Roethe, der„ Führer".
Gewerkschaftsbewegung
Das Beispiel der Arbeiter. Nach dem Abkommen für das besezte Gebiet ist nunmehr
Pflichten, den Berbrecher zu schüßen, ihn vor dem Berbrechen zu be- 1 mahren. Der Bürger erleichtert sich seine Aufgabe, indem er den Verbrecher einfach vernichtet, ausrottet. Die Geschworenen quittieren den ungewollten Tod eines Wachtmeisters durch den bewußt gewollten Tod zweier junger Menschen, die vielleicht doch noch einmal taugliche Mitbürger werden könnten. Zum tausendsten Mal muß man sich die Frage vorlegen: Wann wird nun aus den breitesten auch für das unbesette Gebiet ein Abkommen getroffen worden, Schichten der Bevölkerung die freiwillige Fürsorge entstehen, die wonach im Bergbau tie Arbeiterschaft freiwillig eine ehemalige Fürsorgezöglinge nicht zu Mördern wird werden lassen Stunde Mehrarbeit leistet. Gestern ist außerdem im und die Laienrichter nicht zu deren Henfern. Das Urteil ist ein Fehlurteil wie felten eins. Golffte es durch das Reichsgericht nicht Reichsarbeitsministerium für die Schwereisenindustrie des Ruhraufgehoben werden, so wird dem Begnadigungsrecht des Reichs- gebiets ein Abkommen getroffen worden, das wir im heutigen präsidenten überlassen sein, den jungen Menschen das Leben zu Morgenblatt veröffentlicht haben und das bis zum 1. Juli 1924 eine schenken. Verlängerung der Arbeitszeit bis zu zehn Stunden vorsicht. Ob die Arbeiterschaft selbst, die in der Ürabstimmung darüber zu befinden haben wird, diesem Abkommen, das eine äußerst schwere Belastung für sie bedeutet, zustimmt, bleibt noch abzuwarten.
Zu wenig Krematorien.
Zur Bekämpfung des schweren Schadens, den die Gesundheit des deutschen Volkes durch den Krieg und die ihm folgende Not er titlen hat, will das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung die Pflege der Leibesübungen auch an den Hochschulen mehr fördern. Im Zusammenhang hiermit fand eine Kundgebung statt, die von der Berliner Studentenschaft am Freitag im Auditorium marimum der Universität veranstaltet wurde. Sie sollte für den Gedanken des Turnens und des Sports werben und brachte gieichzeitig die Einführung des neuen Universitäts - Turn- und Sport lehrers Dr. Altrod, der über„ Leibesübungen als Grundlage eines neuen Aufstieges" sprach. Aus der einleitenden Ansprache„ Seiner Magnifizenz", des Rektors der Universität, Geheimrat Prof. Dr. Roethe, der von förperlicher Ertüchtigung sich die Wiederkehr der nationalen Größe des deutschen Boltes verspricht, Ab 1. Januar Betrieb in der Gerichtstraße. erkannte man sogleich den Geist dieser Kundgebung. Noch deutlicher Zu den Klagen über die Einstellung des Betriebes am Gerichtwurde der Rektor der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, Ge- ftraßentrematorium wird uns von dem zuständigen Bezirksamt heimer Medizinalrat Prof. Dr. Bier, der nach Altrod das Wort felgendes mitgeteilt: nahm. Er scheute sich nicht, zu den„ Gegnern" des Turnens die„ Pazifisten und anderen Feministen" zu zählen. Weiß der Herr Rettor der Hochschule für Leibesübungen nicht, daß die vom Geist des Pazifismus erfüllte fozialbemo fratische Arbeiterschaft seit Jahrzehnten das Turnen aufs eifrigfte pflegt? Aber für einen Rummel, der die Ertüchtigung" in nationalistischem Sinne mißbraucht, wäre die Arbeiterschaft allerdings nicht zu haben. Nachher gab Roethe befannt, daß der Senat der Universität beschlossen hat, von jetzt an in jedem Semester einen„ afademischen Tag für Leibes: übungen" zu veranstalten. Für die erste dieser Veranstaltungen ist der 23. Februar 1924 in Aussicht genommen. Roethe prophezeite, daß aus dieser Bewegung der Hochschuljugend„ doch endlich der ersehnte Führer sich entwickeln müsse". Luftig ist, daß Roethe selber eingestand, immer ein sehr schlechter Turner gewesen zu sein. Und trotzdem hat es bei ihm noch zu einem " Führer" für„ nationale" Studenten gelangt!
