständischen bei Glenfuegos geschlagen; Nach in Madrid eingegangenen Telegrammen aus Havanna auch andere Banden wurden zerstreut.
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Parteinachrichten.
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Von der Agitation. Ueber die bisherige Thätig Teit des Reichstags sprach Reichstags Abgeordneter F. Bueb am vorigen Sonnabendin Döbeln i. S. vor einer zahlreichen Zuhörerschaft, welche den geräumigen Saal füllte. Mit regem Interesse und großer Aufmerksamkeit folgten die Anwesenden den mehrstündigen Ausführungen des Redners, ihr Einverständniß mit denselben durch öfteren Beifall fund gebend. In einer einstimmig angenommenen Resolution wurde der sozialdemokratischen Fraktion für ihre bis: herige Thätigkeit der Dank der Versammelten ausgesprochen und zugleich gegen die Umsturzvorlage auf das ent: schiedenste protestitt. Ueber denselben Gegenstand sprach Bueb am Sonntag Nachmittag in Hartha . Auch hier war das große Versammlungslokal dicht gedrängt besetzt. Es hatten fich besonders viele Zuhörer aus den umliegenden Ortschaften eingefunden, die mit großer Aufmerksamkeit dem Redner folgten und durch öfteren, am Echluß brausenden, langanhaltenden Beifall ihre Zustimmung fundgaben, was noch in einer einstimmig angenommenen Resolution geschah, die sich auch scharf gegen die Umfturzvorlage aussprach.- Besondere Heiterfeit und wahre Lachfalven erregten in beiden Versammlungen die Schilderungen des Redners über das Auftreten des Vertreters des Kreises im Reichstage, Herrn Sachße, gelegentlich der jüngsten Judendebatte. Bon Diskussionsrednern wurde festgestellt, daß selbst antisemitische Kleinmeister über ihren Abgeordneten sich sehr enttäuscht aus gesprochen haben. Kein Wunder! Die nächste Wahl giebt ihnen die Gelegenheit, sich vor solcher Eventualität zu bewahren, indem sie dem sozialdemokratischen Kandidaten des Kreises, unserem bewährten Genoffen Grünberg zum Siege zu verhelfen. In Großenhain sprach am vergangenen Montag die Frau Clara 3ettin, die sich, wie schon mitgetheilt, auf einer Agitationsreife in Sachsen befindet. Die Versammlung war von einer großen Zahl Frauen besucht.
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Eine von
Gegen die Tabatftener tagte vor einigen Tagen eine imposante Protestversammlung in Stettin , wo Genosse Kiesel aus Berlin vor etwa 800 Personen sprach. zirka 6000 Personen besuchte Versammlung aller Parteien tagte am lezten Montag in Bremen . Einberufen war dieselbe von den Mischmaschparteien mit dem Reichstags- Abgeordneten Herrn Frese als Referenten, beherrscht jedoch wurde die Verfammlung von den Sozialdemokraten. Eine von dieser Seite eingebrachte Resolution, die sich tadelnd über das Verhalten des Herrn Frese im Reichstage aussprach, brachte das Bureau nicht zur Verlesung. In der Diskussion nahmen eine Reihe Parteigenossen das Wort, um unseren Standpunkt unter großem. Beifall der Anwesenden darzulegen.
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Zum Fall Berthold. Unsern Lesern dürfte aus dem in unferer Gerichtszeitung" f. 3. veröffentlichten Prozeß Breit rick", der sich vor dem Hamburger Schwurgericht abspielte, bekannt sein, daß der Vertheidiger des Angeschuldigten, der Rechtsanwalt Dr. A. Berthold war, der in Hamburg als ein eifriger Anhänger unserer Partei bekannt ist. Derselbe Dr. Berthold war es auch, der dem wegen Sittlichkeitsverbrechen in Untersuchungshaft sigenden Dr. Samuelsohn, zu dem er als Bertheidiger Zutritt hatte, eine Waffe überbrachte, mit der dieser Selbstmord beging. Wegen beider Fälle wird Dr. Berthold von seiten der bürgerlichen Presse aufs heftigste angegriffen, sodaß er sich veranlaßt sieht, im Hamburger„ Echo" folgende Erklärung abzugeben, die auch wir unseren Lesern hiermit zur Kenntniß unterbreiten wollen:
Parteigenoffen!