Verfehlt!
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Aber wenn wir von der Schwerindustrie im Ruhrgebiet absehen, so ist bereits zu verzeichnen, daß die Arbeiter des Kohlenbergbaurs Das schwere Opfer der Arbeitszeitverlängerung auf sich nehmen, unt Die Bestattungsvereine haben seit langem Borwürfe darüber dem deutschen Reich die Basten, die sich aus dem Vertrag von Vererhoben, daß das Krematorium in der Gerichtstraße zu teuer arbeite. failles ergeben, und die noch verschärft worden sind durch die Ruhrtrieb in der Gerichtstraße, welcher sich als am teuersten heraus- schaftsministerium seinerseits die unverzüglichen Schritte unternimmt, Aus diesem Grunde und infolge der Unrentabilität wurde der Be besetzung, zu erleichtern. Wir erwarten nun, daß das Reichswirtgestellt hat, am 18. Oftober geschlossen, um notwendige Berbesserungen durchzuführen, die voraussichtlich zum um einen Abbau der ungeheuerlichen Kohlen- und Eisenpreise her= 1. Januar 1924 beendet find Der Rossverbrauch pro Ein- beizuführen. äscherung war durch dauernde Beobachtung des Betriebes von Die Kohlen und Eisenpreise sind es zum wesentlichen 2% 3entner auf 2 Bentner herabgefeht worden, war aber immer Lei, die die Ueberteuerung der deutschen Produktion und somit die noch höher als in den beiden anderen Betrieben, in Treptow und in Wirtschaftskrise verursachen. Es geht nicht an, daß man von der Wilmersdorf . Ein günstiges Angebot zur Lieferung von Materialien Arbeiterschaft Opfer auf Opfer verlangt, während man den Unterfür den Umbau eines Ofens wurde afzeptiert, und es sollte ein repa- nehmern freie hand läßt, Wuch erpreise zu nehmen. Das raturbedürftiger Ofen nach einem neuen System umge Abkommen zeigt aber auch, wie durchaus unberechtigt das Geschrei baut werden. Dieser Ofen ist durch gemeinsame Anterver bindungen mit einem zweiten Dien verbunden und deshalb nach dem Abbau des Achtſtundentages ift. Die Arbeiterschaft hat fann letzterer erst bei Fertigstellung des neuen Dfens wieder in Be- sich nie geweigert, Opfer zu bringen, die im Interesse der Gesamtwirt trieb genommen werden, weil ohne Einleaung der Anferverbindungen schaft liegen. Man kann aber nicht erwarten, daß etwa die noch in Gefahren( Einäscherungstemperatur 1000 Grad Celsius) bestehen. Arbeit Stehenden Ueberarbeit leisten, während Millionen ArbeitsEine Inbetriebnahme verbot sich außerdem, weil die Berbrennungs- lofer dem Hunger ausgeliefert sind und das Reich durch Aufbringung öfen unter der Trauerhalle liegen und die geräuschvollen Arbeiten, der Erwerbslosenunterstützung auf das schwerste belasten. Wir ermie Klopfen und Hämmern an den Materialien, eine Trauerfeier warten also, daß die Regierung sofort die nötigen Maßnahmen erwährend der Umbauzeit unmöglich machen. greift, um auch die Unternehmer zu den notwendigen Opfern zu zwingen. Der Schiedsspruch für die Goldleistenbranche abgelehnt. Im Demobilmachungsamt verhandelte der Holzarbeiterverband mit dem Arbeitgeberverband, um die Berbindlicherklärung des Schiedsspruches zu erwirken. Die Gründe des Holzarbeiterverbandes, welche für die Verbindlichertlärung Sprachen, find um fo durchschlagender, da der Nebenkonirahent auf Arbeitgeberseite, der Verband der Bilderrahmen- und Spiegelfabrikanten, diefen Schiedsspruch ohne weiteres angenommen hatte.
Der lajfierte Wahrspruch im Mordprozeß Juft- Staberock. den dritten Ofen in Betrieb zu halten aus Gründen der UnDes weiteren war es unzweckmäßia, eine zweite feine Halle und Einen übrraschenden Ausgang nahm nach 3 Uhr nachts die Ber- rentabilität, infolge unzureichender Ausnüßung der Arbeitshandlung gegen den Rohlenpresser Theodor Just und die Witwe fräfte. Die Aufrechterhaltung diefes Notbetriebes würde nur zu Mathide Sta berod, die wegen des scheußlichen Mordes an der einer Belastung aller derjenigen führen, die ihre Angehörigen auf Portierfrau Rädling angeklagt waren. Die Beweisaufnahme hatte diesem Wege bestatten wollen. Die Lage der zurzeit im Betrieb befich bis in die späten Abendstunden hineingezogen. Staatsanwalt findlichen beiden Krematorien ist wesent ich günstiger als in anderen fchaftsrat Bolzin beantragte, beide Angeklagten des Mordes bzw. Großstädten, wie 3. B. Hamburg , Dresden und Leipzig . Es liegt Anstiftung zum Morde schuldig zu sprechen, Frau Staberod auch im Interesse der Beteiligten, wenn die Gemeinde dazu übergeht, bedes versuchten Mordes durch Beibringung von Giften. stimmte Betriebe auf ihre Wirtschaftlichkeit und Höchstleistung zu prüfen und die nötigen Folgen daraus zieht. Bird nach anderen Gesichtspunkten verfahren, so steigern sich die Gebühren, und die jenigen, die zahlen müssen, sind die Leidtragenden.
Nach sehr langer Beratung fällten die Geschworenen um 2 Uhr nachts ihren Bahrspruch. Der Obmann verkündete, daß die Geschworenen bei Just die Schuldfragen nach Mord und Raub bejahten. Bei Frau Staberod ist dagegen die Frage der Mittäterschaft am Mord und Raub ver- Postdienst am 24. Dezember. Für Montag, den 24. Dezember, neint morden. Sie wurde schuldig gesprochen der Anstiftung zum hat die Bostverwaltung auf Grund der in den Vorjahren gewonneMord und Raub, weiterhin des Mordversuches an Frau Räding und nen Erfahrungen einige nach der Verkehrslage angängige Dienstbeder Unterschlagung. Daraufhin beantragte der Staatsanwalt die schränkungen angeordnet. Die Postschalter werden im allgemeinen Todesstrafe gegen Just. Die Rechtsanwälte Dr. Arthur Brandt und um 4 Uhr nachmittags gefchloffen. Der Zustelldienst Dr. Fagg baten das Gericht eindringlich, von der Befugnis des foll möglichst zu demselben Zeitpunkt zu Ende geführt sein. Die § 317 der Strafprozeßordnung Gebrauch zu machen und Brieftastenentleerungen werden so geregelt, daß die lehte Lee den Spruch zu fassieren, da die Geschworenen offenbar fich rung gegen 7 Uhr abends beendet ist. Im Telegrammzuungunsten der Angeflagten in ihrem Wahr- annahme- und Fernsprechdienst treten feine Beschränkungen ein. fpruch geirri hätten. Nach mehr als einhalbstündiger Be- Es liegt im Interesse der Allgemeinheit, Postsendungen an diesem ratung verfündete Landgerichtsdirektor Steinhaus folgendes. Tage möglichst frühzeitig einzuliefern...
Urteil:
Charakteristisch sind die Gründe, melche der Oberpräsident als Demobilmachungskommissar gegen die Verbindlicherklärung vorbringt. Er spricht aus, daß er einen staatlichen 3wang für diese Gruppe nicht anwenden möchte, da er annimmt und ganz besonders empfiehlt, daß sich auch die Goldleistenfabrikanten auf den Boden des Spruches, der den fürstlichen Lohn von 0,55 Goldmark vorsicht, stellen werden.
Es wird abzuwarten sein, ob diesem Ersuchen Folge geleistet wird. Im anderen Falle werden die Arbeitnehmer der Goldleistenbranche über die ihnen geeignet erscheinenden Schritte zwecks Erreichung zeitentsprechender Löhne entscheiden.
Neuwahl der Delegierten im ZDA.