Gegenüber den unsagbaren Entstellungen und Angriffen eines Theiles der Bourgeoisblätter, ganz zu geschweigen des verleumderischen Geheuls der Antisemitenpresse fühle ich mich zu folgenden Erklärungen gedrungen:
1. Zum Falle Breitrück:
§ 140 der Strafprozeßordnung bestimmt: Die Vertheidigung ist nothwendig in den Sachen, welche vor dem Reichsgericht in erster Instanz oder vor dem Schwurgericht zu verhandeln sind. Das Schwurgericht kann den Angeklagten ohne Beistand eines Bertheidigers überhaupt nicht aburtheilen.
2. Zum Falle des Dr. Samuelsohn:
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schaft hatte beim Bolizeipräsidenten in Berlin angefragt, ob der Kaiser die Aeußerung vom Schießen auf Vater und Mutter ge than habe. Der Polizeipräsident erwiderte, er wisse nicht, ob diese Aeußerung vom Kaiser herrühre. Gegen Genoffen Dr. Adler in Wien wurde dieser Tage vor der Berufungsinstanz wegen Beleidigung der Behörden verhandelt. In einer Bersammlung hatte Dr. Adler die Behand lung der Arbeiter durch die Regierung und das Parlament einer Kritik unterzogen; besonders hatte er die Vorgänge in Ostrau und Falkenau gefchildert. Vor dem Appelhofe unternahm er es, den Beweis der Wahrheit zu führen, indem er Erkenntnisse des Reichsgerichtes verlas, mit welchen die Ausweisung von zahlreichen Arbeitern aufgehoben wurde, sowie Erkenntnisse von Ge Wer dem Verstorbenen nahe gestanden hat oder mit ihm als richtshöfen, mit welchen beschuldigte Arbeiter freigesprochen Arzt in Berührung gekommen ist, weiß, daß er ein treuer, guter wurden. Hieraus gehe hervor daß ungerechte, empfindliche MaßMensch war, stets hilfsbereit, einfach in seinen Ansprüchen und regeln gegen Arbeiter ergriffen wurden. Der Staatsanwalt zog in seiner Lebenshaltung. Hat er gefehlt, hat er in einer Stunde von den 14 Punkten der Anklage gegen Dr. Adler die der Verirrung selbst schwer gefehlt, so tonnte er als Mann von überwiegende Mehrheit derselben zurück. Der Gerichtshof gab Charakter dem beleidigten Geseze teine eblere Sühne bieten, als in einem der übrig gebliebenen Punkte der Berufung statt, be= den freiwillig gewählten Tod. Wer die Freundschaft nicht nur stätigte jedoch im übrigen das erstrichterliche Urtheil und ließ als ein Wort auf den Lippen trägt, sondern im Herzen fühlt, auch die Strafe unberührt, da dieselbe mit Rücksicht wer fein Bourgeois der konventionellen Pharisäermoral ist, wird auf die Vorstrafen des Beschuldigten nicht zu verstehen, warum ich dem Umglücklichen die letzte Bitte, ihm die hoch bemessen sei. Waffe ins Gefängniß zu bringen, nicht abschlug. Parteigenossen! Jeder von Euch würde dasselbe für einen Freund gethan haben! Dr. A. Berthold.
Die Kreiskonferenz der Parteigenossen des Effener Kreises, welche am Sonntag in Essen stattfand, beschloß mit 12 gegen 2 Stimmen, bei dem rheinischen Agitationsbezirk zu bleiben. Als Kreis- Vertrauensmann wurde hierauf, den Beschlüssen des Duisburger Parteitages entsprechend, Genoffe Sittenfeld, Gffen, Rheinischestr. 22, gewählt. In bezug auf die Presse wurde. der Beschluß gefaßt, an der in Dortmund erscheinenden Arb. 3tg." festzuhalten.
Gewerkschaftliches.
Achtung, Metalldrücker! Sämmtliche Kollegen der Firma Eckel u. Glinicke, Wasserthorstraße 50, haben am Sonnabend, den 2. März, wegen wiederholter willkürlicher Preisreduzirungen einmüthig die Arbeit niedergelegt. Die von seiten des unterzeichneten Borstandes angebahnten Verhandlungen scheiterten an der schroff ablehnenden Haltung der Herren Unternehmer. Die Kollegen befinden sich demzufolge im Streik, und bitten wir so lange um strengste Fernhaltung des Zuzuges, als nicht unsererseits der Streit als beendet erklärt ist. Da sich von den gegenwärtig in Berlin vorhandenen arbeitslosen Kollegen niemand findet, bei obiger Firma in Arbeit zu treten, so wird von seiten des Unternehmerverbandes alles versucht, um Kräfte von außerhalb herbeizuschaffen. Wir bitten deshalb alle arbeiter metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins freundlichen Blätter Deutschlands um Aufnahme dieser Notiz. und Umgegend.