Die Wahlen der Delegierten im Zentralverband der Angeftellten, Ortsgruppe Groß- Berlin, haben folgendes Ergebnis geDie Jugendliteratur- und Weihnachtsbuch- Ausstellung des Bezirksamtszeitigt: Lifte 1: 158, Lifte 2: 117, Liste 3: 25, so daß die Amster Friedrichshain in der Schulaula, Petersburger Str. 4, ist auch am Sonntag, 16. Dezember, von nachmittags 3 Uhr ab, geöffnet. Am gleichen Tage damer Gewerkschaftsrichtung insgesamt 183 Size für die findet um 4 Uhr ein Bunter Abend im Rahmen der Ausstellung Generalversammlung erhalten hat. ftatt. Mufit, Rezitation und Vorlesung aus verschiedenen Werken werden den Besuchern eine fleine Feierstunde bieten.
„ Die Angeklagte Staberod wird wegen versuchten Giftmordes zu nier Jahren Zuchthaus und wegen Unterschlagung zu einer weiteren Woche Zuchthaus verurteilt. Bon der Anflage der Mittäterschaft am Morde wird sie gemäß dem Spruch der Geschworenen freigesprochen. Der Wahrspruch wird, soweit er auf schuldig des Aus der Geschichte der englischen Arbeiterbewegung lautet das Thema, Mordes und Raubes bei Just und auf Anstiftung zum Morde und über das Genosse Dr. Piechowsti im Bund religiöser Sozialisten, Neu Raub bei Frau Staberod lautet, tassiert, da sich nach einstimmiger ölln, Sertafstr. 9( Großer Saal), am Sonntag, den 16. Dezember, abends Auffassung des Gerichtshofes die Geschworenen zuungunsten der 7½ Uhr, bet freiem Eintritt, fprechen wird. Angeklagten geirrt haben."
Der Angeklagte Just brach daraufhin völlig zusammen, während Frau Staberod ruhig und gefaßt blieb. Die Kassierung des Wahrspruchs der Geschworenen, die zu den feltensten Fällen in der Gerichtspraxis gehört, erregte bei dem bis in die späten Nacht stunden unter größter Spannung ausharrenden Bublifum außer ordentliches Aufsehen. Nach dieser anstrengenden Sigung erklärten sich die Geschworenen außerstande, an dem für heute früh angesetzten Prozeß gegen den Plagmeister Löwinsohn, der sich wegen Mordes und Mordverfuchs zu verantworten hat, teil zunehmen. Diese Berhandlung mußte daher auf Montag per schoben werden.
Zum Todesurteil im Prozeß Steiner.
Im Gegensatz zu dem einige Stunden früher gefällten Todesurteil in dem im heutigen Morgenblatt berichteten Fall Steiner hat sich der Gerichtshof geweigert, den Wahrspruch der Geschworenen im Falle Redling als zu Recht gefällt anzuerkennen. Durch den Gerichtsbeschluß, der den Wahrspruch der Geschworenen im zweiten Falle aufhebt, erscheint das erste Urteil in einer um so grelleren Beleuchtung. Es ist Pflicht, sich mit demselben in breitèr Deffentlichkeit auseinanderzusehen und wie gegen den Wahrspruch, so auch gegen die Verweigerung des Gerichtshofes, die ihm durch Gesez zu stehenden Mittel den schweren Fehler der Geschworenen wieder gut zu machen, in Anwendung zu bringen, Stellung zu nehmen. Das Urteil, das über die ehemaligen Fürsorgezöglinge Jahnke und Goldbach die Todesstrafe aussprach, muß unter diesen Umständen die größte Verwunderung hervorrufen. Die Verteidiger hatten recht, als fie den Spruch der Geschworenen als Fehlspruch bezeichneten. Nur äußerst selten sind in den letzten Jahren Todesurteile auf Grund von Geschworenensprüchen gefällt, und von den gefällten Urteilen ist wohl feins vollstreckt worden. Sogar in Fällen blutigster und grausamster Raubmorte ist nur auf langjährige Zuchthaus firafe erkannt worden. Mit Recht. Die Todesstrafe hat sich überlebt und findet weder in der Abschreckungs-, noch in der Vergeltungstheorie Rechtfertigung. Das Urteil, das über die ehemaligen Für forgezöglinge Jahnte und Goldbach die Todesstrafe aussprach, muß unter diesen Umständen die größte Verwunderung hervorrufen. Die Verteidiger hatten recht, als sie den Spruch der Geschworenen als Fehlspruch bezeichneten..
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Sport.
Bei den Meisterschafts- Radrennen in Bien- Berlin" gab es beim Gr. Golle. Golle tonnte sich jedoch nicht recht zur Geltung bringen und mußte den öffnungsrennen einen scharfen Rampf zwischen Schrage, Rendelbacher und beiben anderen, die je 9 Punkte ervangen, den ersten Preis überlassen. Schrage trug ben Sieg vor Rendelbacher heim. Im Prämienfahren über Rilometer erwies fich Ostar Peter als ein gefährlicher Gegner für alte routinierte Fahrer. Er schnappte Ste II brint beide Prämien fort, hatte sich dabei aber fo ausgepumpt, baß et biefem ben Sieg überlassen mußte. Schwab( Schweiz ) belegte den britten Blaz. Der 14. Lauf des Großen Weihnachtspreises" wurde gestern von Arend, Bittig und Galbow ausgefahren. Nach einem scharfen Endkampf fiegte der Weltmeister A rend, der nun im Gefamiklaffement den zweiten Blaz hinter Rewanow einnimmt. Wittig rang Galdom knapp nieder. Der Zweikampf Sahn- Zemanom brachte in 1 min. 2 Get. Den Sieg Sahus. Jm barauffolgenden Rennen über 3 Rilometer zeigte& ewano w sein können, der in ganz überlegener Manier Saldow und Schn hinter sich ließ.
Theater der Woche.
22. und 23. Was ihr wollt.
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Die Streits der Berg- und Textilarbeiter, die in den letzten Wochen in Polen stattfanden, endeten mit der Erzielung einer be trächtlich über dem angewiesenen Teuerungsinder stehenden Lohnerhöhung. Der Streit der Eisenbahner löste dagegen einen allgemeinen Kampf der Arbeiterschaft gegen die Regierung sowie die Proklamierung des Generalstreits aus.
In der Hoffnung, den Eisenbahnerstreif durch Gewaltmittel unterdrüden zu können, hatte die Regierung die streifenden EisenAls diese Verordnung ohne Erfolg blieb, wurde über die Streifenden bahner militaristert und sie zu Waffenübungen einberufen. das Standesgericht mit Todesstrafe verhängt. Beide Berordnungen waren refezwidrig, und die Zentralgewerkschaftsommiffion mußte diefelben als ernstliche Bedrohung der Koalitionsund Streiffreiheit sowie als eine Herausforderung der ganzen Arbeiterklasse betrachten.
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Im Einvernehmen mit den politischen Parteien leitete die Gewerkschaftskommission am 5. November den Generalstreif ein, und zwar unter der Parole: Weg mit der Militarisierung der Eisenbahner, weg mit den Standesgerichten." Der Streit war in der ganzen Republik mit Ausnahme von Lodz und Oberschlesien , wo die nationalistische Arbeiterbewegung noch sehr start ist, vollständig.
Es standen ca. 1 000 000 Arbeiter im Streit. Die Regierung beschloß, die Bewegung mit Gewalt zu unterdrücken. Schon am weiten Tage des Streits wurden die versammelten Arbeiter in einzelnen Städten von der Polizei und Militär beschossen. Im Naphthagebiet Boryslaw , in Tarnów und in Kratau wurden über 20 Arbeiter totçeschossen und über 100 verwundet. In Krafau gingen die angegriffenen Arbeiter gegen das Militär vor, eroberten eine Anzahl Gewehre und zmei Panzerautos. In den Straßen der Stadt entbrannte ein regelrechter Kampf zwischen der Arbeiterschaft und dem Militär. Angesichts dieser Sachlage gab die Regierung den Vertretern der Gewerkschaftskommission und der PPS. die Zu ficherung, daß die Militarisierung und die Standesgeseze zurückgezogen und alle streifenden Eisenbahner, mit Ausnahme jener, die wegen Sabotare gerichtlich verfolgt wurden, wieder angestellt würden. Ferner sollen die wirtschaftlichen Forderungen der Eisenbahner um gehend erfüllt werden.