Der Vorstand des Verbandes aller in der
Zu den von uns gerügten Stegmüllereien von Stadtverordneten, die als Sozialdemokraten von Sozialdemokraten ge blatt Stellung. Es bezeichnet die Nachricht bürgerlicher Blätter, wählt worden sind, nimmt nun auch unser Wurzener Parteidaß die Sozialdemokraten im Stadtrath die Mehrheit haben, für eine Unwahrheit; es size nur ein einziger Sozialdemokrat im Stadtrath und diefer habe auch gegen die Ernennung Bismarc's Die Arbeitsniederlegung der 800 Kuopfarbeiter von zum Ehrenbürger gestimmt. Im Stadtverordneten- Kollegium da- Schmölln haben wir gestern bereits mitgetheilt. Der Grund gegen, so schreibt das Blatt weiter, sind vier aus zu der Arbeitseinstellung war der sogenannte Einheitstarif. Bis. gesprochene Sozialdemokraten vertreten. Diese her war man allgemein der Meinung, daß der von den Fabrihaben selbstverständlich gegen die Erklärung Bismard's zum fanten ausgearbeitete Lohntarif ein einigermaßen annehmbarer Ehrenbürger ihrer Stadt gestimmt. Auch einige der oppositio- fei. Die vom Holzarbeiterverbande( Zahlstelle Schmölln ) gefertigte nellen bürgerparteilichen Stadtverordneten haben auf dem Ab- Statistik der Tarife bewies jedoch, daß dies nicht der Fall sei. ftimmungs- Zirkular die Erklärung abgegeben, daß dieselben fein Es sind in 17 Fabriken die Lohntarife eingesammelt und Interesse an der Person Bismarck hätten, welche ablehnende Er- mit dem Einheitstarif verglichen worden. Das Resultat war: flärung die Bismarck - Bewunderer als. Enthaltung von der in 6 Fabriken würde er durch den Einheitstarif absolut schlechter Abstimmung sich gedeutelt haben. werden, in 3 Fabriken würde er gleich bleiben, in 3 theilweise gleich bleiben und( in verschiedenen Branchen) schlechter werden, während 5 Fabriken eine kleine Verbesserung hatten. Die über wiegende Mehrzahl würde also durch den Lohntarif sich ver schlechtern. Es versteht sich von selbst, daß die Arbeiter eins müthig beschlossen, daß sie diesen Tarif nicht anerkennen wollten und könnten.
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Die Maifeier werden die Münchener Parteigenossen in diesem Jahre in der bisher üblichen Weise feiern. Ein Antrag, die Feier auf den ersten Sonntag im Mai zu verlegen, fand keine Annahme.
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bekommen.
Der Boykott gegen die Münchener Kindl Brauerei In den Gewerkschafts- Organisationen in Branden . wurde, nachdem die Brauerei sich verpflichtet hatte, ihren Saal den Sozialdemokraten zu allen Versammlungen und Festen frei- fartell im Februar ds. Js. aufgenommen hat, im ganzen 1158 burg a. H. waren nach einer Statistit, die das Gewerkschaftszugeben, von einer Parterversammlung aufgehoben. Männer und 122 Frauen. Das ist eine sehr geringe Bahl im Parteipreffe. In Zürich soll ein sozialdemokratisches Verhältniß zu den am Blake in der Industrie thätigen Arbeitern Tageblatt gegründet werden. Die Züricher und Winterthurer und Arbeiterinnen, welche 4214 bezw. 1657 beträgt. Nur bei Genoffen eutwickeln für die Berwirklichung dieses Projektes den Tabalarbeitern find sämmtliche männlichen und weibl chen große Rührigkeit. An der letzten Delegirtenversammlung der Gewerbsgenossen organisirt. Dann folgen die Buchdrucker, die Arbeiterunion Winterthur und Umgebung lagen laut„ Grütlianer" nur einen Berufsgenossen als nicht organifirt aufführen. Die folgende Anträge vor: 1. Um dem Blatte eine möglichst große Biffern zeigen, wie sehr viel noch gearbeitet werden muß, um Verbreitung zu verschaffen, ist für Winterthur und Umgebung nur erst die größte Zahl der Arbeiter in die Organisation zu eine eigene Ausgabe herzustellen in dem Sinne, daß die vierte Seite desselben für Winterthurer Inserate reservirt bleibe; In einer Federmesserreider- Versammlung in Solingen dadurch würde das Organ zu einem Winterthurer Tageblatt wurde bekannt gegeben, daß die beiderseitige Kündigung des gestempelt und das Halten von anderen Blättern entbehrlich Preisverzeichnisses auf sechs Monate mit dem Fabrikantenverein gemacht. 2. Einer der beiden Redakteure soll seinen Wohn- vereinbart ist. fi in Winterthur haben, d. h. er soll während der Arbeits: Die Lederzurichter der Lederfabrik von Hermann u. Ettlinger zeit in Zürich als Redakteur thätig sein und abends nach in Durlach haben infolge einer Lohndifferenz sämmtlich die Winterthur zurückkehren. Dadurch bekäme derselbe einen Einblick Arbeit am 4. d. Mts. niedergelegt. Die Fabrikanten erklärten in die Winterthurer Lokalpolitik und Vereinsthätigkeit. 3. Als furzweg, mit den Arbeitern in feine Verhandlung zu treten. Zu Garantie für die Mehrkosten, die eine solche Umgestaltung des unterstützen sind 22 Verheirathete und 3 Ledige. Sämmtliche Blattes hervorruft, leistet die Arbeiterunion einen Beitrag von gehören dem Verband der Lederarbeiter Deutschlands an. Alle 5000 Frks. an den Preßfonds für das erste Jahr, d. h. 3500 Frts. arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Zuzug in baar und 1500 Frts. in Gestalt von Inseraten der der ist strengstens fernzuhalten. Arbeiterunion Winterthur angehörenden Vereine." Sämintliche Redner sprachen sich für Annahme dieser Anträge aus und die zwei anwesenden Mitglieder der Preßkommission erklärten die felben für annehmbar. Der Namensaufruf ergab einstimmige Annahme. Eine Kommiffion von sieben Mitgliedern ist mit der Ausführung des Beschlusses beauftragt.
Arbeiterfekretariat in der Schweiz . Auf Antrag des schweizerischen Metallarbeiter- Verbandes hat der Bundesvorstand des Arbeiterbundes folgende Resolution angenommen: Die heutige Versammlung hält den Beschluß des Bieler Arbeitertages aufrecht. es sei die Stelle für eine Vertretung der schweizerischen Metallarbeiter im Arbeitersekretariat sobald als Todtenliste der Partei." In Hannover ist der Partei- möglich zu befeßen, d. h. sobald die Möglichkeit vorhanden, genoffe Karl Bertram einem jahrelangen Lungenleiden er- eine Nachfubvention vom Bunde für das Arbeitersekretariat zu legen. Der Verstorbene war längere Jahre Kandidat des 9. und erhalten." Ter österreichische Holzarbeiterverband hat beschlossen, 10. Hannoverschen Reichstags- Wahlkreises und hat, so lange es fein Gesundheitszustand noch erlaubte, teine Strapazen gescheut die Reiseunterstützung von 10 Kreuzer per 30 Kilometer auf und unermüdlich für die Verbreitung unserer Ideen gewirkt. 11 Kreuzer zu erhöhen. Selbst, als schon die Folgen des in ihm liegenden Todeskeimes fich bemerkbar machten, hat der nunmehr Entschlafene noch seine Schuldigkeit gethan und ausgeharrt bis zum letzten Athemzuge. Genosse Bertram hat ein Alter von etwa 40 Jahren erreicht. Er hat eine Wittwe und vier Kinder, von denen das jüngste erst etiva ein Jahr alt ist, hinterlassen. Friede seiner Asche!