Vom 16. Dezember bis 24. Dezember. 18., 20. und 21. Figaros Sodacit. 19. Die Fahrt nach Orplid. Bolfsbühne: 16., 17., 22. und 23. Und das Licht scheinet in der Finsternis. Opernhaus: 16.( außer Abonnement, neueinstudiert) Hoffmanns Erzählungen . 17. Ariadne . 18. Sinfonie- Konzert. 19.( Gastspiel Bohnen) Margarete. 20. u. 26. Soff manns Erzählungen. 21. Der fliegende Holländer . 22.( 5 Uhr) Sänfel und Gretel, Buppenfee. 23.( 11% Uhr) Sänsel und Gretel.( Sterzu tein RartenStroll( Oper am verkauf, abends gefchloffen.) 25. Madame Butterfly . Rönigsplag): 25.( 5 Uhr) Die Meistersinger. 26.( 6% Uhr) Sauberflöte. Schauspielhaus: 17., 20., 23. Beer Gynt. 18. Fiesto. 18., 21., 25. und 26. Candida. 22. Nathan der Weise. 24. Geschlossen. Schiller- Theater: 17., 21. unb 26. Sumpazivagabundus. 28. Flachsmann als Erzieher. 19. Nathan der Beise. 20. und 25. Maria Magdalena . 22. Boltsfeind. 23. Die Räuber. Deutsches Theater: 16. und 17. Das Cafehaus. 18. und 19. 24. Gefchloffen. Nora. 20, Tanzabend Leni Riefenstahl . 21. und 23. Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung. Kammerspiele: Tageszeiten der Liebe. Leffing heater: 16., 17., 20. Michael Aramer. 18. Rausch. 19. Faust. 21. Geschlossen. Theater in der Königgräger Straße: Don Gil von den grünen Sosen. Ab 22. Dezember: 8wischen Neun und Neun. Der Streif endete damit mit einem Erfolg. Das kann die ReDeutsches Opernhaus : 16., 18. und 22. Holofernes. 17. Tosca . 19. Carmen. 20. Soffmanns Erzählungen. 21. Der fliegende Holländer . 23. Tannhäuser. gierung nicht vergessen. Die Arbeiter werden ihrerseits nicht ver Großes Echauspielbaus: Der Rigeunerbaron. Große Bolksoper im Theater bes effens: 17. Lohengrin. 18. Der Barbier von Sevilla. 19. Mastenball. geffen, daß die Regierung ihrer Versicherung, gegen die Arbeiter20. Carmen. 21. Die Walfilre. 22. Schneeflödchen. 23. Maskenball. 24. Ge- fchaft und die Gewerkschaftsbewegung feine Gewalt anzuwenden, nicht fchloffen. Renaissance- Theater: 16. Der Weibsteufel. Am 17. Gefchloffen. nachgekommen ist. Infolgedessen hat sich die Gesamtlage äußerst Die Tribüne: Die Raffette. Deutsches Ab 18. Die zärtlichen Verwandten. Künlerthenter: Gennora. Romöbienhaus: Merito- Gold.. Berliner Theater: verschärft. Dolly. Trianon Theater: Joujou. Residenz- Theater: Ein idealer Gatte. trake: 16. Charlie. 17. 18. 19. Gefchloffen. 20., 21., 22. Die Postmeisterin. Rentral- Theater: Bottasch und Perlmutter. Komische Oper: Die Welt ohne Schleier. Lufspielhaus: Binzenz. Metropol Theater: 15. und 16.( 7½ Uhr) Casinoairls. Bom 17. bis infl. 21. wegen Bor bereitung geschlossen. 22.( 7 Uhr) Erstaufführung: Marietta( von Walter Kollo ). Neues Operettentheater: 16. bis 21. Die feine 22. und 23. Der Teufche Ehemann. Thalia- Theater: Bst! Pst! Sünderin. Neues Theater am 300: Die heater am Krrfürstendamm: Dos Brinzip. Lugusfrau. Kleines Theater: Eine galante Nacht. Wallner.Theater: Der Sprung in die Che. Rofe- Theater: 16., 17., 18. Wenn ich dich nur hab. 21. und 23. Chrifinatsolid. 19., 20., 22. Die Räuber. Kofino Theater: Dienst Intimes Theater: 16, bis 19. Abendbefuch. Die t. u. t. Sose. mann Nr. 7. ausgefchloffen. 20. bis 23. Der flave Jaromir. Der Hindu. nrins. Der Schrei. Der Dienst. Apollo- Theater: Europa spricht davon! hecter im Whmiralerafaft: Drunter und drüber. Am 24. fämtliche Theater gefd Toffen .