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Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
Vor der Straffammer zu Elberfeld stand am 4. d. M. der frühere Redakteur des Solinger Parteiorgans, jetzt Redakteur der Thüringer Tribüne", Genosse Huth, um fich wegen Beleidigung eines Unteroffiziers zu ver antworten. Der Artikel war schon am 6. Februar 1893 erschienen, damals auch das Strafverfahren eingeleitet, dies aber dann eingestellt worden, da Huth sich eine zeitlang in der Schweiz aufgehalten hat. In dem Artikel wurde dem Unter offizier der Vorwurf schwerer Mißhandlungen eines Soldaten gemacht, und diese Mißhandlungen sollten den Tod des Mannes herbeigeführt haben. Nach der Beweisaufnahme ist der Soldat allerdings infolge von Verlegungen am Wundstarrkrampf gestorben; doch diese Verlegungen sollen nicht von Mißhandlungen Ein Vertheidiger, der sich durch vorgefaßte Meinungen, fei herrühren, der Unteroffizier vielmehr ein so guter und lieber es selbst weitefter Kreise, hinsichtlich der vermeintlich bereits Borgesetzter sein gegenüber den Soldaten, daß er den verlegten erwiesenen Schuld des Angeklagten von dessen Vertheidigung Soldaten sogar aufgefordert hat, sich frank zu melden, aber diefer abhalten ließe, wäre ein Feigling, und dächten alle Anwälte renitente Mensch wollte lieber Dienst thun und achtete auf seine derart, dann würde der Angeklagte ohne Vertheidiger verbleiben, Wunde nicht. Nun ist er st u mm, er hat feinen allzugroßen und das Gerichtsverfahren unmöglich sein. Diensteifer mit dem Tode bezahlen müssen. Huth, der den Artikel Ich habe die Vertheidigung des Angeklagten Breitrück ohne nach Mittheilungen der Münch. Poit" gebracht hatte, wurde Voreingenommenheit für oder wider, wie es einem erfahrenen zu 100 m. Geldstrafe event. 10 Tage Gefängniß verurtheilt. Anwalte geziemt, in die Hand genommen, ich habe im Verlaufe Das Gefängniß verlassen hat der Genosse der Sache die persönliche Ueberzeugung von der Unschuld des- ante in Braunsberg, nachdem er einen Monat darin selben gewonnen, dieser Ueberzeugung habe ich in mehrtägiger über seine Sünden nachzudenken hatte. Verhandlung und in mehrstündiger Rede vor den Geschworenen den kräftigsten Ausdruck verliehen, dessen ich mich fähig fühlte. Das war mein Recht und meine Pflicht als Vertheidiger, und, folche unabhängig von der ungünstig beeinflußten öffentlichen Meinung ausgeübt zu haben, ist mein Stolz.
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Depeschen.
Wolff's Telegraphen- Bureau. Breslau , 6. März. Der Provinzial- Landtag hat dem Tichter May Heinzel eine lebenslängliche Pension von 500 M. bewilligt. Stuttgart , 6. März. Die Kammer nahm mit 64 gegen 18 Stimmen den Absatz 4 des Adreßentwurfs an, in welchem eine Verfassungsreform unter Aufhebung der Vorrechte der Geburt oder des Amtes gefordert wird. Die Vertreter der Ritter. schaft und der Prälaten gaben ablehnende Erklärungen ab, während die Vertreter der katholischen Geistlichkeit und der Kanzler der Universität dem Absatz zustimmten.
Hull, 6. März. Heute ist hier eine Fischerschmack mit der Leiche des Passagiers der„ Elbe " Baumann aus Baden eingetroffen. Die Leiche wurde bei Lowestoft aufgefischt. Die bei der Leiche vorgefundenen Gegenstände: Geld, Papiere, Traus ring und Uhr wurden dem deutschen Konsul ausgehändigt. Shrewsbury , 6. März. Bei der Einfahrt in ein Bleibergwerk tamen heute fieben Personen ums Leben.
Rom , 6. März. Dem Diritto" zufolge hat die Anklagefammer heute den von Giolitti erhobenen Kompetenzeinwand in dem auf grund von Privatklagen eingeleiteten Prozeß verworfen. Giolitti hat hiergegen Berufung bei dem Kaffationshof eingelegt. Rimini , 6. März. Gestern schneete es hier ununterbrochen 16 Stunden. Heute früh um 9 Uhr begann ein neuerlicher Schneefall. Der Verkehr ist unterbrochen.
( Depeschen- Burean Herold.)
Wieu, 6. März. Der seit gestern Abend herrschende starte Schneefall verursacht hier und in der Umgegend große Kalamitäten. Die Aufrechterhaltung des Tramway- und Bahnverkehrs ist nur sehr schwer zu ermöglichen. Auch aus der Provinz und aus Ungarn treffen sehr trostlose Nachrichten über das Unwetter ein. Fiume hat seit drei Tagen keine Postverbindung mehr. Der Schaden durch das Hochwasser in viclen Gegenden Ungarns ist sehr bedeutend.
zu acht Monaten Gefängniß verurtheilte das Landgericht zu Regensburg den Genossen Sch a de, der sich einer groben Majestätsbeleidigung schuldig gemacht haben soll. Er hat in einer Boltsversammlung von dem geisteskranken König gesprochen und außerdem eine angebliche Aeußerung des Kaisers über die Pflicht der Soldaten, auch auf Vater und Mutter zu schießen, falls es befohlen werde, kritisirt. Die Staatsanwalt Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Parteigenossen! Von dem Augenblicke an, in welchem der Vertheidiger, anstatt sich dem Angeklagten mit seiner ganzen
Brüffel, 6. März. Die Hafenstadt Port of frain auf Trinitad ist heute durch eine furchtbare Feuersbrunst tbeilweise zerstört worden. Der Materialschaden beträgt 25 Millionen. Hierzu zwei Beilagen.