Meine Frau
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Theater in der Kommandanten
Der Schuß wurde von Goldbach im Verlauf eines erreçten Wortmechsels abgegeben. Er ist vielleicht als ungerechtfertigte Abwehr aftion gegenüber der Bewegung des Beamten zu verstehen, der zur Waffe greifen wollte. Die Tat entsprong nicht der Situation und entsprach ihr auch nicht. Sie ist nicht der Ausfluß einer Ueberlegung, fie trägt aber alle Merkmale einer unüberlegten Lat fie ist auch im Sinne des Gefezes nicht als Mord zu bezeichnen. Der Jahnte gar ist überhaupt nicht für die Tat feines Freundes verantwortlich zu machen. Bcher hat er ihn zum Schießen aufgefordert, noch hat er gewußt, daß der schießen Nachmittags varellungen: Boltebühne: 16. und 23. Eine b. würde. Der Schuß fam für ihn ebenso unerwartet, wie für den rechnung. Der Selrotsontreg. 19. und 22. Das tapfere Schneiderlein. Deutsches Thrater: 16. ATt- Heidelberg. Kammerspiele: 16. Frühlines Er erichoffenen Steiner. Wie fonn'en nun die Geschmereren ihn des macken. Beffing- Theater: 16. Bittger Schippel. Grokes Schauspielbaus: Mordes schuldig befinden? Beide Berurteilten find 20 Jahre alt, 16. Die Räuber. Dentsores Künstertheater: 16. Der Biberpela. Berliner Trianon- Theater: 19. und 22. Roftäppchen. ehemalice Fürsorgezönlinge. Sie gehören zu den Unglüciden, heeter: 16. und 23. Mignon. 23. Maria Magdalena . Resiben: Theater: 19. und 22. Hänsel und Gretel. an denen die heutige Gesellschaft mit fo geringem Erfolg ihre finq 23. Galeotto. Neues Operetten- heater: 16. und 23. Die lleine Sünderin. lichen Erziehungsversuche macht. Dit geringem Erfola, weil die Steines Theater: 16: Totentanz. 19. und 22. Smeewittchen. 23. Anna Liefe... 19., 20. d 22. Chriftein 1 Refe Thester: 16. Um 11 mb 3½ Uhr Die Räuber. Liebe fehlt. Der Geschworenenspruch ist ein Armutsz ugnis Theater im Adn- iralspaleft: 16. Ein Walzeritaum. nachtsglüd. Metropol Ohnmachtsbeweis des Bürgers in bezug auf die ihm obliegenden Theater:( 8 Uhr) Chariens Sante.
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Im Waldenburger Bergbaubezirk fand wie WTB. nach einer Meldung des Neuen Tageblattes" berichtet auf Wunsch des Bergbaulichen Vereins eine Abstimmung der Belegschaften über die Einführung der Achtstunden schicht unter Tage statt, bei der 10 950 für und 14 067 Stimmen gegen eine solche Verlängerung der Arbeitszeit abgegeben wurden. Die Bergbauunternehmer begründeten ihr Vorgehen damit, daß die Ber liner Zentralverhandlungen mit den Vertretern der Bergarbeiter scheiterten und die Gewerkschaften regionale Verhandlungen über eine Leistungssteigerung, d. h. die Verlängerung der Arbeitszeit, ablehnten. Die in den staatlichen Bergwerken in Bosnien beschäftigten Bergarbeiter haben einen neuen Tarifvertrag abgeschlossen. Der Achtstundentag( Einfahrt und Ausfahrt einbegriffen) wurde gesichert. Die Arbeitszeit in Stollen, wo Ueberschwemmungsgefahr oder Gasexplosionen drohen, wurde auf 6 bzw. 4 Stunden eingeschränkt. Ueberstunden werden mit 50 Proz., Sonntagsarbeit mit 100 Paz. entschädigt. Gleichfalls wurde eine allgemeine Lohnerhöhung erzielt. Berantwortlich für Politif: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Artur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: J. Steiner: Feuilleton : Dr. John Schilowski; Lokales und Conftiges: Fris Rarstäbt; Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S. Berlin. Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Verlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin S. 68, Sindenstraße 3.